01.04.2018 Aufrufe

Inkontakt April - E

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Monatsspruch <strong>April</strong> 2018<br />

Jesus Christus<br />

spricht: Friede sei<br />

mit euch! Wie<br />

mich mein Vater<br />

gesandt hat, so<br />

sende ich euch.<br />

Johannes 20,21<br />

Arme Jünger Jesu: Hinter verschlossenen Türen<br />

verbringen sie den Abend des Auferstehungstages. Es<br />

muss ziemlich düster bei ihnen ausgesehen haben. Nicht<br />

nur wegen der aufkommenden Nacht. Nein, es sah vor<br />

allen Dingen düster in ihren Herzen und Seelen aus. Vor<br />

ein paar Wochen noch hatten sie echte gemeinsame<br />

Perspektiven, Perspektiven über das Hier und Jetzt<br />

hinaus. Obwohl sie eine sehr unterschiedliche<br />

Gemeinschaft waren, standen sie doch eng zusammen.<br />

Sie vertrauten ihr Leben Jesus an und ließen dafür ihr<br />

bisheriges Leben, ihre alten Berufe und einige sogar ihre<br />

Familien zurück. Sie ließen sich von ihm rufen, wurden<br />

SEINE JÜNGER und liebten Jesus.<br />

Doch mit seiner Gefangennahme und seinem Sterben<br />

am Kreuz kamen sie nicht zurecht. Sie waren<br />

aufgewühlt und jeder musste nun zusehen, wo er bleibt.<br />

Ihr Meister Jesus fehlte ihnen; ohne IHN war alles<br />

anders und sinnlos. Und dann diese Nachricht der<br />

aufgebrachten Frauen: ER ist nicht mehr im Grab. ER ist<br />

auferstanden, so wie ER gesagt hat. Zwei Jünger, Petrus<br />

und Johannes, rannten sogar zum Grab und<br />

überzeugten sich selbst davon. Tatsächlich, das Grab ist<br />

leer. Wie geht das alles nun weiter?<br />

Arme Jünger Jesu: Verängstigt vor ihren jüdischen<br />

Volksgenossen, verunsichert, weil sie die Geschehnisse<br />

um Jesus nicht einordnen können. Verschlossen im<br />

wahrsten Sinn des Wortes verbringen sie den ersten<br />

Osterabend der Weltgeschichte. Sie zeigen uns hier ein<br />

Bild von Jüngerschaft, das eher einen traurigen und<br />

deprimierten Eindruck vermittelt. Ich frage mich<br />

allerdings: Habe ich überhaupt das Recht, so über die<br />

ersten Jünger zu denken und zu schreiben? Welchen<br />

Eindruck vermittle ich denn heute in meiner<br />

Jesusnachfolge und Jüngerschaft? Was bekommen<br />

andere an uns heute über Jesus zu sehen? Wie innig und<br />

vertrauensvoll sieht eigentlich meine Jüngerschaft aus?<br />

Wie oft gleichen wir den verängstigten Jüngern, weil wir<br />

die Kritik, den Spott und die Ablehnung unseres<br />

Glaubens an Jesus nicht ertragen können? Und wie oft<br />

sitzen auch wir hinter verschlossenen Türen, in der<br />

Hoffnung, dass uns keiner zu nahe tritt? Jüngerschaft<br />

ohne das Wissen und den Glauben, dass Jesus größer<br />

ist als unsere Traurigkeit und Verunsicherung, ist in der<br />

Tat sinnlos. Und schon gar nicht in SEINEM Sinne.<br />

Deshalb zog es Jesus damals zu seinen Jüngern, um diese<br />

Traurigkeit und Verunsicherung aufzulösen. Das ist der<br />

erste Dienst des auferstandenen Jesus: Es zieht ihn hin<br />

zu denen, die nicht weiter wissen und sich nur noch<br />

einigeln möchten. Er tut dies, weil er gerade sie auf<br />

seinem Herzen trägt und sie liebt. Und das nicht nur<br />

damals, sondern für alle Zeiten bis er wiederkommt: Es<br />

zieht ihn hin zu Jüngerinnen und Jüngern, die in ihrer<br />

Traurigkeit und ihren Begrenzungen stecken geblieben<br />

sind.<br />

Die Jünger erleben als erstes: Jesus kommt durch die<br />

verschlossene Tür - er ist in seiner Sorge und Liebe zu<br />

ihnen durch nichts aufzuhalten!<br />

Ein Bibelausleger fragt: „Ist Jesus hier nicht unhöflich?“<br />

Er geht einfach, ohne zu fragen, durch die verschlossene<br />

Tür. Martin Luther schrieb dazu: „Jesus ist höflich, er<br />

geht durch verschlossene Türen, kommt sogar in<br />

unsere Herzen - und zerbricht sie nicht.“ Einerseits<br />

lesen wir in der Bibel, dass Jesus anklopft: „Siehe, ich<br />

stehe vor der Tür und klopfe an...“ (Offenbarung 3,20)<br />

Aber oftmals kommt er auch „unangemeldet“, weil er<br />

weiß, dass wir ihn dringend brauchen. Jüngerschaft<br />

heißt: Jesus lässt sich nicht aufhalten und spürt uns auf,<br />

egal wo wir sind und wie es uns geht. Und wenn er<br />

kommt, dann will er uns so wie die Jünger damals vor<br />

allen Dingen aufrichten und stärken!<br />

Die Jünger hören als zweites seinen Friedensgruß:<br />

„Friede sei mit Euch!“<br />

Die Jünger bekommen keine abendliche Standpauke, so<br />

nach dem Motto: „Ihr begreift gar nichts. Wie oft habe<br />

ich euch schon erklärt, dass das alles so kommen wird.“<br />

Nein, das erste Wort das der auferstandene Jesus den<br />

Jüngern nach den Berichten im Johannesevangelium zu<br />

sagen hat, lautet: „Friede sei mit euch!“ Einerseits der<br />

übliche, normale Gruß in Israel – Shalom – andererseits<br />

ist es nach Kreuz und Auferstehung der wirklich neue,<br />

tiefe Gruß des Friedens, den uns die Welt nicht geben<br />

kann (Johannes 14,27). Es ist der Friede der Vergebung,<br />

der allein von Jesus kommt. Es ist der Friede, der höher<br />

ist als all unsere Vernunft (Philipper 4,7). Jüngerschaft<br />

heißt auch: Jesus ist unser tiefer Friede. Dieser Friede<br />

ist „alternativlos“ und nur bei ihm und in ihm zu finden.<br />

Und: Dieser Friede soll auch unser Miteinander als<br />

SEINE Jünger bestimmen.<br />

Die Jünger werden als drittes an ihre Sendung und ihren<br />

Auftrag erinnert: „Wie mich der Vater gesandt hat,<br />

sende ich euch.“<br />

Jesus erinnert die Jünger daran, dass sie eine große<br />

Aufgabe vor sich haben: Sie sind SEINE „Gesandten“.<br />

Jesus macht damit deutlich: Jüngerschaft findet nicht im<br />

Verborgenen und hinter verschlossenen Türen statt.<br />

Jüngerschaft ist immer auch Sendung. So wie Jesus selbst<br />

ein „Gesandter“ des himmlischen Vaters ist, so sind<br />

seine Jünger nun SEINE „Gesandten“. So wie der Vater

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!