Oktober 2004 - Nordakademie
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GEORG PLATE<br />
Employability<br />
Neben der Einführung von<br />
Studiengebühren auch an<br />
staatlichen Hochschulen und der<br />
Juniorprofessur beherrschte der<br />
Begriff "Elitehochschule" die<br />
hochschulpolitische Diskussion<br />
in den letzten Monaten. Gleich<br />
mehrfach - von Journalisten wie<br />
von Studieninteressenten - wurden<br />
Vertreter unserer Hochschule<br />
daraufhin befragt, ob sich die<br />
NORDAKADEMIE als Elitehochschule<br />
verstünde. Die Antworten<br />
mögen für die Fragesteller eine<br />
Überraschung, vielleicht sogar<br />
eine Enttäuschung gewesen sein:<br />
den Anspruch, studiere an der<br />
Hochschule XYZ und du gehörst<br />
zur Elite, dürfte keine Universität<br />
oder Fachhochschule auch nur<br />
halbwegs seriös erfüllen können.<br />
Abgesehen davon, dass dieser<br />
Versuch bereits an einer konsensfähigen<br />
Interpretation des<br />
Elitebegriffs scheitern dürfte,<br />
überwiegen nach meiner festen<br />
Überzeugung Persönlichkeitsmerkmale<br />
wie Begabung und Leistungswille<br />
bei weitem das, was<br />
eine Hochschule an Förderungsmöglichkeiten<br />
anbieten kann.<br />
Daher verwendet die NORD-<br />
AKADEMIE in keiner ihrer Broschüren,<br />
Pressemitteilungen<br />
oder sonstigen Verlautbarungen<br />
den Elitebegriff und wird dies<br />
2 FH NORDAKADEMIE<br />
EDITORIAL / WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
HINRICH SCHRÖDER/RALF KESTEN<br />
Wie lässt sich der Erfolg von IT-Investitionen messen und bewerten?<br />
In einem Forschungsprojekt<br />
der FH NORDAKADEMIE wird<br />
der betriebswirtschaftliche<br />
Nutzen von IT-Investitionen<br />
untersucht.<br />
auch zukünftig nicht tun.<br />
Im übrigen vermeidet auch die<br />
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung<br />
und Forschungsförderung,<br />
die unter Vorsitz von<br />
Bundesbildungsministerin Edelgard<br />
Bulmahn mit ihrer Erklärung<br />
vom 29. März <strong>2004</strong> die<br />
aktuelle Debatte angestoßen hat,<br />
offensichtlich bewusst das Wort<br />
"Elite" und verwendet stattdessen<br />
Begriffe wie "Spitzenuniversitäten",<br />
"Excellenzzentren" oder<br />
"Excellenzcluster". Darüber hinaus<br />
hat das Bundesbildungsministerium<br />
deutlich gemacht, dass<br />
im Vordergrund der vorgesehenen<br />
Förderung durch den Bund<br />
die Spitzenforschung in ausgewählten<br />
Bereichen stehen würde.<br />
Eine Verbesserung der Lehre an<br />
Universitäten und Fachhochschulen<br />
wurde lediglich als<br />
sekundäres Ziel ("ist Ländersache")<br />
erwähnt.<br />
Wenn es schon keine Sortierung<br />
nach "Elitehochschulen" einerseits<br />
und "übrigen Hochschulen"<br />
andererseits gibt, wonach bemißt<br />
sich dann die Leistungsfähigkeit<br />
einer Hochschule? Hierzu ein<br />
Zitat aus einer Publikation der<br />
Bundesagentur für Arbeit (ibv, Nr.<br />
18/04, S. 17): "Dass die Leistungsbilanz<br />
einer Hochschule<br />
nicht am Umfang des finanziellen<br />
Inputs ablesbar ist, sondern einzig<br />
und allein an ihren Ergebnissen,<br />
und das heißt an der Arbeits-<br />
Die Analyse der Wirtschaftlichkeit<br />
von Investitionen<br />
stellt gerade im IT-Bereich eine<br />
besondere Herausforderung dar.<br />
Für unterschiedlichste Vorhaben,<br />
wie die Einführung von Standardsoftware,<br />
die Entwicklung von ■ Prof. Dr. Hinrich Schröder (links) und Prof. Dr. Ralf Kesten<br />
markttauglichkeit der über das<br />
Studium vermittelten Qualifikationen<br />
ihrer Absolventen gemessen<br />
werden kann, darin sind sich<br />
die Bildungsexperten seit langem<br />
schon einig."<br />
Dieses Kriterium "Beschäftigungsfähigkeit"<br />
(employability)<br />
wird die NORDAKADEMIE auch<br />
weiterhin in das Zentrum ihrer<br />
Bemühungen stellen. Hierzu<br />
gehört, dass wir unsere Konzepte<br />
wie bisher in enger Abstimmung<br />
mit dem betrieblichen Beirat<br />
auf den Prüfstand der<br />
Wirtschaftspraxis stellen und<br />
unsere Studierenden auch zukünftig<br />
zu einem kritischen Dialog<br />
ermuntern, angefangen beim<br />
Vorlesungsfeedback bis zur<br />
Diskussion mit dem Studentenparlament<br />
und dem AStA. Im<br />
Rahmen dieses kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses haben<br />
wir gerade bei den Studienbedingungen<br />
und den Studienangeboten<br />
viel erreicht, doch auch für die<br />
NORDAKADEMIE gilt, dass Stillstand<br />
Rückschritt bedeutet. Die<br />
Anforderungen des Arbeitsmarktes<br />
werden weiter wachsen und<br />
Hochschule wie Studierende und<br />
Absolventen vor besondere Herausforderungen<br />
stellen. Es wäre<br />
schön, wenn wir alle mit der<br />
NORDAKADEMIE verbundenen<br />
Personen und Institutionen hierbei<br />
auch zukünftig an unserer<br />
Seite wissen dürften.