wasistlos Bad Füssing Magazin März 2018
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin März 2018: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2018 erwarten! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Gemeinsam isst man glücklicher - Vorschau auf die Bier-Spezialitäten-Woche in Bad Füssing - Aqua Piano Konzerte 2018 - Das Zeichen für Mord: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - Biergartenevents und Schlager in Maier's Burgwirtschaft - TV-Programm - Gewinnspiel 500,-€ Hotelgutschein u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin März 2018: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2018 erwarten! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Gemeinsam isst man glücklicher - Vorschau auf die Bier-Spezialitäten-Woche in Bad Füssing - Aqua Piano Konzerte 2018 - Das Zeichen für Mord: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - Biergartenevents und Schlager in Maier's Burgwirtschaft - TV-Programm - Gewinnspiel 500,-€ Hotelgutschein u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
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Das Zeichen für Mord!<br />
ein kriminelles Missverständnis<br />
Der »schöne Erich« blieb breitbeinig<br />
am Eingang zum Café »Himmelstür«<br />
stehen und musterte<br />
selbstgefällig seine schlanke,<br />
elegante Figur, die sich in der<br />
blankgeputzten Fensterscheibe<br />
des Lokals widerspiegelte.<br />
Man hätte ihn auch als den »flotten«<br />
oder den »smarten« Erich<br />
bezeichnen können. Das hätte<br />
auch gepasst. Aber »schön« war<br />
ihm lieber.<br />
Erich Klammer kennt seine Wirkung<br />
auf das weibliche Geschlecht<br />
und ist nicht umsonst der<br />
lokale und in Justizkreisen bestens<br />
bekannte Heiratsschwindler mit<br />
traumhafter Trefferquote. Er beherrscht<br />
sein Handwerk im Schlaf,<br />
plant akribisch genau seine<br />
Einsätze und überlässt nichts dem<br />
Zufall.<br />
Nun nahm er an seinem reservierten<br />
Zweiertisch Platz und<br />
fühlte sich im überfüllten Café wie<br />
der Hecht im Karpfenteich.<br />
Er hatte die letzte Ausgabe von<br />
»WASISTLOS« mitgebracht und<br />
legte das <strong>Magazin</strong> sehr auffällig<br />
neben sich auf den freien Stuhl.<br />
Dann bestellte er vorerst nur<br />
einen Scotch und strich mit sichtbarer<br />
Vorfreude und den frisch<br />
manikürten Fingernägeln durch<br />
die Spitzen seines dichten,<br />
schwarzen Toupets.<br />
Erst vor wenigen Tagen hatte<br />
Erich im Internet sein Netz ausgeworfen<br />
und per Inserat nach<br />
einer einsamen, betuchten Dame<br />
gefischt.<br />
Und dann hatte ihm Fortuna eine<br />
unglaubliche Antwort ins virtuelle<br />
Postfach geworfen:<br />
»Gepflegte Dreißigjährige, auffallend<br />
hübsch, blond, finanziell<br />
unabhängig, sehr einsam, sucht<br />
attraktiven Liebhaber, der die derzeitige<br />
längere Abwesenheit des<br />
Ehemannes in Glücksmomente<br />
verwandeln kann.«<br />
Verheißungsvoll fuhr sie fort:<br />
»Du erkennst mich an den geschilderten<br />
Attributen und ich<br />
Dich am aktuellen <strong>Bad</strong> <strong>Füssing</strong><br />
<strong>Magazin</strong> WASISTLOS, das Du in<br />
Deiner Hand hältst.«<br />
Dann hatte sie vielversprechend<br />
gereimt: »Ich komme am Montag<br />
zum Plaisir, gegen 15 Uhr ins Café<br />
Himmelstür.«<br />
In Bezug auf die Liebe war Erich<br />
mehr der Autodidakt, der blind<br />
seinem gut trainierten Gefühl<br />
vertrauen durfte, das sich bisher<br />
nur selten geirrt hatte.<br />
Soeben suggerierte es ihm, dass<br />
6<br />
die Erwartete schon in unmittelbarer<br />
Nähe ist.<br />
Und wenn sie dann da und taxiert<br />
ist, würde er die Bedeutung seines<br />
Künstlernamens »Klammer«<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
körperlich zum Einsatz bringen.<br />
Aber davor musste er punkten<br />
und er wusste auch wie: Es wirkt<br />
so sexy und klingt irgendwie nach<br />
»James Bond«, wenn er die Auserwählte<br />
mit seinen samtbraunen<br />
Augen anstrahlt, ihr lächelnd die<br />
Hand reicht und sich mit kraftvoller<br />
Stimme vorstellt: »Klammer!<br />
Eeerich Klammer.«<br />
Die Minuten verstrichen und er<br />
saß immer noch ungewohnt<br />
einsam am Tisch, kippte schließlich<br />
den Hochprozentigen und<br />
spähte weiterhin unauffällig zur<br />
Tür. Typisch Frau. Kein Gefühl für<br />
die Zeit!<br />
Am Tisch vor ihm herrschte schon<br />
beste Stimmung. Dort saßen zwei<br />
Bierbäuchige und scherzten mit<br />
ihren herausgeputzten, tiefdekolletierten<br />
Partnerinnen. Und nun<br />
kam eine dritte Frau hinzu, die<br />
lebhaft begrüßt wurde. Aber jetzt<br />
wurde es eng. Wohin mit ihr?<br />
Da drehte sich einer der beiden<br />
bulligen Fünfzigjährigen um, riss<br />
Erichs WASISTLOS vom Stuhl, hielt<br />
das <strong>Magazin</strong> hoch über den Kopf<br />
und schrie seine letzten Worte:<br />
»Ja wo sama denn? Seit wann<br />
brauchen Zeitschriften an eigenen<br />
Sitzplatz?«<br />
Dann streckte ihn ein Schuss zu<br />
Boden – und Sekunden später<br />
klopfte die arme Seele an die<br />
echte Himmelstür.<br />
Erich hatte in einer mannhaften<br />
Reaktion die allgemeine<br />
Schockstarre genutzt und unter<br />
den Tischen hindurch die Flucht<br />
ergriffen. Er war dem Tumult<br />
entkommen, noch ehe dieser mit<br />
voller Wucht ausbrach und das<br />
Geschrei der geschockten Menge<br />
die Hysterie befeuern konnte.<br />
Draußen, am Parkplatz, streifte<br />
ihn ein lauer Luftzug. Erich fasste<br />
sich an den Kopf und bemerkte,<br />
dass er sein sündhaft teures<br />
Toupet verloren hatte.<br />
Rasch sprang er oben ohne in<br />
sein Cabriolet und brauste unerkannt<br />
davon.<br />
Der nächste Morgen brachte<br />
Sorgen.<br />
Erich hatte die Zeitung auf dem<br />
Küchentisch ausgebreitet und<br />
las aus tiefen Augenringen die<br />
dürftige Meldung:<br />
»Heimtückischer Mord im<br />
Kaffeehaus! Erste DNA-Spuren<br />
gesichert.«<br />
»Welches Glück«, dachte er, dass<br />
er sich vor Jahren wegen einer<br />
dringend notwendig gewordenen<br />
Auszeit in die französische<br />
Fremdenlegion abgesetzt hatte.<br />
Der damalige Drill saß ihm immer<br />
noch in den Gliedern und das<br />
neuerliche Reaktionstraining im<br />
Kickboxen hatte zusätzlich eine<br />
positive Wirkung gezeigt. Wie<br />
sonst hätte er wohl gestern dem<br />
Tod entrinnen können?<br />
Der nun »kahle Erich« dachte<br />
intensiv nach.<br />
Eigentlich hatte er die mutmaßliche<br />
Mörderin sogar gesehen. Er<br />
erinnerte sich genau, bei seiner<br />
Flucht unter den Tischen an zwei<br />
besonders attraktiven, ewig langen<br />
Beinen, entlang geschrammt<br />
zu sein. Instinktiv hatte er aufgeblickt<br />
und das blonde Vollweib erkannt.<br />
Sie stand in unmittelbarer<br />
Nähe zur Eingangstür und hatte<br />
eine bauchige Handtasche bei<br />
sich. Wahrscheinlich als Versteck<br />
für die Pistole.<br />
Erich verdankte also nur einer<br />
ihm gewogenen Vorsehung, dass<br />
es - bzw. sie - zufällig seinen<br />
Vordermann traf. Ihm war klar:<br />
Das <strong>Magazin</strong> sollte der Identifizierung<br />
dienen, denn der Schuss galt<br />
ihm. Das war so sicher wie das<br />
Amen im Gebet. Aber warum, um<br />
Gottes Willen, sollte denn Erich<br />
gekillt werden?<br />
Der übernächste Morgen graute<br />
und Erich graute es ebenso, denn<br />
er hatte die Nacht mit intensivem<br />
Grübeln über sein bisheriges Wirken<br />
verbracht. Er hatte gedanklich<br />
einige längst vergessene, verdrängte<br />
und unangenehm beendete<br />
amouröse Episoden seines<br />
Lebens ausgegraben. In einem<br />
Fall war sogar massive Gewalt mit<br />
im Spiel. Aber nur von der Frau<br />
ausgehend und keinesfalls von<br />
ihm. Denn Erich hat Prinzipien: er<br />
vergreift sich nur am Ersparten<br />
und am Schmuck der auserwählten<br />
Damen.<br />
Nun schlüpfte er in seinen italienischen<br />
Designer-Morgenmantel<br />
und schlurfte zum realen Postkasten.<br />
»Neues zum Mord im Café!«,<br />
titelte die Ausgabe der Tageszeitung<br />
und zeigte im Großformat<br />
ein zerfleddertes Haarbüschel,<br />
welches Erich entsetzt als Rest<br />
seines Toupets erkannte. Aufgelöst<br />
las er: »Neue Erkenntnisse<br />
vom Tatort: Die DNA dieser Haarprobe<br />
verweist auf eine schwarzhaarige<br />
Frau mit asiatischen<br />
Wurzeln.«<br />
»Sie verfolgen die falsche Spur!«,<br />
ächzte Erich und schlug die<br />
Hände vor das unrasierte Gesicht.<br />
Seine Augen tränten. Ob er wohl<br />
ausnahmsweise seine Anwesenheit<br />
am Tatort gestehen und<br />
Polizeischutz in Anspruch nehmen<br />
sollte?<br />
Stunden später lag Erich noch<br />
immer wie erschossen auf der<br />
Ledercouch. Von einer Aussage<br />
bei der Polizei wird er wohl<br />
Abstand nehmen müssen. Es ist<br />
zu befürchten, dass man ihn nicht<br />
unter Schutz stellen sondern in<br />
Gewahrsam nehmen wird.<br />
Hatten sich etwa mehrere von<br />
ihm Verlassene zusammengetan<br />
und lechzten nach Rache?<br />
War die Antwort auf sein Inserat<br />
Ella W. Anders schreibt Krimis, die in Niederbayern spielen.<br />
Ihre Geschichten und Figuren sind frei erfunden, lediglich der<br />
Raum ihrer Geschichten lehnt sich an die Realität an. Ihre Krimis<br />
haben einen skurrilen, lustigen und phantasievollen Humor,<br />
blutrünstige Schilderungen werden vermieden. Vielmehr steht<br />
die Unterhaltung im Mittelpunkt ihrer Werke.<br />
Ihr erstes Buch „Austanzt“ ist im November 2016 beim Spielberg<br />
Verlag erschienen und an folgenden Stellen in <strong>Bad</strong><br />
<strong>Füssing</strong> erhältlich: Kaufhaus Geml, Kurallee 16, (08531)2865 oder<br />
Thermen-Insel in der Therme 1. Tel. 08531 978706.<br />
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