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E_1935_Zeitung_Nr.030

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liehe Erhöhung der Betriebssicherheit und<br />

Verbilligung der Herstellung einbringt.<br />

Diesen unseren Wünschen sind Grenzen<br />

gesetzt. Verdichten wir beim Ottomotor für<br />

gegebene Verhältnisse und einen gegebenen<br />

Brennstoff zu hoch, dann wird die Verbrennung<br />

bockbeinig, und es tritt Leistungsverlust<br />

und das berüchtigte Klopfen ein. Verdichten<br />

wir beim Dieselmotor für gegebene Verhältnisse<br />

und einen gegebenen Brennstoff zu<br />

niedrig, dann tritt unvollkommene Verbrennung<br />

oder gar Ausbleiben der Zündung ein.<br />

Insgesamt erkennen wir die merkwürdige<br />

Tatsache, dass wir nach einer mittleren<br />

Verdichtung streben, indem wir den Dieselmotor<br />

immer niedriger, den Ottomotor immer<br />

höher verdichten möchten.<br />

Ferner erkennen wir, dass Ottoverbrennung<br />

und Diesel Verbrennung tatsächlich<br />

Gegensätze sind. In jedem Ottomotor ist die<br />

Grenze nach unten gesetzt. Er lässt sich mit<br />

jedem Brennstoff betreiben, der kompressionsfester,<br />

klopffester, feuerfester ist. Beim<br />

Dieselmotor liegt die Grenze oben. Er lässt<br />

sich mit jedem Brennstoff betreiben, der<br />

klopffreudiger, weniger kompressionsfest,<br />

zündwilliger ist.<br />

Und der Glühkopfmotor? Bei diesem liegt<br />

die Sache ganz merkwürdig unklar. Anscheinend<br />

muss man hier die Kompression<br />

nach Mass machen. In einem niedrig verdichtenden<br />

Gasöl-Glühkopfmotor kann man nicht<br />

Steinkohlenöl fahren. Und in einem hochverdichtenden<br />

Steinkohlenöl-Glühkopfmotor —<br />

kann man nicht ohne weiteres zündwilliges<br />

Gasöl verbrennen. Sollte das nicht damit zusammenhängen,<br />

dass beim Glühkopfmotor<br />

Voreinlagerung des Brennstoffes stattfindet<br />

und ein oberflächenentwickelter, mit glühender<br />

Reaktionsfläche ausgestatteter Verbrennungsraum<br />

vorliegt?<br />

Wie dem auch sei: Offenbar ist der Verbrennungscharakter<br />

des Brennstoffes das<br />

geeignete zweite Einteilungsmerkmal unserer<br />

Motoren, dessen wir zur Auseinanderziehung<br />

der Mannigfaltigkeit der Motoren in<br />

ein Kurvenblatt bedürfen.<br />

Es ist ja heute durch die Arbeiten von Dumanois<br />

und Boerlage und Broeze klar, dass<br />

der Verbrennungscharakter von Dieselbrennstoffen<br />

und der Verbrennungscharakter von<br />

Ottomotor-Brennstoffen sich nach sehr ähnlichen,<br />

wenn nicht den gleichen Eigenschaften<br />

beurteilen, ja messen lässt. Was im Ottomotor<br />

klopft, ist im Dieselmotor ausgezeichnet.<br />

Was im Dieselmotor wegen<br />

Schwerentzündlichkeit und grossen Zündverzugs<br />

klopft, erweist sich im Ottomotor<br />

eben wegen seiner Feuerfestigkeit als höchsten<br />

Verdichtungsverhältnissen gewachsen.<br />

Klopffestigkeit im Ottomotor und Schwerzünden<br />

und Klopfneigung im Dieselmotor<br />

sind ebenso gleichartig, wie Klopffreudigkeit<br />

im Ottomotor und klopffreie Zündwilligkeit<br />

im Dieselmotor. Man kann die<br />

Messung dieser Eigenschaften in Oktan-<br />

Heptan-Zahlen für Ottomotor-Brennstoffe<br />

und in Ceten-Zahlen für die Dieselbrennstoffe<br />

nach Dumanois auf ein und denselben Nenner<br />

bringen, — mindestens im Groben, wenn<br />

auch über die Feinheiten noch keine vollständige<br />

Klarheit besteht.<br />

Für die in dem unerforschten Gebiet liegenden<br />

Motoren gibt es grundsätzlich 2<br />

Möglichkeiten. Entweder sind sie unempfindlich<br />

auf Brennstoffeigenschaften, so dass<br />

es auf die Klopffestigkeit oder Klopffreudigkeit<br />

des Brennstoffs überhaupt nicht mehr<br />

ankommt, — oder aber sie sind ausserordentlich<br />

empfindlich auf den Verbrennungscharakter<br />

ihres Brennstoffs, so dass zu jedem<br />

Verdichtungsverhältnis eine bestimmte<br />

Zündwilligkeit des Brennstoffs gehört, und<br />

bei Gelegenheit schon recht .feucht' werden.<br />

Nicht wahr, Mädels ?»<br />

Die arme Orchid war buchstäblich verängstigt<br />

durch die Mauer von Urteil, die<br />

diese abstossend und erfahren dreinsehenden<br />

Mädchen mit Puppengesichtern um sie<br />

•herum aufrichteten. Eine Mauer, die sicher,<br />

bestimmt und unabweisbar, die Tage unter<br />

ihnen unerträglich machen und sie schliesslich<br />

von Drecotte herausdrängen würde.<br />

« Toto, ich kann heute abend nicht. Ich<br />

habe eine Verab...»<br />

«Hab' ich es euch nicht gesagt ?»<br />

«Nein. Nein. Bitte, Mädels, ich möchte<br />

gern kommen, aber heute kann ich nicht.<br />

Ich habe eine Verabredung! Nun, wie wäre<br />

es, wenn ihr, auch ihr vier, einmal zu mir<br />

kommen wolltet ?»<br />

«Einmal ? Natürlich. Was ist's mit dem<br />

vierunddreissigsten Juli ? Neunzehnhundertneunundneunzig<br />

?»<br />

«Nein. Nein. Ich meine, wie wäre es mit<br />

Samstag abend? Ich habe über die Weekends<br />

nie eine Verabredung. Ich — alle,<br />

kommt doch zu mir!»<br />

«Oh, ein Strickkränzchen?»<br />

«Nein, nein. Bringt eure — eure Freunde<br />

mit.»<br />

«Wir werden bestimmt kommen», sagte<br />

Neuer Personenwagen mit liegendem Vierzylindermotor.<br />

In Australien wird ein neuer Personenwagen<br />

gebaut, der als Kraftquelle einen 60<br />

PS Vierzylindermotor mit einander paarweise<br />

gegenüberliegenden Zylindern aufweist,<br />

ähnlich, wie es beim Röhr-Junior der<br />

Fall ist. Ein Drehmoment-Wandler, über den<br />

noch keine Einzelheiten bekannt sind, soll<br />

den Fahrer von der Notwendigkeit jeder Getriebebedienung<br />

befreien.<br />

Eine Autostrasse um die Ostsee ?<br />

Auf der Strassenbaukonferenz in Stockholm<br />

ist — nach Angaben der polnischen<br />

Presse — der Plan erörtert worden, eine Automobilstrasse<br />

rund um die Ostsee zu bauen,<br />

die von Kopenhagen über Stockholm nach<br />

Helsingfors, durch Estland und Lettland und<br />

dann über polnisches Gebiet (Pommerellen)<br />

nach Deutschland führen soll.<br />

Eine Hochstrasse für Chicago.<br />

Bei dem ständig anwachsenden Verkehr ist<br />

nach New York nunmehr auch Chicago gezwungen,<br />

über eine seiner Hauptstrassen eine<br />

zweite Strasse zu legen, die dem schnellen<br />

Durchgangsverkehr dienen soll.<br />

nend das Beispiel in dem heutigen weitgehend<br />

empirisch gewordenen Glühkopfmotor* • Für<br />

das andere Ziel sehen wir heute einen Reichtum<br />

von Mitteln zur Verfügung, durch Ober-"<br />

flächenentwicklung, Wirbelung, Katalyse und<br />

chemische Einflüsse den eigentlichen Verbrennungscharakter<br />

des Brennstoffs zunehmend<br />

seiner Wirkung zu entkleiden und auf<br />

diese Weise zu dem Motor zu gelangen, dem<br />

der Verbrennungscharakter des Brennstoffs<br />

mehr oder weniger gleichgültig ist. Zweifellos<br />

ist dieses letztere Ziel das wirtschaftliche<br />

und betrieblich zu erstrebende.<br />

Diese Betrachtungen werden die weitverbreitete<br />

Vorstellung ins Wanken gebracht<br />

haben, die motorische Verbrennung sei etwas<br />

Zwangläufiges* Im Gegenteil kann die motorische<br />

Verbrennung nicht nur zwischen den<br />

beiden Grenzfällen der Ottoverbrennüng und<br />

der Dieselverbrennung abgewandelt werden,<br />

sie ist darüber hinaus noch vielen anderen<br />

Beeinflussungen zugänglich. Damit gewinnen<br />

wir die Möglichkeit, den «natürlichen»<br />

Verbrennungscharakter eines jeden Brennstoffes<br />

seiner Bedeutung für die motorische<br />

Verbrennung zunehmend zu entkleiden. Oder<br />

in anderen Worten: Wir gewinnen die Hoffnung,<br />

einen jeden Brennstoff nach unserem<br />

Willen der motorischen Verbrennung zugänglich<br />

zu machen.<br />

Toto, und sah sie an mit einem Blick, mit<br />

dem ein Knabe einen Schmetterling aufspiesst.<br />

«Wir werden bestimmt kommen.<br />

Freuen uns, nicht wahr, Mädels ? Sind sehr<br />

verbunden.»<br />

«Wir werden bestimmt kommen !»<br />

Nun, es hatte keinen Sinn, sich darüber zu<br />

ärgern. Es war eben etwas, das man einfach<br />

mitmachen musste. Es konnte doch nicht so<br />

arg sein, wie man fürchtete. Und ausserdem<br />

würde doch Martin durch seinen Weekend-<br />

Besuch in Innesbrook nicht dabei sein, und<br />

nicht Zeuge ihres intimen Verkehrs mit diesen<br />

Mädchen.<br />

Sie erzählte Martin von den Gesprächen<br />

und Vorfällen ihres Arbeitstages, aber irgendwie<br />

wollte sie ihn davon fernhalten, sie<br />

auf ein und derselben gesellschaftlichen<br />

Stufe mit diesen Mädchen stehen zu sehen,<br />

deren Sprache wie Kröten von ihren lieblichen<br />

Lippen springen konnte. Sie scheute<br />

davor zurück. Aber sie einzuladen war ein<br />

Akt kluger Politik, um sie über das zu besänftigen,<br />

was sie an ihr für Anmassung<br />

hielten, und wegen solcher Glücksfälle, dass<br />

sie auserwählt worden war, zur Modeschau<br />

im Belvedere nach Philadelphia zu fahren,<br />

und wegen der Tatsache, dass die schönsten<br />

Kleider und Kostüme ihr zufielen, wenn die<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 30<br />

istischer<br />

der Motor* jeden Brennstoff mit grösserer<br />

oder mit geringerer Zündwilligkeit ablehnt.<br />

Für den letzteren Fall haben wir anscheizeitlicher<br />

Grandlage arbeitenden Automobilfabriken<br />

steckt der rassische Automobilismus<br />

noch in den Kinderschuhen; was auch<br />

für den Strassenbau zutrifft. Von einer Autotouristik<br />

kann keine Rede sein, da man auf<br />

weite Strecken keinen Tropfen Benzin erhält,<br />

geschweige denn Reparaturen vornehmen<br />

lassen kann.<br />

Das Auto in Russland.<br />

Im Prager Automobil-Club sprach ein bekannter<br />

Autotourist über seine während elf<br />

Monaten in Russland gesammelten Erfahrungen.<br />

Danach soll es in Moskau, einer Stadt von<br />

3,7 Millionen Einwohnern, nur eine einzige<br />

Tankstelle und zirka 450 Taxis geben, meist<br />

uralte, in hoffnungslosem Zustand befindliche<br />

Renaults, an denen die Türen oft mit<br />

Schnüren zugehalten werden; die Polsterungen<br />

sind zerrissen, so dass man direkt auf<br />

die Spiralfedern zu sitzen kommt. Trotzdem<br />

die Kilometer-Gebühr überaus billig ist, bedienen<br />

sich die Ausländer meistens der Untergrundbahn<br />

oder des Trams. Trotz den<br />

drei nach amerikanischen Lizenzen auf neülOOprozentige<br />

« Motorisierung ».<br />

Der kleine Ort Billings bei Detroit kann<br />

für sich den Ruhm in Anspruch nehmen,<br />

hundertprozentig «motorisiert» zu. sein. Billings<br />

weist nämlich insgesamt 452 Einwohner<br />

auf, während sich sein Motorfahrzeugbestand<br />

auf 453 Autos beläuft.<br />

Aufpumpen während der Fahrt<br />

Interessante Versuche unternahm kürzlich<br />

eine grosse Reifenfirma. Mit Hilfe elastischer<br />

Schläuche und eines besonderen Anschlusses<br />

in der Nähe der Radnaben wurde ein Nachpumpen<br />

ebenso wie ein Entleeren der Reifen<br />

während der Fahrt ermöglicht. Zweck der<br />

Uebung war die Untersuchung der verschiedenen<br />

Reifendrücke auf die Strassenlage des<br />

Fahrzeuges und auf die Erwärmung der Reifen.<br />

Rassehunde als Autokaufzugabe.<br />

Ein New Yorker Automobilhändler schenkt<br />

als Dreingabe bei Autokäufen einen wertvollen<br />

Rassehund. Angeblich hat er seinen Umsatz<br />

durch diese Werbemethode erheblich<br />

steigern können.<br />

Umbau am Nürburgring.<br />

Eine an die Betonkurve gegenüber der<br />

Haupttribüne angrenzende Erdwelle hat bislang<br />

die Sicht auf die Rennstrecke nicht unwesentlich<br />

beeinträchtigt. Um den Tribünenbesuchern<br />

ein möglichst unbehindertes und<br />

weites Blickfeld zu gewährleisten wird diese<br />

Erhebung abgetragen und gleichzeitig in<br />

einen terrassenförmigen Zuschauerplatz umgewandelt.<br />

WAS NOT TUT!<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

Mit ihrem unverantwortlichen Gehaben bringen<br />

sie auch alle anständigen Fahrer in Verruf.<br />

Sie üben Verrat an unseren Bestrebungen.<br />

Ihnen danken wir es, wenn heute jeder<br />

Automobilist a priori mit scheelen Augen angesehen<br />

wird. Nach Beispielen braucht man<br />

nicht weit zu suchen. Was hat doch das Unglück<br />

an der Bahnhofstrasse in Zürich, hervorgerufen<br />

durch- ungezügelte Grossmannssucht<br />

eines jungen Wichtigtuers, für einen<br />

Sturm der Empörung ausgelöst! Hier will<br />

der Bundesrat inskünftig mit unerbittlicher<br />

Härte zupacken, durch angemessene Strafen,<br />

durch Entzug der Führerbewilligung usw.<br />

Unseres vollen Einverständnisses mag er dabei<br />

versichert sein. Haben wir denn nicht<br />

ein eminentes Interesse daran, dass solche<br />

Aussenseiter unserer Gesellschaft ein für<br />

allemal von der Strasse verschwinden ?<br />

Mit den besondern vorbeugenden Massnahmen<br />

darf es aber, soviel steht für uns<br />

fest, sein Bewenden nicht haben. Sie beschlagen<br />

bestimmte Fragenkomplexe. Darüber<br />

hinaus erhebt sich für jeden einzelnen<br />

Automobilisten und Motorradfahrer die<br />

Pflicht, durch absolut einwandfreies Verhalten,<br />

durch gewissenhafte Beobachtung der<br />

schwerst zu befriedigenden Kundinnen im<br />

Vorführungssaal waren.<br />

Und tatsächlich kam mit der Einladung<br />

eine gewisse Aufheiterung. So sehr sich Orchid<br />

auch bemühte, konnte sie den leisen<br />

Schimmer von Befriedigung nicht dämpfen.<br />

Es war wichtig, die Mädchen besänftigt zu<br />

haben. Genau so wie es wichtig gewesen<br />

war, Cyd an dem Tage, an dem sie nach<br />

LongBeach fuhr, um dort Sportkostüme vorzuführen,<br />

vorher noch zu einem Lunch einzuladen<br />

und ihr Parmaveilchen zu kaufen,<br />

die fünf Dollar kosteten.<br />

Orchid war stolz auf ihr Zimmer.<br />

Es war April, die Fenster standen offen<br />

und zwischen den zurückgebundenen Vorhängen<br />

wurden die herrlichen Blumen sichtbar.<br />

Das Kaminsims war freigemacht worden<br />

und bildete das Büfett mit kaltem Aufschnitt,<br />

gefüllten Tomaten, Bergen von Hühnersalat<br />

mit Mayonnaise und vielen Gewürzen, und<br />

kalter Sellerie mit weichem Käse.<br />

Es wäre einfacher gewesen, diese Dinge<br />

im Delikatessenladen an der Ecke zu kaufen;<br />

nur stiess sich die verwöhnte Orchid an dem<br />

Geruch der im Fenster ausgelegten Salate<br />

und der in dieser Abgeschlossenheit gerinnenden<br />

Mayonnaise. Und so waren die Sandwiches<br />

und die Salate zu Hause und von<br />

Verkehrsregeln den Behörden zu beweisen,<br />

dass die Freigabe der Geschwindigkeit durch<br />

das neue MFG kein Kapitalfehler war. Soviel<br />

wird sicher auch der Letzte begriffen<br />

haben: der Sorge um den Verlust dieser<br />

einzigen wirklichen Errungenschaft des Automobilgesetzes<br />

sind wir zwar für den Moment<br />

enthoben, doch käme es einer fatalen<br />

Selbsttäuschung gleich, wollte man sich dem<br />

Glauben hingeben, die Gefahr sei nun endgültig<br />

gebannt. Nein, der Bundesrat räumt<br />

uns lediglich eine Probezeit, eine Art Bewährungsfrist<br />

ein, er will es noch einmal mit<br />

uns probieren! Besinnen wir uns, ehe es zu<br />

spät geworden ist! Letzten Endes sind es<br />

wir selbst, die über den Ausgang der Frage:<br />

Höchstgeschwindigkeiten oder nicht, bestimmen.<br />

Das Ziel, worauf wir loszusteuern haben<br />

liegt klar vorgezeichnet da: nicht nur<br />

dem Buchstaben, sondern auch dem Geist<br />

des Gesetzes in vermehrtem Masse nachzuleben.<br />

Ist der Einsatz solchen Preis nicht<br />

wert?<br />

Dennoch, von den Auto- und Motorradfahrern<br />

allein darf das Heil nicht erwartet<br />

werden. Sie teilen die Strasse mit den Fuhrleuten,<br />

Radfahrern, Fussgängern. Die sind<br />

nun einmal da, wenngleich Herr Nationalrat<br />

Nietlispach diese Kategorie von Strassenbenützern<br />

nachsichtig überging. Kein<br />

ernsthafter Versuch<br />

zur Lösung des Problems der Verkehrssicherheit<br />

wird es sich leisten können, sie als<br />

nebensächlich zu behandeln. Auch sie verkörpern<br />

Gefahrenquellen, auch sie verursachen<br />

Unfälle. Darüber zu diskutieren,<br />

hiesse Wasser ins Meer* tragen. Wenn Herr<br />

Nietlispach schon die blosse Verkehrsgefährdung<br />

durch Motorfahrzeuge zur strafbaren<br />

Handlung stempeln möchte, dann erheischt<br />

es die Logik, dass z.B. auch der Begleiter<br />

eines linksfahrenden Gespanns, der Radfahrer<br />

ohne Licht vor dem Richter zu erscheinen<br />

hat<br />

Der Bundesrat spannt den Bogen nicht so<br />

weit. Aus der durchaus richtigen Erkenntnis,<br />

wie viele Wünsche die «Angleichung» auch<br />

dieser Strassenbenützer an den modernen<br />

Verkehr noch offen lässt, leitet er die<br />

Forderung nach deren systematischer, auf<br />

breitester Basis betriebener Erziehung ab.<br />

Denn es versteht sich für ihn — wie für<br />

uns — von selbst, dass er nur halbe Arbeit<br />

leistete, würde er sein Augenmerk nicht<br />

auch auf die richten, die sich oft genug über<br />

die bestehenden Vorschriften als einen Eingriff<br />

in ihre « persönliche Freiheit» hinwegsetzen.<br />

Was dem einen recht ist, sollte dem<br />

andern billig sein. Mit seinen Worten vom<br />

obligatorischen Verkehrsunterricht in der<br />

Schule, vom Fussgänger, der sich an die<br />

Verkehrsregeln halten muss, vom fehlbaren<br />

Fuhrmann und Radfahrer, gegen den ebenso<br />

konsequent eingeschritten werden soll wie<br />

gegen den Fahrzeugführer, hat Herr Bundesrat<br />

Baumann den Nagel auf den Kopf getroffen.<br />

Wir möchten nur hoffen, es werde bei<br />

allen der selbe Maßstab angelegt.<br />

Was uns not tut und der Allgemeinheit<br />

frommt, ist nicht eine einseitige Befehdung<br />

des Motorfahrzeugs, sondern die Erfassung<br />

Aller im Kampf gegen den Verkehrsunfall.<br />

Julier-Frequenz. In den ersten 3 Monaten<br />

des laufenden Jahres haben 4581 Motorfahrzeuge<br />

die Julierpasshöhe traversiert. Diese<br />

Zahl setzt sich zusammen aus 2322 ausländischen,<br />

1167 schweizerischen und 1092<br />

Bündner Wagen. Die stärkste Frequenz verzeichnete<br />

der Monat Januar mit 2274 Fahrzeugen,<br />

während im Februar wegen den<br />

schlechten Witterungsverhältnissen nur 1083<br />

Wagen gezählt wurden. Im Monat März<br />

stellt sich die Frequenz auf 1224 Fahrzeuge.<br />

Orchid angerichtet worden, gehackt und gemischt<br />

auf einem kleinen Tisch hinter dem<br />

Almanachschirm. Auch ein feiner Früchtesalat,<br />

der in Lagen geschichtet zu einer<br />

Spitze erwuchs, in der eine winzige amerikanische<br />

Flagge stak.<br />

Es gab auch Grapefruit-Punsch in einer<br />

Bowle, die sie sich von einem benachbarten<br />

Zuckerbäcker ausgeliehen hatte, und Kaffee,<br />

in einer Maschine, wie sie die Mädel im Ankleideraum<br />

benützten, und einen Korb mit<br />

Früchten und Bonbons, den Martin, bevor<br />

er nach Innesbrook gefahren war, geschickt<br />

hatte.<br />

Er hatte dieses Weekend in der Stadt verbringen<br />

wollen, aber Orchid hatte ihn zweier<br />

gewichtiger Gründe wegen dringend gebeten,<br />

doch zu fahren. Ueber den zweiten<br />

Grund war sie nicht ganz ehrlich nicht einmal<br />

zu sich. Erstens ihr Wunsch, dass er keine<br />

Gelegenheit verlöre, sich in Innesbrook in<br />

Gunst zu setzen. Und zweitens der nicht so<br />

aufrichtig zugegebene Grund: sie wünschte<br />

es nicht, dass er sie in der einzigen Gesellschaft<br />

sehe, der sie sich rühmen durfte. Die<br />

Mädchen, wenn man das Urteil über sie auch<br />

noch so massigen vermochte, waren keine<br />

Gesellschaft, auf die man stolz sein konnte.<br />

(Fortsetzung im fAutler-Feierabend»J

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