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01.01 - WILD AUSTRIA - BGF-Oskar

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GESUNDHEITS-OSKAR 2005<br />

Österreichischer Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Daher lag die Beteiligung bei keiner WGV-Aktivität<br />

(Ausnahme: Raucherentwöhnung) unter 50 %. Im<br />

Durchschnitt haben sich ca. 75 % der MitarbeiterInnen<br />

der potenziellen Zielgruppen an den diversen Projekten<br />

beteiligt. Eine sehr hohe Beteiligung gab es bei den vier<br />

Testverfahren: Motivations- und Ressourcentest 76 %,<br />

endochrinobiologischer Stresstest 58 %, Belastungs- und<br />

Beschwerdenfragebogen 57 %, chronobiologischer<br />

Stresstest 51 %.<br />

Interne Evaluierung (Auszug)<br />

Das geplante Zeitbudget von 11.000 Stunden wurde<br />

eingehalten (ca. 45 bis 65 Stunden/MitarbeiterIn).<br />

Die Kick-off-Veranstaltung (Teilnahme 82 %) wurde<br />

von 98 % der teilnehmenden MitarbeiterInnen als „sehr<br />

gut“ bzw. „gut“ bezeichnet und hat bei 88 % positiv zur<br />

Motivation beigetragen, am WGV-Projekt teilzunehmen.<br />

Die Motivationswerte (Sinnquotient) konnten nicht nur<br />

im Vergleich 2000/2004 verbessert werden, sondern<br />

auch im Interventionszeitraum 2004/2005. Eine signifikante<br />

Verbesserung gelang beim Motivationsfaktor<br />

„Einstellungswerte zu Leben, Arbeit und unveränderliche<br />

Situationen“.<br />

Intrapsychische, biographisch bedingte Stressoren haben<br />

lt. Analyse (05/2004) einen negativen, hoch signifikanten<br />

Einfluss auf die Motivation (Sinndimension). Der Prä-<br />

Post-Vergleich (N=142) belegt, dass die individuellen<br />

Stressverstärker (intrapsychische Vulnerabilität)<br />

nachweislich reduziert werden konnten.<br />

Das chronobiologische Stressmessverfahren hat im<br />

Prä-Post-Vergleich nachgewiesen, dass alle Interventionsformen<br />

(Sportwissenschaft, Physiotherapie,<br />

einzel- und gruppenpsychotherapeutische Begleitung)<br />

hilfreich waren, um die Regulationsfähigkeit,<br />

Erholungsfähigkeit und Schlafqualität zu verbessern.<br />

Die Kombination von Physiotherapie und psychotherapeutischer<br />

Begleitung zeigte die stärksten Effekte.<br />

Von den MitarbeiterInnen wurden 170 Einzelmaßnahmen<br />

zur Reduktion von Stress (operative Ablauforganisation)<br />

vorgeschlagen. 90 % davon sind bereits umgesetzt,<br />

10 % werden gerade bearbeitet.<br />

Projekterfahrung – Übertragbarkeit<br />

<strong>BGF</strong>-Aktivitäten wurden bzw. müssen in den laufenden<br />

Arbeits- und Informationsprozess integriert werden.<br />

Ein arbeitsdienliches, konsequentes Projektmanagement,<br />

konstante interne Werbung (Information, Motivation)<br />

und die Unterstützung der Geschäftsführung sind<br />

notwendige Voraussetzungen.<br />

Wissenschaftliche Stressmess- und Analyseverfahren<br />

sind unverzichtbarer Bestandteil zur Datenerhebung<br />

für fundierte, interdisziplinäre Stressreduktionsinterventionen.<br />

Sie ermöglichen individuelle Maßnahmen<br />

(je MitarbeiterIn, je Team/Abteilung). Zeit und Geld<br />

können dort investiert werden, wo es notwendig ist.<br />

Ein seriöses Projektmanagement, valide Messverfahren,<br />

Datenschutz und ein Klima des Vertrauens sind auch<br />

dafür unverzichtbare Voraussetzungen.<br />

Die demotivierenden Auswirkungen der intrapsychisch,<br />

biographisch bedingten Stressoren (Stress „Marke<br />

Eigenbau“) wurden bestätigt. Das bedeutet: <strong>BGF</strong>-Konzepte,<br />

die nur einseitig organisatorisch bedingte Stressoren<br />

reduzieren und intrapersonelle, biographisch bedingte<br />

Stressoren nicht berücksichtigen, greifen zu kurz.<br />

Ein Sowohl-als-auch-Ansatz ist zu bevorzugen.<br />

Voraussetzung ist, dass eine Veränderungsbereitschaft<br />

gegenüber persönlichen, stressfördernden Verhaltensmustern<br />

bei den Betroffenen vorhanden ist.<br />

Der Grundsatz „Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser“<br />

(Vertrauenskultur) ist eine Herausforderung für alle<br />

Ebenen, weil nicht übersehen werden darf, dass das<br />

Gewähren von Freiräumen (Prinzip: Übernahme von<br />

Verantwortung, Treffen eigener Entscheidungen) für<br />

manche Menschen eine psycho-soziale Überforderung<br />

darstellt. Verantwortungsvolle Weitsicht und Aushalten<br />

von unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind notwendig.<br />

Fachliche Projektleitung<br />

Die fachliche Projektleitung und das Projektmanagement<br />

(z. B. Konzepterstellung, Testverfahren, Durchführung<br />

div. Interventionen, interne Evaluierung) wurden von der<br />

Firma logo consult Unternehmensberatung unter der<br />

Leitung von MMag. Dr. Helmut Graf durchgeführt.<br />

Das BeraterInnenteam umfasste 12 Personen (Unter–<br />

nehmensberatung, Sicherheitstechnik, Sportwissenschaft,<br />

Arbeitsmedizin, -psychologie, -psychotherapie,<br />

Physiotherapie).

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