E_1939_Zeitung_Nr.063
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VI<br />
Automobil-Revue — 'N°63<br />
Unser Tourenvorschlag :<br />
Der Bistenen-Pass, eine prächtige Fusswanderung<br />
Der Simplonpass als solcher .wird gewiss vielen<br />
bekannt sein, und nicht weniger seine Zufahrtsstrassen,<br />
lieber Grimsel, Furka, Col de Pillon und<br />
durch das schöne Rhonetal ist der Simplon zu erreichen.<br />
Weniger bekannt dürfte aber sein, dass<br />
Simplon-Kulm im Mittelpunkte lohnender Tagesausflüge<br />
und Touren liegt. Interessante Passübergänge<br />
führen nach dem Saastal und Visperterminen.<br />
Im Juni 'ist das Monte-Leone-Gebiet ein<br />
sehr geschätztes Ski-Eldorado.<br />
Heute möchten wir auf eine besonders lohnende<br />
Tour aufmerksam machen, die jedem Naturfreund<br />
einen ganz besonderen Genuss bietet, und<br />
zwar die Wanderung über den Bistenen-Pass nach<br />
Visperterminen.<br />
In kühler Morgenfrische verlässt mafi Simplon-<br />
Kulm, der Paßstrasse entlang, Richtung Hospiz.<br />
Nach einer Viertelstunde biegt man von der<br />
Strasse ab und gewinnt über die Alpe Blatten<br />
den breitangelegten Militärweg, durch den man<br />
den Bistenenpass in ca. 2 Stunden mühelos erreicht.<br />
Diese Strecke bietet einen interessanten Rückblick<br />
auf die Majestät des Fletschhorns und tief in einer<br />
breiten Mulde auf den Turmbau des alten Spitals.<br />
Vom Bistenenpass führt ein Fusspfad in das Nanztal,<br />
ein einsames, reizvolles Tal, nur im Sommer*<br />
•von Aelplern und der ihnen anvertrauten Herde<br />
bewohnt.<br />
Vom Nanztal aus sieht der Wanderer klar und<br />
unverirrbar, am gegenüberliegenden Berghang, den<br />
Weg, der hinauf nach dem Gebidem führt. Hier<br />
wird der Höhepunkt erreicht. Gebidem, dieses<br />
freiliegende Aussichtsplateau, ist den Ansprüchen<br />
eines jeden verwöhnten Bergwanderers gewachsen,<br />
besonders aber jenen, die gerne eigene, stille,<br />
unberührte Wege gehen, abseits der grossen Heerstrasse.<br />
Der Ausblick ist überwältigend. Das Auge<br />
blickt hinein in die Tiefen der Täler der Gamsa,<br />
von Saas und Nikolai. Es blickt auf zur imposanten<br />
Gruppe der Mischabelkette, das Weisshorn<br />
und wie die Gipfel alle heissen. Nach Norden ist<br />
der Ausblick nicht weniger erhebend. Die Berner<br />
Alpen entfalten da ihre ganze Pracht. Walliserund<br />
Fiescherhörner mit ihrem Dominanten, dem<br />
Finsteraarhorn, Jungfrau und Aletschhorn, Gipfel<br />
an Gipfel bis hinunter zu den Diablerets.<br />
Hat sich das Auge an all der Pracht sattgetrunken,<br />
führt nun zum Abschluss ein schöner<br />
Waldweg nach Visperterminen, an einem Kapellchen<br />
vorbei, mit originellen Holzschnitzfiguren aus<br />
dem 18. Jahrhundert.<br />
Von Visperterminen erreicht man auf der neuen<br />
Autostrasse Visp, das Tor nach Saas, Zermatt und<br />
dem Rhonetal.<br />
Das<br />
Auto und die Tiere<br />
Die klugen Schafe und die dummen Rinder<br />
Von Zwei-, ^ ^!; '<br />
Vier- und<br />
Achtbeinera<br />
Es ist nicht allzulange her;* dass das Auto sich Auto den Weg abgechnitten hat. Der Automobj-<br />
Eule auf Abwegen.<br />
Ouch als Verkehrsmittel für die Meisterung läng list bremst, lenkt nach links und ist jetzt dem Tier "* einer Försterei in der Nähe von Greifenberg<br />
ster Strecken, die man bislang .hur mit der Eisen-<br />
aus dem Gesichtskreis gekommen. Sofort wendet ^at sit * e * ne schier unglaubliche Tiergeschichte ab-<br />
bahn zurücklegte, einbürgerte. Hat der Automo- das Rind den Kopf nach links und beginnt nach gespielt. Eine Eule griff eine auf ihren Eiern sitzende<br />
bilist in der Großstadt es immer wieder mit dem links die Strasse zu überquere». Es kommt jetzt<br />
Her "*e an und tötete sie. Sie entfernte den Körper<br />
Unverständnis und der Disziplinlosigkeit der Fussgeher<br />
zu schaffen, so tritt ihm auf der Landstrasse erreicht hat, das Auto oder das Rind. Ist es das dazu, setzte sich nun auf die eigenen und die fremden<br />
nur darauf an, wer früher die linke Strassenseite i des Huhns aus dem Nest, legte selbst zwei Eier<br />
ein anderes Hindernis entgegen: die Tiere. Jeder Rind, dann muss der Automobilist wieder bremsen Eier lmd brütete sie sämtlich aus. Zur Welt kamen<br />
Tourenfahrer weiss ein Liedchen von der Dummheit<br />
und Gescheitheit der Tiere dem heranrasseln-<br />
tendes Spiel — für das Rindvieh — spottet der Be- Raubvogel bemuttert nun die sechs Jungen mit<br />
und nach rechts fahren. Es ist ein sehr unterhql- ;zwei kleine Eulen sowie ,vier Hühnerkücken. Der<br />
den Auto gegenüber zu singen. • Manche nicht obachter.<br />
.gleicher Liebe, und es ist ungemein gefährlich, sich<br />
belanglose Forderungen lassen sich aus dem Verhalten<br />
der Tiere' zu "Hern unbekannten DThg er-<br />
Wenn ein Schwein die Richtung wechselt, so ge* die Sicherheit «ihrer» Kinder fürchten zu müssen<br />
Noch schlechter kommen die Schweine davon. dem Nest zu nähern, da die alte Eule, wenn sie für<br />
schlieSsen:<br />
schieht dies ganz plötzlich; sind ihrer mehrere glaubt, mit wütenden Schnabelhieben nicht geizt.<br />
Am dümmsten benimmt sich das Rindvieh. Da beisammen, so prallen sie bei diesem plötzlichen<br />
heisst es, sich in Geduld fassen, rät ein bekannter Richtungswechsel mit den Körpern aneinander,<br />
Automobilist, und" langsam und vorsichtig fahren.<br />
Gewöhnlich handelt es sich um ganze Herden,<br />
durch die "man ^ich den Weg durch List und Geduld<br />
bahnen muss.; Vorsicht ist nötig, damit keines<br />
der Tiere" mit den'Kotflügeln Verletzt wird, und<br />
dass keines mit den Hörnern, den Wagen streift.<br />
Die begegnenden Viehherden bereiten weniger<br />
Schwierigkeiten, als die zu überholenden. Mit ausdruckslosem<br />
Blick, fast starr über das ungewohnte<br />
Bild des Automobils, bleiben die Rinder stehen, mit<br />
gesenktem Kopf. Erst- wenn man ihnen auf zwei<br />
Meter nahe gekommen ist, schwenken sie mit<br />
einem Ruck seitlich ab. Will man eine Herde<br />
überholen, dann bdsteht.die Schwierigkeit darin,<br />
dass die Tiere immer den Weg des Autos im •<br />
Zickzack queren.r Um nach rückwärts zu blicken,<br />
müssen-sie nämlich deri~ Kopf wenden, und sie<br />
gehen dann • naturgemäss in der Richtung ihrer<br />
Kopfhaltung. Will man so einem Vieh rechts vorfahren.'^o<br />
blickt es so lange nach rechts, bis es<br />
ganz an der rechten Strassenseite ist, also dem<br />
KISSINGER<br />
bringen sich gegenseitig zu Fall, verwirren einander<br />
und kommen auf diese Weise ganz unerwartet<br />
vor die Räder. Es ist oft wirklich nur mit<br />
Aufbietung aller Kräfte möglich, so ein Schweinevieh<br />
zu retten. Die einzigen Tiere, die dem Auto<br />
Verständnis entgegenbringen, sind die — Gänse<br />
und Schafe. Eine Schafherde bringt sich immer<br />
in Sicherheit, es scheint ein einziger Wille in so<br />
einer Herde zu stecken. Naht das Automobil,<br />
dann fliehen alle zugleich mit grossen Sprüngen<br />
nach einer bestimmten Richtung, wobei sie mit<br />
Vorliebe Deckung hinter Hecken und Gesträuchern<br />
suchen. Gleich gut verstehen die Gänse<br />
Reissaus zu nehmen, nicht so die Hühner. Ungern<br />
weichen sie aus, erst wenn das Auto in ihre unmittelbare<br />
Nähe kommt, ergreifen sie panikartig die<br />
Flucht, aber nicht nach rechts und links, sondern<br />
immer in der Fahrtrichtung. Steht ein Huhn rechts<br />
vom Auto, so kann man sicher sein, dass es zehn<br />
Meter vor dem Wagen noch die Strasse überquert,<br />
um sich auf die linke Seite zu retten.<br />
(Uebertragen von R.B.)<br />
KRAFT u. SCHÖNHEIT<br />
sind In Ihrem neuen Wagen<br />
vereint. Denken Sie<br />
daran, dass auch Sie trotz<br />
des vielen Fahrens<br />
schlank und elastisch<br />
bleiben durch<br />
ENTFETTUNGS-<br />
TABLETTEN<br />
Zürich<br />
Tan<br />
Als der Hand die Katze operierte ...<br />
Der alte Spruch von den Menschen, die zusammen<br />
wie Katze und Hund leben, um damit ihre gegenseitige<br />
Feindseligkeit zu kennzeichnen, ist längst<br />
überlebt. Mehr als einmal hat man es erlebt, dass<br />
Hunde und Katzen sich bedeutend besser vertragen,<br />
als Menschen untereinander. Aber selten sah man<br />
für die Liebe zwischen Katze und Hund ein so nettes<br />
Beispiel, wie in diesen Tagen in ehester, als ein<br />
Hund «Richard» eine Katze mit dem Namen «Sam»<br />
operierte.<br />
Der Hund wurde beobachtet, wie er am Genick<br />
der Katze saugte. Erst hielt man dies für ein neues<br />
Spiel. Aber als diese Saugarbeit Stunden anhielt,<br />
hielt man Nachschau und. entdeckte, dass die Katze<br />
sich eine Nadel in den Nacken gerannt,hatte. Der<br />
Hund hatte die Nadel endlich<br />
aus derWunde herausgeholt<br />
und sie sorgsam im<br />
Garten verscharrt, damit<br />
sie seinem Freund «Sam»<br />
kein Unheil mehr zufüge.<br />
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Die «schwatze Witwe» will gar nicht beissen<br />
Eine Giftspinne verliert ihren schlechten Ruf.<br />
Die berühmteste Spinne Amerikas ist ohne Zweifel<br />
die «schwarze Witwe», ein Tier von interessanter<br />
und beinahe schöner Gestalt, dabei aber bissig, u<br />
U. sogar tödlich und giftig. So hatte man wenigstesn<br />
bisher behauptet, aber der Zoologe, Dn, H. A. Allard,<br />
vom Landwirtschaftsdepartement wollte einfach<br />
nicht daran glauben. Er ging deshalb nach Georgia,<br />
wo die meisten und grössten der gefährlichen<br />
«schwarzen Witwen» hausen sollen, um dort diese<br />
Spinne zu studieren.<br />
Es glückte ihm auch, einige Prachtsstücke zu<br />
ermitteln. Aber so oft er auch Versuche machte -<br />
die Spinnen dachten gar nicht daran, ihn zu beissen,<br />
sondern legten sich schön still in seine warme Hand.<br />
' Jedenfalls glaubt Dr. Allard damit bewiesen zu haben,<br />
dass die «schwarze Witwe» ganz friedlich sei und<br />
ihr schlechter Ruf auf einer Uebertreibung beruhe.<br />
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