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Fiktion<br />
Dokumentation<br />
Fake<br />
FILM „THANK YOU FOR BOMBING“<br />
BORDERLINE<br />
BURGENLÄNDISCHE FILMTAGE <strong>2018</strong><br />
Klar: Kunst erhebt keinen absoluten Wahrheitsanspruch. Aber ist<br />
es nicht vielmehr die Haltung, die uns als Menschen ausmacht <strong>–</strong> als<br />
die Tatsache, die absolute Wahrheit gepachtet zu haben?<br />
Bei den burgenländischen Filmtagen Borderline <strong>2018</strong> möchten wir<br />
dieses Experiment wagen und haben Filme von und mit Burgenländerinnen<br />
und Burgenländern nach diesen Kriterien ausgesucht.<br />
Fake ist das große Schlagwort unserer Zeit. Dabei ist der Fake<br />
nichts Neues, der Einsatz der Fälschung, des Imitats, des Schwindels,<br />
der Täuschung ist jahrhundertealt. Es scheint so, dass wir<br />
vor den sozialen Medien alles glauben durften, was uns Printmedien,<br />
Film und Fernsehen vorsetzten. Dies entspricht aber nicht<br />
den Tatsachen, denn Falschmeldungen gab es immer schon, ob<br />
im politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Kontext.<br />
Der Fake hat jedoch auch als Kunstform seine Geschichte. Man<br />
denke nur an das von Orson Welles dramatisierte Radiohörspiel<br />
„Krieg der Welten“ (nach einem Roman von H.G. Wells), das bewusst<br />
als Reportage inszeniert zu panischen Reaktionen unter den<br />
Zuhörerinnen und Zuhörern führte. Die erzählende und dramatische<br />
Kunst lebt in übertragenem Sinn in ihren Erzählungen immer<br />
wieder auch von einer Vermischung von drei Begriffen. Gute<br />
Geschichte beinhaltet immer einen Schuss Realität, Fiktion und<br />
Andichtung. Können Künstlerinnen Künstler also zur Diskussion<br />
um die „wahrhaftige Information“ etwas beitragen?<br />
Wir dürfen Namen nennen wie Barbara Eder mit „Thank you for<br />
bombing“, die Drehbuchautorin Kathrin Resetarits, der wir über<br />
ihren Vater Lukas Resetarits burgenländische Wurzeln zugestehen,<br />
oder auch KünstlerInnen und FilmemacherInnen wie Therese<br />
Schulmeister, Mara Mattuschka und Peter Wagner. Auch ein Ausnahmetalent<br />
aus Oberwart, Kristina Schranz mit ihrem preisgekrönten<br />
Film „Spielfeld“, konnten wir für die Filmtage gewinnen.<br />
Ein anspruchsvolles Programm in fünf Tagen, das wir mit der Oberwart-Premiere<br />
des Filmes „Muhrer <strong>–</strong> Anatomie eines Prozesses“ am<br />
Mittwoch den 18. <strong>April</strong> eröffnen werden. Wir wünschen unserem<br />
Publikum erhellende Momente bei den Filmen und Diskussionen.<br />
Einen Teil der Filme werden wir im Dieselkino zeigen, deren Betreiber<br />
uns heuer eine spezielle Filmtage-Area und einen Kinosaal<br />
sowie Filme zur Verfügung stellen. Zwei Tage werden wir den OHO-<br />
Saal in einen Filmclub mit Großleinwand verwandeln. Da wir heuer<br />
wieder ein sehr großes Programm haben, legen wir auch einen<br />
Festivalpass auf, der mit € 25,<strong>–</strong> für sechs Spielfilme, ein Filmfrühstück<br />
und zahlreiche Kurzfilme ein attraktives Angebot darstellt.<br />
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