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E_1934_Zeitung_Nr.057

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N° 57 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />

Zfifdi«<br />

Notizen<br />

Um das Zürcher Verkehrsgesetz. Die<br />

Zürcher Strassenverkehrsliga hat noch kurz<br />

vor Torschluss alles getan, um ihre berechtigten<br />

Postulate dem Plenum des Kantonsrates<br />

nachdrücklich vor Augen zu führen. In<br />

einer umfangreichen Eingabe, die sämtlichen<br />

Kantonsräten zugestellt wurde, wurden<br />

nochmals all die verschiedenen- Postulate<br />

nebst Begründung zusammengefasst, nachdem<br />

verschiedene Vertreter der Verkehrsverbände<br />

schon vorher Gelegenheit erhalten<br />

hatten, in einer von der freisinnigen Partei<br />

ernannten Spezialkommission ihre Stellungnahme<br />

geltend zu machen. Die datierte<br />

Eingabe befasst sich im besondern mit folgenden<br />

Vorschlägen:<br />

Grundsätzliche Aufhebung des Verbotes von<br />

Wettrennen mit Motorfahrzeugen, die unter Vorbehalt<br />

ausreichender Vorsichtemassregeln gestattet<br />

werden sollen;<br />

Streichung der Vorschrift, wonach Besitzer von<br />

Liegenschaften, die einen namhaften Motorfahrzeugverkehr<br />

anziehen, zur Beitragsleistung für die<br />

Schaffung von Parkplätzen herangezogen werden<br />

können;<br />

Herabsetzung der Steueransätze durchwegs um<br />

30%, wobei einzelne Ansätze, z. B. für Beiwagen<br />

an Motorrädern, Reisegepäckanhänger usw., überhaupt<br />

gestrichen werden sollen;<br />

Verwendung des Kontrollsehildes für ein zweites<br />

zum Verkehr zugelassenes Motorfahrzeug, wobei<br />

die Steuer für das stärkere Fahrzeug zu bezahlen<br />

ist und selbstverständlich nur eines der beiden<br />

Fahrzeuge im Verkehr stehen darf;<br />

Reduktion der Steueransätze für Aerzte und<br />

Tierärzte;<br />

Wegfall der ungerechtfertigten Zuschläge von<br />

S resp. 10% bei Bezahlung der Steuer in halbjährlichen<br />

Raten;<br />

Abgabe der Kontrollschilder zum Selbstkostenpreis<br />

und gebührenfreie Bescheinigung der Rückgabe;<br />

Ansetzung der Gebühr für die Führerprüfung<br />

auf Fr. 10 (inklusive Ausstellung des Führerausweises),<br />

für Erneuerung des Führerausweises auf<br />

Fr. 3 und für die Prüfung eines Motorfahrzeuges<br />

auf Fr. 10;<br />

Neuregelung der Haftpflicht der Radfahrer, indem<br />

die Versicherung alle Unfälle decken soll, die<br />

durch den Gebrauch seitens des Eigentümers oder<br />

feiner Person, welche zum Gebrauch ausdrücklich<br />

oder stillschweigend ermächtigt ist, verschuldet<br />

werden;<br />

Herabsetzung der Gebühr für ein Fahrrad auf<br />

Herabsetzung der Gebührt für ein Fahrrad auf<br />

Fr. 0.50 und für das Kennzeichen ebenfalls auf<br />

Fr. 0.50;<br />

Ausrüstung der Handwagen vorne und hinten<br />

mit je einem Katzenauge;<br />

Ausstellung der internationalen Zulassungs- und<br />

Führerscheine durch die Automobilisten- und Motorradfahrerverbände.<br />

Ausserdem finden sich in der Eingabe noch verliiprleno<br />

Wünsche wegen üetailhestimmunffen.<br />

Aus «I<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Neuartige Strassenbeleuchtung und ihre<br />

Finanzierung. Der Wunsch nach beleuchteten<br />

Strassen, die dem Automobilisten dieselbe<br />

Fahrsicherheit wie bei Tage gewährleisten,<br />

ist fast so alt wie das Autofahren<br />

selbst. Erst mit der Erfindung der Natriumdampflampe,<br />

die die elektrische Energie etwa<br />

dreieinhalbmal wirtschaftlicher in Licht<br />

umsetzt als eine Glühlampe gleichen Leistungsbedarfs,<br />

ist es möglich geworden, das<br />

Problem beleuchteter Ueberlandstrassen<br />

ernsthaft aufzurollen.<br />

In den letzten zwei Jahren sind verschiedene<br />

Strassenstrecken im In- und Ausland<br />

mit Natriumdampflampen beleuchtet worden,<br />

und das einhellige Urteil der Strassenbenützer<br />

bestätigt, dass die technische Seite des<br />

Problems als gelöst betrachtet werden<br />

kann. Neben der hohen Wirtschaftlichkeit<br />

liegen die Hauptvorteile dieser Beleuchtung<br />

in gutem Kontrast zwischen der Strassenoberfläche<br />

und der auf ihr befindlichen Hindernisse,<br />

ferner in der besseren Sehmöglichkeit<br />

infolge höherer Sehschärfe. Das gelbe<br />

Licht der Natriumdampflampe durchdringt<br />

ausserdem Nebel und Dunst viel besser als<br />

gewöhnliches Glühlampenlicht. Da diese<br />

Lichtquellen eine sehr geringe Leuchtdichte<br />

besitzen, blenden sie nicht und verursachen<br />

auch bei nasser Strassenoberfläche keine<br />

Reflexblendung. Es ist dabei eine Beleuchtungsstärke<br />

von mindestens 3—4 Lux nötig.<br />

Bei einer solchen Beleuchtung ist es möglich,<br />

die Strasse mit ausgeschalteten Scheinwerfern<br />

zu befahren, wodurch eine häufig<br />

vorkommende Unifallursache — die Blendung<br />

entgegenkommender Fahrer oder Fussgänger<br />

— ausgeschaltet wird.<br />

Um sich gleich für einen praktischen Fall<br />

ein richtiges Bild der finanziellen Tragweite<br />

solcher Anlagen machen zu können, wird im<br />

folgenden der Vorschlag zur Beleuchtung<br />

eines Strassennetzes im Kanton Zürich von<br />

100 km Länge entwickelt. Dieses Netz ent-<br />

•spricht ungefähr der Länge aller wichtigen<br />

Verbindungsstrassen, die dem Fahrverkehr<br />

dienen und zwar jeweils bis zur Kantonsgrenze.<br />

(Zürich-Winterthur-Islikon, resp. Aadorf,<br />

Zürich-Spreitenbach und die beiden<br />

Seestrassen bis Richterswil und Feldbach.)<br />

Die Beleuchtung in den Städten ist von der<br />

Peripherie an gedacht, wo die geschlossene<br />

Häuserbebauung aufhört. Diese Landstrassen<br />

haben eine Breite von durchschnittlich 12 m,<br />

und um die geforderte Beleuchtungsstärke<br />

mit guter Gleichmässigkeit zu erzeugen, sind<br />

Natriumlampen von 70 Watt/3000 Lumen in<br />

der Strassenachse, 10 m über Boden, in<br />

einem gegensetigen Abstand von 25 m aufzuhängen.<br />

Die besondern Armaturen sind an<br />

Ueberspannungen befestigt, die von zwei<br />

verankerten Holzmasten getragen werden.<br />

Das Leitungsnetz wird etwa alle 4 km von<br />

vorhandenen Transformatorenstationen oder<br />

besonders zu erstellenden Stangentransformatoren<br />

mit Wechselstrom 220 Volt gespeist.<br />

Die Speiseleitungen sind im Durchschnitt<br />

500 m lang angenommen. Ingenieur E. Erb<br />

errechnet die Baukosten mit 17,000 Franken<br />

pro Kilometer Strassenlänge. Der Kapitalaufwand<br />

für. ein 100 km langes Strassennetz<br />

würde also 1,700,000 Fr. betragen.<br />

Da solche Beleuchtungsanlagen einen wesentlichen<br />

Bestandteil des modernen Strassenbaues<br />

darstellen, für den Kanton und. Gemeinden<br />

zuständig sind, sollten diese Stellen<br />

einen beträchtlichen Teil der Erstellungskosten<br />

übernehmen. Ferner müsste der Bund<br />

einen Zuschuss beisteuern, um so mehr als<br />

der Bau nicht maschinelle, sondern handwerkliche<br />

Arbeit erfordert. Ausserdem sind<br />

auch die Lieferfirmen, die Verbände der<br />

Auto- und Motorradfahrer und die Versicherungsgesellschaften<br />

an solchen beleuchteten<br />

Strassen interessiert. Von allen diesen Stellen<br />

sollte es möglich sein, etwa die Hälfte<br />

der Baukosten « ä fonds perdu zu erhalten.<br />

Den Rest müsste eine besonders zu gründende<br />

Bau- und Betriebsgesellschaft durch<br />

Anleihen aufbringen.<br />

Die jährlichen Betriebskosten bestimmen<br />

sich bei einer Annahme von jährlich 2500<br />

Benützungsstunden und einer Lebensdauer<br />

der Anlage von 25 Jahren wie folgt:<br />

1. Verzinsung des Gesellschafts-Kapitals,<br />

5% von Fr. 850.000.— Fr. 42.500.—<br />

Tilgung des Kapitals in 25 Jahren,<br />

4% von Fr. 850.000.— Fr. 34.000.—<br />

Erneuerungsfonds, 25 Jahre, 4%<br />

von Fr. 1.700.000.— Fr. 68.000.—<br />

2. Lampenersatz, 4000 Natriumdampf-Lampen<br />

mit einer Lebensdauer<br />

von 2000 Stunden ä Fr.<br />

28.—. Lampenpreis für 2500 Betriebestunden<br />

pro Jahr Fr. 35 — Fr. 140.00O.—<br />

Auswechslungskosten, 4000 Lichtquellen<br />

ä Fr. 5.50 Fr. 22.000.—<br />

3. Jährliche Stromkosten, 4000 Lichtquellen<br />

ä 70 Watt und 2500 Betriebsstunden<br />

= 700.000 K'Wh ä<br />

12,5 Rp./KWh. Fr. 87.500.—<br />

4. Verschiedenes: Personal. Bureaukoeten,<br />

Piquetdienst, Steuern,<br />

usw Fr. 31.000.—<br />

s<br />

••<br />

'Fr. 425.000.—'<br />

Die durchschnittlichen Betriebskosten pro<br />

Kilometer Strassemlänge und Nacht betragen<br />

also rund Fr. 11.60.<br />

Solche beleuchtete Verkehrswege kommen<br />

natürlich in erster Linie den Fahrzeugbenützern<br />

zugute. Deshalb müssten sie auch<br />

einen grösseren Teil der Betriebskosten aufbringen.<br />

Ein Vorschlag wäre, die Motorfahrzeuge<br />

und die Fahrer selbst nach einem<br />

bestimmten Schema zu belasten. Würde z. B.<br />

jedes der 16,500 im Kanton Zürich fahrenden<br />

Automobile nach einer Staffelskala entsprechend<br />

der Steuerleistung, im Durchschnitt<br />

aber mit 15 Fr. pro Jahr und jedes der<br />

5000 Motorräder in ähnlicher Weise mit<br />

durchschnittlich 9 Fr. belastet, so wäre bereits<br />

ein Betrag von 290,000 Fr. aufzubringen.<br />

Müsste dann noch der einzelne Fahrer<br />

jährlich Fr. 2.50 bezahlen, so wären von<br />

den 28,000 Auto- und 5500 Motorradfahrern<br />

weitere 84,000 Fr. erhältlich. Der fehlende<br />

Betrag von rund 50,000 müssten die Gemeinden<br />

aufbringen.<br />

Die beispielshalber angeführten Ansätze<br />

sind nicht hoch angesetzt. Jeder Fahrzeugbenützer<br />

würde in den beleuchteten Verkehrssträssen<br />

sicher den vollen Gegenwert<br />

für seine niedrigen Beiträge von monatlich<br />

Fr. 1.25 für ein Auto, 75 Rp. für ein Motorrad<br />

und 20 Rp. für seine persönliche Verkehrsbewilligung<br />

erblicken. Zur weiteren<br />

Abklärung dieses Problems wäre es wünschenswert,<br />

die Ansicht von Automobilisten<br />

und andern Kreisen kennenzulernen. Die hier<br />

vorgeschlagene Finanzierung stellt nur ein<br />

Beispiel dar.<br />

J. Guanter, dipi. Ing., Zürich.<br />

Strassen und Verkehr<br />

Schweiz. — Postautovorschriften auf Bergstrassen.<br />

Es sei nochmals daran erinnert,<br />

dass auf folgenden drei Paßstrassen die<br />

Postautos bergwärts ausweichen :<br />

1. Furkapass, zwischen Realp und Gletsch.<br />

2. Grimselpass, zwischen Grimselpasshöhe<br />

und Gletsch.<br />

3. Lukmanierpass, zwischen Acquarossa<br />

und Disentis. ET<br />

Frankreich. — Route d'ete des Alpes befahrbar.<br />

Nachdem anfangs Juli auch der Col<br />

du Galibier schneefrei geworden ist, kann<br />

nun die Sommer-Alpen-Route (Route d'ete<br />

des Alpes) von Thonon-les-Bains nach Nizza<br />

durchgehend befahren werden. ET<br />

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