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E_1939_Zeitung_Nr.067

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N° 67 — FIRBITAG, 18. August 1999 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Das erste Training im „Bremer"<br />

Barn, am Donnerstagabend.<br />

Bern eteht «um sechstenmal im Zeichen des<br />

Auto-Grand Prix, der am nächsten Sonntag nuf<br />

dem Bremgartenwald-Circuit als letzter Lauf um<br />

dio Europameisterschaft steigt Traditionsgemäss<br />

herrscht an der ersten Trainingssitzung, die auch<br />

heuer auf den Donnnerstag fiel, nicht eben rege Betriebsamkeit.<br />

Die Konkurrenten nehmen mit der<br />

Piste Fühlung, Mechaniker befassen sich mit<br />

Uebersetzungs- und Düsen-Aenderungen, mit Reifenund<br />

anderen Fragen, die bei einem Rennen aktuell<br />

auf Strecke gehen wird. Der Eindruck, den dieser<br />

erstmals in Bern konkurrierende Bolide hinterliess,<br />

war in jeder Hinsicht ein ausgezeichneter. Er ist<br />

horrend schnell, was schlaglichtartijj daraus hervorgeht,<br />

dass Farina den im Jahre 1937 von Dobsön<br />

auf ERA im Rennen selbst aufgestellten offiziellen<br />

Rundenrekord von 2:58,3 = 146,988 km/St,<br />

um über 13 Sekunden auf 2:45,2 = 158,632 km/St.<br />

drückte, eine schlechthin phantastische Leistung.<br />

Dabei geht man wohl nicht fehl, wenn man vermutet,<br />

dass der 8-Zylinder-Motor nötigenfalls noch<br />

einiges mehr herzugeben in der Lage ist. Wie<br />

wir uns persönlich überzeugen konnten, werden die<br />

sind, während -das Tempo Torderhand erst eine<br />

sekundäre Rolle spielt<br />

Man erhielt erneut den Eindruck, dass die Organisatoren<br />

eifrig bestrebt sind, die Sicherheits-<br />

Rennleitung mit grösster Gewissenhaftigkeit getrof-<br />

Vorbereitungen zum Kampf von der Alfa-Corsemaßnahmen<br />

von Jahr eu Jahr zu vervollkommnen,<br />

was heim<br />

liche Aufmerksamkeit geschenkt, indem mit Hilfe<br />

fen und u. a. auch der Reifenfrage" die erforder-<br />

mehrerer Instrumente die Pneus auf Luftdruck,<br />

«PREIS VOM BREMGARTEN»<br />

Wärme und Abnützung geprüft wurden. In hervorragender<br />

Form sind auch die Maserati-Fahrer<br />

tt. a. dadurch in Erscheinung tritt dass die Bo-<br />

Wakefield und Pietsch, die mit 2:51,1 resp. 2:54,1<br />

ebenfalls respektable Zeiten erreichten.<br />

xen nicht — wie in früheren Jahren — im Anschluss<br />

an das Grand Prix-Ersatzlager in Richtung<br />

Betlehem installiert wurde, sondern dase die<br />

Grand Prix-Boxenanlage gleichzeitig auch den<br />

Schweizer Fahrern bei ihrem nationalen 14-Runden-Rennen<br />

Dienst tut. Die Konkurrenten, die sich<br />

unterwegs befinden und in hohem Tempo über die<br />

Tribünengerade dahergebraust kommen, sind somit<br />

gemss, jenes Strassenteistück, dem entlang<br />

bisher auf der rechten Seite die Boxen aufgestellt<br />

waren, ungehindert und ungefährdet passieren zu<br />

können. Wenn wir oben bemerkten, dass sich das<br />

erste Training nicht durch eine üfoermässige Aktivität<br />

der Piloten auszeichnete, so gilt dies in erster<br />

Linie für die im cPreis vom Bremgarten»<br />

startenden Sport- und Rennwagenfahrer, die zu<br />

dritt eine ganze Stunde lang die Rundstrecke beherrschten.<br />

Am eifrigsten trainierten der Glarner<br />

Trömpy auf Bugatti und der in letzter Stunde<br />

nachgemeldete Beraer von Tschanner auf SS Jaguar<br />

in der Sportwagenklasse über 1500 ccm. Mit<br />

einigen Untenbrüchen waren sie beide je zehn<br />

Runden auf der Strecke, wobei von Tscharner seine<br />

beste Runde in 3:43,6 == 117,214 km/St, drehte,<br />

während Trümpy, der noch mit der Bergübersetzung<br />

antrat auf 3:47,5=115,2 km/St, kam. Fleissig<br />

legte sich auch Senn (Belp) auf dem 5 Jahr«<br />

alten Bugatti-Rennwagen ins Zeug, den letztes Jahr<br />

noch Walther fuhr und mit dem der neue Besitzer<br />

nach verschiedenem Boxenhalten " in 3:30,3 =<br />

124,620 km/St, seine schnellste Runde herunterspulte.<br />

«GRAND-PRIX.-GRUPPE BIS 1500 ccm.<br />

lagen der Italiener Farina auf der Alfetta, der Engländer<br />

Wakefield auf dem neuen 4 Zylinder (16<br />

Ventile) Maserati und der Deutsche Pietsch, ebenfalls<br />

auf Maserati, mit einer Ernsthaftigkeit dem<br />

Training ob, die deutlich verriet, dass sie alle am<br />

Sonntag ein ganz gewichtiges Wort mitzureden entschlossen<br />

sind. Der Rennstall Alfa-Gorse, der den'<br />

sonnverbrannten Dr. Farina und Biondetti genannt<br />

hat, erschien mit zwei Wagen — worunter einen<br />

Trainings-Alfa, die beide abwechlungsweise von<br />

Farina gefahren wurden, da Biondetti erst morgen<br />

«GRAND-PRIX»-GRUPPE ÜBER 1500 ccm.<br />

Die Spannung stieg um etliche Grade, als mit zunehmendem<br />

Krach (und eine Atmosphäre um sich<br />

verbreitend, welche dem Grand' Prix das. Gepräge<br />

gibt) die eigentlichen Formel-Rennwagen auf dem<br />

Plan erschienen. Mit Ausnahme von Sommer und<br />

Mazaud, sowie den Delahaye der Ecurie Schell, die,<br />

wie in unserm Bericht auf Seite 3 angetönt, tatsächlich<br />

nicht mit von der Partie sein werden,<br />

was wir auf da« lebhafteste bedauern, war alles<br />

zur Stelle, was für den VI. Grossen Preis der<br />

Schweiz seine- Meldung abgegeben hat. Während —<br />

wie unsern Lesern bekannt — die Silberpfeile der<br />

Auto-Union und von Mercedes-Benz — reitf äusserlich<br />

betrachtet gegenüber dem Vorjahr keine bedeutenden<br />

Aenderungen erfahren haben, erregten die<br />

am Kürburgring von Frau Schell erworbenen<br />

blauen 3-Liter-8-Zylinder-Fabrik-Maserati das besondere<br />

Interesse jener, denen die Sorge um den<br />

internationalen Automobilrennsport am Herzen Hegt,<br />

wird doch die Konstruktion der Bologneser Werke<br />

in Fachkreisen für jene gehalten, die es von allen<br />

nicht-deutschen Formelwagen heute am ehesten « in<br />

sich hat», um im Kampf um die Spitze einen<br />

massgeienden Einfluss auszuüben. Wenn Dreyfus<br />

mit 3:04,8 und Raph mit 3:25,4 für heute wesentlich<br />

hinter den Piloten der Dreizack- und Vierring-<br />

Wagen zurückblieben, so besagt dies rein zahlenmässig<br />

nicht viel. Beide sitzen zum erstenmal am<br />

Steuer dieses äusserlich wie innerlich prächtigen<br />

Vehikels und werden, nachdem sie mit dem Mechanismus<br />

einmal den nötigen Kontakt geschaffen haben,<br />

bestimmt famose Zeiten fahren. — Bei Auto-<br />

Union wie bei Mercedes-Benz erledigten die Hauptfahrer<br />

ein Pensum von durchschnittlich zehn Runden,<br />

wobei Lang auf Mercedes-Benz, der heuer auf<br />

schnellste Trainingsrunden abonniert zu sein scheint,<br />

mit 2:39,8 = 164,030 km/St, der flinkste Mann<br />

des Tages war. Ihm folgen Brauchitsch (Mercedes-<br />

Benz) mit 2:43,8 = 159,985 km/St., Caracciola<br />

(Mercedes-Benz) mit 2:46,6, Müller als schnellster<br />

Pilot der Auto-Union mit 2:47,3, Nuvolari mit 2:47,9<br />

und Siucfc mit 2:46,1<br />

Weichgefederte Rennwagen<br />

Weiche Federung durch Doppelgelenkachsen erspart 200 PS<br />

Motorleistung<br />

Die neuen deutschen Rennwagen sind mit ihren Dreiliter-Kompressor-Motoren fast<br />

ebenso schnell wie die Wagen der alten Formel, die nahezu doppelt so grosse Motoren<br />

hatten. Dieser Fortschritt ist nicht so sehr der Weiterentwicklung der Motoren als vielmehr<br />

der Verbesserung der Strassenlage der neuen deutschen Rennwagen zuzuschreiben.<br />

Frühere Rennwagen, wie die alten Bugatti,<br />

Maserati und die spritzigen leichten Alfa<br />

Romeo waren steinhart gefedert. Demgegenüber<br />

ging der moderne Rennwaigenbau seit<br />

1934 unter Führung der deutschen Konstrukteure<br />

gänzlich andere Wege. Die heutigen<br />

Schnellfahrzeuge sind weich gefedert und<br />

schmiegen sich den Unebenheiten der Strasse<br />

richtig an. Die grundlegenden Ideen hiezu<br />

kamen teilweise aus dem Gebrauchswagenbau,<br />

wo Mercedes-Benz schon vor 10 Jahren<br />

zur Einzelfederung der Räder übergegangen<br />

war. Bald danach übernahmen die Amerikaner<br />

diese Abfederungsart und bezeichneten<br />

sie als « kneeaction >-Federungen, um<br />

damit auf die Kniegelenkwirkung einzelgefederter<br />

Autoräder hinzuweisen.<br />

Als die Mercedes-Benz-Konstrukteure die<br />

Schwingachsen in den Rennwagenöau übernahmen,<br />

betraten sie Neuland. Es zeigten<br />

sich Schwierigkeiten, welche die wahren<br />

Vorteile der Einzelfederung aller Räder nicht<br />

zur Geltung kommen Hessen. Das Problem<br />

lag in der Führung der frei schwingenden<br />

Räder und der Dämpfung ihrer Bewegungen.<br />

In den Jahren der 750-kg-Rennformed reihte<br />

sich aber Erfahrung an Erfahrung, wobei<br />

allerdings auch schweres Lehrgeld bezahlt<br />

werden musste. Die bekannte Pendelhinterachse<br />

erwies sich bei den hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />

als nachteilig, weil das spurverändernde<br />

Durchschwingen der Räder die<br />

Geradführung der Fahrzeuge erschwerte. Um<br />

diese Nachteile zu vermeiden, konnten den'<br />

Pendelhinterachsen die wünschenswerten<br />

grösseren Federwege nicht zugestanden werden.<br />

Die harte Federung aber Hess die Rennwagen<br />

springen.<br />

Die harte Kraft des Motors, die Wucht des<br />

gebremsten Wagens, die weichen Steuerkräft©<br />

der Lenkung werden alle über die<br />

rollenden Räder auf die Fahrbahn übertragen.<br />

Die Räder sind also die Mittler aller Fahreigenschaften.<br />

Sie können diese Aufgabe jedoch<br />

nur erfüllen, wenn sie in ständiger Verbindung<br />

mit der Strasse bleiben. Nur ein<br />

rollendes Rad stellt eine kraftschlüssige Verbindung<br />

dar. Ein springendes Rad vermag<br />

keine einwandfreie Kraftübertragung zu bewerkstelligen.<br />

Das Abspringen der Räder<br />

musste deshalb mit allen Mitteln verhindert<br />

werden. Das gelingt dann, wenn die Federwege<br />

der Räder grösser als die üblichen Unebenheiten<br />

der Fahrbahn gemacht werden<br />

können, so dass die weich durchschwingenden<br />

Räder Löcher und Wellen der Strasse<br />

durchrollen und die Federung die Unebenheiten<br />

sozusagen « schluckt >.<br />

Den Vorderrädern<br />

die erwünschten grossen Federwege<br />

zu geben, war konstruktiv einfach. Um dasselbe<br />

bei den Hinterrädern zu erreichen und<br />

die genannten Nachteile der spurverändernden<br />

Pendelachse zu vermeiden, wurden die<br />

deutschen Rennwagen mit sogenannten Doppelgelenkachsen<br />

ausgerüstet. Das sind starre<br />

Achsen, welche den Rädern eine ausgezeichnete<br />

Geradführung aufzwingen, ihnen jedoch<br />

gleichzeitig die freie Einzelfederung ermöglichen.<br />

Mercedes-Benz setzte 1935 erstmals<br />

Versuchsrennwagen mit dieser Hinterachse<br />

ein und rüstete von 1936 ab die Grand-Prix-<br />

Wagen damit- aus. Die Doppetgelenkachse<br />

ermöglicht grosse Federwege. Ihre Bauart<br />

erfordert jedoch besonders wirksame Stossdämpfer.<br />

Bei der Pendelachse bewirken die<br />

freiwerdenden Kreiselmomente der schwingenden<br />

Räder eine zusätzliche Dämpfung, die<br />

wegfällt, wenn die Räder gerade durchschwingen.<br />

Di© Wirksamkeit der Stossdämpfer<br />

richtig zu dosieren, also festzulegen,<br />

wie stark sie die durchschwingenden Räder<br />

vA<br />

LLY, Bundesplatz<br />

Diverses<br />

Unbekümmert weiterfahren! Die Hindemisse,<br />

ein flüssiges Fahren verunmöglichen, sind zahlreich: starke Steigungen,<br />

Strassen-Korrektionen, Verkehrs-Erschwerungen aller Art etc., etc.<br />

Jedes kann für Sie unangenehme Folgen haben, wenn der Motor nicht<br />

gerade über jene unentbehrlichen Eigenschaften verfügt, die Ihnen ein<br />

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