E_1934_Zeitung_Nr.048
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 48<br />
beglückende Menschen geben, die sich in<br />
jedem Lebenskampf bewähren und Lebensfreude<br />
geniessen und aus ihrem Ueberfluss<br />
auch noch andern geben.<br />
Mit der Liebe und Freude, auf welche die<br />
Kinder ein volles Anspruchsrecht haben, ist<br />
nun nicht gesagt dass etwa eine Verweichlichung<br />
und Verwöhnung erfolgen müsse. Dinge,<br />
die als notwendig und namentlich auch<br />
als gesundheitlich wichtig erkannt sind, sind<br />
mit Beharrlichkeit durchzuführen, auch wenn<br />
dabei kindliche Unlustgefühle überwunden<br />
werden müssen. Es ist kein Zweifel, dass<br />
durch Unerfahrenheit, aber auch durch Unbeherrschtheit<br />
mancher Eltern hier gesündigt<br />
wird. Leider sind es vielfach die Mütter,<br />
welche das richtige Mass für Liebe nicht<br />
kennen. Sie überschütten ihren Liebling damit<br />
und sehen alles Schöne und Oute, was<br />
das Kind tut, durch ein grosses Vergrösserungsglas.<br />
Dass für die Liebe ebenso als für<br />
die Strenge die Worte gelten «weise und<br />
sparsam», daran denkt eben eine solche<br />
Mutter nicht. Sie erfüllt nur der Gedanke,<br />
die Vorzüge des Lieblings allüberall bekannt<br />
zu geben, jede Folgsamkeit als etwas Aussergewöhnliches<br />
anzustaunen und zu belohnen<br />
und für jeden Fehltritt eine Entschuldigung<br />
zu finden. Und damit doch ganze Arbeit geliefert<br />
werde, geschieht dies alles sehr häufig<br />
im Beisein des Kindes. Ist es da zu verwundern,<br />
wenn das Kind eitel und übermütig<br />
wird und sich weit über den Wert einschätzen<br />
lernt! Das ist nun übertriebene, kurzsichtige<br />
Liebe. Solche Mütter laden auf diese<br />
Weise eine grosse Verantwortung auf sich<br />
und bringen ihr Kind um die kostbarsten<br />
Güter des Lebens. Kinderfüsse, denen eine<br />
krankhafte Mutterliebe jedes Steinchen aus<br />
dem Wege räumte, werden sich erwachsen<br />
schwer, sehr schwer an den steinigen, dornenvollen<br />
Lebensweg gewöhnen können. Je<br />
weicher und je weniger abgehärtet der Fuss,<br />
desto tiefer dringen die Dornen ins Fleisch.<br />
(Aus dtr stets empfehlenswerten «Eltern-Zeitschrift»<br />
des Art. Instituts Orel! Füssli, ZürirJi ^<br />
Der Tages film<br />
Winnetou kommt ins Museum.<br />
Die rote Urbevölkerung Amerikas scheint<br />
einem unaufhaltsamen Verfall geweiht zu<br />
sein. Ihre rassische Reinheit ist zerstört, die<br />
letzten noch den Zusammenhang wahrenden<br />
Indianerstämme leben in Reservationen, ohne<br />
rechte Arbeit, da sie zumeist eine geringe<br />
Staatsrente beziehen. Im rechten Augenblick<br />
hat ein Freund der roten Rasse, Dr. Edward<br />
MacLean-Rolfe, der selbst indianisches Blut<br />
in den Adern hat, in einem einzigartigen Museum<br />
wenigstens all die Schätze zusammengetragen,<br />
die spätere Geschlechter an d-ie<br />
Ureinwohner der Neuen Welt erinnern sollen.<br />
Im Staate Virginia, der als einer der ersten<br />
Landstriche von den weissen Ansiedlern<br />
erobert wurde, in der Gegend von<br />
Jamestown, liegt dies Indianermuseum. In<br />
einem weiten Park sind die Hütten aus<br />
Decken und Fellen errichtet, die jeder Junge<br />
aus der Lektüre des herrlichen «Winnetou<br />
•» des seligen Karl May kennt. Daneben<br />
steht, gleichsam das Sinnbild weisser Eroberermacht,<br />
das rauchgeschwärzte Blockhaus<br />
des Daniel Boone, der als einer der<br />
ersten Ansiedler im rauhen Kentucky blutige<br />
Kämpfe mit Indianern ausgefochten hat. Er<br />
war gerade zur legendären Figur der Indianerbücher<br />
des vergangenen Jahrhunderts geworden.<br />
Ueberall in den weiten Räumen dieser<br />
Schau grüssen die Erinnerungszeichen vergangener<br />
Zeiten. Man findet hier die Waffen<br />
berühmter Häuptlinge; in den Stielen der<br />
mächtigen Streitäxte sind noch die Kerben<br />
eingetragen, die die Zahl der getöteten<br />
Feinde bezeichnen. Herrlich bemalte und<br />
bestickte Bekleidungsstücke, Schmucksachen<br />
von hohem Wert, Jagdtrophäen, geflochtene<br />
Matten, Hausgerät : alles, was die roten<br />
Kinder der Prärie auf ihren Zügen durch das<br />
unendliche Land, auf der Suche nach neuen<br />
Weidegründen, mitzuschleppen pflegten.<br />
Kulturhistorisch bedeutungsvoll sind vor<br />
allem die Bilder, die zeitgenössische Maler,<br />
wenn auch in primitiver Weise, von berühmten<br />
Häuptlingen und ihren Frauen angefertigt<br />
haben. Vielfach sind, es die einzigen Denkmäler,<br />
die einer sterbenden Rasse gesetzt<br />
werden konnten. Eine grosse Vergangenheit<br />
ist hier wieder auferstanden. Um so schmerzvoller<br />
erscheint die Zukunft der letzten Indianer.<br />
Gibt es doch Stämme, die heute auf<br />
hundert und weniger Köpfe zusammengeschmolzen<br />
sind; letzte Reste eines dereinst<br />
nach vielen Tausenden zählenden Volkes.<br />
Mehr als dreissig Jahre hat Dr. MacLean<br />
gesammelt. Mit unglaublicher Mühe, mit viel<br />
Verständnis und mit dem Stolz auf die Herkunft<br />
seiner Vorväter hat er dies Museum<br />
zusammengetragen.<br />
Die Heilkünstlerin von Lyon.<br />
Anfang April erkrankte im Hause eines<br />
Lyoner Handwerksmeisters ein Kind im<br />
Alter von 14 Monaten. Dem Beispiel der<br />
Nachbarinnen folgend, wandte sich die Mutter<br />
des Kindes nicht an einen Arzt, sondern<br />
an eine in ganz Lyon bekannte Kurpfuscherin,<br />
die im Nebenberuf einen Stand auf dem<br />
Markte hat. Die «weise» Frau, die das<br />
Kind nicht einmal untersucht, sondern es<br />
sich nur angesehen hatte, befahl, dem Kinde<br />
Zuckerwasser zu geben, und es so viel wie<br />
mögdich in der frischen Luft zu halten. Als<br />
das nicht half, änderte sie ihre Methode: das<br />
Kind musste immer im Zimmer bleiben und<br />
nur noch schwarzen Kaffee bekommen. Eine<br />
Woche später war das Kind, wie nicht anders<br />
zu erwarten war, tot. Nun erschien die<br />
Frau wieder und redete den betrübten Eltern<br />
©in, vom Tode könnte keine Rede sein: das<br />
Kind sei vielmehr versteinert, weil sich böse<br />
Geister in ihm angesiedelt hätten. Der Vater<br />
warf sie hinaus, die Mutter aber glaubte ihr<br />
— im Jahre <strong>1934</strong>! Als der Vater fort war,<br />
kam die «weise » Frau wieder und begann<br />
zu « zaubern »: um die Geister zu vertreiben,<br />
begann sie die Leiche in kochendem Wasser<br />
mit Zusatz ätzender Chemikalien zu baden.<br />
Dem Kinde konnte es nicht mehr schaden.<br />
Um aber'die Geister schneller zu vertreiben,<br />
forderte die Kurpfuscherin die Mutter des<br />
Kindes und ihre Schwester auf, ähnliche<br />
Fussbäder zu machen. Die Weiber folgten<br />
ihr und erlitten heftige Brandwunden. Als<br />
man sie ins Spital brachte, musste man feststellen,<br />
dass sie unter dem Druck der Erschütterungen<br />
ausserdem den Verstand verloren<br />
hatten. Bald darauf starb die Mutter<br />
des Kindes. Ihre Schwester ist schwer<br />
krank. Der Mann machte daraufhin einen<br />
Selbstmordversuch, und zeigte, als er gerettet<br />
wurde, die Kurpfuscherin an. Sie wurde<br />
verhaftet. (Und die Moral von der Geschichte<br />
: das ist der « Segen» der Kurpfuscherei!)<br />
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angenehmen Teil dieser beglückenden<br />
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abnehmen, nämlich die regelmässige Säuberung<br />
des Katzennapfes (nicht den für das<br />
Fressen, sondern für das Gegenteil). Der<br />
«Dierenvriend» bringt werktäglich einen<br />
säubern Napf, gefüllt mit Sand oder Torfmull,<br />
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