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E_1936_Zeitung_Nr.001

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— FREITAG, 3. Januar 1336 ÄTJTOMOBIL-REVÜE 11<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Die Rechnung, bitte!<br />

Die Benzineinfuhr betrug in den Monaten<br />

Juli bis und mit November 1935 total 982 153<br />

Kilozentner. In der gleichen Zeit des Vorjahres<br />

waren es 1 038 171 q. Seitdem wir uns<br />

des um 8 Fr. pro 100 kg erhöhten Zollansatzes<br />

«erfreuen», ist also die Einfuhr um<br />

56 018 q zurückgegangen! Nach dem früheren<br />

Ansatz berechnet hätte dieses Fehlquantum<br />

dem Bunde 1,1 Mill. Fr. an Zoll eingebracht.<br />

Dieses Rechenexempel wird zwar dem Bundesrat<br />

deshalb nicht imponieren, weil er sich<br />

anderseits auf das Mehrerträgnis berufen<br />

kann, das die fünfmonatige Einfuhr trotz<br />

quantitativem Rückgang dank der Zollerhöhung<br />

gebracht hat.<br />

Die Rechnung hat aber doch einen gewaltigen<br />

Schönheitsfehler. Der Import ist nämlich<br />

noch keineswegs gleichbedeutend" mit<br />

dem Inlandsabsatz. Es wurden trotz des erhöhten<br />

Zolles in den ersten Monaten sehr erhebliche<br />

Ankäufe mit Rücksicht auf die gespannte<br />

internationale Lage gemacht. Diese<br />

wären normalerweise und hauptsächlich ohne<br />

den italienisch-abessinischen Konflikt, von<br />

dem man ja im Spätsommer auch noch mögliche<br />

Weiterungen für unser Land befürchtete,<br />

unterblieben. Der Inlandsabsatz dagegen<br />

ist in den letzten Monaten katastrophal zurückgegangen<br />

und wird sich angesichts der<br />

weitgehenden Betriebseinschränkung, die<br />

sich viele Motorfahrzeughalter auferlegen,<br />

auch auf lange Zeit nicht so rasch wieder erholen.<br />

Das bedeutet aber, dass die Einfuhr<br />

im nächsten Jahre noch weiter zusammenschrumpfen<br />

wird, wenn es bei den jetzigen<br />

Zollansätzen bleibt.<br />

Im Oktober betrug der Rückgang gegenüber<br />

dem Vorjahre rund 13 000 q, im November<br />

waren es schon 21000 q! Wenn das so<br />

weitergeht — Aussichten auf Besserung sind<br />

leider keine vorhanden —, dann wird die<br />

Rechnung unseres eidg. Finanzministers, der<br />

aus dem Benzingeschäft für den Bund jährlich<br />

weitere 16 Millionen Fr. herausquetschen<br />

will, bald nicht mehr stimmen.<br />

Vorläufig hat zwar der Bund einige Mill.<br />

Fr. Mehreinnahmen aus der Betriebsstoff-<br />

Einfuhr zu verzeichnen. Allein sie sind anderr<br />

seits mit schweren Opfern erkauft worden.<br />

Die Einnahmen der Kantone aus Verkehrssteuern<br />

gehen zurück, das Motorfahrzeuggewerbe<br />

wird sehr empfindlich geschädigt,<br />

so dass sich hier schon überall Entlassungen<br />

aufdrängen. Der Bund kann alles in allem genommen<br />

also mit den Mehreinnahmen dann<br />

nur wieder Löcher zudecken, die an anderen<br />

Orten aufgerissen werden. Schlussendlich<br />

wird von dem Profit auch für den Staat nicht<br />

mehr viel übrig bleiben.<br />

Es scheint uns, als sollte schon das Ergebnis<br />

des halbjährlichen Experimentes genügen,<br />

um unserem Parlament darzutun, dass es<br />

im Interesse der Volkswirtschaft ist, wenn<br />

an dem Bundesratsbeschluss betr. Zollerhöhungen<br />

eine tüchtige Korrektur angebracht<br />

wird. Dies ohne sich durch das Thema «Bahnsanierung»<br />

kopfscheu machen zu lassen, denn<br />

jene wird niemals auf der Ebene einer künstlichen<br />

Hintanhaltung des Motorfahrzeuges<br />

erreicht werden können!<br />

Die Gebirgler wehren sich. Wie nicht.anders<br />

zu erwarten war, Hess der Antrag Keller,<br />

wie er an anderer Stelle dieses' Blattes<br />

über die Verhandlungen der nationälrätlichen<br />

Finanzkommission betr. Rückstellung des<br />

Alpenstrassenausbaus veröffentlicht ist, nicht<br />

lange auf eine Gegenaktion warten. Auf eine<br />

vom Kanton Graubünden ergriffene Initiative,<br />

dessen jüngstes Strassenbauprogramm bekanntlich<br />

durch den Antrag Nationalrat Kellers<br />

(Aarau) verunmöglicht würde, versammelten<br />

sich letzten Sonntag die Vertreter<br />

unserer 9 Gebirgskantone in Zürich zwecks<br />

Besprechung von Abwehrmassnahmen gegenüber<br />

den dem dringend notwendigen Ausbau<br />

unserer Alpenstrassen drohenden Gefahren.<br />

An dieser Zusammenkunft nahmen vornehmlich<br />

die Vorsteher der Baudepartemente der<br />

betreffenden Kantone teil, von denen einige<br />

selbst Nationalratsmandate inne haben.<br />

Bei diesem Anlass wurde vorerst die nicht<br />

abzuschätzenden, schwerwiegenden Folgen<br />

festgestellt, welche die Annahme des Kellerschen<br />

Vorschlages durch den Nationalrat für<br />

unser Land im allgemeinen und für die Bergkantone<br />

im speziellen nach sich ziehen müssten,<br />

der bekanntlich darauf hinausläuft, die<br />

seitens des Bundesrates vorgesehene Subvention<br />

von jährlich 7 Mill. Fr. für den Ausbau<br />

des Alpenstrassennetzes während der Dauer<br />

des Finanzprogrammes, d. h. bis Ende 1937<br />

zu sistieren. Im weitern haben die Vertreter<br />

unserer Alpenkantone beschlossen, ihre Nationalratsabgeordneten<br />

zu veranlassen, an<br />

dem am 25. Juni 1935 durch bundesrätlichen<br />

Beschluss erhöhten Benzinzoll von 28 Fr. pro<br />

100 kg festzuhalten, und zwar unter der Bedingung,<br />

dass die vorgesehene Subvention<br />

von 7 Mill. Fr. für den Ausbau der Alpenstrassen<br />

aufrecht erhalten werden.<br />

Dabei wird vorausgesetzt, dass die vorgesehenen<br />

3 Rappen Extrazoll auf Benzin, als<br />

Ausgleich dieses Alpenstrassen-Subventidnsbetrages,<br />

nicht noch extra zu bezahlen sind.<br />

Diese, für den Ausbau der Alpenstrassen vorgesehene<br />

Beträge, sollen im geltenden Benzinzoll<br />

von 28 Fr. enthalten sein. Man hofft,<br />

auf dieser Basis zu einer Einigung zu gelangen,<br />

d. h. den am 25. Juni a. c. in Kraft<br />

gesetzten Bundesratsbeschluss im Nationalrat<br />

durchdrücken zu können. Ein anderer, im<br />

Verlaufe" der Diskussion gemachter Vorschlag<br />

tendierte darauf hinaus, der von der<br />

nationälrätlichen Finanzkommission akzeptierten<br />

Reduktion des Benzinzolles von 28<br />

auf 24 Fr. zuzustimmen, um sich mit einer<br />

eidg. Subvention zum Ausbau der Alpenstrassen<br />

im Betrage von nur 4 Mill. Fr. an<br />

Stelle der notwendigen 7 Mill. zufrieden zu<br />

geben. Allerdings blieb dieser Vorsclag in<br />

Minderheit.<br />

Im weitern wurde beschlossen, ati den Bundesrat<br />

eine Eingabe zu richten, mit dem<br />

dringenden Ersuchen, im Interesse der Arbeitsbeschaffung<br />

und des notwendigen Ausbaues<br />

der Alpenstrassen, speziell in Berücksichtigung<br />

der grossen Aufwendungen Italiens,<br />

Frankreichs undOestefreichs, an den<br />

7 Mill. festzuhalten.^ Ferner dürfte in dieser<br />

Eingabe darauf'verwiesen" werden, dass die<br />

Gebirgskantone finanziell • nicht mehr, .imstande<br />

seien, ihr Alpenstrassennetz aus eigener<br />

Kraft auszubauen. ... -<br />

Erdölbohrungen in der Schweiz. Bekanntlich<br />

sind in unserem Land im Verlaufe der<br />

Kriegsjahre wie auch in spätem Jahren verschiedentlich<br />

Bohrungen auf Erdöl vorgenommen<br />

worden, die allerdings insgesamt<br />

ergebnislos verliefen. »<br />

Nun hat.sieh v nach längeren Vorbereitungen<br />

in Lausanne unter der Firma «Flüssige<br />

Brennstoff A.-G.» ein Syndikat gegründet,<br />

welches beabsichtigt, in der Waadt und im<br />

Neuenburgischen, Tiefbohrungen nach Naphthavorkommen<br />

ausführen zu lassen, und' zwar<br />

unter Anwendung modernster Bohrmethoden.<br />

Zuerst ist -beabsichtigt, wissenschaftliche<br />

Bodenuntersuchungsmethoden an. der- Oberfläche<br />

vorzunehmen und nach Beendigung<br />

dieser Vorstudien, zwei neue Gesellschaften<br />

zu bilden. Die eine wird den Namen «Neuenburg-Waadt»,<br />

die-: andere Sie Bezeichnung<br />

«Fopega» (Petroleum- und Gasbohrungen)<br />

tragen. Die notwendigen Kapitalien- sollen<br />

aus holländischen, belgischen und schweizerischen<br />

Quellen stammen, liegt es doch auf<br />

der :Hand, xlass.die,in eine- Tiefe von-700 bis<br />

2000 Meter durchzuführenden -Bohrungen<br />

nicht unerheblich^ Geldmittel- verschlingen<br />

werden/<br />

''<br />

: ' < ,.i • ., <<br />

Strassenverkehrsunfälle in der Schweiz<br />

Januar, bis September 1935.<br />

•• Dem Eidgenossischen Statistischen Amt wurden<br />

14 760 Verkehrsunfälle gemeldet, die sich vom 1. Januar<br />

bis. 30. September. 1935 auf deö schweizerischen<br />

Strassen ereignet haben. Die grössere Hälfte<br />

dieser Unfälle, nämlich 7666, führte lediglich zu<br />

Sachschaden; ,bei den übrigen wurden nicht ,weniger<br />

als 8817- Personen verletzt und davon 444<br />

getötet.<br />

• Im Vergleich zum,,Vorjahre ist eine leichte Abnahme<br />

der Strassenverkehrsünfälle festzustellen, vor<br />

allem im dritten Quartal. Dieser Rückgang entlastet<br />

sozusagen ausschliesslich dqs- Konto der Unfälle mit<br />

Personen Verletzungen, wobei' indessen, die Todesbilanz<br />

des Strassenverkehrs sich wenig gebessert hat.<br />

Man vergleiche folgende Zahlen. , ,-•<br />

Strassenverkehrsunfälle, Januar bis September 1935<br />

Unfälle, Folgen I.Quart. 2.Quart. 3.Quart. • D 1 r ÄJ" rteI 1'5M<br />

Unfälle überhaupt 3334 5270 6156 U760 15406<br />

;<br />

-Unfalle nur mit -', - ' ,•>,••., ''<br />

Sachschaden<br />

! '2119 : 2605 -2942 7666 7802<br />

Unfälle mit Persorienverletzungen<br />

' 1215, ,2665 3214 709"4 7604<br />

Verletzte Personen 1418- 3261 ' 3938 861-7' 9325<br />

Davon getötet 91 156 197 444 460<br />

Aus den vorstehenden Zahlen kann nicht eindeutig<br />

geschlossen werden, ob im Jahre 1935 der<br />

Strassenverkehr disziplinierter und sicherer geworden<br />

sei; denn der grundlegende Vergleichsfaktor ist<br />

unbekannt: die Verkehrsdichte. Vielleicht haben die<br />

Motorfahrzeuge im Jahre 1935 weniger Kilometer<br />

zurückgelegt, als,im Vo.rj,ahre, weil entsprechend der<br />

allgemeinen Spar!ehdenz ihre Besitzer die Fahrten<br />

einschränken müssten. Jedenfalls "war die Zahl der<br />

Einreisen von ausländischen Motorfahrzeugen im<br />

Dreivierteljahr;-bis Ende September mit 216 857 um<br />

16 583'kleiner als "vor Jahresfrist.<br />

Auch wenn die vorliegenden Ergebnisse einen<br />

Erfolg des Kampfes gegen die Gefahren der Verkehrsstrasse<br />

zum Ausdruck bringen sollten, so<br />

bleibt noch viel zu tun, um die ausgewiesenen Verluste<br />

an Gesundheit und Menschenleben auf das<br />

unvermeidliche Mass einzudämmen. (Mitg.)<br />

Slrassen<br />

"Um den Ausbau der Sustenstrasse. Drastischer<br />

lässt sich die Verwirrung in der schweizerischen<br />

Strassenbaupolitik wohl kaum besser<br />

darstellen, als durch Gegenüberstellung<br />

des den .Ausbau des schweizerischen Alpenstrassennetzes<br />

auf die Dauer des. Ueberbrükkungsprogrammes<br />

beschränkenden Beschlusses<br />

der nationälrätlichen Finanzkommission<br />

mit der kürzlich vom Regierungsrat des Kantons<br />

Urrund, demjenigen des Kantons Bern<br />

an das eidgenössische Departement des Innern<br />

gemachten Eingabe betr. Neubau der<br />

Sustenstrasse. Auf der einen Seite also ein<br />

starker Wille zur. Anpassung an die neuzeitlichen<br />

Erfordernisse des Strassenverkehrs,<br />

anderseits aber ein mittelalterlich anmutender<br />

KömmTssionsbeschluss.<br />

Bekanntlich zählt der Sustenpass nicht nur<br />

verkehrspolitisch, sondern vielmehr noch<br />

wegen seiner grossen strategischen Bedeutung<br />

zu den wichtigsten Passstrassen unseres<br />

ganzen Alpensystems, so dass es begreiflich<br />

ist, wenn die Strecke Wassen-Innertkirchen<br />

seit jeher im Brennpunkt der Diskussionen<br />

stand.<br />

Im Zusammenhang mit der Alpenstrasseninitiative<br />

meldete ..der Regierungsrat des<br />

Kantons Uri bereits am 22. September 1934<br />

das Sustenprojekt vorsorglicherweise beim<br />

Bundesrat an. 'Die an der Erstellung direkt<br />

beteiligten Kantone Uri und Bern haben in<br />

einer gemeinsamen Begehung vom 29./30. Juli<br />

1935 das generelle Projekt für den Bau einer<br />

Sustenstrasse an Ort und Stelle behandelt.<br />

In Nachachtung des Bundesbeschlusses vom<br />

4. April 1935 betr. Ausbau der Alpenstrassen<br />

und des Schreibens des Bundesrates vom 26.<br />

April 1935 betr. Anmeldung von Alpenstrassenbauprojekten,<br />

haben nunmehr die beiden<br />

am Ausbau der Sustenstrasse interessierten<br />

Kantone ihre Stellungsnahme in einer neuen<br />

Eingabe zusarnmengeiasst. Danach werden<br />

für die Berner Seite (Innertkirchen-Passhöhe)<br />

die Baukosten auf 11,6 und für die<br />

Urner Seite (Passhöhe-Wassen) auf 8,77 Mill.<br />

Fr. berechnet. Die Qesamtbausumme von<br />

20,37 Mill. Fr. kann selbstverständlich von<br />

den beiden Kantonen, ohne weitgehendste<br />

finanzielle Mitwirkung des Bundes, nicht aufgebracht<br />

werden. Zusammenfassend beruft<br />

sich daher die jüngste Eingabe auf die bisherigen<br />

Anmeldungen zur Beitragsleistung,<br />

welche die beiden gesuchstellenden Kantone<br />

bezüglich Neubau der Sustenstrasse an die<br />

hohen Bundesbehörden gerichtet haben. Die<br />

Dringlichkeit dieses Baus dürfte in unserer<br />

Zeit, sowohl in militärischer wie auch volkswirtschaftlicher<br />

Hinsicht, ganz besonders gegeben<br />

sein.<br />

Rottschaft der Aero<br />

Amateure der Schweiz<br />

General Servette 85<br />

Arbeitsprogramm der R.A.A.S.<br />

(Fortsetzung aus Nr. 103.)<br />

, t , Der Pou du Ciel hat die Mär vernichtet, die da<br />

erzählte, es sei schwierig zu fliegen! Diese künst-<br />

'lich grossgezogene Legende erinnert uns an diejenige<br />

der Phönizier, als diese im Altertum den<br />

-Zjaintrust, r wie man es heute nenne» würde, innehatten.<br />

Diese Verehrer des Gottes Baal durchguerten<br />

das ganze Mittelländische Meer und ver-<br />

Hessen es bei den Kolonnen des Herkules, um die<br />

'englischen Küsten anzulaufen und dort das geschmeidige<br />

Metall anzukaufen. Den Römern, die<br />

gerne auch in Zinn getrustet hätten, erzählten sie<br />

allemal schaurige Geschichten über die Gefahren,<br />

die sie angeblich zu überstehen • hatten auf ihren<br />

Fahrten. Das Geheimnis blieb lange gewahrt. Unsere<br />

Fluglehrer haben mit diesen Baalsjüngern<br />

auch, einiges gemein: Sie erzählen uns ebensolche<br />

Schauergeschichten vom Fliegen. Aber es ist nichts<br />

so fein gesponnen... Der "Weg ist heute für diejenigen,<br />

offen, die fliegen lernen wollen, ohne die<br />

teuren Pilotenschulen zu durchlaufen! In Frankreich<br />

sind die* Autodidakten im Fliegen heute schon<br />

eine ganz, ansehnliche Schar,, und auch in Helvetiens<br />

Gauen ist schon dieser und jener herumgeflogen,<br />

ohne jemand etwas zuleide getan zu haben.<br />

Es gäbe, da allerhand lustige Geschichten zu erzählen,<br />

etwa .von einem Propeller, der an den gefrorenen<br />

cBachbutnbelen» zersplitterte oder von<br />

einem Motor, dessen Tücken unzählige waren, der<br />

aber trotzdem seinem Besitzer zu kurzen Flügen<br />

verhalf und ihn tiefgründige Betrachtungen über<br />

Steuerwirkungen machen Hess! Freilich kamen<br />

dann Briefe aus Bern, in denen es hiess: Sie haben<br />

die Gesetze über den Luftverkehr verletzt! Aber<br />

so zwischen- den Zeilen durch konnte man den<br />

Drohfinger des beschnauzten Beamten erraten und<br />

lesen: s'isch de nid .e so bps.gmeint! Hinterdrein<br />

musste man dann aber doch vernehmen, dass die<br />

Landjäger Auftrag hatten, einen zu beaufsichtigen.<br />

Das ein Verbrechen? Die Frage püsste doch einmal<br />

ergründet' werden: ob einer* ein Verbrechen<br />

begeht, wenn er mit der nötigen Vorsicht ein solches<br />

Maschinchen probiert, ohne die nötigen Ausweise<br />

zu besitzen. Ein Flugzeug, und vor allem ein<br />

Kleinflugzeug, gefährdet entschieden weniger als<br />

ein Auto, das an die Verkehrsadern gebunden ist,<br />

solange es "sich "eben vom Verkehr entfernt bewegt.<br />

Den heutigen Auffassungen nicht mehr entsprechend<br />

ist z. B. die ganze Organisation der Kontrollen<br />

nach Reparaturen. Diese Arbeiten sind<br />

längst keine Spezialität mehr, und wenn nun einmal<br />

der Luftverkehr das geworden ist, was er zu werden<br />

verspricht, müssten noch einige Paläste gebaut<br />

werden, um die Kontrollen und Revisoren zu beherbergen,<br />

die nötig wären. Wenn man bei Autoreparaturen<br />

derart verfahren würde, das gäbe eine<br />

schöne Küchliwirtschaft. Jeder Wagen müsste einen<br />

Anhänger mitschleppen', um die nötigen Ausweise,<br />

Formulare und Bescheinigungen Unterzubringen!<br />

Zum Teufel nochmal, man lasse die Verantwortung<br />

denen, die die Instandstellung bewerkstelligen!<br />

Ein Umstand, der die Entwicklung des Privatluftverkehrs<br />

behindert, ist der. Mangel an Flugplätzen.<br />

Auch hierin wird die Volksaviatik Wandel<br />

schaffen, überall werden als Landegrund taugliche<br />

Plätze entdeckt werden. In Frankreich kann jedes<br />

Statthalteramt einen Platz, bei Eignung, als Privatoder<br />

Ortsverkehrsaerodrom bezeichnen.<br />

Fassen wir zusammen: Die Neuaviatik frischt<br />

unbebautes Gebiet auf. Sie fordert daher Aktionsfreiheit,<br />

auf eigene Verantwortung, im technischen<br />

Gebiet, sie erheischt Freistand für den Schulbetrieb<br />

sowohl als auch für den Flugverkehr und vor allem<br />

eine so wenig als möglich administrative Kontrollorganisation,<br />

deren Kosten so eingeschränkt als<br />

möglich sein sollen. Deren Visum soll nach Bauprüfung<br />

ohne weiteres zu den Probeflügen ermächtigen.<br />

RAAS Rottschaft der Aero-Amateure der Schweiz:<br />

J. DemieWille, Präs.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Zum Jahreswechsel entbietet<br />

der Vorstand seinen lieben Aktiv-<br />

und Passivmitgliedern und<br />

SrHAFFHAIISFN ihren werten Angehörigen, sowie<br />

allen unsern Freunden und<br />

Gönnern die herzlichsten Glückwünsche. Wir hoffen,<br />

dass Sie sich einer guten Gesundheit erfreuen<br />

werden. Auch verbinden wir damit den grossen<br />

Wunsch, dass Sie alle im neuen Jahr dem Chauffeur-Verein<br />

Ihre Treue bewahren, auf dass wir<br />

<strong>1936</strong> gefestigt und echt kameradschaftlich beisammen<br />

sein können.<br />

An dieser Stelle machen wir unsere verehrten<br />

Mitglieder auf die am 11. Januar <strong>1936</strong> im Hotel<br />

Löwen stattfindende Generalversammlung aufmerksam.<br />

Wir bitten Sie, diesen Abend unbedingt für<br />

den Verein zu reservieren, denn die Wichtigkeit<br />

der Traktanden verlangt das Erscheinen aller Kollegen.<br />

Hören Sie bitte auf den Appell des Vorstandes<br />

und unterstützen Sie seine oft nicht leichte<br />

Arbeit durch Ihre Anwesenheit.<br />

Glückauf ine <strong>1936</strong>1 .<br />

Mit Chauffeurgruss: der Vorstand.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

An unsere verehrten Ehren-,<br />

Frei-, Aktiv- und Passivmitglieder,<br />

sowie an alle unsere Familien-Angehörigen,<br />

Freunde und<br />

Gönner! Wir möchten nicht unterlassen,<br />

Ihnen unsere herzlichsten<br />

Glück- und Segenswünsche<br />

und alles Gute für Ihr<br />

Wohlergehen im neuen Jahre zu entbieten. Möge<br />

im neuen Jahre unser Glückestern leuchten, zum<br />

Wohle aller unserer lieben Mitglieder mit ihren<br />

Angehörigen und Freunden, zum Blühen Und Gedeihen<br />

des Chauffeur-Vereins Zürich. Erscheint<br />

auch <strong>1936</strong> zu unsern Versammlungen und Anlas-,<br />

sen, wie bis anhin und erfrischt die Kameradschaft<br />

immer aufs neue. Auf Wiedersehn am Mittwoch,<br />

den 8. Januar <strong>1936</strong> im Du Pont, 1. Stock.<br />

Programmverteilung für unsern Freundschaftsverein.<br />

Vollzähligen Besuch erwartet mit Chauffeurgruss:<br />

der Vorstand.<br />

Veranstaltungen.<br />

Der Automobil-Salon in Genf (20.—29. März<br />

<strong>1936</strong>). Die Aussteller von Automobilen im Automobil-Salon<br />

von <strong>1936</strong> sind am Samstag, den<br />

21. Dezember in das Hotel des Bergues einberufen<br />

worden, um die traditionelle Auslosung der Stände<br />

vorzunehmen.<br />

Die Anzahl der eingeschriebenen Automobilmarken<br />

belauft sich auf 61, gegen 58 im vorjährigen<br />

Salon. Diese Zahl macht jeden Kommentar überflüssig,<br />

wenn man die Beteiligungen der Verschiedenen<br />

internationalen Automobil-Salons von 1835<br />

in, Betracht zieht. In der Tat hat Paris damals<br />

51 Marken aufgewiesen, London 52, Berlin 20,<br />

Brüssel 44 und New York 26. (Mitg.).<br />

SCHWEIZERISCHE AUTOFACHLEHRER-TA-<br />

GUNG. Wir laden alle Autofahrlehrer der garten<br />

Schweiz, ob sie einem Berufsverbande angehören<br />

oder nicht, ob sie Fahrschulbesitzer oder Angestellter<br />

sind, höflich ein, Sonntag, den 5. Januar <strong>1936</strong>,<br />

2 Uhr, sich im Restaurant Markthalle, Limmatplatz<br />

in Zürich 5 (Park-Gelegenheit), einzufinden<br />

zur Behandlung folgender Traktanden:<br />

1. a) Begrüssung; b) Wahl der Stimmenzähler und<br />

des Protokollführers; c) Verlesen akz. Eingaben.<br />

2. a) Orientierung zum neuen Tätigkeitsprogramm<br />

und zum neuen Statuten-Entwurf; b) Wahl des<br />

Tagespräsidenten. 3. a) Statutenberatung und Genehmigung;<br />

b) Tätigkeitsprogramm; 4. Wahlen.<br />

5. Krisen-Allianz-Programm. 6. Arbeitsplan für<br />

die Kantonal-Organisationen. 7. Diversa und Diskussion.<br />

Nebet den aktiven und passiven Verbandsmitgliedern<br />

und Delegierten von Behörden haben nur<br />

Personen Zutritt, die einen kantonalen Autofahrlehrerausweis<br />

besitzen (vorweisen).<br />

Wir hoffen, dass alle Herren Kollegen Gelegenheit<br />

haben, sich auf den 5. Januar zu TÜsten und<br />

zum guten Gelingen unseres Organisationsplanes<br />

beizutragen.<br />

Für das Komitee: G. Peter, Ingenieur.<br />

Berichtigung.<br />

Benzinzoll über alles. In No. 99 der «A.-R.» ist<br />

unter obigem Titel auf die ßtänderätliche Benzinzolldebatte<br />

hingewiesen worden mit der Bemerkung:<br />

«Der Staat hat somit im Verlaufe von vier<br />

Monaten 6,6 Mill. Fr. mehr aus der bereits notleidenden<br />

Automobilwirtschaft herausgepresst, während<br />

die kapitalintensiven Brauereien innerhalb<br />

eines ganzen Jahres nur 4 Mill. Fr. in die bodenlose<br />

Bundeskasse abliefern sollen.» Nachdem das<br />

neue Finanzprogramm in der Tages- und Fachpresse<br />

eingehend besprochen worden war, glaubten<br />

wir, unsere Leser seien hinreichend darüber<br />

orientiert, dass es sich bei diesen 4 Mill. Fr. um<br />

eine Mehrabgabe bandle. Tatsache ist, dass die<br />

Schweiz. Brauereiindustrie seit dem 1. Januar 1935<br />

23 Mill. Fr. abgeliefert hat, so dass die vom Brauereigewerbe<br />

beanstandete Notiz dahin richtigzustellen<br />

ist... während die kapitalintensiven Brauereien<br />

innerhalb eines ganzen Jahres nur 4 Mill. Fr.<br />

mehr in die bodenlose Bundeskasse abliefern sollen.<br />

Dessenungeachtet werden die Automobilisten immerhin<br />

im Jahre 1935 über 50 Millionen Franken nur<br />

aus der Benzinzollbelastung als indirekte Abgabe zu<br />

berappen haben.<br />

Personelles:<br />

Automobilagentur AG., Basel. A. Bohrer wurae<br />

zum Prokuristen ernannt. Er zeichnet kollektiv mit<br />

dem einzigen Verwaltungsratsmitglied G Steiner.<br />

Pilloud, Garage Bifang, Ölten. Inhaber der<br />

Firma ist G. R. Pilloud in Ölten. Betrieb einer Garage<br />

und Reparaturwerkstätte sowie Handel in<br />

Automobilen. Domizil: Florastrasse.<br />

Weibel-Benedetti, Garage, Landquart. Inhaberin<br />

der Firma ist Ada Weibel in Landquart. Die Firma<br />

erteilt Einzelprokura an Johann Weibel, Ehemann<br />

der Firma-Inhaberin. Zwischen beiden besteht Gütertrennung.<br />

Betrieb einer Garage und Reparaturwerkstatt.<br />

A.-G. der Generalvertretung der Büssing N.A.G.-<br />

Lasiwagen für die Schweiz, Basel. A. Metzger ist<br />

aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden und seine Unterschrift<br />

erloschen . Neu in den V.-R. wurde F.<br />

Menzi, Ing., Basel, gewählt. Er führt Einzelunterschrift.<br />

Das Geschäftsdomizil wird nach der Dufourstrasse<br />

verlegt.

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