E_1934_Zeitung_Nr.103
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N°103 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
«•»<br />
Antwort 9265. Gleitschutz-Ueberpneus. Zuschriften<br />
weitergeleitet. Red.<br />
II. Antwort 9266. Ersatz eines Kühlerthermometers.<br />
Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
Frage 9272. Marken auf dem Schwungrad. Auf<br />
dem Schwungrad trifft man meist allerlei Marken,<br />
was besagen diese und wofür haben sie Gültigkeit?<br />
E. B. in B.<br />
Antwort: Die auf der Schwungscheibe eingeschlagenen<br />
Marken stellen Einstellmarken dar<br />
und dienen zur Einstellung der Ventile, eventuell<br />
auch zur Einstellung der Zündung. Ebenso sind<br />
die Totpunktmarken eingeschlagen. Die Zeichen<br />
gelten für den ersten Zylinder hinter dem Kühler.<br />
Steht beispielsweise das Schwungrad so, dass die<br />
Marke « 0. T. » einem auf dem Kurbelgehäuse angebrachten<br />
Pfeil oder Strich gegenüberliegt, eo<br />
kann man annehmen, dass der erste Kolben auf<br />
dem « oberen Totpunkt» steht. Die Kurbelwellen-<br />
Stellung, bei welcher das Einlassventil sich zu<br />
öffnen beginnt, wird bei deutschen Wagen weiter<br />
meist auf dem Schwungrad mit der Marke « E ><br />
oder « E. 0. » bezeichnet, bei englischen und amerikanischen<br />
Wagen mit c I» oder « I. 0. > (Inlet,<br />
bzw. Inlet opens), bei französischen und italienischen<br />
Wagen mit « A » (Admission [e]) usw. -at-<br />
Frage 9273. Marmorieren von Aluminium. Wie<br />
marmoriert man Aluminium? M. W. in K.<br />
Antwort: Das Marmorieren von Aluminium<br />
erfolgt in kleineren Werkstätten mittels einer stationären<br />
oder einer elektrischen Handbohrmaschine<br />
oder auch mittels einer biegsamen Welle mit Eigenmotor.<br />
Im Bohrfutter der Bohrmaschine wird ein<br />
zylindrischer oder konischer Hartholzzapfen eingespannt,<br />
dessen Durchmesser der Breite der auszuführenden<br />
Marmorierung entspricht. Die untere<br />
Fläche des Zapfens wird mit Oel befeuchtet und<br />
mit Schmirgel bestreut. Man gibt dem Zapfen einen<br />
möglichst hohen Gang und drückt ihn auf die Fläche<br />
des Arbeitsstückes. Dieses oder aber den Zapfen<br />
bewegt man in der Weise, dass sich die gewünschte<br />
Aderung ergibt. Man kann auch kreisrunde<br />
Flächen auf die Aluminiumfläche schleifen,<br />
so zwar, dass sich diese berühren oder schneiden.<br />
Auch so entsteht ein marmorartiges iBild. Man<br />
kann die untere Fläche des Hartholzzapfens auch<br />
mit Schmirgelleinwand belegen, nur muss dann<br />
•dieser Belag häufig erneuert werden. An Stelle des<br />
Hartholzzapfens tritt bei der Handbohrmaschine<br />
besser ein Zapfen aus Messing oder Kupfer, bei<br />
biegsamen Wellen ein solcher aus Fiber, Hartfilz<br />
und dergleichen. Zur Erziclung einer formgerechten<br />
Aderung verwendet man oft auch besondere<br />
Schablonen, die aus Blech hergestellt sind und dem<br />
Zapfen eine Führung geben. +<br />
Frage 9274. Kondensator Im Magneten. Wozu<br />
dient der in den Magnetapparaten eingebaute Kondensator?<br />
Wie ist dieser Kondensator geschaltet,<br />
liegt er im Primär- oder Sekundärstromkreis?<br />
H. K. in D.<br />
Antwort: Der Kondensator hat den Zweck,<br />
die Funkenbildung an den Kontakten zu verhindern<br />
oder doch stark abzuschwächen, da durch<br />
diese Funken sonst die Kontaktflächen rasch verschmutzt<br />
und angegriffen würden. Geschältet ist<br />
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der Kondensator parallel zum Unterbrecher, er<br />
bildet gewissermassen über diesen eine Brücke. Die<br />
physikalische Wirkung des Kondensators besteht<br />
darin, dass er mit seinen grossen Flächen die beim<br />
Unterbruch des Primärstromes auftretenden starken<br />
Spannungs-Stösse aufnimmt. Er lässt sich deshalb<br />
auch mit einem Puffer vergleichen. -ys-<br />
Frage 9275. Heizwert. Was versteht man unter<br />
dem Heizwert eines Motorbrennstoffes oder<br />
eines Brennstoffes ganz allgemein? K. F. in Z.<br />
Antwort: Wird 1 kg irgend einer Substanz<br />
verbrannt, so ergibt sich hiebei eine bestimmte<br />
Wärmemenge, deren Grosse abhängig ist von der<br />
stofflichen Beschaffenheit des betreffenden Körpers.<br />
Die Zahl, welche angibt, wieviel Wärmeeinheiten<br />
bei der vollständigen Verbrennung von 1 kg eines<br />
Stoffes entwickelt werden, wird sein Heizwert genannt.<br />
Sagt man beispielsweise von einer Kohlensorte,<br />
ihr Heizwert betrage 7000 Kalorien, so heisst<br />
dies, dass man bei vollständiger Verbrennung von<br />
1 kg dieser Kohle 7000 Wärmeeinheiten gewinnt,<br />
also bei restloser Erfassung der entwickelten Wärme<br />
z. B. 700 kg Wasser von io° auf 20° damit erwärmen<br />
könnte. In Wirklichkeit ist eine so vollkommene<br />
Ausnützung nicht einmal annähernd möglich.<br />
Vor allem ist eine wirklich vollständige Verbrennung<br />
mit praktischen Mitteln nicht erzielbar,<br />
es bleiben immer noch brennbare Bestandteile sowohl<br />
in Asche und Schlacke, als auch besonders<br />
in den abziehenden Gasen enthalten. Weiter erfolgen<br />
Wärmeverluste durch Ableitung an Herd- und<br />
Gefässflächen, die umgebende Luft usw., schliesslich<br />
— wieder in besonders hohem Masse — durch<br />
die ungenützt abziehenden heissen Rauchgase. Der<br />
Begriff «Heizwert» ist übrigens nicht ganz eindeutig.<br />
Es wird nämlich bei der Verbrennung<br />
jedes Körpers — schon infolge des Wassergehaltes<br />
der Luft — ein mehr oder minder beträchtliches<br />
Quantum Wasserdampf erzeugt. Die zur Verdampfung<br />
des Wassers erforderliche Wärmemenge stellt<br />
natürlich einen Teil des Heizwertes dar und dieser<br />
Teil ist zumeist verloren, weil eine Rückgewinnung<br />
der Verdampfungswärme fast immer unmöglich ist.<br />
Daher erscheint es technisch zumeist berechtigt,<br />
vom Heizwerte jenen Teil, der zur Verdampfung<br />
von Wasser aufgewendet wurde, in Abzug zu bringen.<br />
Tut man dies, so gelangt man zu einer Zahl, suchen. Ich nehme keine Rücksicht auf Sie. »<br />
wenn ich nach R. komme, um die Garagen zu besen<br />
zusammengesetzte Ueberwachungskommission<br />
eingesetzt wird. Gemäss ergangenen<br />
verbindlichen Zusicherungen wird der ge,-<br />
welche der untere Heizwert genannt wird. Im Gegensatze<br />
hiezu heisst der um die Verdampfungswärme<br />
des Wassers nicht gekürzte Wert der obere diese Rechnung innert den angesetzten Fristen zu massgeblich vertreten sein. Zweifelsohne<br />
Ich möchte nun wissen, ob X. berechtigt ist, werbsmässige Verkehr in dieser<br />
Heizwert. Für die im Motorradwesen in Betracht erheben? P. H. in R. kommt der genannten Kommission eine äusserst<br />
kommenden Maschinen ist es unbedingt richtig, mit Antwort: Eine Forderung ist im allgemeinen wichtige Aufgabe zu. Es wäre bedauerlich, wenn<br />
dem unteren Heizwert zu rechnen.<br />
nicht ohne weiteres verfallen, sie ist nur fällig. durch eine kurzsichtige Verwerfung des Gesetzes<br />
Der Unterschied bedeutet, dass die Forderung von vielleicht gerade die Mitwirkung-dieser Kommission<br />
der Fälligkeit an bezahlt werden kann, ansonst der zu Gunsten einer staatlichen Bureaukratie ausge-<br />
Frage 9276. Verstopfungen durch Kolloidgraphit-<br />
Zusatz? Seit einiger Zeit habe ich dem Benzin ein<br />
Kolloidgraphit-Präparat beigemischt, da Sportskollegen<br />
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torabnützung feststellen konnten. Leider «teilten sich<br />
nun schon verschiedentlich Brennstoffzufuhr-Störungen<br />
ein. Es scheint, dass der Graphit eine deutliche<br />
Neigung zum Verstopfen der Leitungen und<br />
Verlegen der Filter hat, obschon di«s von seinen<br />
Herstellern glatt bestritten wird. Die Verstopfungen<br />
treten erst seit der Verwendung des Präparates<br />
auf. Wie reimen sich die Behauptungen der Hersteller<br />
des Präparates mit meinen Beobachtungen?<br />
D. K. in T.<br />
Antwort: Die Versteifungen entstehen nicht<br />
durch den Kolloidgraphit selbst, denn dieser passiert<br />
infolge der feinen Verteilung selbst die engmaschigsten<br />
Filter, sie sind vielmehr nur die indirekte<br />
Folge der Anwendung des Präparates. Graphit<br />
hat in der vorliegenden Anwendungsart die<br />
Eigenschaft, Zunder, Rost und andere Unreinigkeiten<br />
an den Wandungen des Behälter und der Leitungen<br />
nach und nach aufzulösen und sich selbst<br />
an den Wandungen fastzusetzen. Die aufgelösten<br />
Unreinigkeiten sind es dann, die Anlass zu Verstopfungen<br />
geben können. Hat man genügend Geduld,<br />
so bleiben die Störungen schliesslich von selbst<br />
aus, weil einfach keine zu lösenden Unreinigkeiten<br />
mehr im Leitungssystem vorhanden sind. Filter mit<br />
kleiner Oberfläche müssen dazu jedoch vielleicht<br />
ein dutzendmal gereinigt werden. Bei älteren Maschinen,<br />
bei denen der Benzinbehälter innerlich<br />
schon stark angerostet ist, bleibt jedoch häufig<br />
nichts übrig, als von der Anwendung des Präparates<br />
abzusehen.<br />
-at-<br />
Anfrage 473. Forderung. Ich habe im Mai<br />
dieses Jahres in R. eine Garage eröffnet. Zum Betrieb<br />
benötigte ich u. a. einen Gleichrichter und<br />
einen Magnetisierapparat. Diese beiden Instrumente<br />
liess ich bei X. in U. anfertigen. Nach deren Ablieferung<br />
wurden sie prompt bezahlt. Nun ist der<br />
Gleichrichter unbrauchbar geworden, so dass einige<br />
Reparaturen vorgenommen werden mussten. Wegen<br />
mangelhafter Ausführung liess ich den Gleichrichter<br />
durch X. in U. reparieren. Am 21. Oktober tonnte<br />
ich den Apparat haben, doch schon am 22. Oktober<br />
erhielt ich eine Rechnung für den Betrag von 25<br />
Franken, mit der Bemerkung, « wenn dieselbe bis<br />
am 25. Oktober nicht bezahlt wäre, folge eine Nachnahme<br />
». Am 27. Oktober erhielt ich tatsächlich<br />
eine solche, die ich aber noch nicht einlöste. Dann<br />
schrieb mir X. eine Karte folgenden Inhalts:<br />
« Mache Ihnen die Mitteilung, dass heute mit gleicher<br />
Post ein Einzugsmandat mit Zahlungsbefehl<br />
an Sie abgeht. Wird dasselbe nicht prompt eingelöst,<br />
dann werde ich dafür sorgen, dass Sie im<br />
« Kreditschutzverein > veröffentlicht werden. Versuchen<br />
Sie nur. sich zu drücken, ich werde die<br />
Kosten nicht scheuen, mit Ihnen vor Amt zu erscheinen.<br />
Im übrigen werde ich Sie empfehlen,<br />
Schuldner im Verzug ist und die Kosten des Verzugs<br />
zu tragen hat. Im Geschäftsleben haben sich<br />
schaltet werden<br />
auch schon vor der Krise längere als einmonatige<br />
Erfüllungsfristen herausgebildet, in vielen Branchen<br />
dreimonatige. Immerhin muss bemerkt werden,<br />
dass der Gläubiger es in der Hand hat, die Fälligkeit<br />
einer Forderung mit dem Verfalltag zu verbinden,<br />
und zwar durch Ueberreichung einer quittierten<br />
Rechnung, durch Mahnung oder durch Erhebung<br />
eines Postmandats. Das ist nun hier der<br />
Fall, und in der Tat ist die Forderung bereits verfallen.<br />
Trotzdem ist es vom Gläubiger lächerlich,<br />
solche Praktiken einzuschlagen, und wir möchten<br />
dem Schuldner raten, ruhig mindestens die allgemein<br />
üblichen dreissig Tage zuzuwarten. Es ist<br />
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würde sich ja selber lächerlich machen mit solchen<br />
Manövern, falls der Schuldner nicht notorisch<br />
schwer verschuldet ist, und dann liefern Geschäftsleute<br />
im allgemeinen nur auf Barzahlung. Der<br />
ganze Fall zeigt eine um so unverständlichere Haltung,<br />
als es sich um einen derart winzigen Betrag<br />
handelt. B.<br />
Anfrage 474. Regelung das sog. gemischt werkmässigen-gewerbemässigen<br />
Transportdienstes. Hatte<br />
letzthin Gelegenheit, mit einem Fachmann die<br />
Frage der gemischt werkmässigen Strassentransporte<br />
zu besprechen. Dieser vertritt die Auffassung,<br />
dass einem gemischt werkmässig-gewerbemässigem<br />
Betriebe, welchem die Sesa<br />
bereits ein Asto-Los zugeteilt hat, auch nach Inkrafttreten<br />
des Verkehrsteilungsgesetzes dasselbe<br />
ausüben könne. Ich meinerseits könnte eine derartige<br />
Praxis nicht verstehen. Wie verhält es sich<br />
nun tatsächlich nach den kommenden gesetzlichen<br />
Bestimmungen? R. B. in D.<br />
A n tw o r t: Es wird die Befürchtung ausgesprochen,<br />
bei der künftigen Zuteilung der gewerbsmässigen<br />
Konzessionen können Betriebe, welche<br />
zur Zeit sowohl werkmässigen, wie gewerbsmässigen<br />
Verkehr im Dienste der Sesa besorgen, weiterhin<br />
diesen Doppeldienst ausüben. Eine derartige<br />
Praxis ist ausgeschlossen. Ueberall dort, wo Möglichkeiten<br />
für die Verkehrsteilung vorliegen, muss<br />
nach dem klaren Wortlaut des Gesetzes die strikte<br />
Trennung zwischen Werk- und Gewerbeverkehr auch<br />
im 'Sesadienst durchgeführt werden. Das Gesetz<br />
und die gepflogenen Verhandlungen sind diesbezüglich<br />
absolut eindeutig. Andere Darstellungen<br />
verfolgen offenbar den Zweck, Stimmung gegen<br />
die Gesetzesvorlage zu machen. Wenn heute Doppelverkehr<br />
besteht, so liegt dies wohl in der Natur<br />
der Dinge, hervorgegangen aus der Entwicklung<br />
des Sesadienstes. Der Unterschied zwischen<br />
Werk- und Gewerbeverkehr ist erst durch das Verkehrsteilungsgesetz<br />
in Diskussion gestellt worden.<br />
Wichtig ist, sich zu vergegenwärtigen, dass im<br />
Verkehrsteilungsgesetz eine aus Interessentenkrei-<br />
sollte. Die Einschränkung der<br />
Handels- und Gewerbefreiheit durch Reglementierung<br />
des gewerbsmässigen Verkehrs ist grundsätzlich<br />
gewiss bedauerlich. Es wird aber von keiner<br />
Seite bestritten, dass auf dem Gebiet des wilden,<br />
unkaufmännisch betriebenen gewerbsmässigen Verkehrs<br />
etwas zum Schutz gegenüber den Bahnen und<br />
im Konkurrenzkampf unter sich geschehen muss.<br />
Eine bessere Lösung als diejenige, welche im vorliegenden<br />
Gesetz getroffen worden ist, wurde von<br />
keiner Seite in Vorschlag gebracht. In sachlicher<br />
Auseinandersetzung wurde im Kreise der Lastwagenbesitzer<br />
das Pro und Contra erwogen und<br />
schliesslich sprach die Mehrheit der Gründe<br />
gegen die Anfechtung des Gesetzes im gegenwärtigen<br />
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