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E_1934_Zeitung_Nr.082

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Durch die Stände des Pariser Salons<br />

Citroen<br />

bietet dieses Jahr wohl die Hauptsensation<br />

des Salons. Er hat seine ganze Produktion,<br />

die bisher eher auf die orthodoxe Linie eingestellt<br />

war, von Grund auf revolutioniert.<br />

Schon der 7-PS-Vierzylinder, der im Lauf<br />

dieses Frühlings herauskam, stellte eine radikale<br />

Abkehr vom früheren Aufbau dar. Mit<br />

seinem Vorderradantrieb, den selbsttragenden<br />

Karosserien, den mit Torsionsstangen unabhängig<br />

abgefederten Rädern, den eingesetzten<br />

Zylinderlaufbüchsen und Dutzenden anderer<br />

neuen Finessen stellte er geradezu eine<br />

Musterkarte aller modernen Tendenzen dar.<br />

Nun hat Citroen diesen kühnen ersten Wurf<br />

noch übertroffen. Neben dem 7-PS-Typ wird<br />

ein 9-PS-Vierzylinder gebaut, als mittelgrosser<br />

Wagen ein 11 PS in gleich zwei verschiedenen<br />

Ausführungen, und als Clou des Ganzen<br />

bringen die Werke am Quai de Javel<br />

Blick in das vor der Vorderachse liegende Getriebe<br />

de« neuen Citroen-Vorntriebwagens.<br />

einen Achtzylinder von nominell 23 PS heraus,<br />

der ebenfalls die erwähnten Chassischarakteristiken<br />

zeigt.<br />

Kein Wunder, dass der Stand dauernd unter<br />

Massenandrang steht. Der 23-PS-Typ ist<br />

der erste in grossen Serien und zu populären<br />

Preisen fabrizierte Achtzylinder mit Vorderradantrieb.<br />

Mit einem Zylinderinhalt von<br />

3620 ccm dürfte er bei seinen, der selbsttragenden<br />

Karosserie zu verdankenden geringen<br />

toten Massen eines der leistungsfähigsten<br />

Gebrauchsfahrzeuge der Gegenwart darstellen.<br />

Auch der 11 PS in Sportausführung, der<br />

die leichte Chassisausführung des 7-PS-Typs<br />

hat, wird ganz neue Fahrsensationen schaffen.<br />

Alle Karosserien sind trotz moderner, fliessender<br />

Linienführung hervorragend gut ausgenützt<br />

und die Zweckmässigkeit selbst.<br />

Durch den Wegfall der Kardanwelle liess<br />

sich verblüffend viel Raum gewinnen. Die<br />

Verschmelzung der Vorderkotflügel mit der<br />

Motorhaube ermöglichte zwangslos einen so<br />

breiten Ausbau der Karosserie, dass auch<br />

vorn bequem drei Personen nebeneinander<br />

Platz finden, um so mehr, als kein Schaltund<br />

kein Bremshebel im Wege steht.<br />

Peugeot.<br />

Mit der Einführung des Modells 201 hatte<br />

Peugeot vor vier Jahren einen seiner grössten<br />

Erfolge zu verzeichnen. Gleich darauf erschien<br />

aber die vergrösserte Ausgabe 301,<br />

und schliesslich wurde auf gleicher Grundlage<br />

vor einigen Monaten noch der Sechszylinder<br />

601 geschaffen, der schon am Genfer<br />

Salon so viele Bewunderer fand. In Paris bietet<br />

nun Peugeot nochmals eine Ueberraschung,<br />

die vielverheissend ist. Als Zwischenstufe<br />

zwischen dem Vier- und Sechszylinder<br />

wurde ein Vierzylinder von 1720 ccm gebaut,<br />

der als Typ 401 bald neue Lorbeeren ernten<br />

wird. Er weist alle bisherigen, so sorgfältig<br />

erwogenen Bauprinzipien auf, hat unabhängig<br />

gefederte Vorderräder, umgekehrte Viertelelliptikhinterfedern,<br />

einen elastisch eingebauten<br />

Motor, ein synchronisiertes Getriebe mit<br />

zwei geräuschlosen obersten Gängen, ein torsionssteifes<br />

Chassis aus Längsträgern mit<br />

Kastenprofil, hydraulische Stossdämpfer und<br />

Duo-Servo-Bendix-Bremsen. Alle diese Bauelemente<br />

haben sich bisher schon an 300000<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 82<br />

Wagen bewährt. Besondere Bewunderung<br />

verdienen immer wieder die hervorragende<br />

Güte der Abfederung und die Strassenlage<br />

überhaupt, sowie die Leistungsfähigkeit und<br />

Elastizität der verhältnismässig kleinen, sparsamen<br />

Motoren.<br />

Einen überaus guten Eindruck, der am Salon<br />

noch dadurch gehoben wird, dass man<br />

eine einheitliche blaue Farbe wählte, machen<br />

auch die Karosserien. Mit einfachster Linienführung<br />

vereinigen sie ausgezeichnete Raumausnützung<br />

und gute aerodynamische Eigenschaften.<br />

Der Kofferraum ist überall in die<br />

Wagenrückwand einbezogen. Auch sonst<br />

wurde besonderer Bedacht darauf gelegt,<br />

dass möglichst wenig Winkel und Spalten<br />

übfig bleiben, in denen sich Schmutz ansammeln<br />

kann. Wenn das letzte Wort in Sachen<br />

Verminderung des Luftwiderstandes vielleicht<br />

hier auch noch nicht gesprochen ist — obschon<br />

z. B. die Behandlung des Wagenhinterteils<br />

bei gewissen 601-Modellen aerodynamisch<br />

betrachtet schon sehr gut ist — so ergibt<br />

sich für den praktischen Gebrauch doch<br />

schon der grosse Vorteil einer leichten Reinigbarkeit.<br />

Hotchkiss.<br />

Sucht man nach einem Beispiel, das darlegen<br />

soll, wie durch unablässige Detailverbesserungen<br />

ein Automobil der Vollkommenheit<br />

nahegebracht werden kann, so kommt<br />

man unfehlbar auf das Beispiel Hotchkiss.<br />

Seit jeher verfolgt diese Firma dasselbe Prinzip:<br />

Noch besser machen, und immer hielt<br />

sie sich damit an der Spitze des Fortschrittes,<br />

ohne dass auch nur einmal zu sensationellen<br />

Neuerungen gegriffen werden musste. Der<br />

Hotchkisswagen bleibt auch in der neuesten<br />

Ausführung das Gebrauchsfahrzeug par excellence,<br />

auf das man sich unter allen Umständen<br />

verlassen kann. Er bewährt sich<br />

ebenso gut als ausgesprochener Stadtwagen<br />

wie als Fahrzeug für grosse Reisen oder für<br />

Sportzwecke.<br />

Wie bisher werden zwei Vier- und zwei<br />

Sechszylinder geboten. Aeusserlich fallen die<br />

neuen Modelle durch ihre seriöse Linienfüh-<br />

rung auf. Durch verhältnismässig kleine Abänderungen<br />

liess sich erreichen, dass die<br />

Karosserielinien in jeder Schnittebene einen<br />

fliessenden Verlauf zeigen, was eine merkliche<br />

Verminderung des Luftwiderstandes zur<br />

Folge hatte. Ausserdem sind die Karosserien<br />

noch niedriger und geräumiger geworden.<br />

Der Chassisrahmen wird durch Einbau einer<br />

Kreuzstrebe noch verstärkt. Die relativ niedrig<br />

übersetzte Lenkung arbeitet mit einer<br />

quer angeordneten Lenkschubstange, wodurch<br />

praktisch absolute Stossfreiheit erzielt wurde.<br />

Ein neuer verstärkter Spritzwand-Torpedoteil<br />

ergibt dem ganzen Aufbau erhöhte Festigkeit.<br />

Als wichtigste Neuerung ist jedoch eine<br />

abgeänderte Gewichtsverteilung zu verzeichnen,<br />

durch welche zusammen mit den thermostatischen<br />

Stossdämpfern der Wagen auch<br />

bei höchsten Fahrgeschwindigkeiten automatisch<br />

richtungsstabil bleibt.<br />

Panhard<br />

kann sich als einer der ältesten Autofabrikanten<br />

der Welt eine gewisse äusserliche Zurückhaltung<br />

leisten. Er präsentiert deshalb<br />

nach wie vor die drei Tourenchassis mit<br />

Sechs- und Achtzylindermotor, die schon am<br />

letzten Salon zu sehen waren, rüstet sie aber<br />

alle mit den so begeistert aufgenommenen<br />

« Panorama »-Karosserien aus, bei denen die<br />

Benutzer der Vordersitze durch Unterteilung<br />

der Windschutzscheibenstreben ein völlig unbehindertes<br />

Sichtfeld von 180 Grad besitzen,<br />

während zudem natürlich noch zahlreiche<br />

Einzelverbesserungen zu verzeichnen sind.<br />

Zwei der ausgestellten Tourenmodelle sind<br />

besonders bemerkenswert: Der 14-PS-Siebenplätzerwagen,<br />

der sich durch den ungewöhnlich<br />

niedrigen Brennstoffverbrauch von nur<br />

13 Litern auf 100 km auszeichnet, und der<br />

Achtzylinder-27-PS-Typ DS-SP, ein bis 140<br />

km/St, erreichender Nachkomme des berühmten<br />

Weltrekordwagens, mit dem Eyston<br />

und Froy auf der Rennbahn von Montlhery<br />

unter anderem während 3 Stunden ein Mittel<br />

von 203,131 km/St, und während 6 Stunden<br />

ein Mittel von 200,873 km/St, herausfuhren.<br />

Dieser Weltrekordwagen ist übrigens als<br />

vielbestauntes Wunder ebenfalls auf dem<br />

Stand vertreten.<br />

Ein weiteres interessantes Schauobjekt bildet<br />

das Modell einer Motor-Getriebepumpe,<br />

an welcher die Wirkungsweise und die zahlreichen<br />

Vorteile der automatischen Kupplung<br />

in Kombination mit einem auf Wunsch ausschaltbaren<br />

Freilauf demonstriert werden.<br />

Ueberall, nicht zuletzt an einem blanken<br />

Sechszylinderchassis, kann man sich von der<br />

ungemein sorgfältigen Durcharbeitung auch<br />

der kleinsten Details überzeugen. Wenn sich<br />

Panhard seit Jahren zum Schiebermotor bekennt,<br />

so ist das nur ein Zeichen mehr dafür,<br />

dass er den höchsten Anforderungen an Präzisionsarbeit<br />

gewachsen ist.<br />

Renault<br />

vVie immer, hat Renault als Altmeister der<br />

französischen Automobilkonstrukteure an seinen<br />

bewährten Bauprinzipien festgehalten und<br />

die bisherigen Typen nur weiterentwickelt.<br />

Ausser dem während dieser Saison herausgekommenen<br />

neuen Celtaquatre-Vierzylinder<br />

sind deshalb am Stand die Modelle ausgestellt,<br />

die mit wenig Abweichungen schon am<br />

letzten Pariser Salon und am Genfer Salon<br />

zu sehen waren. Es sind das, als ausgesprochene<br />

Vertreter der Gebrauchswagenklasse,<br />

die Vierzylinder Monaquatre, Primaquatre<br />

und Vivaquatre mit nominell 8, bzw. 11 PS,<br />

die drei Sechszylinder' Primastella, Vivastella<br />

und Vivasport mit 16, 16 bzw. 21 PS,<br />

und die Achtzylinder Nervasport und Nervastella<br />

mit je 28 PS, und der Luxuswagen<br />

Reinasport mit 41 PS. *<br />

Die durch ihre kastenförmigen Längsträger<br />

ohnehin schon sehr festen Chassis haben bei<br />

den Sechs- und Achtzylindertypen durch<br />

Einbau von Rohrverstrebungen noch eine<br />

Verstärkung erfahren. Abgeändert wurde<br />

gleichfalls der elastische Einbau des Motors.<br />

Der neue<br />

Ander<br />

1. Internationalen Alpenwertungs-Fahrt<br />

für Kraftfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen:<br />

ewinn<br />

u<br />

Kippwagen, 51 Nutzlast Nr.55<br />

mit Imbert-Holzgas<br />

Absolut aerodynamisch.<br />

9 Plätze in der Fahrtrichtung,<br />

Der Wagen, der am Pariser Salon<br />

die Sensation bildet.<br />

GENF<br />

Rue du Leman 5<br />

CITROEN A.-G.<br />

ZÜRICH<br />

Utoquai 25<br />

Die Bestzahl 97,33 von 1OO erreichbaren Punkten<br />

erreichte der seit Jahren in Privatgebrauch stehende<br />

Berna 6-t-Kipper mit Ritzelantrieb und Imbert-Holzgasgenerator<br />

und erhielt infolgedessen:<br />

Die Goldene Medaille.<br />

Den Ehrenpreis des Oesterrelchischen Bundesministeriums<br />

für Handel und Verkehr, für die beste<br />

Leistung aller Brennstoffsysteme des Wettbewerbs.<br />

Den Ehrenpreis des Oesterreichischen Bundesministeriums<br />

für Landesverteidigung, für beste Startund<br />

Fahrfähigkeit.<br />

Den Ehrenpreis der Schweiz, für die beste schweizerische<br />

Leistung.<br />

lüotorwagenfabrik BERNAUG.<br />

ÖLTEN

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