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E_1938_Zeitung_Nr.059

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N° 59 — FREITAG, 22. JULI <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE fl<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Ist es Jetzt soweit?<br />

Was wir schon vor Monaten befürwortet,<br />

verlangt heute die Walliser Presse selbst:<br />

den beschleutüqUn Ausbau dtt isycdLai<br />

- Der Forclaz, dem « verrammelten Tor im<br />

Unterwallis », hatten wir in Nr. 42 eine Betrachtung<br />

gewidmet, welche in der Erkenntnis<br />

ausmündete, dass es höchste Zeit sei,<br />

diese Einfallsroute in die Schweiz dem Motorfahrzeug<br />

unverzüglich anzupassen, sofern<br />

uns wenigstens nicht daran gelegen sei, dass<br />

der ins Hochtal von Ghamonix flutende<br />

Fremdenverkehr durch unser eigenes Verschulden<br />

an den Schweizer Grenzpfählen<br />

Halt mache. Die Forclaz müsse, darauf legten<br />

wir den Akzent, nunmehr in den Vordergrund<br />

der Walliser Strassenausbauprojekte<br />

treten, denn die Modernisierung dieser<br />

Strasse bedeute nichts anderes als dem<br />

Strom der internationalen Autotouristik endlich<br />

das Tor ins Wallis öffnen und unser<br />

Land den fremden Gästen besser erschliessen.<br />

Heute erleben wir es, dass unser Begehren<br />

aus dem Wallis selbst Unterstützung erhält,<br />

doch hat es damit allerdings eine etwas<br />

eigene Bewandtnis: es bedurfte offenbar<br />

erst eines schweren Unfalls auf besagter<br />

Route, bevor man es wagte, mit uns ins<br />

selbe Hörn zu stossen. Wenn nämlich der<br />

« Walliser Bote» vom 18. Juli einer beschleunigten<br />

Inangriffnahme von Verbesserungen<br />

an diesem Uebergang das Wort redet,<br />

dann hat ihm anscheinend jenes Unglück<br />

die Zunge gelöst, das sich dort jüngst<br />

Pereignete und wobei durch den Absturz<br />

eines Wagens drei Personen verletzt wurden.<br />

So bedauerlich der Unfall auch ist, er<br />

gibt unserem Mahnruf vollauf Recht, er<br />

beweist, dass wir richtig sahen und gute<br />

Gründe auf unserer Seite hatten, als wir<br />

den Ruf nach sofortigem Ausbau erhoben.<br />

Was wir damals schon schrieben, muss jetzt<br />

auch unsere Walliser Kollegin bestätigen :<br />

dass jährlich Hunderte von Automobilisten<br />

auf den Besuch des Wallis verzichten, nur<br />

weil die Forclaz sie abschreckt, ja man vernimmt<br />

sogar, ausländische Reiseorganisationen<br />

warnen öffentlich vor dem Befahren<br />

dieses Passes ! Unwillkürlich regt sich da<br />

auch die Erinnerung an jene Diskussion in<br />

einer der grössten englischen Autofachzeitschriften,<br />

wobei die Forclaz nicht eben rühmlich<br />

wegkam. Heisst es auch übertreiben,<br />

wenn da und dort aus Konkurrenzmotiven<br />

heraus Oel ins Feuer gegossen und versucht<br />

wird, ihr das Odium besonderer Gefährlichkeit<br />

anzuhängen, die Tatsache lässt sich<br />

nicht wegdiskutieren, dass sie viel zu schmal<br />

und deshalb geeignet ist, den wenig berggewohnten<br />

Fahrern — und von solchen wird<br />

UNSERE RUNDFRAGE:<br />

Wann und wo schätzen Sie Ihren Auto-Radio am meisten?<br />

«Mit dem Radio habe ich meinen Fahrgästen schon<br />

manche frohe Stunde bereitet.»<br />

Ich besitze in fast allen meinen Gesellschaftswagen<br />

einen Radio und meine Kundschaft ist<br />

schon so darauf eingestellt, dass ich ihn nicht mehr<br />

missen möchte. Sehr oft kriege ich sogar den ausdrücklichen<br />

Wunsch zu hören: «Aber nur ein<br />

Auto mit Radio!»<br />

Natürlich passt man sich seinem Reisepublikum<br />

an. Ich z. B. lasse den Radio nicht laufen, wenn<br />

schöne, interessante Strecken gefahren werden, um<br />

die Passagiere nicht von den Reizen unserer Berge,<br />

Seen und Dörfer abzulenken. Wird dann jedoch<br />

ein Pieknick eingelegt, fehlt selbstverständlich die<br />

Tafelmusik nicht und damit haben wir unsern<br />

Fahrgästen schon zu manchem frohen Stündlein<br />

verholten. DIR neuesten Meldungen oder sonstige<br />

Nachrichten über den Sport usw., sind auch immer<br />

begehrt.<br />

Am besten erfüllt nach meinen Beobachtungen<br />

und Erfahrungen der Radio seinen Zweck auf der<br />

Heimfahrt, wenii die Reisenden schon alles Schöne<br />

aufgenommen haben und sich dann und wann ein<br />

Augenblick der Müdigkeit einstellt. Nette Tanzmusik<br />

verscheucht sie rasch, wieder. Auch wenn<br />

die Gemütlichkeit etwa nachlässt, ist der Radio<br />

dazu angetan, die Stimmung wieder zu heben Und<br />

umgekehrt: Geht es etwas übermütig und zu laut<br />

her. so habe ich mit Erfolg schon «Konzert gemacht»,<br />

bis sich die Betriebsamkeit wieder legte.<br />

Meine Chauffeure erkjären, dass sie der Radio<br />

nicht ablenke und dass sie sich ihrer Aufgaben und<br />

Pflichten jeden Moment bewusst bleiben.<br />

O. F. in Z.<br />

Ob er ablenkt? Ich glaube es nicht. Im Stadtverkehr<br />

bleibt er ohnehin ausgeschaltet.<br />

Meinem Autoradio verdanke ich nicht nur manche<br />

angnehme Unterhaltungsstunde, er hat mir oft<br />

auch über geschäftlichen Aerger hinweggeholfen<br />

und lästige Alltagssorgen verscheucht. Begleitet<br />

mich am frühen Morgen auf Ueberlandfahrten heitere<br />

Musik, so beginne ich frohgemut mit meinen<br />

Kundenbesuchen.- Wie herrlich ist es, einen Teil<br />

der Mittagspause bei schönem Wetter an irgend<br />

einem schattigen Plätzchen verbringen und dem<br />

unscheinbaren Apparat zarte Töne aus dem.Aether<br />

entlocken zu können. Wer ein Tröpfchen Zigeunerblut<br />

in seinen Adern spürt, wird staunen, wie leicht<br />

überall ein passender Abstellplatz zu finden ist!<br />

Im Ausland schätzt man es, durch den Schweizer<br />

Wetter- und Nachrichtendienst, möglicherweise<br />

auch durch die Börsennachrichten täglichen Kontakt<br />

mit der Heimat zu haben. Bei Picknicks wissen<br />

auch Freunde und Bekannte gern die Errungenschaften<br />

der Radiotechnik zu geniessen.<br />

Die oft stestellte Fräse, ob der Autoradio den<br />

Fahrzeugführer von seinen Pflichten ablenke,<br />

möchte ich verneinen. Ein geübter Fahrer ist gewöhnt,<br />

in jeder Situation seine Aufmerksamkeit<br />

dem Verkehr zuzuwenden. Ich glaube nicht, dass<br />

die normale Reaktionsfähigkeit durch Musik in<br />

ungünstigem Sinne beeinflusst wird.<br />

Im Stadtzentrum, wo Starkstromleitungen den<br />

Empfang beeinträchtigen können und überhaupt<br />

bei lebhaftem Strassenverkehr schalte ich den Radio<br />

aus.<br />

Es ffibt Automobilisten, die an ihrem Radio offensichtlich<br />

errosse Freude und dazu noch das Bedürfnis<br />

haben, ihre Mitmenschen daran teilnehmen<br />

zu lassen. In einer ländlichen Gastwirtschaft hatte<br />

ich kürzlich Gelegenheit festzustellen, dass nicht<br />

alle Zuhörer davon entzückt waren. Man sollte den<br />

Aiitn-Rarlio also in der breiten OeffentlichkoH ausser<br />

Betrieb setzen. H. A.<br />

Ein willkommener Reisebegleiter.<br />

Die Technik des Auto-Radio-Baues ist heute auf<br />

einer Stufe angelangt, auf der diese Neuerung nicht<br />

mehr als Spielerei bezeichnet werden kann. Ob der<br />

Auto-Radio während der Fahrt eine Ablenkung des<br />

Fahrers von seinen Pflichten bedeutet oder nicht,<br />

muss individuell beurteilt werden. Leuten, die zu<br />

Hause am Radio einschlafen, möchte ich den Einbau<br />

eines Radios in ihr Fahrzeug nicht empfehlen.<br />

Mir persönlich leistet der Radio im Auto, speziell<br />

auf langen Fahrten und auf Reisen bei Nacht gute<br />

Dienste. Namentlich im letztern Falle bedeutet er<br />

mir eine willkommene Ablenkung von der einschlä^fernden<br />

Monotonie. An Orten, wo das Fahren erhöhte<br />

Aufmerksamkeit erfordert, d. h. in Städten<br />

•und grösseren Ortschaften, lässt sich der Radio im<br />

Autoohnehin nicht verwenden, weil der Empfang<br />

durch die vielen Störungen sehr beeinträchtigt wird.<br />

Ausserorts, speziell wenn sich keine elektrischen<br />

Bahnen oder Hochspannungsleitungen in der Nähe<br />

befinden, ist der Empfang einwandfrei und demjenigen<br />

eines guten Hausapparates ebenbürtig. Im<br />

Auto über die neuesten Ereignisse orientiert zu<br />

werden, dürfte wohl für jeden Autofahrer eine willkommene<br />

Abwechslung darstellen. B. S. in H.<br />

sie in der Hauptsache als Fortsetzung guter<br />

französischer Bergstrassen benützt — die<br />

Angst in die Glieder zu jagen.<br />

Item — im «Walliser Boten» ist uns<br />

(mieux tard que jamais !) ein Mitkämpfer in<br />

unserem Verlangen nach raschmöglichstem<br />

Ausbau der Forclaz erstanden. Mit unserer<br />

Genugtuung über diese Bundesgenossenschaft<br />

erwacht auch die Hoffnung, man<br />

werde zuständigen Orts nun endlich dem<br />

berechtigten Wunsch Gehör schenken und<br />

an die Löstuig der unaufschiebbar gewordenen<br />

Aufgabe herantreten. Vier Jahre noch<br />

warfen, wie es der Plan für die Modernisierung<br />

seiner Fremdenverkehrsstrassen<br />

vorsieht, nein, das kann und darf auch das<br />

Wallis nicht wollen, vorausgesetzt, es gehe<br />

nicht geradewegs darauf aus, sich selbst das<br />

Wasser, will sagen den goldenen Quell der<br />

internationalen Autotouristik abzugraben.<br />

Eine vielsagende Ziffer.<br />

53 % des gegenwärtigen Benzinpreises<br />

schnappt der Zoll.<br />

Der Jüngste Benzinpreisabschlag vom 18.<br />

Juni, über dessen Hintergründe wir unsere<br />

Leser damals aufgeklärt, ist, genau wie die<br />

beiden vorangegangenen, auf die Entwicklung<br />

der Weltmarktpreise zurückzuführen.<br />

Neben den tiefern Rohstoffpreisen sind es<br />

vor allem die seit Ende letzten Jahres stark<br />

verbilligten Seefrachten — sie stellen sich<br />

statt auf 35/- auf 12/- und 10/- sh —, die<br />

den Ausschlag gegeben haben.<br />

Der Anteil des Inlandes am Benzinpreis ist<br />

infolge dieser Aenderungen bei den ausländischen<br />

Kostenanteilen erneut erhöht worden.<br />

Er beträgt heute 79 Prozent, während er beim<br />

Benzinpreis von 45 Rappen noch auf 75 %<br />

stand.<br />

Der neue Benzinpreis von 42 Rappen beruht<br />

auf folgenden prozentualen Kostenanteilen<br />

:<br />

Produktion und Raffination 14%<br />

See-, Fluss- und ausländische Bahnfrachten<br />

inkl. die übrigen Auslandskosten 7%<br />

Zoll 53%<br />

Inlandfracht 3%<br />

Grosshandel inkl. Lagerung, Umschlag, Camionnage,<br />

usw. 13%<br />

Pumpenkommission 10%<br />

100%<br />

Die ausländischen Kostenanteile haben nun<br />

offenbar ihren Tiefpunkt erreicht. Bereits ist<br />

wieder ein gewisses Anziehen zu verzeichnen.<br />

Immerhin ist anzunehmen, dass der<br />

Kompensationsfonds ausreicht, in dieser Beziehung<br />

den jetzigen Pumpenpreis für einige<br />

Monate zu halten.<br />

Auch bezüglich des grössten inländischen<br />

Kostenanteils, des Zolls, ist möglicherweise<br />

der Tiefpunkt erreicht. Man weiss, dass sich<br />

das eidg. Finanz- und Zolldepartement anlässlich<br />

der jüngsten Benzinpreissenkung für<br />

Wenn der Motor nicht mehr genügend Rasse zeigt oder zu klopfen beginnt, dann<br />

hilft eines: Dynamin einfüllen. Dynamin gibt Ihrem Motor wieder erhöhte Kraft und<br />

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