E_1934_Zeitung_Nr.104
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2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 104<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Das Personenautomobil im Dienste der<br />
Bundesbahnen. Unlängst fand in Bern zwischen<br />
der Oberbetriebsdirektion der S.B.B.<br />
mit Vertretern des stadtbernischen Handelsund<br />
Industrievereins eine Konferenz statt, an<br />
der die Frage der Einbeziehung des Personenautomobils<br />
in den Dienst der Bundesbahnen<br />
zur Diskussion stand, das heisst, es sollen<br />
Mittel und Wege gesucht werden, um auf<br />
dem Gebiete des Personenverkehrs einen<br />
ähnlichen Dienst zu verwirklichen, wie er<br />
von der Asto im Rahmen des Güterverkehrs<br />
verwirklicht wird. Zweifelsohne dürfte bei<br />
richtiger Durchführung ein solcher Dienst<br />
geeignet sein, der Geschäftswelt namhafte<br />
Vorteile zu verschaffen.<br />
In Nummer 68 der «A. R.» vom 15. August<br />
1933 haben wir unter dem Titel «Schaffung<br />
von Automietstellen» dieses Problem bereits<br />
angeschnitten, ausgehend von der Notwendigkeit,<br />
die Zusammenarbeit von Eisenbahn<br />
und Automobil noch intensiver zu gestalten,<br />
indem wir damals das Projekt ventilierten,<br />
auf privatwirtschaftlicher Grundlage in Handels-<br />
und Industriezentren den Reisenden<br />
und Geschäftsleuten Mietautomobile zur Verfügung<br />
zu stellen, mit deren Hilfe es ihnen<br />
möglich wäre, innert kurzer Zeit eine grössere<br />
Anzahl von Kunden zu besuchen.<br />
Wie nun aus den Mitteilungen des kant.<br />
bernischen Handels- und Industrievereins<br />
hervorgeht, hat der Oberbetriebschef der<br />
S.B.B, in erwähnter Besprechung darauf<br />
hingewiesen, dass das Personenautomobil der<br />
Eisenbahn in gewissen Punkten überlegen<br />
sei, da es beweglicher und an keinen Fahrplan<br />
gebunden ist. Diese Vorzüge würden<br />
sich namentlich für den Geschäftsmann geltend<br />
machen, der Geschäfte in schienenlosen<br />
Gegenden oder in Ortschaften zu besorgen<br />
hat, die an Nebenlinien liegen. Diese Ueberlegenheit<br />
könne auch durch eine Verdichtung<br />
des Fahrplans nicht wett gemacht werden.<br />
Anderseits weise aber die Eisenbahn ebenfalls<br />
Vorzüge auf, die das Automobil nicht<br />
zu bieten vermöge. Lange Strecken legen<br />
die Bahnen ebenso rasch oder noch rascher<br />
zurück als das Automobil und zudem sei die<br />
Fahrt in einem Eisenbahnzug komfortabler,<br />
angenehmer und weniger ermüdend als im<br />
Automobil. Der Fahrgast könne im Eisenbahnzug<br />
ausruhen und arbeiten und gelange<br />
frischer am Reiseziel an.<br />
Nachdem kürzlich der «Gedanke geäussert<br />
worden sei, die Bundesbahnen sollten auf ge^<br />
wissen verkehrsreichen Netzen oder Knotenpunkten<br />
Automobile zu massigem Preise<br />
als Ergänzung der Eisenbahn durch das Automobil<br />
zur Verfügung stellen, so war man<br />
sich von vorneherein darüber klar, dass es<br />
sich nicht darum handeln könne, dass die<br />
Bundesbahnen eigene Personenautomobile<br />
anschaffen. Nachdem an verschiedenen Plätzen<br />
mit Automobilunternehmungen Fühlung<br />
genommen wurde, um zu erfahren, ob diese<br />
bereit wären, Automobile abzugeben und<br />
zwar sowohl für Selbstfahrer als mit Chauffeuren,<br />
in der Meinung, dass diese Wagen<br />
den Inhabern von Generalabonnenten, insbesondere<br />
Geschäftsleuten, zur Verfügung<br />
gestellt würden, sei man bei einer Reihe von<br />
Automobilunternehmungen auf weitgehende<br />
Unterstützung gestossen, während andere<br />
sich noch nicht geäussert hätten.<br />
Obwohl Einzelheiten über die Durchführung<br />
der neuen Einrichtung noch keineswegs<br />
vorliegen, so dürfte die Regelung doch in<br />
dem Sinne vorgenommen werden, dass den<br />
Interessenten Couponhefte abgegeben würden,<br />
die den Garagisten ausgefüllt und unter<br />
Angabe der Nummer des Generalabonnements<br />
für jede Reise, bzw. jede Miete von<br />
Automobilen, abzugeben wären. Ob und in<br />
welchem Austnass die Bundesbahnen einen<br />
Anteil an die Fahrten gewähren, ist noch unbestimmt.<br />
In der anschliessenden Diskussion wurde<br />
auch dem Wunsche Ausdruck gegeben, den<br />
neuen Dienst auf jeden Inhaber eines Retourbillettes<br />
auszudehnen, wenigstens für<br />
eine Minimalbahnstrecke. Die Materie ist<br />
aber noch keineswegs so weit gediehen, dass<br />
etwa demnächst schon mit einem grossangelegten<br />
Versuch begonnen würde, sondern<br />
die Bundesbahnen erklären, grundsätzlich<br />
der Neuregelung beipflichten zu können und<br />
alle Anregungen einer objektiven Prüfung<br />
unterziehen zu wollen. Die geplante Neuerung<br />
fand in ihren Grundlinien seitens der<br />
Vertreter von Handel und Industrie allgemeine<br />
Zustimmung.<br />
-my-<br />
Fortsetzung unseres laufenden<br />
Romanes<br />
siehe Seite 16 dieser Nummer.<br />
Die nächste Ausgabe der «Automobil-<br />
Revue » erscheint als erste Nummer des<br />
Jahres 1935 am Freitat den 4. Januar.<br />
Zur Jahreswende<br />
Die festliche Stimmung mit der sonst ein<br />
Jahreswechsel begrüsst wird, will dieses<br />
Mal nicht recht aufkommen. Die Perspektiven<br />
für den schweizerischen Automobilismus<br />
sind zur Zeit nicht gerade erfreulich und<br />
wenn nicht bald die Einsicht durchdringt,<br />
dass die Förderung des motorisierten Strassenverkehrs<br />
unserer Volkswirtschaft in mannigfacher<br />
Form zugute kommt und ihr weit<br />
mehr zuträglich ist, als irgendwelche einschränkenden<br />
Massnahmen, dann werden wir<br />
mit schwerwiegenden Rückschlägen zu rechnen<br />
haben. Vielleicht wird die eine oder andere<br />
Auseinandersetzung mit dem Stimmzettel<br />
in der Hand auch nicht zu umgehen<br />
sein. Wir denken hier vorab an die Alpenstrasseninitiative<br />
• und den zweiten Gegenvorschlag<br />
des Bundesrates.<br />
Es mehren sich leider die Anzeichen, dass<br />
Bund und Kantone einmal mehr den Automobilisten<br />
die Rechnung für Massnahmen<br />
präsentieren möchten, die der Allgemeinheit<br />
ebensosehr zum Nutzen gereichen, wie den<br />
Motorfahrzeughaltern. So wird der Fremdenverkehr,<br />
dessen Rolle für unsere Zahlungsbilanz<br />
unbestritten ist, den grössten<br />
Vorteil aus einem Ausbau der Alpenstrassen<br />
ziehen und dennoch soll er ausschliesslich<br />
auf dem Rücken der Benzinkonsumenten finanziert<br />
werden.<br />
Das Parlament ist bereit, ein vor Jahren<br />
den Eisenbahnern gemachtes Zugeständnis,<br />
die bekannte «Promesse Comtesse» einzulösen.<br />
Die von höchster Stelle unserer Landesregierung<br />
gegebenen Zusicherungen, es<br />
werde den Kantonen eine Limite gestellt für<br />
die Belastung der Automobile und die Auflage<br />
des Bundes ströme bis auf den hintersten<br />
Rappen wieder zurück an die Kantone,<br />
möchte man aber geflissentlich übersehen!<br />
Wo bleibt da die Gleichstellung und die<br />
gleiche Behandlung aller Bürger?<br />
Die Motorisierung nimmt in den Nachbarstaaten<br />
einen Aufschwung, wie er selbst in<br />
den besten Zeiten der Hochkonjunktur nicht<br />
zu verzeichnen, war, weil die Staaten den<br />
grossen Rechenfehler eingesehen haben, der<br />
bei einer fiskalischen Ueberlastung des Motorfahrzeuges<br />
gemacht wurde. Mit starker<br />
Hand wurden überall Korrekturen angebracht<br />
und die Sondersteuern zum Teil radi"<br />
kal abgeschafft oder doch ganz wesentlich<br />
reduziert.. Bei UJ}$ will man aller Erfahrung<br />
zum Trotz den umgekehrten Weg einschlagen,<br />
um dann nach der Tat zu raten; wenn*<br />
es vielleicht zu spät ist. Eine einst blühende<br />
Motorfahrzeugindustrie kämpft mit dem Mute<br />
der Verzweiflung gegen all die Fesseln an,<br />
die ihr der Staat bisher schon aufgelegt hat.<br />
Anstatt ihr endlich zu Hilfe zu kommen -iohne<br />
dabei den die Staatsfinanzen so zerrüttenden<br />
Weg der Subventionierung einschlagen<br />
zu müssen, den so manche Wirtschaftsgruppe<br />
seit Jahren begeht — will man ihr<br />
noch neue Bürden zumuten.<br />
Es sei trotz diesen trüben Aussichten<br />
gerne anerkannt, dass im verflossenen Jahre<br />
auch positive Arbeit geleistet wurde. So die<br />
Einführung des Hauptstrassennetzes mit<br />
Vortrittsrecht, die Vereinheitlichung der<br />
Wegzeichen, die Gewährung von Zollrückvergütungen,<br />
welche die Montage fremder<br />
Automobile in der Schweiz ermöglichen unter<br />
namhafter Zuweisung von Aufträgen an<br />
die einheimische Industrie.<br />
Einzelne Kantone bemühen sich um die<br />
verlängerte Offenhaltung und frühere Oeffnung<br />
von Pass-Strassen. Graubünden will<br />
sogar die klassische Nord-Südverbindung des<br />
Julier ganzjährig dem Verkehr bereitstellen.<br />
Aber all diese Fortschritte müssen gezwungenermassen<br />
ihre fördernde Wirkung teilweise<br />
wiederum einbüssen, wenn auf der anderen<br />
Seite neue Schwierigkeiten aufgetürmt<br />
werden.<br />
Ein ernstes Problem ist die Besserung der<br />
Verkehrsdisziplin. Ein erster Alarmruf war<br />
die Sittener Resolution der Polizeidirektoren.<br />
Aulgabe aller Motorfahrzeuglenker muss es<br />
sein, hier gemeinsam mit den Behörden<br />
Front gegen alle Auswüchse zu machen. Wir<br />
werden aber nur dann zu einem guten Ziel<br />
Referendum gegen das Verkehrsteilungsgesetz.<br />
In der Tagespresse zirkulieren die verschiedensten<br />
Zahlenangaben über die Refe-<br />
gelangen, wenn auch hier nicht wiederum<br />
einseitig der motorisierte Verkehr einer<br />
strengen Zucht unterworfen wird, sondern<br />
ohne Unterschied alle Strassenbenützer zur<br />
gegenseitigen Rücksichtnahme verpflichtet<br />
werden*<br />
' An verschiedenen Orten sind erste erfreuliche<br />
Anstrengungen zur systematischen Verkehrserziehung<br />
der Jugend gemacht worden.<br />
Eine fühlbare und dauernde Abnahme der<br />
bedauerlichen Unfälle ist aber nur von einer<br />
Verallgemeinerung dieser Massnahmen zu<br />
erwarten. Da es hiezu weder grosser finanzieller<br />
Aufwendungen bedarf, noch ein Mangel<br />
an pädagogischen Hilfsmitteln besteht,<br />
dürfte eine durchgreifendere Einführung dieses<br />
segensreichen Unterrichtes erwartet werden.<br />
Unser Blatt hat sich seit seinem Bestehen<br />
zur Pflicht gemacht, auf all diese Probleme<br />
hinzuweisen und an deren Lösung stets mitzuarbeiten.<br />
Vor dreissig Jahren erschien die<br />
erste Nummer der «Automobil-Revue •», deren<br />
Schöpfer und geistiger Führer uns vor<br />
kurzem jäh entrissen wurde. Damals schon<br />
hatte sich die Redaktion *die Vertretung der<br />
Automobilinteressen nach aussen, unserem<br />
Volk und unseren Behörden gegenüber, sowie<br />
die Förderung der Interessen -unserer<br />
schweizerischen Automobilindustrie» aufs Panier<br />
geschrieben. Damals schon erkannten<br />
die Herausgeber, dass sie «ein reiches Arbeitsfeld<br />
vor sich haben, um in ein Vorurteil,<br />
das riesengross ist, eine Bresche zu legen *.<br />
Vieles ist seither erreicht worden. Vieles<br />
bleibt aber noch zu tun. Wir werden, getreu<br />
dieser Devise, weiterhin für den Automobilismus<br />
eintreten, denn heute wie vor dreissig<br />
Jahren ist es notwendig, nn unseren Spalten<br />
den grossen volkswirtschaftlichen Nutzen<br />
aufzuzeigen, den für unser Land das Automobilwesen<br />
in sich schliesst». "<br />
Wir durften seit dem Bestehen des Blattes<br />
eine reiche Unterstützung aus allen Kreisen<br />
erfahren, denen die Entwicklang des modernen<br />
Strassenverkehrs am Herzen lag. Eine<br />
stets zunehmende und überaus treue Leserschaft<br />
gab uns den nötigen Rückhalt, um mit<br />
Ueberzeugung und Gewicht die zahlreichen<br />
Postulate zu vertreten, welche die Voraussetzung<br />
für einen Fortschritt im Automobilweseh<br />
bedeuten. Aber immer noch steht<br />
eine stattliche Zahl abseits, welche die Notwendigkeit<br />
einer geschlossenen Front und<br />
eines"* einheitlichen Vorwärtsstrebetis noch<br />
nicht genügend erkannt hat. Möge die jetzige<br />
Zeit, der entscheidende Beschlüsse bevorstehen,<br />
auch ihnen den Weg zeigen, um zum<br />
Hauptharst zu stossen, damit wir gemeinsam<br />
die, vorgezeichnete Strasse weiterziehen<br />
können.<br />
Soweit es in unseren Kräften steht, wollen<br />
wir weiter Wegbereiter sein. Es ist für uns<br />
eine Ehrenpflicht, das uns hinterlassene Vermächtnis<br />
im Sinn und Geist der Pioniere,<br />
welche vor drei Dezennien mutig und schaffensfrendig<br />
an die Oeffentlichkeit traten,<br />
weiter zu hegen. In der Verbundenheit mit<br />
allen schweizerischen Automobilisten wird<br />
es uns am besten gelingen. Die Redaktion<br />
wird sich wie bis anhin die Ausgestaltung<br />
der <strong>Zeitung</strong>, den engen Kontakt mit der Leserschaft,<br />
dem Automobilhandel und -gewerbe,<br />
wie auch mit der einschlägigen Industrie besonders<br />
angelegen sein lassen. Wir wollen<br />
weiter an der Brücke bauen, die zur weiteren<br />
Oeffentlichkeit, zu den Behörden und zur<br />
gesamten Volkswirtschaft geschlagen werden<br />
muss. Ein jeder möge seinen Baustein<br />
beitragen, damit einst das Werk den Meister<br />
zu loben vermag! Im Vertrauen auf diese<br />
Gemeinschaftsarbeit wollen wir dem neuen<br />
Jahr entgegensehen, dem es die besten Seiten<br />
abzugewinnen gilt. Mit dem Dank an alle<br />
unsere Freunde verbinden wir unsere besten<br />
Wünsche für 1935 und hoffen, im vierten Dezennium<br />
wieder um ein gutes Stück mit der<br />
Aufgabe weiterzukommen, die vor dreissig<br />
Jahren in Angriff genommen wurde.<br />
Verlag und Redaktion der<br />
* «Automobil-Revue».<br />
rendumsunterschriften. Während man vor<br />
kurzem noch von 40,000 Unterschriften berichtete,,<br />
verlautet neuerdings, dass deren<br />
60,000 zustande gekommen sein sollen. Wie<br />
z B. die « Basler Nachrichten » zu berichten<br />
wissen, scheint sich die Referendumskampagne<br />
namentlich die Unzufriedenheit in gewissen<br />
Weingegenden zunutze gemacht zu<br />
haben. Nach der gleichen Quelle sollen in<br />
der welschen Schweiz 35,000 Unterschriften<br />
gesammelt worden sein, während es in der<br />
deutschen Schweiz rund 25,000 sein sollen.<br />
Am nächsten Samstag werden die Unterschriften<br />
in Bern überreicht, bei welchem<br />
Anlass das Referendumskomitee eine Zusammenkunft<br />
mit dem Cihef des Eisenbahndepartements<br />
herbeizuführen gedenkt. Erst<br />
dann wird es sich zeigen, welche Unterschriftenzahl<br />
das Referendum auf sich vereinigt.<br />
Eines glauben Wir aber schon heute<br />
feststellen zu dürfen, dass keine grossen<br />
Hoffnungen bestehen, als ob das Verkehrsteilungsgesetz<br />
ohne Qrosskampf durchgehen<br />
könnte, obschon obige Zahlen in keiner<br />
Weise durch positive Unterlagen bestätigt<br />
werden. Die ablehnenden Tendenzen würden<br />
erst so recht wachgerufen durch den<br />
seitens der Staatsmonopolisten geführten<br />
Kampf um den Einbezug des Werkverkehrs<br />
in das Verkehrsteilungsgesetz, eine Forderung,<br />
wie sie klipp und klar im Projekt<br />
Bratschi aufgestellt wurde und wie sie auch<br />
von andern Vertretern im Nationalst erwogen<br />
worden ist<br />
-my-<br />
•stischer<br />
Ein < Tankbahnhof».<br />
An der Kölner Einfahrt zur Autobahn<br />
Köln-Bonn wird augenblicklich der erste<br />
Tankbahnhof Deutschlands errichtet. Durch<br />
Zurückverlegung des Verwaltungsgebäudes<br />
und Anlage von vier Tankinseln sind fünf<br />
überdachte Rampen entstanden, an denen<br />
16 Pumpen mit 32 Zapfstellen gleichzeitig<br />
alle Arten von Brennstoff liefern.<br />
Frazer-Nash baut B.M.W.<br />
Die englische Automobilfabrik Frazer-<br />
Nash wird den deutschen Ander thalbliter-<br />
BMW-Wagen in Lizenz für den englischen<br />
Markt bauen. Der Leiter der englischen Fir*<br />
ma kam zu diesem Entschluss, nachdem er<br />
die deutsche BMW-Mannschaft während der<br />
Alpenfahrt beobachtet hatte.<br />
Die Kunst im Dienste der Verkehrserziehung.<br />
In einer deutschen Stadt ist ein grosses<br />
Gemälde eines Kunstmalers in Form<br />
eines Transparentes über eine allgemeine<br />
Durchgangsstrasse gespannt, das gleichzeitig<br />
im Dienste der Verkehrserziehung steht.<br />
Das Bild zeigt eine Strassenszene, ein Totentanzmotiv:<br />
einen von einem durchgehenden<br />
Pferdegespann niedergeworfenen Mann,<br />
nach dem der Tod greift. Ein Spruchband<br />
mahnt dazu: «Gib acht auf die Strassen —<br />
kunnst leicht' dein Leben lass'n». So dient<br />
das schöne Gemälde gleichzeitig auch der<br />
Verkehrserziehung.<br />
Das Periskop — ein neues Zubehör.<br />
Als eigenartige Neuigkeit werden verschiedene<br />
der neuesten amerikanischen Automodelle<br />
mit einem Periskop ausgerüstet, damit<br />
der Fahrer in der Lage ist, das Verkehrs- •<br />
Gewimmel von und nach allen Seiten zu<br />
übersehen, ähnlich wie der Unterseebootführer<br />
die Vorgänge über Wasser vom<br />
Schiffsinnern aus mittels des gleichen Instrumentes<br />
beobachtet.<br />
Wohin reist der englische Autotourist? -<br />
Von je hundert englischen Automobilisten,<br />
die in diesem Jahr Auslandsreisen unternahmen,<br />
fuhren 45 in das unmittelbar benachbarte<br />
Frankreich, 15 aber nach Deutschland,<br />
zwölf nach Italien, elf nach der Schweiz,<br />
sechs nach Oesterreich und vier nach Belgien.<br />
Die restlichen sieben verteilen sich auf<br />
Spanien, Portugal und andere Länder,<br />
Vom deutschen Autostrassenbau.<br />
Ueber den Stand der Arbeiten auf Ende<br />
November <strong>1934</strong> orientiert wohl am besten<br />
nachstehende Zusammenstellung aus der<br />
« Autobahn»:<br />
Zum Bau freigegeben 2500 km, seit Oktober<br />
neu in Bau genommen 70 km, insgesamt<br />
im Bau 1175 km.<br />
Personalstand: a) Beamte 728 Mann, b)<br />
Angestellte 2311 Mann, Lohnempfänger bei<br />
den Obersten Bauleitungen 882 Mann, Lohn'<br />
empfänger bei den Unternehmern 80&38<br />
Mann.<br />
Geleistete Tagewerke der Lohnempfänger<br />
157,480 Tagewerke, geleistete Tagewerke<br />
der Lohnempfänger bei den Unternehmern<br />
9,785,416 Tagewerke.<br />
Summe der bisher vergebenen Aufträge<br />
an Unternehmer 281,994,716 Mark, gesamte<br />
Geldleistungen 129,000,000 Mark.<br />
Arbeitsleistungen: Erd- und Felsbewegung<br />
32,962,602 m 3 , Gesamtmenge der bisher eingebauten<br />
Betons 541,450 m 3 .<br />
Bisher vergebene. Stahlbauten 55,790 t.<br />
Glückliches Land !<br />
In Holland ist mit Wirkung ab 15. Dezember<br />
eine Herabsetzung der Benzintankstellenpreise<br />
von 13,5 auf 12$ Cents (26 Rp.) pro<br />
Liter beschlossen worden. Industrielle Verbraucher<br />
zahlen statt 12,5 nur noch<br />
Cents.<br />
Noi<br />
Zur Förderung der Verkehrssicherheit Die<br />
kantonale Polizeidirektion Zürich hat sich<br />
nun auf die Eingabe der kantonalen Strassenverkehrsliga<br />
hin grundsätzlich bereit erklärt,<br />
an einer Konferenz die für die Hebung der<br />
Verkehrsdisziplin und Verkehrssicherheit in<br />
Betracht kommenden Massnahmen mit den<br />
Verbänden zu besprechen, weshalb von der<br />
Liga das Gesuch um Terminansetzung gestellt<br />
wurde.<br />
Es ist anzunehmen, dass zu dieser Aussprache<br />
alle interessierten Behörden des<br />
Kantons und der Städte Zürich und Winterthur<br />
eingeladen werden, dann aber auch alle<br />
zürcherischen Verkehrsinteressentenverbände,<br />
um so auf breitester Basis eine möglichst<br />
enge Zusammenarbeit für die Hebung der<br />
Verkehrsdisziplin herbeizuführen. Die kantonale<br />
Polizeidirektion hat bekanntgegeben,<br />
dass das kantonale Polizeikorps und die Polizeimannschaften<br />
der Städte Zürich und<br />
Winterthur bereits angewiesen worden sind,<br />
die polizeilichen Verkehrskontrollen inskünftig<br />
in schärferer Weise und in vermehrterem<br />
Masse durchzuführen, um den Auswüchsen<br />
im Strassenverkehr zu steuern.