AZUBI BASICS Hannover 2018
Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb
Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb
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Typische Situationen<br />
im Vorstellungsgespräch<br />
clever meistern<br />
Stell dir vor, du befindest dich mitten im Bewerbungsgespräch und der Personaler<br />
möchte auf einmal Englisch mit dir sprechen. Oder er fragt dich, wie viele Gullydeckel<br />
es in der Stadt wohl gibt. Oder aber du hast plötzlich ein Blackout und weißt nicht,<br />
was du antworten sollst. Die meisten Bewerber schauen dann dumm aus der Wäsche,<br />
beginnen zu schwitzen und sehen sich schon gescheitert. Damit dir das nicht passiert,<br />
haben wir hier ein paar der Worst-Case-Szenarien gesammelt, anhand derer du dich besser<br />
vorbereiten kannst, um im Fall der Fälle cool zu bleiben und doch noch die Kurve zu kriegen.<br />
Schau dir diesen Beitrag genauer an.<br />
Wie viele Schokolinsen passen<br />
in eine Straßenbahn?<br />
Wie bitte? Solch eine Frage, oder eine ähnliche,<br />
kommt meist aus dem Nichts. Wenn du sie gestellt<br />
bekommst, dann könnte es passieren, dass<br />
du beginnst zu lachen oder dich wie im falschen<br />
Film fühlst. Lachen ist in jedem Fall immer gut,<br />
denn Humor kommt bekanntlich an. Doch wie<br />
solltest du nun auf diese Frage antworten? Und,<br />
was noch viel wichtiger ist, was soll diese Frage<br />
überhaupt? Der Personaler möchte in diesem Fall<br />
wissen, wie es um deine Stressresistenz steht.<br />
Bleibst du locker oder verkrampfst du und wirst<br />
unsicher? Die Frage zielt auf deine wahre Persönlichkeit<br />
ab, denn, wenn wir unter Stress stehen,<br />
dann zeigen wir unseren wahren Charakter. Wer<br />
zickig reagiert oder abblockt, hat schlechte Karten.<br />
Vermeide es, die Frage zu kritisieren, indem du<br />
sagst: „Meinen Sie das etwa ernst?“ Bleibe lieber<br />
gelassen, gib zu, dass du es nicht wüsstest, aber<br />
man das ja schätzen könnte. Mache dir kurz Gedanken<br />
darüber und lege deinen Lösungsansatz<br />
offen. So kann der Personaler nachvollziehen, wie<br />
du strategisch vorgehst.<br />
„Would you mind to answer in English?“<br />
Mitten im Bewerbungsgespräch sollst du auf einmal<br />
auf Englisch oder einer anderen Fremdsprache<br />
antworten. Damit musst du rechnen, wenn du dich<br />
in international agierenden Unternehmen oder für<br />
eine Lehrstelle bewirbst, bei der eine Fremdsprache<br />
wichtig ist. Wenn du bei deinen Kenntnissen in der<br />
Bewerbung geflunkert hast, dann fliegst du spätestens<br />
jetzt auf. Stelle dich auf jeden Fall darauf ein,<br />
denn dieses „Umswitchen“ kommt häufiger vor, als<br />
du denkst. Bereite dich entsprechend vor, indem<br />
du dir fachspezifische Begriffe in der jeweiligen<br />
Sprache aneignest. Mit einem Freund oder deinen<br />
Familienmitgliedern kannst du ein Bewerbungsgespräch<br />
in der Fremdsprache simulieren und<br />
üben. Hauptsache du bleibst cool, auch wenn dir<br />
im Interview das ein oder andere Wort fehlen wird.<br />
Personaler wissen es sehr zu schätzen, wenn sich<br />
der Bewerber gut vorbereitet hat.<br />
Was tun bei Patzern?<br />
Erstens kommt es anders und zweitens als man<br />
denkt. Auch bei noch so perfekter Vorbereitung<br />
ist niemand vor Pannen gefreit. Was tun, wenn<br />
etwas Unvorhergesehenes geschieht? Wie kannst<br />
du dich geschickt aus einer ungünstigen oder<br />
unangenehmen Situation manövrieren? Hier die<br />
wichtigsten Tipps für die sieben häufigsten Patzer:<br />
1.<br />
Du hast dich in Schale geworfen, doch der<br />
Dresscode im Unternehmen ist eher locker? Kein<br />
Problem. Erscheine lieber einen Hauch zu schick<br />
als umgekehrt. Mit etwas Humor à la „Ich dachte<br />
mir, dass sei doch eine gute Gelegenheit, meinen<br />
neuen Anzug zu präsentieren“ oder „Ich dachte,<br />
ich mache mal einen besonders guten Eindruck“<br />
kannst du deine Unsicherheit im Nu wegzaubern.<br />
3. lichkeit<br />
Der Name des Gesprächspartners fällt dir nicht mehr<br />
ein? Sprich dein Gegenüber daraufhin an: „Entschuldigen<br />
Sie bitte, das ist mir jetzt peinlich. Ich bin etwas<br />
nervös und möchte Sie bitten, mir Ihren Namen noch<br />
einmal zu nennen.“ Wenn du dich verabschiedest,<br />
dann betone ganz charmant den Namen noch einmal.<br />
So hast du deine Sympathiepunkte wieder.<br />
5.<br />
Du hast plötzlich ein Blackout? Davor fürchten sich<br />
die meisten Bewerber im Gespräch. Das Wichtigste<br />
ist, nicht in Panik auszubrechen. So kannst du es<br />
überbrücken: Trinke einen Schluck Wasser, hole unauffällig<br />
tief Luft und wiederhole das, was du vorher<br />
gesagt hast, oder die Frage des Personalers noch<br />
einmal. Dann hast du schnell den Faden wieder.<br />
7.<br />
Wird dir eine Frage zu deinem Privatleben gestellt?<br />
Fragen, die auf Religions- oder Parteizugehörigkeit,<br />
deine finanzielle Situation oder deinen Kinderbzw.<br />
Partnerwunsch abzielen, musst du nicht<br />
beantworten. Tipp: Behalte deine Würde, bedanke<br />
dich und äußere, dass alles super läuft. Mit einem<br />
Lächeln entschärfst du diese Situation und zeigst,<br />
dass du super vorbereitet bist.<br />
Viel Erfolg!<br />
2.<br />
Du fühlst dich super, bisher klappt alles gut,<br />
doch plötzlich entdeckst du einen Fleck auf<br />
deiner Kleidung? Wenn er eher klein ist, dann<br />
kannst du ihn unauffällig mit deinen Händen,<br />
der Tasche oder deinem Planer verdecken. Ist er<br />
jedoch unübersehbar, dann helfen auch hier nur<br />
Humor und Coolness: „Jetzt haben Sie den Fleck<br />
entdeckt. Die Geschichte dazu ist lustig, das war<br />
so...“ In nur einem Satz (!) kannst du im Small-<br />
Talk-Stil knapp und humorvoll schildern, was dir<br />
passiert ist. Keine Bange: Allein von einem Fleck<br />
kann ein Personaler niemals auf deine Persönschließen.<br />
4.<br />
Auf einmal klingelt dein Handy? Das ist natürlich<br />
schon etwas nervig. Doch auch hier solltest du<br />
unbedingt cool bleiben, dich entschuldigen und es<br />
sofort ausschalten. Knüpfe direkt wieder an das<br />
Gespräch an.<br />
6.<br />
Kommt es dir vor, als verliefe das Interview etwas<br />
merkwürdig? Wenn du den Personaler beobachtest<br />
und er auf die Uhr schaut oder mit den Fingern<br />
tippt, dann flaut sein Interesse wahrscheinlich ab.<br />
Jetzt musst du die Initiative ergreifen und das Gespräch<br />
umlenken, indem du ihn wieder aktiv in das<br />
Gespräch einbindest. Frage ihn, ob du seine Frage<br />
mit deiner Antwort beantwortet hast. Reflektiere<br />
kurz, ob deine Antworten vielleicht zu lang oder<br />
zu kurz sind. Wenn eine Gesprächspause länger<br />
als drei Sekunden dauert, dann kannst du damit<br />
beginnen, eine Rückfrage zu stellen. Und schon<br />
seid ihr wieder im Gesprächsfluss.<br />
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