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E_1935_Zeitung_Nr.093

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LUFTFAH<br />

Tendenzen der englischen Zivilfliegerei.<br />

Die Organisation des englischen Luftverkehrsnetzes<br />

erfolgte von Anfang an unter Berücksichtigung<br />

einer Verbindung der verschiedenen<br />

Teile des Empires. Im Jahre 1924 wurden<br />

mit staatlicher Unterstützung die Imperial Airways<br />

gegründet. Das Kapital der Gesellschaft<br />

beläuft sich auf 649,086 Pfund Sterling. Im<br />

Besitz der Regierung befinden sich «deferred»-Anteile<br />

in Höhe von 25,000 Pfund Sterling.<br />

Für <strong>1935</strong>/36 belaufen sich die Regierungsbeihilfen<br />

für das private Luftwesen auf<br />

insgesamt 595,000 Pfund Sterling. Der grösste<br />

Teil dieses Betrages entfällt auf die Imperial<br />

Airways.<br />

Dafür ist die Gesellschaft verpflichtet, einen<br />

Passagier-, Fracht- und Postdienst zwischen<br />

den verschiedenen Teilen des Reiches<br />

zu unterhalten. Die Regierung zieht dabei den<br />

gemischten Passagier- und Frachtverkehr<br />

vor, ohne sich durch den Einwand, dass die<br />

Geschwindigkeit darunter leiden müsse, beirren<br />

zu lassen. Tatsache ist, dass die Imperial<br />

Airways zur Zeit nicht über besonders<br />

schnelle Flugzeuge verfügen. Die Gesellschaft<br />

bevorzugt vielmehr Komfort und Bequemlichkeit<br />

für die Passagiere und grosses Ladevermögen.<br />

Massgebend für die gemeinsame<br />

Post-, Fracht- und Passagierbeförderung<br />

waren in erster Linie wirtschaftliche Erwägungen.<br />

Diese Politik führte insofern zum Erfolge,<br />

als die Imperial Airways sich zu zwei Dritteln<br />

aus eigenen Mitteln erhalten können, so<br />

dass ihre Subventionierung geringer ist als<br />

die der meisten anderen Luftfahrtgesellschaften<br />

in europäischen Ländern. Von 1933 bis<br />

1934 stieg der Reingewinn (einschliesslich<br />

Subventionen) von 52,894 auf 191,335 Pfund<br />

Sterling. Die Dividende erhöhte sich von 5<br />

auf 6 Prozent. Der Postdienst nach Südafrika,<br />

Britisch-Indien und Australien geht wöchentlich<br />

zweimal ab, während der Postdienst nach<br />

Aegypten, Palästina, Syrien und Transjordanien<br />

vier Abflüge wöchentlich durchführt. Die<br />

Flugdauer beträgt nach Aegypten 2Vt Tage,<br />

nach Südafrika 10 Tage, nach Britisch-Indien<br />

7 Tage und nach Australien 14 Tage. In Zusammenarbeit<br />

von Imperial Airways, Postverwaltung<br />

und Regierung soll eine weitere Verkürzung<br />

der Flugdauer erreicht werden. Der<br />

Dienst nach Australien und Südafrika soll dabei<br />

durch Flugboote an Stelle der heute benutzten<br />

Landflugzeuge betrieben werden.<br />

Um die Reorganisation zu erleichtern, haben<br />

die Imperial Airways eine Anzahl von<br />

Tochtergesellschaften<br />

Betrieb der einzelnen Linien übernommen<br />

haben. Die Politik der Imperial Airways hat<br />

ganz offensichtlich die Tendenz einer Dezentralisation.<br />

Der britisch-indische Luftverkehr<br />

wird seit einiger Zeit durch die Indian Trans-<br />

Continental Airways geregelt, der Dienst<br />

zwischen Singapore und Australien von der<br />

Chiantas Empire Airways. Gemeinschaftlich<br />

mit der Pan American Airways arbeiten die<br />

Imperial Airways zur Zeit an der Erschliessung<br />

der Route Bermudas—New York.<br />

In England selbst bestehen zur Zeit 19 Gesellschaften,<br />

die 110 Flugzeuge einsetzen.<br />

Ausser der Imperial Airways sind nur noch<br />

die Hillmann Airways und die United Airways<br />

sowie die Railway Air Services von Bedeutung.<br />

Die anderen Gesellschaften unterhalten<br />

mehr eine Art Luft-Taxidienst.<br />

Der verstellbare Tragflügel, dem hauptsächlich<br />

die « Pou du ciel > ihre besonderen<br />

Flugeigenschaften verdankt, findet immer<br />

mehr auch in einem grösseren Kreis von Konstrukteuren<br />

und Wissenschaftern Beachtung.<br />

U. a. ist er schon deshalb sehr interessant,<br />

weil er ein sicheres Herausnehmen des Flugzeuges<br />

aus dem überzogenen Zustand ermöglicht.<br />

Wird ein Flugzeug vom Normaltyp<br />

überzogen, d.h. zu steil angestellt, so besteht<br />

die Gefahr eines so starken Geschwindigkeitsabfalles,<br />

dass zuletzt der Auftrieb der Höhensteuerflächen<br />

nicht mehr genügt, um die Maschine<br />

wieder waagrecht zu stellen. Gewöhnlich<br />

zeigt sie dann starke Neigung, über einen<br />

Flügel zu kippen und « abzuschmieren », was<br />

immer dann äusserst gefährlich ist, wenn noch<br />

nicht genügend Höhe zum Abfangen dieser<br />

Bewegung zur Verfügung steht. Im Gegensatz<br />

dazu ist auch bei schon stark abgefallener<br />

Geschwindigkeit das Flugzeug mit verstellbarem<br />

Tragflügel sofort wieder in die<br />

Normallage zu bringen, indem man eben den<br />

Anstellwinkel und damit den Auftrieb des<br />

Tragflügels vermindert Zum Zurückgehen<br />

in die Normallage muss ja nicht unter ungünstigen<br />

Umständen der Schwanz angehoben,,<br />

sondern der Vorderteil der Maschine gesenkt<br />

werden, was natürlich schon grundsätzlich<br />

viel richtiger ist. Im Hinblick auf dieses Prinzip<br />

wurden im Laufe der Zeit auch schon die<br />

verschiedenen Ententypen gebaut, die sich<br />

dann jedoch aus-anderen Gründen nicht -ab-s.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. NOVEMBER <strong>1935</strong> — N° 93<br />

solut bewährten. Fraglich erscheint gegenwärtig<br />

nur, wie man bei grösseren Flugzeugbauten<br />

aus der « Pou du Ciel» die Verstellbarkeit<br />

des Tragflügels verwirklichen sollte.<br />

Konstruktiv und mechanisch gäbe es hier be-<br />

noch einige harte Nüsse zu gegründet, die denstimmt knacken,<br />

würde doch die Verstellung des Tragflügels<br />

unter Umständen Kräfte erfordern, die man<br />

dem Piloten nicht gut zumuten kann.<br />

Ein Jagdflugzeug mit 720 km/St. Maximalgeschwindlgkeit.<br />

Wie der « New York Herald»<br />

mitteilt, unternimmt die amerikanische<br />

Marine gegenwärtig. Versuche mit<br />

einem neuen Northrop-Jagdflugzeug. das eine<br />

Geschwindigkeit von 720 km/St, erreichen<br />

soll. Leider wird nicht angegeben, in welchem<br />

Zustand, ob im Sturzflug oder im Geradeausflug,<br />

diese Geschwindigkeit zustande<br />

kommt. Für den Geradeausflug wäre sie fast<br />

unglaublich hoch.<br />

Die italienische Regierung bestellt Stippa-<br />

Flugzeuge. Vor längerer Zeit beschrieben<br />

wir das Flugzeug des Italieners Stippa, bei<br />

welchem der Propeller im Innern des rohrförmig<br />

ausgebildeten Rumpfes arbeitet, wodurch<br />

sein Wirkungsgrad grösser und die<br />

Stabilität verbessert sein sollen. Die italienische<br />

Regierung hat nun 10 solcher Stippa-<br />

Flugzeuge zu Versuchszwecken in Auftrag<br />

gegeben. Der italienische Konstrukteur steht<br />

auch in Unterhandlungen mit französischen<br />

Firmen, nach deren Abschluss der Bau für<br />

französische Stippa-Maschinen in Angriff genommen<br />

wird.<br />

Die Luftflotte der Deutschen Lufthansa<br />

setzt sich gegenwärtig aus 183 Flugzeugen<br />

zusammen und zwar 88 Junkers Ju 52, 13<br />

Heinke] He 70, 11 Junkers Ju 160. 11 B.F.W.<br />

M 20, 10 Dornier Do F, 10 Junkers F 13,<br />

8 Junkers F 24, 5 Junkers Q 31, 5 Dornier<br />

Oeltzschners Segelflug-Streckenrekord an«<br />

erkannt Der internationale Luftfahrtverband<br />

hat den letzten Fernflug Rudolf Oeltzschners,<br />

den dieser am 29. Juli im Rahmen des Rhönwettbewerbes<br />

von der Wasserkuppe zum<br />

Flugplatz Brunn in der Tschechoslowakei<br />

mit dem Segelflugzeug « D-Leuna » ausführte,<br />

mit einer Entfernung von 504,2 km<br />

als internationalen Rekord anerkannt Diese<br />

Anerkennung ehrt einen Toten, denn Rudolf<br />

Oeltzschner stürzte am 1. August beim Rückflug<br />

von Brunn zur Wasserkuppe im Schlepp<br />

eines Motorflugzeuges bei Selb in Bayern ab<br />

und fand den Fliegertod.<br />

1000 Fallschirmabsprünge auf einmal. Die<br />

Russen betreiben die Fallschirmabspringerei,<br />

mit wahrem Fanatismus. In' mehreren Städten<br />

Sowietrusslands werden bekanntlich<br />

ständig volkstümliche Kurse im Fallschirmabspringen<br />

durchgeführt, wobei nach dem<br />

Vorbild einer Rummelplatz-Attraktion Moskaus<br />

manchenorts besondere Türme errichtet<br />

wurden, von denen aus Anfänger, durch<br />

ein Drahtseil gesichert, ihre ersten Sprünge<br />

ins Leere tun können. Anlässlich kürzlich<br />

stattgehabter Manöver wurde ein Massenabsprung<br />

von bisher nie dagewesener Beteiligung<br />

in Szene gesetzt Aus 32 Bombenflugzeugen<br />

stürzten sich 1000 Fallschirmabspringer<br />

fast gleichzeitig in die Tiefe, um<br />

dann, auf der Erde angelangt, als Verstärkung<br />

der Infanterietruppen zu fungieren. Es<br />

handelte sich dabei weniger um ein blosses<br />

Experiment, als um eine militärische Uebung,<br />

von der sich Eowietrussland auch in einem<br />

eventuellen Krieg wertvolle Anwendungsmöglichkeiten<br />

verspricht.<br />

-s.<br />

Der Flugplatz Bern im Oktober. Die erste Oktoberwoche<br />

war nicht nur die letzte Betriebswoche<br />

für die Luftverkehrsstrecken, sondern zugleich auch<br />

J 11 Wal, 5 Rohrbach-Roland, 3 Junkers J<br />

•46, 3 Dornier Merkur, 2 Junkers W 33, 2 die letzte längere Schönwetterperiode. Auf den<br />

Fluglinien wurden bei 100 Prozent Regelmäßigkeit<br />

Junkers W34, 2 Fokke-Wulff Möve, 1 Junkers<br />

Ju 60, 1 Junkers Q 38, 1 Douglas D.C. transportierten die Flugzeuge 1408 kg Post. 382 kg<br />

in 70 Kursflügen 166 Passagiere befördert, zudem<br />

2, 1 Boeing 247, 1 Dornier Do 18 A. -th- Fracht und 613 kg Gepäck. Im weitem hat di»<br />

Alpar 6 Sonderfliige mit 12 Passagieren ausgeführt.<br />

Gefahrlos reisen — im Flugzeug. In der Die Rand- und Alpenflüge waren durch das TJ»-.<br />

«Time and Tide» (London) wird die Gefahrlosigkeit<br />

der Flugzeuge der Gegenwart<br />

auf Grund des Berichtes der British Civil<br />

Aviation festgestellt, wonach in den letzten<br />

Jahren 2,500,000 Meilen auf einen Todesunfall<br />

entfielen, und im Jahre 1934 nur 9 von<br />

den 135,000 Flugreisenden getötet wurden<br />

auf Flugstrecken, die insgesamt 4,557,000<br />

Meilen betrugen.<br />

günstige Wetter stark gehemmt. Immerhin sind<br />

von der Alpar 31 Flüge über die Stadt und das<br />

Oberland mit 104 Passagieren unternommen worden.<br />

Hierbei konnte auch das neue zweimotorige<br />

Flugzeug «Koolhoven> auf seine Eignung für Alpenflüge<br />

weiter erprobt werden.<br />

Die Privatflieger und die Sportflieger des Berner<br />

Aero-Clubs haben 175 Trainingsflüge zu verzeichnen.<br />

Von diesen Piloten sind TTeberlandflüg»<br />

nach den andern schweizerischen Flugplätzen in<br />

grösserer Zahl unternommen worden. ap.<br />

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