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BLATTWERK AUSGABE No.7 – April bis Juni 2018

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P. b.b. GZ 03Z034.973 M Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Josef 1/<strong>2018</strong> WERKAUSSCHNITT: HELMUT PARTHL / ES TURNT DER FRÜHLING ZU - UNTER LEIBE<br />

<strong>BLATTWERK</strong><br />

ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND KULTUR AM ORT<br />

+ OHO-PROGRAMM APRIL BIS JUNI <strong>2018</strong><br />

No. 07<br />

LOB DER PROVINZ<br />

Ein Essay von Klaus Jürgen Bauer<br />

BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

Filmtage im OHO<br />

FAKT ODER FAKE<br />

Ursula Neubauer über rosa Elefanten<br />

und andere Wahrheiten<br />

6<br />

10<br />

20


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27. APRIL BIS 26. MAI <strong>2018</strong><br />

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geöffnet von 15. März <strong>–</strong> 15. November <strong>2018</strong>, Dienstag <strong>–</strong> Sonntag von 9:00 <strong>–</strong> 17:00 Uhr<br />

Telefon 03322/43400, www.burgguessing.at


„DIE WAHRHEIT IST EIN KIND DER ZEIT, NICHT DER AUTORITÄT“<br />

Bertold Brecht „Das Leben des Galilei“<br />

Fake news, das große Schlagwort unserer Zeit, spiegelt das Unbehagen<br />

einer von Informationen überfluteten Gesellschaft wider. Die gleichzeitige<br />

digitale Präsenz von globalen, gegenwärtigen, historischen und in<br />

die Zukunft projizierten Informationen lässt uns den Überblick verlieren.<br />

Wir sehnen uns nach Orientierungspunkten, einfachen Wahrheiten und<br />

halten der Flut an Input unsere eigene Erzählung der Welt entgegen.<br />

Ebendiese Sehnsucht, sich selbst über eine persönliche Geschichte mit<br />

der Welt in Bezug zu setzen, ist möglicherweise der Grundstein künstlerischen<br />

Schaffens, vor allem aber der Kunst des Erzählens in ihren<br />

vielfältigen Erscheinungsformen.<br />

Für mich bedeuten fake news, dass wir uns in unseren eigenen Erzählungen<br />

über die Welt, das Ich und das Wir verlieren. Wir pochen genau<br />

dort auf Wahrheiten <strong>–</strong> die wir in Informations-Filterblasen bestätigt<br />

finden <strong>–</strong>, wo eigentlich Haltung und Offenheit gefragt sind, wir berufen<br />

uns auf Autorität dort, wo Skeptizismus und Kritik gefragt sind. Ganz<br />

persönlich erzählen wir uns die Welt zurecht, mit einer Gewalt, die uns<br />

selbst erschreckt. Es ist uns die Poesie abhanden gekommen!<br />

Mit dem Thema der burgenländischen Filmtage Borderline <strong>2018</strong> <strong>–</strong> „Fiktion,<br />

Dokumentation, Fake“ <strong>–</strong> machen wir unserem geschätzten Publikum<br />

das Angebot einer poetischen Auseinandersetzung. Wir starten mit<br />

dem Film „Murer <strong>–</strong> Die Anatomie eines Prozesses“ in Anwesenheit des<br />

Regisseurs, zeigen Kurz-Dokumentationen u. a. von Kristina Schranz und<br />

Walter Reiss und schließen mit der Premiere von Peter Wagners Film-Essay<br />

„Ein LKW mit toter Fracht“. Mit sieben Hauptfilmen, Kurzfilmen und<br />

Diskussionen im Dieselkino und im OHO-Filmclub und zahlreichen mit<br />

dem Burgenland verbundenen Filmschaffenden und Künstlerinnen und<br />

Künstlern versuchen wir vom 18. <strong>bis</strong> 22. <strong>April</strong> der wirklichen Kraft der<br />

Erzählung etwas näher zu kommen.<br />

Das Poetische im Faktischen wird uns auch bei der Wiederaufnahme<br />

des Werkstattstücks „Ein einziges Leben“ der Theaterinitiave Burgenland<br />

unter der Regie von Katrin Hammerl im Publikumssaal im ORF-Landesstudio<br />

Eisenstadt begleiten, aber auch bei unserem wissenschaftlich<br />

hochkarätig besetzten Symposium „Zukunft am Lande“ und bei unserem<br />

neuen Format Open Space mit „Repaircafé“, einer Tauschbörse, Vorträgen<br />

und technischen Bastelanleitungen (auch für Kinder).<br />

In diesem Sinne wünschen wir unserem Publikum viel Freude und geistige<br />

Anregung mit dem neuen OHO-Frühjahrsprogramm.<br />

Alfred Masal<br />

Kontakt zu unserer Redaktion: blattwerk@oho.at<br />

OHO<br />

LIEBE FREUNDINNEN<br />

UND FREUNDE DES<br />

INHALT<br />

04 OHO-Programm<br />

06 Lob der Provinz<br />

Ein Essay von Klaus Jürgen Bauer<br />

08 Ausstellungen in der OHO-Galerie<br />

10 Borderline <strong>2018</strong> <strong>–</strong> Filmtage im OHO<br />

14 Der Mikrokosmos der Kristina Schranz<br />

Filmemacherin aus Oberwart<br />

15 Theaterwiederaufnahme<br />

„Ein einziges Leben“<br />

18 „Unüberhörbare Spielfreude“ <strong>–</strong><br />

Thomas Hottwagner vom Orange<br />

Blues Club im Interview<br />

19 Buchtipps<br />

20 Fakt oder Fake <strong>–</strong> Ursula Neubauer<br />

über rosa Elefanten und andere<br />

Wahrheiten<br />

21 Hinter den Kulissen<br />

22 Zukunft am Lande?<br />

Symposium zu Regionalentwicklung,<br />

Raumplanung und Gestaltung des<br />

ländlichen Raums<br />

23 Raumplanung als gesamtpolitische<br />

Verantwortung <strong>–</strong> von Reinhard Seiß<br />

24 Was tut sich im Lande?<br />

26 Wir sind literarische Zwangsneurotiker<br />

<strong>–</strong> Simon Pichler<br />

im Interview<br />

29 Die Werkstatt<br />

30 Gastrotipp + Weintipp<br />

Impressum: Medieninhaber und Verleger: Offenes Haus Oberwart,<br />

A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12, Telefon +43 (0)3352<strong>–</strong> 38555; DVR 0648281; ZVR<br />

387081290; Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnr.: GZ 03Z034973 M;<br />

Druck: Druckerei Schmidbauer, Oberwart;<br />

Fotos: zVg, Shutterstock; Gestaltung: RABOLD UND CO. / www.rabold.at;<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Klaus Jürgen Bauer, Lisz Hirn, Alfred Masal,<br />

Ursula Neubauer, Katharina Tiwald, RABOLD UND CO., Reinhard Seiß<br />

Lektorat: Sandra Grosz-Jusinger<br />

Stand bei Drucklegung, Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.<br />

3


DETAILLIERTE Informationen<br />

zu DIESEN UND WEITEREN<br />

Veranstaltungen auf<br />

www.OHO.at<br />

ODER telefonisch unter<br />

+43 (0)3352 <strong>–</strong> 38555<br />

Falls nicht anders angegeben, finden<br />

alle Veranstaltungen im OHO statt.<br />

* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />

Ö1-Club-Mitglieder, Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge,<br />

Studentinnen und Studenten, Zivil- & Präsenzdiener.<br />

FR., 6.4.<br />

19:30 Uhr<br />

MICHAELA PUTZ<br />

„TOUCHING SURFACES“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eintritt frei<br />

Sa., 7.4.<br />

14:00 Uhr<br />

EINE NEUE GENERATION VON EUROPÄERiNNEN?<br />

Junge Roma und Romnija und deren Selbstverständnis<br />

Tagung zum Internationalen Romatag<br />

Eintritt frei<br />

Eine Tagung der Volkshochschule der Burgenländischen Roma<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart, unterstützt<br />

von der Stadtgemeinde Oberwart, gefördert von der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung<br />

FILM „MURER“<br />

Mi., 11.4.<br />

20:00 Uhr<br />

ORF-LANDESSTUDIO EISENSTADT<br />

EIN EINZIGES LEBEN<br />

Theaterwiederaufnahme<br />

Eintritt: VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 18,<strong>–</strong><br />

(*ermäßigt VVK € 14,<strong>–</strong> / AK € 16,<strong>–</strong>)<br />

Sa., 7.4.<br />

19:30 Uhr<br />

25 JAHRE ANERKENNUNG DER VOLKSGRUPPE DER ROMA<br />

diskusijona, artschijipe & concerto<br />

Diskussion, Ausstellung und Konzert<br />

zum Internationalen Romatag<br />

Eintritt frei<br />

Um 19:30 Uhr veranstaltet der Verein KARIKA anlässlich<br />

„25 Jahre Anerkennung der Volksgruppe der Roma“ eine<br />

Ausstellung der Roma-Künstlerin Christina Horvath, eine<br />

Podiumsdiskussion und Musik von Romano Rath und David<br />

Samer Trio sowie ein Buffet aus der Roma-Küche, das den<br />

Austausch von Roma und Gadje fördern soll.<br />

Veranstaltet vom Verein KARIKA in Kooperation mit der<br />

VHS der Burgenländischen Roma, dem Verein Roma Service<br />

und dem Offenen Haus Oberwartt<br />

RICHTIGSTELLUNG: In unserer letzten Ausgabe wurde<br />

ein preisgekrönter, literarischer Text von Anja Richter<br />

abgedruckt. Versehentlich wurde dieser mit „von Anna<br />

Richter“ untertitelt. Wir entschuldigen uns vielmals!<br />

WEITERE VORSTELLUNGEN:<br />

Do., 12.4. * 20:00 Uhr<br />

Fr., 13.4. * 20:00 Uhr<br />

Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland<br />

in Kooperation mit dem OHO<br />

Mi., 18.4.<br />

19:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART<br />

BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

Eröffnung der Filmtage durch LR Hans Peter Doskozil<br />

20:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART<br />

„MURER <strong>–</strong> ANATOMIE EINES PROZESSES“<br />

Regie und Buch: Christian Frosch<br />

Eintritt: € 7,50<br />

Do., 19.4.<br />

18:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART<br />

BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

„LICHT“<br />

Regie: Barbara Albert, Drehbuch: Kathrin Resetarits<br />

21:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART<br />

„UNGEHORSAM“<br />

Regie und Buch: Therese Schulmeister<br />

Eintritt pro Film: € 7,50<br />

4


APRIL BIS JUNI <strong>2018</strong><br />

Fr., 20.4.<br />

19:00 Uhr<br />

OHO-FILMCLUB * BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

„THANK YOU FOR BOMBING“<br />

Film von Barbara Eder<br />

22:00 Uhr<br />

„DIE BESTE ALLER WELTEN“<br />

Regie: Adrian Goiginger<br />

Eintritt pro Film: € 7,50<br />

Sa., 21.4.<br />

18:00 Uhr<br />

WEINVERKOSTUNG<br />

19:00 Uhr<br />

OHO-FILMCLUB * BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

„FIKTION, DOKUMENTATION, FAKE“<br />

Podiumsdiskussion und Kurzfilmabend<br />

Kurzfilme von David Kleinl, David Dobrowsky,<br />

Roland Hagenberg, Walter Reiss, Kristina Schranz,<br />

Michael Friedrich,<br />

Freier Eintritt für Diskussion und Kurzfilme<br />

22:30 Uhr<br />

LATE NIGHT SPIELFILM „PHAIDROS“<br />

Regie: Mara Mattuschka<br />

Eintritt: € 7,50<br />

So., 22.4.<br />

10:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART<br />

BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

Filmfrühstück<br />

11:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART<br />

„EIN LKW MIT TOTER FRACHT“ <strong>–</strong> URAUFFÜHRUNG<br />

Film-Essay von Peter Wagner<br />

Eintritt mit Frühstück: € 15,<strong>–</strong><br />

Sa., 28.4.<br />

20:00 Uhr<br />

ORANGE BLUES CLUB<br />

Konzert: Blues Bigband<br />

Eintritt: VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 18,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 14,<strong>–</strong> / AK € 16,<strong>–</strong>)<br />

Sa., 19.5.<br />

20:00 Uhr<br />

CRUSH * REMEDY<br />

Konzert: Rock, Dreampop, Grunge, Punk<br />

Eintritt: VVK € 6,<strong>–</strong> / AK € 8,<strong>–</strong><br />

Mo., 21.5.<br />

14:00 Uhr<br />

IM HINTERHOF DER GESCHICHTE<br />

Wanderung mit Lesung und Musik<br />

Unkostenbeitrag: € 28,<strong>–</strong> (*ermäßigt € 25,<strong>–</strong>)<br />

inkl. Wanderjause, Getränke und Bustransfer<br />

Sa., 26.5.<br />

10:00 Uhr<br />

ZUKUNFT AM LANDE? ZERRISSENE HEIMAT <strong>–</strong><br />

WEGSCHIEBEN ODER ENTWICKELN<br />

Symposium Regionalentwicklung, Raumplanung<br />

und Gestaltung des ländlichen Raums<br />

Eintritt frei<br />

Mi., 30.5.<br />

20:00 Uhr<br />

HAYDN GOES BRASS<br />

Konzert der Bigband des Haydnkonservatoriums<br />

Jazz, Swing, Latin<br />

Eintritt: VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 18,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 14,<strong>–</strong> / AK € 16,<strong>–</strong>)<br />

Fr., 8.6.<br />

19:30 Uhr<br />

HELMUT PARTHL<br />

„BETÖRENDES GESURRE BEI<br />

JUNGFREULICHEM GEMURMEL“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eintritt frei<br />

Fr., 15.6.<br />

20:30 Uhr<br />

„FREMDE FEDERN“<br />

LEO LUKAS UND SIMON PICHLER<br />

Kabarett<br />

Eintritt: VVK € 17,<strong>–</strong> / AK € 19,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 15,<strong>–</strong> / AK € 17,<strong>–</strong>)<br />

SA., 16.6.<br />

10:00 Uhr<br />

DIE WERKSTATT<br />

Repaircafé und Open Space<br />

Eintritt frei<br />

Werden Sie Fan unserer Facebook-Seite und erhalten Sie so aktuelle Infos zu Veranstaltungen und vielem mehr. www.facebook.com / offeneshausoberwart<br />

Fr., 4.5.<br />

19:30 Uhr<br />

„WERKVERZEICHNIS SZOMBATHELY UND VAS“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eintritt frei<br />

THEATER<br />

5


Lob der Provinz<br />

Von Klaus Jürgen Bauer<br />

Der 65-Jährige Schriftsteller, Musiker, Radfahrer und Ökologe Uwe Dick<br />

schreibt seit Jahrzehnten an einem gewaltigen Werk, der „Sauwaldprosa“.<br />

Dieses Bergwerk von einem Buch dreht sich um den sogenannten<br />

Sauwald. Dick umkreist diese Region nicht nur sprachlich.<br />

Der Sauwald ist der Plateaurücken des südlich der Donau<br />

liegenden Teiles der Böhmischen Masse zwischen Passau,<br />

Schärding und Eferding. Dort im Sauwald hausen seltsame<br />

Leute: schrullig, eigen, weltabgewandt. Der verächtlich<br />

klingende Name Sauwald stammt entweder von den dort<br />

lebenden Wildschweinen oder ist <strong>–</strong> und das glaubt Uwe<br />

Dick - einfach eine sprachliche Zusammenziehung des für<br />

die dort lebenden seltsamen Menschen zu langen Begriffes<br />

Passauer Wald. Aus dem Namen der Stadt Passau wird der<br />

ländliche, provinzielle Begriff Sau herausdestilliert: Pas geht<br />

verloren, Sau bleibt. Uwe Dick jedenfalls umkreist in der<br />

Sauwaldprosa diesen Landstrich auf 592 Seiten, ohne ihn<br />

je zu finden. Immer ist man nur beinahe im Sauwald, nie ist<br />

man in seinem Herzen. Dafür findet man Sätze in diesem<br />

Buch wie Granitfindlinge in der dortigen Landschaft. So<br />

erfindet Dick <strong>–</strong> fast en passent die Definition dessen, was<br />

Provinz ist.<br />

"Die Provinz ist nur im Kopf,<br />

und die tiefste im flachsten.“<br />

Die Provinz ist also im Kopf, im Kopf der Nicht- Provinzler,<br />

aber auch im Kopf der Provinzler. Was sollen wir also<br />

anfangen mit der Provinz, mit den Provinzlern, mit diesen<br />

Landschaften und ihren seltsamen Namen?<br />

EIN ANDERES GROSSES BUCH WEIST UNS DEN WEG.<br />

Es ist Tanizaki Jun’ichirōs SchriftLob des Schattens. Der Entwurf<br />

einer japanischen Ästhetik aus dem Jahr 1933. Es ist<br />

das gleiche Jahr, in dem Le Corbusier und andere die berüchtigte<br />

Charta von Athen herausgeben, ein wegweisendes<br />

Pamphlet, in dem eine lichte, aufgeräumte, bauhäuslerische,<br />

modernistische und vor allem zutiefst antiprovinzielle<br />

Welt beschworen wird. Es ist eine Ästhetik des Metallisch<br />

<strong>–</strong> Glasklaren, eine Fatwa gegen Schnörkel und Arabeske <strong>–</strong><br />

sprich: gegen die Summe der <strong>bis</strong> dahin gültigen Traditionen<br />

Europas. Die Charta von Athen beschreibt eine non- provinzielle,<br />

non- traditionelle, aufgeräumte Welt, welche letztlich<br />

die unsere geworden ist.<br />

LOB DES SCHATTENS<br />

Ganz anders liest sich Tanizaki. Auch Japan wurde am Beginn<br />

des zwanzigsten Jahrhunderts von der europäischen<br />

Suche nach dem wahren Wesen des zukünftigen Menschen<br />

inspiriert. Tanizaki, ein hochgebildeter Vertreter der modernen<br />

japanischen Ästhetik, reagierte auf diese Wellen<br />

des Modernismus aber ganz anders als Le Corbusier. Er<br />

erschuf einen Ästhetizismus, der vor allem von der Suche<br />

nach einer genuin japanischen Tradition geprägt war. Sein<br />

langer Essay Lob des Schattens ist das Zentralstück dieser<br />

Suche. Lob des Schattens stellt nicht die Suche nach immer<br />

mehr Licht, welche im Westen zur Moderne und zu Häusern<br />

aus Stahl und Glas führte, sondern den Schatten <strong>–</strong> also eine<br />

Kultur der Nichtfarben und der Zwischentöne - ins Zentrum.<br />

Er kontrastiert lichtdurchflutete, europäische Räume<br />

mit dem dämmrigen Innenleben japanischer Tempel. Japanische<br />

Gebäude folgten dem Prinzip der Abschirmung des<br />

6


Sonnenlichts, europäische hingegen dem Schutz vor der Witterung.<br />

Die extremste Position nimmt Tanizaki dann ein, wenn er sich mit<br />

den Frauen im Interior beschäftigt. Die traditionelle, japanische Art<br />

der Frauenkleidung war ein Element der Dunkelheit: Das Dämmerlicht<br />

der Innenräume ließ nur den Blick auf Hände, Füße und Gesicht zu.<br />

Die finale Steigerung dieser Verdunkelung der Frauen, die im Zentrum<br />

der auf tiefe Dunkelheit ausgelegten Häuser saßen, waren mit Lack<br />

geschwärzte Zähne. Das Schöne wurde in Ostasien laut Tanizaki in der<br />

Dunkelheit und im Schatten gesucht. Um der Hässlichkeit zu entgehen,<br />

müsse man umwölkte Farben bevorzugen.<br />

LOB DER PROVINZ<br />

Der Theorie umwölkter Farben als Strategie gegen die Hässlichkeit steht<br />

nun dem ländlichen Raum von Heute die seuchenartig grassierende<br />

Mode extrem bunt angemalter Hausfassaden als Ausdruck der Modernisierung,<br />

sprich Verstädterung, entgegen. Das ist schade, denn aus<br />

dem Denkmodell von Lob des Schattens als Antipode einer gleißenden<br />

Moderne ließe sich ja auch ein Lob der Provinz konstruieren! Fragen<br />

wir uns also: Was ist gut an der Provinz?<br />

insgesamt eine Kultur des Ausgleichs. Neun von zehn Menschen bewegen<br />

in der Provinz tatsächlich ihr Auto sehr gemächlich von A nach<br />

B, der zehnte aber sorgt mit armdicken Auspuffdoppelrohren, dunkel<br />

folierten Scheiben und lange nachwummernden Bässen im Kofferraum<br />

für ein System der Ausgewogenheit.<br />

Natur. Manchmal, wenn man im Sommer auf einer großen Terrasse<br />

sitzt und hinunter auf den kleinen Bach direkt nebenan blickt, in dem<br />

Enten paddeln und Reiher fischen, fragt man sich schon, wo denn nun<br />

die Nachteile des Provinzlebens eigentlich lauern könnten. Sportler,<br />

Spaziergänger, Hundeliebhaber, Wanderer oder einfach nur Landschaftsgenießer<br />

finden sich in der Provinz immer gleich tief in der<br />

Natur wieder, ganz barrierefrei.<br />

Platz. Die Christkindlmärkte in der Provinz sind vielleicht winzig, haben<br />

aber den Vorteil, dass sie ganz ohne Betonbarrieren auskommen. In<br />

der Provinz gibt es keinen Ernstfall, weil überall genug Platz zum Ausweichen<br />

da ist. Dies betrifft Bauplätze, Wanderwege oder Menschenkontakte.<br />

Man kann, aber man muss einander nicht zu nahe kommen.<br />

DIE VORZÜGE DER PROVINZ LASSEN<br />

SICH OHNE WEITERES IN FOLGENDEN<br />

PUNKTEN AUSMACHEN:<br />

Kosten. Die Lebenshaltungskosten, vor allem aber die Mieten, sind in<br />

der Provinz geringer als in den metroplitanen Zonen. Damit lässt sich<br />

die Provinz auf jeden Fall schönrechnen. Für viele Provinzbewohner<br />

ist mit diesem Punkt bereits alles gesagt.<br />

Kommunikation. Auf den Ämtern in der Provinz wird man nach zwei<br />

Minuten im Warteraum mit Handschlag empfangen, willkommen geheißen<br />

und profund beraten. Der Behördenvertreter in der Provinz<br />

verspricht keinen Termin nächsten Montag zwischen 8 und 16 Uhr,<br />

sondern erledigt die Dinge sofort und direkt. Man lächelt hier, sagt Grüß<br />

Gott oder Guten Morgen und hilft unkompliziert. Im Supermarkt kommt<br />

man nach 30 Sekunden mit anderen Einkäufern oder mit dem Personal<br />

ins Gespräch, die Wirte der Heurigen und Wirtshäuser begrüßen<br />

Besucher bereits beim zweiten Besuch persönlich. Immer öfter kommt<br />

man dann auch mit Leuten ins Gespräch, die <strong>bis</strong> vor Kurzem noch in<br />

der Großstadt lebten. Sie schätzen die positive soziale Kontrolle am<br />

Land. Es gibt immer mehr von ihnen in der Provinz.<br />

Angebot. Wenn man auf der Suche nach guten, ehrlichen, regional<br />

produzierten Nahrungsmitteln ist, dann wird man in der Provinz wohl<br />

aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Vom Freilandhuhn <strong>bis</strong><br />

zum Wagyu-Rindfleisch, vom knackfrischen Spargel <strong>bis</strong> zu seltenen<br />

Kirschensorten ist auf den lokalen formalen <strong>–</strong> und natürlich auch auf<br />

den informellen Märkten- einfach alles zu bekommen, und zwar von<br />

exquisiter Qualität und Frische, aber oft zu erstaunlich niedrigen Preisen.<br />

Vermutlich nur in der Provinz findet man nach einiger Zeit dann<br />

auch diese ganz besonderen Restaurants, die regionale und saisonale<br />

Küche in großer Klasse offerieren, aber ohne zu hohe Preise dafür zu<br />

verlangen.<br />

Tempo. Das gemächlichere Tempo in der Provinz nervt nach einer kurzen<br />

Eingewöhnungsphase doch nicht, weil man hier auch selbst langsamer<br />

unterwegs ist. Die Provinz ist ein Ort des cruisens. Es herrscht<br />

Offenheit. Das Wichtigste in der Provinz aber sind die Menschen. Die<br />

Provinz mit ihren vielen Freiräumen bietet Menschen die Möglichkeit,<br />

sich zu Individuen zu entwickeln. Dieses Besondere kann sich in der<br />

Provinz in aller Ruhe und Abgeschiedenheit <strong>bis</strong> hin zur Schrulligkeit<br />

extremistischer Vorgartengestalter, exzessiver Weihnachtsbeleuchter<br />

oder eben der bereits erwähnten Trägerinnen tricolorer Frisuren und<br />

80er Jahre Boutiquenblusen entwickeln. Die Beispiele dafür sind Legion<br />

und das Staunen hört nicht auf.<br />

ZULETZT ARCHITEKTUR<br />

Gibt es auch gute Architektur in der Provinz? Aber ja: Hier und da gibt<br />

es sie selbstverständlich. Gute Architektur entsteht, wenn zwei Faktoren<br />

zusammenkommen: gute Bauherren und engagierte Architekten.<br />

Öfter aber ist diese fruchtbare Verbindung in der Provinz inexistent.<br />

Es fehlen die einen oder es fehlen die anderen. Was Architektur in<br />

der Provinz daher vermutlich am meisten braucht, sind Menschen,<br />

die ein persönliches Interesse an der Baukultur entwickeln und dieser<br />

Gesinnung in konkreten Bauwerken auch zum Durchbruch verhelfen.<br />

Ob also eine Region zu einem anerkannten Ort für zeitgenössische<br />

Architektur wird oder ob sie ein diesbezügliches Niemandsland bleibt,<br />

liegt nicht zuletzt in der Hand dieser Entscheidungsträger. Diesen<br />

Lernprozess müssen alle Provinzen durchlaufen, auch wir hier, im<br />

Süden des Ostens.<br />

Wir haben die Vorzüge der Provinz identifiziert. Es sind niedrige Lebenshaltungskosten,<br />

gute Kommunikation, qualitative Angebote, ein<br />

gemächliches Tempo, eine herrliche Natur, viel Platz und Offenheit für<br />

individuelle Formen der menschlichen Existenz, welche das Leben in<br />

der Provinz schön machen. Auch die Verbindung mit der Welt ist dank<br />

Internet deutlich besser geworden. Das größte Problem der Provinz ist<br />

gegenwärtig vermutlich die zunehmende Hässlichkeit, und hier spielt<br />

leider das Bauen eine Hautrolle. Wenn also auch bei uns die Farben<br />

der Hauswände wieder weniger grell werden, stünde einem umfassenden<br />

Lob der Provinz nichts mehr im Wege. Allerdings braucht es<br />

dann auch wieder Bürgermeister, welche das Grelle furchtbar finden.<br />

Um der Gefahr der Hässlichkeit zu entgehen, muss man nämlich <strong>–</strong> wie<br />

Tanizaki uns lehrte <strong>–</strong> umwölkte Farben bevorzugen.<br />

7


Die OHO-Galerie zeigt ab 6. <strong>April</strong> Arbeiten<br />

von Michaela Putz. Sie beschäftigt sich in<br />

ihren Werken mit Berührungen, und zwar<br />

mit jenen, die nicht zwischenmenschlicher<br />

Natur sind. Wie und warum, beschreibt<br />

uns die Künstlerin im Kurzinterview.<br />

Die Ausstellung hat einen sehr spannenden<br />

Titel, der neugierig auf mehr macht <strong>–</strong> was<br />

wirst du uns in Oberwart zeigen?<br />

Was ich zeigen werde, sind Arbeiten aus meiner<br />

Beschäftigung mit den Oberflächen unserer<br />

digitalen Devices, also Smartphones und Tablets.<br />

Was mich daran interessiert, sind deren<br />

komplette Glattheit und Kühle, die im völligen<br />

Gegensatz zum menschlichen Körper stehen.<br />

Trotzdem berühren wir sie mittlerweile häufiger<br />

als andere Menschen, wischen und streichen<br />

andauernd über sie. Was bleibt, sind die Fettspuren<br />

und der Schmutz, den wir auf diesen<br />

quasi perfekten Geräten hinterlassen. Mit diesen<br />

Spuren habe ich mich auseinandergesetzt.<br />

Was verbindet dich mit dem OHO?<br />

Zuallererst natürlich die Nähe zu meinem Heimatort,<br />

in dem ich aufgewachsen bin. Daher<br />

kenne ich das OHO schon seit langer Zeit. In<br />

der Vergangenheit haben sich auch schon ein<br />

paar gemeinsame Projekte ergeben, was mich<br />

immer sehr gefreut hat. Und dann das OHO<br />

als Ort, wo man im Südburgenland Kunst und<br />

Kultur erleben kann, und als Zentrum, das<br />

wichtige gesellschaftliche Diskurse anregt.<br />

Dafür schätze ich es sehr!<br />

Was bedeutet es dir, im OHO auszustellen?<br />

Viel. Da ich, wie erwähnt, die Arbeit des OHO<br />

als sehr bedeutend, auch für die Region,<br />

erachte und hier ein Austausch gefördert wird,<br />

den es sonst so nicht geben würde. Natürlich<br />

freut es mich auch, meine Arbeiten mal so nah<br />

an meinem Heimatort zeigen zu können und<br />

dass es meine Familie nicht so weit zu einer<br />

meiner Ausstellungen hat!<br />

fr., 6.4.<br />

19:30 Uhr<br />

MICHAELA PUTZ<br />

„TOUCHING SURFACES“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eröffnung: Superintendent Manfred Koch<br />

Eintritt frei<br />

Seit einiger Zeit nimmt die im Burgenland<br />

geborene und in Wien lebende Künstlerin<br />

Michaela Putz die spezifischen Charakteristika<br />

der Oberflächen unserer digitalen<br />

Technologien, wie Smartphones und<br />

Tablets, als Ausgangsbasis für ihre künstlerische<br />

Arbeit und setzt damit ganz neue<br />

künstlerische Impulse in der Auseinandersetzung<br />

mit medialen Formaten.<br />

Die Künstlerin beschäftigt sich mit dem Widerspruch<br />

zwischen den glatten und spiegelnden<br />

Oberflächen und den Spuren, die<br />

wir durch die Benutzung der Geräte auf deren<br />

Oberfläche hinterlassen. In ihren Malereien<br />

werden die Gesten des Wischens<br />

und Swipens und deren repetitiver Charakter<br />

nachempfunden, in den Fotografien<br />

die Spuren aus Fett, Schmutz und Staub<br />

festgehalten. Michaela Putz setzt dies konsequent<br />

auch bei den Schriftzeichen der<br />

digitalen Kommunikation um. Hier wird<br />

Wort für Wort extrahiert und fotografisch<br />

archiviert. Aus diesen Spuren und Schriftzeichen<br />

der digitalen Welt entwickelt die<br />

Künstlerin eine eigene Formensprache,<br />

die wir in ihren Arbeiten, Grafiken, Malereien<br />

und Installationen wieder finden.<br />

Ergänzend dazu zeigt eine Videoarbeit die<br />

Bedeutung des Körpers in der Ausübung<br />

dieser Gesten.<br />

Die Ausstellung ist von 7.4. <strong>bis</strong> zum<br />

28.4.<strong>2018</strong> zu besichtigen: von Montag <strong>bis</strong><br />

Freitag zwischen 9:00 und 14:00 Uhr, vor<br />

Veranstaltungen und nach Vereinbarung.<br />

fr., 4.5.<br />

19:30 Uhr<br />

WERKVERZEICHNIS<br />

SZOMBATHELY UND VAS<br />

Ungarische KünstlerInnen zu Gast<br />

im OHO<br />

Ausstellungseröffnung<br />

KünstlerInnen: Péter Bartek, Zsuzsanna<br />

Enyedi, Agnes Kaczmarski, Ferenc Lobler,<br />

Csaba Oroszy, Gáspár Stekovics,<br />

Tibor T. Takács<br />

Eröffnungsperformance:<br />

Lyrikerin und Autorin Kinga Tóth<br />

Eintritt frei<br />

Die Grenzen sind schon lange gefallen.<br />

Und es sind Namen von KünstlerInnen,<br />

die für den burgenländischen Kulturbetrieb<br />

nicht unbedingt geläufig sind. Dabei wohnen<br />

diese ZeitgenossInnen in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Bezirk Oberwart. Ihre<br />

Werke werden nun in einer von Péter Bartek<br />

kuratierten Ausstellung dem burgenländischen<br />

Publikum präsentiert, mit dem<br />

Ziel Netzwerke zu knüpfen und eine repräsentative<br />

Bandbreite professionellen künstlerischen<br />

Schaffens unserer Nachbarinnen<br />

und Nachbarn zu zeigen.<br />

Wir präsentieren die Malerei des Kurators<br />

Péter Bartek, der den meisten bekannt<br />

sein dürfte und im zweisprachigen Gymnasium<br />

in Oberwart unterrichtet. Seine<br />

großformatigen figürlichen Bilder erinnern<br />

in ihrem Habitus an Ikonen. Zsuzsanna<br />

Enyedi besticht mit ganz besonders fein<br />

gearbeiteten und überraschenden Computergrafiken,<br />

die mit der Tiefe des Raumes<br />

spielen. Agnes Kaczmarski ist eine Spezialistin<br />

der dramatisierten und inszenierten<br />

Fotografie. Ferenc Lobler arbeitet in<br />

einem Mehrschichtverfahren an Wolkenformationen<br />

und beschäftigt sich mit dem<br />

Phänomen des Horizontes. Csaba Oroszy<br />

könnte man in seiner Expressivität zu den<br />

Neuen Wilden zählen. Gáspár Stekovics<br />

hat sich dem Schwarzweißporträt bekannter<br />

ungarischer AutorInnen verschrieben<br />

und Tibor T. Takács widmet sich in seiner<br />

Malerei dem Stillleben, das auch durch<br />

eine im Bild vorhandene Person dem Sinne<br />

des Wortes standhalten kann.<br />

Die Ausstellung ist von 5.5. <strong>bis</strong> zum<br />

17.5.<strong>2018</strong> zu besichtigen: von Montag <strong>bis</strong><br />

Freitag zwischen 9:00 und 14:00 Uhr, vor<br />

Veranstaltungen und nach Vereinbarung.<br />

8


SA, 7.4.<br />

14:00 Uhr<br />

EINE NEUE GENERATION VON<br />

EUROPÄERiNNEN?<br />

JUNGE ROMA UND ROMNIJA UND<br />

DEREN SELBSTVERSTÄNDNIS<br />

Tagung zum Internationalen Romatag<br />

Eintritt frei<br />

Die IDEE oder das Unwissen stehen am BEGINN <strong>–</strong> ohne dabei den weiteren<br />

Verlauf der Arbeit zu SCHEIDEN: DENN: nach den ersten Strichen<br />

passiert die MASCHINERIE DES Bewussten-Unbewussten, wo der ZWANG MIR<br />

VORSCHREIBT, WAS weiter kommen muss: WIRKLICH ERLEBTES in meiner<br />

SYMBOLIK verpackt, durch Durcheinanderreihung in neuen Kontext gebracht.<br />

GEFÜHLSERLEBNISSE oder zeitlich kurze AHNUNGEN, FORM- und FARBGE-<br />

SEHENES in VORSTELLUNG und VERGANGENHEIT können für mich FORTBE-<br />

STAND haben oder sich neu ERSCHAFFEN. Was sich ausschließt, wird weggenommen<br />

oder in eine andere Richtung getrieben, die auch durch eine im<br />

ganzen Format festgelegte wieder eine Logik bestimmen kann. Durch solche<br />

SETZUNGEN <strong>–</strong> konträre Behaftungen. Gewollte Aussagen können sich in<br />

menschlichen, tierischen oder Naturformen oder im INFORMELLEN finden,<br />

wobei das nicht ausschlaggebend bestimmend ist. (Menschen im Tierkostüm<br />

und umgekehrt). Themen sind für mich: ICH UND DAS DARUM (herum), woraus<br />

sich auch die für mich nachvollziehbaren Titel ergeben. (Helmut Parthl)<br />

Helmut Parthl, in der Steiermark geboren und mittlerweile im Burgenland<br />

sesshaft geworden, beschäftigt sich neben der Malerei noch mit Grafik,<br />

Lyrik, Film, Fotos, Objekten und Rauminstallation. Arbeiten in immer wieder<br />

neuen Formulierungen unter Zuhilfenahme unterschiedlichster Materialverbindungen<br />

und Techniken zeigen Figur-, Tier-, Portraitserien und<br />

reduzierte Landschaften in der meist narrativen Farb- und Formenwelt. Die<br />

Nebeneinanderstellung und auch die Austauschbarkeit der gegenständlichen<br />

Ausdruckswelt mit der Vielfalt der freien Abstraktion wird wichtig. In<br />

teils unzähligen Mal-Schichten auf selbst grundierten Leinwänden und mit<br />

Pigmenten angerührter Farbe trotzt der Künstler den Vorstellungen, dass<br />

malerische Technik der gegenwärtigen Kunst schaden könne.<br />

Die Ausstellung ist von 9.6. <strong>bis</strong> zum 23.6.<strong>2018</strong> zu besichtigen: von Montag <strong>bis</strong> Freitag<br />

zwischen 9:00 und 14:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.<br />

fr., 8.6.<br />

Oft passiert es, wenn sich junge Menschen engagieren,<br />

dass die älteren eher abwartend, skeptisch, manchmal<br />

mit Unverständnis und gar nicht selten mit offener Ablehnung<br />

diesen Aktivitäten gegenüberstehen.<br />

Seit einiger Zeit macht eine neue Generation Roma mit<br />

ihren Aktionen auf sich aufmerksam, die sich inhaltlich<br />

und vom Stil her von Bisherigem unterscheidet.<br />

Junge Roma werden aktiv und deuten an, dass sich<br />

die Schwerpunkte der Volksgruppenarbeit in Zukunft<br />

doch erheblich verschieben könnten. Nicht mehr ausschließlich<br />

die Frage nach Gleichberechtigung, nach gesellschaftlicher<br />

Anerkennung der Leiden im Porajmos<br />

(Völkermord an den europäischen Roma in der Zeit des<br />

Nationalsozialismus) oder nach besseren Lebensverhältnissen<br />

steht im Blickfeld, sondern verstärkt die Frage<br />

nach der Identität (oder den Identitäten) von (jungen)<br />

Romnija und Roma in einer pluralistischen und meist<br />

auch urbanen Gesellschaft.<br />

Junge Roma haben auch historisch gesehen eine ganz<br />

zentrale Rolle für die Volksgruppe in Österreich gespielt.<br />

Und hätten sie damals auf die Alten gehört, wäre die<br />

Geschichte möglicherweise ganz anders verlaufen.<br />

Vor 35 Jahren wurde nämlich in Oberwart die Roma-Bürgerrechtsbewegung<br />

in Österreich von jugendlichen<br />

Roma beziehungsweise damals sehr jungen Personen<br />

ins Leben gerufen. Beim diesjährigen Symposium werden<br />

wir versuchen herauszufinden, wie diese Jugend<br />

tickt und ob sie das Potential in sich birgt, neue Perspektiven<br />

für die Volksgruppe zu eröffnen.<br />

Eine Tagung der Volkshochschule der Burgenländischen Roma<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart, unterstützt<br />

von der Stadtgemeinde Oberwart, gefördert von der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung<br />

ab 19:30 Uhr<br />

Diskussion, Ausstellung und Konzert<br />

Infos dazu auf Seite 4<br />

19:30 Uhr<br />

HELMUT PARTHL<br />

„BETÖRENDES GESURRE BEI JUNGFREULICHEM GEMURMEL“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eintritt frei<br />

9


Fiktion<br />

Dokumentation<br />

Fake<br />

FILM „THANK YOU FOR BOMBING“<br />

BORDERLINE<br />

BURGENLÄNDISCHE FILMTAGE <strong>2018</strong><br />

Klar: Kunst erhebt keinen absoluten Wahrheitsanspruch. Aber ist<br />

es nicht vielmehr die Haltung, die uns als Menschen ausmacht <strong>–</strong> als<br />

die Tatsache, die absolute Wahrheit gepachtet zu haben?<br />

Bei den burgenländischen Filmtagen Borderline <strong>2018</strong> möchten wir<br />

dieses Experiment wagen und haben Filme von und mit Burgenländerinnen<br />

und Burgenländern nach diesen Kriterien ausgesucht.<br />

Fake ist das große Schlagwort unserer Zeit. Dabei ist der Fake<br />

nichts Neues, der Einsatz der Fälschung, des Imitats, des Schwindels,<br />

der Täuschung ist jahrhundertealt. Es scheint so, dass wir<br />

vor den sozialen Medien alles glauben durften, was uns Printmedien,<br />

Film und Fernsehen vorsetzten. Dies entspricht aber nicht<br />

den Tatsachen, denn Falschmeldungen gab es immer schon, ob<br />

im politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Kontext.<br />

Der Fake hat jedoch auch als Kunstform seine Geschichte. Man<br />

denke nur an das von Orson Welles dramatisierte Radiohörspiel<br />

„Krieg der Welten“ (nach einem Roman von H.G. Wells), das bewusst<br />

als Reportage inszeniert zu panischen Reaktionen unter den<br />

Zuhörerinnen und Zuhörern führte. Die erzählende und dramatische<br />

Kunst lebt in übertragenem Sinn in ihren Erzählungen immer<br />

wieder auch von einer Vermischung von drei Begriffen. Gute<br />

Geschichte beinhaltet immer einen Schuss Realität, Fiktion und<br />

Andichtung. Können Künstlerinnen Künstler also zur Diskussion<br />

um die „wahrhaftige Information“ etwas beitragen?<br />

Wir dürfen Namen nennen wie Barbara Eder mit „Thank you for<br />

bombing“, die Drehbuchautorin Kathrin Resetarits, der wir über<br />

ihren Vater Lukas Resetarits burgenländische Wurzeln zugestehen,<br />

oder auch KünstlerInnen und FilmemacherInnen wie Therese<br />

Schulmeister, Mara Mattuschka und Peter Wagner. Auch ein Ausnahmetalent<br />

aus Oberwart, Kristina Schranz mit ihrem preisgekrönten<br />

Film „Spielfeld“, konnten wir für die Filmtage gewinnen.<br />

Ein anspruchsvolles Programm in fünf Tagen, das wir mit der Oberwart-Premiere<br />

des Filmes „Muhrer <strong>–</strong> Anatomie eines Prozesses“ am<br />

Mittwoch den 18. <strong>April</strong> eröffnen werden. Wir wünschen unserem<br />

Publikum erhellende Momente bei den Filmen und Diskussionen.<br />

Einen Teil der Filme werden wir im Dieselkino zeigen, deren Betreiber<br />

uns heuer eine spezielle Filmtage-Area und einen Kinosaal<br />

sowie Filme zur Verfügung stellen. Zwei Tage werden wir den OHO-<br />

Saal in einen Filmclub mit Großleinwand verwandeln. Da wir heuer<br />

wieder ein sehr großes Programm haben, legen wir auch einen<br />

Festivalpass auf, der mit € 25,<strong>–</strong> für sechs Spielfilme, ein Filmfrühstück<br />

und zahlreiche Kurzfilme ein attraktives Angebot darstellt.<br />

10


CHRISTIAN FROSCH<br />

IM INTERVIEW<br />

mit Lisz Hirn über MURER <strong>–</strong> Anatomie eines Prozesses<br />

Warum hast Du einen Film über den NS-Täter Franz Murer<br />

gemacht?<br />

Ich bin zufällig auf dieses Thema aufmerksam geworden während<br />

eines Aufenthalts in Vilnius. Dort bin ich ins Jüdische Museum<br />

gegangen und habe eine Tafel über den „Schlächter von Vilnius“<br />

gesehen. Wie kann es sein, dass ich als Österreicher noch nichts<br />

von diesem prominenten Kriegsverbrecher gehört habe? Ich habe<br />

weiterrecherchiert, zuerst ohne den Plan, einen Film über ihn zu<br />

machen.<br />

FILM „MURER“<br />

Wie hat dich die Produktion dieses Films verändert?<br />

Sich intensiv mit Geschichte zu befassen, hat etwas<br />

Positives: Gewisse Dinge verstehe ich jetzt anders,<br />

ja besser, nämlich aus den historischen Wurzeln<br />

heraus. MURER ist kein historisierender, sondern<br />

ein politischer Film, bei dem es darum ging, das<br />

brisante Material so authentisch wie möglich „zum<br />

Sprechen“ zu bringen.<br />

Mi., 18.4.<br />

19:30 Uhr<br />

DIESELKINO OBERWART<br />

BORDERLINE <strong>2018</strong><br />

Eröffnung der Filmtage durch LR Hans Peter Doskozil<br />

und Sebastian Höglinger, Leiter der Diagonale<br />

20:00 Uhr<br />

MURER <strong>–</strong> ANATOMIE EINES PROZESSES<br />

AT <strong>2018</strong>, 120 Min<br />

Regie und Buch: Christian Frosch<br />

anschließend Gespräch mit Regisseur Christian Frosch,<br />

Darsteller Alexander E. Fennon und Tanja Golden<br />

Eintritt: € 7,50<br />

Graz 1963. Wegen Kriegsverbrechen steht der angesehene<br />

Lokalpolitiker und Großbauer Franz Murer, 1941-43 für das<br />

Ghetto von Vilnius verantwortlich, vor Gericht. Überlebende<br />

des Massenmordes reisen an, um auszusagen und Gerechtigkeit<br />

zu erwirken. Basierend auf den originalen Gerichtsprotokollen<br />

wird von einem der größten Justizskandale der<br />

Zweiten Republik erzählt <strong>–</strong> und von politischer Strategie jenseits<br />

moralischer Werte.<br />

Ist der Murer-Prozess ein Beispiel für den Umgang<br />

der österreichischen Gesellschaft mit der<br />

nationalsozialistischen Vergangenheit?<br />

Mir ist klar geworden, dass ein Ereignis noch keine<br />

Geschichte schafft, sondern erst die Erzählung<br />

davon. Nur was erzählt wird, existiert weiter. Ein Geschehen, das<br />

nicht erzählt wird, ist, als ob es nie stattgefunden hätte. Wer erzählt<br />

und welche Geschichten erzählt werden, ist enorm wichtig.<br />

Es gibt eine große Diskrepanz zwischen Erzähltem in den Familien<br />

und den Geschichtsbüchern. Ich glaube, die Nachkriegszeit ist<br />

hierzulande ein blinder Fleck und dass in dieser Zeit die Weichen<br />

dafür gestellt wurden, womit wir es heute in politischer Hinsicht<br />

zu tun haben.<br />

Also eine Weichenstellung für aktuelle politische Phänomene?<br />

Man kann z. B. die Affäre Waldheim nur verstehen, wenn man<br />

sich den Murer-Prozess anschaut, der symbolhaft für den österreichischen<br />

Umgang mit seiner Geschichte steht. Man braucht sich<br />

nur anzusehen, wie wenig Schuldbewusstsein geherrscht hat. Ich<br />

hätte mir vor fünf Jahren nicht gedacht, dass wir in so kurzer Zeit<br />

wieder eine Diskussion über „Liederbücher“ führen müssen, die<br />

zur Fortsetzung der Shoah aufrufen. In der Regel ist man als Filmemacher<br />

sehr froh, wenn sein Film von besonderer Aktualität ist.<br />

Diese Form der Aktualität habe ich mir wirklich nicht gewünscht.<br />

Welche Erkenntnis wünschst Du den ZuseherInnen?<br />

Die Erkenntnis, dass Justiz nicht immer Gerechtigkeit bedeutet.<br />

Täter können sich zu Opfern ernennen und Opfer zu Tätern gemacht<br />

werden. Viele Opfer wurden in der Nachkriegszeit kaum<br />

oder gar nicht gewürdigt.<br />

https://www.filmladen.at/murer<br />

11


FILM „THANK YOU FOR BOMBING“<br />

do., 19.4.<br />

18:30 Uhr * DIESELKINO<br />

„LICHT“<br />

AT/DE ; 97 Min<br />

Regie: Barbara Albert<br />

Drehbuch: Kathrin Resetarits<br />

Eintritt: € 7,50<br />

Wien 1777. Die früh erblindete 18-jährige<br />

Maria Theresia „Resi“ Paradis ist als<br />

Klavier-Wunderkind in der Wiener Gesellschaft<br />

bekannt. Nach zahllosen medizinischen<br />

Fehlbehandlungen wird sie von<br />

ihren ehrgeizigen Eltern dem wegen seiner<br />

neuartigen Methoden umstrittenen Arzt<br />

Franz Anton Mesmer anvertraut.<br />

Langsam beginnt Resi in dem offenen<br />

Haus der Mesmers, zwischen Rokoko und<br />

Aufklärung, im Kreise wundersamer Patienten<br />

und des Stubenmädchens Agnes,<br />

das erste Mal in ihrem Leben Freiheit zu<br />

spüren. Als Resi in Folge der Behandlung<br />

erste Bilder wahrnimmt, bemerkt sie mit<br />

Schrecken, dass ihre musikalische Virtuosität<br />

verloren geht ...<br />

Anschließend Gespräch mit Drehbuchautorin<br />

Kathrin Resetarits<br />

21:00 Uhr * DIESELKINO<br />

„UNGEHORSAM“<br />

AT 2016 / 90 Min<br />

Regie und Buch: Therese Schulmeister<br />

Semifinalist bei den Cinema London<br />

Film Festivals<br />

Eintritt: € 7,50<br />

„Ungehorsam“ erzählt vom Verlust von<br />

Illusionen und Utopien. Aufgewachsen in<br />

einer Wiener Familie, die von der temperamentvollen<br />

Dominanz und der öffentlichen<br />

Bekanntheit des Vaters als Chefredakteur<br />

der „Presse“ geprägt ist wie auch<br />

vom rätselhaften Kummer der Mutter,<br />

die sich für Mann und Kinder verausgabt,<br />

sucht Therese nach einem anderen Leben<br />

und schließt sich der Kommune des Aktionskünstlers<br />

Otto Mühl an. Das zunächst<br />

so frei scheinende Liebes- und Lebensexperiment<br />

scheitert jedoch zunehmend.<br />

Eine Montage aus Zeitsprüngen führt<br />

immer tiefer in die emotionale Welt der<br />

Protagonistin.<br />

Anschließend Gespräch mit Therese<br />

Schulmeister<br />

FILM „DIE BESTE ALLER WELTEN“<br />

fr., 20.4.<br />

19:00 Uhr * OHO-FILMCLUB<br />

„THANK YOU FOR BOMBING“<br />

AT 2015, 200 Min<br />

Film von Barbara Eder<br />

Österreichischer Filmpreis 2017<br />

Eintritt: € 7,50<br />

„Thank You for Bombing“ begleitet drei<br />

Korrespondenten an ihren Arbeitsplatz<br />

in den Krieg und porträtiert ihren Alltag<br />

jenseits von Kameras und Satellitentelefonen<br />

<strong>–</strong> irgendwo zwischen Bombenalarm,<br />

Sockenwaschen und Bachblütentherapie.<br />

Anschließend Gespräch mit der<br />

Kostümbildnerin Christine Ludwig<br />

22:00 Uhr * OHO-FILMCLUB<br />

„DIE BESTE ALLER WELTEN“<br />

AT 2017, 100 Min<br />

Regie: Adrian Goiginger<br />

Gewinner der Berlinale, Diagonale und<br />

des Moscow International Film Festival<br />

Eintritt: € 7,50<br />

Adrian erlebt eine Kindheit im außergewöhnlichen<br />

Milieu einer Drogenszene am<br />

Stadtrand mit einer Mutter zwischen Fürsorglichkeit<br />

und Drogenrausch. Wenn er<br />

groß ist, möchte er Abenteurer werden.<br />

Trotz allem ist es für ihn eine behütete<br />

Kindheit, die beste aller Welten, <strong>bis</strong> sich die<br />

Außenwelt nicht mehr länger aussperren<br />

lässt …<br />

Anschließend Gespräch mit dem<br />

burgenländischen Schauspieler Michael<br />

Fuith und Reinhold G. Moritz<br />

sa., 21.4.<br />

19:00 Uhr * OHO-FILMCLUB<br />

FIKTION,<br />

DOKUMENTATION, FAKE<br />

Podiumsdiskussion und<br />

Kurzfilmabend<br />

Freier Eintritt für Diskussion und Kurzfilme<br />

Im Informationschaos sozialer Medien<br />

wird einem sehr schnell klar, dass eigentlich<br />

jede Information hinterfragt werden<br />

muss. Ob in Schrift, Bild oder Ton <strong>–</strong> „fake<br />

news“ beherrschen die Szenerie. Was vorher<br />

noch Kunst war, die Erfindung von<br />

Storys, von Geschichten und der kreative<br />

Umgang mit nacherzählten Wirklichkeiten,<br />

wird hier zum wahrheitstriefenden Beweis<br />

politischer Redlichkeit herangezogen. Geraten<br />

hier KünstlerInnen in ein Dilemma?<br />

Wie sieht die Arbeit von FilmemacherInnen<br />

in einer überbebilderten, durch manipulative<br />

Videos verseuchten Welt aus?<br />

Kann gerade die Kunst des Erzählens in<br />

Bildern diesem Behauptungsdrang nach<br />

den wahren Tatsachen, den beweisbaren<br />

Wahrheiten etwas entgegensetzen?<br />

Wir haben FilmemacherInnen, JournalistInnen<br />

und AutorInnen dazu eingeladen,<br />

mit uns über die Querverbindungen der<br />

erzählerischen Möglichkeiten der Fiktion,<br />

der Dokumentation, aber auch des Fakes<br />

zu diskutieren.<br />

Mit auf einem großen Podium sind Peter<br />

Wagner, Katharina Tiwald, Kristina Schranz,<br />

Mara Mattuschka, David Dobrovsky, Alexander<br />

Tshidar, Kathrin Resetarits, Sepp<br />

R. Brudermann, Therese Schulmeister, Michael<br />

Friedrich, Christine Ludwig, die sich<br />

alle in ihren Arbeiten mit dem Paradoxon<br />

des Nacherzählens auseinandergesetzt<br />

haben. Moderation: Walter Reiss<br />

Anschließend laden wir zu einem<br />

Kurzfilmabend zum Thema.<br />

12


FILM „SPIELFELD“<br />

kurzfilm<br />

abend<br />

„ANKATHIE KOI <strong>–</strong> BLACK MAMBA“<br />

Regie: David Kleinl<br />

„DIE KOMPLIZIERTE IDENTITÄT<br />

EINER REGION“<br />

AT 2011, 6 Min<br />

Regie: David Dobrowsky<br />

Ein ironischer Essay über die regionale<br />

Identität des Burgenlandes als eine Art<br />

Ansichtskarten-Motiv-Collage.<br />

RAIDING KURZFILM<br />

AT, 10 Min<br />

Roland Hagenberg<br />

„ES WAREN SCHWERE ZEITEN“<br />

Erinnerungen an das Schicksalsjahr 1938<br />

AT, 25 Min<br />

Regie und Buch: Walter Reiss<br />

Der Dokumentarfilmer Walter Reiss (1974 -<br />

2014 Redakteur, TV-Gestalter im ORF) führte<br />

2016 <strong>bis</strong> <strong>2018</strong> ausführliche Gespräche<br />

mit Burgenländerinnen und Burgenländern,<br />

die die Zeit vor dem „Anschluss“ als<br />

Kinder oder Jugendliche erlebt haben. Die<br />

zu einer Kurzdoku montierten Ausschnitte<br />

aus den Interviews mit „ZeitzeugInnen des<br />

Alltags“ sollen ein Stimmungsbild dieser<br />

Zeit spürbar machen. Es sind <strong>–</strong> heute 85<br />

<strong>bis</strong> 101 Jahre alte <strong>–</strong> Frauen und Männer, die<br />

bereit waren, über ihre Kindheit zwischen<br />

Ständestaat und NS-Herrschaft zu erzählen.<br />

Zum anfänglichen Jubel und Hoffen<br />

auf einen wirtschaftlichen Aufschwung,<br />

aber auch zur massiven Einflussnahme<br />

durch NS-Propaganda mischten sich erste<br />

Irritationen über Ausgrenzung und Verfolgung<br />

Andersdenkender und das Verschwinden<br />

ehemaliger Nachbarn.<br />

„SPIELFELD“<br />

DE 2017, 26 Min<br />

Regie: Kristina Schranz<br />

Im Winter 2015 durchqueren über hunderttausend<br />

Flüchtlinge unkontrolliert den<br />

Ort Spielfeld an der österreichisch-slowenischen<br />

Grenze. Die Regierung präsentiert<br />

daraufhin medienwirksam ihr „modernes<br />

Grenzmanagementsystem“. Aber<br />

seitdem die Balkanroute dicht ist, kommt<br />

kein Flüchtling mehr in Spielfeld an. Übrig<br />

geblieben sind menschenleere Zelte, ein<br />

lückenhafter Zaun im Wald und die Dorfbewohner.<br />

Wie gehen sie damit um, dass<br />

ihr Tausend-Seelen-Dorf zum „Spielfeld“<br />

ratloser Flüchtlingspolitik geworden ist?<br />

„BUZKA-SKI“<br />

AT 2016, 43 Min<br />

Regie: Michael Friedrich<br />

Vier ÖsterreicherInnen, vier AfghanInnen.<br />

Keiner kennt den anderen, aber es gibt<br />

einen Deal: Die ÖsterreicherInnen betätigen<br />

sich als SkilehrerInnen und bekommen<br />

im Gegenzug von den AfghanInnen<br />

Unterricht in deren Nationalsport Buzkashi<br />

(dabei wird auf Pferden um ein totes<br />

Schaf gekämpft). Können vermeintliche<br />

Sprachbarrieren und kulturelle Gräben so<br />

einfach überwunden werden? Oder endet<br />

der Versuch in einem Chaos babylonischen<br />

Ausmaßes?<br />

22:30 Uhr * OHO-FILMCLUB<br />

„PHAIDROS“<br />

AT <strong>2018</strong>, 80 Min<br />

Regie: Mara Mattuschka<br />

Eintritt: € 7,50<br />

Der junge, schöne und begabte Emil soll im<br />

Staatstheater Phaidros als Partner des berühmt-berüchtigten<br />

Werner Maria Strauß<br />

auftreten. Nicht nur im Theater, auch im<br />

Leben will Werner Maria Emils Sokrates<br />

werden. Emils Vermieter, der italienische<br />

Modist Maurizio, verfolgt auf seine Weise<br />

dasselbe Projekt. Auch Madame Oh will<br />

Emil in ihren Einflussbereich ziehen. Emil<br />

möchte aber etwas anderes. Langsam,<br />

aber sicher emanzipiert er sich von der<br />

passiven Rolle einer Projektionsfläche für<br />

die Wünsche und Gelüste anderer und entdeckt<br />

die Liebe zur transsexuellen Lorelei.<br />

FILM „EIN LKW MIT TOTER FRACHT“<br />

So., 22.4.<br />

10:00 Uhr * DIESELKINO<br />

FILMFRÜHSTÜCK<br />

11:00 Uhr * DIESELKINO<br />

„EIN LKW MIT TOTER<br />

FRACHT“ / URAUFFÜHRUNG<br />

Österreich <strong>2018</strong>, 85 Min<br />

Film-Essay von Peter Wagner<br />

Eintritt mit Frühstück: € 15,<strong>–</strong><br />

In seinem Film-Essay lässt Autor und Regisseur<br />

Peter Wagner einen Teil jener Menschen<br />

zu Wort kommen, die unmittelbar<br />

an der Aufarbeitung einer Tragödie beteiligt<br />

waren. Sie hatte sich am 27. August<br />

2015 im ostösterreichischen Parndorf als<br />

das zwar nicht vorhersehbare, dennoch<br />

aber wie vorprogrammierte Menetekel der<br />

zukünftigen politischen Entwicklungen in<br />

Europa ereignet und für weltweites Aufsehen<br />

gesorgt: An diesem Tag waren im<br />

Kühlkoffer eines an einer Autobahn-Pannenbucht<br />

abgestellten LKW 71 erstickte<br />

Flüchtlinge entdeckt worden. Damit war<br />

das sogenannte Flüchtlingsproblem mit einem<br />

Schlag in Mitteleuropa angekommen.<br />

Anschießend Gespräch mit Peter Wagner<br />

FILM „PHAIDROS“<br />

13


Mit einschlägigen Ausbildungen und Praktika im Bereich Medien<br />

arbeitest du seit deiner Matura zielstrebig an einer Karriere in der<br />

Filmbranche. Wie <strong>bis</strong>t du auf dieses Arbeitsfeld gestoßen? Die meisten<br />

wollen doch vor der Kamera stehen und nicht dahinter …<br />

Als Volksschulkind hab ich eine Mini-DV-Kamera geschenkt bekommen.<br />

Von da an gab es kein Halten mehr: Jeder Urlaub wurde mitgefilmt, den<br />

Keller habe ich in ein Studio umgewandelt, wo ich mit Verwandten und<br />

FreundInnen Nachrichten und Talksendungen drehte. Und da war mir<br />

schon klar: Das Arbeiten sowohl vor als auch hinter der Kamera macht<br />

mir gleich viel Spaß. Das eine schließt das andere nicht aus! Im Gegenteil:<br />

ich sehe das Filmemachen und Moderieren für mich als Berufung! Und<br />

so kommt es, dass ich nun Dokumentarfilmregisseurin und Moderatorin<br />

bei Filmfestivals und Filmpremieren bin.<br />

Hattest du von Beginn an die Unterstützung deines privaten Umfeldes?<br />

Ja! Ich spüre einen enormen Rückhalt und eine große Kraft, die mir meine<br />

fünf-köpfige Familie und mein Freund geben. Obwohl ich für meine Familie<br />

immer das kleine Nesthäkchen bleiben werde, spüre ich, wie stolz<br />

sie auf meine Arbeiten und mich sind! Und mein Freund in München<br />

unterstützt mich jeden Tag, wofür ich ihm unendlich dankbar bin!<br />

DER MIKROKOSMOS<br />

DER KRISTINA SCHRANZ<br />

Alles hat damit begonnen, dass Kristina Schranz als<br />

kleines Mädchen eine Mini-Digital-Videokamera zu<br />

Weihnachten geschenkt bekam. Heute studiert die<br />

27-jährige Oberwarterin an der Hochschule für<br />

Fernsehen und Film in München.<br />

Kristina Schranz im Interview<br />

mit Christian Keglovits<br />

Gemeinsam mit ihrer Studienkollegin Caroline Spreitzenbart<br />

drehte Kristina Schranz in Spielfeld einen bemerkenswerten<br />

Dokumentarfilm zur absurden Situation an der<br />

Grenze, wo ein eigens installiertes Grenzmanagementsystem<br />

infolge der Schließung der Balkanroute nie zum Einsatz<br />

kam. Der Film „Spielfeld“ gewann im Vorjahr den Diagonale-Preis<br />

in der Kategorie Kurzdokumentarfilm und ist im<br />

Rahmen der burgenländischen Filmtage am 21. <strong>April</strong> im<br />

OHO zu sehen. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns<br />

noch die Nachricht, dass Kristina Schranz mit dem Film „Ars<br />

Moriendi oder die Kunst des Lebens“ <strong>2018</strong> abermals den<br />

Diagonale-Preis in der Kategorie Kurzdokumentarflm gewonnen<br />

hat. Ein außergewöhnlicher Erfolg einer außergewöhnlichen<br />

Filmemacherin, die stets versucht, den Dingen<br />

auf den Grund zu gehen. Wir haben Kristina Schranz zum<br />

Interview gebeten.<br />

Worauf kommt’s dir beim Filmemachen an? Hast du schon so etwas<br />

wie eine persönliche Handschrift entwickelt?<br />

Ich erzähle gerne Geschichten, die auf erster Ebene eine Art Mikrokosmos<br />

aufzeigen <strong>–</strong> beispielsweise im Film über den Grenzort Spielfeld. Auf einer<br />

zweiten Ebene soll natürlich viel mehr dahinter stecken: Bei SPIELFELD<br />

ist diese zweite Ebene eine Metapher, ein Symbol für die Ratlosigkeit,<br />

mit der ganz Europa vor dem „Flüchtlingsproblem“ steht. Niemand weiß,<br />

was passieren wird. Ob und wann, wie viele Flüchtlinge noch kommen<br />

werden. Mit SPIELFELD wollten meine Kollegin Caroline Spreitzenbart und<br />

ich einen kleinen Teil zu dieser sehr bewegenden und schwierigen Zeit<br />

beitragen: Fragen aufwerfen und Spielraum für viele Interpretationen<br />

geben. Wir wollten einen mehrschichtigen, atmosphärischen Film schaffen,<br />

der sich mit einer Art Lebensgefühl des Dorfes auseinandersetzt und<br />

viele Themen anreißt: Flucht, Bewegung, Stagnation, Absurdität, Heimat<br />

<strong>–</strong> eben eine Art „Spielfeld“.<br />

An welchem filmischen Projekt arbeitest du zur Zeit?<br />

Ende Januar haben wir unseren neuen Kurzdokumentarfilm fertiggestellt.<br />

Es geht um eine 93-jährige Studentin, die nach dem Tod ihres Mannes<br />

wieder zu studieren begonnen hat und jetzt eine Doktorarbeit über den<br />

Tod schreibt, weil sie selbst salopp sagt, sie sei jetzt alt genug dafür! Diese<br />

Keckheit, der Witz, ihre Abgeklärtheit und ihre Art und Weise, wie sie<br />

zum Leben steht, hat uns fasziniert! Rosemarie Achenbach hat Vorbildcharakter.<br />

Und auch bei diesem Film geht es um den Mikrokosmos, um<br />

das Leben von Frau Achenbach heute, aber natürlich um viel mehr: Im<br />

Zentrum des Films steht der Dreiklang der großen Themen „Zeit“, „Leben“,<br />

„Tod“. Was möchte ich der Welt hinterlassen? Was sind meine Ziele und<br />

Wünsche? Lebe ich bewusst? Und auch, dass der Tod uns wieder daran<br />

erinnert, das zu tun, wofür man brennt, denn höchstwahrscheinlich haben<br />

wir nur ein Leben, also sollten wir es nutzen und es anpacken! Das mag<br />

nun pathetisch klingen, aber Frau Achenbach zeigt, dass es nie zu spät<br />

ist für seine Ziele und Träume!<br />

(Anm. d. Red.: Dieser Film wurde vor kurzem in Graz mit dem Diagonale-Preis<br />

in der Kategorie Kurzdokumentarflm <strong>2018</strong> ausgezeichnet)<br />

Warst du während deiner Oberwarter Zeit auch im OHO?<br />

Ich war während meiner Schulzeit des öfteren im OHO und habe die<br />

Konzerte und Bandwettbewerbe besucht, natürlich auch die Kama-Partys,<br />

obwohl ich das Kamakura nie persönlich erlebt habe, nur meine<br />

Geschwister. Da war ich damals noch ein kleines Mäderl …<br />

14


EIN EINZIGES<br />

LEBEN<br />

Mi, 11.4.<br />

20:00 Uhr<br />

ORF-Landesstudio Eisenstadt<br />

EIN EINZIGES LEBEN<br />

Theaterwiederaufnahme * Premiere<br />

Eintritt: VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 18,<strong>–</strong><br />

(*ermäßigt VVK € 14,<strong>–</strong> / AK € 16,<strong>–</strong>)<br />

WIEDERAUFNAHME DER ERFOLGREICHEN<br />

THEATERPRODUKTION VON OHO UND<br />

THEATERINITIATIVE BURGENLAND<br />

Die von Katrin Hammerl mit Reinhold Stumpf dramatisierte<br />

Fassung des Buches „Vertrieben“ (herausgegeben von der<br />

Burgenländischen Forschungsgesellschaft, AutorInnen:<br />

Alfred Lang, Barbara Tobler, Gert Tschögl) ist ein wichtiger<br />

Beitrag zum Gedenkjahr <strong>2018</strong>, befasst es sich doch mit dem<br />

Schicksal burgenländischer Jüdinnen und Juden, die 1938<br />

konsequent aus dem Burgenland vertrieben wurden.<br />

mit Anna Kramer, Elisabeth Veit, Kilian Klapper<br />

Regie: Katrin Hammerl<br />

Bühnenbild: Elisabeth Vogetseder<br />

Kostüm: Valentina Mercedes Obergantschnig<br />

Sound: Franco Visioli<br />

Textfassung: Katrin Hammerl und Reinhold Stumpf<br />

Dramaturgische Beratung: Stefanie Hackl<br />

Licht: Alfred Masal / Video: Georg Müllner-Fang<br />

Wiederaufnahme der Werkstattproduktion<br />

„Ein einziges Leben“ anlässlich des Gedenkjahres <strong>2018</strong><br />

Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland<br />

in Kooperation mit dem OHO<br />

Weitere Vorstellungen:<br />

Do., 12.4. * 20:00 Uhr<br />

Fr., 13.4. * 20:00 Uhr<br />

Schulvorstellungen nach Anmeldung jeweils vormittags<br />

Im Jahr 2001 führte die Burgenländische Forschungsgesellschaft fast vierzig<br />

Interviews mit Jüdinnen und Juden, die vor und während des Zweiten<br />

Weltkrieges aus dem Burgenland vertrieben worden waren. Die daraus<br />

entstandenen lebensgeschichtlichen Zeitdokumente sind die Basis für das<br />

von Katrin Hammerl inszenierte dokumentarische Theaterstück „Ein einziges<br />

Leben“. Gemeinsam mit drei SchauspielerInnen entwickelte sie einen<br />

Diskurs- und Spielraum, der sich von den 1920er-Jahren <strong>bis</strong> hin zu den Anfängen<br />

der 2000er-Jahre spannt. Aus verschiedenen Perspektiven werden<br />

Themen wie Heimat und Zugehörigkeit im Kontext persönlicher Biografien<br />

beleuchtet und der Frage nach dem individuellen Prozess des Erinnerns<br />

nachgegangen.<br />

Ein dreiköpfiges Ensemble bringt die Vielzahl an genannten Orten, Erfahrungen<br />

und Erlebnissen in eine offene Form. Szenisches wie auch Chorisches<br />

bilden eine „Dramaturgie der Erinnerung“, die nicht linear verläuft und<br />

immer wieder buchstäblich auf verschlossene Türen stößt.<br />

„WIR HABEN NOCH EINEN<br />

TRUTHAHN, DEN KRIEGT<br />

MANCHMAL MEINE SCHWESTER,<br />

MANCHMAL ICH, DER VON EINER<br />

GROSSEN DEUTSCHEN FIRMA IST.<br />

ICH KANN DEN PORZELLAN-<br />

TRUTHAHN NICHT LEIDEN,<br />

ABER ES IST EIN ERBSTÜCK.<br />

UND BÜCHER, SONST NICHTS.“<br />

15


COLLAGE VON KATHARINA TIWALD / 18.12.2017


UNÜBERHÖRBARE<br />

SPIELFREUDE<br />

SA., 28.4.<br />

20:00 Uhr<br />

ORANGE BLUES CLUB<br />

Konzert: Blues Bigband<br />

VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 18,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 14,<strong>–</strong> / AK € 16,<strong>–</strong>)<br />

Seit zehn Jahren ist der Orange Blues Club unterwegs in<br />

Sachen Blues. Die spontanen oder angekündigten Jam-<br />

Sessions im Clubraum des OBC gelten mittlerweile als<br />

Geheimtipp in Eisenstadt, der Homebase des Orange Blues<br />

Clubs. In die „Südstaaten“ des Burgenlandes haben es die<br />

elf Musikerinnen und Musiker rund um Bandleader Thomas<br />

Hottwagner <strong>bis</strong>lang noch nicht geschafft. Höchste Zeit also,<br />

dass die gut geölte OBC-BluesRock-Maschine auf der Bühne<br />

des OHO loslegt. Sänger und Bandleader Thomas Hottwagner<br />

verspricht jedenfalls unüberhörbare Spielfreude mit<br />

Klassikern von The Doors, Muddy Waters, Ray Charles, Little<br />

Walter, John Mayall, John Lee Hooker und natürlich bluesige<br />

Eigenkompositionen.<br />

IM GESPRÄCH MIT THOMAS HOTTWAGNER<br />

FRONTMAN DES ORANGE BLUES CLUB<br />

Wie und wann <strong>bis</strong>t du auf den Blues gekommen?<br />

Musikinteressiert war ich bereits in meiner Kindheit, als ich<br />

meine ersten „Gehversuche“ auf dem Piano unternommen<br />

habe. In meiner Jugend kam der Gesang dazu, den ich eigentlich<br />

bevorzuge. Den Blues selbst habe ich vor etwa zehn<br />

Jahren entdeckt. Das Faszinierende daran: Spieltechnisch<br />

findet man relativ schnell Zugang zum Blues, aber dem Musiker<br />

wird sehr, sehr viel Gefühl und Virtuosität abverlangt.<br />

Wie hat sich der Orange Blues Club gegründet und wie<br />

oft tretet ihr auf?<br />

Am Anfang, also vor zehn Jahren, sagte ich immer wieder<br />

zu den wenigen Personen: Ich möchte eines Tages eine<br />

Band mit mindestens zehn Personen zusammenstellen.<br />

Diese Vision war damals nur in meinem Kopf und wurde<br />

von manchen belächelt. Nach und nach begeisterte ich<br />

immer mehr Profis und Amateure für diese Idee. Heute<br />

spielen 13 Personen im Orange Blues Club! Wir hatten binnen<br />

kürzester Zeit einige treue Fans, die uns in Eisenstadt<br />

und Umgebung besuchten, und auch auf musikalischer<br />

Ebene entwickelten wir uns rasch weiter. Das hat sich herumgesprochen,<br />

und so kommen wir doch auf etwa zehn<br />

Auftritte pro Jahr, die uns schon einmal nach Deutschland<br />

und in die Schweiz geführt haben.<br />

Seid ihr schon mal im Südburgenland aufgetreten und<br />

was erwartet das OHO-Publikum bei eurem Auftritt?<br />

Das Südburgenland ist Neuland für uns. Unser südlichster<br />

Auftritt im Burgenland war in Deutschkreutz. Deshalb<br />

freuen wir uns umso mehr auf den Gig im OHO, vor allem<br />

auch deswegen, weil uns die Kulturszene im Burgenland<br />

wichtig ist. Erwarten wird unser Publikum unüberhörbare<br />

und unübersehbare Spielfreude!<br />

18


Vortrefflich<br />

belesen<br />

Die Blattwerk-Bücherecke informiert Sie in jeder<br />

Ausgabe über interessante Neuerscheinungen.<br />

Diesmal für Sie gelesen und wärmstens<br />

empfohlen von Herta Emmer von „buchwelten“<br />

in Oberpullendorf (Tipps 03<strong>–</strong>06).<br />

VERSCHLEPPT,<br />

VERDRÄNGT,<br />

VERGESSEN.<br />

Jakob Frühmann (Hg.)<br />

03 BULLSHIT IM<br />

BURGENLAND<br />

Susanne Strnadl<br />

Seifert <strong>2018</strong><br />

€ 19,95<br />

KIND IN EINEM<br />

VERSCHWUNDE-<br />

NEN LAND<br />

Nora Fuchs<br />

Ich allein <strong>–</strong> ein eigenwilliger Ruf nach<br />

Entscheidungsfreiheit aus dem Mund<br />

eines Kindes. Direkt, unsentimental, humorvoll<br />

und manchmal übermütig schöpft<br />

Nora Fuchs in ihrem Romandebüt aus ihren<br />

Erinnerungen. Ihre junge Heldin zeigt als<br />

Kleinkind wie als Heranwachsende einen<br />

Widerspruchsgeist, der zu sehr komischen<br />

Situationen führt. Das verschwundene Land<br />

ist die Tschechoslowakei, in der sie mit Geschwistern,<br />

Eltern, Kindergarten und Schule<br />

sowie dem sozialistischen Alltag um ihren<br />

Eigensinn kämpft. Das liest sich nicht nur<br />

vergnüglich, sondern vermittelt mit seiner<br />

Fülle von Episoden, Erlebnissen und Detailschilderungen<br />

ein farbenreiches Kaleidoskop<br />

vom Leben in den 1960-/70er-Jahren in<br />

einem Land, das damals noch durch einen<br />

Eisernen Vorhang vom Westen getrennt war.<br />

01 Kind in einem<br />

verschwundenen Land<br />

Nora Fuchs<br />

edition lex liszt 12<br />

ISBN 978-3-99016-135-7<br />

€ 24,<strong>–</strong> (zuzügl. Versand)<br />

Erhältlich unter<br />

www.lexliszt12.at und<br />

im gut sortierten<br />

Buchhandel.<br />

Aus dem südburgenländischen Jabing<br />

wurden mehr als 90 Menschen in Konzentrationslager<br />

verschleppt und größtenteils<br />

dort ermordet. Die Roma-Siedlung am<br />

südlichen Ortsrand wurde geplündert und<br />

zerstört. Wider ein Vergessen der Geschichte<br />

wurde im Rahmen einer Gedenkinitiative vor<br />

Ort ein Denkmal errichtet. In Ergänzung dazu<br />

gibt dieser Band unterschiedliche Stimmen<br />

wieder: Jakob Frühmann beschäftigt sich als<br />

Jabinger mit der Frage, was die Erinnerung<br />

an die ehemaligen DorfbewohnerInnen<br />

bedeutet und warum diese so wichtig ist.<br />

Gerhard Baumgartner, Leiter des Dokumentationsarchivs<br />

des österreichischen Widerstandes,<br />

schreibt als Historiker über die<br />

Spurensuche nach den „verschwundenen“<br />

Roma und Romnija des Burgenlandes bzw.<br />

deren Siedlungen. Stefan Horvath versucht<br />

in seiner Literatur jenen ohne Stimme Gehör<br />

zu verschaffen <strong>–</strong> etwa seiner Mutter aus Jabing,<br />

die als eine der wenigen Verschleppten<br />

das Konzentrationslager überlebte. Schließlich<br />

dokumentiert eine recherchierte Namensliste<br />

die deportierten und ermordeten<br />

Romnija und Roma aus Jabing.<br />

02 Verschleppt, verdrängt, vergessen.<br />

Zur Erinnerung an die Romnija<br />

und Roma aus Jabing<br />

Jakob Frühmann (Hg.)<br />

edition lex liszt 12<br />

ISBN 978-3-99016-136-4<br />

€ 18,<strong>–</strong> (zuzügl. Versand)<br />

04 BURGENLAND<br />

Vom Ersten Weltkrieg<br />

<strong>bis</strong> zur<br />

Gegenwart<br />

Gerald Schlag<br />

Haymon <strong>2018</strong><br />

€ 9,95<br />

05 UNTER<br />

DER DRACHEN-<br />

WAND<br />

Arno Geiger<br />

Hanser <strong>2018</strong><br />

€ 26,80<br />

06 EMMA,<br />

EIN GIRL WIE<br />

DYNAMIT<br />

Christoph Mauz<br />

Illustriert von:<br />

Anna-Lena Kühler<br />

G & G <strong>2018</strong><br />

€ 9,95<br />

Erhältlich bei buchwelten <strong>–</strong><br />

lesen. schenken. schreiben.<br />

Mag. (FH) Herta Emmer GmbH<br />

7350 Oberpullendorf, Hauptstr. 8<br />

www.buchwelten.at<br />

19


Fangen wir so an:<br />

„In Schönbrunn wurde<br />

gestern ein rosaroter Elefant mit<br />

grünen Füßen geboren.“<br />

Wie? Das glauben Sie nicht?<br />

Warum nicht?<br />

FAKT ODER<br />

FAKE<br />

Von Ursula Neubauer<br />

WAHR ODER FALSCH. Natürlich gibt es keinen rosaroten Elefanten. Auch<br />

keinen mit grünen Füßen. Sie wissen das. Und deshalb konnten Sie<br />

ratzfatz feststellen, dass dieser Satz nicht richtig ist. Das Unerfreuliche aber<br />

ist: Nicht immer kommen falsche Meldungen im auffälligen rosa Kleid und<br />

imposanter Elefantengestalt daher. Dann ist es schwieriger festzustellen,<br />

was stimmt und was nicht.<br />

Dass z.B. die Caritas in Österreich Handys im Wert von € 900,- an Flüchtlinge<br />

verschenken würde, hat sich so beharrlich und weit verbreitet, dass die<br />

Caritas gegen diese Lüge klagen musste. Sie hat die Klage gewonnen. Denn<br />

es hat nicht gestimmt. „Eine Lüge wird auch durch hundertfaches Posten in<br />

Online-Medien nicht wahrer“, hat Klaus Schwertner von der Caritas in einem<br />

Interview dazu gesagt. Recht hat er. Dass da draußen noch immer Menschen<br />

von den Handygeschenken überzeugt sind? Ist wohl anzunehmen, denn<br />

ein Bericht über ein Gerichtsverfahren ist weit nicht so interessant wie die<br />

vorangegangene neidschürende Meldung.<br />

MEINE WAHRHEIT, DEINE WAHRHEIT. Für mich als Journalistin gibt es jeden<br />

Tag neue Gründe, das Hände-über-dem-Kopf-zusammenschlagen zu üben<br />

und besorgt zu sein. Jedenfalls, wenn man gerne in einer funktionierenden<br />

Demokratie leben möchte. Was uns allen zu denken geben sollte, sind nämlich<br />

z.B. folgende Entwicklungen: Da gibt es eine Studie aus Massachusetts,<br />

die zeigt, dass sich Falschmeldungen in sozialen Medien viel rasanter verbreiten<br />

und mehr Menschen erreichen als Wahrheiten. Eine andere, die sagt,<br />

dass sich immer mehr Menschen ausschließlich über Informationen aus<br />

sozialen Medien ihre politische Meinung bilden (und nein, nicht nur in den<br />

USA). Dass gleichzeitig viele von ihnen nicht mehr unterscheiden können,<br />

was eine echte Nachricht und was Werbung ist. Oder sich nicht bewusst<br />

sind, dass sie online nur mitkriegen, was in „ihrer Welt“ los ist, nicht, was in<br />

„der Welt“ los ist (weil Algorithmen ihre Finger im Spiel haben).<br />

VERANTWORTUNG. Und dann ist da noch ein US-Präsident, der sofort „Fake<br />

News“ schreit, wenn ihm eine Meldung nicht passt. Oder ein Vizekanzler, der<br />

einen renommierten Journalisten als Lügner bezeichnet. Letzteres konnten<br />

einige deutsche KollegInnen nicht mehr mitansehen und haben einen offenen<br />

Brief an Kanzler Kurz geschrieben, weil sie dieses Posting als Angriff<br />

auf die Pressefreiheit sehen. Danke, Deutschland!<br />

So, und jetzt noch zu einem Teil, der eben auch zur Wahrheit gehört: Auch<br />

auf Journalistenseite ist nicht alles rosarot. Der Druck ist größer, Redaktionen<br />

sind kleiner. Wie oft ein Artikel online geklickt wird, wird wichtiger. Und<br />

manch einem/r aus meiner Kollegenschaft gefällt es, selbst im Mittelpunkt<br />

zu stehen und so genannten „Look-at-me-Journalismus“ zu betreiben. Ob<br />

da immer alle so objektiv bleiben, wie sie sollten? Vielleicht müssen sich<br />

also bitte einfach alle an der Nase nehmen, wenn uns unsere Demokratie<br />

lieb ist. Wir wollen uns schließlich nicht von rosaroten Elefanten mit grünen<br />

Füßen auf der Nase herumtanzen lassen.<br />

20


Mo., 21.5.<br />

14:00 Uhr<br />

IM HINTERHOF DER<br />

GESCHICHTE<br />

WANDERUNG MIT LESUNG UND MUSIK<br />

Unkostenbeitrag: € 28,<strong>–</strong> (*ermäßigt € 25,<strong>–</strong>)<br />

inkl. Wanderjause, Getränke und Bustransfer<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Im Interview mit Silvia Magdits, der<br />

sympathischen „Neuen“ im OHO.<br />

Was ist dein Aufgabenbereich?<br />

Ich bin für die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen<br />

verantwortlich. Konkret sind das Vernissagen,<br />

Kabaretts, Konzerte, Buchpräsentationen, Diskussionsrunden<br />

usw. Darüber hinaus unterstütze ich die Geschäftsführung<br />

im laufenden Betrieb.<br />

Seit wann <strong>bis</strong>t du im OHO tätig?<br />

Nach der letzten Lesewanderung haben uns viele Menschen gebeten,<br />

wieder eine Wanderung mit Lesestationen und Musik zu organisieren.<br />

Im Gedenkjahr <strong>2018</strong> haben wir uns nun einer ganz besonderen<br />

Wanderung angenommen.<br />

Von der Roma-Siedlung am Anger in Oberwart wandern wir über die<br />

Friedhöfe, den Zuckerberg und das Oberwarter Moor nach Oberschützen<br />

zum sogenannten Anschlussdenkmal. Hier zeigt sich, dass die großen<br />

Ereignisse Europas gerade auch im ehemaligen Hinterhof Westeuropas<br />

ihre Spuren hinterlassen haben.<br />

Die uns begleitenden AutorInnen lesen Texte, die von dieses Ereignissen<br />

inspiriert wurden. Texte über das Leben, die geschehene und kommende<br />

Ereignisse erahnen lassen. Die Realität der Roma-Siedlung, die<br />

Poesie der Gräber und des Moores und die Brachialität des Denkmals<br />

sind dabei unsere geistigen Wegweiser, begleitet von der Musik und<br />

gefüttert mit geschichtlichen Fakten von Mag. Wolfgang Tretter.<br />

Beteiligte AutorInnen: Clemens Berger, Stefan Horvath,<br />

Reinhold F. Stumpf, Susanne Toth, Katharina Tiwald ...<br />

Seit zwei Monaten, genau gesagt seit Jänner <strong>2018</strong>! Im Moment<br />

arbeite ich gemeinsam mit Jacqueline, die mich in alle<br />

Aufgaben einschult und unterstützt. Sie wird ab <strong>April</strong> in<br />

Mutterschutz gehen. Danach übernehme ich ihre Funktion<br />

in Eigenverantwortung.<br />

Was sind so deine <strong>bis</strong>herigen Highlights? …<br />

Deine Gustostückerl?<br />

Ich lerne viele interessante Menschen und Persönlichkeiten<br />

kennen. Ohne diese Aufgabe hätte ich nicht die Möglichkeit<br />

gehabt mit und für Künstlerinnen und Künstler<br />

und kreativen Persönlichkeiten zu arbeiten.<br />

sa, 19.5.<br />

Der obligate Bus, der uns in Oberschützen abholen wird, die zur Verfügung<br />

gestellte Wanderjause und der abschließende Besuch eines<br />

Buschenschanks sind selbstverständliche Fixpunkte dieser Wanderung<br />

durch die Geschichte und Geschichten.<br />

20:00 Uhr<br />

CRUSH * REMEDY<br />

Konzert: Rock, Dreampop, Grunge, Punk<br />

Eintritt: VVK € 6,<strong>–</strong> / AK € 8,<strong>–</strong><br />

CRUSH sind der hellste Stern am Grazer Firmament. Das<br />

Quintett spielt rockigen Dreampop, der hin und wieder<br />

von Alvvays oder einem Beach House träumt. Die ProtagonistInnen<br />

dieses ausdrucksstarken Schauspiels werden<br />

aufmerksamen Menschen schon von Bands wie The Liberation<br />

Service, Maneki Nekoč, Strafplanet oder Catholic<br />

Guilt bekannt sein. „Oida WOW!“ CRUSH: Christina<br />

Lessiak, Katrin Borecky, Christian Lach,<br />

Verena Borecky and Florian Kolar<br />

REMEDY aus Graz vermischen Grunge mit Post-Punk und<br />

viel Noise. Brachiale Gitarrenriffs und ausgetüftelte Arrangements<br />

verbünden sich gefühlvoll zu Lo-Fi-Hymnen.<br />

Ihr neues im September 2017 veröffentlichtes Album<br />

„Cool“, welches von Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf, Sex<br />

Jams ...) aufgenommen wurde, ist weit mehr als nur eine<br />

Zeitreise in die frühen 90er-Jahre, wo sich die Pixies zusammen<br />

mit Dinosaur Jr. umzingelt von Effektpedalen<br />

wiederfinden.


Zukunft<br />

am Lande?<br />

SA., 26.5.<br />

10:00 Uhr<br />

ZERRISSENE HEIMAT, WEGSCHIEBEN<br />

ODER ENTWICKELN<br />

Symposium zu Regionalentwicklung,<br />

Raumplanung und Gestaltung des<br />

ländlichen Raums<br />

Eintritt frei<br />

Begrüßung: Bürgermeister Georg Rosner<br />

Eröffnung: KommR. Dr. Alfred Kollar, Obmann der<br />

Oberwarter Siedlungsgenossenschaft<br />

Moderation: Erich Schneller<br />

Den ländlichen Raum könnte man als Blaupause für den Begriff<br />

Heimat bezeichnen. Die schöne Landschaft, das ländliche<br />

Brauchtum gelten als der Inbegriff des traditionell Vertrauten.<br />

Während das Landleben als Idylle dargestellt wird, ist es durch<br />

Landflucht, Braindrain, Zersiedelung, teure Infrastruktur und<br />

Niedergang der Nahversorgung in seinem ökonomischen Überleben<br />

gefährdet. Die Frage, die sich hier stellt, lautet: Können wir<br />

uns das Land als Lebensraum überhaut noch leisten?<br />

Weit abseits unseres Wahrnehmungshorizontes wird darüber<br />

tatsächlich diskutiert. Hier geht es vor allem um die Zersiedelung<br />

und die dazu benötigte Infrastruktur, die es dafür zu erhalten gilt.<br />

Am meisten schlagen sich diese Überlegungen in Raumplanung<br />

wieder, die als Steuerungsinstrument hier intervenierend einzuschreiten<br />

versucht.<br />

Als Kunsthaus interessiert uns natürlich die Frage des planerischen<br />

Designs: Kann auch für Raumplanung am Lande ein Äquivalent zur<br />

Stadtplanung entwickelt werden? Mit diesem Symposium wollen<br />

wir dieser Frage etwas näher treten, denn sie wird uns im Herbst<br />

mit ihren vielfältigen Facetten noch weiter diskursiv und künstlerisch<br />

begleiten.<br />

Zu folgenden Themen werden ExpertInnen Stellung beziehen:<br />

LANDFLUCHT / STADTFLUCHT <strong>–</strong> EIN SELTSAMES GEGENPAAR<br />

Dipl. Ing. Isabel Stumfol (Projektassistentin am Department<br />

für Raumplanung / Fachbereich für Regionalplanung und<br />

Regionalentwicklung / TU Wien)<br />

Wir erleben ein seltsames Phänomen: Junge Menschen <strong>–</strong> und hier<br />

in großer Zahl Frauen <strong>–</strong> ziehen in die Stadt und ältere Menschen,<br />

meist ältere Paare, ziehen auf das Land. Ist unsere Wahrnehmung<br />

hier richtig und was bedeutet das für die demografische Entwicklung<br />

am Land?<br />

ZERSIEDELUNG UND IHRE FOLGEN<br />

Referent Dr. Reinhard Seiß (Urban+)<br />

Zersiedelung stellt die Kommunen vor große Herausforderungen<br />

und Probleme, von Verkehrs-, Wasser-, Kanal- <strong>bis</strong> zur Energieinfrastruktur.<br />

Dazu kommt noch, dass der Bodenverbrauch sowie<br />

die Verbauung naturnaher, aber auch gefährdeter Gebiete die<br />

Situation verschärfen.<br />

REGIONEN UND REGIONALENTWICKLUNG UND IHRE GRENZEN<br />

Referent Dr. Robert Lukesch (ÖAR <strong>–</strong> Regionalberatung)<br />

Regionalentwicklung ist das neue Schlagwort für den ländlichen<br />

Raum. Was ist eine Region, kann sie als politisch zukunftsfähiges<br />

Äquivalent für Heimat dienen? Was kann die Regionalentwicklung<br />

bewirken und wo sind ihre Grenzen? Gibt es einen Zukunftsplan<br />

für den ländlichen Raum?<br />

PLANERISCHE GESTALTUNG DER LÄNDLICHEN ZUKUNFT<br />

DURCH RAUMPLANUNG UND GESTALTUNGSDESIGNS FÜR<br />

DEN LÄNDLICHEN RAUM<br />

Dr. Lilli Lička (BOKU Wien <strong>–</strong> Department für Raum, Landschaft<br />

und Infrastruktur)<br />

Raumplanung ist ein starkes, aber viel kritisiertes Instrument der<br />

Steuerung. Es gibt aber auch andere gestalterische Konzepte für<br />

den ländlichen Raum, die als Modelle dienen könnten: Infrastrukturüberlegungen,<br />

Ökodörfer, Ökosiedlungen, Naturschutzgebiete,<br />

Naturparks, Permakultur, ökologischer Landbau und Landschaftselemente,<br />

Dorferneuerung in Streckhofsiedlungen.<br />

Die abschließende Diskussionsrunde wird von zwei Kurzfilmen<br />

eingeleitet. Am Podium der Abschlussdiskussion neben den ExpertInnen:<br />

OStR Helmut Wallmann (Verein kukuk, engagiert sich<br />

für eine integrative Regionalentwicklung), Bgm. Georg Rosner,<br />

Dr. Martina Handler (ÖGUT) und KommR. Dr. Alfred Kollar (OSG),<br />

Dr. Klaus Jürgen Bauer (Architekturraum Burgenland)<br />

22


RAUMPLANUNG ALS<br />

GESAMTPOLITISCHE<br />

VERANTWORTUNG<br />

Die Probleme unserer Siedlungsentwicklung sind<br />

lösbar <strong>–</strong> wenn die Instrumente, die es gibt, endlich<br />

ernsthafte Anwendung finden.<br />

Von Reinhard Seiß<br />

Dass Österreich von allen vergleichbaren EU-Staaten den<br />

meisten Boden verbraucht, den höchsten Motorisierungsgrad<br />

aufweist und die größte Dichte an Einzelhandelsflächen verzeichnet,<br />

zeigt, dass jene Entwicklungen, die Raumplaner, Verkehrsplaner,<br />

Ökologen, Innenstadtkaufleute, aber auch manche Kommunalpolitiker<br />

und zunehmend mehr Bürger beklagen, keineswegs<br />

dem internationalen Durchschnitt entsprechen. Sie sind weit über<br />

jedes Ziel hinausgeschossen und nicht etwa „passiert“, sondern<br />

waren gewollt <strong>–</strong> und geplant!<br />

Das der Raumplanung anzulasten, wäre indes verfehlt, zumal<br />

diese Disziplin von sich aus nichts zu ändern vermag, sondern<br />

auf Umsetzung durch die Politik angewiesen ist. Aber auch die<br />

Planungspolitik allein könnte keinen Turnaround in unserer Siedlungsentwicklung<br />

bewirken, da viele andere Politikfelder in hohem<br />

Maße raumwirksam sind <strong>–</strong> auch wenn dies den Verantwortlichen<br />

nicht immer bewusst ist. Das Übel liegt im ressortübergreifenden<br />

Nebeneinander von Gesetzen, Verordnungen, Steuern, Abgaben<br />

und Förderungen begraben, die in ihrem Zusammenspiel jene<br />

verheerenden Wirkungen zeitigen, denen wir vermeintlich hilflos<br />

gegenüberstehen. Positiv formuliert: Wären alle Entscheidungsträger<br />

auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene bereit, ihre Politik<br />

aufeinander abzustimmen, wären wir einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung<br />

einen großen Schritt näher <strong>–</strong> und könnten im<br />

Übrigen mehr Geld als mit jeder Steuerreform sparen.<br />

Parkplatz vor dem Supermarkt. Der Ersatz der Kommunalsteuer<br />

als wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden wiederum würde<br />

schlagartig den ruinösen Wettlauf unter den Bürgermeistern um<br />

Gewerbeparks und Fachmarktzentren beenden. Zudem wäre der<br />

Bund jederzeit in der Lage, die rechtliche Basis dafür zu schaffen,<br />

dass gewidmetes Bauland nicht mehr länger gehortet werden<br />

kann <strong>–</strong> und die Bodenwertsteigerung bei Umwidmungen mehrheitlich<br />

der öffentlichen Hand zufällt.<br />

Die Länder müssten ihre Wohnbauförderung konsequent auf Sanierung,<br />

Umnutzung und flächensparenden Neubau in zentralen<br />

Lagen konzentrieren <strong>–</strong> und dem Häuschen im Grünen jegliche<br />

Unterstützung versagen. Dasselbe gilt für die Wirtschaftsförderung<br />

<strong>–</strong> auch hier dürfte es zu keiner Subvention flächenvergeudender,<br />

autoabhängiger Betriebsansiedlungen mehr kommen. Zudem<br />

sollten die Kosten der Siedlungsinfrastruktur nach dem Verursacherprinzip<br />

dem Häuslbauer respektive dem Unternehmer weiterverrechnet<br />

und nicht wie <strong>bis</strong>her umverteilt werden. Auch eine<br />

Reform der Stellplatz- und Garagenverordnungen würde das Ihre<br />

dazu beitragen, dass der Flächenfraß und die Autogerechtigkeit<br />

unserer Siedlungsentwicklung eingedämmt werden. Und nicht<br />

zuletzt müsste die Landesraumordnung ihre verwaiste Aufgabe<br />

der Regionalplanung endlich mit Leben erfüllen <strong>–</strong> sowie ihrer Rolle<br />

als Aufsichtsbehörde in der Flächenwidmungsplanung deutlich<br />

gewissenhafter entsprechen.<br />

Auf Bundesebene etwa würden mit der Abschaffung der Pendlerpauschale<br />

nach heutigem Zuschnitt, der es seit Langem an<br />

sozialer Treffsicherheit mangelt, sowie der Steuerbegünstigung<br />

für Firmenwagen zwei wesentliche Treiber des Straßenverkehrs<br />

entfallen. Generell müsste die Subventionierung des Autos, die<br />

sogar der ÖAMTC eingesteht, durch Einführung der Kostenwahrheit<br />

in der Mobilitätspolitik gestoppt werden. Dies würde neue<br />

Investitionen für den öffentlichen Verkehr ermöglichen und eine<br />

kompaktere Siedlungsentwicklung begünstigen.<br />

Die Kommunen schließlich sollten die zunehmenden rechtlichen<br />

Möglichkeiten an boden- und infrastrukturpolitischen wie auch<br />

vertragsraumplanerischen Maßnahmen viel konsequenter ausschöpfen.<br />

Bei der Parzellierung neugewidmeter Flächen könnten<br />

sie verdichteten Bauformen bereits Vorschub leisten <strong>–</strong> und durch<br />

eine städtebaulich orientierte Bebauungsplanung unseren Siedlungsgebieten<br />

jene funktionale und räumliche Qualität zurückgeben,<br />

die sie in den letzten 50 Jahren verloren haben.<br />

Die Grundsteuer, letztmalig 1973 valorisiert, könnte als zusätzliches<br />

Steuerungsinstrument gegen bedenkenlosen Flächenverbrauch<br />

dienen <strong>–</strong> und die 1.000-Quadratmeter-Parzelle für ein Einfamilienhaus<br />

ebenso empfindlich verteuern wie den weitläufigen<br />

Dr. Reinhard Seiß ist Raumplaner, Filmemacher und<br />

Fachpublizist in Wien und Mitglied der Deutschen<br />

Akademie für Städtebau und Landesplanung.<br />

23


IM LANDE?<br />

5. Mai * 20:00 Uhr<br />

OFFENE BÜHNE<br />

BURGENLAND<br />

Bei der Offenen Bühne Burgenland treten<br />

heimische KünstlerInnen im Zehn-<br />

Minuten-Rhythmus hintereinander auf und<br />

geben so einen Einblick in ihre vielfältigen<br />

Programme. Moderiert von Harald Pomper<br />

werden Kabarett, Musik, Satire und vieles<br />

mehr geboten. Ein unterhaltsamer und kurzweiliger<br />

Abend ist somit wieder garantiert!<br />

Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf<br />

7542 Gerersdorf 66c<br />

26. Mai * 14:00 Uhr<br />

C’EST LA MÜ<br />

Festival für Musik, Literatur<br />

und Kleinkunst<br />

Die Cselley Mühle in Oslip ist ein Hort<br />

der Freude und des Loslassens, des<br />

Kunst- und Kulinarikgenusses für Jung, Alt<br />

und die ganze Familie. Dieses wunderschöne<br />

Ambiente will auch <strong>2018</strong> wieder genossen<br />

werden und mit der vierten Ausgabe<br />

des C‘est la Mü werden wieder Musik, Literatur<br />

und Kleinkunst an diesen besonderen<br />

Ort gebracht.<br />

Für <strong>2018</strong> wurde erneut ein buntes, abwechslungsreiches,<br />

außergewöhnliches<br />

und „anderes“ Programm zusammengestellt<br />

<strong>–</strong> die Initiatoren freuen sich jetzt<br />

schon auf ein Wiedersehen <strong>–</strong> oder ein Kennenlernen<br />

<strong>–</strong> in der Cselley Mühle, Oslip!<br />

Früher-Vogel-Tickets mit und ohne<br />

Busfahrt bereits erhältlich:<br />

https://ntry.at/cestlamue18<br />

AK € 45,<strong>–</strong> | VVK € 38,<strong>–</strong> | NTRY € 35,<strong>–</strong><br />

Ermäßigung für Club-Ö1-Mitglieder<br />

(Nur über die Cselley Mühle direkt erhältlich!)<br />

9. Mai <strong>bis</strong> 8. Juli<br />

HARTBERGER<br />

LITERATURSOMMER<br />

<strong>2018</strong><br />

Der Hartberger Literatursommer geht<br />

bereits in sein siebentes Jahr und hat<br />

sich als eigenständige Veranstaltungsreihe<br />

etabliert. Er ist fixer Bestandteil des jährlichen<br />

Kulturgeschehens geworden und<br />

zweifellos der bedeutendste Literaturevent<br />

der Oststeiermark. Durch die Kombination<br />

von Literatur, Musik, das einzigartige Ambiente<br />

der Stadt und ihrer Umgebung sowie<br />

das Angebot regionaler Spezialitäten und<br />

Weine werden nicht nur Literaturinteressierte<br />

angesprochen. Der Erlebnis- und<br />

Genussfaktor der Veranstaltungen unter<br />

freiem Himmel, in den schönsten Gärten<br />

der Stadt zieht viele BesucherInnen in die<br />

Region. Durch die Öffnung privater Gärten<br />

wird auch ein Bewusstsein geschaffen,<br />

Kunst selbst mitzutragen und zu erleben.<br />

Karten ab Ende März bei allen oeticket- Verkaufsstellen<br />

und im Bürgerservice im Rathaus<br />

Hartberg. Diese Veranstaltung ist Partnerin<br />

des Steiermark Tourismus „Kulturgenuss im<br />

Grünen“.<br />

7064 Oslip, Sachsenweg 63<br />

CSELLEY MÜHLE<br />

+43 (0)2684-2209, festival(a)cestlamue.at<br />

Hartberger Literatursommer<br />

Kulturreferat, Rathaus<br />

+43 (0)3332-603-120, kultur@hartberg.at<br />

24


HUNGER AUF KUNST<br />

Auch Menschen mit finanziellen Engpässen haben ein Recht auf<br />

Kunst und Kultur. Die Teilhabe am kulturellen Leben ist ein<br />

Grundrecht, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />

verankert ist, jedoch immer mehr Menschen aufgrund steigender<br />

Armut verwehrt bleibt. Ein Kulturbesuch ist für viele heute einfach<br />

nicht mehr leistbar. Hier hilft die Aktion „Hunger auf Kunst und<br />

Kultur“ mit dem „Kulturpass“, der sozial Benachteiligten den freien<br />

Eintritt in zahlreiche Kultureinrichtungen ermöglicht.<br />

Anzeige<br />

Auch das OHO ist bei der Aktion „Hunger auf Kunst“ dabei. Pro<br />

OHO-Eigenveranstaltung werden zehn Plätze für KulturpassbesitzerInnen<br />

bereitgestellt. Bei Einlass ist pro Person ein Kulturpass oder<br />

alternativ die Identitätskarte (blau oder weiß) für Flüchtlinge vorzuzeigen.<br />

Ohne Vorlage und Reservierung kann leider kein Einlass<br />

gewährt werden. Daher ist es ist hierzu erforderlich, sich vorab im<br />

OHO-Büro anzumelden, um einen Platz sicherzustellen!<br />

KULTURBUDDY<br />

KulturbegleiterInnen (Kulturbuddies) sind kulturelle VermittlerInnen<br />

auf Augenhöhe. Sie agieren Besuche in Museen und Ausstellungen,<br />

vernetzen sich untereinander und bilden Fahrgemeinschaften zu<br />

diversen Veranstaltungen.<br />

EINE KLEINE<br />

DORFMUSIK FEIERT<br />

7 passionierte Musikanten aus 7<br />

kleinen Dörfern im Südburgenland<br />

<strong>–</strong> die Blasmusik-Formation „Eine<br />

kleine dorfMusik“ beschenkt sich<br />

zum 10. Geburtstag und zur Freude<br />

aller Blasmusikfans mit einem<br />

Tonträger. Die Jubiläums-CD mit<br />

dem schlichten Titel „10“ ist beim<br />

tuba-musikverlag erhältlich. Jetzt<br />

bestellen im Online-Shop auf<br />

www.tuba-musikverlag.at<br />

Kreative VordenkerInnen nutzen zudem die Möglichkeit, über den<br />

Verein eigene Ideen zu Projekten im kulturellen Bereich zu verwirklichen<br />

<strong>–</strong> professionelles Projektmanagement-Know-how wird zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sind unfall- und haftpflichtversichert<br />

und können sich national mit dem Österreichischen Freiwilligenpass<br />

des Sozialministeriums ausweisen.<br />

Mi, 30.5.<br />

ALLGEMEINE INFOS ZUR AKTION<br />

Der Verein ARGUMENTO ist für die Koordination sowie Leitung der<br />

Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ im Burgenland zuständig.<br />

Informationen zu den burgenländischen Partnern, Ausgabestellen<br />

und Kulturbetrieben finden Sie unter www.argumento.at.<br />

20:00 Uhr<br />

HAYDN GOES BRASS<br />

Konzert der Bigband des<br />

Haydnkonservatoriums<br />

Jazz, Swing, Latin<br />

VVK € 16,<strong>–</strong> / AK € 18,<strong>–</strong> (*ermäßigt VVK € 14,<strong>–</strong> / AK € 16,<strong>–</strong>)<br />

Die Haydnkons-Bigband: Als eine der Varianten des Ensemble-<br />

und Orchesterspiels wurde im Haydnkons vor zwei Jahren<br />

die Haydnkons-Bigband unter der Leitung von Prof. Johann<br />

Hausl ins Leben gerufen. Die Mitwirkenden sind Jazz- und<br />

Klassik-StudentInnen, die ihre Erfahrung im Musizieren in den<br />

Stilen Swing, Jazz, Latin-Jazz und Jazz-Rock machen wollen.<br />

Das Programm: Zwei Komponisten des Vereins KIBu treten<br />

beim Konzert in Oberwart in den Vordergrund. Der eine ist<br />

der leider viel zu früh verstorbene Fritz Pauer, ein auf der<br />

ganzen Welt bekannter österreichischer Jazz-Pianist. Der andere<br />

ist Johann „Hans“ Hausl, der Jazz-Piano-Lehrer des Joseph-Haydn-Konservatoriums<br />

in Eisenstadt.<br />

Auf dem Programm stehen Werke von Fritz Pauer und Hans<br />

Hausl in Bigband- und Ensemble-Besetzung.<br />

25


„WIR SIND LITERARISCHE<br />

ZWANGSNEUROTIKER“<br />

Die beiden Kabarettisten Leo Lukas und Simon Pichler fühlen sich endlich<br />

reif, auch FREMDE FEDERN würdigen zu können. Haben sie sich in ihren<br />

vorangegangenen Kabarettprogrammen die Texte überwiegend selbst<br />

geschrieben, so liefern sie in ihrem aktuellen Programm Neu-Interpretationen<br />

von Kabarett-Klassikern wie Kurt Tucholsky, Karl Valentin, Helmut<br />

Qualtinger, Gerhard Bronner oder Georg Kreisler. Und dass Simon Pichler<br />

ein begnadeter Schüttelreimer ist, beweist er nicht nur auf der Kabarettbühne,<br />

denn auch dem <strong>BLATTWERK</strong> hat er einen Schüttelreim spendiert.<br />

Wir haben Simon Pichler zum Interview getroffen.<br />

SA., 15.6.<br />

20:30 Uhr<br />

„FREMDE FEDERN“<br />

LEO LUKAS UND SIMON PICHLER<br />

Kabarett<br />

VVK € 17,<strong>–</strong> / AK € 19,<strong>–</strong><br />

(ermäßigt VVK € 15,<strong>–</strong> / AK € 17,<strong>–</strong>)<br />

Zusammen haben Leo Lukas und Simon Pichler über siebzig<br />

Bühnenjahre auf dem Buckel und etwa fünftausend<br />

Auftritte in den Knochen.<br />

In ihrem neuen Programm entfalten Leo Lukas und Simon<br />

Pichler eine illustrierte Weltgeschichte der Komik. Dabei<br />

garnieren sie historisch Gesichertes locker, um nicht zu<br />

sagen: knusprig-prickelnd mit eigenen Interpretationen.<br />

Erstmals setzen sie auch Projektionen ein, unterstützt<br />

vom begnadeten Zeichner Jörg Vogeltanz und von Franz<br />

Alexander Langer als „virtueller Pianist“ und zusätzliche<br />

Gesangsstimme.<br />

Sie arbeiten seit 1984 mit Leo Lukas zusammen. Wie würden Sie Ihre<br />

nun schon jahrzehntelange Zusammenarbeit mit ihm beschreiben?<br />

Täuscht der Eindruck, dass Sie beide wie Brüder im Geiste sind? Oder<br />

kracht’s hin und wieder mal?<br />

Also, „Brüder im Geiste“ klingt ein <strong>bis</strong>serl wie „geistliche Brüder“ … sagen<br />

wir mal so: Uns fallen sehr oft die gleichen Ungereimtheiten dieser Welt<br />

auf, und wir wundern uns im Chor, dass sie den meisten Menschen nicht<br />

aufzufallen scheinen. Politisch verstehen wir uns prima. Da wir beide<br />

literarische Zwangsneurotiker sind, müssen wir beim Texten um einzelne<br />

Formulierungen oft lange ringen, zuweilen auch miteinander. Krachen tut<br />

es nur, wenn wir in einem Doppelzimmer übernachten müssen. Das ist<br />

dann der Leo, der schnarcht krachend.<br />

Sie beide arbeiten ja nicht nur als Kabarettisten, sondern auch als<br />

Trainer. Sie leiten Workshops und Seminare, unter anderem auch<br />

zur Konfliktbearbeitung. Was nimmt denn in Ihrer beider Arbeitszeit<br />

mehr Raum ein? Die Bühne mit dem Kabarett oder der Seminarraum<br />

als Workshop-Leiter? Findet man als Kabarettist über den Humor<br />

leichter Zugang zu manchen Konfliktbereichen?<br />

Habe ich erwähnt, dass wir zwangsneurotisch veranlagt sind? Da haben<br />

Sie uns mit dieser Frage einen schönen Hund angetan. Ich kann nicht<br />

leichthin sagen: Das nimmt mehr, das weniger Zeit ein. Das müsste genau<br />

gestoppt werden. Und dazu fehlt bei unsrer vielschichtigen Tätigkeit<br />

einfach die Zeit. Ernsthaft: Das ist ja noch lange nicht alles. Kollege Lukas<br />

schreibt nächtelang seine Perry-Rhodan-Romane, ich organisiere gerade<br />

wieder den Grazer Kleinkunst-Nachwuchswettbewerb, beide schreiben<br />

wir Reisereportagen, moderieren Veranstaltungen, führen Regie … was<br />

gerade dringend ansteht, beansprucht die meiste Zeit.<br />

Zur Ergänzungsfrage: Ja. Und da Theater ohne Konflikt nur fad sein kann,<br />

ist umgekehrt Theater als Darstellungs- und Bearbeitungsmittel für Konflikte<br />

natürlich ein wichtiges Werkzeug.<br />

Worauf dürfen sich denn die Besucherinnen und Besucher des OHO<br />

bei Ihrem Kabarett-Programm besonders freuen?<br />

Besonders freuen dürfen sie sich auf gute alte bekannte Hits des österreichischen<br />

Kabaretts und eine Reihe ganz neuer Nummern, auf viel Musik<br />

vom großartigen Franz Alexander Langer, auf opulente Optik durch die<br />

Meisterfotografin Ulrike Rauch und auf vieles mehr. Wir haben das OHO ja<br />

schon mal beehrt und etliche andere südburgenländische Metropolen auch<br />

bespielt. Aber es ist höchste Zeit, wieder zu kommen. Wir sind <strong>–</strong> und das ist<br />

absolut kein dummer Witz <strong>–</strong> große Fans der burgenländischen Lebensart!<br />

26


✁<br />

WERKAUSSCHNITT: ZSUZSANNA ENYEDI<br />

EINE ZUMUTUNG ODER<br />

DER WERT DES DISKURSES!<br />

Dieser ist gerade in der heutigen Zeit der laut nachhallenden<br />

Echoräume sogenannter „sozialer Medien“ gar nicht<br />

hoch genug einzuschätzen. Warum wir das extra betonen?<br />

Weil LeserInnen des <strong>BLATTWERK</strong>S immer wieder nachfragen,<br />

warum in den einzelnen Beiträgen oft gegensätzliche<br />

Positionen vertreten werden? Weil der gesellschaftliche<br />

Diskurs nun mal von unterschiedlichen Positionen lebt,<br />

bemühen wir uns in jeder Ausgabe, KünstlerInnen, Journalistinnen<br />

und ExpertInnen mit ihren jeweiligen Sichtweisen<br />

für ein aktuelles Thema zu gewinnen. Dabei legen wir<br />

größten Wert darauf, die Kommentare, Meinungen und<br />

Darstellungen nicht zu zensurieren. Dies kann durchaus<br />

gegensätzliche und vom OHO-Team nicht geteilte Ansichten<br />

enthalten. Ein journalistisches Grundverständnis, das<br />

wir uns und unseren LeserInnen zumuten. Eine Zumutung?<br />

Unbedingt.<br />

WERDEN SIE<br />

OHO<strong>–</strong>MITGLIED!<br />

Das OHO ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinnorientiert<br />

arbeitet. Die Mitglieder unterstützen durch ihren<br />

Beitrag eine Arbeit im Kunst- und Kulturbereich, die ohne<br />

öffentliche, aber auch private Förderung nicht denkbar ist.<br />

Mitglieder erhalten bei allen Veranstaltungen ermäßigten Eintritt.<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 30,<strong>–</strong> im Jahr.<br />

Sie möchten Mitglied werden? Dann überweisen Sie den<br />

Mitgliedsbeitrag unter Angabe Ihres Namens und Ihrer<br />

Adresse (gerne auch mittels hier abgedruckten Erlagschein)<br />

auf folgendes Konto:<br />

BANKVERBINDUNG: BANK BURGENLAND,<br />

IBAN: AT 84 51000 902 1421 5900, BIC: EHBBAT2E<br />

Als Willkommensgeschenk erhalten die ersten zehn Personen,<br />

die jetzt OHO-Mitglied werden, ein Hörbuch mit<br />

der „Oberwarter Sinfonie“, einer Erzählung von Katharina<br />

Tiwald und einen Getränkebon.<br />

Wenn Sie die OHO-Zeitschrift <strong>BLATTWERK</strong> kostenlos zugeschickt<br />

bekommen wollen, dann kontaktieren Sie uns bitte<br />

telefonisch oder per E-Mail: Telefon 03352 -38555, info@oho.at<br />

✁<br />

27


28<br />

Wiederverwenden<br />

ist angesagt!


Die Werkstatt<br />

Die Diskussion um die kreative Stadt, die Einbindung von Jugendlichen<br />

in unsere Arbeit und neue gesellschaftliche Entwicklungen sind für das<br />

Team des OHO der Anlass, ein neues Format einzuführen. Jedes Halbjahr<br />

möchten wir mindestens ein Wochenende für einen Open Space<br />

öffnen, ein offenes Format, das Raum und Möglichkeiten für<br />

Aktivitäten aus allen möglichen Bereichen bietet.<br />

SA., 16.6.<br />

10:00 Uhr<br />

DIE WERKSTATT<br />

Repaircafé und Open Space<br />

Eintritt frei<br />

Repaircafés sind neben Coworking Spaces im Moment der ganz<br />

große Renner im Bereich der sogenannten offenen Formate.<br />

Hier wird unter Anleitung von freiwilligen ExpertInnen repariert<br />

und Fachwissen weitergegeben. Unter dem Titel „die Werkstatt“<br />

möchten wir einen Raum zur Verfügung stellen, in dem unsere<br />

BesucherInnen ihre Fahrräder, Elektroartikel etc. reparieren, aber<br />

z. B. auch ihre Kleider ändern oder flicken können.<br />

WIEDERVERWENDEN STATT WEGWERFEN<br />

eine Initiative des BMV<br />

Der Burgenländische Müllverband betreibt Abfallsammelstellen<br />

im ganzen Land und sorgt mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen<br />

dafür, dass die Menschen sich gut überlegen, was sie als<br />

Abfall alles wegwerfen. Daher hat der BMV das „Re-Use-Netzwerk<br />

Burgenland“ ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk besteht mittlerweile<br />

aus drei sogenannten Re-Use-Shops. Das Burgenländische<br />

Schulungszentrum (BUZ) betreibt den Shop in Oberpullendorf, die<br />

Carla den Shop in Oberwart und das Bildungs- und Beratungszentrum<br />

den Re-Use-Shop in Rudersdorf. In allen drei Shops werden<br />

wiederverwendbare Gebrauchsgegenstände entgegengenommen<br />

und wieder in den Verwendungskreislauf zurückgeführt.<br />

Gesammelt und verkauft werden vor allem Hausrat, Sport- und<br />

Freizeitartikel, kleine Elektrogeräte, Bücher und Kleidung.<br />

Gern kooperieren wir hier mit Fachleuten, anderen Initiativen<br />

oder Organisationen wie dem Burgenländischen Müllverband<br />

(BMV). Die „Werkstatt“ soll nicht nur den HandwerkerInnen etwas<br />

bieten. Wir denken auch<br />

an eine Büchertauschecke für<br />

gebrauchte Bücher und an einen<br />

Tauschmarkt für landwirtschaftliche<br />

Produkte.<br />

Weiters bieten wir Menschen<br />

die Möglichkeit, Vorträge zu<br />

den Themen Urban Gardening,<br />

regionale Initiativen oder technisches<br />

Know-how in einem separaten<br />

Raum abzuhalten.<br />

Wer noch weitere Ideen hat oder z. B. einen 3-D-Drucker kostenpflichtig<br />

für andere zur Verfügung stellen will, kann uns unter<br />

der Nummer 03352-38555 bzw. Mail harald.franzke@oho.at<br />

kontaktieren.<br />

Erklärtes Ziel des BMV ist es, den Re-Use-Gedanken im Burgenland<br />

zu stärken, und so begrüßt man beim BMV Initiativen wie jene des<br />

OHO, ein Repaircafe zu veranstalten. Es soll eine „Kreislaufwirtschaft“<br />

in Gang kommen. Das entspricht nicht nur dem Umweltschutzgedanken,<br />

es entlastet auch die Geldtaschen der Re-User.<br />

Das OHO-Café ist während der Veranstaltung geöffnet. Bei Schönwetter<br />

findet die Veranstaltung im Gastgarten und Foyer bzw. Café<br />

des OHO statt; bei Schlechtwetter im Saal.<br />

Weitere Informationen über die Re-Use-Shops unter www.bmv.at.<br />

29


WEINGUT JALITS<br />

EISENBERG<br />

Weinbau Jalits ist ein<br />

traditioneller Familienbetrieb.<br />

In fünfter Generation widmet sich<br />

die Familie dem Weinbau. 2001<br />

hat Mathias Jalits die Betriebsführung<br />

übernommen und vergrößert seither stetig die<br />

Anbaufläche mit Fokus auf Qualität und Regionalität.<br />

Der Eisenberg ist für Mathias Jalits etwas Besonderes,<br />

ein Gebiet mit unvergleichlichen Vorzügen und Eigenschaften.<br />

Und genau so sollen seine Weine schmecken.<br />

Wer einen Wein aus dem Hause Jalits genießt, soll ein<br />

Stück Südburgenland schmecken <strong>–</strong> mineralisch kraftvoll,<br />

voller Finesse.<br />

Mathias Jalits versucht, den einzigartigen Charakter der<br />

Region in Flaschen zu füllen. „Man soll den Eisenberg am<br />

Gaumen haben, wenn man unsere Weine trinkt“, lautet<br />

das Credo des Südburgenländers. Sandiger, toniger,<br />

schwerer Lehm und der nach Südosten offene Kessel, der<br />

eisige Nordwinde abhält, sorgen für ideale Bedingungen<br />

und für das Gedeihen eines kraftvollen, mineralischen<br />

Blaufränkisch, die Hauptsorte des Weinguts.<br />

Auch Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Merlot, Zweigelt<br />

und eine kleine Menge an Welschriesling wachsen auf<br />

den Hängen des Eisenberges.<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

Eisenberg DAC Reserve Diabas 2015<br />

Würziger dunkel-beeriger Duft nach Brombeeren,<br />

Zwetschkenröster und getrockneten Kräutern mit zarter<br />

Holzwürze. Am Gaumen ist er saftig, dicht und recht<br />

würzig. Er hat eine feine Struktur mit deutlichem Tannin.<br />

DER TRUMMER <strong>–</strong><br />

WILLKOMMEN IM FEIERABEND<br />

Zum 125-jährigen Geburtstag hat sich eines der ältesten<br />

Wirtshäuser des Burgenlandes neu erfunden: Weinkost & Feinkost<br />

lautet nun das Credo vom Trummer. Der ideale Platz für einen<br />

entspannten Feierabend in der Thermenregion Stegersbach.<br />

Den Trummer in Burgauberg gibt’s seit 1892 <strong>–</strong> in der einen oder anderen<br />

Form: erst als Bauernhof, dann als Wirtshaus, als Tankstelle, als Lagerfeuer-Stätte,<br />

als Konzert-Location und so fort. Aber eines ist seit 1892 unverändert:<br />

seine Gastfreundschaft.<br />

Zum 125-Jahr-Jubiläum hat man im Hause Trummer vorsichtig modernisiert.<br />

Alt trifft neu, bei der Architektur genauso wie bei den Gästen. Was Paul<br />

Trummer am Herzen liegt, steht jetzt im Namen: Weinkost & Feinkost <strong>–</strong> bedeutet,<br />

die besten Weine des Südburgenlands und der Südoststeiermark<br />

zu kredenzen und dazu feine Kost als Begleitung. Prosciutto, Schinken- und<br />

Käseköstlichkeiten gehören ebenso dazu wie warme Teigfladen oder Wildgulasch<br />

aus der hauseigenen Damwildzucht.<br />

Der Feierabend steht im Mittelpunkt der gemütlichen Mischung aus Weinbar<br />

und Wirtshaus: Die Gäste im Trummer sollen nach einem harten Arbeitstag<br />

eine genussvolle Zeit erleben, eine Auszeit vom Alltag in entspannter Atmosphäre.<br />

Und in den warmen Sommermonaten lädt der Trummer in den<br />

großen Garten zum Gartenfest: Bei Grillerei und Livemusik können Gäste<br />

einen gemütlichen Sommerabend im Südburgenland ausklingen lassen.<br />

DER TRUMMER<br />

Grazer Straße 25, 8291 Burgauberg<br />

03326-52258, office@derTrummer.at<br />

www.derTrummer.at<br />

Tipp:<br />

Spezialitätenwochen im <strong>April</strong>:<br />

„PROSCIUTTO & CO.“<br />

Schinkenköstlichkeiten<br />

aus Italien, Spanien und<br />

Slowenien, dazu ausgesuchte<br />

Weine aus<br />

den Regionen.<br />

Geöffnet:<br />

DI-SA, 16:00-23:00 Uhr<br />

Reservierungen: 03326-52258<br />

30


Mit der Re-Use-Box : Wiederverwenden statt wegwerfen!<br />

Weil Vieles zum Wegwerfen zu schade ist, sammeln der BMV<br />

und seine Partner alles, was du nicht mehr brauchst. Hol dir vom<br />

Re-Use-Shop gratis deine Re-Use-Box und befülle sie mit gut<br />

erhaltenen und einwandfrei funktionierenden Altwaren, wie zum<br />

Beispiel:<br />

Hausrat und Geschirr, Kleidung, Spielsachen, Sportund<br />

Freizeitartikel, Klein-Elektrogeräte uvm.<br />

Die gesammelten Waren werden überprüft und dann in den Re-<br />

Use-Shops verkauft. Dadurch werden die Müllberge kleiner und<br />

Schönes und Brauchbares wird deutlich billiger.<br />

Euer<br />

Reini Reinhalter<br />

www.bmv.at<br />

GÜNSTIGER ZU BURGENLANDS TOP-EVENTS<br />

CARD<br />

ARBEITERKAMMER BURGENLAND<br />

bgld.arbeiterkammer.at • 02682 740<br />

HOL DIR DEINE AK-CARD<br />

kostenlos für alle Mitglieder der AK-Burgenland<br />

02682 740-3141 • bgld.arbeiterkammer.at/ak-card<br />

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OFFENES HAUS OBERWART<br />

A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12<br />

Telefon +43 (0)3352<strong>–</strong> 3855, info@oho.at<br />

www.oho.at

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