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im Himmel hinter der Sendung seines Sohnes steht, so<br />
steht Jesus hinter der Sendung SEINER Jünger. So wie<br />
es Jesus zu den Menschen zieht, so will er, dass es auch<br />
SEINE Jünger zu den Menschen zieht und drängt.<br />
Zur Stärkung für diese Sendung spricht er ihnen die<br />
Kraft des Heiligen Geistes zu: „Und als er das gesagt<br />
hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin<br />
den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst,<br />
denen sind sie erlassen; und welchen ihr die Sünden<br />
behaltet, denen sind sie behalten.“ Eine<br />
„vorpfingstliche“ Stärkung der Jünger, damit es für sie<br />
weitergeht. Jüngerschaft heißt: Jesus braucht Jünger, die<br />
sich in SEINER Kraft senden lassen. Selbst Jünger, die<br />
allen Mut, allen Glauben und alle Hoffnung verloren<br />
haben, will er senden. Seine eigene Sendung soll unser<br />
leitendes und motivierendes Vorbild sein. Sein „Hinteruns-stehen“<br />
und die Ausstattung des Heiligen Geistes<br />
befähigen jeden Jünger sich dieser Sendung zu stellen.<br />
In diesen Wochen beschäftigen wir uns in Predigten und<br />
besonders durch das Angebot eines Jüngerschaftskurses<br />
mit dieser großen Thematik, weil Jesus durch Jünger,<br />
die geprägt sind von seinem Frieden und seiner<br />
Sendung, Reich Gottes und Gemeinde Gottes baut und<br />
gestaltet.<br />
Reich Gottes und Gemeinde Gottes ist nicht auf<br />
Veranstaltungen allein zu reduzieren und kein „Machen<br />
und Tun aus uns selbst“ heraus. Reich Gottes und<br />
Gemeinde Gottes heißt, Anteil zu nehmen und zu geben<br />
an der Mission und Sendung Jesu: Menschen seine Liebe<br />
und Wahrheit in Wort und Tat zu bezeugen. Menschen<br />
zu helfen, dass seine Wahrheit und seine Tat am Kreuz<br />
ihnen Heil und Frieden bringt. Menschen anzuleiten,<br />
selbst Jünger zu werden, die Jesus stärkt und sendet.<br />
Mit den besten Segenswünschen für die kommende Zeit<br />
– und viele stärkende Erfahrungen mit dem<br />
auferstandenen und sendenden Jesus.<br />
Sein Friede sei mit Euch,<br />
Rüdiger Puchta<br />
NACHFOLGE<br />
CHRISTI<br />
Der Ausdruck stammt aus dem Leben<br />
der Rabbinenschüler<br />
Das Verhältnis des Jüngers zu seinem Rabbi war zur Zeit<br />
Jesu kein so loses wie heute das eines Schülers zu<br />
seinem Lehrer. Der Jünger kam mit seinem Meister<br />
nicht nur für bestimmte Stunden zusammen. Es<br />
bestand vollständige Lebensgemeinschaft zwischen<br />
ihnen; und da die Schriftgelehrten oft ein Wanderleben<br />
führten, kam diese Lebensgemeinschaft nur dadurch<br />
zustande, dass der Jünger seinem Lehrer nachfolgte.<br />
Nachfolge heisst:<br />
sich mobil machen, sich führen lassen, das<br />
Schicksal teilen<br />
Um ein Jünger zu werden, also mit der Nachfolge zu<br />
beginnen, musste man zuerst einmal sich lösen aus den<br />
bisherigen Bindungen. Nachfolgen heisst: sich mobil<br />
machen, alles hinter sich lassen, was aufhält.<br />
Wie unbedingtes Mobilsein Jesus von seinen Jüngern<br />
fordert, sehen wir daraus, dass er unter Umständen<br />
den Verzicht auf die Teilnahme am Begräbnis des<br />
eigenen Vaters fordert (Luk. 9,59.60) oder die völlige<br />
Veräusserung allen Besitzes (Mark. 10,21).<br />
Nachfolgen heisst: sich beweglich machen, sich auch<br />
nicht mehr festhalten lassen im Rahmen bestimmter<br />
Sitten und Traditionen. Es bedeutet aber auch: in steter<br />
Bewegung sein. Immer dort sein, wo der Meister ist, da<br />
mittun, wo er eine Sache anfasst. Petrus will gern in<br />
Kapernaum bleiben, weil aber Christus weitergeht,<br />
folgt er ihm (Mark. 1,38).<br />
Nachfolgen heisst: einen anderen vorangehen lassen,<br />
auf alle eigene Wahl verzichten. Das meint Jesus, wenn<br />
er sagt: »Wer mir nachfolgen will, verleugne sich<br />
selbst.«<br />
Selbstverleugnung ist nicht das, was man oft darunter<br />
versteht: Selbstquälerei. Sie besteht nicht darin, dass<br />
man sich selbst möglichst viel Entbehrungen, Arbeit<br />
und Schweres zumutet, wobei man oft doch ganz<br />
selbstherrlich bleibt. Sich selbst verleugnen heisst:<br />
darauf verzichten, sein eigener Herr zu sein, sich selbst<br />
zu führen und stattdessen eben unweigerlich der<br />
Führung eines Höheren folgen.<br />
Sich selbst verleugnen, heisst: die selbstgewählten<br />
Werke, und wären es hochasketische oder anerkannt<br />
fromme, aufgeben und sich jeden Dienst weisen lassen.<br />
Endlich, nachfolgen heisst: das Schicksal teilen. Wo<br />
man Christus kreuzigt, darf der Jünger sich des Kreuzes<br />
nicht weigern (Matth. 16,24).<br />
Nachfolge heisst: unter der persönlichen<br />
Leitung Christi stehen<br />
Zu beachten ist: Die Glieder der Gemeinde heissen auch<br />
nach Pfingsten Jünger. Auch sie sind Lernende und<br />
Nachfolgende. Das ist nicht bloss so zu verstehen, als<br />
ob nun die Christen durch Studium und andächtige<br />
Betrachtung dessen, was Christus einst gesagt oder<br />
getan hat, versuchen, es ihm nachzutun.<br />
Das bedeutet vielmehr, dass der auferstandene<br />
Christus unter ihnen gegenwärtig ist als der, der sie<br />
lehrt und ihnen vorangeht. Es ist eine Unterstellung, ein<br />
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