BLATTWERK AUSGABE No.7 – April bis Juni 2018
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P. b.b. GZ 03Z034.973 M Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Josef 1/2018 WERKAUSSCHNITT: HELMUT PARTHL / ES TURNT DER FRÜHLING ZU - UNTER LEIBE
BLATTWERK
ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND KULTUR AM ORT
+ OHO-PROGRAMM APRIL BIS JUNI 2018
No. 07
LOB DER PROVINZ
Ein Essay von Klaus Jürgen Bauer
BORDERLINE 2018
Filmtage im OHO
FAKT ODER FAKE
Ursula Neubauer über rosa Elefanten
und andere Wahrheiten
6
10
20
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Paradiesisch kochen
SONDERAUSSTELLUNG IM RAHMEN DES PARADIESFRÜHLINGS
27. APRIL BIS 26. MAI 2018
ERÖFFNUNG: 1. MAI 2018, BURG GÜSSING
Über 1.000 Stück an historischen Kochbüchern:
Vom ersten in Österreich gedruckten Kochbuch aus dem 17. Jhdt.
bis zum vermutlich kleinsten Kochbuch der Welt, das nur mit einer Lupe
gelesen werden kann. Weitere Infos auf www.paradiesfruehling.at
BURG GÜSSING
geöffnet von 15. März – 15. November 2018, Dienstag – Sonntag von 9:00 – 17:00 Uhr
Telefon 03322/43400, www.burgguessing.at
„DIE WAHRHEIT IST EIN KIND DER ZEIT, NICHT DER AUTORITÄT“
Bertold Brecht „Das Leben des Galilei“
Fake news, das große Schlagwort unserer Zeit, spiegelt das Unbehagen
einer von Informationen überfluteten Gesellschaft wider. Die gleichzeitige
digitale Präsenz von globalen, gegenwärtigen, historischen und in
die Zukunft projizierten Informationen lässt uns den Überblick verlieren.
Wir sehnen uns nach Orientierungspunkten, einfachen Wahrheiten und
halten der Flut an Input unsere eigene Erzählung der Welt entgegen.
Ebendiese Sehnsucht, sich selbst über eine persönliche Geschichte mit
der Welt in Bezug zu setzen, ist möglicherweise der Grundstein künstlerischen
Schaffens, vor allem aber der Kunst des Erzählens in ihren
vielfältigen Erscheinungsformen.
Für mich bedeuten fake news, dass wir uns in unseren eigenen Erzählungen
über die Welt, das Ich und das Wir verlieren. Wir pochen genau
dort auf Wahrheiten – die wir in Informations-Filterblasen bestätigt
finden –, wo eigentlich Haltung und Offenheit gefragt sind, wir berufen
uns auf Autorität dort, wo Skeptizismus und Kritik gefragt sind. Ganz
persönlich erzählen wir uns die Welt zurecht, mit einer Gewalt, die uns
selbst erschreckt. Es ist uns die Poesie abhanden gekommen!
Mit dem Thema der burgenländischen Filmtage Borderline 2018 – „Fiktion,
Dokumentation, Fake“ – machen wir unserem geschätzten Publikum
das Angebot einer poetischen Auseinandersetzung. Wir starten mit
dem Film „Murer – Die Anatomie eines Prozesses“ in Anwesenheit des
Regisseurs, zeigen Kurz-Dokumentationen u. a. von Kristina Schranz und
Walter Reiss und schließen mit der Premiere von Peter Wagners Film-Essay
„Ein LKW mit toter Fracht“. Mit sieben Hauptfilmen, Kurzfilmen und
Diskussionen im Dieselkino und im OHO-Filmclub und zahlreichen mit
dem Burgenland verbundenen Filmschaffenden und Künstlerinnen und
Künstlern versuchen wir vom 18. bis 22. April der wirklichen Kraft der
Erzählung etwas näher zu kommen.
Das Poetische im Faktischen wird uns auch bei der Wiederaufnahme
des Werkstattstücks „Ein einziges Leben“ der Theaterinitiave Burgenland
unter der Regie von Katrin Hammerl im Publikumssaal im ORF-Landesstudio
Eisenstadt begleiten, aber auch bei unserem wissenschaftlich
hochkarätig besetzten Symposium „Zukunft am Lande“ und bei unserem
neuen Format Open Space mit „Repaircafé“, einer Tauschbörse, Vorträgen
und technischen Bastelanleitungen (auch für Kinder).
In diesem Sinne wünschen wir unserem Publikum viel Freude und geistige
Anregung mit dem neuen OHO-Frühjahrsprogramm.
Alfred Masal
Kontakt zu unserer Redaktion: blattwerk@oho.at
OHO
LIEBE FREUNDINNEN
UND FREUNDE DES
INHALT
04 OHO-Programm
06 Lob der Provinz
Ein Essay von Klaus Jürgen Bauer
08 Ausstellungen in der OHO-Galerie
10 Borderline 2018 – Filmtage im OHO
14 Der Mikrokosmos der Kristina Schranz
Filmemacherin aus Oberwart
15 Theaterwiederaufnahme
„Ein einziges Leben“
18 „Unüberhörbare Spielfreude“ –
Thomas Hottwagner vom Orange
Blues Club im Interview
19 Buchtipps
20 Fakt oder Fake – Ursula Neubauer
über rosa Elefanten und andere
Wahrheiten
21 Hinter den Kulissen
22 Zukunft am Lande?
Symposium zu Regionalentwicklung,
Raumplanung und Gestaltung des
ländlichen Raums
23 Raumplanung als gesamtpolitische
Verantwortung – von Reinhard Seiß
24 Was tut sich im Lande?
26 Wir sind literarische Zwangsneurotiker
– Simon Pichler
im Interview
29 Die Werkstatt
30 Gastrotipp + Weintipp
Impressum: Medieninhaber und Verleger: Offenes Haus Oberwart,
A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12, Telefon +43 (0)3352– 38555; DVR 0648281; ZVR
387081290; Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnr.: GZ 03Z034973 M;
Druck: Druckerei Schmidbauer, Oberwart;
Fotos: zVg, Shutterstock; Gestaltung: RABOLD UND CO. / www.rabold.at;
Redaktionelle Mitarbeit: Klaus Jürgen Bauer, Lisz Hirn, Alfred Masal,
Ursula Neubauer, Katharina Tiwald, RABOLD UND CO., Reinhard Seiß
Lektorat: Sandra Grosz-Jusinger
Stand bei Drucklegung, Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.
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DETAILLIERTE Informationen
zu DIESEN UND WEITEREN
Veranstaltungen auf
www.OHO.at
ODER telefonisch unter
+43 (0)3352 – 38555
Falls nicht anders angegeben, finden
alle Veranstaltungen im OHO statt.
* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,
Ö1-Club-Mitglieder, Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge,
Studentinnen und Studenten, Zivil- & Präsenzdiener.
FR., 6.4.
19:30 Uhr
MICHAELA PUTZ
„TOUCHING SURFACES“
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei
Sa., 7.4.
14:00 Uhr
EINE NEUE GENERATION VON EUROPÄERiNNEN?
Junge Roma und Romnija und deren Selbstverständnis
Tagung zum Internationalen Romatag
Eintritt frei
Eine Tagung der Volkshochschule der Burgenländischen Roma
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart, unterstützt
von der Stadtgemeinde Oberwart, gefördert von der
Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung
FILM „MURER“
Mi., 11.4.
20:00 Uhr
ORF-LANDESSTUDIO EISENSTADT
EIN EINZIGES LEBEN
Theaterwiederaufnahme
Eintritt: VVK € 16,– / AK € 18,–
(*ermäßigt VVK € 14,– / AK € 16,–)
Sa., 7.4.
19:30 Uhr
25 JAHRE ANERKENNUNG DER VOLKSGRUPPE DER ROMA
diskusijona, artschijipe & concerto
Diskussion, Ausstellung und Konzert
zum Internationalen Romatag
Eintritt frei
Um 19:30 Uhr veranstaltet der Verein KARIKA anlässlich
„25 Jahre Anerkennung der Volksgruppe der Roma“ eine
Ausstellung der Roma-Künstlerin Christina Horvath, eine
Podiumsdiskussion und Musik von Romano Rath und David
Samer Trio sowie ein Buffet aus der Roma-Küche, das den
Austausch von Roma und Gadje fördern soll.
Veranstaltet vom Verein KARIKA in Kooperation mit der
VHS der Burgenländischen Roma, dem Verein Roma Service
und dem Offenen Haus Oberwartt
RICHTIGSTELLUNG: In unserer letzten Ausgabe wurde
ein preisgekrönter, literarischer Text von Anja Richter
abgedruckt. Versehentlich wurde dieser mit „von Anna
Richter“ untertitelt. Wir entschuldigen uns vielmals!
WEITERE VORSTELLUNGEN:
Do., 12.4. * 20:00 Uhr
Fr., 13.4. * 20:00 Uhr
Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland
in Kooperation mit dem OHO
Mi., 18.4.
19:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART
BORDERLINE 2018
Eröffnung der Filmtage durch LR Hans Peter Doskozil
20:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES“
Regie und Buch: Christian Frosch
Eintritt: € 7,50
Do., 19.4.
18:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART
BORDERLINE 2018
„LICHT“
Regie: Barbara Albert, Drehbuch: Kathrin Resetarits
21:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„UNGEHORSAM“
Regie und Buch: Therese Schulmeister
Eintritt pro Film: € 7,50
4
APRIL BIS JUNI 2018
Fr., 20.4.
19:00 Uhr
OHO-FILMCLUB * BORDERLINE 2018
„THANK YOU FOR BOMBING“
Film von Barbara Eder
22:00 Uhr
„DIE BESTE ALLER WELTEN“
Regie: Adrian Goiginger
Eintritt pro Film: € 7,50
Sa., 21.4.
18:00 Uhr
WEINVERKOSTUNG
19:00 Uhr
OHO-FILMCLUB * BORDERLINE 2018
„FIKTION, DOKUMENTATION, FAKE“
Podiumsdiskussion und Kurzfilmabend
Kurzfilme von David Kleinl, David Dobrowsky,
Roland Hagenberg, Walter Reiss, Kristina Schranz,
Michael Friedrich,
Freier Eintritt für Diskussion und Kurzfilme
22:30 Uhr
LATE NIGHT SPIELFILM „PHAIDROS“
Regie: Mara Mattuschka
Eintritt: € 7,50
So., 22.4.
10:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
BORDERLINE 2018
Filmfrühstück
11:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„EIN LKW MIT TOTER FRACHT“ – URAUFFÜHRUNG
Film-Essay von Peter Wagner
Eintritt mit Frühstück: € 15,–
Sa., 28.4.
20:00 Uhr
ORANGE BLUES CLUB
Konzert: Blues Bigband
Eintritt: VVK € 16,– / AK € 18,– (*ermäßigt VVK € 14,– / AK € 16,–)
Sa., 19.5.
20:00 Uhr
CRUSH * REMEDY
Konzert: Rock, Dreampop, Grunge, Punk
Eintritt: VVK € 6,– / AK € 8,–
Mo., 21.5.
14:00 Uhr
IM HINTERHOF DER GESCHICHTE
Wanderung mit Lesung und Musik
Unkostenbeitrag: € 28,– (*ermäßigt € 25,–)
inkl. Wanderjause, Getränke und Bustransfer
Sa., 26.5.
10:00 Uhr
ZUKUNFT AM LANDE? ZERRISSENE HEIMAT –
WEGSCHIEBEN ODER ENTWICKELN
Symposium Regionalentwicklung, Raumplanung
und Gestaltung des ländlichen Raums
Eintritt frei
Mi., 30.5.
20:00 Uhr
HAYDN GOES BRASS
Konzert der Bigband des Haydnkonservatoriums
Jazz, Swing, Latin
Eintritt: VVK € 16,– / AK € 18,– (*ermäßigt VVK € 14,– / AK € 16,–)
Fr., 8.6.
19:30 Uhr
HELMUT PARTHL
„BETÖRENDES GESURRE BEI
JUNGFREULICHEM GEMURMEL“
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei
Fr., 15.6.
20:30 Uhr
„FREMDE FEDERN“
LEO LUKAS UND SIMON PICHLER
Kabarett
Eintritt: VVK € 17,– / AK € 19,– (*ermäßigt VVK € 15,– / AK € 17,–)
SA., 16.6.
10:00 Uhr
DIE WERKSTATT
Repaircafé und Open Space
Eintritt frei
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Fr., 4.5.
19:30 Uhr
„WERKVERZEICHNIS SZOMBATHELY UND VAS“
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei
THEATER
5
Lob der Provinz
Von Klaus Jürgen Bauer
Der 65-Jährige Schriftsteller, Musiker, Radfahrer und Ökologe Uwe Dick
schreibt seit Jahrzehnten an einem gewaltigen Werk, der „Sauwaldprosa“.
Dieses Bergwerk von einem Buch dreht sich um den sogenannten
Sauwald. Dick umkreist diese Region nicht nur sprachlich.
Der Sauwald ist der Plateaurücken des südlich der Donau
liegenden Teiles der Böhmischen Masse zwischen Passau,
Schärding und Eferding. Dort im Sauwald hausen seltsame
Leute: schrullig, eigen, weltabgewandt. Der verächtlich
klingende Name Sauwald stammt entweder von den dort
lebenden Wildschweinen oder ist – und das glaubt Uwe
Dick - einfach eine sprachliche Zusammenziehung des für
die dort lebenden seltsamen Menschen zu langen Begriffes
Passauer Wald. Aus dem Namen der Stadt Passau wird der
ländliche, provinzielle Begriff Sau herausdestilliert: Pas geht
verloren, Sau bleibt. Uwe Dick jedenfalls umkreist in der
Sauwaldprosa diesen Landstrich auf 592 Seiten, ohne ihn
je zu finden. Immer ist man nur beinahe im Sauwald, nie ist
man in seinem Herzen. Dafür findet man Sätze in diesem
Buch wie Granitfindlinge in der dortigen Landschaft. So
erfindet Dick – fast en passent die Definition dessen, was
Provinz ist.
"Die Provinz ist nur im Kopf,
und die tiefste im flachsten.“
Die Provinz ist also im Kopf, im Kopf der Nicht- Provinzler,
aber auch im Kopf der Provinzler. Was sollen wir also
anfangen mit der Provinz, mit den Provinzlern, mit diesen
Landschaften und ihren seltsamen Namen?
EIN ANDERES GROSSES BUCH WEIST UNS DEN WEG.
Es ist Tanizaki Jun’ichirōs SchriftLob des Schattens. Der Entwurf
einer japanischen Ästhetik aus dem Jahr 1933. Es ist
das gleiche Jahr, in dem Le Corbusier und andere die berüchtigte
Charta von Athen herausgeben, ein wegweisendes
Pamphlet, in dem eine lichte, aufgeräumte, bauhäuslerische,
modernistische und vor allem zutiefst antiprovinzielle
Welt beschworen wird. Es ist eine Ästhetik des Metallisch
– Glasklaren, eine Fatwa gegen Schnörkel und Arabeske –
sprich: gegen die Summe der bis dahin gültigen Traditionen
Europas. Die Charta von Athen beschreibt eine non- provinzielle,
non- traditionelle, aufgeräumte Welt, welche letztlich
die unsere geworden ist.
LOB DES SCHATTENS
Ganz anders liest sich Tanizaki. Auch Japan wurde am Beginn
des zwanzigsten Jahrhunderts von der europäischen
Suche nach dem wahren Wesen des zukünftigen Menschen
inspiriert. Tanizaki, ein hochgebildeter Vertreter der modernen
japanischen Ästhetik, reagierte auf diese Wellen
des Modernismus aber ganz anders als Le Corbusier. Er
erschuf einen Ästhetizismus, der vor allem von der Suche
nach einer genuin japanischen Tradition geprägt war. Sein
langer Essay Lob des Schattens ist das Zentralstück dieser
Suche. Lob des Schattens stellt nicht die Suche nach immer
mehr Licht, welche im Westen zur Moderne und zu Häusern
aus Stahl und Glas führte, sondern den Schatten – also eine
Kultur der Nichtfarben und der Zwischentöne - ins Zentrum.
Er kontrastiert lichtdurchflutete, europäische Räume
mit dem dämmrigen Innenleben japanischer Tempel. Japanische
Gebäude folgten dem Prinzip der Abschirmung des
6
Sonnenlichts, europäische hingegen dem Schutz vor der Witterung.
Die extremste Position nimmt Tanizaki dann ein, wenn er sich mit
den Frauen im Interior beschäftigt. Die traditionelle, japanische Art
der Frauenkleidung war ein Element der Dunkelheit: Das Dämmerlicht
der Innenräume ließ nur den Blick auf Hände, Füße und Gesicht zu.
Die finale Steigerung dieser Verdunkelung der Frauen, die im Zentrum
der auf tiefe Dunkelheit ausgelegten Häuser saßen, waren mit Lack
geschwärzte Zähne. Das Schöne wurde in Ostasien laut Tanizaki in der
Dunkelheit und im Schatten gesucht. Um der Hässlichkeit zu entgehen,
müsse man umwölkte Farben bevorzugen.
LOB DER PROVINZ
Der Theorie umwölkter Farben als Strategie gegen die Hässlichkeit steht
nun dem ländlichen Raum von Heute die seuchenartig grassierende
Mode extrem bunt angemalter Hausfassaden als Ausdruck der Modernisierung,
sprich Verstädterung, entgegen. Das ist schade, denn aus
dem Denkmodell von Lob des Schattens als Antipode einer gleißenden
Moderne ließe sich ja auch ein Lob der Provinz konstruieren! Fragen
wir uns also: Was ist gut an der Provinz?
insgesamt eine Kultur des Ausgleichs. Neun von zehn Menschen bewegen
in der Provinz tatsächlich ihr Auto sehr gemächlich von A nach
B, der zehnte aber sorgt mit armdicken Auspuffdoppelrohren, dunkel
folierten Scheiben und lange nachwummernden Bässen im Kofferraum
für ein System der Ausgewogenheit.
Natur. Manchmal, wenn man im Sommer auf einer großen Terrasse
sitzt und hinunter auf den kleinen Bach direkt nebenan blickt, in dem
Enten paddeln und Reiher fischen, fragt man sich schon, wo denn nun
die Nachteile des Provinzlebens eigentlich lauern könnten. Sportler,
Spaziergänger, Hundeliebhaber, Wanderer oder einfach nur Landschaftsgenießer
finden sich in der Provinz immer gleich tief in der
Natur wieder, ganz barrierefrei.
Platz. Die Christkindlmärkte in der Provinz sind vielleicht winzig, haben
aber den Vorteil, dass sie ganz ohne Betonbarrieren auskommen. In
der Provinz gibt es keinen Ernstfall, weil überall genug Platz zum Ausweichen
da ist. Dies betrifft Bauplätze, Wanderwege oder Menschenkontakte.
Man kann, aber man muss einander nicht zu nahe kommen.
DIE VORZÜGE DER PROVINZ LASSEN
SICH OHNE WEITERES IN FOLGENDEN
PUNKTEN AUSMACHEN:
Kosten. Die Lebenshaltungskosten, vor allem aber die Mieten, sind in
der Provinz geringer als in den metroplitanen Zonen. Damit lässt sich
die Provinz auf jeden Fall schönrechnen. Für viele Provinzbewohner
ist mit diesem Punkt bereits alles gesagt.
Kommunikation. Auf den Ämtern in der Provinz wird man nach zwei
Minuten im Warteraum mit Handschlag empfangen, willkommen geheißen
und profund beraten. Der Behördenvertreter in der Provinz
verspricht keinen Termin nächsten Montag zwischen 8 und 16 Uhr,
sondern erledigt die Dinge sofort und direkt. Man lächelt hier, sagt Grüß
Gott oder Guten Morgen und hilft unkompliziert. Im Supermarkt kommt
man nach 30 Sekunden mit anderen Einkäufern oder mit dem Personal
ins Gespräch, die Wirte der Heurigen und Wirtshäuser begrüßen
Besucher bereits beim zweiten Besuch persönlich. Immer öfter kommt
man dann auch mit Leuten ins Gespräch, die bis vor Kurzem noch in
der Großstadt lebten. Sie schätzen die positive soziale Kontrolle am
Land. Es gibt immer mehr von ihnen in der Provinz.
Angebot. Wenn man auf der Suche nach guten, ehrlichen, regional
produzierten Nahrungsmitteln ist, dann wird man in der Provinz wohl
aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Vom Freilandhuhn bis
zum Wagyu-Rindfleisch, vom knackfrischen Spargel bis zu seltenen
Kirschensorten ist auf den lokalen formalen – und natürlich auch auf
den informellen Märkten- einfach alles zu bekommen, und zwar von
exquisiter Qualität und Frische, aber oft zu erstaunlich niedrigen Preisen.
Vermutlich nur in der Provinz findet man nach einiger Zeit dann
auch diese ganz besonderen Restaurants, die regionale und saisonale
Küche in großer Klasse offerieren, aber ohne zu hohe Preise dafür zu
verlangen.
Tempo. Das gemächlichere Tempo in der Provinz nervt nach einer kurzen
Eingewöhnungsphase doch nicht, weil man hier auch selbst langsamer
unterwegs ist. Die Provinz ist ein Ort des cruisens. Es herrscht
Offenheit. Das Wichtigste in der Provinz aber sind die Menschen. Die
Provinz mit ihren vielen Freiräumen bietet Menschen die Möglichkeit,
sich zu Individuen zu entwickeln. Dieses Besondere kann sich in der
Provinz in aller Ruhe und Abgeschiedenheit bis hin zur Schrulligkeit
extremistischer Vorgartengestalter, exzessiver Weihnachtsbeleuchter
oder eben der bereits erwähnten Trägerinnen tricolorer Frisuren und
80er Jahre Boutiquenblusen entwickeln. Die Beispiele dafür sind Legion
und das Staunen hört nicht auf.
ZULETZT ARCHITEKTUR
Gibt es auch gute Architektur in der Provinz? Aber ja: Hier und da gibt
es sie selbstverständlich. Gute Architektur entsteht, wenn zwei Faktoren
zusammenkommen: gute Bauherren und engagierte Architekten.
Öfter aber ist diese fruchtbare Verbindung in der Provinz inexistent.
Es fehlen die einen oder es fehlen die anderen. Was Architektur in
der Provinz daher vermutlich am meisten braucht, sind Menschen,
die ein persönliches Interesse an der Baukultur entwickeln und dieser
Gesinnung in konkreten Bauwerken auch zum Durchbruch verhelfen.
Ob also eine Region zu einem anerkannten Ort für zeitgenössische
Architektur wird oder ob sie ein diesbezügliches Niemandsland bleibt,
liegt nicht zuletzt in der Hand dieser Entscheidungsträger. Diesen
Lernprozess müssen alle Provinzen durchlaufen, auch wir hier, im
Süden des Ostens.
Wir haben die Vorzüge der Provinz identifiziert. Es sind niedrige Lebenshaltungskosten,
gute Kommunikation, qualitative Angebote, ein
gemächliches Tempo, eine herrliche Natur, viel Platz und Offenheit für
individuelle Formen der menschlichen Existenz, welche das Leben in
der Provinz schön machen. Auch die Verbindung mit der Welt ist dank
Internet deutlich besser geworden. Das größte Problem der Provinz ist
gegenwärtig vermutlich die zunehmende Hässlichkeit, und hier spielt
leider das Bauen eine Hautrolle. Wenn also auch bei uns die Farben
der Hauswände wieder weniger grell werden, stünde einem umfassenden
Lob der Provinz nichts mehr im Wege. Allerdings braucht es
dann auch wieder Bürgermeister, welche das Grelle furchtbar finden.
Um der Gefahr der Hässlichkeit zu entgehen, muss man nämlich – wie
Tanizaki uns lehrte – umwölkte Farben bevorzugen.
7
Die OHO-Galerie zeigt ab 6. April Arbeiten
von Michaela Putz. Sie beschäftigt sich in
ihren Werken mit Berührungen, und zwar
mit jenen, die nicht zwischenmenschlicher
Natur sind. Wie und warum, beschreibt
uns die Künstlerin im Kurzinterview.
Die Ausstellung hat einen sehr spannenden
Titel, der neugierig auf mehr macht – was
wirst du uns in Oberwart zeigen?
Was ich zeigen werde, sind Arbeiten aus meiner
Beschäftigung mit den Oberflächen unserer
digitalen Devices, also Smartphones und Tablets.
Was mich daran interessiert, sind deren
komplette Glattheit und Kühle, die im völligen
Gegensatz zum menschlichen Körper stehen.
Trotzdem berühren wir sie mittlerweile häufiger
als andere Menschen, wischen und streichen
andauernd über sie. Was bleibt, sind die Fettspuren
und der Schmutz, den wir auf diesen
quasi perfekten Geräten hinterlassen. Mit diesen
Spuren habe ich mich auseinandergesetzt.
Was verbindet dich mit dem OHO?
Zuallererst natürlich die Nähe zu meinem Heimatort,
in dem ich aufgewachsen bin. Daher
kenne ich das OHO schon seit langer Zeit. In
der Vergangenheit haben sich auch schon ein
paar gemeinsame Projekte ergeben, was mich
immer sehr gefreut hat. Und dann das OHO
als Ort, wo man im Südburgenland Kunst und
Kultur erleben kann, und als Zentrum, das
wichtige gesellschaftliche Diskurse anregt.
Dafür schätze ich es sehr!
Was bedeutet es dir, im OHO auszustellen?
Viel. Da ich, wie erwähnt, die Arbeit des OHO
als sehr bedeutend, auch für die Region,
erachte und hier ein Austausch gefördert wird,
den es sonst so nicht geben würde. Natürlich
freut es mich auch, meine Arbeiten mal so nah
an meinem Heimatort zeigen zu können und
dass es meine Familie nicht so weit zu einer
meiner Ausstellungen hat!
fr., 6.4.
19:30 Uhr
MICHAELA PUTZ
„TOUCHING SURFACES“
Ausstellungseröffnung
Eröffnung: Superintendent Manfred Koch
Eintritt frei
Seit einiger Zeit nimmt die im Burgenland
geborene und in Wien lebende Künstlerin
Michaela Putz die spezifischen Charakteristika
der Oberflächen unserer digitalen
Technologien, wie Smartphones und
Tablets, als Ausgangsbasis für ihre künstlerische
Arbeit und setzt damit ganz neue
künstlerische Impulse in der Auseinandersetzung
mit medialen Formaten.
Die Künstlerin beschäftigt sich mit dem Widerspruch
zwischen den glatten und spiegelnden
Oberflächen und den Spuren, die
wir durch die Benutzung der Geräte auf deren
Oberfläche hinterlassen. In ihren Malereien
werden die Gesten des Wischens
und Swipens und deren repetitiver Charakter
nachempfunden, in den Fotografien
die Spuren aus Fett, Schmutz und Staub
festgehalten. Michaela Putz setzt dies konsequent
auch bei den Schriftzeichen der
digitalen Kommunikation um. Hier wird
Wort für Wort extrahiert und fotografisch
archiviert. Aus diesen Spuren und Schriftzeichen
der digitalen Welt entwickelt die
Künstlerin eine eigene Formensprache,
die wir in ihren Arbeiten, Grafiken, Malereien
und Installationen wieder finden.
Ergänzend dazu zeigt eine Videoarbeit die
Bedeutung des Körpers in der Ausübung
dieser Gesten.
Die Ausstellung ist von 7.4. bis zum
28.4.2018 zu besichtigen: von Montag bis
Freitag zwischen 9:00 und 14:00 Uhr, vor
Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
fr., 4.5.
19:30 Uhr
WERKVERZEICHNIS
SZOMBATHELY UND VAS
Ungarische KünstlerInnen zu Gast
im OHO
Ausstellungseröffnung
KünstlerInnen: Péter Bartek, Zsuzsanna
Enyedi, Agnes Kaczmarski, Ferenc Lobler,
Csaba Oroszy, Gáspár Stekovics,
Tibor T. Takács
Eröffnungsperformance:
Lyrikerin und Autorin Kinga Tóth
Eintritt frei
Die Grenzen sind schon lange gefallen.
Und es sind Namen von KünstlerInnen,
die für den burgenländischen Kulturbetrieb
nicht unbedingt geläufig sind. Dabei wohnen
diese ZeitgenossInnen in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Bezirk Oberwart. Ihre
Werke werden nun in einer von Péter Bartek
kuratierten Ausstellung dem burgenländischen
Publikum präsentiert, mit dem
Ziel Netzwerke zu knüpfen und eine repräsentative
Bandbreite professionellen künstlerischen
Schaffens unserer Nachbarinnen
und Nachbarn zu zeigen.
Wir präsentieren die Malerei des Kurators
Péter Bartek, der den meisten bekannt
sein dürfte und im zweisprachigen Gymnasium
in Oberwart unterrichtet. Seine
großformatigen figürlichen Bilder erinnern
in ihrem Habitus an Ikonen. Zsuzsanna
Enyedi besticht mit ganz besonders fein
gearbeiteten und überraschenden Computergrafiken,
die mit der Tiefe des Raumes
spielen. Agnes Kaczmarski ist eine Spezialistin
der dramatisierten und inszenierten
Fotografie. Ferenc Lobler arbeitet in
einem Mehrschichtverfahren an Wolkenformationen
und beschäftigt sich mit dem
Phänomen des Horizontes. Csaba Oroszy
könnte man in seiner Expressivität zu den
Neuen Wilden zählen. Gáspár Stekovics
hat sich dem Schwarzweißporträt bekannter
ungarischer AutorInnen verschrieben
und Tibor T. Takács widmet sich in seiner
Malerei dem Stillleben, das auch durch
eine im Bild vorhandene Person dem Sinne
des Wortes standhalten kann.
Die Ausstellung ist von 5.5. bis zum
17.5.2018 zu besichtigen: von Montag bis
Freitag zwischen 9:00 und 14:00 Uhr, vor
Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
8
SA, 7.4.
14:00 Uhr
EINE NEUE GENERATION VON
EUROPÄERiNNEN?
JUNGE ROMA UND ROMNIJA UND
DEREN SELBSTVERSTÄNDNIS
Tagung zum Internationalen Romatag
Eintritt frei
Die IDEE oder das Unwissen stehen am BEGINN – ohne dabei den weiteren
Verlauf der Arbeit zu SCHEIDEN: DENN: nach den ersten Strichen
passiert die MASCHINERIE DES Bewussten-Unbewussten, wo der ZWANG MIR
VORSCHREIBT, WAS weiter kommen muss: WIRKLICH ERLEBTES in meiner
SYMBOLIK verpackt, durch Durcheinanderreihung in neuen Kontext gebracht.
GEFÜHLSERLEBNISSE oder zeitlich kurze AHNUNGEN, FORM- und FARBGE-
SEHENES in VORSTELLUNG und VERGANGENHEIT können für mich FORTBE-
STAND haben oder sich neu ERSCHAFFEN. Was sich ausschließt, wird weggenommen
oder in eine andere Richtung getrieben, die auch durch eine im
ganzen Format festgelegte wieder eine Logik bestimmen kann. Durch solche
SETZUNGEN – konträre Behaftungen. Gewollte Aussagen können sich in
menschlichen, tierischen oder Naturformen oder im INFORMELLEN finden,
wobei das nicht ausschlaggebend bestimmend ist. (Menschen im Tierkostüm
und umgekehrt). Themen sind für mich: ICH UND DAS DARUM (herum), woraus
sich auch die für mich nachvollziehbaren Titel ergeben. (Helmut Parthl)
Helmut Parthl, in der Steiermark geboren und mittlerweile im Burgenland
sesshaft geworden, beschäftigt sich neben der Malerei noch mit Grafik,
Lyrik, Film, Fotos, Objekten und Rauminstallation. Arbeiten in immer wieder
neuen Formulierungen unter Zuhilfenahme unterschiedlichster Materialverbindungen
und Techniken zeigen Figur-, Tier-, Portraitserien und
reduzierte Landschaften in der meist narrativen Farb- und Formenwelt. Die
Nebeneinanderstellung und auch die Austauschbarkeit der gegenständlichen
Ausdruckswelt mit der Vielfalt der freien Abstraktion wird wichtig. In
teils unzähligen Mal-Schichten auf selbst grundierten Leinwänden und mit
Pigmenten angerührter Farbe trotzt der Künstler den Vorstellungen, dass
malerische Technik der gegenwärtigen Kunst schaden könne.
Die Ausstellung ist von 9.6. bis zum 23.6.2018 zu besichtigen: von Montag bis Freitag
zwischen 9:00 und 14:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
fr., 8.6.
Oft passiert es, wenn sich junge Menschen engagieren,
dass die älteren eher abwartend, skeptisch, manchmal
mit Unverständnis und gar nicht selten mit offener Ablehnung
diesen Aktivitäten gegenüberstehen.
Seit einiger Zeit macht eine neue Generation Roma mit
ihren Aktionen auf sich aufmerksam, die sich inhaltlich
und vom Stil her von Bisherigem unterscheidet.
Junge Roma werden aktiv und deuten an, dass sich
die Schwerpunkte der Volksgruppenarbeit in Zukunft
doch erheblich verschieben könnten. Nicht mehr ausschließlich
die Frage nach Gleichberechtigung, nach gesellschaftlicher
Anerkennung der Leiden im Porajmos
(Völkermord an den europäischen Roma in der Zeit des
Nationalsozialismus) oder nach besseren Lebensverhältnissen
steht im Blickfeld, sondern verstärkt die Frage
nach der Identität (oder den Identitäten) von (jungen)
Romnija und Roma in einer pluralistischen und meist
auch urbanen Gesellschaft.
Junge Roma haben auch historisch gesehen eine ganz
zentrale Rolle für die Volksgruppe in Österreich gespielt.
Und hätten sie damals auf die Alten gehört, wäre die
Geschichte möglicherweise ganz anders verlaufen.
Vor 35 Jahren wurde nämlich in Oberwart die Roma-Bürgerrechtsbewegung
in Österreich von jugendlichen
Roma beziehungsweise damals sehr jungen Personen
ins Leben gerufen. Beim diesjährigen Symposium werden
wir versuchen herauszufinden, wie diese Jugend
tickt und ob sie das Potential in sich birgt, neue Perspektiven
für die Volksgruppe zu eröffnen.
Eine Tagung der Volkshochschule der Burgenländischen Roma
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart, unterstützt
von der Stadtgemeinde Oberwart, gefördert von der
Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung
ab 19:30 Uhr
Diskussion, Ausstellung und Konzert
Infos dazu auf Seite 4
19:30 Uhr
HELMUT PARTHL
„BETÖRENDES GESURRE BEI JUNGFREULICHEM GEMURMEL“
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei
9
Fiktion
Dokumentation
Fake
FILM „THANK YOU FOR BOMBING“
BORDERLINE
BURGENLÄNDISCHE FILMTAGE 2018
Klar: Kunst erhebt keinen absoluten Wahrheitsanspruch. Aber ist
es nicht vielmehr die Haltung, die uns als Menschen ausmacht – als
die Tatsache, die absolute Wahrheit gepachtet zu haben?
Bei den burgenländischen Filmtagen Borderline 2018 möchten wir
dieses Experiment wagen und haben Filme von und mit Burgenländerinnen
und Burgenländern nach diesen Kriterien ausgesucht.
Fake ist das große Schlagwort unserer Zeit. Dabei ist der Fake
nichts Neues, der Einsatz der Fälschung, des Imitats, des Schwindels,
der Täuschung ist jahrhundertealt. Es scheint so, dass wir
vor den sozialen Medien alles glauben durften, was uns Printmedien,
Film und Fernsehen vorsetzten. Dies entspricht aber nicht
den Tatsachen, denn Falschmeldungen gab es immer schon, ob
im politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Kontext.
Der Fake hat jedoch auch als Kunstform seine Geschichte. Man
denke nur an das von Orson Welles dramatisierte Radiohörspiel
„Krieg der Welten“ (nach einem Roman von H.G. Wells), das bewusst
als Reportage inszeniert zu panischen Reaktionen unter den
Zuhörerinnen und Zuhörern führte. Die erzählende und dramatische
Kunst lebt in übertragenem Sinn in ihren Erzählungen immer
wieder auch von einer Vermischung von drei Begriffen. Gute
Geschichte beinhaltet immer einen Schuss Realität, Fiktion und
Andichtung. Können Künstlerinnen Künstler also zur Diskussion
um die „wahrhaftige Information“ etwas beitragen?
Wir dürfen Namen nennen wie Barbara Eder mit „Thank you for
bombing“, die Drehbuchautorin Kathrin Resetarits, der wir über
ihren Vater Lukas Resetarits burgenländische Wurzeln zugestehen,
oder auch KünstlerInnen und FilmemacherInnen wie Therese
Schulmeister, Mara Mattuschka und Peter Wagner. Auch ein Ausnahmetalent
aus Oberwart, Kristina Schranz mit ihrem preisgekrönten
Film „Spielfeld“, konnten wir für die Filmtage gewinnen.
Ein anspruchsvolles Programm in fünf Tagen, das wir mit der Oberwart-Premiere
des Filmes „Muhrer – Anatomie eines Prozesses“ am
Mittwoch den 18. April eröffnen werden. Wir wünschen unserem
Publikum erhellende Momente bei den Filmen und Diskussionen.
Einen Teil der Filme werden wir im Dieselkino zeigen, deren Betreiber
uns heuer eine spezielle Filmtage-Area und einen Kinosaal
sowie Filme zur Verfügung stellen. Zwei Tage werden wir den OHO-
Saal in einen Filmclub mit Großleinwand verwandeln. Da wir heuer
wieder ein sehr großes Programm haben, legen wir auch einen
Festivalpass auf, der mit € 25,– für sechs Spielfilme, ein Filmfrühstück
und zahlreiche Kurzfilme ein attraktives Angebot darstellt.
10
CHRISTIAN FROSCH
IM INTERVIEW
mit Lisz Hirn über MURER – Anatomie eines Prozesses
Warum hast Du einen Film über den NS-Täter Franz Murer
gemacht?
Ich bin zufällig auf dieses Thema aufmerksam geworden während
eines Aufenthalts in Vilnius. Dort bin ich ins Jüdische Museum
gegangen und habe eine Tafel über den „Schlächter von Vilnius“
gesehen. Wie kann es sein, dass ich als Österreicher noch nichts
von diesem prominenten Kriegsverbrecher gehört habe? Ich habe
weiterrecherchiert, zuerst ohne den Plan, einen Film über ihn zu
machen.
FILM „MURER“
Wie hat dich die Produktion dieses Films verändert?
Sich intensiv mit Geschichte zu befassen, hat etwas
Positives: Gewisse Dinge verstehe ich jetzt anders,
ja besser, nämlich aus den historischen Wurzeln
heraus. MURER ist kein historisierender, sondern
ein politischer Film, bei dem es darum ging, das
brisante Material so authentisch wie möglich „zum
Sprechen“ zu bringen.
Mi., 18.4.
19:30 Uhr
DIESELKINO OBERWART
BORDERLINE 2018
Eröffnung der Filmtage durch LR Hans Peter Doskozil
und Sebastian Höglinger, Leiter der Diagonale
20:00 Uhr
MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES
AT 2018, 120 Min
Regie und Buch: Christian Frosch
anschließend Gespräch mit Regisseur Christian Frosch,
Darsteller Alexander E. Fennon und Tanja Golden
Eintritt: € 7,50
Graz 1963. Wegen Kriegsverbrechen steht der angesehene
Lokalpolitiker und Großbauer Franz Murer, 1941-43 für das
Ghetto von Vilnius verantwortlich, vor Gericht. Überlebende
des Massenmordes reisen an, um auszusagen und Gerechtigkeit
zu erwirken. Basierend auf den originalen Gerichtsprotokollen
wird von einem der größten Justizskandale der
Zweiten Republik erzählt – und von politischer Strategie jenseits
moralischer Werte.
Ist der Murer-Prozess ein Beispiel für den Umgang
der österreichischen Gesellschaft mit der
nationalsozialistischen Vergangenheit?
Mir ist klar geworden, dass ein Ereignis noch keine
Geschichte schafft, sondern erst die Erzählung
davon. Nur was erzählt wird, existiert weiter. Ein Geschehen, das
nicht erzählt wird, ist, als ob es nie stattgefunden hätte. Wer erzählt
und welche Geschichten erzählt werden, ist enorm wichtig.
Es gibt eine große Diskrepanz zwischen Erzähltem in den Familien
und den Geschichtsbüchern. Ich glaube, die Nachkriegszeit ist
hierzulande ein blinder Fleck und dass in dieser Zeit die Weichen
dafür gestellt wurden, womit wir es heute in politischer Hinsicht
zu tun haben.
Also eine Weichenstellung für aktuelle politische Phänomene?
Man kann z. B. die Affäre Waldheim nur verstehen, wenn man
sich den Murer-Prozess anschaut, der symbolhaft für den österreichischen
Umgang mit seiner Geschichte steht. Man braucht sich
nur anzusehen, wie wenig Schuldbewusstsein geherrscht hat. Ich
hätte mir vor fünf Jahren nicht gedacht, dass wir in so kurzer Zeit
wieder eine Diskussion über „Liederbücher“ führen müssen, die
zur Fortsetzung der Shoah aufrufen. In der Regel ist man als Filmemacher
sehr froh, wenn sein Film von besonderer Aktualität ist.
Diese Form der Aktualität habe ich mir wirklich nicht gewünscht.
Welche Erkenntnis wünschst Du den ZuseherInnen?
Die Erkenntnis, dass Justiz nicht immer Gerechtigkeit bedeutet.
Täter können sich zu Opfern ernennen und Opfer zu Tätern gemacht
werden. Viele Opfer wurden in der Nachkriegszeit kaum
oder gar nicht gewürdigt.
https://www.filmladen.at/murer
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FILM „THANK YOU FOR BOMBING“
do., 19.4.
18:30 Uhr * DIESELKINO
„LICHT“
AT/DE ; 97 Min
Regie: Barbara Albert
Drehbuch: Kathrin Resetarits
Eintritt: € 7,50
Wien 1777. Die früh erblindete 18-jährige
Maria Theresia „Resi“ Paradis ist als
Klavier-Wunderkind in der Wiener Gesellschaft
bekannt. Nach zahllosen medizinischen
Fehlbehandlungen wird sie von
ihren ehrgeizigen Eltern dem wegen seiner
neuartigen Methoden umstrittenen Arzt
Franz Anton Mesmer anvertraut.
Langsam beginnt Resi in dem offenen
Haus der Mesmers, zwischen Rokoko und
Aufklärung, im Kreise wundersamer Patienten
und des Stubenmädchens Agnes,
das erste Mal in ihrem Leben Freiheit zu
spüren. Als Resi in Folge der Behandlung
erste Bilder wahrnimmt, bemerkt sie mit
Schrecken, dass ihre musikalische Virtuosität
verloren geht ...
Anschließend Gespräch mit Drehbuchautorin
Kathrin Resetarits
21:00 Uhr * DIESELKINO
„UNGEHORSAM“
AT 2016 / 90 Min
Regie und Buch: Therese Schulmeister
Semifinalist bei den Cinema London
Film Festivals
Eintritt: € 7,50
„Ungehorsam“ erzählt vom Verlust von
Illusionen und Utopien. Aufgewachsen in
einer Wiener Familie, die von der temperamentvollen
Dominanz und der öffentlichen
Bekanntheit des Vaters als Chefredakteur
der „Presse“ geprägt ist wie auch
vom rätselhaften Kummer der Mutter,
die sich für Mann und Kinder verausgabt,
sucht Therese nach einem anderen Leben
und schließt sich der Kommune des Aktionskünstlers
Otto Mühl an. Das zunächst
so frei scheinende Liebes- und Lebensexperiment
scheitert jedoch zunehmend.
Eine Montage aus Zeitsprüngen führt
immer tiefer in die emotionale Welt der
Protagonistin.
Anschließend Gespräch mit Therese
Schulmeister
FILM „DIE BESTE ALLER WELTEN“
fr., 20.4.
19:00 Uhr * OHO-FILMCLUB
„THANK YOU FOR BOMBING“
AT 2015, 200 Min
Film von Barbara Eder
Österreichischer Filmpreis 2017
Eintritt: € 7,50
„Thank You for Bombing“ begleitet drei
Korrespondenten an ihren Arbeitsplatz
in den Krieg und porträtiert ihren Alltag
jenseits von Kameras und Satellitentelefonen
– irgendwo zwischen Bombenalarm,
Sockenwaschen und Bachblütentherapie.
Anschließend Gespräch mit der
Kostümbildnerin Christine Ludwig
22:00 Uhr * OHO-FILMCLUB
„DIE BESTE ALLER WELTEN“
AT 2017, 100 Min
Regie: Adrian Goiginger
Gewinner der Berlinale, Diagonale und
des Moscow International Film Festival
Eintritt: € 7,50
Adrian erlebt eine Kindheit im außergewöhnlichen
Milieu einer Drogenszene am
Stadtrand mit einer Mutter zwischen Fürsorglichkeit
und Drogenrausch. Wenn er
groß ist, möchte er Abenteurer werden.
Trotz allem ist es für ihn eine behütete
Kindheit, die beste aller Welten, bis sich die
Außenwelt nicht mehr länger aussperren
lässt …
Anschließend Gespräch mit dem
burgenländischen Schauspieler Michael
Fuith und Reinhold G. Moritz
sa., 21.4.
19:00 Uhr * OHO-FILMCLUB
FIKTION,
DOKUMENTATION, FAKE
Podiumsdiskussion und
Kurzfilmabend
Freier Eintritt für Diskussion und Kurzfilme
Im Informationschaos sozialer Medien
wird einem sehr schnell klar, dass eigentlich
jede Information hinterfragt werden
muss. Ob in Schrift, Bild oder Ton – „fake
news“ beherrschen die Szenerie. Was vorher
noch Kunst war, die Erfindung von
Storys, von Geschichten und der kreative
Umgang mit nacherzählten Wirklichkeiten,
wird hier zum wahrheitstriefenden Beweis
politischer Redlichkeit herangezogen. Geraten
hier KünstlerInnen in ein Dilemma?
Wie sieht die Arbeit von FilmemacherInnen
in einer überbebilderten, durch manipulative
Videos verseuchten Welt aus?
Kann gerade die Kunst des Erzählens in
Bildern diesem Behauptungsdrang nach
den wahren Tatsachen, den beweisbaren
Wahrheiten etwas entgegensetzen?
Wir haben FilmemacherInnen, JournalistInnen
und AutorInnen dazu eingeladen,
mit uns über die Querverbindungen der
erzählerischen Möglichkeiten der Fiktion,
der Dokumentation, aber auch des Fakes
zu diskutieren.
Mit auf einem großen Podium sind Peter
Wagner, Katharina Tiwald, Kristina Schranz,
Mara Mattuschka, David Dobrovsky, Alexander
Tshidar, Kathrin Resetarits, Sepp
R. Brudermann, Therese Schulmeister, Michael
Friedrich, Christine Ludwig, die sich
alle in ihren Arbeiten mit dem Paradoxon
des Nacherzählens auseinandergesetzt
haben. Moderation: Walter Reiss
Anschließend laden wir zu einem
Kurzfilmabend zum Thema.
12
FILM „SPIELFELD“
kurzfilm
abend
„ANKATHIE KOI – BLACK MAMBA“
Regie: David Kleinl
„DIE KOMPLIZIERTE IDENTITÄT
EINER REGION“
AT 2011, 6 Min
Regie: David Dobrowsky
Ein ironischer Essay über die regionale
Identität des Burgenlandes als eine Art
Ansichtskarten-Motiv-Collage.
RAIDING KURZFILM
AT, 10 Min
Roland Hagenberg
„ES WAREN SCHWERE ZEITEN“
Erinnerungen an das Schicksalsjahr 1938
AT, 25 Min
Regie und Buch: Walter Reiss
Der Dokumentarfilmer Walter Reiss (1974 -
2014 Redakteur, TV-Gestalter im ORF) führte
2016 bis 2018 ausführliche Gespräche
mit Burgenländerinnen und Burgenländern,
die die Zeit vor dem „Anschluss“ als
Kinder oder Jugendliche erlebt haben. Die
zu einer Kurzdoku montierten Ausschnitte
aus den Interviews mit „ZeitzeugInnen des
Alltags“ sollen ein Stimmungsbild dieser
Zeit spürbar machen. Es sind – heute 85
bis 101 Jahre alte – Frauen und Männer, die
bereit waren, über ihre Kindheit zwischen
Ständestaat und NS-Herrschaft zu erzählen.
Zum anfänglichen Jubel und Hoffen
auf einen wirtschaftlichen Aufschwung,
aber auch zur massiven Einflussnahme
durch NS-Propaganda mischten sich erste
Irritationen über Ausgrenzung und Verfolgung
Andersdenkender und das Verschwinden
ehemaliger Nachbarn.
„SPIELFELD“
DE 2017, 26 Min
Regie: Kristina Schranz
Im Winter 2015 durchqueren über hunderttausend
Flüchtlinge unkontrolliert den
Ort Spielfeld an der österreichisch-slowenischen
Grenze. Die Regierung präsentiert
daraufhin medienwirksam ihr „modernes
Grenzmanagementsystem“. Aber
seitdem die Balkanroute dicht ist, kommt
kein Flüchtling mehr in Spielfeld an. Übrig
geblieben sind menschenleere Zelte, ein
lückenhafter Zaun im Wald und die Dorfbewohner.
Wie gehen sie damit um, dass
ihr Tausend-Seelen-Dorf zum „Spielfeld“
ratloser Flüchtlingspolitik geworden ist?
„BUZKA-SKI“
AT 2016, 43 Min
Regie: Michael Friedrich
Vier ÖsterreicherInnen, vier AfghanInnen.
Keiner kennt den anderen, aber es gibt
einen Deal: Die ÖsterreicherInnen betätigen
sich als SkilehrerInnen und bekommen
im Gegenzug von den AfghanInnen
Unterricht in deren Nationalsport Buzkashi
(dabei wird auf Pferden um ein totes
Schaf gekämpft). Können vermeintliche
Sprachbarrieren und kulturelle Gräben so
einfach überwunden werden? Oder endet
der Versuch in einem Chaos babylonischen
Ausmaßes?
22:30 Uhr * OHO-FILMCLUB
„PHAIDROS“
AT 2018, 80 Min
Regie: Mara Mattuschka
Eintritt: € 7,50
Der junge, schöne und begabte Emil soll im
Staatstheater Phaidros als Partner des berühmt-berüchtigten
Werner Maria Strauß
auftreten. Nicht nur im Theater, auch im
Leben will Werner Maria Emils Sokrates
werden. Emils Vermieter, der italienische
Modist Maurizio, verfolgt auf seine Weise
dasselbe Projekt. Auch Madame Oh will
Emil in ihren Einflussbereich ziehen. Emil
möchte aber etwas anderes. Langsam,
aber sicher emanzipiert er sich von der
passiven Rolle einer Projektionsfläche für
die Wünsche und Gelüste anderer und entdeckt
die Liebe zur transsexuellen Lorelei.
FILM „EIN LKW MIT TOTER FRACHT“
So., 22.4.
10:00 Uhr * DIESELKINO
FILMFRÜHSTÜCK
11:00 Uhr * DIESELKINO
„EIN LKW MIT TOTER
FRACHT“ / URAUFFÜHRUNG
Österreich 2018, 85 Min
Film-Essay von Peter Wagner
Eintritt mit Frühstück: € 15,–
In seinem Film-Essay lässt Autor und Regisseur
Peter Wagner einen Teil jener Menschen
zu Wort kommen, die unmittelbar
an der Aufarbeitung einer Tragödie beteiligt
waren. Sie hatte sich am 27. August
2015 im ostösterreichischen Parndorf als
das zwar nicht vorhersehbare, dennoch
aber wie vorprogrammierte Menetekel der
zukünftigen politischen Entwicklungen in
Europa ereignet und für weltweites Aufsehen
gesorgt: An diesem Tag waren im
Kühlkoffer eines an einer Autobahn-Pannenbucht
abgestellten LKW 71 erstickte
Flüchtlinge entdeckt worden. Damit war
das sogenannte Flüchtlingsproblem mit einem
Schlag in Mitteleuropa angekommen.
Anschießend Gespräch mit Peter Wagner
FILM „PHAIDROS“
13
Mit einschlägigen Ausbildungen und Praktika im Bereich Medien
arbeitest du seit deiner Matura zielstrebig an einer Karriere in der
Filmbranche. Wie bist du auf dieses Arbeitsfeld gestoßen? Die meisten
wollen doch vor der Kamera stehen und nicht dahinter …
Als Volksschulkind hab ich eine Mini-DV-Kamera geschenkt bekommen.
Von da an gab es kein Halten mehr: Jeder Urlaub wurde mitgefilmt, den
Keller habe ich in ein Studio umgewandelt, wo ich mit Verwandten und
FreundInnen Nachrichten und Talksendungen drehte. Und da war mir
schon klar: Das Arbeiten sowohl vor als auch hinter der Kamera macht
mir gleich viel Spaß. Das eine schließt das andere nicht aus! Im Gegenteil:
ich sehe das Filmemachen und Moderieren für mich als Berufung! Und
so kommt es, dass ich nun Dokumentarfilmregisseurin und Moderatorin
bei Filmfestivals und Filmpremieren bin.
Hattest du von Beginn an die Unterstützung deines privaten Umfeldes?
Ja! Ich spüre einen enormen Rückhalt und eine große Kraft, die mir meine
fünf-köpfige Familie und mein Freund geben. Obwohl ich für meine Familie
immer das kleine Nesthäkchen bleiben werde, spüre ich, wie stolz
sie auf meine Arbeiten und mich sind! Und mein Freund in München
unterstützt mich jeden Tag, wofür ich ihm unendlich dankbar bin!
DER MIKROKOSMOS
DER KRISTINA SCHRANZ
Alles hat damit begonnen, dass Kristina Schranz als
kleines Mädchen eine Mini-Digital-Videokamera zu
Weihnachten geschenkt bekam. Heute studiert die
27-jährige Oberwarterin an der Hochschule für
Fernsehen und Film in München.
Kristina Schranz im Interview
mit Christian Keglovits
Gemeinsam mit ihrer Studienkollegin Caroline Spreitzenbart
drehte Kristina Schranz in Spielfeld einen bemerkenswerten
Dokumentarfilm zur absurden Situation an der
Grenze, wo ein eigens installiertes Grenzmanagementsystem
infolge der Schließung der Balkanroute nie zum Einsatz
kam. Der Film „Spielfeld“ gewann im Vorjahr den Diagonale-Preis
in der Kategorie Kurzdokumentarfilm und ist im
Rahmen der burgenländischen Filmtage am 21. April im
OHO zu sehen. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns
noch die Nachricht, dass Kristina Schranz mit dem Film „Ars
Moriendi oder die Kunst des Lebens“ 2018 abermals den
Diagonale-Preis in der Kategorie Kurzdokumentarflm gewonnen
hat. Ein außergewöhnlicher Erfolg einer außergewöhnlichen
Filmemacherin, die stets versucht, den Dingen
auf den Grund zu gehen. Wir haben Kristina Schranz zum
Interview gebeten.
Worauf kommt’s dir beim Filmemachen an? Hast du schon so etwas
wie eine persönliche Handschrift entwickelt?
Ich erzähle gerne Geschichten, die auf erster Ebene eine Art Mikrokosmos
aufzeigen – beispielsweise im Film über den Grenzort Spielfeld. Auf einer
zweiten Ebene soll natürlich viel mehr dahinter stecken: Bei SPIELFELD
ist diese zweite Ebene eine Metapher, ein Symbol für die Ratlosigkeit,
mit der ganz Europa vor dem „Flüchtlingsproblem“ steht. Niemand weiß,
was passieren wird. Ob und wann, wie viele Flüchtlinge noch kommen
werden. Mit SPIELFELD wollten meine Kollegin Caroline Spreitzenbart und
ich einen kleinen Teil zu dieser sehr bewegenden und schwierigen Zeit
beitragen: Fragen aufwerfen und Spielraum für viele Interpretationen
geben. Wir wollten einen mehrschichtigen, atmosphärischen Film schaffen,
der sich mit einer Art Lebensgefühl des Dorfes auseinandersetzt und
viele Themen anreißt: Flucht, Bewegung, Stagnation, Absurdität, Heimat
– eben eine Art „Spielfeld“.
An welchem filmischen Projekt arbeitest du zur Zeit?
Ende Januar haben wir unseren neuen Kurzdokumentarfilm fertiggestellt.
Es geht um eine 93-jährige Studentin, die nach dem Tod ihres Mannes
wieder zu studieren begonnen hat und jetzt eine Doktorarbeit über den
Tod schreibt, weil sie selbst salopp sagt, sie sei jetzt alt genug dafür! Diese
Keckheit, der Witz, ihre Abgeklärtheit und ihre Art und Weise, wie sie
zum Leben steht, hat uns fasziniert! Rosemarie Achenbach hat Vorbildcharakter.
Und auch bei diesem Film geht es um den Mikrokosmos, um
das Leben von Frau Achenbach heute, aber natürlich um viel mehr: Im
Zentrum des Films steht der Dreiklang der großen Themen „Zeit“, „Leben“,
„Tod“. Was möchte ich der Welt hinterlassen? Was sind meine Ziele und
Wünsche? Lebe ich bewusst? Und auch, dass der Tod uns wieder daran
erinnert, das zu tun, wofür man brennt, denn höchstwahrscheinlich haben
wir nur ein Leben, also sollten wir es nutzen und es anpacken! Das mag
nun pathetisch klingen, aber Frau Achenbach zeigt, dass es nie zu spät
ist für seine Ziele und Träume!
(Anm. d. Red.: Dieser Film wurde vor kurzem in Graz mit dem Diagonale-Preis
in der Kategorie Kurzdokumentarflm 2018 ausgezeichnet)
Warst du während deiner Oberwarter Zeit auch im OHO?
Ich war während meiner Schulzeit des öfteren im OHO und habe die
Konzerte und Bandwettbewerbe besucht, natürlich auch die Kama-Partys,
obwohl ich das Kamakura nie persönlich erlebt habe, nur meine
Geschwister. Da war ich damals noch ein kleines Mäderl …
14
EIN EINZIGES
LEBEN
Mi, 11.4.
20:00 Uhr
ORF-Landesstudio Eisenstadt
EIN EINZIGES LEBEN
Theaterwiederaufnahme * Premiere
Eintritt: VVK € 16,– / AK € 18,–
(*ermäßigt VVK € 14,– / AK € 16,–)
WIEDERAUFNAHME DER ERFOLGREICHEN
THEATERPRODUKTION VON OHO UND
THEATERINITIATIVE BURGENLAND
Die von Katrin Hammerl mit Reinhold Stumpf dramatisierte
Fassung des Buches „Vertrieben“ (herausgegeben von der
Burgenländischen Forschungsgesellschaft, AutorInnen:
Alfred Lang, Barbara Tobler, Gert Tschögl) ist ein wichtiger
Beitrag zum Gedenkjahr 2018, befasst es sich doch mit dem
Schicksal burgenländischer Jüdinnen und Juden, die 1938
konsequent aus dem Burgenland vertrieben wurden.
mit Anna Kramer, Elisabeth Veit, Kilian Klapper
Regie: Katrin Hammerl
Bühnenbild: Elisabeth Vogetseder
Kostüm: Valentina Mercedes Obergantschnig
Sound: Franco Visioli
Textfassung: Katrin Hammerl und Reinhold Stumpf
Dramaturgische Beratung: Stefanie Hackl
Licht: Alfred Masal / Video: Georg Müllner-Fang
Wiederaufnahme der Werkstattproduktion
„Ein einziges Leben“ anlässlich des Gedenkjahres 2018
Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland
in Kooperation mit dem OHO
Weitere Vorstellungen:
Do., 12.4. * 20:00 Uhr
Fr., 13.4. * 20:00 Uhr
Schulvorstellungen nach Anmeldung jeweils vormittags
Im Jahr 2001 führte die Burgenländische Forschungsgesellschaft fast vierzig
Interviews mit Jüdinnen und Juden, die vor und während des Zweiten
Weltkrieges aus dem Burgenland vertrieben worden waren. Die daraus
entstandenen lebensgeschichtlichen Zeitdokumente sind die Basis für das
von Katrin Hammerl inszenierte dokumentarische Theaterstück „Ein einziges
Leben“. Gemeinsam mit drei SchauspielerInnen entwickelte sie einen
Diskurs- und Spielraum, der sich von den 1920er-Jahren bis hin zu den Anfängen
der 2000er-Jahre spannt. Aus verschiedenen Perspektiven werden
Themen wie Heimat und Zugehörigkeit im Kontext persönlicher Biografien
beleuchtet und der Frage nach dem individuellen Prozess des Erinnerns
nachgegangen.
Ein dreiköpfiges Ensemble bringt die Vielzahl an genannten Orten, Erfahrungen
und Erlebnissen in eine offene Form. Szenisches wie auch Chorisches
bilden eine „Dramaturgie der Erinnerung“, die nicht linear verläuft und
immer wieder buchstäblich auf verschlossene Türen stößt.
„WIR HABEN NOCH EINEN
TRUTHAHN, DEN KRIEGT
MANCHMAL MEINE SCHWESTER,
MANCHMAL ICH, DER VON EINER
GROSSEN DEUTSCHEN FIRMA IST.
ICH KANN DEN PORZELLAN-
TRUTHAHN NICHT LEIDEN,
ABER ES IST EIN ERBSTÜCK.
UND BÜCHER, SONST NICHTS.“
15
COLLAGE VON KATHARINA TIWALD / 18.12.2017
UNÜBERHÖRBARE
SPIELFREUDE
SA., 28.4.
20:00 Uhr
ORANGE BLUES CLUB
Konzert: Blues Bigband
VVK € 16,– / AK € 18,– (*ermäßigt VVK € 14,– / AK € 16,–)
Seit zehn Jahren ist der Orange Blues Club unterwegs in
Sachen Blues. Die spontanen oder angekündigten Jam-
Sessions im Clubraum des OBC gelten mittlerweile als
Geheimtipp in Eisenstadt, der Homebase des Orange Blues
Clubs. In die „Südstaaten“ des Burgenlandes haben es die
elf Musikerinnen und Musiker rund um Bandleader Thomas
Hottwagner bislang noch nicht geschafft. Höchste Zeit also,
dass die gut geölte OBC-BluesRock-Maschine auf der Bühne
des OHO loslegt. Sänger und Bandleader Thomas Hottwagner
verspricht jedenfalls unüberhörbare Spielfreude mit
Klassikern von The Doors, Muddy Waters, Ray Charles, Little
Walter, John Mayall, John Lee Hooker und natürlich bluesige
Eigenkompositionen.
IM GESPRÄCH MIT THOMAS HOTTWAGNER
FRONTMAN DES ORANGE BLUES CLUB
Wie und wann bist du auf den Blues gekommen?
Musikinteressiert war ich bereits in meiner Kindheit, als ich
meine ersten „Gehversuche“ auf dem Piano unternommen
habe. In meiner Jugend kam der Gesang dazu, den ich eigentlich
bevorzuge. Den Blues selbst habe ich vor etwa zehn
Jahren entdeckt. Das Faszinierende daran: Spieltechnisch
findet man relativ schnell Zugang zum Blues, aber dem Musiker
wird sehr, sehr viel Gefühl und Virtuosität abverlangt.
Wie hat sich der Orange Blues Club gegründet und wie
oft tretet ihr auf?
Am Anfang, also vor zehn Jahren, sagte ich immer wieder
zu den wenigen Personen: Ich möchte eines Tages eine
Band mit mindestens zehn Personen zusammenstellen.
Diese Vision war damals nur in meinem Kopf und wurde
von manchen belächelt. Nach und nach begeisterte ich
immer mehr Profis und Amateure für diese Idee. Heute
spielen 13 Personen im Orange Blues Club! Wir hatten binnen
kürzester Zeit einige treue Fans, die uns in Eisenstadt
und Umgebung besuchten, und auch auf musikalischer
Ebene entwickelten wir uns rasch weiter. Das hat sich herumgesprochen,
und so kommen wir doch auf etwa zehn
Auftritte pro Jahr, die uns schon einmal nach Deutschland
und in die Schweiz geführt haben.
Seid ihr schon mal im Südburgenland aufgetreten und
was erwartet das OHO-Publikum bei eurem Auftritt?
Das Südburgenland ist Neuland für uns. Unser südlichster
Auftritt im Burgenland war in Deutschkreutz. Deshalb
freuen wir uns umso mehr auf den Gig im OHO, vor allem
auch deswegen, weil uns die Kulturszene im Burgenland
wichtig ist. Erwarten wird unser Publikum unüberhörbare
und unübersehbare Spielfreude!
18
Vortrefflich
belesen
Die Blattwerk-Bücherecke informiert Sie in jeder
Ausgabe über interessante Neuerscheinungen.
Diesmal für Sie gelesen und wärmstens
empfohlen von Herta Emmer von „buchwelten“
in Oberpullendorf (Tipps 03–06).
VERSCHLEPPT,
VERDRÄNGT,
VERGESSEN.
Jakob Frühmann (Hg.)
03 BULLSHIT IM
BURGENLAND
Susanne Strnadl
Seifert 2018
€ 19,95
KIND IN EINEM
VERSCHWUNDE-
NEN LAND
Nora Fuchs
Ich allein – ein eigenwilliger Ruf nach
Entscheidungsfreiheit aus dem Mund
eines Kindes. Direkt, unsentimental, humorvoll
und manchmal übermütig schöpft
Nora Fuchs in ihrem Romandebüt aus ihren
Erinnerungen. Ihre junge Heldin zeigt als
Kleinkind wie als Heranwachsende einen
Widerspruchsgeist, der zu sehr komischen
Situationen führt. Das verschwundene Land
ist die Tschechoslowakei, in der sie mit Geschwistern,
Eltern, Kindergarten und Schule
sowie dem sozialistischen Alltag um ihren
Eigensinn kämpft. Das liest sich nicht nur
vergnüglich, sondern vermittelt mit seiner
Fülle von Episoden, Erlebnissen und Detailschilderungen
ein farbenreiches Kaleidoskop
vom Leben in den 1960-/70er-Jahren in
einem Land, das damals noch durch einen
Eisernen Vorhang vom Westen getrennt war.
01 Kind in einem
verschwundenen Land
Nora Fuchs
edition lex liszt 12
ISBN 978-3-99016-135-7
€ 24,– (zuzügl. Versand)
Erhältlich unter
www.lexliszt12.at und
im gut sortierten
Buchhandel.
Aus dem südburgenländischen Jabing
wurden mehr als 90 Menschen in Konzentrationslager
verschleppt und größtenteils
dort ermordet. Die Roma-Siedlung am
südlichen Ortsrand wurde geplündert und
zerstört. Wider ein Vergessen der Geschichte
wurde im Rahmen einer Gedenkinitiative vor
Ort ein Denkmal errichtet. In Ergänzung dazu
gibt dieser Band unterschiedliche Stimmen
wieder: Jakob Frühmann beschäftigt sich als
Jabinger mit der Frage, was die Erinnerung
an die ehemaligen DorfbewohnerInnen
bedeutet und warum diese so wichtig ist.
Gerhard Baumgartner, Leiter des Dokumentationsarchivs
des österreichischen Widerstandes,
schreibt als Historiker über die
Spurensuche nach den „verschwundenen“
Roma und Romnija des Burgenlandes bzw.
deren Siedlungen. Stefan Horvath versucht
in seiner Literatur jenen ohne Stimme Gehör
zu verschaffen – etwa seiner Mutter aus Jabing,
die als eine der wenigen Verschleppten
das Konzentrationslager überlebte. Schließlich
dokumentiert eine recherchierte Namensliste
die deportierten und ermordeten
Romnija und Roma aus Jabing.
02 Verschleppt, verdrängt, vergessen.
Zur Erinnerung an die Romnija
und Roma aus Jabing
Jakob Frühmann (Hg.)
edition lex liszt 12
ISBN 978-3-99016-136-4
€ 18,– (zuzügl. Versand)
04 BURGENLAND
Vom Ersten Weltkrieg
bis zur
Gegenwart
Gerald Schlag
Haymon 2018
€ 9,95
05 UNTER
DER DRACHEN-
WAND
Arno Geiger
Hanser 2018
€ 26,80
06 EMMA,
EIN GIRL WIE
DYNAMIT
Christoph Mauz
Illustriert von:
Anna-Lena Kühler
G & G 2018
€ 9,95
Erhältlich bei buchwelten –
lesen. schenken. schreiben.
Mag. (FH) Herta Emmer GmbH
7350 Oberpullendorf, Hauptstr. 8
www.buchwelten.at
19
Fangen wir so an:
„In Schönbrunn wurde
gestern ein rosaroter Elefant mit
grünen Füßen geboren.“
Wie? Das glauben Sie nicht?
Warum nicht?
FAKT ODER
FAKE
Von Ursula Neubauer
WAHR ODER FALSCH. Natürlich gibt es keinen rosaroten Elefanten. Auch
keinen mit grünen Füßen. Sie wissen das. Und deshalb konnten Sie
ratzfatz feststellen, dass dieser Satz nicht richtig ist. Das Unerfreuliche aber
ist: Nicht immer kommen falsche Meldungen im auffälligen rosa Kleid und
imposanter Elefantengestalt daher. Dann ist es schwieriger festzustellen,
was stimmt und was nicht.
Dass z.B. die Caritas in Österreich Handys im Wert von € 900,- an Flüchtlinge
verschenken würde, hat sich so beharrlich und weit verbreitet, dass die
Caritas gegen diese Lüge klagen musste. Sie hat die Klage gewonnen. Denn
es hat nicht gestimmt. „Eine Lüge wird auch durch hundertfaches Posten in
Online-Medien nicht wahrer“, hat Klaus Schwertner von der Caritas in einem
Interview dazu gesagt. Recht hat er. Dass da draußen noch immer Menschen
von den Handygeschenken überzeugt sind? Ist wohl anzunehmen, denn
ein Bericht über ein Gerichtsverfahren ist weit nicht so interessant wie die
vorangegangene neidschürende Meldung.
MEINE WAHRHEIT, DEINE WAHRHEIT. Für mich als Journalistin gibt es jeden
Tag neue Gründe, das Hände-über-dem-Kopf-zusammenschlagen zu üben
und besorgt zu sein. Jedenfalls, wenn man gerne in einer funktionierenden
Demokratie leben möchte. Was uns allen zu denken geben sollte, sind nämlich
z.B. folgende Entwicklungen: Da gibt es eine Studie aus Massachusetts,
die zeigt, dass sich Falschmeldungen in sozialen Medien viel rasanter verbreiten
und mehr Menschen erreichen als Wahrheiten. Eine andere, die sagt,
dass sich immer mehr Menschen ausschließlich über Informationen aus
sozialen Medien ihre politische Meinung bilden (und nein, nicht nur in den
USA). Dass gleichzeitig viele von ihnen nicht mehr unterscheiden können,
was eine echte Nachricht und was Werbung ist. Oder sich nicht bewusst
sind, dass sie online nur mitkriegen, was in „ihrer Welt“ los ist, nicht, was in
„der Welt“ los ist (weil Algorithmen ihre Finger im Spiel haben).
VERANTWORTUNG. Und dann ist da noch ein US-Präsident, der sofort „Fake
News“ schreit, wenn ihm eine Meldung nicht passt. Oder ein Vizekanzler, der
einen renommierten Journalisten als Lügner bezeichnet. Letzteres konnten
einige deutsche KollegInnen nicht mehr mitansehen und haben einen offenen
Brief an Kanzler Kurz geschrieben, weil sie dieses Posting als Angriff
auf die Pressefreiheit sehen. Danke, Deutschland!
So, und jetzt noch zu einem Teil, der eben auch zur Wahrheit gehört: Auch
auf Journalistenseite ist nicht alles rosarot. Der Druck ist größer, Redaktionen
sind kleiner. Wie oft ein Artikel online geklickt wird, wird wichtiger. Und
manch einem/r aus meiner Kollegenschaft gefällt es, selbst im Mittelpunkt
zu stehen und so genannten „Look-at-me-Journalismus“ zu betreiben. Ob
da immer alle so objektiv bleiben, wie sie sollten? Vielleicht müssen sich
also bitte einfach alle an der Nase nehmen, wenn uns unsere Demokratie
lieb ist. Wir wollen uns schließlich nicht von rosaroten Elefanten mit grünen
Füßen auf der Nase herumtanzen lassen.
20
Mo., 21.5.
14:00 Uhr
IM HINTERHOF DER
GESCHICHTE
WANDERUNG MIT LESUNG UND MUSIK
Unkostenbeitrag: € 28,– (*ermäßigt € 25,–)
inkl. Wanderjause, Getränke und Bustransfer
HINTER DEN KULISSEN
Im Interview mit Silvia Magdits, der
sympathischen „Neuen“ im OHO.
Was ist dein Aufgabenbereich?
Ich bin für die Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen
verantwortlich. Konkret sind das Vernissagen,
Kabaretts, Konzerte, Buchpräsentationen, Diskussionsrunden
usw. Darüber hinaus unterstütze ich die Geschäftsführung
im laufenden Betrieb.
Seit wann bist du im OHO tätig?
Nach der letzten Lesewanderung haben uns viele Menschen gebeten,
wieder eine Wanderung mit Lesestationen und Musik zu organisieren.
Im Gedenkjahr 2018 haben wir uns nun einer ganz besonderen
Wanderung angenommen.
Von der Roma-Siedlung am Anger in Oberwart wandern wir über die
Friedhöfe, den Zuckerberg und das Oberwarter Moor nach Oberschützen
zum sogenannten Anschlussdenkmal. Hier zeigt sich, dass die großen
Ereignisse Europas gerade auch im ehemaligen Hinterhof Westeuropas
ihre Spuren hinterlassen haben.
Die uns begleitenden AutorInnen lesen Texte, die von dieses Ereignissen
inspiriert wurden. Texte über das Leben, die geschehene und kommende
Ereignisse erahnen lassen. Die Realität der Roma-Siedlung, die
Poesie der Gräber und des Moores und die Brachialität des Denkmals
sind dabei unsere geistigen Wegweiser, begleitet von der Musik und
gefüttert mit geschichtlichen Fakten von Mag. Wolfgang Tretter.
Beteiligte AutorInnen: Clemens Berger, Stefan Horvath,
Reinhold F. Stumpf, Susanne Toth, Katharina Tiwald ...
Seit zwei Monaten, genau gesagt seit Jänner 2018! Im Moment
arbeite ich gemeinsam mit Jacqueline, die mich in alle
Aufgaben einschult und unterstützt. Sie wird ab April in
Mutterschutz gehen. Danach übernehme ich ihre Funktion
in Eigenverantwortung.
Was sind so deine bisherigen Highlights? …
Deine Gustostückerl?
Ich lerne viele interessante Menschen und Persönlichkeiten
kennen. Ohne diese Aufgabe hätte ich nicht die Möglichkeit
gehabt mit und für Künstlerinnen und Künstler
und kreativen Persönlichkeiten zu arbeiten.
sa, 19.5.
Der obligate Bus, der uns in Oberschützen abholen wird, die zur Verfügung
gestellte Wanderjause und der abschließende Besuch eines
Buschenschanks sind selbstverständliche Fixpunkte dieser Wanderung
durch die Geschichte und Geschichten.
20:00 Uhr
CRUSH * REMEDY
Konzert: Rock, Dreampop, Grunge, Punk
Eintritt: VVK € 6,– / AK € 8,–
CRUSH sind der hellste Stern am Grazer Firmament. Das
Quintett spielt rockigen Dreampop, der hin und wieder
von Alvvays oder einem Beach House träumt. Die ProtagonistInnen
dieses ausdrucksstarken Schauspiels werden
aufmerksamen Menschen schon von Bands wie The Liberation
Service, Maneki Nekoč, Strafplanet oder Catholic
Guilt bekannt sein. „Oida WOW!“ CRUSH: Christina
Lessiak, Katrin Borecky, Christian Lach,
Verena Borecky and Florian Kolar
REMEDY aus Graz vermischen Grunge mit Post-Punk und
viel Noise. Brachiale Gitarrenriffs und ausgetüftelte Arrangements
verbünden sich gefühlvoll zu Lo-Fi-Hymnen.
Ihr neues im September 2017 veröffentlichtes Album
„Cool“, welches von Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf, Sex
Jams ...) aufgenommen wurde, ist weit mehr als nur eine
Zeitreise in die frühen 90er-Jahre, wo sich die Pixies zusammen
mit Dinosaur Jr. umzingelt von Effektpedalen
wiederfinden.
Zukunft
am Lande?
SA., 26.5.
10:00 Uhr
ZERRISSENE HEIMAT, WEGSCHIEBEN
ODER ENTWICKELN
Symposium zu Regionalentwicklung,
Raumplanung und Gestaltung des
ländlichen Raums
Eintritt frei
Begrüßung: Bürgermeister Georg Rosner
Eröffnung: KommR. Dr. Alfred Kollar, Obmann der
Oberwarter Siedlungsgenossenschaft
Moderation: Erich Schneller
Den ländlichen Raum könnte man als Blaupause für den Begriff
Heimat bezeichnen. Die schöne Landschaft, das ländliche
Brauchtum gelten als der Inbegriff des traditionell Vertrauten.
Während das Landleben als Idylle dargestellt wird, ist es durch
Landflucht, Braindrain, Zersiedelung, teure Infrastruktur und
Niedergang der Nahversorgung in seinem ökonomischen Überleben
gefährdet. Die Frage, die sich hier stellt, lautet: Können wir
uns das Land als Lebensraum überhaut noch leisten?
Weit abseits unseres Wahrnehmungshorizontes wird darüber
tatsächlich diskutiert. Hier geht es vor allem um die Zersiedelung
und die dazu benötigte Infrastruktur, die es dafür zu erhalten gilt.
Am meisten schlagen sich diese Überlegungen in Raumplanung
wieder, die als Steuerungsinstrument hier intervenierend einzuschreiten
versucht.
Als Kunsthaus interessiert uns natürlich die Frage des planerischen
Designs: Kann auch für Raumplanung am Lande ein Äquivalent zur
Stadtplanung entwickelt werden? Mit diesem Symposium wollen
wir dieser Frage etwas näher treten, denn sie wird uns im Herbst
mit ihren vielfältigen Facetten noch weiter diskursiv und künstlerisch
begleiten.
Zu folgenden Themen werden ExpertInnen Stellung beziehen:
LANDFLUCHT / STADTFLUCHT – EIN SELTSAMES GEGENPAAR
Dipl. Ing. Isabel Stumfol (Projektassistentin am Department
für Raumplanung / Fachbereich für Regionalplanung und
Regionalentwicklung / TU Wien)
Wir erleben ein seltsames Phänomen: Junge Menschen – und hier
in großer Zahl Frauen – ziehen in die Stadt und ältere Menschen,
meist ältere Paare, ziehen auf das Land. Ist unsere Wahrnehmung
hier richtig und was bedeutet das für die demografische Entwicklung
am Land?
ZERSIEDELUNG UND IHRE FOLGEN
Referent Dr. Reinhard Seiß (Urban+)
Zersiedelung stellt die Kommunen vor große Herausforderungen
und Probleme, von Verkehrs-, Wasser-, Kanal- bis zur Energieinfrastruktur.
Dazu kommt noch, dass der Bodenverbrauch sowie
die Verbauung naturnaher, aber auch gefährdeter Gebiete die
Situation verschärfen.
REGIONEN UND REGIONALENTWICKLUNG UND IHRE GRENZEN
Referent Dr. Robert Lukesch (ÖAR – Regionalberatung)
Regionalentwicklung ist das neue Schlagwort für den ländlichen
Raum. Was ist eine Region, kann sie als politisch zukunftsfähiges
Äquivalent für Heimat dienen? Was kann die Regionalentwicklung
bewirken und wo sind ihre Grenzen? Gibt es einen Zukunftsplan
für den ländlichen Raum?
PLANERISCHE GESTALTUNG DER LÄNDLICHEN ZUKUNFT
DURCH RAUMPLANUNG UND GESTALTUNGSDESIGNS FÜR
DEN LÄNDLICHEN RAUM
Dr. Lilli Lička (BOKU Wien – Department für Raum, Landschaft
und Infrastruktur)
Raumplanung ist ein starkes, aber viel kritisiertes Instrument der
Steuerung. Es gibt aber auch andere gestalterische Konzepte für
den ländlichen Raum, die als Modelle dienen könnten: Infrastrukturüberlegungen,
Ökodörfer, Ökosiedlungen, Naturschutzgebiete,
Naturparks, Permakultur, ökologischer Landbau und Landschaftselemente,
Dorferneuerung in Streckhofsiedlungen.
Die abschließende Diskussionsrunde wird von zwei Kurzfilmen
eingeleitet. Am Podium der Abschlussdiskussion neben den ExpertInnen:
OStR Helmut Wallmann (Verein kukuk, engagiert sich
für eine integrative Regionalentwicklung), Bgm. Georg Rosner,
Dr. Martina Handler (ÖGUT) und KommR. Dr. Alfred Kollar (OSG),
Dr. Klaus Jürgen Bauer (Architekturraum Burgenland)
22
RAUMPLANUNG ALS
GESAMTPOLITISCHE
VERANTWORTUNG
Die Probleme unserer Siedlungsentwicklung sind
lösbar – wenn die Instrumente, die es gibt, endlich
ernsthafte Anwendung finden.
Von Reinhard Seiß
Dass Österreich von allen vergleichbaren EU-Staaten den
meisten Boden verbraucht, den höchsten Motorisierungsgrad
aufweist und die größte Dichte an Einzelhandelsflächen verzeichnet,
zeigt, dass jene Entwicklungen, die Raumplaner, Verkehrsplaner,
Ökologen, Innenstadtkaufleute, aber auch manche Kommunalpolitiker
und zunehmend mehr Bürger beklagen, keineswegs
dem internationalen Durchschnitt entsprechen. Sie sind weit über
jedes Ziel hinausgeschossen und nicht etwa „passiert“, sondern
waren gewollt – und geplant!
Das der Raumplanung anzulasten, wäre indes verfehlt, zumal
diese Disziplin von sich aus nichts zu ändern vermag, sondern
auf Umsetzung durch die Politik angewiesen ist. Aber auch die
Planungspolitik allein könnte keinen Turnaround in unserer Siedlungsentwicklung
bewirken, da viele andere Politikfelder in hohem
Maße raumwirksam sind – auch wenn dies den Verantwortlichen
nicht immer bewusst ist. Das Übel liegt im ressortübergreifenden
Nebeneinander von Gesetzen, Verordnungen, Steuern, Abgaben
und Förderungen begraben, die in ihrem Zusammenspiel jene
verheerenden Wirkungen zeitigen, denen wir vermeintlich hilflos
gegenüberstehen. Positiv formuliert: Wären alle Entscheidungsträger
auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene bereit, ihre Politik
aufeinander abzustimmen, wären wir einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung
einen großen Schritt näher – und könnten im
Übrigen mehr Geld als mit jeder Steuerreform sparen.
Parkplatz vor dem Supermarkt. Der Ersatz der Kommunalsteuer
als wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden wiederum würde
schlagartig den ruinösen Wettlauf unter den Bürgermeistern um
Gewerbeparks und Fachmarktzentren beenden. Zudem wäre der
Bund jederzeit in der Lage, die rechtliche Basis dafür zu schaffen,
dass gewidmetes Bauland nicht mehr länger gehortet werden
kann – und die Bodenwertsteigerung bei Umwidmungen mehrheitlich
der öffentlichen Hand zufällt.
Die Länder müssten ihre Wohnbauförderung konsequent auf Sanierung,
Umnutzung und flächensparenden Neubau in zentralen
Lagen konzentrieren – und dem Häuschen im Grünen jegliche
Unterstützung versagen. Dasselbe gilt für die Wirtschaftsförderung
– auch hier dürfte es zu keiner Subvention flächenvergeudender,
autoabhängiger Betriebsansiedlungen mehr kommen. Zudem
sollten die Kosten der Siedlungsinfrastruktur nach dem Verursacherprinzip
dem Häuslbauer respektive dem Unternehmer weiterverrechnet
und nicht wie bisher umverteilt werden. Auch eine
Reform der Stellplatz- und Garagenverordnungen würde das Ihre
dazu beitragen, dass der Flächenfraß und die Autogerechtigkeit
unserer Siedlungsentwicklung eingedämmt werden. Und nicht
zuletzt müsste die Landesraumordnung ihre verwaiste Aufgabe
der Regionalplanung endlich mit Leben erfüllen – sowie ihrer Rolle
als Aufsichtsbehörde in der Flächenwidmungsplanung deutlich
gewissenhafter entsprechen.
Auf Bundesebene etwa würden mit der Abschaffung der Pendlerpauschale
nach heutigem Zuschnitt, der es seit Langem an
sozialer Treffsicherheit mangelt, sowie der Steuerbegünstigung
für Firmenwagen zwei wesentliche Treiber des Straßenverkehrs
entfallen. Generell müsste die Subventionierung des Autos, die
sogar der ÖAMTC eingesteht, durch Einführung der Kostenwahrheit
in der Mobilitätspolitik gestoppt werden. Dies würde neue
Investitionen für den öffentlichen Verkehr ermöglichen und eine
kompaktere Siedlungsentwicklung begünstigen.
Die Kommunen schließlich sollten die zunehmenden rechtlichen
Möglichkeiten an boden- und infrastrukturpolitischen wie auch
vertragsraumplanerischen Maßnahmen viel konsequenter ausschöpfen.
Bei der Parzellierung neugewidmeter Flächen könnten
sie verdichteten Bauformen bereits Vorschub leisten – und durch
eine städtebaulich orientierte Bebauungsplanung unseren Siedlungsgebieten
jene funktionale und räumliche Qualität zurückgeben,
die sie in den letzten 50 Jahren verloren haben.
Die Grundsteuer, letztmalig 1973 valorisiert, könnte als zusätzliches
Steuerungsinstrument gegen bedenkenlosen Flächenverbrauch
dienen – und die 1.000-Quadratmeter-Parzelle für ein Einfamilienhaus
ebenso empfindlich verteuern wie den weitläufigen
Dr. Reinhard Seiß ist Raumplaner, Filmemacher und
Fachpublizist in Wien und Mitglied der Deutschen
Akademie für Städtebau und Landesplanung.
23
IM LANDE?
5. Mai * 20:00 Uhr
OFFENE BÜHNE
BURGENLAND
Bei der Offenen Bühne Burgenland treten
heimische KünstlerInnen im Zehn-
Minuten-Rhythmus hintereinander auf und
geben so einen Einblick in ihre vielfältigen
Programme. Moderiert von Harald Pomper
werden Kabarett, Musik, Satire und vieles
mehr geboten. Ein unterhaltsamer und kurzweiliger
Abend ist somit wieder garantiert!
Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf
7542 Gerersdorf 66c
26. Mai * 14:00 Uhr
C’EST LA MÜ
Festival für Musik, Literatur
und Kleinkunst
Die Cselley Mühle in Oslip ist ein Hort
der Freude und des Loslassens, des
Kunst- und Kulinarikgenusses für Jung, Alt
und die ganze Familie. Dieses wunderschöne
Ambiente will auch 2018 wieder genossen
werden und mit der vierten Ausgabe
des C‘est la Mü werden wieder Musik, Literatur
und Kleinkunst an diesen besonderen
Ort gebracht.
Für 2018 wurde erneut ein buntes, abwechslungsreiches,
außergewöhnliches
und „anderes“ Programm zusammengestellt
– die Initiatoren freuen sich jetzt
schon auf ein Wiedersehen – oder ein Kennenlernen
– in der Cselley Mühle, Oslip!
Früher-Vogel-Tickets mit und ohne
Busfahrt bereits erhältlich:
https://ntry.at/cestlamue18
AK € 45,– | VVK € 38,– | NTRY € 35,–
Ermäßigung für Club-Ö1-Mitglieder
(Nur über die Cselley Mühle direkt erhältlich!)
9. Mai bis 8. Juli
HARTBERGER
LITERATURSOMMER
2018
Der Hartberger Literatursommer geht
bereits in sein siebentes Jahr und hat
sich als eigenständige Veranstaltungsreihe
etabliert. Er ist fixer Bestandteil des jährlichen
Kulturgeschehens geworden und
zweifellos der bedeutendste Literaturevent
der Oststeiermark. Durch die Kombination
von Literatur, Musik, das einzigartige Ambiente
der Stadt und ihrer Umgebung sowie
das Angebot regionaler Spezialitäten und
Weine werden nicht nur Literaturinteressierte
angesprochen. Der Erlebnis- und
Genussfaktor der Veranstaltungen unter
freiem Himmel, in den schönsten Gärten
der Stadt zieht viele BesucherInnen in die
Region. Durch die Öffnung privater Gärten
wird auch ein Bewusstsein geschaffen,
Kunst selbst mitzutragen und zu erleben.
Karten ab Ende März bei allen oeticket- Verkaufsstellen
und im Bürgerservice im Rathaus
Hartberg. Diese Veranstaltung ist Partnerin
des Steiermark Tourismus „Kulturgenuss im
Grünen“.
7064 Oslip, Sachsenweg 63
CSELLEY MÜHLE
+43 (0)2684-2209, festival(a)cestlamue.at
Hartberger Literatursommer
Kulturreferat, Rathaus
+43 (0)3332-603-120, kultur@hartberg.at
24
HUNGER AUF KUNST
Auch Menschen mit finanziellen Engpässen haben ein Recht auf
Kunst und Kultur. Die Teilhabe am kulturellen Leben ist ein
Grundrecht, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
verankert ist, jedoch immer mehr Menschen aufgrund steigender
Armut verwehrt bleibt. Ein Kulturbesuch ist für viele heute einfach
nicht mehr leistbar. Hier hilft die Aktion „Hunger auf Kunst und
Kultur“ mit dem „Kulturpass“, der sozial Benachteiligten den freien
Eintritt in zahlreiche Kultureinrichtungen ermöglicht.
Anzeige
Auch das OHO ist bei der Aktion „Hunger auf Kunst“ dabei. Pro
OHO-Eigenveranstaltung werden zehn Plätze für KulturpassbesitzerInnen
bereitgestellt. Bei Einlass ist pro Person ein Kulturpass oder
alternativ die Identitätskarte (blau oder weiß) für Flüchtlinge vorzuzeigen.
Ohne Vorlage und Reservierung kann leider kein Einlass
gewährt werden. Daher ist es ist hierzu erforderlich, sich vorab im
OHO-Büro anzumelden, um einen Platz sicherzustellen!
KULTURBUDDY
KulturbegleiterInnen (Kulturbuddies) sind kulturelle VermittlerInnen
auf Augenhöhe. Sie agieren Besuche in Museen und Ausstellungen,
vernetzen sich untereinander und bilden Fahrgemeinschaften zu
diversen Veranstaltungen.
EINE KLEINE
DORFMUSIK FEIERT
7 passionierte Musikanten aus 7
kleinen Dörfern im Südburgenland
– die Blasmusik-Formation „Eine
kleine dorfMusik“ beschenkt sich
zum 10. Geburtstag und zur Freude
aller Blasmusikfans mit einem
Tonträger. Die Jubiläums-CD mit
dem schlichten Titel „10“ ist beim
tuba-musikverlag erhältlich. Jetzt
bestellen im Online-Shop auf
www.tuba-musikverlag.at
Kreative VordenkerInnen nutzen zudem die Möglichkeit, über den
Verein eigene Ideen zu Projekten im kulturellen Bereich zu verwirklichen
– professionelles Projektmanagement-Know-how wird zur
Verfügung gestellt.
Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sind unfall- und haftpflichtversichert
und können sich national mit dem Österreichischen Freiwilligenpass
des Sozialministeriums ausweisen.
Mi, 30.5.
ALLGEMEINE INFOS ZUR AKTION
Der Verein ARGUMENTO ist für die Koordination sowie Leitung der
Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ im Burgenland zuständig.
Informationen zu den burgenländischen Partnern, Ausgabestellen
und Kulturbetrieben finden Sie unter www.argumento.at.
20:00 Uhr
HAYDN GOES BRASS
Konzert der Bigband des
Haydnkonservatoriums
Jazz, Swing, Latin
VVK € 16,– / AK € 18,– (*ermäßigt VVK € 14,– / AK € 16,–)
Die Haydnkons-Bigband: Als eine der Varianten des Ensemble-
und Orchesterspiels wurde im Haydnkons vor zwei Jahren
die Haydnkons-Bigband unter der Leitung von Prof. Johann
Hausl ins Leben gerufen. Die Mitwirkenden sind Jazz- und
Klassik-StudentInnen, die ihre Erfahrung im Musizieren in den
Stilen Swing, Jazz, Latin-Jazz und Jazz-Rock machen wollen.
Das Programm: Zwei Komponisten des Vereins KIBu treten
beim Konzert in Oberwart in den Vordergrund. Der eine ist
der leider viel zu früh verstorbene Fritz Pauer, ein auf der
ganzen Welt bekannter österreichischer Jazz-Pianist. Der andere
ist Johann „Hans“ Hausl, der Jazz-Piano-Lehrer des Joseph-Haydn-Konservatoriums
in Eisenstadt.
Auf dem Programm stehen Werke von Fritz Pauer und Hans
Hausl in Bigband- und Ensemble-Besetzung.
25
„WIR SIND LITERARISCHE
ZWANGSNEUROTIKER“
Die beiden Kabarettisten Leo Lukas und Simon Pichler fühlen sich endlich
reif, auch FREMDE FEDERN würdigen zu können. Haben sie sich in ihren
vorangegangenen Kabarettprogrammen die Texte überwiegend selbst
geschrieben, so liefern sie in ihrem aktuellen Programm Neu-Interpretationen
von Kabarett-Klassikern wie Kurt Tucholsky, Karl Valentin, Helmut
Qualtinger, Gerhard Bronner oder Georg Kreisler. Und dass Simon Pichler
ein begnadeter Schüttelreimer ist, beweist er nicht nur auf der Kabarettbühne,
denn auch dem BLATTWERK hat er einen Schüttelreim spendiert.
Wir haben Simon Pichler zum Interview getroffen.
SA., 15.6.
20:30 Uhr
„FREMDE FEDERN“
LEO LUKAS UND SIMON PICHLER
Kabarett
VVK € 17,– / AK € 19,–
(ermäßigt VVK € 15,– / AK € 17,–)
Zusammen haben Leo Lukas und Simon Pichler über siebzig
Bühnenjahre auf dem Buckel und etwa fünftausend
Auftritte in den Knochen.
In ihrem neuen Programm entfalten Leo Lukas und Simon
Pichler eine illustrierte Weltgeschichte der Komik. Dabei
garnieren sie historisch Gesichertes locker, um nicht zu
sagen: knusprig-prickelnd mit eigenen Interpretationen.
Erstmals setzen sie auch Projektionen ein, unterstützt
vom begnadeten Zeichner Jörg Vogeltanz und von Franz
Alexander Langer als „virtueller Pianist“ und zusätzliche
Gesangsstimme.
Sie arbeiten seit 1984 mit Leo Lukas zusammen. Wie würden Sie Ihre
nun schon jahrzehntelange Zusammenarbeit mit ihm beschreiben?
Täuscht der Eindruck, dass Sie beide wie Brüder im Geiste sind? Oder
kracht’s hin und wieder mal?
Also, „Brüder im Geiste“ klingt ein bisserl wie „geistliche Brüder“ … sagen
wir mal so: Uns fallen sehr oft die gleichen Ungereimtheiten dieser Welt
auf, und wir wundern uns im Chor, dass sie den meisten Menschen nicht
aufzufallen scheinen. Politisch verstehen wir uns prima. Da wir beide
literarische Zwangsneurotiker sind, müssen wir beim Texten um einzelne
Formulierungen oft lange ringen, zuweilen auch miteinander. Krachen tut
es nur, wenn wir in einem Doppelzimmer übernachten müssen. Das ist
dann der Leo, der schnarcht krachend.
Sie beide arbeiten ja nicht nur als Kabarettisten, sondern auch als
Trainer. Sie leiten Workshops und Seminare, unter anderem auch
zur Konfliktbearbeitung. Was nimmt denn in Ihrer beider Arbeitszeit
mehr Raum ein? Die Bühne mit dem Kabarett oder der Seminarraum
als Workshop-Leiter? Findet man als Kabarettist über den Humor
leichter Zugang zu manchen Konfliktbereichen?
Habe ich erwähnt, dass wir zwangsneurotisch veranlagt sind? Da haben
Sie uns mit dieser Frage einen schönen Hund angetan. Ich kann nicht
leichthin sagen: Das nimmt mehr, das weniger Zeit ein. Das müsste genau
gestoppt werden. Und dazu fehlt bei unsrer vielschichtigen Tätigkeit
einfach die Zeit. Ernsthaft: Das ist ja noch lange nicht alles. Kollege Lukas
schreibt nächtelang seine Perry-Rhodan-Romane, ich organisiere gerade
wieder den Grazer Kleinkunst-Nachwuchswettbewerb, beide schreiben
wir Reisereportagen, moderieren Veranstaltungen, führen Regie … was
gerade dringend ansteht, beansprucht die meiste Zeit.
Zur Ergänzungsfrage: Ja. Und da Theater ohne Konflikt nur fad sein kann,
ist umgekehrt Theater als Darstellungs- und Bearbeitungsmittel für Konflikte
natürlich ein wichtiges Werkzeug.
Worauf dürfen sich denn die Besucherinnen und Besucher des OHO
bei Ihrem Kabarett-Programm besonders freuen?
Besonders freuen dürfen sie sich auf gute alte bekannte Hits des österreichischen
Kabaretts und eine Reihe ganz neuer Nummern, auf viel Musik
vom großartigen Franz Alexander Langer, auf opulente Optik durch die
Meisterfotografin Ulrike Rauch und auf vieles mehr. Wir haben das OHO ja
schon mal beehrt und etliche andere südburgenländische Metropolen auch
bespielt. Aber es ist höchste Zeit, wieder zu kommen. Wir sind – und das ist
absolut kein dummer Witz – große Fans der burgenländischen Lebensart!
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✁
WERKAUSSCHNITT: ZSUZSANNA ENYEDI
EINE ZUMUTUNG ODER
DER WERT DES DISKURSES!
Dieser ist gerade in der heutigen Zeit der laut nachhallenden
Echoräume sogenannter „sozialer Medien“ gar nicht
hoch genug einzuschätzen. Warum wir das extra betonen?
Weil LeserInnen des BLATTWERKS immer wieder nachfragen,
warum in den einzelnen Beiträgen oft gegensätzliche
Positionen vertreten werden? Weil der gesellschaftliche
Diskurs nun mal von unterschiedlichen Positionen lebt,
bemühen wir uns in jeder Ausgabe, KünstlerInnen, Journalistinnen
und ExpertInnen mit ihren jeweiligen Sichtweisen
für ein aktuelles Thema zu gewinnen. Dabei legen wir
größten Wert darauf, die Kommentare, Meinungen und
Darstellungen nicht zu zensurieren. Dies kann durchaus
gegensätzliche und vom OHO-Team nicht geteilte Ansichten
enthalten. Ein journalistisches Grundverständnis, das
wir uns und unseren LeserInnen zumuten. Eine Zumutung?
Unbedingt.
WERDEN SIE
OHO–MITGLIED!
Das OHO ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinnorientiert
arbeitet. Die Mitglieder unterstützen durch ihren
Beitrag eine Arbeit im Kunst- und Kulturbereich, die ohne
öffentliche, aber auch private Förderung nicht denkbar ist.
Mitglieder erhalten bei allen Veranstaltungen ermäßigten Eintritt.
Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 30,– im Jahr.
Sie möchten Mitglied werden? Dann überweisen Sie den
Mitgliedsbeitrag unter Angabe Ihres Namens und Ihrer
Adresse (gerne auch mittels hier abgedruckten Erlagschein)
auf folgendes Konto:
BANKVERBINDUNG: BANK BURGENLAND,
IBAN: AT 84 51000 902 1421 5900, BIC: EHBBAT2E
Als Willkommensgeschenk erhalten die ersten zehn Personen,
die jetzt OHO-Mitglied werden, ein Hörbuch mit
der „Oberwarter Sinfonie“, einer Erzählung von Katharina
Tiwald und einen Getränkebon.
Wenn Sie die OHO-Zeitschrift BLATTWERK kostenlos zugeschickt
bekommen wollen, dann kontaktieren Sie uns bitte
telefonisch oder per E-Mail: Telefon 03352 -38555, info@oho.at
✁
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Wiederverwenden
ist angesagt!
Die Werkstatt
Die Diskussion um die kreative Stadt, die Einbindung von Jugendlichen
in unsere Arbeit und neue gesellschaftliche Entwicklungen sind für das
Team des OHO der Anlass, ein neues Format einzuführen. Jedes Halbjahr
möchten wir mindestens ein Wochenende für einen Open Space
öffnen, ein offenes Format, das Raum und Möglichkeiten für
Aktivitäten aus allen möglichen Bereichen bietet.
SA., 16.6.
10:00 Uhr
DIE WERKSTATT
Repaircafé und Open Space
Eintritt frei
Repaircafés sind neben Coworking Spaces im Moment der ganz
große Renner im Bereich der sogenannten offenen Formate.
Hier wird unter Anleitung von freiwilligen ExpertInnen repariert
und Fachwissen weitergegeben. Unter dem Titel „die Werkstatt“
möchten wir einen Raum zur Verfügung stellen, in dem unsere
BesucherInnen ihre Fahrräder, Elektroartikel etc. reparieren, aber
z. B. auch ihre Kleider ändern oder flicken können.
WIEDERVERWENDEN STATT WEGWERFEN
eine Initiative des BMV
Der Burgenländische Müllverband betreibt Abfallsammelstellen
im ganzen Land und sorgt mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen
dafür, dass die Menschen sich gut überlegen, was sie als
Abfall alles wegwerfen. Daher hat der BMV das „Re-Use-Netzwerk
Burgenland“ ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk besteht mittlerweile
aus drei sogenannten Re-Use-Shops. Das Burgenländische
Schulungszentrum (BUZ) betreibt den Shop in Oberpullendorf, die
Carla den Shop in Oberwart und das Bildungs- und Beratungszentrum
den Re-Use-Shop in Rudersdorf. In allen drei Shops werden
wiederverwendbare Gebrauchsgegenstände entgegengenommen
und wieder in den Verwendungskreislauf zurückgeführt.
Gesammelt und verkauft werden vor allem Hausrat, Sport- und
Freizeitartikel, kleine Elektrogeräte, Bücher und Kleidung.
Gern kooperieren wir hier mit Fachleuten, anderen Initiativen
oder Organisationen wie dem Burgenländischen Müllverband
(BMV). Die „Werkstatt“ soll nicht nur den HandwerkerInnen etwas
bieten. Wir denken auch
an eine Büchertauschecke für
gebrauchte Bücher und an einen
Tauschmarkt für landwirtschaftliche
Produkte.
Weiters bieten wir Menschen
die Möglichkeit, Vorträge zu
den Themen Urban Gardening,
regionale Initiativen oder technisches
Know-how in einem separaten
Raum abzuhalten.
Wer noch weitere Ideen hat oder z. B. einen 3-D-Drucker kostenpflichtig
für andere zur Verfügung stellen will, kann uns unter
der Nummer 03352-38555 bzw. Mail harald.franzke@oho.at
kontaktieren.
Erklärtes Ziel des BMV ist es, den Re-Use-Gedanken im Burgenland
zu stärken, und so begrüßt man beim BMV Initiativen wie jene des
OHO, ein Repaircafe zu veranstalten. Es soll eine „Kreislaufwirtschaft“
in Gang kommen. Das entspricht nicht nur dem Umweltschutzgedanken,
es entlastet auch die Geldtaschen der Re-User.
Das OHO-Café ist während der Veranstaltung geöffnet. Bei Schönwetter
findet die Veranstaltung im Gastgarten und Foyer bzw. Café
des OHO statt; bei Schlechtwetter im Saal.
Weitere Informationen über die Re-Use-Shops unter www.bmv.at.
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WEINGUT JALITS
EISENBERG
Weinbau Jalits ist ein
traditioneller Familienbetrieb.
In fünfter Generation widmet sich
die Familie dem Weinbau. 2001
hat Mathias Jalits die Betriebsführung
übernommen und vergrößert seither stetig die
Anbaufläche mit Fokus auf Qualität und Regionalität.
Der Eisenberg ist für Mathias Jalits etwas Besonderes,
ein Gebiet mit unvergleichlichen Vorzügen und Eigenschaften.
Und genau so sollen seine Weine schmecken.
Wer einen Wein aus dem Hause Jalits genießt, soll ein
Stück Südburgenland schmecken – mineralisch kraftvoll,
voller Finesse.
Mathias Jalits versucht, den einzigartigen Charakter der
Region in Flaschen zu füllen. „Man soll den Eisenberg am
Gaumen haben, wenn man unsere Weine trinkt“, lautet
das Credo des Südburgenländers. Sandiger, toniger,
schwerer Lehm und der nach Südosten offene Kessel, der
eisige Nordwinde abhält, sorgen für ideale Bedingungen
und für das Gedeihen eines kraftvollen, mineralischen
Blaufränkisch, die Hauptsorte des Weinguts.
Auch Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Merlot, Zweigelt
und eine kleine Menge an Welschriesling wachsen auf
den Hängen des Eisenberges.
BLAUFRÄNKISCH
Eisenberg DAC Reserve Diabas 2015
Würziger dunkel-beeriger Duft nach Brombeeren,
Zwetschkenröster und getrockneten Kräutern mit zarter
Holzwürze. Am Gaumen ist er saftig, dicht und recht
würzig. Er hat eine feine Struktur mit deutlichem Tannin.
DER TRUMMER –
WILLKOMMEN IM FEIERABEND
Zum 125-jährigen Geburtstag hat sich eines der ältesten
Wirtshäuser des Burgenlandes neu erfunden: Weinkost & Feinkost
lautet nun das Credo vom Trummer. Der ideale Platz für einen
entspannten Feierabend in der Thermenregion Stegersbach.
Den Trummer in Burgauberg gibt’s seit 1892 – in der einen oder anderen
Form: erst als Bauernhof, dann als Wirtshaus, als Tankstelle, als Lagerfeuer-Stätte,
als Konzert-Location und so fort. Aber eines ist seit 1892 unverändert:
seine Gastfreundschaft.
Zum 125-Jahr-Jubiläum hat man im Hause Trummer vorsichtig modernisiert.
Alt trifft neu, bei der Architektur genauso wie bei den Gästen. Was Paul
Trummer am Herzen liegt, steht jetzt im Namen: Weinkost & Feinkost – bedeutet,
die besten Weine des Südburgenlands und der Südoststeiermark
zu kredenzen und dazu feine Kost als Begleitung. Prosciutto, Schinken- und
Käseköstlichkeiten gehören ebenso dazu wie warme Teigfladen oder Wildgulasch
aus der hauseigenen Damwildzucht.
Der Feierabend steht im Mittelpunkt der gemütlichen Mischung aus Weinbar
und Wirtshaus: Die Gäste im Trummer sollen nach einem harten Arbeitstag
eine genussvolle Zeit erleben, eine Auszeit vom Alltag in entspannter Atmosphäre.
Und in den warmen Sommermonaten lädt der Trummer in den
großen Garten zum Gartenfest: Bei Grillerei und Livemusik können Gäste
einen gemütlichen Sommerabend im Südburgenland ausklingen lassen.
DER TRUMMER
Grazer Straße 25, 8291 Burgauberg
03326-52258, office@derTrummer.at
www.derTrummer.at
Tipp:
Spezialitätenwochen im April:
„PROSCIUTTO & CO.“
Schinkenköstlichkeiten
aus Italien, Spanien und
Slowenien, dazu ausgesuchte
Weine aus
den Regionen.
Geöffnet:
DI-SA, 16:00-23:00 Uhr
Reservierungen: 03326-52258
30
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Reini Reinhalter
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