6 BRÜCKENDECKUNG KOLUMNE Wie war dein Tag, Schatz? DIE KOLUMNE VON UND MIT MARCUS ERTLE Ach, er war, fast hätte ich gesagt blasphemisch gut! Ja, das Wort ist selten zu hören in unserer säkularen Welt. Wer weiß denn heute noch, was blasphemisch ist? Nein, stimmt, ich weiß es auch nicht so genau, aber ich habe eine Ahnung. Und ich kann auch sagen wieso. Es hat alles mit Peter Grab zu tun. Das ist eine besondere Freude, denn manchmal sehne ich mich nach den Zeiten, in denen der Mann wöchentlich einen Skandal oder zumindest einen kleinen Eklat lieferte. Ach, ja... diese Zeiten sind ebenso wie Hexenverbrennung und Blasphemie vorbei. Dachte ich. Aber jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer. Es begab sich nämlich, dass Peter Grab und Anna Tabak, seine Party-Parteifreundin von Wir sind <strong>Augsburg</strong>, dachten, dass das Dasein als Ein-Mann- Gruppe im Stadtrat auf Dauer ein doch eher freudloses Dasein sei. Und so suchten sie nach Erlösung durch Vereinigung. Sie entschlossen sich, zu den Freien Wählern überzulaufen und überreichten deren Chef im Landtag strahlend einen Aufnahmeantrag. Das gefiel allerdings dem von mir sehr geschätzten FW- Stadtrat und grantigen Monaco Franze, Volker Schafitel nicht, denn er fürchtete eine feindliche Übernahme der Grab-Gang, die mehr Köpfe zählt, als die Freien Wähler in <strong>Augsburg</strong>. Am Ende, so die Horrorvorstellung Schafitels, würde Grab die Macht bei den Freien Wähler übernehmen. Und so bliesen Schafitel und seine Streiter zum Gegenangriff und riefen: „Mit skandalbelasteten Akteuren, die mit der AfD paktierten und blasphemische Fotos in der Krypta des Doms machen, wollen wir nichts zu tun haben!“ Gut, dass Peter Grab skandalbelastet ist, ist eigentlich eine Untertreibung. Im Grunde ist der Mann ein wandelnder Skandal, der aber, so hat es ihm erst kürzlich die AZ attestiert, für sein Alter immerhin noch verdammt gut aussieht. Aber was mich natürlich sofort elektrisiert hat, waren die blasphemischen Fotos im Dom! Man stelle sich vor, dass Volker Schafitel angewidert ein Foto betrachtet und zornig das Wort Blasphemie hervorpresst. Wikipedia meint, dass Blasphemie eine Verhöhnung Gottes wäre. Ich habe mir das Foto dann auf Umwegen besorgt. Zeremonienmeister ein grinsender Hüne im Anzug und mit Sonnenbrille. Aufgenommen erkennbar in der Krypta. Najaaa. Gut, es stimmt schon. Dass sich Grab quasi als Mischung aus Jesus und verführerischem Vampir feiert, der von Frauen angehimmelt wird, ist nicht gerade geschmackvoll. Aber seien wir mal ehrlich: Hat er das auf seine Art nicht ohnehin zeitlebens getan, nur eben nicht im <strong>Augsburg</strong>er Dom? Zumindest nicht öffentlich. Ist das jetzt Blasphemie? Hoffentlich! Dann tut sich endlich was. Vielleicht haben wir ja Glück und es kommt zum Prozess vor einem weltlichen Gericht. »Ist das jetzt Blasphemie? « Nein, ich bin nicht boshaft. Grab wird ja nichts passieren. Wegen solcher Fotos kommt man heute doch nicht mehr ins Gefängnis, aber man bekommt Aufmerksamkeit, eine große Bühne, ein Spektakel. Das hat Peter Grab immer geliebt und gesucht und manchmal gefunden, egal wo. Danach dürsten wir <strong>Augsburg</strong>er in Wahrheit doch, seitdem Kurt Gribl die Stadt geräuschlos und effizient wie ein Schweizer Uhrmacher regiert. Das geht so nicht. Das muss sich ändern. Hoffentlich! Ist gut, Schatz Peter Grab liegt todesbleich in einem aufgerichteten Sarg, fixiert den Betrachter und hebt beide Daumen nach oben. Links und rechts von ihm stehen zwei begeisterte Frauen, darunter Anna Tabak, die mutmaßlich seine Auferstehung feiern und sich anschicken, ihn zu küssen. Hinter Grab posiert als
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