E_1935_Zeitung_Nr.052
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N» 52<br />
II. Blatt<br />
BERN, 28. Juni <strong>1935</strong><br />
NO 52<br />
II. Blatt<br />
BERN, 28. Juni <strong>1935</strong><br />
Techn. Rundschau<br />
Traktorbetrieb mit Naturgas. Im Rayon<br />
Priasowsk am Asowschen Meer wurden<br />
Versuche mit Traktoren gemacht, bei denen<br />
Naturgas als Treibstoff verwendet wurde.<br />
Das Naturgas wird aus den dortigen Bohrlöchern<br />
gewonnen. Das Gas wird als Pressgas<br />
in Ballonhüllen geliefert. Der günstige<br />
Verlauf des Versuches bewog die Gebietsplankommission,<br />
zu veranlassen, dass schon<br />
bei der bevorstehenden Ernte 100 Traktoren<br />
und 100 Mähdrescher mit Naturgas gespeist<br />
werden. Zu diesem Zweck soll eine besondere<br />
Anlage für' die Ballonfüllung an den<br />
Bohrlöchern errichtet werden.<br />
Auch im Maikoper-Rayon soll nach Angaben<br />
des Trustes Mainepht so viel Naturgas<br />
gewonnen werden können, dass man etwa<br />
1500 Traktoren oder 2400 Automobile damit<br />
versorgen kann. K.<br />
Jährlich zwei Holzgas-Ausstellungen in<br />
Frankreich. Nach einer Verfügung des französischen<br />
Landwirtschaitsministerrums werden<br />
jährlich zwei nationale Holzgasmotorenausstellungen<br />
in Frankreich veranstaltet. Die<br />
Ausstellungen werden vom Landwirtschaftsministerium<br />
durchgeführt. Eine der beiden<br />
Ausstellungen findet in Paris regelmässig<br />
gleichzeitig und auf dem selben Gelände wie<br />
der Hauptlandwirtschaftswettbewerb statt,<br />
die andere in einer Stadt, die jeweils durch<br />
ministerielle Verfügung bestimmt wird. Die<br />
Ausstellungen umfassen folgende Abteilungen:<br />
1. Verwendungsmöglichkeit von Holzgasmotoren<br />
in der Landwirtschaft; 2. mit<br />
Holzgasmotoren ausgestattete Transportfahrzeuge<br />
aller Art; 3. mit Holzgasmotoren betriebene<br />
feste oder bewegliche Apparaturen;<br />
4. Rohstoffe und Arbeitsmethoden der Holz-,<br />
Vergasung. Die nächsten Holzgasmotoren- i<br />
ausstellungen werden stattfinden : <strong>1935</strong> in;<br />
Lyon ; 1936 in Nancy ; 1937 in Bordeaux.<br />
Beteiligungsanträge sind an das französische<br />
Landwirtschaftsministerium zu richten. Bei<br />
dieser Stelle sind auch die Ausstellungsbedingungen<br />
erhältlich.<br />
Reduktion der Steuerpferdestärke grosser<br />
Motoren. Der Grund, warum so zahlreiche<br />
grosse Wagen unbenutzt in den Garagen und<br />
bei Privaten herumstehen, liegt in dem Verhältnis<br />
-des relativ billigen Anschaffungspreises<br />
und der hohen Steuerbeträge und<br />
Versicherungsprämien. Um einen solchen<br />
starken Wagen wieder dem Verkehr zuzuführen<br />
gibt es kein besseres Mittel, als den<br />
Zylinderdurchmesser zu verkleinern, damit<br />
der Wagen in eine billigere Steuerklasse gereiht<br />
wird. Im allgemeinen können ohne<br />
Nachteile Motoren um ca. 30—25 % in der<br />
Leistung heruntergesetzt werden durch Verkleinerung<br />
der Bohrung mittels Ausbüchsen,<br />
z.B. von 19 PS auf 14 PS, von 17 PS auf<br />
13 PS usw. In der Schweiz laufen schon ca.<br />
150 solche in der Leistung reduzierte Motoren<br />
zur vollsten Zufriedenheit, und ihre Lebensdauer<br />
ist mindestens so gross wie die<br />
Motoren gleicher Stärke im Original.<br />
Es ist natürlich öfters nötig, bei gewissen<br />
Motoren noch zusätzliche Operationen vorzunehmen,<br />
um das Verdichtungsverhältnis<br />
wieder in der ursprünglichen Proportion<br />
herzustellen, aber diese Details werden ohne<br />
Schwierigkeiten von den einschlägigen Spezialwerkstätten<br />
besorgt.<br />
A.S.R.<br />
Fah<br />
Was sagt die Farbe der Auspuff-Flamme?<br />
Bekanntlich ist die Zusammensetzung des<br />
Gemisches und die richtige Zuteilung von<br />
Oel von grosser Bedeutung für den Verbrennungsvorgang<br />
und damit die Leistung und<br />
Störungsfreiheit des Motors. Wenn das<br />
Brennstoffgemisch zu mager oder zu fett ist,<br />
wenn ; ferner die Oelzufuhr zu reichlich erfolgt,<br />
so ; geht die Verbrennung zu langsam<br />
vor sich, und der Motor kann einerseits nicht<br />
die 'gewünschte Kraft entfalten, anderseits<br />
tritt.Ueberhitzung ein. Hierunter haben ganz<br />
besonders Kolben und Ventile zu leiden. Die<br />
Explosion, d. h. die Verbrennung des Gasgemisches<br />
soll kurz und kräftig erfolgen, ohne<br />
jedoch Brennstoffklopfen hervorzurufen.<br />
Es gibt verschiedene Arten, auf welche<br />
man die richtige Zusammensetzung des<br />
Brennstoffgemisches erkennen kann.<br />
Unter anderem ist es die Farbe der Auspuff-Flamme,<br />
welche uns Aufschluss gibt.<br />
Da man die Verbrennungsvorgänge im Innern<br />
eines laufenden Motors nicht ohne weiteres<br />
beobachten kann, muss man sich allerdings<br />
dazu bequemen, den Auspuffkrümmer<br />
abzuschrauben, um nun die Farbe der aus<br />
der Ventilöffnung herausschiessenden Flamme<br />
zu prüfen.<br />
Nachstehend geben wir eine Anleitung,<br />
wie die einzelnen Farben der Explosionsflamme<br />
zu beurteilen sind.<br />
Bei wassergekühlten Motoren: Der kalte<br />
Motor zeigt bei richtiger Vergasereinstellung<br />
im Leerlauf eine gelbrote Auspuffflamme.<br />
Sobald der Motor auf Betriebstemperatur<br />
ist, zeigt sich im Leerlauf eine gelbviolette<br />
Farbe. Bei Vollgas und voller Belastung<br />
der Maschine tritt eine violette<br />
Farbe auf. Beim Schalten von einem Gang<br />
auf den andern tritt in der Schaltpause eine<br />
reine gelbe Farbe auf. Bei Frühzündung<br />
unter Belastung zeigt sich eine helle violette<br />
Farbe. Bei Spätzündung ist die Intensität<br />
sehr geschwächt, und man sieht nur ein<br />
dieselbe Lichtschwächung bei hängendem<br />
Einlass- oder Auslassventil auf.<br />
Je nach Düseneinstellung variiert die<br />
Farbtönung also vom Violett über Gelbrot<br />
nach Gelb bis fast Weiss, was einen viel zu<br />
grossen Brennstoffüberschuss anzeigt.<br />
Die Einstellung des Motor-Leerlaufes darf<br />
nur vorgenommen werden, wenn die ganze<br />
Maschine auf normaler Betriebstemperatur<br />
ist. Nur dann ist eine richtige • Einstellung<br />
überhaupt möglich.<br />
Schlammbildung im Kurbelgehäuse. Die<br />
meisten Automobilisten glauben, dass sich<br />
das Oel im Kurbelgehäuse eines Motors noch<br />
in gutem Zustand befindet, wenn eine Probe<br />
dieses Oeles zeigt, dass es eine grosse Zähflüssigkeit<br />
besitzt. Wenn das im Kurbelgehäuse<br />
eines Motors befindliche Oel schwerflüssiger<br />
ist, als dasselbe Oel in ungebrauchtem<br />
Zustand, so kann jedoch mit grosser<br />
Sicherheit angenommen werden, dass eine<br />
Schlammbildung die Ursache der erhöhten"<br />
Zähflüssigkeit bildet. Der sich bildende<br />
Schlamm stellt eine Mischung von Wässer,<br />
Oel, Brennstoff und Schmutz dar. Reines<br />
Oel wird mit Wasser keine bleibende Emulsion<br />
bilden; erst die Anwesenheit von Brennstoff<br />
en und Schmutz wird diese Emulsion zu<br />
einer dauernden gestalten. '<br />
Wenn Schlammbildung auftritt, so müss<br />
angenommen werden, dass auf < irgendeine<br />
Weise Wasser in das Oel gelangt.. Ganz geringe<br />
Mengen Wasser dringen durc'h die<br />
Atemöffnungen des Kurbelgehäuses in Form<br />
von Wasserdampf ein, der sich an dem kal-<br />
schwaches violettes Licht, welches mit Grün<br />
durchmischt ist. Im Leerlauf der warmen<br />
Maschine zeigt sich bei Frühzündung die<br />
violette Farbe mit etwas Gelb weniger intensiv<br />
als die Lichterscheinung, welche man<br />
bei belastetem Motor bei Frühzündung beobachtet.<br />
Bei Spätzündung im Leerlauf zeigt<br />
sich ein fast grauviolettes Licht, welches<br />
mit Grün durchmischt ist.<br />
Bei luftgekühlten Motoren ist bei Verwendung<br />
von Reinbenzin die Auspuff-Flamme,<br />
bei sparsamer Einstellung der Düse, gelbviolett.<br />
Bei etwas stärkerer Düse geht die<br />
Flamme nach gelbrot über. Bei weiterer Verstärkung<br />
der Brennstoffzufuhr wird die<br />
Flamme immer heller gelb. Wenn man die ten Metall niederschlägt. Der grösste Teil<br />
Brennstoffzufuhr durch Tippen auf die des Wassers kommt jedoch auf folgende<br />
Vergasernadel derartig vergrössert, dass Weise in das Kurbelgehäuse:<br />
der Motor anfängt unregelmässig zu laufen, Brennstoffe für Motorfahrzeugmotoren sind<br />
so erscheint eine sehr hellgelbe Farbe, man in der Hauptsache eine chemische Verbindung<br />
kann sagen fast weiss. Diese Farbe verschiebt<br />
sich etwas weiter nach Gelb, wenn Bei der Verbrennung verbinden sich diese<br />
von Wasserstoff (H) und Kohlenstoff (C).<br />
eine zu starke Oelzuführung vorhanden ist. beiden Elemente mit dem Sauerstoff (O) der<br />
Wenn also ein Zylinder durch undichte Kolben<br />
oder dergleichen zuviel Oel bekommt, stoff Kohlensäure (COa), welche durch den<br />
Luft. Der Kohlenstoff bildet mit dem Sauer-<br />
so wird die Farbe der Explosionen in diesem Auspuff entweicht. Der Wasserstoff hingegen<br />
Zylinder heller gelb bis fast weiss sein, im verbindet sich mit dem Sauerstoff zu Wasser<br />
Gegensatz zu den anderen Zylindern. (H2O) in Dampfform. Solange der Motor<br />
Das Hängen von Ventilen oder auch zu noch kalt ist, wird dieser Wasserdampf durch<br />
viel Spiel zwischen Ventil und Stössel wird Berührung mit den kalten Metallflächen in<br />
die Lichtwirkung schwächen und zwar tritt Form von feinen Tröpfchen zu Wasser kon-<br />
Sichere Fahrt<br />
auf Lastwagen mit<br />
A _rs c? st. er unncD cr>uu/ci7cDicruc TIDAUT- -ISABCI- . .-»-J r* I I iwt IWI I \A/C B Lf C D c Ä'C c I I^ r\ M . 7 •••• •.}«(,"<br />
Nie mehr Reifenpannen<br />
bei Verwendung von<br />
ÄUTOSAN<br />
laaffif" — erVt<br />
••nimm<br />
Das Schlauch-Dichtungsmittel, das nie<br />
versagt, für Autos, Motorräder u. Velos.<br />
Glänzende Gutachten; auch v. der Materialprüfungsanstalt der E. T.H, in Zürich.<br />
Greift weder Gummi noch Metall an.<br />
PROSPEKTE UND VORFÜHRUNG DURCH DIE ALLEINVERTRETER<br />
Für Kanton Zürich ÄUTOSAN-Vertrieb Bubenbergstr. 2, Zürich3, Tel. 36.960<br />
Thurgau<br />
Schaffhausen<br />
St. Gallen<br />
B. Boehi, Kreuzungen<br />
Appenzell<br />
Aargau<br />
Postfach 81, Industrie, Zürich<br />
Bern und Solothurn O.K. Schmidt & Co., Meinrad Lienertstr. 18, Zürich 3<br />
Luzern, Uli, Schwyz^<br />
Unterwaiden > J. Kubli, Postfach Selnau, Zürich<br />
Glarus, Uug , )<br />
Westschweiz ÄUTOSAN S.A., 11, Avant Poste, Lausanne, Tel. 32.325