19.04.2018 Aufrufe

AZUBI BASICS Hannover 2018

Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb

Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb

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Checkliste<br />

vor Ausbildungsbeginn<br />

Bald ist es so weit und du steigst ins Berufsleben ein. Du freust dich sicher und bist vielleicht<br />

ein bisschen aufgeregt. Doch bevor es richtig losgeht, brauchst du einen kühlen Kopf, um<br />

noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen. Hast du schon eine Kontoverbindung? Bist du<br />

krankenversichert? Wie steht es um deine Steueridentifikationsnummer? Bereits vor dem<br />

Ausbildungsstart werden diese und noch weitere Nachweise sowie Dokumente von dir benötigt.<br />

Deshalb haben wir für dich eine Checkliste zusammengestellt, die du rechtzeitig abarbeiten solltest,<br />

denn sobald du deine Ausbildung beginnst, wirst du kaum noch Zeit dafür haben. Hier erfährst du,<br />

worum du dich vor Beginn deiner Lehre kümmern musst ...<br />

Bankkonto<br />

Ohne Moos nix los. Wenn du noch kein Bank- oder<br />

Girokonto haben solltest, dann ist es jetzt höchste<br />

Eisenbahn. Schließlich braucht der Arbeitgeber zu<br />

Beginn deiner Lehre deine Kontonummer, damit<br />

du dein Ausbildungsgehalt überwiesen bekommst.<br />

Suche dir eine geeignete Bank aus und eröffne ein<br />

Konto. Viele Banken bieten ein kostenloses Azubi-<br />

Konto mit Extras an. Vergleichen lohnt sich.<br />

Versicherungen<br />

Von allen die wichtigste ist die gesetzliche Krankenversicherung.<br />

Sobald du eine Lehre aufnimmst,<br />

fällst du aus der Familienversicherung raus und<br />

musst dich selbst versichern. Wenn du krank<br />

werden solltest, dann übernimmt die Krankenkasse<br />

Arztbehandlungen und bezuschusst Arzneimittel.<br />

Des Weiteren empfiehlt sich eine Haftpflichtversicherung,<br />

die für Schäden an Gegenständen oder<br />

Personen aufkommt. Frag deine Eltern, ob sie eine<br />

haben, dann bist du wahrscheinlich bereits bei<br />

ihnen mitversichert. Falls du ein Auto brauchst, um<br />

zu deiner Ausbildung zu fahren, dann benötigst du<br />

eine Kfz-Versicherung für die Zulassung. Diese ist zu<br />

Beginn jedoch recht teuer. Bitte einfach deine Eltern,<br />

ob sie das Auto für dich anmelden können.<br />

Sozialversicherungsausweis<br />

Wenn du dich krankenversichert hast, erhältst du den<br />

Sozialversicherungsausweis. Zur Sozialversicherung<br />

zählen Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.<br />

Von deiner Bruttoausbildungsvergü-<br />

[72]<br />

tung werden die Beiträge vom Ausbildungsunternehmen<br />

dafür abgezogen. Auf dein Konto bekommst du<br />

das Nettogehalt. Den Sozialversicherungsausweis<br />

brauchst du bereits zum Ausbildungsbeginn.<br />

Steueridentifikationsnummer<br />

Wenn du deine Steueridentifikationsnummer nicht<br />

kennst, dann kannst du diese auf der Webseite des<br />

Bundeszentralamts für Steuern abfragen. Diese<br />

musst du angeben, wenn du deinen Ausbildungsvertrag<br />

abschließt. Dein Arbeitgeber braucht sie<br />

für deine elektronische Lohnsteuerkarte, damit er<br />

gegebenenfalls die Lohnsteuer von deinem Ausbildungsgehalt<br />

abziehen kann.<br />

Polizeiliches Führungszeugnis<br />

Für bestimmte Berufe brauchst du ein polizeiliches<br />

Führungszeugnis. Mit dieser Bescheinigung weist<br />

du nach, dass du keine Vorstrafen hast. Gegen eine<br />

Gebühr kannst du es dir bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung<br />

ausstellen lassen.<br />

Gesundheitsbescheinigung und<br />

Gesundheitszeugnis<br />

Für einige Berufe, und falls du unter 18 Jahre alt<br />

bist, brauchst du eine Gesundheitsbescheinigung,<br />

die deine gesundheitliche Eignung bestätigt. Diese<br />

kannst du dir beim Hausarzt ausstellen lassen.<br />

Beim Gesundheitszeugnis hingegen handelt es<br />

sich um eine Belehrung im Sinne des Infektionsschutzgesetzes<br />

und du brauchst sie, wenn du mit<br />

Lebensmitteln zu tun hast. Dieses erhältst du beim<br />

örtlichen Gesundheitsamt.<br />

Der Ausbildungsvertrag –<br />

die wichtigsten Fakten!<br />

Du hast es geschafft! dein Vorstellungsgespräch war super erfolgreich und jetzt hältst du<br />

deinen Ausbildungsvertrag stolz in den Händen. Gut gemacht! Was musst du nun beim<br />

Abschluss beachten, welche Unterlagen benötigst du und was muss alles im Ausbildungsvertrag<br />

stehen? Nimm den Vertrag zunächst mit nach Hause und lies ihn in Ruhe durch,<br />

bevor du ihn unterschreibst. Damit du nicht vor lauter Bäumen den Wald übersiehst, erfährst du in<br />

diesem Beitrag die wichtigsten Aspekte zu deinem Ausbildungsvertrag.<br />

Wer unterschreibt den Vertrag?<br />

Der Vertrag muss noch vor Beginn deiner Ausbildung<br />

schriftlich geschlossen werden und sowohl vom<br />

Ausbilder als auch von dir unterschrieben werden.<br />

Falls du noch minderjährig bist, dann unterschreiben<br />

ihn deine Eltern für dich. Wende dich bei Fragen<br />

umgehend an dein Unternehmen. Der Ausbildungsvertrag<br />

wird anschließend an die zuständige Stelle,<br />

z. B. die Handwerkskammer oder die Industrie- und<br />

Handelskammer, geschickt. Nachdem kontrolliert<br />

wurde, ob der Vertrag den gesetzlichen Anforderungen<br />

entspricht, beispielsweise dass der Betrieb<br />

über die Ausbildereignungsqualität verfügt, wird er<br />

registriert, abgestempelt und an dein Ausbildungsunternehmen<br />

zurückgesendet. So kannst du sicher<br />

sein, dass alles korrekt ist. Ein Exemplar bleibt im<br />

Unternehmen und das andere erhältst du.<br />

Was muss drinstehen?<br />

Diese wichtigen Punkte müssen laut Berufsbildungsgesetz<br />

im Ausbildungsvertrag festgehalten<br />

sein:<br />

• Berufsbezeichnung mit Ausbildungsinhalten<br />

und zeitlicher Abfolge der Ausbildung<br />

• Ausbildungsort<br />

• Dauer und Beginn der Lehre<br />

• Maßnahmen, die gegebenenfalls außerhalb<br />

des Unternehmens durchgeführt werden<br />

• Gesamtarbeitszeit: täglicher Arbeitsbeginn<br />

und Arbeitsschluss<br />

• Dauer der Probezeit<br />

• Höhe der Ausbildungsvergütung und Zahlungszeitpunkt<br />

• Anzahl der Urlaubstage<br />

• Regelung der Kündigung<br />

[73]<br />

Worauf muss ich achten, wenn ich<br />

noch minderjährig bin?<br />

Wenn du noch unter 18 Jahre alt bist, unterliegst<br />

du dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Das bedeutet,<br />

dass du erst deine Ausbildung aufnehmen<br />

darfst, wenn du dem Ausbildungsunternehmen<br />

eine ärztliche Erstuntersuchungsbescheinigung<br />

vorgelegt hast. Damit sollen mögliche gesundheitliche<br />

Schäden durch deine Tätigkeiten<br />

vermieden werden. Dieser Nachweis darf höchstens<br />

14 Monate alt sein. Im letzten Quartal des<br />

ersten Lehrjahres musst du zu einer Nachuntersuchung<br />

gehen, falls du in dieser Zeit die Volljährigkeit<br />

noch nicht erreicht haben solltest.<br />

Welche Dokumente benötige ich für<br />

meinen Arbeitgeber?<br />

Mit der Bewerbung hat dein Ausbildungsunternehmen<br />

schon deine Zeugnisse und Nachweise<br />

erhalten. Weiterhin brauchst du deine<br />

Steueridentifikationsnummer, eine Mitgliedsbescheinigung<br />

deiner Krankenkasse, den<br />

Sozialversicherungsausweis, gegebenenfalls<br />

ein Gesundheitszeugnis oder ein polizeiliches<br />

Führungszeugnis sowie den ärztlichen Nachweis<br />

über deine gesundheitliche Eignung, falls<br />

du minderjährig bist. Zudem nennst du dem<br />

Ausbilder deine Bankverbindung, dein Geburtsdatum<br />

und deine Religionszugehörigkeit.<br />

Letztere braucht er lediglich für die Abgabe der<br />

Kirchensteuer.

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