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E_1935_Zeitung_Nr.052

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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 52<br />

Luftfahrt<br />

Betriebszuständen, die der Motor dauernd<br />

auszuhalten vermag. Es war bisher üblich,<br />

die Beanspruchung des Motors nur durch Angabe<br />

der Tourenzahl zu charakterisieren,<br />

wohl aus dem einfachen Grunde, weil zur<br />

Ueberwachung des Motors neben Sicherheitsgeräten,<br />

wie Oeldruckmesser etc., nur der<br />

Tourenzähler zur Verfügung stand. Nun kann<br />

man sich aber leicht überzeugen, dass man,in<br />

einer bestimmten Flughöhe zum Einhalten<br />

einer vorgeschriebenen Drehzahl den Motor<br />

drosseln oder umgekehrt mehr Gas geben<br />

muss, je nachdem, ob man das Flugzeug<br />

sticht öder zum Steigen zieht. Wie sich die<br />

Verhältnisse mit der Flughöhe ändern, ist<br />

wenigstens qualitativ auch leicht festzustellen.<br />

Die meisten Piloten modifizieren auch<br />

ganz instinktiv oder, auf Grund einer Ueber-<br />

Betriebscharakteristiken<br />

von Flugzeugen.<br />

Von Ed. Amstutz, Dipl.-Ing,<br />

Im Flugwesen ist es allgemein üblich, für<br />

die erreichbaren Leistungen nur Höchstwerte<br />

anzugeben und zu garantieren. Auch die<br />

Zahlen über Motorleistungen bedeuten Werte,<br />

die der Motor zwar kurzzeitig aufzubringen<br />

vermag, die ihm im Dauerbetrieb aber<br />

niemals zugemutet werden dürfen. In neuerer<br />

Zeit findet man zwar unter den Leistungsangaben<br />

gelegentlich neben der Höchstgeschwindigkeit<br />

auch eine «Reisegeschwinlegung<br />

die für den Dauerbetrieb angegebene<br />

höchstzulässige Motordrehzahl je nach dem<br />

digkeit» vermerkt. Doch sind die Voraussetzungen,<br />

für welche diese Reisegeschwindig-<br />

augenblicklichen Flugzustand. Solange diese<br />

Anpassung aber nur instinktiv oder auf Grund<br />

keit gilt, meistens nur unvollständig oder<br />

einer rohen Ueberlegung ganz approximativ<br />

gar nicht definiert, so dass dieser Angabe<br />

erfolgt, besteht natürlich keine Gewähr dafür,<br />

praktisch selten grosser Wert beigelegt werden<br />

kann.<br />

dass der Motor auf der einen Seite nicht unzulässig<br />

beansprucht und anderseits voll<br />

ausgenutzt wird.<br />

Man steht also vor der paradoxen Tatsache,<br />

dass für Flugzeuge in der Regel Zah-<br />

mit Ladedruckmanometern ausgerüstet, deren<br />

Die Auflademotoren sind nun in der Regel<br />

len angegeben und garantiert werden, die Anzeige gewisse Schlüsse über den mittleren<br />

im praktischen Betrieb kaum je vorkommen<br />

und nur bei Abnahmeflügen etwa for-<br />

Ladedruckmanometer und Tourenzähler zu-<br />

indizierten Druck des Motors zulässt. Erst<br />

ciert werden. Solange das Verhältnis zwischen<br />

Betriebsleistungen und Höchstleistun-<br />

vom Motor abgegebene "Leistung. Da die vom<br />

sammen geben einen Anhaltspunkt über die<br />

gen einen bekannten und vom Flugzeug, Motor auf die Dauer abgebbare Leistung in<br />

Motor und Flugzustand möglichst unabhängigen<br />

Wert aufweist, braucht darin zwar Verhältnisse, wie z. B. die Zylinderkopf-<br />

den meisten Fällen mehr durch thermische<br />

weiter kein Nachteil zu liegen. Tatsächlich temperatur, bedingt ist, als durch rein mechanische<br />

Beanspruchungen, so ist das Lade-<br />

ist aber dieses Verhältnis zwischen Betriebsund<br />

Höchstleistungen kein einfaches und es druckmanometer meist sogar das wichtigere<br />

ist besonders auch durch die allgemeine Einführung<br />

der Auflademotoren und Verstell-<br />

Tourenzähler.<br />

Ueberwachungs- und Kontrollgerät als der<br />

propeller wesentlich kompliziert worden, so Die fortgeschritteneren Motorenfabriken<br />

dass sich nun die Nachteile der üblichen geben nun Leistungscharakteristiken heraus,<br />

Renommiermethode der Angabe von Höchstleistungen<br />

für den Betriebsmann stärker von Drehzahl und Ladedruck<br />

denen die Motorleistung für beliebige Werte<br />

entnommen<br />

fühlbar machen als früher. Man beginnt deshalb<br />

auch im Flugwesen Betriebscharakterekturgrössen<br />

für verschiedene Ansaugluft-<br />

werden können und die ausserdem die Korristiken<br />

für Flugzeuge und Motoren auszuarbeiten<br />

und die Leistungshöchstwerte nur dargestellten Charakeristiken sind auch die<br />

temperaturen enthalten. In die meist graphisch<br />

noch als kurzzeitig erreichbare Extremwerte Grenzwerte für Dauer- und kurzzeitige<br />

zu bezeichnen. Bis letztere allerdings ihren Spitzenleistungen eingetragen und es lässt<br />

Vorzugsplatz in Katalogen und dem übrigen sich daraus gut erkennen, für welche Grenzzustände<br />

thermische und für welche mecha-<br />

•Material der Verkaufsabteilungen oder Vertretungen<br />

verlieren, wird noch geraume Zeit nische Gründe massgebend sind.<br />

vergehen.<br />

Erst auf einer solchen Grundlage lassen<br />

Betriebscharakteristiken von Flugzeugen sich dann auch Betriebscharakteristiken für,<br />

müssen notwendigerweise ausgehen von dendas Flugzeug aufbauen. Durch eine grö'sseri*<br />

Zahl von Messflügen, wozu z. T. auch kommerziell<br />

verwertbare Flüge herangezogen<br />

werden können und unter Zuhilfenahme flugmechanischer<br />

Beziehungen, sind die in verschiedenen<br />

Flughöhen mit bestimmten, durch<br />

Ladedruck und Drehzahl charakterisierten<br />

Werte der Motorleistung erreichbaren Flugleistungen<br />

und die zugehörigen Anzeigen der<br />

in verschiedenen Flughöhen teilweise nicht<br />

skalenrichtig zeigenden Bordinstrumente festzustellen<br />

und auszuwerten.<br />

Die auf diese Weise entstehenden Betriebscharakteristiken<br />

sehen auf den ersten Blick<br />

etwas kompliziert aus, sind aber für den<br />

praktischen Gebrauch sehr bequem und geben<br />

dem Piloten und dem wirtschaftlich denkenden<br />

Betriebsmann wertvolle Unterlagen. Eine<br />

Geschwindigkeitscharakteristik wird z. B.<br />

orientieren über die Grenzwerte der in verschiedenen,<br />

vom Höhenmesser angezeigten<br />

und durch das Luftthermometer flugmechanisch<br />

erst eindeutig definierten Höhe erzielbaren<br />

Geschwindigkeit. Ferner kann abgelesen<br />

werden, welche Geschwindigkeiten bei einem<br />

bestimmten Prozentsatz der Nennleistung<br />

des Motors in verschiedenen Flughöhen<br />

erreicht werden, wie sich Drehzahl und Ladedruck<br />

mif der Höhe ändern müssen, um die<br />

vorgeschriebene Leistung innezuhalten. Deutlich<br />

geht aus einer solchen Charakteristik<br />

auch hervor, wie sich Geschwindigkeit und<br />

Motorleistung ändern, wenn mit wechselnder<br />

Höhe auf konstante Drehzahl reguliert wird,<br />

wie dies bisher etwa üblich war.<br />

Die Charakteristiken für Steig- und Gleitflug<br />

dienen in erster Linie zur Ergänzung<br />

der Geschwindigkeitscharakteristik. Wenn<br />

man der letzteren entnehmen kann, in welcher<br />

Flughöhe mit einem bestimmten Prozentsatz<br />

der Nennleistung des Motors die<br />

grösste Geschwindigkeit erzielt werden kann<br />

— im allgemeinen wird diese günstigste Höhe<br />

umso mehr über der Gleichdruckhöhe des<br />

Motors liegen, je geringer der angenommene<br />

Motorleistungsanteil ist —, so kann an Hand<br />

der Steig- und Gleitflugcharakterisik festgestellt<br />

werden, um wieviel sich diese günstigste<br />

Höhe reduziert, wenn man den Geschwindigkeitsverlust<br />

beim Steigen bis zu<br />

dieser Höhe und den Rückgewinn beim Gleitflug<br />

mit laufendem Motor und dem für die<br />

Fluggäste aus physiologischen Gründen<br />

höchstzulässigen Grenzwert der Sinkgeschwindigkeit<br />

mitberücksichtigt. Häufig wird<br />

es sich dann zeigen, dass es nur bei sehr<br />

grossen Etappenlängen lohnt, die laut der<br />

reinen Geschwindigkeitscharakteristik günstigste<br />

Höhe aufzusuchen und im allgemeinen<br />

rationeller ist, einige hundert oder sogar über<br />

1000 m tiefer zu fliegen.<br />

Die Aufstellung und Anwendung von derartigen<br />

Betriebscharakteristiken bedeutet der<br />

Anfang einer Art «wissenschaftlicher Betriebsführung»<br />

im Flugwesen. Sie erlauben<br />

eine rationellere Ausnützung der Leistungsfähigkeit<br />

des Flugzeuges durch sachgemässe<br />

und klare Ausnutzung der einander zugeordneten<br />

Eigenschaften von Motor, Zelle und<br />

deren Kenngrössen bei gleichzeitiger Steigerung<br />

der Betriebssicherheit infolge technisch<br />

richtiger Berücksichtigung der Grenzen des<br />

Anwendungsbereiches. Für die Wirtschaftlichkeit<br />

und Sicherheit des Flugzeuges sind<br />

diese Methoden deshalb von nicht zu unterschätzender<br />

Bedeutung.<br />

Vefkehr<br />

Eisenbahn und Auto. Interessant ist die von<br />

der Internationalen Handelskammer vorgelegte<br />

Aufstellung über die Entwicklung des Bahn- und<br />

Strassenverkehrs. Setzt man die Zahlen des Jahres<br />

1929 gleich 100, so betrug nach dieser Aufstellung<br />

im Jahre 1932 die Zahl der Reisenden<br />

aller Länder mit Ausnahme von China, der Türkei<br />

und der Sowiet-Republiken nur 81,5, die Zahl<br />

der von ihnen zurückgelegten Kilometer 80,8, die<br />

beförderte Gütermenge 67, die Entfernung, auf die<br />

sie befördert wurde, 30. Dagegen hat die Zahl der<br />

Omnibusse auf 240, die Zahl der Lastwagen auf<br />

145 zugenommen. Während also der Eisenbahnverkehr<br />

um 20 bis 30% abgenommen hat, ist der<br />

Kraftverkehr, an der Zahl der Betriebsmittel gemessen,<br />

im Personenverkehr fast auf das zweiundeinhalbfache,<br />

im Güterverkehr fast auf das einundeinhalbfache<br />

gestiegen.<br />

Ostschwp.izerische Verkehrsprojekte. Anlässlich<br />

einer Versammlung des Bündner oberländischen<br />

Verkehrsvereins in Ilanz ist beschlossen -worden, der<br />

Vereinigung Blenio-Glarnerland beizutreten. Im Verlaufe<br />

der Diskussion wurden die verschiedenen Ve»-<br />

bindungsmöglichkeiten Oberland-Glarnerland besprochen,<br />

ohne dass irgendwelche bindende Beschlüsse<br />

gefasst wurden, wobei recht interessante<br />

Einzelheiten über die Projekte Tödi-Durchstich, Panixerstrasse<br />

und Segnesstrasse zur Sprache kamen.<br />

Das Panixerpass-Komitee mit Ingenieur Depuoz an<br />

der Spitze, erbat von der Versammlung für die bevorstehende<br />

Aktion die Unterstützung des oberländischen-<br />

Verkehrsvereins.<br />

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Ausstellung: Theaterstr. 12, beim Corso<br />

Friedrich Riesen, Stadtbachgarage, Bern, Tel. 23.601<br />

Telephon 72.733<br />

Telephon 22.800

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