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E_1935_Zeitung_Nr.052

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52 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Rückschau auf den Großen Preis<br />

von Frankreich.<br />

Der Grosse Preis von Frankreich gehört<br />

zu den ältesten und berühmtesten Rennen<br />

Europas. Es war im Jahre 1906, als er auf<br />

der Sarthe-Rundstrecke über eine Distanz<br />

von 1228 km zum erstenmal ausgetragen<br />

wurde. Dreizehn Maschinen erschienen damals<br />

am Start mit Hubvolumen von 12 bis<br />

13 Liter; nach einem harten Kampf ging Renault<br />

unter der Führung von Szisz als Sieger<br />

hervor (Mittel 101 km/St.). Nun folgten<br />

sich die Rennen Jahr auf Jahr, jedesmal aut<br />

einer andern Piste, jedesmal über eine andere<br />

Distanz. Durch den Weltkrieg entstand<br />

ein sechsjähriger Unterbruch, aber im Jahre<br />

1921 wurde der Grosse Preis von Frankreich<br />

wieder ins Sportprogramm aufgenommen<br />

und das erste und zugleich einzige Mal<br />

von einer amerikanischen Maschine (Duesenberg)<br />

gewonnen.<br />

Nicht weniger wie neun Marken von<br />

Weltruf können sich rühmen, ein oder mehrere<br />

Male dieses klassische Rennen für sich<br />

entschieden zu haben, nämlich: Bugatti (5),<br />

Fiat (2), Mercedes-Benz (3), Duesenberg (1),<br />

Alfa Romeo (3), Peugeot (2), Sunbeam (l),<br />

Delage (2).<br />

Der Grand Prix vom letzten Sonntag war<br />

der 21. und bildete das Gegenstück zu demjenigen<br />

vom Jahre 1934, wo Alfa Romeo einen<br />

ähnlichen, überwältigenden Erfolg landen<br />

konnte wie diesmal Mercedes-Benz. Allerdings<br />

hatten es die Fahrer der Untertürkheimer<br />

Marke, nachdem Nuvolari, Varzi,<br />

Chiron und Stuck ausgeschieden waren,<br />

leicht und konnten den Rest des Rennens<br />

eher gemütlich nehmen. So stand das Mittel<br />

von Nuvolari als Spitzenfahrer im Augenblick,<br />

als er ausschied, auf 134 km/St. Als<br />

dann Caracciola die Führung übernommen<br />

hatte, sank die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

sukzessive. Nach 300 km war sie noch<br />

129, nach 350 km 127, nach 450 km 125 und<br />

am Schluss des Rennens 124,5 km/St. Vom<br />

taktischen Standpunkt aus gesehen war diese<br />

Fahrweise Caracoiolas durchaus richtig,<br />

wenn auch dabei die Zuschauer nicht ganz<br />

auf ihre Rechnung kamen und ihrer Unzufriedenheit<br />

durch massenhafte Abwanderung<br />

schon nach der Hälfte des Rennens Luft<br />

.machten.<br />

Alfa Romeo.<br />

Die alten Monoposti mit den neuen 3,8-Liter-<br />

Motoren machten zu Beginn des Rennens einen<br />

ganz ausgezeichneten Eindruck und schon zog<br />

man einen italienischen Sieg in den Bereich der<br />

Möglichkeit. Die neuen Motoren, die einfach<br />

durch Vergrösserung der Bohrung aus den alten<br />

3,2-Liter-Maschinen entstanden sind, zogen glänzend<br />

durch und kamen auf hohe Spitzengeschwindigkeiten.<br />

Doch bald trat das ein, was die Alfa<br />

Romeo-Leute selbst schon vorher befürchtet hatten.<br />

Das alte Chassis war der höhern Leistung des<br />

Motors, die rund 50 PS ausmachte, nicht gewachsen<br />

und nach 70, hzw. 150 km Fahrt zeigten sich<br />

Defekte in den Antriebsorganen. Letztere werden<br />

nun verstärkt und man hofft, in mehreren Wochen<br />

so weit zu sein, um diese 3.8-Liter-Maschine<br />

mit grösserer Chance in neue Kämpfe zu entsenden.<br />

Vorher wird aber noch das neue 12-Zylinder-<br />

Modell, das weit leistungsfähiger sein soll, auf der<br />

Bildfläche erscheinen und wahrscheinlich im Laufe<br />

dee nächsten Monats debütieren.<br />

Auto-Union.<br />

Die neuen Maschinen von Auto-Union, die über<br />

5,6 Liter Hubvolumen verfügen, sind offenbar<br />

noch nicht rennreif. Auch die neuen Bremsen und<br />

die neue Hinterradaufhängung lassen in der Praxis<br />

noch einiges zu wünschen übrig. Schon im<br />

Training erwies es sich, dass die Kerzen in dem<br />

neuen Motor nur kurzlebig waren und nach einigen<br />

Runden wegen starker Verölung ihren Dienst<br />

versagten. Im Rennen selbst zeigten sich dann<br />

noch etwelche Schwierigkeiten mit der neuen Torsionsabfederung<br />

der Hinterräder und zu guter<br />

letzt funktionierten beispielsweise bei Stucks Wagen<br />

auch die Bremsen nicht mehr. All diese Mängel<br />

werden wohl früher oder später behoben werden<br />

können, und dann wird die Auto-TJnion-Maechine<br />

nicht mehr mit sich spassen lassen, denn<br />

sie verfügt nun über mehr wie 500 PS. Wie es Ing.<br />

Porsche gelungen ist, in einem Grand-Prix-Wagen<br />

einen 5,6-Liter-Motor unterzubringen, ohne dass er<br />

die 750-kg^Grenze überschreitet, ist fast unerklärlich.<br />

Wenn das so weiter geht, werden wir im<br />

Jahre 1937, wo erstmals die neue Rennformel zur<br />

Anwendung kommt, doch Wagen haben, die auf ähnliche<br />

Geschwindigkeiten kommen wie die heutigen.<br />

Mercedes-Benz<br />

hat sich mit dem Erfolg vom vergangenen Sonntag<br />

bereits den dritten Sieg im Grand Prix des A. C. F.<br />

gesichert. Das erste Mal war es im Jahre 1908 auf<br />

der Rundstrecke von Dieppe und das zweite Mal<br />

1914 auf einer Piste bei Lyon, wo Lautenschlager<br />

nach heissem Gefecht beidemal das Rennen für eich<br />

entscheiden konnte. 1914 errang Mercedes-Benz<br />

sogar die drei ersten Plätze, und beinahe hätte diese<br />

Marke heuei einen ähnlich grandiosen Erfolg wiederholt.<br />

Fagioli, der dritte, kam aber in den letzten<br />

Runden wegen Defekts an der Brennstoffpumpe<br />

nicht mehr mit Der Italiener nahm nach längerem<br />

Halt an den Boxen die Fahrt wieder auf, verlor<br />

aber viel Brennstoff und fiel so weit zurück, dass<br />

ihn Zehender passieren konnte. Caracciola hat sich<br />

erneut als ganz gerissener Routinier gezeigt. Er<br />

bändelte zu Beginn des Treffens mit seinem Rivalen<br />

Nuvolari an, um zu sehen, ob er des Italieners<br />

Tempo zu halten vermöchte, und als Caracciola zu<br />

seiner Beruhigung festgestellt hatte, dass ihm der<br />

Mantuaner nicht durchbrennen konnte, Hess er ihn<br />

wieder an sich vorbei und folgte ihm auf den Fersen.<br />

Was übrigens auch für das grosse Können des<br />

Deutschen spricht, ist die Tatsache, dass er das<br />

ganze Rennen ohne jeglichen Reifenwechsel erledigte.<br />

S.E.F.A.C.<br />

Man spricht schon lange von dieser franzosischen<br />

Neukonstruktion von Ing. Petit. Von Rennen<br />

zu Rennen wird sie erwartet, und bis jetzt hat sie<br />

nichts als zwei Trainingsrunden durchgehalten. Von<br />

der Strassenhaltung und der Abfederung scheint<br />

man allerdings sehr befriedigt zu sein, doch mit<br />

dem Motor klappt es noch nicht ganz. Die Konstrukteure<br />

sprechen von Schwierigkeiten in der<br />

Brennstoff Versorgung; wahrscheinlich liegt der Fehler<br />

aber anderswo. Hat man vielleicht die Feststellung<br />

gemacht, dass heute mit einer 2,8-Liter-<br />

Maschine nicht mehr gegen die Konkurrenz aufzukommen<br />

ist? Wenn nicht, dann wird die Zeit bestimmt<br />

noch kommen.<br />

Maserati<br />

hat, im Grunde genommen, sehr ehrenvoll abgeschnitten.<br />

Die beiden alten Maschinen von Sommer<br />

und Zehender haben wenigstens ihre Zuverlässigkeit<br />

erneut bewiesen, wenn sie auch lange nicht<br />

schnell genug sind, um irgendwie mit Aussichten<br />

auf Siegerehren in ein Rennen zu gehen. Ihre Zeit<br />

ist vorbei, und so ist es gut, dass bald die neuen<br />

5-Liter-Maschinen eingesetzt werden.<br />

Bugatti.<br />

Auch die Maschine von Benoist war mehr oder<br />

weniger eine Neukonstruktion, und trotzdem sie<br />

gleich von Anfang an weit zurückfiel, äusserte sich<br />

Jean Bugatti sehr befriedigend über ihr Debüt. Der<br />

Wagen verfügt über 3,3 Liter Zylinderinhalt, gerade<br />

zu wenig, um den heutigen Anforderungen in<br />

einem Rennen zu genügen. Jean Bugatti ist jedoch<br />

voll guter Hoffnungen und glaubt, in den kommenden<br />

Rennen mit seinem Erzeugnis ein gewichtiges<br />

Wort mitsprechen zu können.<br />

Das Kennen der « Urahnen ».<br />

Bevor die Rennboliden gestartet •wurden, Team<br />

noch ein «Rennen» für Automobile, die vor dem<br />

Jahre 1905 konstruiert worden sind, zur Durchführung.<br />

Gegen die 25 erschienen am Start, und<br />

viele von ihnen hatten über 40 Jahre auf dem<br />

Buckel. Punkt 11.30 schwang der Starter seine<br />

Flagge Die «Veteranen» hüpften zuerst etwas in<br />

die Höhe und dann zischten und pufften sie davon.<br />

Es entwickelten sich bald heissumstrittene Kämpfe<br />

im .. 30 km/St. Tempo. Aber es ging auch so, und<br />

die Hauptsache war schliesslich, dass alle gestarteten<br />

Fahrzeuge das Ziel erreichten, was man von<br />

den modernen Rennwagen nicht gerade behaupten<br />

könnte.<br />

*<br />

Durch den riesigen Erfolg, den sich Deutschland<br />

am letzten Sonntag auf der Montlhery-Bahn geholt<br />

hat, ist man in Frankreich doppelt betrübt darüber,<br />

dass man keine eigenen Rennmaschinen besitzt, die<br />

den ausländischen Fabrikaten ebenbürtig sind. Die<br />

öffentliche Sammlung und der Verkauf von Abzeichen<br />

hat ja ganz hübsche Sümmchen eingebracht,<br />

aber um wirklich entscheidend in die internationalen<br />

Rennen eingreifen zu können, genügt es eben<br />

nicht. Schon ein einziger Rennwagen kostet ein<br />

GENEVE<br />

3, rue Louis-Duchosal<br />

" ZURICK<br />

Walchestrasse 32<br />

ganz ansehnliches Vermögen, und dabei müssen<br />

doch mindestens zwei bis drei Stück m ein Treffen<br />

eingesetzt werden können. Was tun? Man ruft nun<br />

in Frankreich die Regierung an, sie muss helfen.<br />

Der A. C. F. droht sogar damit, in Zukunft den<br />

Grand Prix gar nicht mehr ausfahren zu lassen,<br />

denn er sieht es begreiflicherweise nicht gern, wenn<br />

jedesmal die ersten Preise von ausländischen Wagen*<br />

•weggeschnappt werden. Nun, vielleicht wird die<br />

Schlappe, die sich Frankreich geholt hat, noch gute<br />

Auswirkungen zeitigen. Er werden nun zweifach<br />

soviel Anstrengungen gemacht -werden, um endlich<br />

wieder einmal einen konkurrenzfähigen Wagen auf<br />

die Beine zu stellen.<br />

Caracciola über seinen Sieg.<br />

Caracciola machte kein Geheimnis daraus,<br />

dass es schon lange sein Wunsch gewesen<br />

war, einmal den Grand Prix des A. C. F. zu<br />

gewinnen; denn nach seiner Ansicht ist diese<br />

Veranstaltung das wichtigste Rennen der<br />

Welt. Allerdings wäre es ihm lieber gewesen,<br />

wenn er bis zum Schluss des Laufes einige<br />

gefährliche Widersacher gehabt hätte. Sein<br />

relativ leicht errungener Sieg störte sichtlich<br />

die Freude des sympathischen Fahrers über<br />

seinen Erfolg.<br />

Ueber die Aufstellung der Schikanen befragt,<br />

drückte Caracciola sich sehr befriedigt<br />

aus. In französischen Sportkreisen geht man<br />

allerdings mit ihm nicht einig, denn dort war<br />

man der Ansicht, dass diese «Hindernisse»<br />

reichlich überflüssig waren.<br />

Der Grosse Preis von<br />

Penya Rhin.<br />

Der spanische Grosse Preis von Penya<br />

Rhin war ursprünglich auf den 2. Juni <strong>1935</strong><br />

vorgesehen. Anfänglich zeigten sich aber erhebliche<br />

finanzielle Schwierigkeiten.<br />

Den Organisatoren standen zuerst nicht<br />

genügend Geldmittel zur Verfügung und<br />

schon glaubte man, das Rennen für dieses<br />

Jahr ganz streichen zu müssen. Nach einigem<br />

hin und her verschob man dann die Veranstaltung<br />

auf den 30. Juni und innert kürzester<br />

Frist gingen einige ganz erstklassige<br />

Meldungen ein.<br />

Das Rennen kommt, wie wir schon früher<br />

meldeten, in einem Park in Barcelona zur<br />

Austragung und führt über eine Piste von<br />

3,79 km Länge, die 70mal (265 km) befahren<br />

werden muss. Zugelassen werden nur Maschinen,<br />

die der bestehenden Grand-Prix-<br />

Forme] entsprechen.<br />

Die schnellsten Fahrer brauchen für eine<br />

Runde etwas mehr wie 2 Minuten, so dass<br />

die beteiligten Maschinen ständig am Zuschauer<br />

vorbeirasen : einerseits sind solch<br />

AMBASSADOR...<br />

Pneu de Luxe qui rehausse l'elegance<br />

de la voiture par sa Präsentation<br />

impeccable.<br />

Son profil derive des<br />

fameux pneus de course<br />

ENGLEBERT, en fait le<br />

pneu parfait pour voitures<br />

lourdes et rapides.<br />

kurze Pisten sehr übersichtlich, denn jede<br />

Verschiebung im Fahrerfeld kann genau<br />

verfolgt werden, anderseits verliert der Zuschauer<br />

leicht die Orientierung, sobald die<br />

im Hintertreffen liegenden Piloten überrundet<br />

worden sind. Für den Zuschauer, der auf<br />

sich allein angewiesen ist, wird es dann<br />

äusserst schwierig, noch die richtige Reihenfolge<br />

der Wagen festzustellen. Dafür wird<br />

er aber durch einen spannenden und abwechslungsreichen<br />

Verlauf des Kampfes entschädigt.<br />

Die Sensation des diesjährigen Grossen<br />

Preises von Penya Rhin wird das Erscheinen<br />

von Etancelin mit seinem neuen 5-Liter-<br />

Maserati sein. Schon seit geraumer Zeit<br />

hatte man mit Ungeduld auf diese Neukonstruktion<br />

gewartet. Nun soll sie marschbereit<br />

sein. Oder steht ihr vielleicht das nämliche<br />

Schicksal bevor, wie den Sefacwagen?<br />

Zuerst ein Dutzend Anmeldungen für alle<br />

grössern Rennen, um dann nach dem ersten<br />

unternommenen Training wieder von der<br />

Bildfläche zu verschwinden. Wohl kaum,<br />

denn Maserati weiss, wie man Rennmaschinen<br />

baut und er weiss auch, wann man<br />

sie der Oeffentlichkeit übergeben darf. Dass<br />

Etancelin gleich einen überlegenen Sieg landen<br />

wird, ist natürlich nicht zu erwarten;<br />

auch der neue Maserati wird seine Mängel<br />

zeigen, die erst im Verlaufe von Wochen<br />

oder gar Monaten ausgemerzt werden können.<br />

Neben Etancelin startet auch Zehender für<br />

die Scuderia Subalpina. Da diesem aber noch<br />

kein neues Modell zur Verfügung steht, bleibt<br />

für ihn wenig Aussicht auf Erfolg. Die Scuderia<br />

Ferrari lässt sich durch Nuvolari und<br />

Dreyfus vertreten, die möglicherweise wieder<br />

auf den 4-Liter-Modellen antreten werden,<br />

welche in Montlhery gefahren sind. Die<br />

neuesten Typen von Alfa Romeo sind noch<br />

nicht rennreif und werden frühestens im<br />

Juli ihre ersten Rennen bestreiten.<br />

Die beiden deutschen Ställe werden ebenfalls<br />

mit von der Partie sein. Mercedes-Benz<br />

delegiert Caracciola und Fagioli, während<br />

die Auto-Union Varzi -und Rosemeyer nach<br />

Barcelona entsendet. Als Einzelfahrer haben<br />

Howe, Wimille (Bugatti), Pintacuda, der<br />

Sieger der diesjährigen Mille Miglia (Alfa<br />

Romeo), Soffietti (Maserati), Villapadierna<br />

(Maserati) und Mlle Helle-Nice (Alfa Romeo)<br />

gemeldet.<br />

Und wie steht es mit den Siegesaussichten?<br />

Nochmals Mercedes-Benz ? Ein sechstes<br />

Mal? Die Chancen stehen bestimmt recht<br />

gut. Freilich scheint es, als ob es endlich<br />

auch der Auto-Union wieder einmal gelingen<br />

sollte, ihre Wagen zu Erfolg zu bringen.<br />

Das Chassis von Alfa Romeo hat sich im<br />

Grossen Preis von Frankreich für die neuen<br />

4-Liter-Motoren als zu schwach erwiesen und<br />

ein Umbau desselben wird innert einer Woche<br />

kaum auszuführen sein. Aus diesem Grunde<br />

ist es nicht ausgeschlossen, dass Nuvolari<br />

und Dreyfus es vorziehen, nochmals mit den<br />

3,2-Liter-Maschinen zu starten, mit welchen<br />

sie allerdings gegen die deutschen Wagen<br />

nicht aufkommen können.<br />

Aber trotzdem stehen wir vor einem Rennen<br />

von Klasse und man darf auf dessen<br />

Ausgang wirklich gespannt sein.<br />

Die Nennungen.<br />

Caracciola (Merc.-Benz)<br />

Varzi (Auto-Union)<br />

Nuvolari (Alfa Romeo)<br />

Etancelin (Maserati)<br />

Wimille (Bugatti)<br />

Pintacuda (Alfa R.)<br />

Soffietti (Maserati)<br />

Fagioli (Mercedes-Benz)<br />

Rosemeyer (Auto-Union)<br />

Dreyfus (Alfa Romeo)<br />

Zehender (Maserati)<br />

Villapadierna (Maserati)<br />

Lord Howe (X)<br />

Mlle Helle-Nice (AlfaR.)<br />

Ein zwei Liter E.R,A.-Wagen. Die Gesellschaft<br />

der E.R.A. (English Racing Automobiles<br />

Ltd, London) wurde im Jahre 1933 von<br />

H. Cook gegründet, mit dem Zweck leistungsfähige<br />

englische Rennwagen zu bauen<br />

und sich zugleich an den verschiedenen<br />

Rennen zu beteiligen. Zunächst begann man<br />

mit der Konstruktion von 1,5-Liter-Maschinen,<br />

die kürzlich auf dem Nürburgring mit<br />

grossem Erfolg abschnitten. Diese verfügen<br />

über einen 6-Zylinder-Riley-Motor und besitzen<br />

ein Armstrong-Siddeley-Vorwählgetriebe.<br />

Der Kompressor ist von der E.R.A.<br />

selbst gebaut (Lizenz Jamson). Das Fahrzeug<br />

wiegt vollständig ausgerüstet 800 kg<br />

und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von rund 240 km/St.<br />

E.R.A. beabsichtigt nun auch noch einen<br />

2-Liter-Wagen zu bauen, mit dem sie sich<br />

an den Grand-Prix-Veranstaltungen beteiligen<br />

wollen. Man hofft, mit dieser neuen Maschine<br />

bereits am 18. Juli im Grossen Preis<br />

von Deutschland auf dem Nürburgring starten<br />

zu können. Ob aber ein 2-Literwagen<br />

den Kampf mit doppelt so starken Gegnern<br />

mit Erfolgsaussichten aufnehmen kann, ist<br />

eine andere Frage.<br />

Die ersten Nennungen für den Grossen Preis von<br />

Belgien, der am 14. Juli auf der Rundstrecke von<br />

Spa zur Durchführung gelangt, sind bereits eingegangen.<br />

Es handelt sich um diejenigen von Fagioli<br />

und Caracciola für Mercedes-Benz, von Varzi, Stuck<br />

und Rosemeyer für Auto-Union. Man erwartet ferner<br />

auch noch die Teilnahme der beiden italienischen<br />

Ställe, die voraussichtlich beide mit ihren,<br />

neuen Maschinen antreten werden.

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