E_1938_Zeitung_Nr.075
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N° 75 — FREITAG, 16. SEPTEMBER <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die<br />
die im Grossen Preis v.on Italien vom vergangenen<br />
Sonntag, der letzten «grande epreuve» dieses Jahres<br />
mit Tazio Nuvolari einen solch grossartigen<br />
Sieg feiern konnte, hat bekanntlich im Laufe des<br />
Sommers ungeheure Anstrengungen gemacht, um<br />
ihren neuen 12-Zylinder-Heckmotor-Rennwagen zu<br />
einem Erfolg zu führen. Immer wieder sind diese<br />
Versuche gescheitert, sei es vorerst an technischen<br />
Unzulänglichkeiten, oder dann, als diese einmal behoben<br />
waren, am kaum zu schildernden Rennpech<br />
ihrer Piloten. Denken wir nur an die Pechsträhne<br />
des vielversprechenden Müller an der Coppa Acerbo<br />
und im Grossen Preis der Schweiz, die ihn übrigens<br />
auch in Monza nicht verliess. Nun endlich,<br />
nahe bei Saisonschluss, ist die Zschopauer Firma<br />
durch einen wunderbaren Sieg zu wohlverdienten<br />
Ehren gelangt. Dass die italienische Fachpresse<br />
über das Wiederkommen des schon 48jährigen und<br />
doch immer noch so jugendlichen Tazio Nuvolari,<br />
des erklärten Lieblings des südländischen Sportpublikums,<br />
beinahe ausser Rand und Band gerät,<br />
und sie die neueste Glanzleistung des «grössten<br />
Piloten der Welt» in ellenlangen Berichten und<br />
dito Kommentaren würdigt, kann man ihr nicht<br />
verargen. Nacht vier verschiedenen Anläufen im<br />
Grossen Preis von Deutschland, in der Coppa Acerbo,<br />
im Grossen Preis der Schweiz und nun im<br />
Grossen Preis von Italien in Monza wurden Mut<br />
und Fahrtechnik des Mantuaners endlich von<br />
schönstem Erfolg gekrönt. Auf einer Piste, die ihm<br />
ganz besonders gut liegt, die er wie seine Hosentasche<br />
kennt und auf der er den italienischen<br />
Grand Prix schon in den Jahren 1931 und 1932<br />
(1931 zusammen mit Campari) gewonnen hat, trug<br />
er am letzten Sonntag, von seinen eigenen Landsleuten<br />
mächtig angefeuert, wohl den herrlichsten<br />
Triumph seines Lebens davon. «Natürlich» — so<br />
führt er in einem Telegramm an die «Gazzetta dello<br />
Sport» aus — hätte es mich noch mehr gefreut,<br />
auf einem italienischen Wagen siegen zu können,<br />
aber dazu ist noch alle Zeit vorhanden.» Wie gesagt,<br />
die Auto-Union .machte in diesem letzten<br />
Rennen um die Europameisterschaft ausgezeichnete<br />
Figur. Nuvolari hat als einziger von 17 gestarteten<br />
und 6 am Ziel eingekommenen Fahrern die verlangte<br />
Distanz hinter sich gebracht und weist im<br />
Klassement auf den an 2. Stelle placierten Farina<br />
auf Alfa Romeo einen Vorsprung von einer Runde<br />
auf. Lange sah es nach einem dreifachen Sieg der<br />
Zschopauer Werke aus, und zwar bis zur 41. Runde,<br />
in der jedoch Stuck, an zweiter Stelle liegend, von<br />
einem Oelleitungsbruch heimgesucht und ausser<br />
Gefecht gesetzt wurde. Müller, der dann vom 3. auf<br />
den 2. Platz vorrückte, blieb zu allem Ueberfluss<br />
in der viertletzten Runde ebenfalls stecken, und<br />
zwar — wenn man der italienischen Fachpresse<br />
Glauben schenken darf, wegen eines Nockenwellendefektes.<br />
Nachdem Kautz schon in der 2. Runde<br />
infolge eines Kolbenschadens ausgeschieden war,<br />
hing nunmehr Sieg oder Niederlage von Nuvolari<br />
Das rabenschwarze Pech, das die Auto-Union<br />
während der ganzen bisherigen Rennsaison getreu<br />
wie ein Schatten verfolgte, griff nun in Monza<br />
plötzlich auf den<br />
Stall über, der — dies sei nur nebenbei bemerkt —<br />
auf der oberitalienischen Rennbahn vom Glück<br />
noch nie stärk begünstigt war. 1934 fielen von 4<br />
gestarteten Boliden 3 aus, und Caracciola blieb auf<br />
dem vierten Sieger; 1935 erreichte keiner der 4<br />
Wagen, die das Rennen aufgenommen hatten, das<br />
Ziel; 1936 war das Untertürkheimer Werk in Monza<br />
gar nicht mit von der Partie; 1937 wurde der Gran<br />
Fremio in Livorno ausgetragen, und heuer nun<br />
schied wiederum alles aus mit Ausnahme von Cacacciola,<br />
der den motorenmordenden Kampf auf<br />
'dem 3. Platz beendete. In der 2. Hunde schon<br />
machte der nachmalige Europameister mit den<br />
Strohballen Bekanntschaft, vermochte sich jedoch<br />
mit eigener Kraft wieder auf die Piste zu begeben<br />
und das Rennen fortzusetzen. Seaman, von Brauchitsch<br />
und Lang, der mit 2:34,2 = 163,260 km/St.<br />
die schnellste Runde gedreht hatte, mussten nacheinander<br />
in der 11.. 20. und 36. Runde die Waffen<br />
strecken «Die Renningenieure von Mercedes-Benz»,<br />
so schreibt Dipl. Ing. Hundt im Sportbericht des<br />
Stuttgarter Tagblattes, «standen zunächst vor einem<br />
Rätsel, weil die sofort vorgenommene Untersuchung<br />
der Rennmotoren keine Beschädigungen zeigte. Sie<br />
erklären sich die Motorschäden damit, dass zur<br />
weiteren Leistungssteigerung des Rennmotors das<br />
Spiel der Kolben und die Toleranz der Kompressorflügel<br />
kleiner genommen wurde. Diese Massnahme<br />
hätte bei kühlem Wetter, wie es zum Beispiel beim<br />
Training vorherrschte, nichts an der Zuverlässigkeit<br />
der Motoren geändert. Das Rennen selbst aber<br />
fand bei heissestem Sommerwetter statt.»<br />
Die<br />
Monza im Rückspiegel<br />
Auto-Unlon,<br />
und seinem Wagen ab. Leicht hätte die Sache<br />
cvorbeigelingen» können, verölten doch um die 52.<br />
Runde mehrere Kerzen seines Motors, so dass er<br />
ans Ersatzteillager fahren musste, um sie zu wechseln.<br />
Mercedes-Benz-<br />
Alfa Romeo<br />
haben sich weit besser gehalten, als man schlechthin<br />
hatte annehmen können. Alfa Corse meldete<br />
offiziell 4 Wagen, und zwar zwei 16-Zylinder, mit<br />
Farina und Biondetti, und zwei 12-Zylinder, mit<br />
Wimille und Taruffi. Die zuletzt genannten verschwanden<br />
schon im ersten Drittel des Rennens<br />
von der Bildfläche, der Italiener wegen TTnregelmässigkeiten<br />
im Motor, der Franzose angeblich wegen<br />
eines Wasserleitungsdefektes. Dagegen haben<br />
die 16-Zylinder-ModelIe durchgehalten und mit Farina<br />
und Biondetti einen 2. resp. 4. Platz belegt.<br />
Allerdings kamen auch sie nicht ohne wiederholte<br />
Schwierigkeiten ins Ziel: Farina kämpfte mit einem<br />
Oelleitungsschaden. und bei Biondetti haperte es<br />
put den Kerzen. .<br />
Für<br />
Maserati<br />
waren einerseits Luigi Villoresi und Graf Trossi<br />
und anderseits für den immer noch nicht ganz<br />
fiten Varzi Goffredo Zehender in die Arena gestiegen.<br />
Während Zehender in der 17. Runde auf<br />
einer Oelspur einen Rutscher machte und von der<br />
Bahn geriet, fiel Villoresi bei Halbzeit infolge<br />
Lockerwerdens der Tankbefestigung aus Akt und<br />
Traktanden, so dass einzig noch Graf Trossi im<br />
Treffen lag und das Rennen — allerdings mit gut<br />
hörbaren Motorstörungen — zu Ende fuhr. Er,<br />
der an 5. Stelle am Ziel eintraf, musste indessen<br />
disqualifiziert werden, da es sich nachträglich herausstellte,<br />
dass er unterwegs die Hilfe der Mechaniker<br />
in Anspruch genommen hatte, was laut internationalem<br />
Sportreglement nicht gestattet ist.<br />
Spanmmgsgeladen verlief, wenigstens in seinem<br />
ersten Teil, der<br />
Grosse Preis von Mailand<br />
für Anderthalbliterwagen, der dem eigentlichen<br />
Grand Prix am Vormittag voraussing. Man wohnte<br />
neuerdings einem verbissen geführten Duell zwischen<br />
dem von Luigi Villoresi gesteuerten Maserati<br />
und dem in drei Exemplaren, von Emilio Villoresi,<br />
Severi und Sommer gefahrenen kleinen Alfa bei,<br />
wobei die Mailänder Konstruktion sehr bald obenausschwang,<br />
nachdem Luigi Villoresi seinen Maserati<br />
wie unlängst in Bern vom Start weg über<br />
Gebühr forciert hatte und schon in der 5. Runde<br />
ausgeschieden war. Hinter Emilio Villoresi und Severi,<br />
die für Alfa Corse wie seinerzeit an der<br />
Coppa Ciano einen Doppelsieg landeten, vermochte<br />
sich nach taktisch kluger Fahrt, wie man sie bei<br />
ihm nachgerade gewöhnt ist, der Schweizer Hug<br />
als erster Maserati-Mann zu placieren. Wir vernehmen,<br />
dass das Rennen des forschen Lausanner<br />
Piloten allerding« nicht nach dessen Wunsch verlaufen<br />
ist. Wegen Schleifens der Kupplung sah er<br />
sich vom Start weg behindert, im Kampf um die<br />
Spitze ein ernsthaftes Wort mitzureden. Hug war<br />
deshalb ganz auf Durchhalten bedacht und ging aus<br />
dem Grossen Preis von Mailand als ehrenvoller<br />
Dritter hervor. Interessant übrigens die Feststellung,<br />
dass der von den Kleinwagen erreichte<br />
Gesamtdurchschnitt von 147,593 km/St, für 25 Runden<br />
gegenüber dem von Nuvolari bei den grossen<br />
Wagen herausgeholten Mittel von 155,726 km/St,<br />
für 60 Runden nur um etwa 5% geringer ist. Leider<br />
ereignete eich in diesem Reniren ein tragischer<br />
Zwischenfall, der als Parallele zu den anlasslieh<br />
des Preis von Bremgarten passierten Unglücks, dem<br />
der Zürcher Gübelin zum Opfer fiel, gewertet werden<br />
muss. Der erst 25jährige, zu den schönsten<br />
Hoffnungen berechtigte Aldo Marazza, der im vergangenen<br />
Jahr erstmals »ktiv im Automobilsport<br />
auftrat und auf Anhieb das Rundrennen von Genua<br />
für 1%-Liter-Wagen gewann und heuer im Gircuito<br />
di Napoli Sieger wurde, geriet, nachdem er<br />
von der Rennleitung bereits abgewunken war, in<br />
der Lesmo-Kurve ins Schleudern, überschlug sich<br />
mit seinem Maserati und verletzte sich so schwer,<br />
dass er trotz allen ärztlichen Eingriffen in der<br />
Morgenfrühe des Montag verschied.<br />
Bei der Nachkontrolle de« Klassements zum<br />
Grossen Preis von Mailand wurden zahlreiche<br />
Fehler entdeckt. Die von den Sportkommissären am<br />
Dienstag herausgegebenen<br />
bereinigten Resultate<br />
lauten wie folst:<br />
1. Villoresi Emilio (Alfa Romeo), 25 Runden<br />
= 174 km 825 in 1:11:04,2 = 147,593 km/St.<br />
2. Severi (Alfa Romeo), 1:11:05,4.<br />
3. Hug-, Schweiz (Maserati 4 Zyl.). 1:14:05.<br />
4. Cortese (Maserati), 24 Runden in 1:11:36,2.<br />
5. Marazza (Maserati), 24 Runden in 1:12:48,6.<br />
6. Bianco (Maserati), 23 Runden in 1:13:36.<br />
7. Castelbarco (Maserati), 23 Runden in 1:11:15.<br />
8. Barbieri (Maserati), 23 Runden in 1:11:22,2.<br />
9. De Teffe (Maserati), 23 Runden in 1:12:15,2.<br />
10. Sommer (Alfa Romeo), 23 Runden in 1:12:45.<br />
11. Ga'rgnani (Maserati), 22 Runden in 1:13:08.<br />
12. Pelaesa (Maserati), 22 Runden in 1:14:21,2.<br />
die in diesem Jahre durch die Grossen Preise von<br />
Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Italien<br />
bestimmt wurde, ist, wie gemeldet, wiederum von<br />
Rudolf Caracciola auf Mercedes-Benz gewonnen<br />
worden. Bei dieser Meisterschaft, in der die kleinste<br />
Punktanzahl für den Sieg entschied, schwang der<br />
deutsche Meisterfahrer mit 12 Punkten vor von<br />
Brauchitsch (Mercedes-Benz) mit 15 Punkten<br />
obenaus.<br />
Am zweiten Shelsley-Wals-Bergrennen dieser<br />
Saison, das letzten Samstag ausgetragen wurde,<br />
stellte Raymond Mays auf E.R.A. 1980 cem mit<br />
37.86 Sekunden = 86,966 km/St, einen neuen Bergrekord<br />
auf. Die bestehende Bestzeit von Fane auf<br />
Frazer-Nash betrug 38,77 Sekunden. An zweiter<br />
Stelle klassierte sich Hadley auf Austin 744 cem<br />
mit 40,05 Sekunden. ]<br />
Auf der Rennbahn von Linas-Montlhery wurde<br />
am vergangenen Sonntag ein 12-Stunden-Rennen<br />
ausgetragen, aus welchem die Equipe Lebögue-Morel<br />
auf Talbot mit einer Gesamtdistanz von, 1450 km<br />
= 120,8 km/St., als Sieger hervorging. Der zweite<br />
Talbot, der mit Carriere am Steuer während zwei<br />
Drittel des Rennens geführt hatte und dann von<br />
Etancelin weiter gefahren wurde, geriet zu Beginn<br />
der 9. Stunde aus der Bahn und fiel wegen Manehmen<br />
die Strassentransporte gewöhnlich in erfreulichem Mass zu. Um<br />
allen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Sie über ein in jeder<br />
Hinsicht einwandfreies Material verfügen, dessen Unterhalt nur ein Minimum<br />
an Auslagen und Zeitaufwand verlangt.<br />
Falls der eine oder andere Ihrer Schwerlastwagen oder Traktoren nicht<br />
richtig funktioniert, empfehlen wir Ihnen, einmal probeweise einen<br />
-Vergaser mit Starter, „Düsensystem 20", montieren zu lassen.<br />
Das Anlassen, die Motorleistung, die Arbeitsweise und die Art der Beschleunigung<br />
werden eine derartige Verbesserung erfahren, dass Sie die<br />
Versuche auch auf Ihren übrigen Fahrzeugen durchführen werden.<br />
Montage in den Garagen.<br />
GENERALAGENTUR FÜR DIE SCHWEIZ :t<br />
HENRI BACHMANN<br />
Die Europameisterschaft der Rennwagen,<br />
Neuer Shelsley-Walsh-Rekord.<br />
Lebegue/Morel (Talbot) siegen in Paris.<br />
Im Herbst<br />
tenalschaden« aus Axt und Traktanden. Kurz darauf<br />
gab auch der an zweiter Stelle liegende Dreyfus<br />
(Delahaye) auf, so dass Lebegue-Morel als lachende<br />
Dritte den Siegerlorbeer errangen. Im zweiten<br />
Rang landeten 'Villeneuve/Biolay (Delahave)<br />
und im dritte Mme, Rouault/Mme. Itier ebenfalls<br />
auf Delahaye.<br />
$•»«»••# tfn<br />
de»<br />
Schweiz<br />
Um die Schweiz.<br />
Automobilmeisterschaft <strong>1938</strong>.<br />
Am 25. September wird auf der Malojastrasse<br />
die letzte Konkurrenz für die Schweizerische Automobilmeisterschaft<br />
gefahren. Nachdem von den<br />
7 Wettbewerben bereits deren sechs ausgetragen<br />
worden sind, hat sich auch die Zahl der Meisterschaftsanwärter<br />
merklich gelichtet. Es liegen bei<br />
den Amateuren noch 5, bei den Experten noch<br />
8 Fahrer im «Rennen«, nachdem hier der Name<br />
Gübelin ausgefallen ist. Gewiss, keine sehr stattliche<br />
Zahl von Konkurrenten für eine nationale<br />
Meisterschaftskonkurrenz, wobei man sich vielleicht<br />
doch fragen darf, ob der «Wagen> durch 5 obligatorische<br />
Wettbewerbe nicht zu sehr beladen worden<br />
ist und die vielleicht etwas zu weitgehenden Bestimmungen<br />
bezüglich der Wahl der einzelnen Veranstaltungen<br />
die Beteiligung nicht allzu sehr erschwert<br />
haben. Etwas weniger, wäre wohl besser<br />
gewesen! Man beachte einmal die analogen Meisterschaftskonkurrenzen<br />
des Auslandes und man wird<br />
rasch erkennen, dass sich die kleinere Schweiz<br />
hier etwas zuviel zugemutet hat. Es lag ja auch<br />
keine Veranlassung vor, das 1937er-Pensum derart<br />
zu erweitern, zumal die Teilnahme an allzu<br />
vielen Veranstaltungen für den Fahrer stets eine<br />
erhebliche Belastung an Geld und Zeit bedeutet.<br />
Von den 5 Amateuren hat bis heute erst einer,<br />
der Berner Nikiaus 5 Veranstaltungen auf seinem<br />
Konto, das mit 7 Punkten für 4 Resultate ziemlich<br />
günstig dasteht. Sein schärfster Rivale wird<br />
der Zürcher Dr. Dold sein, der sich aus vier Veranstaltungen<br />
6 Punkte gesichert hat.<br />
Ebenso unabgeklärt liegen die Verhältnisse bei<br />
den 8 Experten, wo sich zwei Fahrer mit 5 resp.<br />
6 Punkten aus 4 Wettbewerben an erster Stelle placiert<br />
haben. Es wird hier am Malojarennen zwischen<br />
dem Neuenburger Stich und dem Berner<br />
Scheibler einen harten Kampf absetzen. Mit einem<br />
Abstand von weitern 3 Punkten folgt der Basler<br />
Portmann. Er, sowie die anderen, folgenden Experten<br />
dürften für den Endkampf nicht mehr in<br />
Betracht kommen, da ihr Punktekonto bereits derart<br />
belastet ist, dass ein Aufholen nicht mehr möglich<br />
sein wird.<br />
Was soll aus der Meisterschaft nächstes Jahr<br />
werden? Vor allem wird es sich fragen, welche<br />
Wettbewerbe man dafür in Aussicht nimmt? Die<br />
Wintersternfahrt nach Genf, das Berner Rundstreckenrennen,<br />
das Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Lachen<br />
und die Geländefahrt dürften wohl<br />
wiederholt werden. Und auch für die Schweiz Zuverlässigkeitsfahrt<br />
sollte sich eine organisierende<br />
A.CS.-Sektion finden lassen. Man wird aber gut<br />
tun, die Zahl der für die Meisterschaft obligatorischen<br />
Wettbewerbe wiederum auf 4 zu reduzieren<br />
und den Fahrern eine etwas freiere Auswahl<br />
über die einzelnen Veranstaltungen zu lassen.<br />
Schliesslich wird noch zu prüfen sein, ob an<br />
Stelle der bisherigen Bewertung nach Rangpunkten<br />
nicht das Leistungsprinzip treten soll, wie es z. B.<br />
dieses Jahr bei der Zürcher Automobilmeisterschaft<br />
zur Anwendung gelangte. Soll nur auf den<br />
effektiven Wert der einzelnen Leistungen abgestellt<br />
werden, so bildet das letztere System zweifellos<br />
einen gerechtem Gradmesser.<br />
V<br />
Erfolg des Maloja-Bergrennens<br />
sichergestellt.<br />
Hans Stuck zollt der Strecke höchstes Lob!<br />
Die Vorbereitungen für das am 25. September<br />
als letztes schweizerisches Meisterschaftstreffen<br />
steigende Maloja-Bergrennen sind in vollem Gange<br />
und schon heute können wir verraten, dass die<br />
Nennliste nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ<br />
hervorragend ausfallen wird. Was unsere Leser,<br />
aber auch die startenden Piloten besonders interessieren<br />
dürfte, ist die Tatsache, dass Hans<br />
Stuck, der sich kürzlich auf dem alten Auto-Union-<br />
Rennwagen am Grossglockner die deutsche Bergmeisterschaft<br />
<strong>1938</strong> herausgefahren hat, die Strecke<br />
auf dem Rückweg von Monza am vergangenen<br />
Dienstag gemeinsam mit dem Rennleiter der Auto-<br />
Union, Dr. Feuereissen, abfuhr und sich über die<br />
Anlage des Parcours, sowie über den vorzüglichen<br />
Zustand der Piste ganz begeistert äusserte und es<br />
besteht wohl kein Zweifel, dass der lange Hans am<br />
Maloja oben Bergluft gerochen hat. Kurzum, das<br />
oberengadinische Automobil-Meeting verspricht ganz<br />
grosa zu werden. Ein prächtig gedeckter Gabentisch<br />
steht schon heute in Aussicht; das Gabenkomitee<br />
hat beschlossen, jedem Startenden einen Preis auszurichten<br />
und dem Tagesbesten, den Klassensie?ern<br />
und der bestklassierten Dame winken wertvolle Spezialpreise.<br />
Das Zürcher Rundstreckenrennen.<br />
Das unter der Leitung von Herrn Stadtrat<br />
Stirnemann stehende «Grosse Organisationskomitee»<br />
hat seine Arbeit bereits aufgenommen. An der ersten<br />
Vollsitzung wurde die Bezeichnung der gesamten<br />
Sportveranstaltung wie folgt vorgenommen:<br />
«Grosser Preis der Schweizerischen Landesausstellung<br />
1939 — Grosser Preis von Zürich>, wobei beide<br />
Titel sowohl für die Automobil — wie für die Motorradrennen<br />
Geltung haben. Die einzelnen Komiteepräsidenten<br />
sind nun ebenfalls bezeichnet; sie<br />
werden die Zusammenstellung ihrer Komitees in<br />
nächster Zeit vornehmen. Die Arbeitsteilung wurde<br />
in der Weise vollzogen, dass man die einzelnen<br />
Komitees den drei Vizepräsidenten, den Herren M.<br />
Gassmann-Hanimann, Heinr. Hürlimann und Oberst<br />
Rihner unterstellt. An einer ersten Streckenbegehung<br />
wurden die Standorte der verschiedenen Installationen,<br />
wie' Tribünen, Chronometerhaus, BIJ»<br />
xen, Pressehaus, Pasperellen, etc. festgelegt. Start<br />
und Ziel werden an die neue Betonstrasse zwischen<br />
Aubrücke und ehemaliges Blinklicht zu liegen<br />
kommen.<br />
Anfangs Oktober wird das Rennsekretariat seine<br />
Tätigkeit aufnehmen; es wird im Sekretariat der<br />
Sektion Zürich des AC.S. installiert und einem<br />
hauptamtlich anzustellenden Sekretär übertragen.<br />
Was die Anmeldung für den internationalen<br />
Automobil- und Motorradsportkalender anbelangt,<br />
so wird sie durch A.C.S. undU.M.S. vorgenommen.