E_1936_Zeitung_Nr.009
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— FREITAG, 31. JANUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Aus dem Parlament<br />
indel u. Industrie<br />
STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES<br />
TOURING-ClUB DER SCHWEIZ<br />
Richtpreise für den Autotransport. Herr<br />
von Almen hat im Nationalrat folgendes Postulat<br />
eingereicht:<br />
Der Bundesrat wird eingeladen zu prüfen,<br />
ob nicht eine paritätische Kommission aus<br />
Vertretern der Postverwaltung und des<br />
freien Autotransportgewerbes bestellt werden<br />
sollte, welche die Aufgabe hätte, für die<br />
Beförderung von Personen durch Autocars<br />
Richtpreise festzusetzen, durch die auch dem<br />
freien Autotransportgewerbe die Existenz ermöglicht<br />
wird.<br />
Gleichzeitig wäre zu prüfen, ob die Ueberlandfahrten<br />
der Post zum Schütze der Bahnen<br />
und des freien Autotransportgewerbes<br />
nicht eingeschränkt werden sollten.<br />
AKTUELLES<br />
Europas Benzinkonsum. Nach den Erhebungen<br />
einer italienischen Fachzeitschrift stellt sich der<br />
Benzinkonsum (in Tonnen) in den verschiedenen<br />
europäischen Ländern im Jahre 1934 wie folgt:<br />
Grossbritannien 4.137.009<br />
Frankreich 2.460.000<br />
Deutschland 1.650.000<br />
Italien 496.356<br />
Spanien 395.354<br />
Holland 382.395<br />
Schweden 356.104<br />
Belgien 307.817<br />
Schweiz 218.547<br />
Dänemark 217.095<br />
Tschechoslowakei 180.000<br />
Oesterreich 118.000<br />
Norwegen 115.932<br />
Jugoslawien 33.177<br />
Türkei (europäische) 20.933<br />
Total 11.088.729<br />
Ä. C. S.<br />
SEKTION ZÜRICH. Nach der Monatsversammlung<br />
vom 13. Februar, an der Herr Stadtrat Stirnimann,<br />
Chef des Bauamtes der Stadt Zürich, über<br />
die <strong>1936</strong>er Strassenprojekte referieren wird (mit<br />
anschliessender Diskussion über zürcherische Strassenfragen),<br />
folgt in der zweiten Hälfte März die<br />
Frühjahrsgeneralversammlung, die von einem Bunten<br />
Abend mit Tanzvergnügen begleitet sein wird.<br />
Die Damenmitglieder beginnen die diesjährigen<br />
Veranstaltungen am 29. Januar mit einem Besuch<br />
der Courbet-Ausstellung im Zürcher Kunsthaus,<br />
für welchen in zuvorkommender Weise Frau Dr.<br />
Gäumann-Wild die Leitung übernehmen wird. Anschliessend<br />
findet ein Tee im Savoy, Hotel Baur<br />
en ville statt.<br />
Die Verkehrskommission hat mit Vertretern des<br />
städtischen Elektrizitätswerkes die Beleuchtungsanlagen<br />
am Alpen- und Mythenquäi sowie am<br />
Bürkliplatz besichtigt, um die Möglichkeiten 'zu<br />
prüfen, wie die von automobilistischer Seite gerügte,<br />
allzu starke Blendwirkung reduziert werden<br />
kann. Es sind nun versuchsweise an Stelle der<br />
300-Watt-Lampen solche von 200 Watt in die Ständerlampenanlagen<br />
eingebaut worden; ferner wurden<br />
Versuche mit Natriumdampflampen vorgenommen.<br />
SEKTION LUZERN. Club-Ball im Hotel Gotthard.<br />
Sonst streut der Winter um diese Zeit aus<br />
grobwolligen Aermeln Schnee und Eis. Dieses Jahr<br />
entschädigen uns Vereinsanlässe und Bälle für die<br />
Winterfreuden. So war der Ball des Automobil-<br />
Club Luzern vom letzten Samstag von höchster<br />
Originalität. Unter dem harmlosen Schlagwort Gesindeball<br />
entwickelte sich ein Ball Montmartre, wie<br />
man ihn in Paris kaum fröhlicher erlebt. Nicht<br />
nur hatte Bühnenmaler Behn die Wände des Ballsaals<br />
künslerisch hervorragend bemalt, auch die<br />
übrigen Dekorationen waren erstaunlich ulkig. Eini<br />
Parc d'Amusement mit Schiessbuden, Ballenwerfen<br />
etc. eine «gerissene > Bar Guguss mit Spezialorchester<br />
(Musette Lausanne) brachten Stimmung.<br />
Im grossen Saal spielte vorerst das tüchtige Haus<br />
Orchester des Hotels und ab 12 Uhr die Ungar<br />
Kapelle Sandor vom Esplanade, Zürich. Und wie?<br />
Nur eins: der Musikfreund konstatiert, dass der<br />
alte Jazz am Drehwurm zu Grunde gegangen ist<br />
und ein neuer, melodiereicher Jazz als Musikeprache<br />
unserer Zeit sich erhebt, an dem man sich<br />
auch wieder freuen kann. Denn es ist nicht alles<br />
gut, weil es alt, und nicht alles schlecht — weil<br />
es neu ist. — Man wird das gerne als gute Prognose<br />
festhalten für die kommenden Kursaalbälle.<br />
Nun hängt aber der Erfolg eines Balles nicht<br />
allein ab vom guten Hotel und seiner Speise- und<br />
Weinkarte, dem Ballsaal und der Musik, sondern<br />
von der Stimmung, die die Gäste schon von zu<br />
Hause mitbringen. Da hat nun der A.C.S. Luzern<br />
allerdings ein Vergnügungskomitee mit Herrn- J.<br />
Bucber-Koellreuter an der Spitze, bei dem man nur<br />
auf den Knopf drücken muss, und schon elektrisiert<br />
es die ganze Mitgliedschaft. Gut der Gedanke,<br />
mal das allerwelts Ballkleid der Masse, das die<br />
ganze Erdkugel nivelliert, im Schrank hängen zu<br />
lassen und dafür mit einfachen, aber raffiniert zusammengestellten<br />
Mitteln ein lustiges Kleid « zu<br />
bauen », extra ersonnen gerade für diesen Anlass.<br />
Was man alles sah an künstlichen Einfällen! Wer<br />
kennt die Namen all der «Typen», die da wohl geschminkt<br />
zusammenkamen. Bunte Mützen und<br />
Schlipse leuchteten, Augen blitzten hell, Wangen<br />
prangten frisch. All die kleinen Zöfchen sind da,<br />
die «Stritzli» im gestreiften Trikot, der Nachtkutsoher<br />
vom Place Pigale und Briand selbst, daneben<br />
auch die bizarren Toiletten von 1880 in unmöglichen<br />
Hüten und die neueste Mode von heute,<br />
elegant getragen von hühschen Damen. Kurz, eine<br />
Welt, in der man sich sicher nicht langweilt, ein<br />
Freundeskreis, der sich köstlich zu amüsieren versteht,<br />
aber auch nach frohen Festen wieder energisch<br />
zu arbeiten weiss.<br />
-h.<br />
Was bringt die Berliner Autoschau <strong>1936</strong>? Zur<br />
« Internationalen Automobil- und Motorradausstellung<br />
>, die in den Tagen vom 15. Februar bis<br />
1. März <strong>1936</strong> das ganze .riesige Berliner Ausstellungsgelände<br />
einschliesslich der für die verbrannte<br />
Halle neuerrichteten Glasgalerie füllen wird, werden<br />
sich in Berlin die Autofachleute aller Art mit den<br />
Käufern treffen.<br />
Die Besucher der .Autoschau <strong>1936</strong> werden viel<br />
Neues zu sehen bekommen. Dafür sorgt schon die<br />
in Fluss befindliche Entwicklung der äusseren Motorfahrzeugformen<br />
auf allen Gebieten des Motorfahrwesens.<br />
Aber die vielleicht wichtigsten Fortschritte<br />
werden äusserlich wenig sichtbar sein. Es<br />
sind das diejenigen, denen es zu verdanken ist, dass<br />
man für sein Geld im Jahre <strong>1936</strong>'viel mehr Wert<br />
im Motorfahrzeug erhalten wird, als noch 1935, ;gegeschweige<br />
denn früher. Die flotte Erzeugung in den<br />
Werken hat, zumal bei den kleinen Personenwagen,<br />
schon eine Verbilligung des Preises gebracht. Es<br />
gibt heute eine Auswahl deutscher Viersitzer unter<br />
RM. 2000.—, deren Leistung und Wirtschaftlichkeit<br />
gleicherweise verblüffend sind. Aber es geht nicht<br />
allein um den Anschaffungspreis. Viel wichtiger<br />
sind die Betriebskosten aller Art, einschliesslich der<br />
Reparaturen. Die neuen Fahrzeuge von <strong>1936</strong> sind<br />
noch zählebiger, wetterfester, geräumiger, ausdauernder,<br />
— noch sparsamer im Kraftstoff- und Oelverbrauch,<br />
noch betriebssicherer und dabei billiger in<br />
den Reparaturen geworden. Jeder einzelne von diesen<br />
Punkten kostet in seiner Entwicklung ausserordentlich<br />
viel Geld, Mühe und Arbeit. Das fertige<br />
Auto sieht genau gleich aus, ob sein Material<br />
höchstwertig und die Genauigkeit etwa von Kolben,<br />
Lagern, Zahnrädern usw. aufs höchste gesteigert ist<br />
— oder nicht Dieser innere Wert hat sehr stark<br />
zugenommen. Dazu entwickelt sich, von Seiten der<br />
Motorfahrzeugwerke, ihrer Vertretungen und Händler<br />
ein. geldwerter Kundendienst, welcher in dem<br />
Verkauf nicht den Abschluss eines Geschäftes, sondern<br />
den Beginn einer Geschäftsverbindung erblickt.<br />
In Verbindung mit der Schau feiert Deutschland<br />
das 50. Geburtsjahr, des Autos. Denn das Motorfahrzeug<br />
wurde 1886 in Deutschland geboren; seine<br />
Väter heissen Benz und Daimler. Natürlich gab es<br />
Vorgänger in Deutschland, in England, in Österreich,<br />
Frankreich und wohl auch Amerika. Trotzdem<br />
darf man sagen, dass das Auto eine deutsche<br />
Erfindung ist; denn erst durch Benz und Daimler<br />
wurde das Kraftfahrzeug lebensfähig. In einer<br />
Ehrenhalle wird über die Entwicklung des deutschen<br />
Motorfahrzeuges in diesem Lebensalter Rechenschaft<br />
gegeben werden. Für den, der diese Entwicklung<br />
mitereleben durfte, ein köstliches Erinnern.<br />
Für die Jüngeren wird es erstaunlich zu sehen<br />
sein, wie früh anscheinend neuzeitlichste Gedanken<br />
schon im Autobau aufgetreten sind. (Mitg.)<br />
Ein scharfes Urteil über Energiepillen und<br />
ähnliche Gelieimmit!e| zur Brennstoffersparnis betitelt<br />
sieh eine Abhandlung in.Nr. 103 vom 27. Dezember<br />
1935 der «Automobil-Revue». Es handelt<br />
sich dabei um die Veröffentlichung einer Erklärung<br />
des deutschen MineralöTkongresses vom<br />
S.e.ptemb'ier 1935 s und eines Kommentars der « Chemiker-Zeittin;g<br />
». Die Abhandlung mag für die erwähnten<br />
Zusatzmittel zutreffen, ist aber doch zu<br />
allgemein gehalten und verdient durch die ^Tatsache,<br />
dass durch diese allgemeine «Würdigung»<br />
ebenfalls ein Produkt, das iin der Schweiz und im<br />
Ausland patentiert ist und über das offizielle Gutachten<br />
bestehen, falsch beurteilt werden könnte,<br />
eine Erwiderung. Es ist weder die Absicht der<br />
«Automobil-Revue», noch im Interesse des Autogewerbes,<br />
ein Produkt, das sich durchgesetzt hat<br />
und für dessen""Qualität der einwandfreie Nachweis<br />
erbracht werden kann, durch ein falsches Urteil<br />
zu schädigen. Es handelt sich hierbei um die<br />
sogenannten MT-Tabletten,; ein' Schweizer Produkt.<br />
Es sei vorausgeschickt, dass die Existenz dieses<br />
Produktes dem deutschen. Mineralölkongress<br />
mit gröbster Wahrsehemlicjhkeit -unbekannt war,<br />
da die MT-Tabletten bis heute dem-'deutschen Markt<br />
ferngehalten wurden. Das; Urteil dürfte sich auf<br />
die gerade in Deutschland-häufigen trägwürdigen<br />
Zusatzmittel beziehen, die | leider oft- schon auch den<br />
Weg in die Schweiz fanden und ..deren Wirkung<br />
wirklich illusorisch ist. Nicht unerwähnt-- sei, dass<br />
dass bei dem durch seine eingehenden und scharfen<br />
Prüfungen bekannten Reichspatentamt die<br />
MT-Tabletten sämtliche Vorprüfungen bestaifden<br />
haben Und das" Patent nun in bereinigtem Schriftsatz<br />
aufliegt und in nächster Zeit erteilt werden<br />
wird. Aus dieser Tatsache darf ebenfalls darauf<br />
geschlossen werden, dass sich die MT-Tabletten<br />
der Kenntnis des Mineralölkongresses entzogen<br />
oder doch, dass sein Urteil sich .nicht auf sie erstreckt.<br />
Verbänden<br />
Rottschaff der Aero- yv Amateure der Schweiz<br />
General- Servette 85<br />
Der erste Schritt zur Anerkennung des Pou du<br />
Ciel. Nach einer'Pause von beinahe dreieinhalb Monaten,<br />
denn. Mignet hat seinen Apparat im Anfang<br />
Oktober geliefert, erinnert sich der «Service Technique<br />
Aerien (S. T. Ae.) Frankreichs plötzlich-des<br />
Pöu du Ciel, der in einer Halle schlief.<br />
Einige Äeiiderungen waren angebracht worden<br />
und der Pou ist min mit einem starren Getriebe,<br />
bestehend aus profiliertem Rohr, ausgestattet. Des<br />
weitern ist eine Ecke unter dem Führersitz für den<br />
Fallschirm geschaffen worden.<br />
Ein Resultat; von dessen Wichtigkeit sich jedermann<br />
bewusst ist, haben wir bereits erreicht; die<br />
Berechnungen sind nachgeprüft und als richtig befunden<br />
worden. Was wir alle voraussahen, ist nun<br />
also offiziell bestätigt und wir dürfen also mit frohem<br />
Mut und vermehrter Freude den kömmenden<br />
Ereignissen entgegensehen.<br />
Die schon lange erwarteten praktischen Versuche<br />
haben letzte Woche in Villacoublay ihren Anfang<br />
genommen. Der Lieutenant Viguier macht sich mit<br />
der Maschine familiär; er hat. lange Stunden den<br />
«Roller » gespielt und auch einige « Hüpfer » von<br />
3 m in die Höhe, versucht. Sobald er sich sicher<br />
genug fühlt, also an die Maschine gewöhnt ist, wird<br />
der regelrechte Versuchsflug unternommen.<br />
Wir geben Ihnen übrigens hier die offizielle,<br />
vom französischen Luftfahrts-Ministerium übermittelte<br />
Auskunft:<br />
Vanorl<br />
Ein definitiver Befund über die Qualitäten der<br />
Maschine, die momentan als Versuchsobjekt sich im<br />
Technischen Dienst befindet, kann noch nicht gegeben<br />
werden<br />
Die Berechnungen sind nachgeprüft worden.<br />
Alles auf dem Plan ist in Ordnung, sie sind gut<br />
und richtig.<br />
Da die Führerzelle in ihrer jetzigen Form die<br />
Installation des Bord-Fallschirms nicht gestattet,<br />
wird im Einverständnis mit dem Konstrukteur<br />
Mignet die Abänderung noch vor den Flugversuchen<br />
vorgenommen.<br />
SDes weitern muss die Montage eines 25-PS-Motors<br />
in Aussicht genommen werden, da der jetzige<br />
Motor als zu schwach erscheint (gestützt auf die<br />
vorgesehene Benützung der Maschine mit dem Bord-<br />
Fallschirm).<br />
Dieser letzte Punkt überrascht uns, denn es<br />
macht uns Mühe, zu glauben, dass das Mehrgewicht<br />
von 5 bis 6 kg des Fallschirms eine Vermehrung<br />
von 5 PS des Motors benötigt. Umsomehr als wir<br />
wissen, dass in Frankreich ein Pou mit einem<br />
16-PS-Clerget ganz anständig fliegt und dass die<br />
Maschinen mit dem Aubier-Dunne 18 PS ebenfalls<br />
vollständig zufriedenstellen.<br />
Wir möchten also bemerken, dass uns die Ausrede<br />
des Fallschirms erstaunt, denn auch wir sind<br />
ja vollauf einverstanden, dass einige PS Reserve<br />
durchaus nützlich sind, ohne aber vom Einfachen<br />
ins Doppelte zu springen. A. B.<br />
ä-iAlle Mitglieder werden hiermit höflich ersucht,<br />
ihre Mitgliedskarte 1935 und dazu ein Passbild an<br />
däg; • Zentral-Sekretariat einzusenden. Eventuelle<br />
Korrekturen wollen Sie bitte anbringen. Dann erhalten<br />
Sie bald darauf die neue Mitgliedskarte für<br />
<strong>1936</strong>. Bitte Rückporto nicht vergessen!<br />
Zentralsekretariat: Servette S5, Genf..<br />
Neuer Anlauf zu einer Regelung des Verkehrsteilungsproblems.<br />
Mitte Dezember sind die Mitglieder<br />
der Aspa zu einer Versammlung einberufen<br />
worden, um von neuem über die Frage der Verkehrsteilung<br />
Schiene/Strasse orientiert zu werden.<br />
Wie der «Motorlastwagen» berichtet, kann seit Verwerfung<br />
des Verkehrsteilungsgesetzes am 5. Mai<br />
1935 die Tendenz zu einer Ausdehnung der Regiebetriebe<br />
beobachtet werden, d. h. man scheint heute<br />
ausgesprochen in der Richtung der Verstaatlichung<br />
zu gehen, entsprechend dem .Postulat der Eisenbahnergewerkschaft.<br />
Im Verlaufe der sehr rege geführten<br />
Diskussion sind die verschiedenen Gesichtspunkte<br />
zur Sprache gekommen, wobei . anschlieasend<br />
die Versammlung einstimmig beschloss, an die<br />
Ausarbeitung- von Vorschlägen zur Lösung der<br />
Bahn/Auto-Frage heranzutreten. Zusammengefasst<br />
Bezog sich dieser Teil der Aussprache auf folgende<br />
Punkte: "<br />
a) Einführung der Bedürfnisklausel für die<br />
Neueröffnung von Transportgeschäften, mit dem<br />
1. Januar <strong>1936</strong> als "Stichtag.<br />
b) Aufstellung und Verbindlicherklärung von<br />
Tarifen, die sowohl für die Bahn- als für die Lastwagentransporte<br />
auf kaufmännischen Grundlagen zu<br />
kalkulieren sind.<br />
c) Der Bundesrat soll ermächtigt werden, im<br />
Transportgewerbe eine analoge Regelung zu treffen.<br />
In der Abstimmung war die Versammlung einstimmig<br />
damit einverstanden, dass diese drei Punkte<br />
für die Spezialkommission, die zusammen mit dem<br />
Direktionsausschuss Vorschläge zur Frage Bahn-<br />
Auto auszuarbeiten hat, massgebend sein sollen.<br />
AARGAUISCHER MILITÄR-MOTORFAHRER-<br />
VERBAND. Kürzlich hielt der Aargauische Militär-<br />
Motorfahrerverband in Lenzburg seine zahlreich<br />
besuchte Generalversammlung ab. In erfreulich rascher<br />
Weise konnten die statutarischen Traktanden<br />
erledigt werden. Die Jahresreohnung und der Revisorenbericht<br />
wurden unter bester Verdankung an<br />
den Kassier genehmigt. Die Bestellung der Verhandsleitung<br />
vollzog sich glatt. Der Vorstand setzt<br />
sich für das Jahr <strong>1936</strong> wie folgt zusammen: Präsident:<br />
Wachtmeister' Bieri Hermann, Niederlenz<br />
(neu); Vizepräsident: Motorfahrer Wirthlin G.,<br />
Lenzburg; Kassier- Motorfahrer Stierli H., Windisch;<br />
Aktuar und Protokollführer: Wachtmeister<br />
Mollet M., Aarau; Beisitzer: Mötorfahrer Horlacher<br />
Joh., Umiken (neu). Als Schützenmeister wurde<br />
Motorfahrer Häfeli E., Lenzburg, bestätigt.<br />
Die Verbandsleitung ist wieder in guten Händen,<br />
und der gewählte Vorstand bietet Gewähr dafür.<br />
Das Jahresprogramm <strong>1936</strong> fand guten Anklang und<br />
sieht wiederum ein Revolverschiessen vor; ausser<br />
den militärischen Tätigkeiten auch eine Autocarfahrt<br />
nach Thun. Nach einigen kleineren Geschäften<br />
schloss der Vorsitzende die Versammlung mit<br />
dem Danke an alle Anwesenden, und von Seiten<br />
eines Mitgliedes fand die stets rührige, aber auch<br />
mühevolle Tätigkeit des Vorstandes ihre verdiente<br />
Anerkennung. Sie ist für ihn ein- neuer Ansporn,<br />
zielbewusst für die Ideale des noch jungen Verbandes<br />
weiterzuarbeiten und ihn vorwärts: und. aufwärts<br />
zu führen. Neue Kameraden sind bei uns<br />
stets willkommen.<br />
LEGENDE:<br />
Oaaehtoatana Straaaan<br />
Nur mit Ketten befahrbar<br />
Eitenbahnverlade-Statlon *<br />
Kattan-Otenat T.C.S' *-<br />
Waltara AuskBnHm durdi t.CS. Offleu Gant Tal. 49344 Zürich Tal. 32 64S 32 646<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Sonntag, den 2.- Februar <strong>1936</strong>,<br />
nachmittags 14 Uhr, im Du Pont,<br />
findet unsere 10. ordentl. Generalversammlung<br />
statt. Wir bitten<br />
alle unsere verehrten Ehren-,<br />
Frei-, Aktiv- und Passivmitglieder<br />
höflichst, an dieser wichtigen<br />
Versammlung teilzunehmen<br />
und pünktlich zu erscheinen, damit die Geschäftsordnung<br />
rasch abgewickelt werden kann und<br />
keine Verspätung eintritt für^den gemütlichen Teil,<br />
der viele Ueberraschungen bringt. Unsern lieben<br />
arbeitslosen und unterstützungsbedürftigen Mitgliedern<br />
bringen wir zur Kenntnis, dass der Vorstand<br />
den einmütigen Beschluss gefasst hat, ihnen an der<br />
Versammlung weitgehenst entgegen zu kommen und<br />
zudem noch jedem anwesenden Arbeitslosen und in<br />
Not befindenden Kollegen je zwei Gutscheine auszuhändigen,<br />
aber nur an solche Mitglieder, die<br />
rechtzeitig erscheinen. Wir möchten kein Mitglied<br />
missen; es gibt keine Entschuldigung. Erscheint<br />
vollzählig am nächsten Sonntagmittag im Du Pont,<br />
1. Stock, grosser Saal; für Stärkung ist gesorgt. Im<br />
Einladungszirkular ist alles andere ersichtlich. Mit<br />
kameradschaftlichem Gruse und herzlichem Willkomm:.<br />
; Die Vereinsleitung.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Wir machen unsere verehrten<br />
Mitglieder auf die am 6. Februar<br />
<strong>1936</strong> im Hotel Löwen stattfindende<br />
Monatsversammlung aufmerksam.<br />
Als erste Versammr<br />
lung im neuen Vereinsjahr ist es doppel wichtig,<br />
diese zu besuchen, gilt es doch durch das Erscheinen<br />
aller Kollegen dem neuen Vorstande das Vertrauen<br />
zu bekunden, das sie ihm an der Generalversammlung<br />
durch seine Wahl ausgesprochen<br />
haben. Der Vorstand wird es Euch zu danken wissen<br />
durch doppelte Arbeitsfreude und Hingabe für<br />
das Wohl des Vereins und somit aller Mitglieder-<br />
Wir erwarten von Euch Kameraden am Donnerstag,<br />
den 6. Februar, abends 20.30 Uhr einen<br />
Massenaufmarsch.<br />
Bringen Sie neue Kollegen mit. So wollen wir<br />
mit frischem Mut ins neue Vereinsjahr treten.<br />
Mit Chauffeurgruss: Der Vorstand.<br />
AUTOFAHRLEHRERVERBAND DER SCHWEIZ.<br />
Die Delegierten dieser Gewerbebrganisation tagten<br />
unter dem Vorsitz des Zentralpräsidenten Hähnle<br />
aus Brugg am- 25. Januar in Zürich: Sie nahmen<br />
Stellung zu den Tagesfragen über den krisenhaften<br />
Rückgang im Gewerbe, der entgegen behördlichen<br />
Annahmen nicht einfach eine saisonbedingte Erscheinung<br />
darstelle. Gewisse Vorkehrungsmöglichkeiten,<br />
die für eine Besserung der Lage der auf<br />
eigene Rechnung arbeitenden Autofährlehrer, wie<br />
auch der Angestellten, hinzielen würden, sind zur<br />
folge von Splitterorganisationen illusorisch gemacht<br />
worden. Die Versammlung verurteilt die Neugründung<br />
des Vereins mit Sitz in, Bern. Die Delegierten-Resolution<br />
schliesst mit dem Wunsche, dass die<br />
Erfahrungen der * verschiedenen Splitterorganisationen<br />
in absehbarer Zeit die Notwendigkeit eines<br />
Anschlusses an den Autofahrlehrerverband der<br />
Schweiz in Zürich als älteste und im Handelsregister<br />
eingetragene Genossenschaft als gegeben erscheinen<br />
lassen, und es wird festgestellt, dass dieser<br />
Hauptverband sich von jeher Einheitsbestrebungen<br />
zugänglich zeigte. Es sei leider anzunehmen,<br />
dass die nächste Zukunft die Existenz der Autofahrlehrer<br />
vermehrt bedrohe, wogegen nur eine einheitliche,<br />
gutgeleitete Gewerbeorganisation erfolgreich<br />
Stellung zu nehmen hefähigt sei. Hg.<br />
Zur Förderung des internationalen Tourismus.<br />
Das Direktionskomitee der -«Alliance Internationale<br />
de Tourisme» (A.I.T.), welche über 100 Touring-<br />
Clubsder ganzen Welt umfasst, wurde vom Präsidenten<br />
des Touring-Glub der Schweiz, Herr Dr,<br />
Henneberg, der zugleich Vorsitzender der A.I.T. ist,<br />
eingeladen am 25. d. M. am Sitze des T.C.S. in<br />
Genf zusammenzutreten.<br />
Die anwesenden Mitglieder des Komitees bezeugten<br />
von Neuem ihr starkes Interesse für tien<br />
internationalen Tourismus, den sie nach<br />
zu fördern bemüht sind. (Mitg.)<br />
Jirano<br />
Kräften<br />
Briefkasten der Redaktion<br />
An den Einsender aus Luzern. Ihre Zuschrift<br />
betr. der Rede von Herrn Bundesrat Obrecht in 1 Lu«<br />
zern trifft durchaus das Richtige. Leider können<br />
wir davon in unserem Blatt keinen Gebrauch machen,<br />
da Ihre Unterschrift unleserlich ist und Sie<br />
es Unterlassen haben, Ihre Adresse beizufügen. Wir<br />
müssen daher leider Ihre Aeusserung wie eine anonyme<br />
Einsendung behandeln und diese wandern<br />
bekanntlich in den Papierkorb.