AZUBI BASICS Hannover 2018
Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb
Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb
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Gut vorbereitet<br />
ins Vorstellungsgespräch<br />
Mit der Einladung zu einem persönlichen Interview hast du schon den Fuß im Unternehmen.<br />
Du kannst stolz sein, dass du mit deiner Bewerbung überzeugen konntest<br />
und aus einer Vielzahl von Kandidaten ausgewählt wurdest. Jetzt bist du sicher<br />
nervös und machst dir Gedanken, wie du dich am besten vorbereiten kannst. Viele<br />
Bewerber fühlen sich vor dem Interview, als würden sie zu einer Prüfung gehen. Dabei handelt<br />
es sich nicht um ein Frage- und Antwortspiel, sondern tatsächlich um ein Gespräch, bei welchem<br />
sich beide Parteien näher kennenlernen können. Wir nennen es mal „Bewerberdate“. Lies weiter,<br />
um zu erfahren, wie du souverän und entspannt dein Vorstellungsgespräch meisterst.<br />
Nur keine Panik!<br />
Sieh es mal so: Du bekommst durch das Interview<br />
nicht nur die Chance, dich selbst zu präsentieren,<br />
sondern hast die Möglichkeit, gleich das Unternehmen<br />
und deine zukünftigen Mitarbeiter sowie<br />
Vorgesetzten kennenzulernen. Das ist eine tolle Sache<br />
und diese Einstellung solltest du verinnerlichen.<br />
Versuche, deine Gedanken dahingehend zu lenken,<br />
dass eine spannende und interessante Konversation<br />
auf dich wartet. Natürlich ist es völlig normal, dass<br />
du aufgeregt bist, aber das hat auch etwas Gutes.<br />
Nervosität sorgt dafür, dass du aufmerksam und<br />
konzentriert bist. Angst hat allerdings bei einem<br />
Vorstellungsgespräch nichts zu suchen. Wenn du<br />
Panikattacken bekommen solltest, dann versuche,<br />
deine Atmung zu kontrollieren. Suche vorher den<br />
Waschraum auf und tupf dir etwas kaltes Wasser<br />
auf die Stirn, denn das macht dich frisch. So kannst<br />
du noch einen kleinen Moment für dich sein und dich<br />
zusammenreißen.<br />
Bereite dich richtig vor!<br />
Setze dich ausführlich mit dem Betrieb auseinander.<br />
Schau dir die Homepage an und mach dich mit den<br />
Produkten sowie der Unternehmensphilosophie vertraut.<br />
Dich erwarten mit Sicherheit Fragen dazu. Diese<br />
können etwa so lauten: „Warum möchten Sie die<br />
Ausbildung bei uns absolvieren?“ oder „Was können<br />
Sie uns über unser Unternehmen sagen?“ oder auch<br />
„Woher wissen Sie das?“ Antworte authentisch und<br />
übertreibe es nicht, indem du etwa dem Personaler<br />
Honig um den Mund schmierst. Weiterhin warten<br />
Fragen zu deiner Schulbildung auf dich. Eine Frage<br />
könnte beispielsweise lauten: „Warum haben Sie so<br />
schlechte Noten in Mathematik/Deutsch/Englisch?“<br />
Hier ist es ungemein wichtig, ehrlich zu sein und<br />
gleichzeitig zu betonen, dass du an dir arbeitest.<br />
Auch Fragen, die auf deine ersten Praxiserfahrungen<br />
abzielen, können vorkommen, wie z. B. „Haben Sie in<br />
Ihrer Schul- bzw. Ferienzeit nebenher gejobbt?“ oder<br />
„Erzählen Sie uns kurz, was Ihnen beim Praktikum im<br />
Unternehmen X so gut gefallen hat!“ Antworten auf<br />
Fragen zu deiner Person, wie etwa die nach deinen<br />
Stärken, solltest du jeweils immer auf die angestrebte<br />
Azubistelle beziehen. Was gar nicht gern<br />
gesehen wird, ist Prahlerei. Falls dich der Personaler<br />
nach deinen Schwächen fragt, dann äußere, dass du<br />
beispielsweise ein bestimmtes Computerprogramm<br />
oder eine Fremdsprache noch nicht 100-prozentig<br />
beherrschst, dich jedoch gerade damit auseinandersetzt.<br />
Auf die Frage: „Warum glauben Sie, dass<br />
dieser Beruf der richtige für Sie ist?“ solltest du unter<br />
Einbezug deiner Fähigkeiten und Hobbys deine Antwort<br />
mit deinem Interesse an diesem Unternehmen<br />
kombinieren.<br />
Befolge diese praktischen Tipps!<br />
Lege bereits am Vorabend deine Kleidung zurecht<br />
und leg dich früh genug schlafen. Nimm dir am<br />
nächsten Morgen Zeit, um dich fertigzumachen,<br />
etwa dich zu rasieren bzw. zu schminken. Wichtig<br />
ist, dass du ausgeruht bist, ordentlich gefrühstückt<br />
hast und dich entspannt auf den Weg machst. Plane<br />
deine Fahrt entsprechend rechtzeitig, um das<br />
Unternehmensgebäude auch zu finden. Kalkuliere<br />
genug Zeitpuffer ein, denn unverhofft kommt oft.<br />
Der erste Eindruck zählt<br />
Absolutes No-Go: Zuspätkommen oder auch zu<br />
früh erscheinen. Wenn du merkst, dass dir noch<br />
Zeit bleibt, dann trinke lieber um die Ecke noch<br />
einen Kaffee. Überprüfe vor dem Betreten des Betriebsgeländes,<br />
ob du etwas zwischen den Zähnen<br />
hast und dein Haar bzw. deine Kleidung sitzen. Wir<br />
empfehlen für alle Fälle Pfefferminz für frischen<br />
Atem. Dieser ist viel unauffälliger als Kaugummi.<br />
Atme tief durch, Kopf hoch, Brust raus, lächle und<br />
los geht es. Rechne damit, dass du, sobald du das<br />
Unternehmensgebäude betrittst, beobachtet wirst.<br />
Das bedeutet für dich, dass du alle Mitarbeiter,<br />
auch Pförtner, Putzfrau und Empfangsangestellte,<br />
entsprechend freundlich begrüßt. Wenn sich dann<br />
die Tür zu deinem Gesprächspartner öffnet, dann<br />
hast du schon die erste Hürde zu nehmen:<br />
Die richtige Begrüßung<br />
Wir können dir nur raten, auf gespielte Coolness<br />
genauso wie auf unnötige Schüchternheit zu verzichten.<br />
Sei einfach du selbst. Strecke deine Hand<br />
aus, stelle dich mit vollem Namen vor und bedanke<br />
dich für die Einladung. Stehe aufrecht, halte Blickkontakt<br />
und ergreife die Hand deines Gegenübers,<br />
ohne diese zu schütteln. Der perfekte Handschlag<br />
gelingt, wenn er nicht zu fest und nicht zu lasch ist<br />
sowie für zwei bis vier Sekunden gehalten wird.<br />
Wenn du den Namen des Personalers nicht richtig<br />
verstanden hast, dann frage direkt noch einmal<br />
nach und wiederhole ihn. So kannst du ihn dir besser<br />
merken. Warte mit dem Platz nehmen, bis du dazu<br />
aufgefordert wirst. Setze dich unbedingt vorsichtig<br />
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