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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2016 Journal 1

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

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ABS. <strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch, Sky 360, Operngasse 17-21, 1040 Wien<br />

„Logistik – Business<br />

around the World”<br />

<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong><br />

„Handel bewegt“<br />

Blickpunkt Europa / Messe LogiMAT + Trade World<br />

Handel + Industrie + Intralogistik + Transportlogistik


<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong><br />

Sky 360, Operngasse 17-21<br />

A-1040 Wien<br />

info@logistik-<strong>express</strong>.at<br />

S M X XL<br />

PRESSESERVICE PAKETE &<br />

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2 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM<br />

LEITARTIKEL / MESSEN & EVENTS<br />

4 Schicksalsjahr <strong>2016</strong> - Wo sich Spreu vom Weizen trennt<br />

8 Veranstaltungen <strong>2016</strong> – da ist für jeden etwas dabei<br />

HANDEL<br />

10 Disruption birgt neue Chancen<br />

11 „Der Handel muss heute selbst ,Marke’ machen"<br />

14 Nur eine Frage der Zeit, bis Alibaba in Deutschland einsteigt<br />

17 Stationärer Handel muss sich auf alte Stärken besinnen<br />

18 Binnennachfrage und E-Commerce dämpfen Niedergang<br />

22 Im Zwiespalt zwischen „Masse und Klasse“<br />

INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

24 Beflügeltes Lager für ENGEL AUSTRIA<br />

26 Die LogiMAT steht vor der Tür!<br />

28 Der Fokus liegt auf dem „Omnichannel-Handel“<br />

29 „It’s Showtime" auf der LogiMAT<br />

30 Innovative Einblicke in die Zukunft des Omnichannel-Handels<br />

32 TradeWorld nimmt Fahrt auf<br />

34 Programm auf Kongressniveau<br />

38 Wegweiser für die Intralogistik<br />

FINANZMARKT <strong>LOGISTIK</strong><br />

41 Top-Breakout-Kandidaten<br />

42 In die „Logistik“ investieren<br />

<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

44 Ersatzteillogistik fordert heraus<br />

46 IT-Sicherheit bringt mehr Mobilität für die Logistik<br />

48 Wenn das Bestandsmanagement blüht<br />

50 Tara, Tara … Die Kostenfalle ist da!<br />

52 Transportschäden und betriebsinternes Riskmanagement<br />

53 Gewicht reduziert, Volumen optimiert<br />

54 Quo vadis, Branche?<br />

56 Revirement bei Rail Cargo Group<br />

57 DHL vereinfacht Importe in europäische Märkte<br />

58 Schön ist so ein Ringelspiel – Das is‘ a Hetz und kost‘ sehr viel<br />

JOB & KARRIERE<br />

60 Menschen in Bewegung<br />

62 Messen & Events<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

LogiMAT. Dabei sein ist nicht alles,<br />

wer hier mitmacht, hat auch etwas<br />

zu sagen. Wenn internationale Aussteller<br />

auf Entscheider aus Industrie-,<br />

Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

treffen, geht es darum,<br />

zukünftige Partner zu finden: durch<br />

innovative Produkte, Lösungen und<br />

Systeme für die Beschaffungs-, Lager-,<br />

Produktions- und Distributionslogistik.<br />

Ein paar Themen und Trends<br />

haben wir für Sie zusammengetragen.<br />

Weiters möchte ich mit dieser Ausgabe<br />

unser B2B Portal sowie unsere<br />

Invest <strong>LOGISTIK</strong> Strategie mit dem<br />

15. Februar <strong>2016</strong> für den Markt<br />

freigeben - gut Ding braucht<br />

Zeit - so wird sich unsere Cross<br />

Media Strategie erschließen. Ideen<br />

und zielführende Projekte müssen<br />

schließlich bewegt werden.<br />

Markus Jaklitsch<br />

IMPRESSUM:<br />

Inhaber, Herausgeber & Vertrieb:<br />

Markus Jaklitsch<br />

Redaktion: Angelika Gabor, Bijan<br />

Peymani, Karin Walter, Dirk Ruppik,<br />

Gernot Fischbach, Peter Baumgartner<br />

Lektorat: Wolfgang Fink<br />

Layout: Marion Lindert<br />

Fotos: thinkstockphotos.com<br />

Zielgruppe: Entscheidungsträger<br />

Industrie/Handel/Logistik<br />

Heftpreis: Inland 11,10 Euro<br />

DiE Printausgabe wird gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnis des Österreichischen<br />

Umweltzeichens. [Medienfabrik Graz, UW-Nr.812] Dieses Produkt<br />

stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen<br />

und ist PEFC zertifiziert. www.pefc.at.<br />

Logistik <strong>express</strong> Fachmedium<br />

Operngasse 17-21, 1040 Wien<br />

Tel.: (+43 676)7035206<br />

info@logistik-<strong>express</strong>.at<br />

3


LEITARTIKEL<br />

Schicksalsjahr <strong>2016</strong> -<br />

Wo sich Spreu vom Weizen trennt<br />

Wer die Nachrichten verfolgt, findet kaum positive Meldungen. Im Gegenteil, die<br />

Flüchtlingskrise stellt alles in den Schatten. Ganz heimlich wird TiSA im Hintergrund<br />

auf den Weg gebracht. Oh – und es gibt wieder Wahlen – auch wenn sie kaum<br />

jemanden interessieren. Ob sich das „Entlastungspaket für Unternehmen“ positiv<br />

auswirkt, wird sich weisen. Das Jahr wird herausfordernd! AUTORIN: ANGELIKA GABOR<br />

ANGELIKA GABOR<br />

Was ist übrig vom „wir schaffen<br />

das“? Nicht viel. Ehrenamtliche<br />

Helfer rackern sich nach wie vor<br />

ab bei dem (hoffnungslosen)<br />

Versuch, all den Flüchtenden ein menschenwürdiges<br />

Dasein in Sicherheit zu ermöglichen.<br />

Wem kommen bei diesem Unterfangen noch<br />

Vergleiche mit Sisyphos in den Sinn? Auch<br />

der arbeitete unermüdlich – und ohne Aussicht<br />

auf ein Ende. Dabei sind diese unentgeltlichen<br />

Hilfsleistungen ein Segen für alle,<br />

nicht zuletzt für den Steuerzahler. Im Jahr 2015<br />

wurden für die Versorgung 591 Millionen Euro<br />

aufgewendet. Dies beinhaltete neben der<br />

Grundversorgung unter anderem Transporte,<br />

Familienbeihilfen, Kosten für die Assistenz<br />

des Bundesheeres (wie gut, dass wir es noch<br />

haben!) und Deutschkurse. Nicht auszudenken,<br />

wie hoch dieser Betrag wäre, müssten<br />

die Freiwilligen mit einem fairen Stundenlohn<br />

vergütet werden. Laut Bundesamt für Fremdenwesen<br />

und Asyl (BFA) wurden 2015 rund<br />

90.000 Asylanträge in Österreich gestellt. Bleibt<br />

der Durchschnitt von 38 Prozent positiven Bescheiden,<br />

bedeutet das, dass 34.200 dieser<br />

Menschen – hauptsächlich aus Syrien – in<br />

Österreich Asyl erhalten. Für <strong>2016</strong> werden im<br />

Innenministerium sogar 120.000 Asylanträge<br />

erwartet. Obwohl das BFA bereits Personal<br />

aufstockt, gibt es jetzt schon einen gewaltigen<br />

Rückstau bei der Bearbeitung. Die Menschen<br />

hängen fest, während sie auf den Bescheid<br />

warten. Und sind großteils zur Untätigkeit verdammt.<br />

Wieviel ist zu viel?<br />

Die Stimmen werden lauter, dass das „Boot<br />

Österreich“ voll ist, Obergrenzen bzw. Richtwerte<br />

werden genannt. Wie viele Menschen<br />

lassen sich in einem so kleinen Land wie Österreich<br />

integrieren? Werfen wir einen kurzen Blick<br />

in die Vergangenheit: laut UNHCR hat Österreich<br />

seit 1945 mehr als zwei Millionen Flüchtlinge<br />

aufgenommen, von denen rund 700.000<br />

dauerhaft hier geblieben sind. Beispielsweise<br />

im Jahr 1992 nahm Österreich etwa 90.000<br />

Flüchtlinge aus Bosnien auf – ohne großen<br />

Aufschrei – von denen sich rund 60.000 hier<br />

niederließen. Auch aus Ungarn, Kroatien, dem<br />

Kosovo, Tschetschenien usw. kam es im Zuge<br />

der Kriege und Vertreibungen immer wieder<br />

zu Fluchtbewegungen zu uns, und jedes Mal<br />

wurde den Menschen geholfen. Warum ist<br />

der Widerstand diesmal so enorm? Liegt es<br />

wirklich nur an der Religion? Übrigens haben<br />

bislang etwa drei Vierteil der Vertriebenen in<br />

ihren Nachbarländern oder Entwicklungsländern<br />

Zuflucht gesucht. Von den 4,3 Millionen<br />

(!) auf der Flucht befindlichen Menschen aus<br />

Syrien sind 2,1 Millionen im Irak, in Jordanien,<br />

in Ägypten und im Libanon.<br />

Fakt ist, die Flüchtlingskrise hält Europa gefangen,<br />

die Politik ist teilweise in Schockstarre<br />

verfallen. Das kleine Österreich orientiert sich<br />

am „großen Bruder“ Deutschland. Wurden<br />

Länder wie Ungarn vor wenigen Wochen<br />

noch für ihre skandalös-menschenfeindliche<br />

Politik des Grenzen-Schließens verurteilt und<br />

ihre Regierung als rechtsradikal bezeichnet,<br />

stehen auch in Österreich schon „Türen mit<br />

Seitenteilen“ – wenn auch mit Lücken. Die<br />

einen sehen darin den einzigen Ausweg, die<br />

anderen die Rückkehr zum Nationalsozialismus.<br />

Eine aufgeheizte Debatte, in der vernünftige<br />

Positionen selten und praktikable Lösungen<br />

nicht vorhanden sind. Und warum? Weil<br />

es keine Lösung gibt, die alle zufrieden stellt.<br />

Natürlich könnte man sagen, jeder Flüchtling,<br />

der es in ein sicheres Land geschafft hat, kann<br />

bereits glücklich und zufrieden sein. Aber es<br />

liegt in der Natur des Menschen, das BESTE<br />

4<br />

<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


SCHELLING STELLT FORDERUNGEN AN EU<br />

für sich und seine Familie zu wollen. Dass es<br />

Broschüren über Vor- und Nachteile, Rechte<br />

und Leistungen der verschiedenen Zielländer<br />

gibt, ist spätestens seit dem Bericht von Sky<br />

News im September 2015 bestätigt. Und ganz<br />

ehrlich, wenn ich die Wahl habe, niemanden<br />

kenne und keine der Landessprachen<br />

spreche, flüchte ich angesichts der Sozialstandards<br />

auch lieber nach Österreich als nach<br />

Rumänien. Andererseits ist die Arbeitslosigkeit<br />

in Österreich hoch, der Wirtschaftsmotor<br />

springt noch nicht an und die Angst vor Überfremdung<br />

und Islamisierung steigt nicht zuletzt<br />

aufgrund der Schreckensmeldungen über den<br />

Islamischen Staat. Verständlich, dass die „wir<br />

zuerst“ Rufe lauter werden, oder nicht? Für<br />

jeden Einzelnen, der abgelehnt und abgeschoben<br />

wird, bricht eine Welt zusammen. Aber<br />

noch schlimmer: das System Europa bricht<br />

zusammen.<br />

Ein fragiles System, das in den letzten Jahren<br />

auf Teufel-komm-raus erweitert wurde, auch<br />

wenn die neu aufgenommenen Länder teilweise<br />

noch gar nicht beitrittsreif waren – Stabilität<br />

um jeden Preis. Und den zahlen wir jetzt!<br />

Denn es gibt Uneinigkeit, Streit, jeder schiebt<br />

es auf den anderen, und Mehrheitsbeschlüsse<br />

der EU, um die Flüchtlingsströme zu verteilen,<br />

den Ländern zu helfen und vor allem konzen-<br />

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP)<br />

will jenes Geld, das Österreich im Vorjahr<br />

für das Mehr an Asylwerbern zu tragen<br />

hatte, von der EU quasi auf Umwegen<br />

zurück. In einem Brief an Kommissionspräsident<br />

Jean-Claude Juncker<br />

nannte Schelling die Summe von 600<br />

Millionen Euro, wie der „Kurier“ am 6.<br />

Februar berichtet.<br />

Der Minister rechnet in dem Schreiben<br />

vom 25. Jänner vor, dass im Durchschnitt<br />

35.000 Asylwerber pro Jahr für<br />

Österreich als verkraftbar gälten. 2015<br />

seien jedoch 90.000 gekommen, also HANS JÖRG SCHELLING<br />

um rund 55.000 „zu viel“. Bei Kosten<br />

je Flüchtling von 11.000 Euro ergäbe das<br />

die Zusatzbelastung von grob 600 Millionen<br />

Euro. Laut „Kurier“ forderte Schelling erneut,<br />

dass diese Summe bei der Berechnung des<br />

zulässigen Budgetdefizits nicht angerechnet<br />

wird. Zudem will er die Aufstockung<br />

des EU-Fonds AMIF (Asylum, Migration and<br />

Integrations Fund) und einen neuen Verteilungsschlüssel<br />

zugunsten „williger“ Länder<br />

wie Österreich, Deutschland und Schweden,<br />

die eine große Zahl an Flüchtlingen<br />

aufnehmen. Um die durch Asylwerber entstandenen<br />

zusätzlichen Kosten zu decken,<br />

will der Finanzminister den EU-Solidaritätsfonds,<br />

der zum Beispiel bei Naturkatastrophen<br />

zum Einsatz kommt, anzapfen und<br />

nicht verbrauchte EU-Budgetmittel an „die<br />

Willigen“ auszahlen.<br />

5


LEITARTIKEL<br />

Action against TTIP CETA TISA Athens, Greece - April 18, 2015<br />

triert und entschlossen das Problem an der<br />

Wurzel – nämlich im Krisengebiet – zu packen,<br />

sind Utopie. Im Moment ist sich jeder selbst<br />

der Nächste. Auch wenn das heißt, Schengen<br />

außer Kraft zu setzen und dadurch die<br />

Exportwirtschaft massiv zu schädigen. England<br />

zieht auch gerade die Notbremse. Wir werden<br />

sehen, ob die Briten nach dem Referendum<br />

noch Teil des scheiternden Friedensprojektes<br />

„vereintes Europa“ sein wollen. Hängt davon<br />

ab, wieviel mehr Extra-Würste sie sich noch<br />

herausnehmen dürfen. In der Zwischenzeit<br />

darf die deutsche Kanzlerin wählen, ob sie<br />

sich von ihrer einseitigen Willkommenspolitik<br />

oder von ihrem Kanzlerstatus verabschieden<br />

möchte.<br />

Schreckgespenst TiSA<br />

Während das Freihandelsabkommen TTIP<br />

langsam seinen Bekanntheitsgrad steigert,<br />

blüht TiSA eher im Verborgenen. Wenn wir<br />

nicht aufpassen, wird es jedoch in Bälde zur<br />

fleischfressenden Pflanze, gegen die „Audrey<br />

II“ wie eine Rose anmutet (wer Audrey nicht<br />

kennt, sollte sich mal den „Little shop of horrors“<br />

ansehen). Am 18.1.<strong>2016</strong> verabschiedete<br />

der EU-parlamentarische Handelsausschuss<br />

(INTA) einen Entwurf für die Resolution des<br />

EU-Parlaments an die verhandelnde Kommission<br />

hinsichtlich des Abkommens, das eine<br />

Liberalisierung des Handels mit Dienstleistun-<br />

REINHOLD MITTERLEHNER<br />

CHRISTOPH LEITL<br />

gen vorsieht. Dieser Entwurf beinhaltet „rote<br />

Linien“ für die Verhandlungen. Glaubt man<br />

dem Ausschuss-Mitglied Viviane Reding (EVP),<br />

soll TiSA öffentliche Dienstleistungen, Kultur,<br />

Arbeitsrecht, Regulierungsmöglichkeiten, Umweltstandards<br />

sowie Konsumenten- und Datenschutz<br />

nicht untergraben dürfen – das sei<br />

auch die Empfehlung des Parlamentes. Allerdings<br />

würde dies eine massive Änderung der<br />

Verhandlungsposition der EU-Kommission bedeuten,<br />

so müsste beispielsweise vom „Negativlistenansatz“<br />

samt „Sperrklinken“ (wie er<br />

dummerweise auch bei TTIP verwendet wird)<br />

wieder zum Standardverhandlungsansatz<br />

„Positivliste“ zurückgekehrt werden.<br />

Die Gefahr ist ein fauler Kompromiss, um das<br />

Abkommen vielleicht sogar noch in diesem<br />

Jahr durchzudrücken. Es gibt nicht nur einen<br />

Großkonzern auf der Welt, der sich beispielsweise<br />

gern die Rechte an der öffentlichen<br />

Wasserversorgung sichern würde ... Kommen<br />

wir zurück zu England: allein im ersten<br />

Jahrzehnt nach der Privatisierung der Wasserversorgung<br />

sind dort die Preise inflationsbereinigt<br />

um 40 Prozent nach oben geklettert,<br />

gleichzeitig hat sich die Infrastruktur durch<br />

fehlende Investitionen verschlechtert. Wenn<br />

man sich aussuchen kann, ob man das Geld<br />

den Aktionären gibt oder Lecks in Wasserrohren<br />

flickt, sind die Aktionäre wohl wichtiger.<br />

6<br />

<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Entlastung?<br />

Ende Jänner präsentierten Wirtschaftsminister<br />

Reinhold Mitterlehner und WB Landesobmann<br />

Präsident Christoph Leitl ein Maßnahmenpaket<br />

zur Ankurbelung der Wirtschaft, das schrittweise<br />

bis Ende <strong>2016</strong> umgesetzt werden soll. Der Inhalt:<br />

Weniger Vorschriften und Staat, mehr Freiheit<br />

für Bürger und Betriebe. Fünf Punkte umfasst<br />

das Programm, das die Unternehmer entlasten<br />

und das Wirtschaftswachstum fördern<br />

soll. Die Abschaffung des Kumulationsprinzips<br />

im Verwaltungsstrafrecht bedeutet geringere<br />

Geldstrafen, damit kleine Fehler sich nicht<br />

gleich existenzbedrohend auswirken (dass die<br />

aktuelle politische und wirtschaftliche Situation<br />

im Allgemeinen eher existenzbedrohend ist,<br />

steht auf einem anderen Blatt). Unternehmensgründungen<br />

sollen schneller, flexibler und billiger<br />

werden. Im Jahr 2015 wagten 29.561 Neugründer<br />

den Schritt in Selbständigkeit (+4,8 % zu<br />

2014), dem gegenüber standen laut KSV 1870<br />

5.150 Firmeninsolvenzen (-5 %). Praktisch: die<br />

Bezirkshauptmannschaft soll als „One-Stop-Shop“<br />

agieren, um Genehmigungsverfahren zu vereinfachen<br />

und vor allem auch zu beschleunigen. Die<br />

Informations-und Meldepflichten werden ebenfalls<br />

reduziert. Die 5. Maßnahme wird für manche<br />

Politiker, die sich besonders über Lob freuen,<br />

schwierig umzusetzen. Sie sieht vor, „Golden Plating“<br />

zu vermeiden und EU-Regulierungen nicht<br />

in vorauseilendem Gehorsam überschießend<br />

zu erfüllen. Insgesamt betrachtet, sind diese<br />

Maßnahmen sicherlich nett – aber noch lange<br />

nicht der Weisheit letzter Schluss. Österreich verliert<br />

im Ranking der attraktivsten Wirtschaftsstandorte<br />

von Jahr zu Jahr an Boden. Insbesondere<br />

der Fachkräftemangel wirft uns zurück. Wir haben<br />

zwar viele Arbeitslose, aber die können scheinbar<br />

alle das Falsche. Bleibt zu hoffen, dass sich<br />

die Lohnsteuersenkung positiv auf die Kaufkraft<br />

auswirkt. Denn noch lieber als zu produzieren ist<br />

den Unternehmen nur eines: ihre Produkte auch<br />

zu verkaufen. (AG)<br />

UNSER ANGEBOT: dURchdAchT<br />

Als Full-Service-Anbieter für industrielle<br />

Logistik kennt LogServ jene Wege und<br />

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7


MESSEN & EVENTS<br />

Veranstaltungen <strong>2016</strong> – da ist für<br />

jeden etwas dabei<br />

Egal ob man mehr an Informationen oder an Netzwerktreffen interessiert ist, die<br />

erste Jahreshälfte hält interessante Veranstaltungen aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen der Branche bereit – sowohl in Österreich als auch in Deutschland.<br />

Eines ist jedoch klar: an Industrie 4.0 und Digitalisierung führt kein Weg vorbei.<br />

Logistik <strong>express</strong> hat die wichtigsten Termine für Sie zusammengetragen.<br />

AUTORIN: ANGELIKA GABOR<br />

ÖSTERREICH: Den Anfang des Veranstaltungsreigens<br />

macht eine Veranstaltung<br />

des VNL, Verein Netzwerk<br />

Logistik: Der Österreichische Verkehrslogistik-Kongress<br />

findet am 17. März im<br />

Wiener Palais Niederösterreich statt und<br />

steht unter dem Motto „Warenströme<br />

im Umbruch“. Im Fokus stehen aktuelle<br />

Entwicklungen bei internationalen Infrastrukturprojekten<br />

und Verkehrsträgern,<br />

die Warenströme nachhaltig beeinflussen.<br />

Dazu nehmen namhafte Experten,<br />

wie VD Ing. Mag. Andreas Matthä (ÖBB<br />

Infrastruktur-AG), VD Dr. Klaus Schierhackl<br />

(ASFINAG), Dr. Max Schachinger<br />

und Prof. Sebastian Kummer (WU Wien)<br />

Stellung. Exakt vier Wochen darauf<br />

findet sich die Branche in der Eventpyramide<br />

in Vösendorf ein, wenn der<br />

32. BVL Logistik Dialog vom 14. bis 15.<br />

April seine Tore öffnet. Die bereits legendäre<br />

Abendveranstaltung am Donnerstag<br />

sollten Sie sich ebenso wenig<br />

entgehen lassen wie die spannenden<br />

Fachvorträge und Parallelsequenzen<br />

zum Thema „Disruptive Entwicklungen<br />

– kreative Antworten“.<br />

Der 21. April steht international ganz<br />

im Zeichen der Logistik. Am Tag der<br />

Logistik bieten die Unternehmen den<br />

Besuchergruppen eine gezielte, auf<br />

die Interessen der Teilnehmer abgestimmte<br />

Führung und Besichtigung<br />

und es besteht die Möglichkeit<br />

zur Diskussion und Fragen zu stellen.<br />

Neben der Öffentlichkeit sollen insbesondere<br />

Schüler und Studenten<br />

einen Einblick hinter die Kulissen erhaschen<br />

können. Im Vordergrund<br />

stehen dabei erfolgreich umgesetzte<br />

Lösungen im Bereich der Logistik und<br />

des Supply Chain Managements.<br />

Ebenfalls im April lädt der BMÖ Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und<br />

Logistik in Österreich ins Wiener Hotel<br />

de France zum 2. BMÖ-Expertendialog<br />

EINKAUF 4.0: „‘Big Data Ökonomie‘ &<br />

‘Internet der Dinge‘. Lösungskonzepte<br />

zur Digitalisierung & Vernetzung in<br />

Einkauf und Supply Chains“ ist der Titel<br />

der Veranstaltung. Industrie 4.0 ist<br />

weit mehr als Lean Production und die<br />

Einbindung aller Zulieferer ins ERP, moderne<br />

IT-und Datenkommunikationssysteme<br />

sind deutlich leistungsfähiger, flexibler,<br />

schneller und umfassender in der<br />

Anwendung geworden. Die Frage ist,<br />

wie die Unternehmen mit diesen Chancen<br />

umgehen.<br />

WIR AKTUALISIEREN LAUFEND DIE<br />

TERMINKALENDER AUF:<br />

• b2b.logistik-<strong>express</strong>.com<br />

• lounge.logistik-<strong>express</strong>.com<br />

Vom 10. bis 12. Mai locken die SMART<br />

Automation Austria, Österreichs einzige<br />

Fachmesse für die industrielle Automatisierungstechnik,<br />

und die parallel<br />

stattfindende Intertool nach Wien. Der<br />

Fokus liegt auf der Fabrik- und der Prozessautomatisierung.<br />

Das Leitthema<br />

<strong>2016</strong> lautet „Industrie 4.0 in der<br />

Praxis“ und zielt auf erfolgreiche<br />

Lösungen zur intelligenten Vernetzung<br />

industrieller Prozesse ab.<br />

Zusätzliche Themen sind die industrielle<br />

Datenverarbeitung und -sicherheit,<br />

Energieeffizienz im industriellen<br />

Fertigungsbereich und die Kollaboration<br />

zwischen Mensch und Roboter.<br />

Den Abschluss des Veranstaltungsreigens<br />

im ersten Halbjahr macht wieder<br />

der VNL: am 7. und 8. Juni finden im<br />

8 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Design Center Linz das FutureLab und der<br />

Österreichische Logistik-Tag statt. Das mit Sicherheit<br />

anspruchsvolle Programm stand zu<br />

Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />

DEUTSCHLAND: Die EuroCIS steht vor der Tür!<br />

Vom 23. bis 25. Februar stehen in Düsseldorf<br />

bei Europas führender Fachmesse für Retail<br />

Technology alle Zeichen auf Erfolg als internationales<br />

Business- Netzwerk für alle, die im<br />

Handel erfolgreich mit Technologie leben und<br />

arbeiten. Eine Woche später gibt es vom 1. bis<br />

2. März auf der Internet World, Europas führende<br />

E-Commerce Messe, in München wieder<br />

die neuesten Trends und Entwicklungen rund<br />

um den digitalen Handel zu sehen. Erstmals<br />

mit dabei: die Internet World Academy, wo<br />

Messebesucher sich in Intensiv-Workshops zu<br />

verschiedenen E-Commerce-relevanten Themen<br />

weiterbilden können.<br />

Die 14. LogiMAT, größte jährliche Internationale<br />

Fachmesse für Distribution, Material- und<br />

Informationsfluss, findet gemeinsam mit der<br />

Trade World, der Plattform für moderne Handelsprozesse,<br />

vom 8. bis 10. März in Stuttgart<br />

statt. Motto: Innovativ agieren – Wandel gestalten.<br />

Internationale Aussteller treffen hier auf<br />

Entscheider aus Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen,<br />

die kompetente Partner<br />

suchen. Die Kompetenz-Plattform Trade-<br />

World bündelt Know-how rund um moderne<br />

Handelsprozesse im Bereich des stationären,<br />

interaktiven und Multichannel-Handels in Form<br />

einer exklusiven Fachausstellung kombiniert<br />

mit Experten-Vorträgen.<br />

Wer nicht am Österreichischen Verkehrslogistik-Kongress<br />

teilnehmen möchte, kann sich<br />

auch vom 17. bis 18. März an der Technischen<br />

Universität München den 25. Deutsche Materialfluss-Kongress<br />

ansehen. „Logistik in einer<br />

digitalen Welt“ ist das Thema, der Kongress<br />

befasst sich daher schwerpunktmäßig mit den<br />

Anforderungen an die Logistik in der „intelligenten<br />

Fabrik“. Vom 12. bis 13. April findet<br />

dann in Köln der 22. Handelslogistikkongress<br />

Log <strong>2016</strong> statt. Kernthema: „Logistikprozesse<br />

im Wandel“. Es geht darum, wie sich national<br />

und international agierende Unternehmen<br />

den Herausforderungen der Handelslogistik<br />

angesichts aktueller Spannungen wie etwa<br />

der Flüchtlingskrise stellen.<br />

Auf der CeMAT steht vom 31. Mai bis 3. Juni in<br />

Hannover das Leitthema „Smart Supply Chain<br />

Solutions“ im Mittelpunkt – der Blick auf die<br />

digitalisierte und vernetzte Wertschöpfungskette.<br />

Wie gehen die Unternehmen damit<br />

um, dass Ansprüche an Liefergenauigkeit<br />

und Flexibilität ständig steigen? Wie können<br />

Logistikprozesse künftig automatisiert und<br />

vernetzt gesteuert werden? Gezeigt werden<br />

auch weltweite Technologietrends und neue<br />

Geschäftsmodelle als Folge der veränderten<br />

Wertschöpfungsketten. Vom 14. bis 15.<br />

Juni dreht sich in Köln alles um Omnichannel:<br />

die Omnichannel Days greifen aktuelle<br />

Trends und Geschäftsmodelle ebenso auf<br />

wie Herausforderungen und Lösungsansätze.<br />

Themen wie die technische Verknüpfung<br />

von E-Commerce und stationärem Geschäft<br />

werden ebenso behandelt wie Konzepte einstiger<br />

Online Pure Player. (AG)<br />

ANGELIKA GABOR<br />

WIR HABEN<br />

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FÜR IHRE PRODUKTE<br />

Lagerlogistik ist viel mehr als Waren in ein Regal zu schlichten.<br />

Produkte umpacken, verladen, kommissionieren, wettergeschützt<br />

versorgen, Warenkontingente bereitstellen, … Auf der Logistik-<br />

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<strong>LOGISTIK</strong> IM FLUSS<br />

9


HANDEL<br />

Disruption birgt neue Chancen<br />

Die fortschreitende Digitalisierung verändert das Geschäftsmodell „Handel“<br />

nachhaltig. Takt und Tempo des Wandels geben weniger branchenfremde<br />

Spieler als vielmehr die Konsumenten vor. Auf dem Deutschen Handelskongress<br />

2015 rückten die Teilnehmer die Möglichkeiten der neuen Einkaufswelt in den<br />

Mittelpunkt – und forderten von der Politik mehr Gestaltungsspielräume und neue<br />

Wachstumsimpulse ein. AUTOR: BIJAN PEYMANI<br />

und politische Rahmenbedingungen, die einen<br />

fairen Wettbewerb zwischen den einzelnen<br />

Vertriebskanälen ermöglichen“.<br />

FOTOS: DHK 2015<br />

DEUTSCHER HANDELS-<br />

KONGRESS 2015<br />

18. -19. NOV. 2015<br />

VERANSTALTER: HDE &<br />

MANAGEMENTFORUM<br />

DER VERLAGSGRUPPE<br />

HANDELSBLATT<br />

JOSEF SANKTJOHANSER<br />

Präsident des Handelsverbandes<br />

Deutschland (HDE)<br />

Technische Entwicklung und veränderte<br />

Kundenerwartungen erhöhen den<br />

Druck auf den Einzelhandel, sich zu digitalisieren.<br />

Innovations- und Investitionsbereitschaft<br />

müssen aber von fairen Wettbewerbsbedingungen<br />

begleitet sein. Nur dann<br />

verheißt die neu ordnende Kraft der Digitalisierung<br />

im stationären Geschäft zusätzliche<br />

Kunden und Angebote. Diese Analyse zogen<br />

Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft vor<br />

rund 1.400 Teilnehmern auf dem Deutschen<br />

Handelskongress 2015 im Maritim Hotel Berlin.<br />

Mit Blick auf das Kongressmotto „Handel 4.0<br />

– Vom Kunden inspiriert“ sagte der Präsident<br />

des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef<br />

Sanktjohanser, der Konsument wolle sich<br />

beim Einkauf nahtlos zwischen Online- und Offline-Welt<br />

bewegen. „Damit bestimmt er das<br />

Beziehungsgeflecht zwischen Erzeugern, Lieferanten<br />

und Partnern.“ Umso wichtiger seien<br />

für den Handel „unternehmerische Freiräume<br />

Weil die Digitalisierung auch die Internationalisierung<br />

des Handels vorantreibe, kündigte<br />

Günther Oettinger als EU-Kommissar für digitale<br />

Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Kongress<br />

die Harmonisierung des EU-Datenschutzrechts<br />

an. Aus digitaler Sicht sei die Europäische<br />

Union „in 28 Einzelmärkte fragmentiert“. Um<br />

aber im globalen Wettbewerb zu bestehen,<br />

brauche es den digitalen Binnenmarkt. In diesem<br />

Kontext verwies die deutsche Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel auf die Verhandlungen zur<br />

Datenschutzgrundverordnung.<br />

Sie soll die Verarbeitung personenbezogener<br />

Daten EU-weit vereinheitlichen. Merkel: „Die<br />

Digitalisierung kann sich nicht an nationalen<br />

Grenzen orientieren, wir müssen dafür den europäischen<br />

Rahmen nutzen – ein Rahmen, der<br />

aber auch die Freiheit zur Entwicklung neuer,<br />

digital gestützter Geschäftsfelder ermöglicht.“<br />

Beispiele hierfür boten sich auf der kongressbegleitenden<br />

Messe „Retail World“. Alexander<br />

Birken, bei der Hamburger Otto Group Konzernvorstand<br />

Multichannel, mahnte, eine gute<br />

Website allein reiche nicht mehr.<br />

„Der Kunde ist unumstrittener König, das<br />

Zepter der Moderne sind Smartphones und<br />

Tablets“, illustrierte Birken als einer von über<br />

100 Referenten aus dem In- und Ausland.<br />

Laut Birken müssen Unternehmen heute mit<br />

ihren Systemen intelligent und echtzeitfähig<br />

aufgestellt sein. Das zwinge den Handel zum<br />

Kulturwandel. Gleichzeitig warnte Kenneth<br />

Bengtsson, Präsident des Dachverbands EuroCommerce,<br />

die Kongressteilnehmer davor,<br />

ihren Kunden und damit jedem Hype „blind<br />

hinterherzulaufen“. „Wenn er es richtig anstellt,<br />

wird der stationäre Handel zum Drehkreuz<br />

10 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


<strong>LOGISTIK</strong> TRENDS <strong>2016</strong><br />

Fortschreitende Digitalisierung<br />

und zunehmende Internationalisierung<br />

des Handels stellen<br />

immer höhere Anforderungen an das<br />

Supply-Chain-Management – und<br />

damit auch an die Logistikdienstleister.<br />

Der Deutsche Handelskongress<br />

2015 diskutierte folgende<br />

Trends:<br />

ANGELA MERKEL<br />

Bundeskanzlerin Deutschlands<br />

des Einkaufens der Zukunft werden“,<br />

ermunterte Jerry Storch, CEO der Hudson’s<br />

Bay Company. Hilfestellung gab<br />

das auf dem Deutschen Handelskongress<br />

erstmals veranstaltete HDE-Digitalforum<br />

durch Vermittlung von Hintergründen<br />

und fundiertem Spezialwissen.<br />

Neben Insights zum Kaufverhalten der<br />

Konsumenten und ihren Erwartungen<br />

an den Handel ging es dabei auch um<br />

die Ausgestaltung künftiger Online-Services<br />

wie „Instant Payment“.<br />

DEUTSCHER HANDELSKONGRESS <strong>2016</strong><br />

16. bis 17. November in Berlin -<br />

www.handelskongress.de<br />

„Die Zukunft der Online-Welt liegt in<br />

der Offline-Welt“, resümierte Cyriac<br />

Roeding, Co-Gründer und CEO des<br />

Bonusprogramms Shopkick. Und für<br />

die Händler reichten etwa Preisnähe<br />

oder Convenience als Kategorien zur<br />

Differenzierung nicht mehr aus, ergänzte<br />

Jens Lönneker, Geschäftsführer des<br />

Instituts rheingold salon in Köln, „sie<br />

müssen sich in Zukunft viel stärker über<br />

Sinnhaftigkeit und Sinnstiftung ihres Tuns<br />

definieren“. (BP)<br />

TERMIN-TREUE SCHLÄGT TRANSPORT<br />

NETZSTRUKTUR<br />

Anstatt Sendungen über die effiziente<br />

Kombination von Lager<br />

und Routen binnen weniger Tage<br />

zuzustellen, experimentieren Anbieter<br />

vermehrt mit „Same Day“- und<br />

„Now-Delivery“-Konzepten. Hohe<br />

Kosten und Auflagen machen<br />

sie aber – ähnlich wie flexible Anlieferung<br />

an Paketboxen oder Kofferraumzustellung<br />

– zumindest im<br />

Endkundenbereich zur Nische.<br />

„HIGHWAY-PILOT“<br />

UNTERSTÜTZT „BRUMMI“-FAHRER<br />

Im Herbst 2015 feierte ein teilautomatisierter<br />

Lkw auf Deutschlands<br />

Straßen Premiere – ein wichtiger<br />

Schritt hin zur Marktreife für das<br />

autonome Fahren. Neben einer Erhöhung<br />

der Sicherheit im Straßengüterverkehr<br />

spricht für das Konzept,<br />

dass es durch optimiertes Schalten,<br />

Beschleunigen und Bremsen die<br />

CO 2 -Emissionen senken helfen kann.<br />

„AGILE MANAGEMENT“ STATT<br />

„LEAN MANAGEMENT“<br />

Lange fokussierten Industrie und<br />

Handel auf schlanke, effiziente Organisationsstrukturen.<br />

Digitalisierung<br />

und Individualisierung fordern ihnen<br />

vermehrt dynamisches, flexibles und<br />

interaktives Projektmanagement<br />

ab, um frühzeitig und rasch auf<br />

veränderte Bedingungen und Erwartungen<br />

zu reagieren. Möglich ist dies<br />

nur auf Basis komplexer IT-Lösungen.<br />

(BP)<br />

11


BLICKPUNKT<br />

12 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


„Der Handel muss heute selbst<br />

,Marke’ machen“<br />

Was der Mensch zum täglichen Leben braucht, findet und ordert er zunehmend<br />

im Internet. In der realen Welt will er dagegen inspiriert, verführt und unterhalten<br />

werden. Diplom-Psychologe Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer des<br />

Marktforschungs-Instituts Rheingold Salon in Köln, über die veränderte Rolle des<br />

Einzelhandels. AUTOR: BIJAN PEYMANI<br />

Logistik Express: Herr Lönneker, das Einkaufen<br />

gewinnt zunehmend eine neue Dimension,<br />

weg von der reinen Bedarfsdeckung.<br />

Wodurch ist dieses „Shoppen“ charakterisiert?<br />

Jens Lönneker: Preis und Nähe alleine reichen<br />

heute nicht mehr aus, um im Handel überleben<br />

zu können, wie der Fall Schlecker in<br />

Deutschland gezeigt hat. Vielmehr ist es für die<br />

Händler immer wichtiger, eine eigene „Shopping-Philosophie“<br />

zu entwickeln. Der Kunde<br />

hat dann etwa die Wahl, ob er Drogerieartikel<br />

in anthroposophisch geprägter Atmosphäre<br />

erwirbt oder ob er beim Erhalt der Ware vor<br />

Glück schreien möchte.<br />

Logistik Express: Wenn Preisnähe und Convenience<br />

zur Differenzierung nicht mehr ausreichen,<br />

wie schafft der Einzelhandel ein eigenständiges<br />

Profil?<br />

Jens Lönneker: Für ein eigenes Profil ist es<br />

wichtig, sich sehr intensiv mit den eigenen<br />

Wurzeln zu beschäftigen sowie damit, was<br />

man erreichen möchte. Es ist ein bisschen wie<br />

ein Selbstfindungsprozess. Wird er gut betrieben,<br />

entwickelt sich das eigenständige Profil<br />

zwangsläufig.<br />

Logistik Express: Was bedeutet das für den stationären<br />

Einzelhandel, wie kann er sich konkret<br />

auf diesen „Sozialcharakter“ des Einkaufens<br />

und die Zielgruppen einstellen?<br />

Jens Lönneker: Viele Händler sind bereits in<br />

dieser Richtung unterwegs, wollen jeden Tag<br />

ein bisschen besser werden oder aber mit<br />

ihrer Liebe zu Lebensmitteln punkten. Dennoch<br />

kommt dies vor Ort im Markt nicht immer<br />

auch so rüber. Und es gibt immer noch<br />

Händler, die sich darüber noch nicht wirklich<br />

Gedanken machen.<br />

JENS LÖNNEKER<br />

Logistik Express: Wer übernimmt an Stelle des<br />

Handels die profane Einkaufsfunktion, mit wem<br />

steht der stationäre Einzelhandel in seiner<br />

neuen Rolle im Wettbewerb?<br />

Jens Lönneker: Die Einkaufsfunktion geht auch<br />

in der neuen Aufstellung nicht zwangsläufig<br />

verloren. Man kann ja in den Märkten mit<br />

Erlebnisfaktor auch ganz profan einkaufen,<br />

selbst wenn der Händler den Markt gut gestaltet.<br />

Es macht dann eben nur mehr Spaß<br />

oder ist einfach angenehmer.<br />

Logistik Express: In seiner veränderten Rolle<br />

könnte der Einzelhandel seine wahren Stärken<br />

endlich ausspielen. Braucht es dafür aber<br />

nicht doch einen Kulturwandel?<br />

Jens Lönneker: Es geht um Mehrwert, Erleben<br />

und Sinn beim Einkauf – das sind eigentlich<br />

klassische Fragen der Markenführung. Der<br />

Handel ist paradoxerweise dort angekommen,<br />

wo die von ihm oft kritisierten Markenartikler<br />

herkommen. Er muss heute selbst „Marke“<br />

machen. Das ist für viele im Handel ein nicht<br />

wirklich geliebter Kulturwandel. Es sind spannende<br />

Zeiten. (BP)<br />

13


HANDEL<br />

Nur eine Frage der Zeit, bis Alibaba<br />

in Deutschland einsteigt<br />

Jahrelang war der Online-Handel eher die Domäne der reinen Versandhandelsspezialisten<br />

und Internet Pure Player. Doch die Zeiten ändern sich. Immer mehr<br />

stationäre Händler erkennen die Vorteile des Multichannel-Handels für sich. „Der<br />

Markt ist in ständiger Bewegung“, sagt der E-Commerce-Experte Bernd Kratz.<br />

Doch erfolgreich sind nur die Unternehmen, die letztlich auch die Logistikprozesse<br />

beherrschen. AUTORIN: KARIN WALTER<br />

Logistik <strong>express</strong>: Herr Kratz, im Ranking der<br />

umsatzstärksten Online-Shops liegt der amerikanische<br />

Online-Riese Amazon in Deutschland<br />

schon seit vielen Jahren unangefochten auf<br />

dem ersten Platz. Jüngst hat das Unternehmen<br />

verkündet, in ein eigenes Zustellnetz für Pakete<br />

zu investieren. Macht Ihnen diese Markmacht<br />

nicht etwas Angst?<br />

KARIN WALTER<br />

Bernd Kratz: Amazon ist in den vergangenen<br />

Jahren wahrlich sehr groß geworden. 2014<br />

hat das Unternehmen in Deutschland einen<br />

Umsatz von 11,9 Mrd. US-Dollar eingespielt.<br />

Trotzdem wage ich die Prognose, dass sich<br />

Amazon in Deutschland nicht auf lange Frist<br />

unangefochten an der Marktspitze halten wird.<br />

BERND KRATZ<br />

Logistik <strong>express</strong>: Wer könnte dem Giganten<br />

noch gefährlich werden?<br />

Kratz: Für mich ist es nur eine Frage der Zeit,<br />

bis der chinesische E-Commerce-Anbieter Alibaba<br />

plant, hierzulande Fuß zu fassen. Man<br />

kann ja schon anhand einiger Meldungen aus<br />

dem vergangenen Jahr ablesen, wie konsequent<br />

sich Alibaba darauf konzentriert, insgesamt<br />

noch stärker zu werden: Zunächst die<br />

Meldung, dass sich Alibaba die Rechte am<br />

Instant-Messaging-Dienst Snapchat sichert.<br />

Danach verkündet das Unternehmen den<br />

Einstieg ins lukrative Online-Medikamentengeschäft.<br />

Kurz darauf erfolgte eine Kooperation<br />

mit China Telecom, um die Verkaufsrechte<br />

bei Billig-Smartphones zu erwerben. Wieder<br />

etwas später erfolgen der Einstieg ins Financial<br />

Service Geschäft sowie der Aufbau eines Video-Streaming-Services.<br />

Unlängst wurde offiziell<br />

verkündet, dass Alibaba im Dezember<br />

2015 eine eigene Niederlassung in München<br />

eröffnet hat.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Hier wird durch die Presse<br />

allerdings kolportiert, dass der Schwerpunkt<br />

darin liegt, europäischen Herstellern Marktzugangschancen<br />

ins Reich der Mitte zu offerieren<br />

...<br />

Kratz: Da Alibaba bereits hier vor Ort ist, ist<br />

der Schritt zu einem Eintritt in den deutschen<br />

Markt aber nicht mehr weit. Und man darf<br />

bei allem nicht vergessen, dass Alibaba über<br />

starke finanzielle Mittel verfügt: Allein der China-Singles<br />

Day im vergangenen November<br />

hat dem Unternehmen einen unfassbaren<br />

Tagesumsatz von 13,7 Mrd. US-Dollar in die<br />

Kasse gespült – das ist eine Steigerung um 50<br />

Prozent gegenüber dem Singles Day 2014 (9,3<br />

Mrd. US-Dollar).<br />

Logistik <strong>express</strong>: In den Top 10 der umsatzstärksten<br />

deutschen Online-Versender befinden<br />

sich derzeit noch verhältnismäßig wenige<br />

Multi- oder Omnichannel-Händler. Wie lässt<br />

sich das begründen?<br />

14 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Kratz: Mit Tchibo, Conrad Electronic, Apple<br />

und H&M sind immerhin schon vier<br />

Multichannel-Unternehmen in den Top<br />

10 der umsatzstärksten Online-Händler<br />

in Deutschland. In den Top 50 sind<br />

es noch einmal weitaus mehr. Das zeigt<br />

doch ganz klar, dass immer mehr stationäre<br />

Händler im stationären Handel<br />

allein keine Zukunft mehr sehen. Selbst<br />

Discounter oder Möbelhändler gehen<br />

ins Netz. Ich bin mir sicher, dass die<br />

Zahl der Marktteilnehmer aus dem Multichannel-Handel<br />

in den kommenden<br />

Jahren noch deutlich zunehmen wird.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Der Löwenanteil des<br />

Marktumsatzes konzentriert sich in<br />

Deutschland allerdings auf einige wenige<br />

Unternehmen. Sehen Sie anhand<br />

der heutigen Marktverhältnisse überhaupt<br />

noch Spielräume für Bewegung?<br />

Kratz: Ich sehe in der derzeitigen Situation<br />

lediglich eine Momentaufnahme,<br />

die sich sehr schnell ändern kann. Im<br />

Online-Handel entstehen laufend neue,<br />

gute Geschäftsideen. Wer meint, der<br />

Markt sei insgesamt schon besetzt,<br />

lässt sich nur von einem punktuellen<br />

Erscheinungsbild des Marktes täuschen.<br />

Ich erwarte, dass der Gesamtumsatz<br />

im E-Commerce in den kommenden<br />

Jahren weiterhin kontinuierlich zunehmen<br />

wird. Mit der richtigen Idee und<br />

Umsetzung ist für jedes Unternehmen<br />

auch heute noch ein erfolgreicher<br />

Markteintritt ins Online-Business möglich.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Wo sehen Sie die Erfolgsfaktoren<br />

im Multichannel-Business?<br />

Kratz: Wer sich erfolgreich positionieren<br />

will, braucht eine begeisternde<br />

Idee. Das ist der erste Punkt. Zusätzlich<br />

braucht es einen Investor, der das Vorhaben<br />

trägt. Danach gilt es, den Prozess<br />

zielorientiert zu verfolgen. Wer sich<br />

dabei verzettelt, hat aus meiner Sicht<br />

schnell verloren.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Wie würden Sie das<br />

Einmaleins des Omnichannel-Business<br />

mit möglichst wenigen Worten zusammenfassen?<br />

Kratz: Ich sehe vier Punkte als Grundvoraussetzung<br />

für ein funktionierendes<br />

Omnichannel-Business. Zum einen<br />

gilt es, auf allen Kanälen präsent sein.<br />

Zweitens müssen sich die Unternehmen<br />

so präsentieren, dass sie von den Kunden<br />

im Netz auch wirklich wahrgenommen<br />

werden.<br />

Drittens ist eine leistungsfähige IT mit<br />

den entsprechenden Datenbanksystemen<br />

gefordert. Jedes Multichannel-Unternehmen<br />

muss in der Lage sein, seine<br />

Kunden in allen Kanälen zu erkennen.<br />

Nur so ist es zum Beispiel auch möglich,<br />

Online-Retouren in den stationären<br />

Ladengeschäften entgegenzunehmen.<br />

Viertens stellt der Multichannel-Handel<br />

hohe Anforderungen an die Bestandssicherheit.<br />

Sämtliche Daten über die Produkte<br />

müssen daher über alle Kanäle<br />

hinweg in Echtzeit zur Verfügung stehen.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Was ist in der Omnichannel-Logistik<br />

zu beachten?<br />

Kratz: Früher verfolgten sowohl der Distanzhandel<br />

als auch die stationären<br />

Händler die Strategie, ihre Logistikstrukturen<br />

zu zentralisieren. Das Multichannel-Retailing<br />

stellt dieses altbewährte<br />

Prinzip auf den Kopf. Zusätzlich zu einem<br />

zentralen Logistikstandort muss es<br />

von den Unternehmen noch zahlreiche<br />

kleinere, urbane Logistikzentren geben -<br />

eventuell sogar nur in Form von Filialen.<br />

Nur durch eine dezentralisierte Logistik<br />

lässt sich der anhaltende Trend zu<br />

Same-Day-Belieferungen befriedigen.<br />

Aber auch auf der konzeptionellen<br />

Ebene hat sich Vieles bereits verändert.<br />

Früher wurden die Auftragseingänge<br />

meist noch in Form von Batches gebündelt.<br />

Im Multichannel-Konzept muss<br />

die Logistik Realtime funktionieren.<br />

Dazu braucht es eine prozessuale Trennung<br />

der Filial- und Online-Belieferung.<br />

Zum anderen sind hochautomatisierte<br />

Logistiksysteme gefragt, mit denen<br />

es möglich ist, Aufträge in Höchstgeschwindigkeit<br />

abzuarbeiten.<br />

Logistik <strong>express</strong>: In der Realität ist es aber<br />

häufig so, dass das Fulfilment in die<br />

Hand eines Dienstleisters gegeben wird.<br />

Zu welcher Strategie würden Sie diesen<br />

Unternehmen raten?<br />

Unser einziger Trend: Ihre langfristige Optimierung.<br />

Multichannel-Lösungen und höchst flexible Systeme – so erfüllt<br />

Ihre Lageranlage alle saison- und aktionsbedingten Anforderungen.<br />

Zu wissen, welcher Trend gut ankommt, ist das Eine. Eine<br />

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erreichen das Andere. Dabei unterstützen wir Sie mit Intralogistik-<br />

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15


HANDEL<br />

Kratz: Bei Fulfilment-Dienstleistern ist die Unsicherheit<br />

bei großen Logistikinvestitionen verständlicherweise<br />

groß - zumal es sich häufig gar<br />

nicht absehen lässt, wie sich der Kunde über<br />

die Vertragslaufzeit hinaus entwickelt oder<br />

ob der Vertrag verlängert wird. Hinsichtlich der<br />

Automatisierungsstrategie gibt es von mir trotzdem<br />

eine klare Antwort: Ein hoher Automatisierungsgrad<br />

in der Logistik setzt voraus, dass<br />

das Logistiksystem, für das man sich entscheidet,<br />

flexibel einsatzfähig und skalierbar ist sowie<br />

gegebenenfalls auch für andere Kunden<br />

oder in andere räumliche Umgebungen passen<br />

muss.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Ein faktischer Kostentreiber<br />

des Online-Handels sind nach wie vor die Retouren.<br />

Tun die Unternehmen Ihrer Meinung<br />

nach genug, um die Retourenquoten<br />

einzudämmen?<br />

Kratz: Retourenquoten von 20 bis 50 Prozent<br />

sind nach wie vor ein sehr großes Problem.<br />

Denn nur allzu häufig wird vergessen: Wenn<br />

retourniert wird, entstehen doppelte Logistikkosten<br />

bei null Euro Umsatz. Aus meiner Sicht<br />

gibt es viele Möglichkeiten, um das Retourenproblem<br />

kostentechnisch einzudämmen. Zum<br />

einen denke ich, ist es nötig, sich intensiver<br />

damit auseinanderzusetzen, wie es mit einfachen<br />

Mitteln gelingt, einen Artikel wieder<br />

verkaufsfähig zu machen. Für eine intelligente<br />

Idee halte ich aber auch den in Großbritannien<br />

bereits pilotierten Ansatz, Umkleidekabinen<br />

in den Paketabholstationen zu installieren.<br />

Jedes Paket auf dem Transportweg ist<br />

gebundenes Kapital. Daher ist es wichtig, dass<br />

retournierte Artikel schnellstmöglich wieder auf<br />

den Weg zum nächsten Kunden kommen.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Welche Zukunft haben lokale<br />

Ladengeschäfte in Ihren Augen?<br />

Kratz: Ich höre von stationären Händlern nur<br />

allzu oft das große Jammern. Viele Unternehmer<br />

sind der Meinung, dass der Online-Handel<br />

ihnen das Geschäft wegnimmt. Das Problem<br />

dabei ist: Jammern ist keine wirkliche<br />

unternehmerische Aktivität. Auch stationäre<br />

Händler werden sich in Zukunft verstärkt um<br />

eine Online-Präsenz bemühen müssen. Fehlen<br />

die personellen oder finanziellen Kapazitäten<br />

dazu, besteht die Möglichkeit, sich Plattformen<br />

wie Yatego anzuschließen. Regionale<br />

Online-Plattformen, die über das Produktspektrum<br />

von kleineren Ladengeschäften in der<br />

Umgebung informieren, sind bereits stark im<br />

Kommen.<br />

Logistik <strong>express</strong>: In welchen Marktsegmenten<br />

erwarten Sie die größten Zuwachsraten für<br />

Online-Versender?<br />

Kratz: Ich denke, dass der Fashion-Bereich<br />

weiterhin wachsen wird, in Zukunft allerdings<br />

mit etwas geringeren Wachstumsraten.<br />

Ein großer Wachstumssprung ist dagegen im<br />

B2B-Versand von Büro- und Verpackungsmaterialien<br />

zu erwarten. Auch die Zustellung von<br />

Lebensmitteln wird in Zukunft sicher noch an<br />

Bedeutung zunehmen. LeShop.ch, ein Unternehmen<br />

der Migros in der Schweiz, erzielt<br />

auf diesem Wege heute schon 175 Millionen<br />

Schweizer Franken Umsatz. Das zeigt, welches<br />

Potenzial im Online-Geschäft von Lebensmitteln<br />

möglich ist. Eine aktuelle Umfrage besagt<br />

übrigens, dass Käufer in Deutschland heute<br />

schon bereit wären, Versandkosten von 3,15<br />

Euro zusätzlich für die taggleiche Zustellung<br />

von Lebensmitteln auszugeben. (WAL)<br />

Bernd Kratz ist ein ausgewiesener Experte auf<br />

Seiten des interaktiven Handels. Seine beruflichen<br />

Stationen führten ihn unter anderem<br />

zu den Unternehmen Yves Rocher, Versandhaus<br />

WENZ, AGS, Conrad Electronic. Nach<br />

über 10-jähriger Funktion als Geschäftsführer<br />

der Conrad Electronic SE gründete Kratz<br />

2011 die EMA – Executive Management<br />

Advisors GmbH. Als geschäftsführender Gesellschafter<br />

fokussiert er insbesondere auf die<br />

logistische Beratung sowie die Unterstützung<br />

des Top-Managements bei diversen Themen<br />

der Unternehmensführung, dem Prozessmanagement<br />

sowie der Erstellung von<br />

Expertisen. Ferner ist er Co-Founder der IDIH<br />

– Institut des Interaktiven Handels GmbH und<br />

der eCONment GmbH.<br />

16 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Stationärer Handel muss sich<br />

auf alte Stärken besinnen<br />

Nach einer intensiven Phase der Preisorientierung gewinnen Emotionen und Erlebnis<br />

für den Handel in Deutschland wieder stärker an Bedeutung. Neben der<br />

intelligenten Verknüpfung von stationärem Geschäft und E-Commerce kommt<br />

es darauf an, sinnvolle Service-Angebote und eine angenehme Einkaufsatmosphäre<br />

zu schaffen. Das erzwingt vielerorts einen Kulturwandel. AUTOR: BIJAN PEYMANI<br />

ein nahtloses Einkaufserlebnis mit gutem<br />

Service und kompetenter Beratung zu<br />

schaffen.<br />

STORE OF THE YEAR<br />

Outlet der Modekette PIER 14<br />

Mancherorts erzwingt dies allerdings<br />

einen Kulturwandel. Denn mit seiner<br />

Fixierung auf Kosten und Preise hat das<br />

Gros der Branche alte Tugenden vernachlässigt:<br />

Ideen präsentieren, Lösungen<br />

anbieten, individuelle Empfehlungen<br />

aussprechen. „Den Verkäufern<br />

kommt dabei eine zentrale Rolle zu“,<br />

sagt PwC-Experte Bovensiepen, „der<br />

stationäre Handel ist gut beraten, in<br />

den kommenden Jahren viel für die<br />

Qualifizierung seiner Mitarbeiter zu<br />

tun.“ Der Handelsverband räumt „an<br />

der einen oder anderen Stelle“ Optimierungsbedarf<br />

für seine Mitglieder ein.<br />

„Der Preis stellt zwar nach wie vor einen<br />

Referenzwert dar, sticht aber nicht mehr<br />

alle anderen Faktoren aus“, betont Dr.<br />

Eva Stüber, Leiterin Research und Consulting<br />

am in Köln ansässigen Institut für<br />

Handelsforschung (IFH). Nach ihrer Beobachtung<br />

rücken die Qualität des Produkts<br />

und des Einkaufens selbst in den<br />

Vordergrund. Das bestätigen Studien<br />

der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PwC. Demnach erwarten<br />

die Konsumenten von stationären Händlern<br />

Inspiration, Erlebnis und vor allem<br />

eine professionelle Beratung.<br />

„Lokale Geschäfte, die sich nur als Ort<br />

der Bedarfsdeckung verstehen, werden<br />

es auf Dauer schwer haben, sich zu<br />

behaupten“, prognostiziert Gerd Bovensiepen,<br />

PwC-Partner und Leiter des<br />

Bereichs Handel und Konsumgüter. Und<br />

dies nicht nur bezogen auf stationäre<br />

Mitbewerber, sondern insbesondere<br />

auch mit Blick auf den Online-Handel.<br />

Denn der habe sich in weiten Teilen<br />

„zu einem vollwertigen Einkaufskanal<br />

entwickelt“, analysiert Stüber. Für klassische<br />

Händler bedeute dies, sich<br />

kanalübergreifend aufzustellen und zu<br />

präsentieren.<br />

Kunden wollen „ihren“ Lieblingshändler<br />

sowohl auf der heimischen Couch<br />

per Internet als auch über das Smartphone<br />

und in der Innenstadt oder auf<br />

der grünen Wiese finden, bestätigt der<br />

in Berlin beheimatete Handelsverband<br />

Deutschland (HDE). Dabei bedarf es<br />

nicht immer des eigenen Online-Shops,<br />

wie HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan<br />

Genth betont: „Für viele insbesondere<br />

kleine und nicht so finanzstarke Händler<br />

kann auch die Nutzung von Online-Marktplätzen<br />

sinnvoll sein.“ Ziel ist,<br />

Doch die Rückbesinnung auf alte<br />

Stärken ist nur die Grundbedingung für<br />

Erfolg auf der Fläche. Im Wettbewerb<br />

mit anderen Formaten und Kanälen<br />

wird der reüssieren, der es versteht, sein<br />

Angebot emotional aufzuladen und<br />

glaubwürdig zu inszenieren. Oder, um<br />

es kurz zu sagen: seinen Kunden kleine<br />

Fluchten aus dem Alltag zu bieten. Das<br />

IFH beobachtet in diesem Kontext den<br />

Trend, dass stationäre Händler vermehrt<br />

den Freizeitaspekt des Einkaufens herausstellen.<br />

Damit gebe sich der Handel<br />

in ein neues Wettbewerbsumfeld,<br />

so IFH-Leiterin Stüber, „von der Gastronomie<br />

über Museen bis zu Sporteinrichtungen“.<br />

Wie zum Beleg hat der HDE<br />

im vergangenen Jahr ein Outlet der<br />

Modekette „Pier 14“ wegen der „perfekten<br />

Kombination aus Textilhandel<br />

und Gastronomie“ zum „Store of the<br />

Year“ gekürt. (BP)<br />

17


HANDEL<br />

Binnennachfrage und E-Commerce<br />

dämpfen Niedergang<br />

Der chinesische Online-Einzelhandel hat weltweit die Führung übernommen. Mittlerweile<br />

trägt er sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Logistikkosten<br />

Chinas sind nach wie vor anteilsmäßig mit 18 Prozent des BIP sehr hoch. Bis 2020<br />

will das Land der Mitte sein Logistiksystem laut Plan effizienter gestalten und seine<br />

Logistikkosten auf 16 Prozent des BIP senken. AUTOR: DIRK RUPPIK<br />

Durch die Politik der „neuen Normalität“<br />

wächst die chinesische<br />

Wirtschaft weit langsamer als in den<br />

letzten 25 Jahren. Trotzdem legt sie<br />

noch mit fast sieben Prozent Wachstum des<br />

Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu. Die Wirtschaft<br />

soll nachhaltiger und die Qualität der Produkte<br />

gesteigert werden. Die Eröffnung von<br />

weiteren Freihandelszonen und Innovationen<br />

soll das wirtschaftliche Wachstum fördern. Die<br />

Investitionen aus der EU und Deutschland sind<br />

2015 deutlich gestiegen.<br />

DIRK RUPPIK<br />

Beim International Logistics Performance Index<br />

(LPI, 2014) der Weltbank liegt China auf Platz<br />

28 vor der Türkei (30) und Polen (31). Dies ist<br />

innerhalb der sich entwickelnden Wirtschaften<br />

im Asien-Pazifik-Raum das beste Ranking nach<br />

Malaysia (25). Gemäß dem Global Competitiveness<br />

Report 2014-2015 des World Economic<br />

Forums erreicht die Gesamtqualität der chinesischen<br />

Infrastruktur den Platz 64 von 144 Ländern<br />

weltweit – die Hafeninfrastruktur sogar<br />

53. Insgesamt wächst Chinas Logistikbranche<br />

aufgrund der „neuen Normalität“ langsamer.<br />

Der Bruttoumsatz der Logistikindustrie stieg<br />

laut Germany Trade and Invest (Gtai) im 1.<br />

Halbjahr 2015 um 5,4 Prozent auf 3,6 Billionen<br />

chinesische Yuan (rund 500 Milliarden Euro).<br />

2014 wurden noch 6,9 Prozent Wachstum erreicht.<br />

Ein vorher prognostiziertes langfristiges<br />

zweistelliges Wachstum scheint damit erst einmal<br />

in weite Ferne gerückt.<br />

Chinesischer Online-Handel übernimmt weltweit<br />

Führung<br />

Der chinesische Online-Einzelhandel hat weltweit<br />

die Führung übernommen und die Zahl<br />

der Internetkäufer überschritt laut China Internet<br />

Network Information Center die 360<br />

GTAI MIT TMALL<br />

Millionen-Marke, berichtete die China Daily<br />

Ende Oktober 2015. Mittlerweile trägt der Online-Handel<br />

sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt<br />

im Land der Mitte bei. Wertmäßig hat<br />

sich der Einzelhandel mehr als verdoppelt und<br />

belief sich in 2014 auf 2,79 Billionen Yuan (396<br />

Milliarden Euro). Damit überholte er den amerikanischen<br />

Markt. Die Elektronikbranche (u. a.<br />

Smartphones) wurde von 2011-2014 ebenso<br />

vom Online-Handel angetrieben. Mittlerweile<br />

haben mobile Netzwerke Computer als Internetzugangspunkt<br />

abgelöst. Ende 2014 zählte<br />

das Land 594 Millionen Netizens (Wortschöpfung<br />

aus Internet Citizens). Ein Anstieg von 90<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr. <strong>2016</strong> wird<br />

ein weiterer Zuwachs um 56 Prozent erwartet.<br />

Die Bestellungen erreichen den Kunden fast<br />

überall in ein bis drei Tagen und er kann sie<br />

per Gesetz innerhalb von sieben Tagen zurücksenden.<br />

Die Plattform Taobao von Alibaba beherrscht<br />

den C2C-Markt (Consumer-to-Consumer), der<br />

mittlerweile 54 Prozent des gesamten E-Commerce-Marktes<br />

ausmacht. Alibaba dominiert<br />

18 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


laut Gtai mit TMall ebenso das B2C-Geschäft<br />

Business-to-Consumer. Weitere Handelsplattformen<br />

in diesem Bereich sind Jd.com und<br />

Suning.com. Die meisten Firmen im Land der<br />

Mitte besitzen meist keine eigene E-Commerce-Webseite,<br />

sondern bieten ihre Waren<br />

ganz einfach über einen Online-Shop auf<br />

TMall oder JD.com an. Auch beim B2B liegt<br />

Alibaba mit 39 Prozent Marktanteil bei den<br />

Handelsplattformen vorn. Shanghai Ganglian<br />

folgt mit 18,5 Prozent und Huanqiu Ziyuan<br />

mit 4,8 Prozent. Wertmäßig beläuft sich dieser<br />

Handel auf 1,225 Milliarden Euro. Rund 12.500<br />

Firmen boten 2014 gemäß Gtai B2B-Dienste für<br />

3,7 Milliarden Euro an.<br />

CHINESISCHE ONLINE-EINZEL-<br />

HANDEL HAT WELTWEIT DIE<br />

FÜHRUNG ÜBERNOMMEN<br />

Ziel effizientere Logistik<br />

Der boomende Online-Markt und die Verlagerung<br />

der Fertigung nach Westchina aufgrund<br />

niedriger Arbeitskosten erzwingen geradezu<br />

den weiteren Ausbau der Infrastruktur<br />

und der Logistikdienstleistungen im Lande,<br />

während gleichzeitig der Außenhandel<br />

schwächelt. Trotz der bereits gut ausgebauten<br />

Infrastruktur gilt der chinesische Logistikmarkt<br />

immer noch als sehr ineffizient. Die Logistikkosten<br />

Chinas sind nach wie vor anteilsmäßig<br />

mit 18 Prozent des BIP sehr hoch. In den USA<br />

liegen sie bei 8,3 Prozent, in Deutschland bei<br />

7,5 Prozent und in Indien und Südafrika bei<br />

13 Prozent. Bis 2020 will das Land der Mitte<br />

sein Logistiksystem effizienter gestalten und<br />

seine Logistikkosten auf 16 Prozent des BIP<br />

senken. Dies ist Teil des vom Staatsrat im Jahr<br />

2014 veröffentlichten Logistikindustrie-Entwicklungsplans,<br />

in dem die Kooperation zwischen<br />

verschiedenen Regionen und Transportmodi,<br />

die Reduzierung von Mautgebühren, die<br />

vertikale Integration des Transport- und des<br />

Lagerhaussektors, bessere Synergien zwischen<br />

den Häfen, Flughäfen, Eisenbahnlinien und<br />

Schnellstraßen vorgesehen sind. Durch den<br />

Plan werden ebenfalls Zukäufe und Fusionen<br />

und Investitionen in Kühlketten und 3PL-Services<br />

angeregt. Die Ineffizienz der Logistik liegt<br />

in erster Linie in der Zersplitterung des Marktes.<br />

Die China Federation of Logistics & Purchasing<br />

schätzt, dass über 700.000 Fuhrunternehmen<br />

und Spediteure existieren.<br />

E-Commerce und Industrieverlagerung treiben<br />

Expressmarkt an<br />

Der chinesische Expressmarkt wird künftig<br />

laut der Studie „China’s Express Sector Development<br />

Report 2014” des Development<br />

19


HANDEL<br />

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und des amerikanischen Consulters Deloitte<br />

rasant durch makroökonomische Faktoren,<br />

die Entwicklung der zentralen und der Westprovinzen<br />

und die Verlagerung der Fertigung<br />

sowie ein anhaltendes Wachstum des E-Commerce<br />

expandieren. Die jährliche Wachstumsrate<br />

liegt bei 39,4 Prozent. 2015 lag der Wert<br />

der gesamten Industrie bei etwa 280 Milliarden<br />

chinesischen Yuan (39 Milliarden Euro).<br />

Seit der Abänderung und Implementierung<br />

des Gesetzes über Postdienstleistungen der<br />

Volksrepublik China 2009 wurde ein einheitlicher<br />

und offener Expressdienstmarkt mit einem<br />

geordnetem Wettbewerb etabliert. Die Unterstützung<br />

der Zentralregierung bei der Vereinheitlichung<br />

von Vorschriften in diversen Ministerien<br />

sowie der Förderung von E-Commerce,<br />

der Planung von Logistikparks, verbesserter<br />

Distribution und der Expressdienste in Städten<br />

wird Expressunternehmen bei der Beseitigung<br />

von Engstellen, betrieblicher Belastungen und<br />

der Entwicklung ihrer Dienste helfen.<br />

Zukäufe und Fusionen werden wichtige Antriebsfaktoren<br />

im stark fragmentierten inländischen<br />

Expressmarkt sein, in dem momentan<br />

laut der Studie rund 8.000 Expressunternehmen<br />

operieren. KMU werden ohne Neuinvestitionen<br />

für eine schnelle Expansion unter der<br />

Last der wachsenden Kosten und sinkenden<br />

Profite zusammenbrechen. Daher werden<br />

besonders diese Unternehmen akquiriert<br />

werden. Vorgelagerte Hersteller werden in<br />

die Expressindustrie eintreten und damit die<br />

Integration beschleunigen. Zudem nimmt<br />

durch die steigende Popularität des Internets<br />

und des E-Commerce die Nachfrage nach<br />

Expressdiensten von und aus den ländlichen<br />

Gebieten und Westprovinzen zu. Gleichzeitig<br />

wurde die Gesetzgebung so verändert, dass<br />

die Infrastrukturentwicklung der „letzten Meile“<br />

in den ruralen Gebieten beschleunigt werden<br />

kann.<br />

Die Giganten des E-Commerce wie Alibaba,<br />

Jingdong und Suning haben bereits die Industrie<br />

mit ihren eigenen Express-Unternehmen<br />

oder Beteiligungen in Expressunternehmen<br />

betreten. Daher wird seitens dieser Handelsplattformen<br />

zusätzlicher Konkurrenzdruck im<br />

Expressmarkt erwartet. Dadurch könnten kleinere<br />

Expressunternehmen laut der Studie in<br />

den Bereich der „letzten Meile“ verdrängt<br />

werden. Einige Unternehmen sind vorsorglich<br />

selbst in den E-Commerce-Bereich eingestiegen,<br />

damit sie ihre Volumina erhalten und<br />

ausweiten können.<br />

Künftig werden also beide Industrien – Express<br />

und E-Commerce – ihren Bereich im<br />

jeweils anderen Territorium ausweiten. Im internationalen<br />

Expressmarkt agieren DHL, Fed-<br />

Ex, UPS und TNT mit ihren eigenen Flotten.<br />

Die Entwicklung des Luft<strong>express</strong>dienstes läuft<br />

üblicherweise durch drei Stadien: Anmieten<br />

von Frachtraum, Leasing von Flugzeugen und<br />

Aufbau einer eigenen Fluglinie. Die meisten<br />

privaten chinesischen Expressunternehmen<br />

sind noch auf der ersten Stufe, daher sind sie<br />

meist im Bereich zeitgenauer Lieferung nicht<br />

wettbewerbsfähig. Künftig werden diese Unternehmen<br />

über Stufe 2 zum Aufbau eigener<br />

Fluglinien übergehen, um in den Wettbewerb<br />

in den Spitzen- und internationalen Expressser-<br />

20 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


vices eintreten zu können. Weiterhin müssen<br />

diese Unternehmen ihr Dienstleistungsportfolio<br />

erweitern, um die Nachfrage unterschiedlicher<br />

Kundenbereiche befriedigen zu können<br />

und ihren internationalen Marktanteil zu maximieren.<br />

Laut der Studie wird auch in fünf bis<br />

zehn Jahren eine starke Nachfrage nach Expressdienstleistungen<br />

im chinesischen Inlandsund<br />

internationalen Markt bestehen.<br />

Schwacher Außenhandel trifft Schiffstransport<br />

und Häfen<br />

Durch die „neue Normalität“ im Land der Mitte<br />

sinken nun auch die Containervolumina in den<br />

chinesischen Häfen und damit in den Häfen<br />

der Handelspartner. Laut einer Analyse von<br />

Jefferies and Fitch Ratings wird die Verlangsamung<br />

der Fertigung direkt die Im- und Exportvolumina<br />

für Container in den Häfen bzw.<br />

bei den Reedereien senken und damit alle<br />

Firmen in den globalen Versorgungsketten in<br />

Mitleidenschaft ziehen. Die Agentur prognostiziert<br />

auch einen langfristigen Abfall im Um-<br />

schlagsvolumen in den chinesischen Häfen,<br />

worauf sich Investoren bisher nicht vorbereitet<br />

haben. Im September lagen die Volumina<br />

der acht größten Containerhäfen 0,4 Prozent<br />

unter dem Vorjahr bei 12,56 Millionen TEU. Im<br />

dritten Quartal 2015 sank das BIP-Wachstum<br />

laut IHS Analyst Brian Jackson auf 6,9 Prozent,<br />

die Zunahme der Industrieproduktion erreichte<br />

magere 5,7 Prozent. Der größte Terminalbetreiber<br />

im Land der Mitte, Cosco Pacific, leidet<br />

bereits unter dem geringeren Umschlagsvolumen<br />

und niedrigen Containerleasingraten,<br />

wodurch die Erträge im dritten Quartal 6,6<br />

Prozent unter dem Vorjahr lagen. Gemäß Fitch<br />

wird der geschmälerte Chinahandel ebenso<br />

das Problem der Überkapazität in der Containerschifffahrt<br />

vergrößern. Der Hafen Hamburg<br />

spürt die Folgen des nachlassenden Chinahandels,<br />

aber auch der Russland-Krise bereits.<br />

Die Zahl der Container sank in den ersten neun<br />

Monaten um 9,2 Prozent auf 6,7 Millionen TEU.<br />

Der Rückgang im Containerhandel mit China<br />

lag dabei bei rund 15 Prozent. (DR)<br />

AT/07/038<br />

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21


HANDEL<br />

Im Zwiespalt zwischen<br />

„Masse und Klasse“<br />

Online-Apotheken gehören im E-Commerce zu den wichtigsten Wachstumsfeldern.<br />

Bislang gibt es aber nur einige wenige Unternehmen, die sich in allen Kernbereichen<br />

des Online-Arzneimittelversands wirklich auskennen. Vielfach hakt es<br />

insbesondere bei der Verknüpfung von Verkaufs- und Informationsangeboten.<br />

AUTORIN: KARIN WALTER<br />

KARIN WALTER<br />

Wenn es im Hals kratzt oder die<br />

Nase läuft, ist für die Deutschen<br />

zunehmend der Online-Handel<br />

die erste Adresse. Statt sich ins<br />

Ladengeschäft um die Ecke zu bewegen,<br />

gestaltet sich der Weg ins Internet insbesondere<br />

für ältere Menschen deutlich bequemer.<br />

Aber auch Berufstätige nutzen immer öfter<br />

die Gelegenheit, Nasenspray und Hustensaft<br />

via Mausklick zu bestellen. Für den Zuwachs<br />

bei den Online-Arzneimittelhändlern gibt<br />

es darüber hinaus aber noch ein weiteres<br />

schlagkräftiges Argument: Vor allem die nicht<br />

verschreibungspflichtigen Arzneimittel lassen<br />

sich in den Webshops im Regelfall deutlich<br />

preisgünstiger erwerben.<br />

Laut einer repräsentativen Befragung des<br />

Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2015<br />

hat bereits jeder zweite Internetnutzer in<br />

Deutschland Medikamente im Netz gekauft.<br />

Das entspricht 27 Millionen Menschen. Zum<br />

Vergleich: 2012 war die Zahl der Online-Arzneimittelshopper<br />

mit rund 16 Millionen Menschen<br />

noch deutlich geringer.<br />

Starke Marktkonsolidierung<br />

Insgesamt gesehen wird der deutsche<br />

Apothekenmarkt seit einigen Jahren von<br />

einer starken Konsolidierungsbewegung<br />

getrieben. Während der Umsatz mit Arzneimitteln<br />

seit Jahren kontinuierlich anschwillt,<br />

entwickelt sich bei den Apotheken mit stationärem<br />

Ladengeschäft ein rückläufiger<br />

Trend. Zwar gibt es weiterhin Zuwachsraten<br />

bei den Großapotheken mit bis zu drei Filialgeschäften.<br />

Allerdings ist seit geraumer Zeit<br />

ein kontinuierlicher Schwund bei den Einzelapotheken<br />

zu beobachten - insbesondere<br />

bei Geschäften, die sich nicht gerade in<br />

den Top-Innenstadtlagen oder in der Nähe<br />

größerer Ärztezentren befinden. Das Potenzial<br />

für Start-Up-Unternehmen auf dem Versandapothekenmarkt<br />

ist in den vergangenen Jahren<br />

dadurch bereits sprunghaft angestiegen<br />

- zumal sich die Zahl der Arzneimittel, die sich<br />

in Deutschland bequem übers Internet und<br />

ohne Rezeptschein verkaufen lassen, bereits<br />

bei einer Menge von knapp 50.000 Artikeln<br />

bewegt.<br />

Immer mehr Apotheken haben in den vergangenen<br />

Jahren versucht, auf den lukrativen<br />

Online-Markt aufzuspringen. Aber nur<br />

verhältnismäßig wenigen Unternehmen ist<br />

es bislang gelungen, mit ihrem Webauftritt<br />

nennenswerte Umsatzgrößen zu erzielen.<br />

„Von den derzeit 2.000 Versandapotheken in<br />

Deutschland befinden sich nur rund 20 wirklich<br />

ernstzunehmende Player auf dem Markt“<br />

weiß Thomas Leitner, Director E-Commerce<br />

bei arvato Healthcare - einem Unternehmen,<br />

das für die Pharma- und Healthcare-Industrie<br />

integrierte Outsourcinglösungen (Logistik,<br />

Kundenbetreuung, CRM und Finanzdienstleistungen,<br />

E-Commerce) anbietet und darüber<br />

hinaus auch Versandapotheken berät. Nach<br />

Ansicht des Healthcare-Experten könnte die<br />

22 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Zahl der umsatzstarken Anbieter aber noch<br />

deutlich höher liegen. „Es gibt mittlerweile 40<br />

Millionen Internetnutzer in Deutschland, die<br />

mindestens einmal im Jahr wegen einer Gesundheitsfrage<br />

ins Netz gehen“, sagt Leitner.<br />

Immer mehr Patienten nutzen heute schon die<br />

Gelegenheit, sich noch vor dem Besuch beim<br />

Arzt im Internet über Gesundheitsthemen zu<br />

informieren.<br />

Bildquelle: Sanicare / Arvato<br />

Informationsangebote ausbauen<br />

Um das Online-Geschäft mit rezeptfreien<br />

Medikamenten und apothekenüblichen<br />

Ergänzungssortimenten weiter anzukurbeln,<br />

wäre es aus Sicht des arvato-Experten für<br />

manch einen Anbieter ein überlegenswerter<br />

Schritt, die bestehenden Verkaufsportale<br />

mit umfassenden Informationsangeboten zu<br />

kombinieren. „Das Problem liegt darin, dass<br />

sich viele Anbieter auf dem Markt sehr stark<br />

über ihre Preispolitik definieren“, mahnt Leitner<br />

an. „Viele Online-Apotheken suchen ihr<br />

Heil im reinen Massengeschäft und verlieren<br />

dabei die Möglichkeit aus den Augen, zusätzlichen<br />

Umsatz über ein umfassendes Informations-<br />

und Serviceangebot zu generieren.“<br />

Hinzu kommt der manchmal vorherrschende<br />

Irrglaube, der Preis sei das einzige schlagkräftige<br />

Kriterium für die Kaufentscheidung für ein<br />

rezeptfreies Medikament im Internet. Um die<br />

Versandkosten zu deckeln, haben die meisten<br />

Online-Apotheken jedoch klare Mindestbestellmengen<br />

definiert.<br />

Dem Kunden eine umfassende Informationswelt<br />

anzubieten, seine Service-Anfragen zu<br />

beantworten und - falls gewünscht - auch direkt<br />

mit ihm in den Dialog zu treten, ist laut Leitner<br />

aber nur eine wichtige Komponente, um<br />

die Umsatzentwicklung weiter voranzuschieben.<br />

„Wichtig“, so der Healthcare-Experte, „ist<br />

es, dem Kunden eine gelungene Kombination<br />

aus einem absolut wettbewerbsfähigen Webportal,<br />

stimmigen Backend-Systemen, einer<br />

hochwertigen Logistik und schnellen Lieferzeiten<br />

anzubieten.“<br />

Logistik und IT - zwei wichtige Felder<br />

Besonders in den Bereichen Logistik und IT<br />

verlangt der Distanzhandel von Arzneimitteln<br />

von den Unternehmen viel Fingerspitzengefühl.<br />

Zwar gibt es auf dem Markt bereits<br />

eine Vielzahl von Standardsystemen. Um die<br />

im Einzelfall richtigen und zur individuellen Geschäftsausrichtung<br />

passenden Prozesse aufzusetzen,<br />

wird von den Marktakteuren aber<br />

BILDQUELLE: SANICARE<br />

viel Expertenwissen abverlangt - Know-how,<br />

auf das die Experten von Arvato Healthcare<br />

nicht zuletzt auch aus der branchenübergreifenden<br />

Expertise des arvato Konzerns im E-<br />

Commerce-Geschäft zurückgreifen können.<br />

Die Online-Apotheke Sanicare, die mit 1,6<br />

Millionen Kunden zu einer der führenden Versandapotheken<br />

in Deutschland zählt, verlässt<br />

sich seit einigen Jahren erfolgreich auf die Expertise<br />

von arvato Healthcare. Ein konstanter<br />

Stamm an Mitarbeitern von Arvato berät das<br />

Unternehmen seit 2011 am Sanicare-Firmensitz<br />

in Bad Laer in allen Fragen rund um die<br />

Logistik, die IT-Infrastruktur und das Marketing.<br />

Kontinuierliches Ziel der partnerschaftlich<br />

organisierten Zusammenarbeit ist es, die Belieferungszeiten<br />

weiter zu beschleunigen, die<br />

Prozesse in der Logistik zu verschlanken und<br />

möglichst alle Fehlerquellen aus den Prozessen<br />

zu eliminieren. „Wir haben das Logistik-<br />

Layout weitgehend neu strukturiert und sorgen<br />

insbesondere in den Bereichen Logistik und IT<br />

für kontinuierliche Prozessverbesserungen“,<br />

sagt der Arvato-Healthcare-Experte Thomas<br />

Leitner. „In all jenen Bereichen, in denen wir<br />

den richtigen Schritt in einer weiteren Automatisierung<br />

der Prozesse sehen, raten wir<br />

dazu, neue Technologien einzubinden.“<br />

Die für den langfristigen Erfolg erforderliche<br />

Kundenbindung sichert sich Sanicare über<br />

sein umfassendes Beratungs- und Servicetelefon.<br />

Ergänzend dazu bietet das Webportal<br />

umfassende Informationen zu einem<br />

breiten Spektrum an gesundheitsrelevanten<br />

Themen. (WAL)<br />

THOMAS LEITNER<br />

23


INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

Beflügeltes Lager für ENGEL AUSTRIA<br />

Dem Lager des Spritzgießmaschinenherstellers ENGEL AUSTRIA GmbH verleiht ein<br />

brandneues YLOG-Shuttle System in Verbindung mit einem SAP-EWM der KNAPP<br />

Flügel. Mit der nun freien Kapazität ist das Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet.<br />

AUTORIN: ANGELIKA GABOR<br />

Das 1945 gegründete Familienunternehmen<br />

ENGEL AUSTRIA mit<br />

Hauptsitz in St. Valentin ist Weltmarktführer<br />

und Spezialist in der<br />

Herstellung von Spritzgießmaschinen. Das<br />

Unternehmen überzeugt mit Hilfe seiner 4.800<br />

Mitarbeiter in 85 Ländern durch Gesamtlösungen<br />

aus Spritzgießmaschinen, Prozessunterstützung,<br />

Werkzeugprojektierung, Automatisierung,<br />

Service und Training und forciert den<br />

Aufbau langjähriger Partnerschaften.<br />

Problem: begrenzte Fläche<br />

Das Wachstum der letzten Jahre hatte zu hohen<br />

Belegungsgraden und einer starken Auslastung<br />

des Hochregallagers geführt. Durch<br />

die begrenzten Hallenfreiflächen war nur eine<br />

Optimierung des Kleinteilelagers möglich.<br />

Gleichzeitig sollte eine Verbindung zwischen<br />

den räumlich getrennten Bereichen Wareneingang<br />

und Kommissionierung geschaffen<br />

werden, und auch die Lagersteuerung war<br />

bereits in die Jahre gekommen. „Wir mussten<br />

uns zwischen einer klassischen Regallösung<br />

und einem Shuttlesystem entscheiden. Aufgrund<br />

der besseren Skalierbarkeit – je nach<br />

Bedarf kann man neue Shuttles hinzufügen<br />

oder zeitweise abstellen – haben wir uns für<br />

die Shuttlelösung entschieden“, erklärt DI<br />

Martin Weger, Logistikleiter der ENGEL AUS-<br />

TRIA GmbH. Und warum von KNAPP? „Weil wir<br />

eine SAP Einbindung und ein Unternehmen<br />

mit Erfahrung wollten, und KNAPP konnte uns<br />

beides bieten.“<br />

Die Lösung<br />

Die Wahl fiel auf ein YLOG-Shuttle-System der<br />

KNAPP Industry Solutions als automatisches<br />

Kleinteilelager kombiniert mit einer SAP® EWM-<br />

Lösung der KNAPP IT Solutions als Lagerverwaltungs-<br />

und Materialflusssystem für YLOG-Shuttle-System<br />

und Paletten-Hochregallager. „Mit<br />

der neuen Anlage konnten wir zusätzliche<br />

Kapazitäten im Lagerbereich schaffen, die<br />

zur Absicherung des steigenden Produktionsvolumens<br />

sowie<br />

zur Erhöhung<br />

der Kommissionierleistung<br />

dienen. Positiv<br />

ist für uns auch<br />

die besondere<br />

Ausfallsicherheit<br />

des Systems“, so<br />

Weger.<br />

Nach der Anlieferung<br />

der Pa- ANGELIKA GABOR<br />

letten auf einem<br />

der 240 Lagerstellplätze im Wareneingang<br />

landen die im SAP-System abgebildeten<br />

Artikel je nach Größe entweder im chaotischen,<br />

automatischen Paletten-Hochregallager<br />

oder im YLOG-Kleinteilelager, wo sie für<br />

die Einlagerung vorbereitet werden. Alle Artikel<br />

verfügen über Barcodes, anhand derer<br />

sie von den Regalbediengeräten gehandelt<br />

werden. Die Einlagerung in das YLOG-Shuttle-<br />

System erfolgt an 20 Behälterarbeitsplätzen,<br />

wo die Artikel manuell in Behälter geordnet<br />

und dann per Knopfdruck via Pufferbereich<br />

eingelagert werden. Dank der maßgeschneiderten<br />

Benutzeroberflächen im easyUse-Bedienkonzept<br />

des SAP-Partners KNAPP werden<br />

die Mitarbeiter step-by-step durch die Arbeitsprozesse<br />

geführt. Bei niedriger Auslastung<br />

und nach Schichtende beginnt der Umlagerungsprozess<br />

in das räumlich entfernte<br />

YLOG-Shuttle-System, das 7.776 Stellplätze<br />

verteilt auf 18 Ebenen bietet. Zweigeschossige,<br />

an der Decke montierte Fahrschienen<br />

schaffen eine Verbindung von Regalbereichen<br />

über das bestehende Paletten-Hochregallager<br />

hinweg.<br />

Die fünf flexiblen YLOG-Shuttles sind in der<br />

Lage, jeden Stellplatz im Regal anzufahren<br />

und lagern die Behälter an leeren Stellplätzen<br />

ein. Aufgrund der komplexen Hallensituation<br />

wurde das Regal auf 18 Ebenen in 4 Gassen<br />

24 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


YLOG -SHUTTLE + SAP-EWM VIA<br />

ENGEL AUSTRIA VON KNAPP AG<br />

errichtet, im Kommissionierbereich sind es drei<br />

Gassen. Im System lagern auf 310 m² Lagerfläche<br />

bis zu 12.000 Artikel. Zwei Straight-Lifte<br />

nehmen das YLOG-Shuttle samt dem auszulagernden<br />

Behälter zwecks Transports in Längsrichtung<br />

auf. Das YLOG-Shuttle übergibt die<br />

Behälter der Fördertechnik, ehe sie an die<br />

ergonomisch gestalteten Arbeitsplätze kommen,<br />

die zusätzlich mit Lichtzeigertechnik<br />

ausgestattet sind. Die entnommenen Artikel<br />

werden auf Paletten kommissioniert und mit<br />

den großvolumigen Artikeln aus dem Paletten-<br />

Hochregallager konsolidiert. Auch die Kommissionierarbeitsplätze<br />

des Hochregallagers<br />

sind mit der intuitiv bedienbaren easyUse-Benutzeroberfläche<br />

im SAP® EWM realisiert und<br />

begleiten die Mitarbeiter durch den Kommissioniervorgang.<br />

Die fertig kommissionierten<br />

und konsolidierten Paletten kommen mithilfe<br />

von Staplern oder manuell zu den einzelnen<br />

Produktionsorten zur weiteren Verarbeitung.<br />

„Aus heutiger Sicht würden wir das gleiche<br />

System wählen, uns aber mehr Zeit lassen“,<br />

berichtet Weger, „wir haben gemerkt, dass<br />

wir bei den Sonderprozessen zu wenig über<br />

Details nachgedacht haben.“<br />

FÜNF FLEXIBLE YLOG-SHUTTLES UNTERSTÜTZEN<br />

DEN WARENFLUSS<br />

Hinsichtlich der gewonnenen Kapazität ist der<br />

Logistikleiter aber zuversichtlich, dass sich die<br />

Investition langfristig lohnt: „Bei geplantem<br />

Wachstumsverlauf sind wir die nächsten 5 bis 7<br />

Jahre kapazitiv im grünen Bereich“, zeigt sich<br />

Weger zufrieden. Und wenn das Unternehmen<br />

noch schneller wächst, kann immer noch ein<br />

Regal angebaut werden. (AG)<br />

25


INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

Die LogiMAT steht vor der Tür!<br />

Dabei sein ist nicht alles, wer hier mitmacht, hat auch etwas zu sagen. Wenn<br />

internationale Aussteller auf Entscheider aus Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

treffen, geht es darum, zukünftige Partner zu finden: durch<br />

innovative Produkte, Lösungen und Systeme für die Beschaffungs-, Lager-, Produktions-<br />

und Distributionslogistik. Ein paar der Aussteller haben wir hier für Sie<br />

zusammengetragen. AUTORIN. ANGELIKA GABOR<br />

KNAPP AG<br />

Das österreichische Unternehmen vereint<br />

seine Divisionen am Stand 3B03:<br />

Neben der Harter Firmenzentrale<br />

präsentieren KNAPP Systemintegration<br />

(Leoben), LOG Industry Solutions<br />

(Dobl) und KNAPP IT Solutions (Grambach)<br />

ihre Innovationen rund um die<br />

Anforderungen von Industrie 4.0. Das<br />

flexible YLOG-Shuttle ist in Kombination<br />

mit Open Shuttles – fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />

– ein Paradebeispiel<br />

für intelligente Produktionslogistik. Zur<br />

Abbildung dieser komplexen Systeme<br />

bietet die KNAPP-Gruppe außerdem<br />

optimale SAP EWM-Lösungen.<br />

ABERLE GMBH<br />

Gemeinsam mit ihren drei Schwestergesellschaften<br />

Aberle Software<br />

GmbH, Efacec Handling Solutions und<br />

Langhammer GmbH ist die Aberle<br />

GmbH am Stand 1C16 zu finden.<br />

Motto: „Lösungen, die bewegen“. Es<br />

warten dort gleich mehrere Neuheiten<br />

zur Effizienzsteigerung in der Intralogistik,<br />

beispielsweise einen modular<br />

konzipierten Pick&Pack-Arbeitsplatz für<br />

Paletten und Behälter oder das neue<br />

PMS-S, ein Modul zur Steuerung von<br />

Shuttle-Systemen im Lager. Efacec<br />

zeigt eine neue Boden- und Hängebahn<br />

für Kartons, Behälter bis 300 kg<br />

und Paletten bis 1.500 kg.<br />

SSI SCHÄFER<br />

Gleich mit zwei Ständen präsentiert sich<br />

SSI Schäfer in diesem Jahr. Am Stand<br />

1D21 wird erstmalig der Fachvertrieb SSI<br />

Schäfer Logistik Module (SLM) für modulare<br />

Behälter- & Palettenfördertechnik<br />

vorgestellt. Mit diesem Geschäftsbereich<br />

realisiert SSI Schäfer Lösungen für<br />

den innerbetrieblichen Materialfluss,<br />

diese Fördertechnik passt ideal zum<br />

Lagerlift LogiMat®. Die Softwarelösungen<br />

sind das Kernthema am IT-Stand<br />

7D49: die Logistiksoftware WAMAS®,<br />

das Lagerverwaltungssystem WAMAS®<br />

GO! für manuelle Lager sowie die Logistiklösungen<br />

SAP EWM und LES.<br />

DEMATIC GMBH<br />

Der Logistikautomatisierer Dematic<br />

präsentiert auf Stand 1H31 vielfältige<br />

Order Fulfillment-Lösungen sowie Software<br />

für E-Commerce, Einzelhandel<br />

und Paketgeschäft. Besonders interessant:<br />

ein Konzept zum vollautomatisierten<br />

Hochleistungskommissionieren.<br />

Vor Ort zu sehen sein wird der Taschen-<br />

Sorter „Mona Lisa“, der speziell für das<br />

Fulfillment im Mode- und E-Commerce-<br />

Markt entwickelt wurde und gleichzeitig<br />

Hänge- und Liegeware handelt. Auch<br />

die vollautomatische Palettierlösung<br />

AMCAP mit Multi-Shuttle-System wird<br />

präsentiert.<br />

KARDEX REMSTAR<br />

Die neue Lager- und Bereitstellungslösung<br />

Vertical Buffer Module ist das<br />

Highlight am Stand 1H51. Unter dem<br />

Motto „Scale your intralogistics“ wird<br />

demonstriert, wie sowohl Distributionsals<br />

auch Produktionsunternehmen von<br />

der Innovation profitieren können. Neu<br />

im Portfolio: Kardex Remstar LR35 und<br />

LT35, bestehend aus einem Regalsystem<br />

mit automatischem Behälter-Handling,<br />

Kommissionierstationen und Logistiksoftware.<br />

SWISSLOG GMBH<br />

Der Intralogistik-Spezialist veranschaulicht<br />

am Stand 1B51, wie neue Technologien<br />

der Industrie 4.0 Perspektiven<br />

für zukunftsorientierte Unternehmen<br />

eröffnen. Das Ausstellungsstück wird<br />

bekannte Leichtgut-Technologien wie<br />

das CarryPick- und das AutoStore-System<br />

mit Neuentwicklungen aus dem<br />

Hause Swisslog verbinden. Inklusive: der<br />

vollautomatische Kommissionierarbeitsplatz<br />

„Automated Item Pick“, bei dem<br />

der Leichtbauroboter LBR iiwa von Kuka<br />

zum Einsatz kommt, und ein brandneues<br />

Hochleistungs-Shuttlesystem.<br />

BITO<br />

Am Stand 3C21 zeigt Bito-Lagertechnik<br />

auf verschiedenen „Lösungsinseln“ unterschiedliche<br />

Intralogistik-Konzepte.<br />

Das Highlight dabei ist das selbstfahrende,<br />

autonome Transportsystem<br />

LEO Locative für Behälter und Kartonagen<br />

mit bis zu 20 Kilogramm. Dabei<br />

folgt LEO einer optischen Spur, die<br />

einfach auf den Boden geklebt wird<br />

und sich schnell wieder entfernen oder<br />

26 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


ändern lässt. Zusätzlich zu Regal- und<br />

Behälterlösungen für den Handel wird<br />

es auch die neue, international ausgezeichnete<br />

Bitobox EQ (Klappbox) zu<br />

sehen geben.<br />

LINDE MATERIAL HANDLING (MH)<br />

Am Gemeinschaftsstand 8B21 erwarten<br />

die Besucher innovative Produkte nicht<br />

nur der MH, sondern auch von der<br />

Hofmann Fördertechnik GmbH und<br />

der Schöler Fördertechnik AG. Den<br />

Schwerpunkt bilden robotergesteuerte<br />

Fahrzeuge der MATIC-Serie, die mittels<br />

Geo-Navigation unterwegs sind.<br />

Präsentiert werden auch die neuen Niederhubwagen<br />

Linde T-MATIC und der<br />

Hochhubwagen in Gegengewichtsausführung,<br />

Linde L-MATIC AC sowie neue<br />

Modelle mit Lithium-Ionen-Batterie:<br />

Linde N20, P30C, P50C und T20 SP.<br />

JUNGHEINRICH AG<br />

An Jungheinrich führt kein Weg vorbei:<br />

an den Ständen 9B02, 9B04, 7D21 und<br />

8D07 stellt das Unternehmen unter dem<br />

Motto „CONNECT“ intelligente, innovative<br />

Lösungen rund um den Einsatz<br />

von Flurförderzeugen in der Intralogistik<br />

vor. Highlight: der komplett neu<br />

entwickelte Kommissionier- und DreI<br />

seitenstapler EKX 514-516, der auf einer<br />

speziell eingerichteten Fahrstrecke<br />

selbst getestet werden kann. Zudem<br />

beweist der Intralogistikspezialist seine<br />

Kompetenz in Sachen Software und IT-<br />

Hardware für das Lager, wie mit Jungheinrich<br />

WMS und Datenfunkkomponenten.<br />

DACHSER<br />

Live zugeschaltet an einen mobilen Arbeitsplatz<br />

in einem der größten Warehouses<br />

werden die Messebesucher am<br />

Stand 6C41, wo DACHSER über sein<br />

weltweites Kontraktlogistiknetz mit 138<br />

eigenen Warehouses in Europa, Afrika,<br />

Amerika und Asien berichtet. Das vorgestellte,<br />

selbst entwickelte Tool visualisiert<br />

die Warenbewegungen eines<br />

ausgewählten Warehouse-Standorts:<br />

Paletteneinlagerungen, -umlagerungen<br />

und -auslagerungen. Die Live-Daten<br />

kommen aus dem DACHSER Warehouse<br />

Management-System Mikado.<br />

GEBRÜDER WEISS<br />

Internationaler Handel wäre ohne<br />

Transport- und Logistikunternehmen unvorstellbar.<br />

Gebrüder Weiss präsentiert<br />

am Stand 5D05 sein komplettes Portfolio,<br />

von nationalen und internationalen<br />

Landverkehren über Logistiklösungen<br />

bis hin zu internationalen Leistungen im<br />

Bereich Luft- und Seefracht. Schwerpunkt:<br />

die Vorstellung des etablierten<br />

Niederlassungsnetzwerks entlang der<br />

ehemaligen Seidenstraße, von Osteuropa<br />

über die Türkei und Georgien bis<br />

nach China. Vor Ort sind regionale Vertreter<br />

der süddeutschen und schweizerischen<br />

Gebrüder Weiss-Niederlassungen.<br />

BEO GMBH<br />

Der Endinger Software-Spezialist BEO<br />

zeigt am Stand 7C28, wie internationale<br />

Handelsunternehmen den hohen<br />

Exportanforderungen am besten<br />

gerecht werden. BEO bietet ein Rundumpaket<br />

an individuellen Lösungen<br />

für den Außenhandel. Dieses Jahr stehen<br />

die IT-Systeme BEO-Exportkontrolle<br />

und BEO-Sanktionsprüfung im Fokus<br />

des Messeauftrittes. Bei der Sanktionsprüfung<br />

– die als manuelles Prüfsystem<br />

oder integriert als Ergänzung zur<br />

Anwendungssoftware funktioniert –<br />

werden sämtliche Geschäftskontakte<br />

auf Basis der relevanten Sanktionslisten<br />

rasch und zuverlässig überprüft.<br />

ACTIVE LOGISTICS AG<br />

Der IT-Spezialist präsentiert an der Datentankstelle<br />

am Stand 7C73 Lösungen<br />

und Konzepte, wie ein durchgängiger<br />

Datenfluss von der Beschaffung über<br />

die Lagerung, Konfektionierung und<br />

Kommissionierung bis zur Auslieferung<br />

für eine effektive Logistik sorgt. Mittels<br />

integrierter Logistiksysteme und<br />

mobiler Lösungen sind alle Beteiligten<br />

der Lieferkette informiert und können<br />

proaktiv handeln. 230 Spezialisten erstellen<br />

maßgeschneiderte Soft- und<br />

Hardware-Lösungen rund um das Logistikgeschäft.<br />

WEBER DATA SERVICE<br />

Neuerungen rund um das Transport<br />

Management System DISPONENTplus,<br />

wie etwa den neuen Monitoring Desk,<br />

eine erweiterte Importfunktion für Konditionen<br />

sowie den Logik-Checker für<br />

Plausibilitäts- und Restriktionsprüfungen<br />

warten auf die Besucher am Stand<br />

7F06. Ebenfalls neu: die weiter entwickelte<br />

WEB.Suite für Stückgut-Kooperationen.<br />

Aus diesem Grund organisiert<br />

Weber Data Service am 9. März<br />

einen Informationstag für Partner der<br />

Stückgutkooperation CTL Cargo Trans<br />

Logistik. (AG)<br />

Weitere Unternehmensmeldungen auf<br />

www.logistik-<strong>express</strong>.com sowie auf<br />

www.logimat-messe.de<br />

Mit wenigen Klicks:<br />

Werden Sie Teil unseres<br />

neuen<br />

B2B-Netzwerks!<br />

b2b.logistik-<strong>express</strong>.com<br />

F<br />

S<br />

S<br />

B<br />

27


INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

Der Fokus liegt auf dem<br />

„Omnichannel-Handel“<br />

Als Geschäftsführerin der EUROEXPO Messegesellschaft verfolgt Dr. Petra Seebauer<br />

ein klares Ziel: Sie forciert die Weiterentwicklung der Handelsplattform<br />

TradeWorld im Rahmen der LogiMAT. Wir haben nachgefragt, was die Besucher<br />

dort erwartet. AUTORIN: KARIN WALTER<br />

Logistik <strong>express</strong>: Die TradeWorld – Plattform<br />

für moderne Handelsprozesse<br />

geht in diesem Jahr in die dritte Auflage.<br />

Was ändert sich in diesem Jahr<br />

gegenüber den Vorjahren?<br />

Dr. Petra Seebauer: Den TradeWorld-<br />

Ausstellungsbereich werden wir mit<br />

der Platzierung inmitten der LogiMAT in<br />

Halle 6 noch exponierter als die beiden<br />

Jahre zuvor einbinden. Direkt angrenzend<br />

sind Aussteller aus den Bereichen<br />

Verpackung und Kennzeichnung,<br />

Handling sowie Logistikdienstleister<br />

platziert. Durch diese Nähe ergeben<br />

sich hervorragende Synergien. Als absolutes<br />

Highlight können wir in diesem<br />

Jahr mit einer Sonderausstellung „Alternative<br />

Fahrzeuge für die City-Logistik“<br />

aufwarten. Dort werden emissionsarme<br />

Fahrzeuge präsentiert, mit denen die<br />

KEP-Dienstleister heute bereits arbeiten.<br />

Unter den Exponaten befinden sich<br />

diverse Elektro-Lastwagen sowie verschiedene<br />

Modelle an Lastenrädern.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Welche Themen stehen<br />

besonders im Fokus?<br />

Dr. Petra Seebauer: Multichannel, Omnichannel<br />

oder vielmehr Cross Channel,<br />

also die kanalübergreifende Verknüpfung<br />

der Vertriebskanäle von Offlineund<br />

Onlinehandel, haben deutliche<br />

Auswirkungen auf das Zusammenspiel<br />

von Produzent, Handel, Dienstleister<br />

und Konsument. Deshalb stehen die<br />

aktuellen Trends und Herausforderungen<br />

im Omnichannel-Handel im<br />

besonderen Fokus. An allen drei Messetagen<br />

finden die Fachbesucher auf<br />

dem Forum T in Halle 6 eine spannende<br />

Vortragsreihe und verschiedene Diskussionsrunden<br />

zu vielfältigen Themen<br />

PETRA SEEBAUER<br />

rund um die Zukunft des Handels, wie<br />

z. B. zu „Fulfillment – Fit fürs Auslandsgeschäft<br />

im E-Commerce“, „Payment<br />

im Digital Commerce“, „Erfolgreicher<br />

Softwareeinsatz für Omnichannel“ oder<br />

„Urbane Logistik – Trends und Projekte<br />

auf der letzten Meile“ sowie „Retail 4.0<br />

– Ist die Logistik fit für die Trends des digitalen<br />

Handels?“.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Warum, denken Sie, ist<br />

es wichtig, der Supply Chain des interaktiven<br />

Handels auf der LogiMAT eine<br />

besondere Bedeutung einzuräumen?<br />

Dr. Petra Seebauer: Seit Jahren wächst<br />

der Bereich E-Commerce im zweistelligen<br />

Bereich – und ein Ende ist nicht abzusehen.<br />

Insbesondere mittelständische<br />

Unternehmen stehen vor der Herausforderung,<br />

dass sie ohne Online-Shop<br />

den Anschluss an den Wettbewerb verlieren.<br />

Aber der Einstieg in das Geschäft<br />

im Internet ist nicht einfach. Auch die<br />

logistischen Prozesse sowie die Struktur<br />

der Lager ändern sich damit deutlich.<br />

Wachsende Märkte wie der interaktive<br />

Handel erfordern reibungslose Warenläufe.<br />

Ohne eine optimierte Logistik<br />

kann ein Unternehmen, das Handel betreibt,<br />

heute nicht erfolgreich sein. Vor<br />

diesem Hintergrund ergänzen sich die<br />

Angebotsbereiche der LogiMAT und<br />

die der Plattform TradeWorld ideal.<br />

Logistik <strong>express</strong>: Auf welche Themen<br />

wollen Sie sich bei der Weiterentwicklung<br />

der Veranstaltung konzentrieren?<br />

Dr. Petra Seebauer: Konsumenten stellen<br />

vor dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels neue Anforderungen<br />

an die Versorgung und damit an<br />

die technischen und konzeptionellen<br />

Möglichkeiten der Warendistribution.<br />

Das Wort City-Logistik ist hier wieder in<br />

aller Munde. In vielen Städten Europas<br />

entstehen alternative Zustellkonzepte,<br />

die nicht nur ökologisch, sondern auch<br />

ökonomisch hochspannend sind. In<br />

diesem Zusammenhang werden wir<br />

auch intensiver die Themen rund um<br />

Same-Day-Delivery beleuchten. Die<br />

Zustellung noch am Tag der Bestellung<br />

bis hin sogar zu einem konkreten Zeitfenster<br />

sprengt die klassische Leistungspalette<br />

der Paketdienste und erfordert<br />

neue Produktideen im KEP-Markt. Dies<br />

stellt Anforderungen an die Logistik<br />

im Hinblick auf eine spezielle Lagerhaltung,<br />

Pufferung der Ware sowie vor<br />

allem den Automatisierungsgrad der<br />

Kommissionierung, um nur ein paar<br />

Punkte zu nennen. Neben der urbanen<br />

Logistik werden wir natürlich weiter intensiv<br />

die Entwicklungen bei Mobile<br />

Payment verfolgen, wo selbst klassische<br />

Banken mittlerweile aufsetzen. Es gibt<br />

also eine Menge strategischer Herausforderungen,<br />

für die die TradeWorld<br />

in direkter Anbindung an die LogiMAT<br />

Antworten geben kann. (WAL)<br />

28 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


„It’s Showtime“ auf der LogiMAT<br />

Vom 8. bis 10. März <strong>2016</strong> öffnen sich auf dem Stuttgarter Messegelände wieder<br />

die Pforten zur diesjährigen Intralogistikmesse LogiMAT. Diesmal geben sich mehr<br />

als 1.200 Aussteller aus aller Herren Länder auf Europas größtem alljährlich stattfindendem<br />

Messeevent der Branche die Klinke in die Hand. AUTORIN: KARIN WALTER<br />

Als die Geschichte der LogiMAT vor<br />

14 Jahren auf dem alten Stuttgarter<br />

Messegelände begann, reichte<br />

es aus, für den Messebesuch maximal<br />

einen halben Tag einzuplanen. Heute<br />

reicht das längst nicht mehr aus. Denn die<br />

Messe ist seit der Auftaktveranstaltung im Jahr<br />

2002 Jahr für Jahr erheblich gewachsen. Und<br />

auch in ihrer 14. Ausgabe setzt die Fachmesse<br />

für Distribution, Material- und Informationsfluss<br />

ihren Wachstumskurs weiter fort.<br />

Die Jahresauftaktveranstaltung der Intralogistikbranche<br />

wird in diesem Jahr erstmals die gesamte<br />

Fläche des Stuttgarter Messegeländes<br />

einnehmen. Das entspricht einer Ausstellungsfläche<br />

von 13,5 Fußballfeldern. In das Logistik-<br />

Messejahr, das seinen Höhepunkt Anfang Juni<br />

mit der Messe CeMAT in Hannover findet, eilt<br />

die LogiMAT damit abermals mit einem Rekordwert<br />

von mehr als 1.200 Ausstellern voraus.<br />

Zahlreiche Aussteller quer durch alle<br />

Branchensegmente fokussieren die Ausrichtung<br />

ihrer Produktentwicklungen auf die<br />

Megatrends Industrie 4.0 und das Internet der<br />

Dinge. „Die beiden Megatrends sind neben<br />

dem E-Commerce die wesentlichen Treiber<br />

für die Handlungsfelder und Lösungsentwicklungen<br />

in der Intralogistik“, verweist Messeleiter<br />

Peter Kazander auf die für die LogiMAT<br />

derzeit wichtigsten Themenfelder. Das passend<br />

gewählte Messemotto „Innovativ agieren<br />

– Wandel gestalten“ spiegelt sich sowohl<br />

auf der Ausstellungsfläche als auch bei den<br />

zahlreichen messebegleitenden Fachforen<br />

wider.<br />

Innovationen aus allen Bereichen der Logistik<br />

Die 14. Ausgabe der LogiMAT bietet dem Fachpublikum<br />

die Möglichkeit, die Innovationskraft<br />

der Unternehmen aus allen Bereichen der Intralogistikbranche<br />

live zu erleben. Die größte<br />

Fläche nehmen auf der Messe traditionell die<br />

Aussteller der Bereiche Fördertechnik, Regalbau,<br />

Lager- und Betriebseinrichtungen ein.<br />

In den Hallen 1, 3 und 5 zeigen die Systemund<br />

Anlagenbauer ihre aktuelle Produktrange<br />

zur modernen und innovativen Materialflusssteuerung.<br />

Das Angebotsspektrum reicht von<br />

Weltneuheiten wie einem vollautomatischen,<br />

auf Bildverarbeitung basierten Scanportal für<br />

logistische Anwendungen bis hin zu Transportrobotern,<br />

die sich frei im Raum bewegen,<br />

Kleinladungsträger aufnehmen und sicher<br />

weitertransportieren.<br />

Ebenfalls in Halle 5 sowie in der kompletten<br />

Halle 7 stellen die Entwickler und Anbieter<br />

der Logistiksoftware ihre Neuheiten, Systeme,<br />

Module und Funktionsumfänge für effiziente<br />

Prozesssteuerung, Datenvernetzung und Informationsverarbeitung<br />

vor. Die dort präsentierte<br />

Produktpalette ist ungefähr so breit gefächert<br />

wie die Anwendungsgebiete von Intralogistiksoftware.<br />

In den Hallen 8 und 9 werden in diesem Jahr<br />

alle führenden Hersteller von Flurförderzeugen,<br />

fahrerlosen Transportfahrzeugen und<br />

Verladetechnik vertreten sein. Abgerundet<br />

wird die Leistungsschau durch Innovationen,<br />

die zum Teil erstmals vor einer breiten Öffentlichkeit<br />

vorgestellt werden. Dazu gehören zum<br />

Beispiel ein komplett neu entwickelter Kommissionier-<br />

und Dreiseitenstapler sowie ein<br />

neuentwickeltes Carry-Fahrzeug für Nutzlasten<br />

bis 1,2 Tonnen.<br />

Plattform für die Kundenpflege<br />

Ihren guten Ruf hat sich die LogiMAT über<br />

die Jahre hinweg als ausgezeichnete Informations-<br />

und Kontaktplattform für die<br />

Kundenpflege erarbeitet. Fachforen und<br />

Live-Events direkt in den Hallen vermitteln den<br />

Messebesuchern alle wichtigen Fachinformationen.<br />

Der Messebesuch lohnt sich also:<br />

„Viele Fachbesucher kommen mit konkreten<br />

Investitionsvorhaben nach Stuttgart – und<br />

profitieren von einem vollständigen Überblick<br />

über alle aktuellen Entwicklungen für effiziente<br />

Intralogistik“, sagt Peter Kazander. (WAL)<br />

KARIN WALTER<br />

29


INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

Innovative Einblicke in die Zukunft<br />

des Omnichannel-Handels<br />

Auf der Handelsplattform TradeWorld <strong>2016</strong> erörtern Experten die aktuellen Trends<br />

und Herausforderungen im Omnichannel sowie im Zeitalter der Digitalisierung<br />

und zeigen Lösungen für die Optimierung moderner Handels- und Vertriebsprozesse<br />

auf. PRESSESPIEGEL<br />

Die Handelsplattform Trade-<br />

World ist vom 08. bis 10.<br />

März zum dritten Mal in die<br />

LogiMAT, 14. Internationale<br />

Fachmesse für Distribution, Materialund<br />

Informationsfluss, eingebunden.<br />

Auf einer exponierten Ausstellungsfläche<br />

in Halle 6 auf dem Stuttgarter<br />

Messegelände präsentieren Aussteller<br />

ihre Produkte und Lösungen für den<br />

Erfolg im digitalen Handel und im gesamten<br />

Multichannel. Abgerundet<br />

wird das Ausstellerangebot durch ein<br />

hochkarätig besetztes Rahmenprogramm<br />

an den drei Messetagen. Auf<br />

dem Forum T in Halle 6 diskutieren Experten<br />

und Fachreferenten aus Industrie,<br />

Handel, Medien und Wissenschaft<br />

in einer Vortragsreihe mit fünf Veranstaltungen<br />

die aktuellen Trends und Herausforderungen<br />

für Omnichannel und<br />

zeigen dem Fachpublikum Lösungen<br />

für die Optimierung moderner Handelsund<br />

Vertriebsprozesse im E-Commerce<br />

auf.<br />

Unter dem Titel „Payment im Digital<br />

Commerce“ erörtert Prof. Dr. Hans-Gert<br />

Penzel, Geschäftsführer ibi research an<br />

der Universität Regensburg, am ersten<br />

Messetag mit seinen Gesprächspartnern<br />

die möglichen Bezahlverfahren<br />

im elektronischen Handel. „Ein hochinnovatives<br />

Feld, in dem es ständig neue<br />

Entwicklungen gibt, die sich in Bezug<br />

auf Kosten, Sicherheit und Kundenakzeptanz<br />

teils stark unterscheiden“,<br />

so der Payment-Experte. „Vor allem<br />

für Händler, die sich im Multikanalumfeld<br />

bewegen, stellt sich die Aufgabe,<br />

die Zahlungsabwicklungsprozesse über<br />

alle Kanäle so effizient wie möglich<br />

zu verzahnen.“ Diskutiert werden unter<br />

anderem Aspekte wie Risiko- und<br />

Forderungsmanagement sowie die Einbindung<br />

von Bezahldienstleistern.<br />

LOGIMAT TRADEWORLD 2015<br />

Das Fachforum „Urbane Logistik –<br />

Trends und Projekte auf der letzten<br />

Meile“ am zweiten Messetag greift aktuelle<br />

Lösungsansätze der City-Logistik<br />

auf und gibt einen Überblick über<br />

laufende Projekte bei der Haustürbelieferung.<br />

Praktiker aus der KEP-Branche<br />

stellen ihre Projekte vor Ort vor. Ein Experte<br />

vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />

und Logistik (IML) gibt mit einem<br />

Impulsvortrag einen Überblick über<br />

alternative Zustellkonzepte und zeigt<br />

den aktuellen Stand an Lösungen der<br />

urbanen Lieferprobleme.<br />

Die Basis für die Sicherheit und Effizienz<br />

der Prozesse im Omnichannel-<br />

Handel bildet eine leistungsfähige<br />

Software. Gemeinsam mit Software-<br />

Unternehmen und Anwendern aus<br />

bekannten Handelshäusern zeigt Prof.<br />

30 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Dr. Franz Vallée, Gründer VuP GmbH,<br />

Vallée und Partner, Beratung für Logistik<br />

& IT, im Fachforum „Software-Einsatz<br />

für Omnichannel“ am zweiten Messetag<br />

auf, wie Unternehmen Einfluss<br />

auf die Qualität der installierten Softwarelösung<br />

nehmen, um die Komplexität<br />

der Projekte zu reduzieren und den<br />

stationären Handel optimal mit dem E-<br />

Commerce zu kombinieren.<br />

Ein Kennzeichen des digitalen Handels<br />

ist der grenzüberschreitende Warenverkehr.<br />

Das internationale Geschäft<br />

bietet erhebliche Wachstumspotenziale<br />

für Onlinehändler. Wer diese nutzen<br />

will, muss auch im Fulfillment die richtigen<br />

Weichen stellen. Im Fachforum<br />

„Fulfillment: Fit fürs Auslandsgeschäft<br />

im E-Commerce“ am letzten Messetag<br />

zeigen Praktiker unter anderem auf,<br />

wie Händler im grenzüberschreitenden<br />

E-Commerce Hindernisse umgehen,<br />

die etwa durch zu hohe Lieferkosten<br />

und zu lange Lieferzeiten entstehen.<br />

Besonderes Augenmerk der Veranstaltungsreihe<br />

richtet sich auf die Frage,<br />

wie weit die Handelsunternehmen auf<br />

die Anforderungen von Digitalisierung<br />

und Mobile Payment vorbereitet sind<br />

oder wie sie sich besser darauf ausrichten<br />

können. „Retail 4.0 – Ist die<br />

Logistik fit für die Trends des digitalen<br />

Handels?“ lautet dann auch die zentrale<br />

Fragestellung, die im Rahmen des<br />

Zukunftsforums Handel <strong>2016</strong> am letzten<br />

Messetag diskutiert wird. „Die Digitalisierung<br />

macht auch vor dem Handel<br />

nicht halt“, erklärt Dr. Volker Lange,<br />

Leiter Verpackungs- und Handelslogistik,<br />

Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />

und Logistik (IML) und Moderator<br />

des Retail 4.0-Forums. „Omnichannel<br />

und mobile Technologien werden die<br />

zentralen Themen der kommenden<br />

Jahre sein. Das erfordert einerseits bei<br />

vielen Unternehmen ein Umdenken<br />

und zwingt anderseits zu strategischen,<br />

strukturellen und organisatorischen<br />

Veränderungen.“ Im Zuge der Digitalisierung<br />

werden aus Konsumenten<br />

potenzielle Händler, aus Händlern Produzenten<br />

und die Industrie übernimmt<br />

mit einem deutlich leichteren Zugang<br />

zum Konsumenten auch Handelsfunktionen.<br />

Damit müssen die Onlineund<br />

Offline-Geschäfte des Handels<br />

enger miteinander vernetzt werden.<br />

Das Zukunftsforum erläutert, welche<br />

Herausforderungen und Chancen<br />

sich daraus ergeben, welche mobilen<br />

Applikationen den Handel der Zukunft<br />

verändern werden und welche Konsequenzen<br />

das letztendlich für Logistik<br />

und Verpackung hat.<br />

Daneben präsentiert die Sonderausstellung<br />

„Alternative Fahrzeuge für<br />

die City-Logistik“ (Halle 6, Stand 6D41)<br />

emissionsarme Fahrzeuge, mit denen<br />

KEP-Dienstleister heute bereits arbeiten.<br />

Lieferdienste stehen angesichts von<br />

Umweltzonen, Einfahrbeschränkungen,<br />

erhöhtem Sendungsaufkommen<br />

und Verkehrsstaus in den Innenstädten<br />

vor erheblichen Herausforderungen.<br />

Einige der KEP-Dienstleister haben<br />

fahrzeugtechnisch darauf bereits<br />

reagiert. Die Redaktion der Zeitschrift<br />

LOGISTRA zeigt im Rahmen des Wettbewerbs<br />

für nachhaltige Stadtlogistik<br />

„LOGISTRA City Check“, mit welchen<br />

Konzepten und Fahrzeugen die Lieferdienste<br />

inzwischen arbeiten oder<br />

experimentieren. In der Sonderausstellung<br />

werden – vom Elektro-Lastwagen<br />

bis hin zum Pedelec-Lastenrad – zahlreiche<br />

dieser emissionsarmen Lösungen<br />

als Exponate vorgestellt.<br />

„Die thematisch zugeschnittenen<br />

Vorträge der TradeWorld bieten den<br />

Fachbesuchern aus Handel, Industrie<br />

und Fulfillment-Dienstleistung interessante<br />

neue Lösungen und Ideen<br />

zur Steigerung der Performance und<br />

zur Erschließung vorhandener Optimierungspotenziale<br />

in Handels- und<br />

Vertriebsprozessen“, fasst Dr. Petra<br />

Seebauer, Geschäftsführerin der EU-<br />

ROEXPO Messe- und Kongress-GmbH,<br />

München, und verantwortlich für die<br />

Handelsplattform TradeWorld, zusammen.<br />

„In Verbindung mit dem vielfältigen<br />

Ausstellerangebot bietet die<br />

TradeWorld damit ein spannendes<br />

Programm für die zukunfts- und wettbewerbsfähige<br />

Ausrichtung im Omnichannel-Handel.“<br />

(PS)<br />

Die<br />

Highlights<br />

der Lagerwelt<br />

LogiMAT, Messe Stuttgart<br />

08.03. bis 10.03.<strong>2016</strong><br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

in Halle 3, Stand 3C21<br />

Mehr Highlights unter:<br />

www.bito.at<br />

HALLE 3<br />

STAND<br />

3C21<br />

31


INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

TradeWorld nimmt Fahrt auf<br />

Die TradeWorld <strong>2016</strong> steigert ihre Ausstellerzahl und präsentiert sich im Rahmen<br />

der LogiMAT <strong>2016</strong> in exponierter Lage inmitten der Halle 6. Mit einem weitreichenden<br />

Informationsangebot zeigt die Handelsplattform Lösungen für die Gestaltung,<br />

Steuerung und Digitalisierung der Bereiche Einkauf, Marketing, Vertrieb,<br />

Payment, Distribution, Retourenmanagement und Aftersales. PRESSESPIEGEL<br />

JETZT ANMELDEN<br />

www.logimat-messe.de<br />

Die Digitalisierung der Lebenswelt<br />

stellt Industrie und Handel vor gänzlich<br />

neue Herausforderungen. Parallel<br />

zu ihren herkömmlichen Geschäftsmodellen<br />

müssen Unternehmen, die<br />

Handel betreiben, ihre Handels- und Vertriebsprozesse<br />

auf ein geändertes, durch zunehmend<br />

mobile Kommunikation geprägtes<br />

Bestellverhalten der Verbraucher ausrichten.<br />

„Multichannel, Omnichannel oder vielmehr<br />

Cross Channel, also die kanalübergreifende<br />

Verknüpfung der Vertriebskanäle von Offline-<br />

und Onlinehandel haben deutliche Auswirkungen<br />

auf das Zusammenspiel von Produzent,<br />

Handel, Dienstleister und Konsument“,<br />

erklärt Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin<br />

der EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH,<br />

München, und verantwortlich für die Handelsplattform<br />

TradeWorld.<br />

TREFFPUNKT: 8. - 10. MÄRZ / STUTTGART<br />

zum Erfolg im digitalen Handel und im gesamten<br />

Multichannel beitragen.“ Sie informiert<br />

über Software und ERP-Systeme und präsentiert<br />

Angebote im Bereich Fulfillment und Beratung.<br />

Diese wird vom 08. bis 10. März <strong>2016</strong> zum dritten<br />

Mal im Rahmen der Intralogistikmesse<br />

LogiMAT ausgerichtet. Der TradeWorld-Ausstellungsbereich<br />

wird dabei vom Veranstalter<br />

in Halle 6 der LogiMAT exponiert eingebunden.<br />

Direkt angrenzend sind Aussteller aus den Bereichen<br />

Verpackung und Kennzeichnung,<br />

Handling sowie Logistikdienstleister platziert.<br />

Durch diese Nähe ergeben sich hervorragende<br />

Synergien.<br />

Aktuelle Untersuchungen belegen, dass ein<br />

Großteil der Akteure über keine nachhaltige<br />

Strategie für eine effiziente Vernetzung der<br />

unterschiedlichen Vertriebskanäle und den<br />

damit verbundenen operativen Prozessen<br />

verfügt. „Insbesondere die zunehmende Digitalisierung<br />

verändert gewachsene Strukturen<br />

und stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen“,<br />

so Seebauer. „Die Handelsplattform<br />

TradeWorld präsentiert – von Einkauf,<br />

Marketing und Vertrieb über Distribution und<br />

Retourenmanagement bis hin zu Payment, Aftersales<br />

und IT – Lösungen und Produkte, die<br />

Im dritten Jahr ihrer Einbindung in die LogiMAT<br />

registriert der Veranstalter der TradeWorld, die<br />

EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH, eine<br />

deutliche Steigerung der Ausstellerzahlen gegenüber<br />

dem Vorjahr. „Die LogiMAT verzeichnet<br />

jedes Jahr mehr als 35.000 Fachbesucher,<br />

von denen sich ein Großteil auch mit Handelsaktivitäten<br />

beschäftigt“, erläutert Seebauer.<br />

„Sie finden bei den TradeWorld-Ausstellern exakt<br />

zugeschnittene Lösungsangebote für die<br />

Anforderungen moderner Handelsprozesse<br />

unter Retail 4.0. Darüber hinaus präsentieren<br />

zahlreiche Aussteller in den weiteren LogiMAT-<br />

Hallen ihre intralogistischen Produkte und Dienstleistungen<br />

für den reibungslosen Ablauf von<br />

Handelsprozessen.“<br />

Wie sich moderne Handels- und Vertriebsprozesse<br />

im E-Commerce optimaler gestalten<br />

lassen, zeigen die System- und Lösungsanbieter<br />

der TradeWorld <strong>2016</strong> in Stuttgart. So stellt<br />

beispielsweise mit der Lösung „e-Abruf“ die Essenzis<br />

GmbH (Halle 6, Stand 6G43) erstmals<br />

ein autarkes Komplettsystem vor, mit dem<br />

32 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


kleine und mittelständische Firmen die<br />

Beschaffung von C-Artikeln verbessern<br />

und damit ihre Bestände optimieren<br />

können. Andere Aussteller wie die Acteos<br />

GmbH & Co. KG (Halle 6, Stand<br />

6F21) oder die RELEX Solutions GmbH<br />

(Halle 6, Stand 6F15) fokussieren neben<br />

dem Bestandsmanagement gleich die<br />

gesamte Supply Chain. Acteos stellt<br />

dazu ein integriertes und synchronisiertes<br />

Supply Chain Management vor, das<br />

eine mehrstufige Bestandsoptimierung<br />

und die Steuerung der Logistikprozesse<br />

beinhaltet. Der finnische Softwareentwickler<br />

RELEX zeigt eine Big-Data-<br />

Lösung, die künftige Nachfrage prognostiziert,<br />

die Bestände vom Beginn der<br />

Lieferkette bis zum Point of Sale an den<br />

zukünftigen Bedarfen ausrichtet und so<br />

Lagerkosten optimiert.<br />

Aussteller wie die Königs Verwaltungs<br />

GmbH (Halle 6, Stand 6D26) präsentieren<br />

ein ganzheitliches Leistungsportfolio,<br />

das Zahlungs- und Forderungsmanagement<br />

ebenso umfasst wie<br />

Logistikdienstleistungen und Mehrwertdienste.<br />

Ergänzt werden diese Angebote<br />

der TradeWorld-Aussteller im<br />

Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung<br />

durch branchenübergreifende Lösungen,<br />

die einige Aussteller der Logi-<br />

MAT <strong>2016</strong> vorstellen. So zeigt etwa die<br />

Aventeon B.V. (Halle 7, Stand 7A68) mit<br />

„Logistics.ONE®“ eine mobile Lösung<br />

für die Distribution auf der letzten Meile.<br />

„Logistics.ONE®“ ist laut Angaben des<br />

Herstellers weltweit die erste mobile<br />

Lösung, die über ein Zusatzmodul auch<br />

die Bezahlung von Nachnahmelieferungen<br />

des Internethandels ermöglicht.<br />

der letzten Meile“ sowie „Retail 4.0 – Ist<br />

die Logistik fit für die Trends des digitalen<br />

Handels?“.<br />

Außerdem präsentiert die Sonderausstellung<br />

„Alternative Fahrzeuge für die<br />

City-Logistik“ in Halle 6, Stand 6D41,<br />

emissionsarme Fahrzeuge, mit denen<br />

die KEP-Dienstleister heute bereits arbeiten.<br />

Unter den Exponaten befinden<br />

sich diverse Elektro-Lastwagen<br />

sowie verschiedene Modelle an Lastenrädern.<br />

„Die Fachbesucher erleben<br />

eine weitreichende Produktvielfalt für<br />

unterschiedlichste Anwendungen und<br />

Optimierungspotenziale in den Handelsprozessen<br />

zwischen Industrie und<br />

Endverbraucher“, resümiert Seebauer.<br />

„Kombiniert mit dem thematisch zugeschnittenen<br />

Rahmenprogramm macht<br />

das die TradeWorld zur spannenden<br />

Handelsplattform für die zukunfts- und<br />

wettbewerbsfähige Ausrichtung im<br />

digitalen Handel und dem gesamten<br />

Multichannel.“<br />

(PS)<br />

LogiMAT <strong>2016</strong><br />

08.-10. März <strong>2016</strong><br />

Neue Messe Stuttgart<br />

Stand 3B03 in Halle 3<br />

Zudem befassen sich auf dem Forum<br />

T in Halle 6 an den drei Messetagen<br />

eine spannende Vortragsreihe und<br />

verschiedene Diskussionsrunden mit aktuellen<br />

Trends und Herausforderungen<br />

im Omnichannel-Handel. Die Fachbesucher<br />

finden vielfältige Themen rund<br />

um die Zukunft des Handels, wie z. B. zu<br />

„Fulfillment – Fit fürs Auslandsgeschäft<br />

im E-Commerce“, „Payment im Digital<br />

Commerce“, „Erfolgreicher Softwareeinsatz<br />

für Omnichannel“ oder „Urbane<br />

Logistik – Trends und Projekte auf<br />

making complexity simple<br />

Sicherheit, Flexibilität, Schnelligkeit. Mit den Open Shuttles von<br />

KNAPP sind dem innerbetrieblichen Transport keine Grenzen<br />

mehr gesetzt. Die fahrerlosen Transportsysteme finden sicher und<br />

schnell ihren Weg, und das völlig selbständig ohne optische oder<br />

physische Hilfsmittel.<br />

Sicherheit wird dabei groß geschrieben: Die einzigartige dynamische<br />

und autonome Navigationstechnologie reagiert schnell auf<br />

Menschen und andere Hindernisse. Selbstständig und flexibel werden<br />

Ausweichrouten geplant. Diese Lösung von KNAPP bringt Sie<br />

auf die Überholspur.<br />

KNAPP AG<br />

8075 Hart bei Graz | Austria<br />

sales@knapp.com<br />

www.knapp.com<br />

33


INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

Programm auf Kongressniveau<br />

Ein hochkarätig besetztes Rahmenprogramm mit 30 Fachforen und mehr als 100<br />

Referenten, drei Live-Events und zahlreichen Veranstaltungen der Aussteller bildet<br />

auf der 14. Internationalen Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss<br />

an allen drei Messetagen die Plattform für organisierten Wissenstransfer und<br />

Informationsaustausch. PRESSESPIEGEL<br />

JETZT ANMELDEN<br />

www.logimat-messe.de<br />

Auf den ausgewiesenen Podiumsund<br />

Sonderflächen in den Hallen<br />

1, 3, 4, 5, 6, 7 und 9 diskutieren<br />

Fachreferenten aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Medien die aktuellen Trends in<br />

der Intralogistik, ordnen Technologien ein und<br />

zeigen dem Fachpublikum Hintergründe und<br />

Perspektiven auf.<br />

Unterstützt wird die Veranstaltung von führenden<br />

Fachinstituten wie u. a. dem Industrieverband<br />

AIM Deutschland, dem Lehrstuhl<br />

für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der<br />

TU München, der Dualen Hochschule Baden-<br />

Württemberg Lörrach (DHBW), dem Institut<br />

für Fördertechnik und Logistik der Universität<br />

Stuttgart (IFT), dem Institut für Distributions- und<br />

Handelslogistik (IDH) des VVL e. V., dem Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss und Logistik (IML),<br />

dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung (IPA), dem Intralogistik-<br />

Netzwerk in Baden-Württemberg e. V. (I.N.)<br />

oder dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI).<br />

Mehrere Foren beleuchten unterschiedliche<br />

Facetten des Zukunftsprojektes Industrie<br />

4.0. So veranschaulicht am ersten Messetag<br />

Prof. Dr. Michael ten Hompel, Institutsleiter<br />

Fraunhofer IML, Dortmund, die Zusammenhänge<br />

von „Industrie 4.0 und Industrial Data<br />

Space®“.<br />

Ebenfalls am 8. März beschreibt Dr. Günter Ullrich<br />

die Anforderungen, die „Industrie 4.0 an<br />

fahrerlose Transportsysteme“ stellt. Unter der<br />

Überschrift „Auto-ID und Sensorik im Lichte<br />

von Industrie 4.0“ zeigt Wolf-Rüdiger Hansen,<br />

AIM Germany, Lampertheim, dann am nächsten<br />

Messetag die Bedeutung von automatischer<br />

Identifikation (AutoID), Sensoren und<br />

der Datenintegration für Industrie 4.0 auf,<br />

während Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Frankfurt<br />

University of Applied Sciences, sich bei<br />

„Rückverfolgbarkeit auf dem Weg zu Industrie<br />

4.0“ mit der Verknüpfung von Produktion,<br />

Logistik und IT in Big Data befasst. Unter dem<br />

Titel „Indoor-Navigation: Schlüsseltechnologie<br />

für Industrie 4.0“ vergleicht Prof. Dr. Michael<br />

Hauth, Vorstandsvorsitzender, Intralogistik-<br />

Netzwerk in Baden-Württemberg e. V., am<br />

dritten Messetag, dem 10. März, unterschiedliche<br />

Technologien zur Objektlokalisierung und<br />

ihr Leistungsspektrum für möglichst effiziente<br />

Materialflüsse.<br />

Als weitere Vortragsthemen beleuchten die<br />

eineinhalbstündigen Sequenzen unter anderem<br />

aktuelle Trends in der Verpackungslogistik,<br />

alternative Energiespeicher in der Flurfördertechnik,<br />

Folgen des demografischen<br />

Wandels, effizientes Customer Relationship-<br />

Management in der Logistik oder intelligente<br />

Kommissionierstrategien und vermitteln probate<br />

Lösungsansätze.<br />

Mit Einbindung der Handelsplattform Trade-<br />

World, die <strong>2016</strong> zum dritten Mal im Rahmen<br />

der LogiMAT veranstaltet wird, befassen sich<br />

neben der Thematisierung in LogiMAT-Foren<br />

wie „Logistik als Backbone des E-Commerce<br />

in B2B und B2C“ eine spannende Vortragsreihe<br />

und verschiedene Diskussionsrunden mit<br />

aktuellen Trends und Herausforderungen im<br />

Omnichannel-Handel. Die Foren werden in<br />

der Halle 6, im Ausstellungsbereich der Trade-<br />

World, veranstaltet. Das behandelte Themenspektrum<br />

reicht von „Payment im Digital<br />

Commerce“ und „Urbane Logistik – Trends<br />

und Projekte auf der letzten Meile“ über die<br />

Darstellung von Praxiserfahrungen beim „Softwareeinsatz<br />

für Omnichannel“ bis hin zu „Fulfillment<br />

– Fit fürs Auslandsgeschäft im E-Commerce“<br />

und der Fragestellung „Retail 4.0 – Ist<br />

die Logistik fit für die Trends des digitalen Handels?“.<br />

34 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Mit ausgesprochener Praxisnähe punkten die<br />

an allen drei Tagen ganztägig veranstalteten<br />

Live-Events auf den Sonderflächen in den Hallen<br />

4, 6, 7 und 9. Neben dem bewährten „Tracking<br />

& Tracing Theatre“ des Industrieverbandes<br />

AIM (Halle 4, Stand 4F05), das thematisch<br />

das „Industrie-Szenario“ in den Vordergrund<br />

rückt, gibt es eine zweite interaktive<br />

Sequenz in Zusammenarbeit mit der Firma SALT<br />

Solutions: „Industrie 4.0 ergreifbar“. Diese kann<br />

von den Besuchern selbstständig durchlaufen<br />

werden. Sie übernehmen dabei die Rolle von<br />

Objekten in der Produktionskette. Das Konzept<br />

Industrie 4.0 wird dadurch sehr anschaulich<br />

vermittelt. Unter dem Label „Logistra City<br />

Check“ (Halle 6, Stand 6D41) gibt es eine Sonderausstellung<br />

„Alternative Fahrzeuge für die<br />

City-Logistik“. Diese gibt einen Überblick, mit<br />

welchen emissionsarmen Fahrzeugen KEP-Dienstleister<br />

heute und morgen arbeiten.<br />

In Halle 7 (Stand 7A71) erwartet das „Logistik-<br />

Innovationsforum“ des Software-Unterneh-<br />

mens E+P die Fachbesucher. Darin sind Lösungen<br />

für aktuelle und zukünftige Megatrends<br />

in der Logistik, Industrie 4.0, Internet der Dinge<br />

und Big Data zu entdecken. Neben Android-<br />

Lösungen, Augmented- und Virtual-Reality-<br />

Datenbrillen werden unter anderem neue<br />

Optionen aus dem Bereich Analytics gezeigt.<br />

Unter der Überschrift „Wir machen Logistik!<br />

– Doch wie sieht die Praxis beim Transport<br />

aus?“ setzen sich in Halle 9 (Stand 9A77) die<br />

Experten von SELogCon und L.K.W. Schmid<br />

mit dem CTU-Code 2015 für Seecontainer und<br />

der Ladungssicherung auf Lkw im Vor- und<br />

Nachlauf auseinander. Überdies richtet das<br />

Stuttgarter IFT am zweiten Messetag auf dem<br />

Forum E in Halle 9 den „Intralogistics – Future<br />

– Technology-Tag“ aus. Unter der Leitung von<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Karl-Heinz Wehking, Leiter<br />

des Instituts für Fördertechnik und Logistik (IFT),<br />

Universität Stuttgart, werden darin neue Technologien<br />

in der Intralogistik vorgestellt und in<br />

ihrer Bedeutung gewichtet. (PS)<br />

MaxiLog ® ; die neue Big Box<br />

Glattwandig, leichtgewichtig und stark<br />

Glattwandig<br />

Leicht zu reinigen / zu entleeren<br />

Leichtgewichtig<br />

mehr frische und gefrorene Produkte auf jedem LKW<br />

Stark<br />

4500 kg Stapellast<br />

Großes Innenvolumen<br />

Schnelle Trocknung<br />

Leichtes und schnelles Handling<br />

Abflussvorrichtungen<br />

Starker Boden<br />

Vielseitige<br />

Produktserie<br />

Varianten mit 4 Füßen, 2 Kufen und 3 Kufen<br />

sind in geschlossener und perforierter Version<br />

verfügbar, um allen industriellen Anforderungen von<br />

der Lebensmittelverarbeitung bis zur Pharmaindustrie<br />

und Landwirtschaft gerecht zu werden.<br />

Individualisierung & Verfolgung<br />

35


Suche nach...<br />

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INTRA<strong>LOGISTIK</strong><br />

Wegweiser für die Intralogistik<br />

LogiMAT <strong>2016</strong> belegt erstmals das komplette Stuttgarter Messegelände. Aussteller<br />

verschiedener Bereiche warten mit einer Vielzahl von Innovationen und Neuprodukten<br />

auf. Industrie 4.0, das Internet der Dinge und der anhaltend wachsende<br />

E-Commerce sind die bestimmenden Themen bei Lösungsanbietern und im<br />

hochkarätigen Rahmenprogramm. Zum dritten Male wird im Rahmen der Logi-<br />

MAT die TradeWorld, „Die Plattform für moderne Handelsprozesse“ ausgerichtet.<br />

PRESSESPIEGEL<br />

„Dank der optimalen Lage und Architektur<br />

des Messegeländes steht die<br />

LogiMAT <strong>2016</strong> dennoch für einen effizienten<br />

Messebesuch“, erklärt Peter Kazander,<br />

Geschäftsführer der EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH, München,<br />

Veranstalter der LogiMAT <strong>2016</strong>. „Mit der<br />

kompakten Anordnung und inhaltlich<br />

klaren Strukturierung der Hallen, die die<br />

Besucher gezielt zu den einzelnen Ausstellungsschwerpunkten<br />

führen, bleibt<br />

die LogiMATa die Informationsplattform<br />

der kurzen Wege.“<br />

Unter dem Motto „Innovativ<br />

agieren – Wandel gestalten“<br />

präsentieren Anbieter von Produkten,<br />

Services und Lösungen<br />

im Bereich Intralogistik vom 08. bis 10.<br />

März <strong>2016</strong> auf der LogiMAT in Stuttgart ihr<br />

Leistungsspektrum für effiziente Prozesse<br />

beim innerbetrieblichen Umschlag und<br />

Transport sowie bei der Datenerfassung,<br />

-verarbeitung und Prozesssteuerung im<br />

Lager. In einer einzigartigen Vielfalt von<br />

Angeboten für die Intralogistik zeigen<br />

mehr als 1.200 internationale Aussteller<br />

LOGIMAT TRADEWORLD 2015<br />

(+10 Prozent) aus 32 Ländern auf dem<br />

Stuttgarter Messegelände ihre aktuellen<br />

Lösungsangebote und Produktentwicklungen<br />

für eine intelligente, zukunftsfähige<br />

Intralogistik. Erstmals belegt die<br />

LogiMAT dafür mit allen acht Hallen<br />

und insgesamt 95.000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche (+12 Prozent) das<br />

komplette Messegelände am Stuttgarter<br />

Flughafen – und untermauert damit<br />

nicht zuletzt ihre exponierte Positionierung<br />

als größte jährlich stattfindende<br />

Intralogistikmesse in Europa.<br />

Flankiert von dem traditionell hochkarätig<br />

besetzten, informativen Rahmenprogramm<br />

sowie den Informationsangeboten<br />

von den Ausstellern und<br />

den teilnehmenden Organisationen reflektiert<br />

die LogiMAT <strong>2016</strong> einmal mehr<br />

das gesamte Spektrum an Produkten,<br />

Services und Lösungen, Marktplayern<br />

und der gegenwärtig bestimmenden<br />

Trendthemen. „Die vorgestellten Lösungsangebote<br />

zeigen die Wege auf, wie<br />

Unternehmen ihre intralogistischen Prozesse<br />

optimieren, um innovativ handeln<br />

und künftigen Wandel in der Intralogistik<br />

einbinden zu können“, so Kazander.<br />

„Die Zukunft in der Intralogistik hat bereits<br />

begonnen.“<br />

Die Zukunft fordert wandelbare, flexible<br />

Systeme für die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

und dies gleichermaßen von Unternehmen<br />

wie jenen des Technologie- und Logistikstandortes<br />

Deutschland insgesamt.<br />

Einen Vorgeschmack auf die Produktund<br />

Lösungsangebote beziehungsweise<br />

-ansätze erhalten die Besucher der 14.<br />

Internationalen Fachmesse für Distri-<br />

38 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


ution, Material- und Informationsfluss.<br />

Zahlreiche Aussteller quer durch alle<br />

Branchensegmente adressieren bei der<br />

Ausrichtung ihrer Produktentwicklungen<br />

ausdrücklich die Megatrends Industrie<br />

4.0 und Internet der Dinge. „Die beiden<br />

Megatrends sind neben dem E-Commerce<br />

die wesentlichen Treiber für die<br />

Handlungsfelder und Lösungsentwicklungen<br />

in der Intralogistik“, urteilt Kazander.<br />

„Sie sind als Zukunftsprojekte<br />

ausgewiesen und werden noch einige<br />

Entwicklungszyklen prägen.“<br />

Die Hallenzuteilung auf der LogiMAT ist<br />

übersichtlich nach Segmenten strukturiert.<br />

Die größte Fläche nehmen dabei<br />

die Aussteller der Bereiche Fördertechnik,<br />

Regalbau, Lager- und Betriebseinrichtungen<br />

ein. In den Hallen 1, 3 und 5<br />

zeigen die System- und Anlagenbauer<br />

ihre aktuelle Produktrange und Innovationen<br />

für koordinierte Materialflüsse.<br />

Das Angebotsspektrum neben den<br />

Komplettanbietern reicht von Weltneuheiten<br />

wie dem auf Bildverarbeitungstechnologie<br />

basierenden, vollautomatischen<br />

Scanportal für logistische<br />

Anwendungen (Datalogic ADC S.r.L.,<br />

Halle 3, Stand 3D50) bis hin zu Transportrobotern,<br />

die sich frei im Raum bewegen,<br />

zwei Kleinladungsträger oder<br />

-Stapel aufnehmen, verfahren und absetzen<br />

(Förster & Krause GmbH, Halle 3,<br />

Stand 3C47) können. Das Fachpublikum<br />

kann neu entwickelte Durchlaufregale<br />

mit integriertem Lesetunnel (Schmale<br />

Logtec GmbH, Halle 1, Stand 1G18)<br />

und vertikale Liftmodule für die Handhabung<br />

und Lagerung von Kleinteilen<br />

in Augenschein nehmen, die fünf Behälter<br />

sowohl vertikal als auch horizontal<br />

bewegen können (EffiMat Storage<br />

Technology A/S, Halle 1, Stand 1B66).<br />

Weitere Neuheiten werden unter anderem<br />

in den Bereichen fahrerloser<br />

Transportfahrzeuge (u. a. Egemin Automation,<br />

Halle 1, Stand 1G64), innovativer<br />

Anlagenbediengeräte für acht- bis<br />

zehnmal höhere Durchsätze als bei herkömmlichen<br />

Regalbediengeräten (Daifuku<br />

Co., Ltd., Halle 3, Stand 3D41) oder<br />

mit der Markteinführung einer mobilen<br />

Lösung für das Entladen und Palettieren<br />

von Gütern aus Containern (Copal<br />

Development B.V., Halle 3, Stand 3A77)<br />

vorgestellt.<br />

Ebenfalls in Halle 5 sowie in der kompletten<br />

Halle 7 stellen die Entwickler<br />

und Anbieter der Logistiksoftware<br />

ihre Neuheiten, Systeme, Module und<br />

Funktionsumfänge für effiziente Prozesssteuerung,<br />

Datenvernetzung und<br />

Informationsverarbeitung vor. Die dort<br />

präsentierte Produktpalette ist so breit<br />

gefächert wie die Anwendungsgebiete<br />

der Intralogistiksoftware. So sind ebenso<br />

aktuelle Lösungen für den Außenhandel,<br />

etwa Zollabwicklungssysteme (u. a.<br />

„Die LogiMAT gilt als Trendbarometer,<br />

Informations- und Kontaktplattform für<br />

die Kundenpflege sowie als wichtige<br />

Arbeitsmesse“, erklärt Kazander. „Viele<br />

Fachbesucher kommen mit konkreten<br />

Investitionsvorhaben nach Stuttgart –<br />

und profitieren von einem vollständigen<br />

Überblick über alle aktuelle Entwicklungen<br />

für effiziente Intralogistik.“<br />

Wir bringen<br />

Ordnung<br />

in Bewegung.<br />

Als Teil des Geschäftsfelds Logistik-Systeme des internationalen<br />

Technologiekonzerns Körber entwickeln und realisieren wir für<br />

Sie als Generalunternehmer innovative, ganzheitliche Konzepte<br />

für Anlagenprozesse.<br />

Effi ziente Lösungen aus einer Hand, die durch eine zukunfts fähige<br />

Produktion und Fertigung sowie wirtschaftliche interne Logistik Ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.<br />

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Körber Logistik-Systeme auf der LogiMAT <strong>2016</strong> vom 8. bis 10. März <strong>2016</strong><br />

in Halle 1, Stand 1C16 und Halle 7, Stand D55.<br />

Aberle GmbH<br />

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39


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BEO GmbH, Halle 7, Stand 7C28), zu sehen, wie<br />

auch Transportmanagement-Systeme oder ein<br />

als Weltneuheit gezeigtes Staplerleitsystem mit<br />

Laserortung für die autarke Lokalisierung ohne<br />

die herkömmlichen Referenzpunkte oder Stützstellen<br />

(IdentPro GmbH, Halle 7, Stand 7F75).<br />

Hinzu kommen beispielsweise Einstiegsversionen<br />

für Cloud-Anwendungen in KMU (CIM<br />

Logistik-Systeme GmbH, Halle 7, Stand 7C38),<br />

omnichannelfähige Systeme zur zentralen<br />

Steuerung der gesamten Retaillogistik (Sievers-SNC<br />

Computer & Software GmbH & Co.<br />

KG, Halle 7, Stand 7B64) oder Optimierungsverfahren<br />

mit kombinierter Betrachtung von Produktion<br />

und Logistik sowie der Steuerung ganzer<br />

Logistiknetze (PSI Logistics GmbH, Halle 7,<br />

Stand 7D76).<br />

Vielfach ergänzen System- und Anlagenbauer<br />

im Bereich Fördertechnik, aber auch die<br />

Flurförderzeuge-Hersteller – nicht selten durch<br />

Unternehmenszukäufe – ihr klassisches Angebotsspektrum<br />

durch IT-Lösungen. Das von ihnen<br />

auf der LogiMAT vorgestellte IT-Angebot<br />

reicht von der Materialflusssteuerung und dem<br />

Ressourcen- und Fuhrparkmanagement bis hin<br />

zu Lagerverwaltungssystemen. „Die beiden<br />

Segmente Fördertechnik und Software sowie<br />

der Bereich der Flurförderzeuge inklusive<br />

fahrerloser Transportfahrzeuge und -systeme<br />

verzeichnen bei der LogiMAT <strong>2016</strong> die größte<br />

Ausstellernachfrage“, erläutert Kazander. „Das<br />

Wachstum bei Ausstellerzahl und Ausstellungsfläche<br />

unterstreicht die hohe Bedeutung der<br />

drei Segmente für die Prozesse der Intralogistik.“<br />

In den Hallen 8 und 9 stoßen die Fachbesucher<br />

der LogiMAT <strong>2016</strong> auf geballte Staplerkompetenz.<br />

Alle führenden Hersteller der<br />

Flurförderzeuge, fahrerlosen Transportfahrzeuge<br />

und der Verladetechnik sind mit ihren<br />

Produkt- und IT-Entwicklungen auf dem aktuellen<br />

Stand der Technik vertreten. Sie bieten einen<br />

Gesamtüberblick über die Neuentwicklungen<br />

der Staplerbranche. So präsentiert einer<br />

der Keyplayer bei fahrerlosen Transportförderzeugen<br />

(JBT Corporation Automated Systems,<br />

Halle 9, Stand 9C51) auf der LogiMAT <strong>2016</strong> erstmals<br />

in Kontinentaleuropa ein automatisiertes<br />

fahrerloses Staplersystem, das speziell für mittelständische<br />

Unternehmen entwickelt wurde.<br />

Material Handling, Halle 8, Stand 8D03), kleine,<br />

kompakte Unterfahr-Fahrzeuge und Schlepper<br />

mit intelligenter 3D-Sensorik (E&K Automation<br />

GmbH, Halle 8, Stand, 8D50) sind nur ein kleiner<br />

Ausschnitt dessen, was das Fachpublikum an<br />

Neuheiten erwarten kann. Abgerundet wird<br />

die Leistungsschau durch Innovationen, die<br />

zum Teil erstmals auf der LogiMAT <strong>2016</strong> vorgestellt<br />

werden. Dazu gehören beispielsweise<br />

ein komplett neu entwickelter Kommissionierund<br />

Dreiseitenstapler (Jungheinrich AG, Halle<br />

9, Stand 9B02 und 9B04), ein neuentwickeltes<br />

Carry-Fahrzeug für Nutzlasten bis 1,2 Tonnen<br />

(Grenzebach Maschinenbau GmbH, Halle 9,<br />

Stand 9C37) oder auch die jüngsten Entwicklungen<br />

bei alternativen Antriebstechniken wie<br />

der Brennstofftechnologie (Hald & Grunewald<br />

GmbH, Halle 8, Stand 8B03).<br />

Die Handelsplattform TradeWorld präsentiert<br />

sich mit gesteigerter Ausstellerzahl zum dritten<br />

Male im Rahmen der LogiMAT. In exponierter<br />

Lage inmitten der Halle 6 bietet sie ein weitreichendes<br />

Informationsangebot für Lösungen<br />

zur Gestaltung, Steuerung und Digitalisierung<br />

der Bereiche Einkauf, Marketing, Vertrieb, Payment,<br />

Distribution, Retourenmanagement und<br />

Aftersales.<br />

Ergänzt und vertieft werden die Themen der<br />

Intralogistik auf der LogiMAT <strong>2016</strong> wieder durch<br />

ein erstklassig besetztes Rahmenprogramm auf<br />

Kongressniveau. Fachforen und Live-Events<br />

direkt in den Hallen vermitteln die wichtigsten<br />

Informationen. „Die global vernetzten Systeme<br />

werden die Automatisierung der Prozesse weiter<br />

voranführen“, resümiert Kazander. „Jedes auf<br />

der LogiMAT gezeigte Exponat ist dabei als<br />

Mosaikstein der technologischen Entwicklungen<br />

und Systemkonzeptionen eines zunehmend<br />

dynamisierten Ganzen zu sehen.“ Handel und<br />

Dienstleister setzen zunehmend auf Automation<br />

und die Verknüpfung ihrer Systemwelten mit<br />

der Produktion. Die damit verbundenen Investitionen<br />

in IT sowie Ident-, Lager- und Fördertechnik<br />

werden die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen stärken. Mit ihrem einzigartigen<br />

Überblick über die aktuellen Lösungsangebote<br />

bietet die LogiMAT <strong>2016</strong> einen optimalen Wegweiser<br />

für die zukunftsfähige Ausrichtung der<br />

Intralogistik in Industrie, Handel und bei Dienstleistern.<br />

Ein neuer Multifunktionsstapler mit Mast (Crown<br />

Gabelstapler GmbH & Co. KG, Halle 8, Stand<br />

8A03), eine Serie neuer Deichselstapler (Cesab<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.<br />

logimat-messe.de bzw. www.tradeworld.de<br />

(PS)<br />

40 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Top-Breakout-Kandidaten<br />

KION und Jungheinrich: Zwei Top-Breakout-Kandidaten aus dem Megatrend<br />

Industrie 4.0 bringen sich in Stellung! AUTOR: MARTIN SPRINGMANN<br />

Industrie 4.0 - der heißeste Sektortrend,<br />

der <strong>2016</strong> gespielt werden<br />

dürfte. Die fortschreitende Automatisierung<br />

und Optimierung von Prozessen<br />

und Abläufen in Verbindung mit<br />

einer ganzheitlichen Vernetzung von<br />

Produktentwicklung, Produktion, Logistik<br />

und Kunden hält in allen Bereichen<br />

Einzug. Auch im Logistiksegment ist "Industrie<br />

4.0" eines der Trendthemen. Denn<br />

vor allem E-Commerce-Unternehmen<br />

wie Amazon oder Zalando investieren<br />

derzeit massiv in eine Automatisierung<br />

der Prozesse, um Kosten zu senken und<br />

für mehr Effizienz zu sorgen. An dieser<br />

Stelle wollen wir mit KION und Jungheinrich<br />

zwei Profiteure dieses Trends näher<br />

unter die Lupe nehmen, zumal beide<br />

Werte sich auch charttechnisch in einer<br />

aussichtsreichen Ausgangsposition befinden:<br />

Bei einem Ausbruch über den<br />

kurzfristigen Abwärtstrend bietet sich bei<br />

beiden Aktien Aufwärtspotenzial!<br />

KION - Logistik-Spezialist mit attraktivem<br />

Produktportfolio!<br />

Einer der führenden Profiteure ist KION.<br />

Der Konzern gilt als die weltweite Nummer<br />

Zwei bei Flurförderfahrzeugen und<br />

hat sich in diesem Segment vor allem<br />

mit innovativen Modellen eine gute Ausgangsposition<br />

verschafft. Dabei treibt<br />

die Konzerntochter STILL die Entwicklung<br />

neuer selbstfahrender Modelle immer<br />

weiter voran und arbeitet daneben<br />

unter anderem mit Partnern wie SAP<br />

an neuen ausgefeilten Konzepten im<br />

Bereich Intralogistiklösungen. Mit dem<br />

"cubeXX" hat man außerdem ein selbstfahrendes<br />

Fahrzeug im Programm, das<br />

sich entsprechend den jeweiligen Anforderungen<br />

vom Routenzug in einen<br />

Niederhubwagen oder vom Kommissionierer<br />

in ein Doppelstockfahrzeug<br />

verwandelt. Derartige autonome Transportsysteme,<br />

die in der Lage sind, gleichzeitig<br />

Online-Bestellungen selbstständig<br />

zu verarbeiten, sind gefragt. Gleiches<br />

gilt für Intralogistiklösungen und innovative<br />

warehouse-Management-Systeme.<br />

In diesem Segment wurde die hauseigene<br />

Entwicklung unter der Direktive<br />

von CEO Riske zuletzt weiter forciert.<br />

Zukäufe wie die Übernahme der auf<br />

Lösungen zur Automatisierung in Warenlagern,<br />

Distributionszentren oder in der<br />

Produktion spezialisierten Egemin Group<br />

ergänzen das Portfolio dabei.<br />

In Verbindung mit den robusten Aussichten<br />

im Kerngeschäft ergeben sich<br />

bei KION gute Aussichten, Umsatz und<br />

Ergebnis in den kommenden Jahren<br />

nachhaltig zu verbessern. So gehen die<br />

Analystenerwartungen für <strong>2016</strong> von einem<br />

Gewinnanstieg auf 2,50 Euro je Aktie<br />

aus, nach 1,76 Euro je Aktie 2014. Für<br />

<strong>2016</strong> wird im Konsens ein EPS von 3,02<br />

Euro erwartet. Damit liegt das KGV auf<br />

Basis der Schätzungen für <strong>2016</strong> bei 14,2.<br />

Nachdem sich die Aktie nach der Korrekturbewegung<br />

der vergangenen Wochen<br />

im Bereich oberhalb der Marke<br />

von 42,00 Euro stabilisieren konnte, gelingt<br />

aktuell der Ausbruch aus dem kurzfristigen<br />

Abwärtstrend. Es bietet sich an,<br />

diesem mit enger Risikotoleranz im Bereich<br />

des gestrigen Tagestiefs zu folgen.<br />

Jungheinrich - Zukunftsweisende Warehouse-Management-Lösungen<br />

Ein weiterer aussichtsreicher Vertreter<br />

aus diesem Segment ist Jungheinrich.<br />

Der Konzern gilt ebenfalls als einer der<br />

führenden Anbieter im Bereich Flurförderfahrzeuge<br />

mit operativem Schwerpunkt<br />

in Europa. Hervorstechendstes<br />

Merkmal ist die Expertise bei Lager- und<br />

Regalsystemen. In diesem Segment gilt<br />

Jungheinrich als einer der innovativsten<br />

Anbieter und hat eine breite Auswahl<br />

an Mehrplatzregalen, Hochregalen, Einfuhr-<br />

und Durchfahrregalen, Durchlaufund<br />

Einschubregalen, verfahrbaren<br />

Regalen, Systembühnen. Dabei bietet<br />

man unter anderem manuelle, Semiautomatik-<br />

oder Automatik-Lagersysteme<br />

an, die sich individuell mit Lagerverwaltungslösungen<br />

und passenden Flurförderfahrzeugen<br />

kombinieren lassen.<br />

Damit lassen sich ganzheitliche Warehouse-Systeme<br />

realisieren. Neben konzerneigenen<br />

Anstrengungen im F&E<br />

Bereich wird das Portfolio in diesem<br />

Segment durch gezielte Übernahmen<br />

wie den Kauf der auf Lager- und Transporttechnik<br />

spezialisierten MIAS Group<br />

sukzessive verstärkt und ausgebaut.<br />

Die Konsenserwartungen für 2015 liegen<br />

bei einem Gewinn von 4,07 Euro je Aktie,<br />

während für <strong>2016</strong> ein Ergebnisanstieg<br />

auf 4,49 Euro je Aktie prognostiziert wird.<br />

In 2017 wird ein Gewinn von 4,98 Euro je<br />

Aktie erwartet. Damit weist Jungheinrich<br />

ein KGV 17(e) von 14,7 auf. Die Aktie von<br />

Jungheinrich konnte sich im Zuge der allgemeinen<br />

Marktkorrektur relativ gut behaupten<br />

und stabilisierte sich oberhalb<br />

der Marke von 70 Euro. Mit dem freundlichen<br />

Gesamtmarkt im Rücken nähert<br />

sich der Wert dem kurzfristigen Abwärtstrend.<br />

Diese Stabilität könnte ein Indiz<br />

dafür sein, dass die Konsenserwartungen<br />

bei Jungheinrich recht konservativ ausfallen<br />

und möglicherweise übertroffen<br />

werden könnten. Hier sehen wir in den<br />

kommenden Handelstagen gute Chancen,<br />

dass dieser überwunden wird. In<br />

diesem Zusammenhang ist Jungheinrich<br />

ein aussichtsreicher Breakout-Kandidat!<br />

(MS) 22.01.<strong>2016</strong> / www.traderfox.de<br />

41


FINANZMARKT <strong>LOGISTIK</strong><br />

<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS<br />

STRATEGIE<br />

Weshalb wir uns in<br />

Zeiten wie diesen mit<br />

der Börse beschäftigen?<br />

Das hat verschiedene<br />

Gründe.<br />

Allen voran, weil wir es<br />

uns zutrauen, besser zu<br />

sein als der Markt oder<br />

so mancher Fondsmanager<br />

...<br />

In die „Logistik“ investieren<br />

Der Markt für Angebote zur privaten Kapitalanlage befindet<br />

sich in einem radikalen Umbruch. Moderne FinTech-Unternehmen<br />

fordern die klassischen Banken und Fondsanbieter<br />

heraus. wikifolio.com hat sich dabei als führende europäische<br />

Online-Plattform für Anlagestrategien von privaten Tradern<br />

und professionellen Vermögenverwaltern etabliert.<br />

AUTOREN: BERNHARD LEHNER, DR. MICHAEL BÜRKER<br />

Börsenkurse rauf und<br />

runter, einmal tief Luft<br />

holen und würfeln, ob<br />

und wann sich die Aktien,<br />

der Fonds „erfangen“!?<br />

Wir wollen neue<br />

Wege beschreiten mit<br />

unserem Zertifikat LOG-<br />

EXP.<br />

So können wir in unsere<br />

Branche, die Logistik,<br />

investieren - sowohl in<br />

steigende als auch fallende<br />

Kurse. Obendrein<br />

obliegt es dem<br />

Trader, ob und wie oft<br />

das Portfolio gedreht<br />

wird sowie wie hoch<br />

oder niedrig die Cash<br />

Position angesetzt ist ...<br />

Mit unserer <strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong><br />

Strategie wollen<br />

wir am Markt mitverdienen,<br />

in unsere liebgewonnene<br />

Branche<br />

Logistik investieren und<br />

mit aktivem Trading<br />

(Kauf, Verkauf) ein alternatives<br />

Portfolio für<br />

Investoren und Jedermann<br />

bieten. Investitionen<br />

in unser Zertifikat<br />

beginnen bereits ab<br />

100 EUR, das Papier ist<br />

jederzeit einsehbar und<br />

täglich über die Börse<br />

handelbar.<br />

Markus Jaklitsch<br />

Herausgeber, Inhaber<br />

Immer mehr Bürger suchen neue Wege, ihr<br />

Geld eigenverantwortlich anzulegen. 20<br />

Prozent tun das bereits heute ohne professionelle<br />

Beratung. Rund jeder Vierte (22 %)<br />

vertraut auf Tipps fachkundiger Freunde und<br />

Bekannter. Jeder Zehnte (11 %) nutzt das Internet<br />

als Informationsquelle – bei den Selbstentscheidern<br />

sind es knapp 30 Prozent (29 %).<br />

So die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen<br />

Umfrage der GfK Marktforschung im<br />

Auftrag von wikifolio.com.<br />

Auf der Social-Trading-Plattform können Kapitalanleger<br />

derzeit in knapp 3.900 wikifolio-<br />

Zertifikate investieren. Seit dem Start im August<br />

2012 wurden über 4,3 Mio. Handelsaktionen<br />

mit einem Volumen von über 7,2 Mrd. Euro<br />

ausgelöst (Stand: 04.12.2015). wikifolio-Zertifikate<br />

sind nach Auffassung der Jury der Zertifikate-Awards<br />

2015 „eine der spektakulärsten<br />

Neuerungen der vergangenen Jahre und<br />

gehören längst auch zu den wichtigsten<br />

Treibern im Börsenhandel mit Zertifikaten“. Im<br />

abgelaufenen Jahr waren sie die Nummer<br />

1 der Kundenorders im Segment Index- und<br />

Partizipationsprodukte der Börse Stuttgart (Euwax).<br />

Nach Umsatz landeten sie auf Rang 2.<br />

„Dieses Ergebnis wurde ausschließlich durch<br />

Vermarktung über Online-Kanäle erzielt“,<br />

hebt wikifolio-Gründer und CEO Andreas Kern<br />

hervor. „Hier haben wirklich nur die Kapitalanleger<br />

entschieden, welches Investmentprodukt<br />

sie gut finden und kaufen möchten.“<br />

Social Trading: An erfolgreichen Anlagestrategien<br />

partizipieren<br />

Bei wikifolio.com können sowohl erfahrene<br />

Privatanleger als auch Vermögensverwalter<br />

ihre Handelsstrategien als wikifolios auflegen.<br />

Zusätzlich können auf der Online-Plattform<br />

alle Käufe, Verkäufe und Kommentare der<br />

Social Trader in Echtzeit eingesehen werden.<br />

wikifolio-Zertifikate sind bei allen Banken, über<br />

die Börse Stuttgart und den Handelsplatz von<br />

Lang & Schwarz handelbar.<br />

Vermögensverwalter profitieren mit wikifolios<br />

von den Chancen der Digitalisierung<br />

Über die Plattform können sie ihre selbst entwickelten<br />

Anlagestrategien vermarkten und<br />

Expertise, Leistung sowie Performance transparent<br />

und in Echtzeit zeigen. Sie erschließen<br />

sich damit eine Alternative zu vermögensverwaltenden<br />

Fonds und Zugang zu neuen<br />

Anlegergruppen. Diese Möglichkeit nutzen<br />

bereits knapp zehn Prozent aller Vermögensverwalter<br />

in Deutschland.<br />

wikifolio.com ist die führende europäische<br />

Online-Plattform für Anlagestrategien von<br />

privaten Tradern und professionellen Vermögensverwaltern.<br />

Das Finanz-Technologie-<br />

Unternehmen wurde im August 2012 in Wien<br />

gegründet und im Dezember 2014 in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt.<br />

Vorstandsvorsitzender der wikifolio Financial<br />

Technologies AG ist der Gründer Andreas Kern.<br />

Gesellschafter des Unternehmens sind u. a.:<br />

VHB Ventures GmbH, die Beteiligungsgesellschaft<br />

der Verlagsgruppe Handelsblatt, das<br />

Emissionshaus Lang & Schwarz AG sowie das<br />

Venture Capital Unternehmen Speed Invest<br />

GmbH. In Deutschland arbeitet wikifolio.com<br />

mit der Börse Stuttgart, der comdirect bank,<br />

der Consorsbank, dem Sparkassen Broker, der<br />

OnVista Group, Finanzen100 und Wallstreet-<br />

Online zusammen.<br />

Weiterführende Informationen erhalten Sie<br />

unter http://invest.logistik-<strong>express</strong>.com sowie<br />

unter www.wikifolio.com/de/LOGEXP<br />

42 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


„Logistik bewegt“<br />

IN DIE <strong>LOGISTIK</strong> INVESTIEREN MIT<br />

DER <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS STRATEGIE<br />

Alternative zu direkter Geldanlage in Aktien, Anleihen und Fonds<br />

wikifolio.com ist Marktführer bei Social Trading<br />

Handelsaktionen in Echtzeit einsehbar<br />

Trader Aktivität<br />

Kauf und Verkauf über die Börse<br />

Bei allen Banken, Sparkassen, Online Brokern erhältlich<br />

Informationen erhalten Sie über www.logistik-<strong>express</strong>.com<br />

sowie über www.wikifolio.com/de/LOGEXP<br />

43


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Ersatzteillogistik fordert heraus<br />

Permanente Verfügbarkeit bei großer Ersatzteilvielfalt ist in der Ersatzteillogistik für<br />

viele Unternehmen eine große Herausforderung. Mit neuen Sichtweisen lassen<br />

sich Optimierungen erreichen. REDAKTION<br />

führt dazu, dass die Betreiber häufig eigene<br />

Lager verwalten, wo die Ersatzteile gelagert<br />

werden, um sie rasch verfügbar zu haben<br />

und nicht warten zu müssen, bis das Ersatzteil<br />

vom Hersteller geliefert wird. Dieses durchaus<br />

nachvollziehbare Sicherheitsdenken bringt<br />

es mit sich, dass bei den Betreibern mitunter<br />

beachtliche Bestände an Ersatzteilen verwaltet<br />

werden, die Kapital binden oder es im<br />

Worst Case-Szenario sogar vernichten. Dabei<br />

könnten Ersatzteilbestände reduziert und<br />

Kosten eingespart werden, würde man in der<br />

Ersatzteillogistik neue Wege beschreiten, ist<br />

Thomas Heller, Abteilungsleiter für den Bereich<br />

Unternehmenslogistik beim Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund,<br />

überzeugt. Neue Wege beschreiten heißt: Offenheit,<br />

Bereitschaft zur Vernetzung und zum<br />

Wissensmanagement. Das sowohl beim Hersteller<br />

als auch beim Betreiber.<br />

VERFÜGBARKEIT DER ERSATZTEILE FÜR DEN<br />

KUNDEN IST DAS PRIORITÄRE ZIEL<br />

Die Ersatzteillogistik gehört wohl zu<br />

den anspruchsvollen Nischenbereichen<br />

in der Logistik. Jeder Ersatzteil<br />

soll jederzeit verfügbar sein,<br />

dazu kommt eine hohe Ersatzteil-Vielfalt, und<br />

der Betreiber einer Papiermaschine, Produktionsstraße<br />

oder Hochofenanlage will die<br />

Sicherheit haben, dass im Bedarfsfall das Ersatzteil<br />

sofort verfügbar ist. Entweder sind die<br />

Ersatzteile ohnehin im eigenen Unternehmen<br />

sicherheitshalber auf Vorrat gebunkert, oder<br />

wenn nicht, dann muss das Teil so schnell wie<br />

möglich beschafft und lieferbar sein.<br />

Heute gibt es vielerorts noch eine starre Trennung<br />

zwischen Hersteller und Betreiber von<br />

Maschinen, Anlagen etc. Diese Trennung<br />

„Wir haben heute in Produktionsabläufen sehr<br />

viele Algorithmen, die helfen, alle Phasen der<br />

Produktion bestmöglich abzubilden und zu<br />

planen, doch wir haben keine Algorithmen für<br />

die Vernetzung des Ersatzteilmanagements“,<br />

stellt Heller fest. Der Bedarf an Ersatzteilen ist<br />

schwer prognostizierbar, doch gerade für die<br />

Vernetzung der Ersatzteillogistik wären solche<br />

Prognosen sehr notwendig und hilfreich, um<br />

unterm Strich daraus Effizienz- und Kostenvorteile<br />

zu lukrieren. Heller: „Wir brauchen die Algorithmen<br />

auch, um die Kosteneinsparungen<br />

konkret belegen zu können.“<br />

Ein Hersteller von Hubstaplern sollte sich<br />

beispielsweise Gedanken darüber machen,<br />

welche Ersatzteile denn überhaupt gebraucht<br />

werden. „Das weiß er nur, wenn er<br />

weiß, welche Modelle auf dem Markt sind,<br />

wie lange sie schon auf den Markt sind. Doch<br />

diese Informationen haben viele Hersteller gar<br />

nicht“, so Heller. Bei der Frage der Vielfalt stellt<br />

sich die Frage, ob denn diese große Vielfalt<br />

überhaupt notwendig ist und es nicht besser<br />

44 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


wäre, schon bei der Konstruktion der Maschinen,<br />

Geräte oder Anlagen darauf zu achten,<br />

wie diese Vielfalt weniger wird und Ersatzteile<br />

mit Mehrfachfunktion auszustatten wären.<br />

„Oft gibt es idente Ersatzteile und die Hersteller<br />

wissen das gar nicht“, hat Heller in seiner<br />

Praxis beobachtet. Diese Informationsdefizite<br />

ließen sich mit einem professionellen Wissensmanagement<br />

ausgleichen.<br />

Auf der Betreiberseite ortet Heller bei vielen<br />

Unternehmen viel zu hohe Ersatzteilbestände.<br />

Diese binden Kapital oder vernichten es,<br />

wenn etwa Ersatzteile gelagert werden, die<br />

nie gebraucht werden. Um das zu vermeiden<br />

sollten Betreiber ihre Anlagen genau unter die<br />

Lupe nehmen, Fakten sammeln zur Lebensdauer<br />

der Anlage, zum tatsächlichen Bedarf<br />

an Ersatzteilen etc. „Ich vermute, dass zehn<br />

Prozent aller Ersatzteilbestände bei Betreibern<br />

letztlich weggeworfen werden, weil sie nicht<br />

gebraucht wurden.“ Während die Kapitalbindung<br />

durch die Lagerhaltung weniger bedeutsam<br />

ist, sind weggeworfene Ersatzteile<br />

pure Kapitalvernichtung.<br />

In Sachsenheim lagern auf 170.000 m 2 Lagerfläche<br />

rund 100.000 Materialnummern.<br />

Durch permanente Betrachtung und Vergleich<br />

des prognostizierten Teilebedarfs und<br />

der Teile-Wiederbeschaffungszeit wird ein<br />

optimaler Bestand definiert. Während schnelldrehende<br />

Teile, wie beispielsweise Stoßfänger<br />

der aktuellen Modelle, eine permanente<br />

Verfügbarkeit haben, werden einige langsam<br />

drehende Teile nur in geringen Mengen<br />

vorgehalten. Lösken: „Diese Vorgehensweise<br />

führt zu einem optimalen Lagerbestand bei<br />

gleichzeitig permanenter Verfügbarkeit.“ Eine<br />

Auftragsabwicklung von 90 Minuten im Zentrallager<br />

garantiert eine schnelle Reaktionszeit<br />

auf Kundenaufträge. Die hohe Individualität<br />

der Porsche-Fahrzeuge macht sich auch in<br />

der Ersatzteillogistik bemerkbar: Dies führt zu<br />

einem stetigen Anstieg der Materialnummern,<br />

was steigende Kapazitäten und Komplexität<br />

bedingt. Durch den stufenweisen Ausbau<br />

bei gleichzeitiger Prozessoptimierung des Ersatzteillagers<br />

in Sachsenheim gewährleisten<br />

wir eine permanente Verfügbarkeit auch bei<br />

hoher Ersatzteilvielfalt. Regionale Nachfrageschwankungen<br />

können zentral erkannt und<br />

frühzeitig ausgeglichen werden. Dies führt zu<br />

einem transparenten Informationsfluss und<br />

davon abgeleitet einem gesteuerten Materialfluss<br />

bzw. einer gesteuerten Nachschubversorgung.<br />

MARC LÖSKEN<br />

So macht es Porsche<br />

Porsche steuert die Ersatzteillogistik über eine<br />

eigene Gesellschaft (Porsche Logistik) vom<br />

zentralen Ersatzteillager in Sachsenheim bei<br />

Stuttgart aus. Mit einer Lagerperformance von<br />

nahezu 100 Prozent gewährleistet das Lager<br />

eine Teileversorgung von Regionallagern sowie<br />

eine Direktbelieferung von ausgewählten<br />

Händlern und Werkstätten weltweit. Die international<br />

ansässigen Regionallager werden<br />

über ein Global Inventory Management gesteuert,<br />

sodass vor Ort eine Versorgung innerhalb<br />

von 24 Stunden gewährleistet werden<br />

kann, beschreibt Marc Lösken die Vorgehensweise.<br />

Die nationalen Händler und Werkstätten<br />

sowie die benachbarten Märkte so wie<br />

beispielsweise Österreich werden direkt mit<br />

einem sogenannten Nachtsprung beliefert.<br />

Die Verfügbarkeit der Ersatzteile für den<br />

Kunden ist das prioritäre Ziel: „Wo immer ein<br />

Ersatzteil benötigt wird, wann immer sich ein<br />

Kunde aus unserem Teilesortiment bedient –<br />

wir sorgen für eine termingerechte Lieferung“,<br />

erklärt Lösken. Dieses Ziel lasse sich nur durch<br />

kontinuierliche Reflektion und Optimierung<br />

der eigenen Prozesse im Lager und über das<br />

Lager hinaus realisieren. Das Ersatzteillager in<br />

Sachsenheim wird von Porsche selbst betrieben;<br />

die weltweit ansässigen Regionallager<br />

werden sowohl durch die Porsche-Landes-<br />

Gesellschaften als auch mit der Unterstützung<br />

von speziellen Dienstleistern gemanagt.<br />

Idealzustand bei der Ersatzteillogistik ist für<br />

Lösken dann erreicht, wenn die Kunden zufrieden<br />

sind, sprich dem Kunden die gewünschten<br />

Teile in der richtigen Menge mit der richtigen<br />

Qualität zum gewünschten Zeitpunkt am<br />

richtigen Ort und mit den geringsten Kosten<br />

zur Verfügung gestellt werden. Lösken: „Aus<br />

betriebswirtschaftlicher Sicht gilt dabei zu<br />

beachten, so wenig Teile wie möglich und so<br />

viele Teile wie nötig vorrätig zu halten.“ (LE)<br />

THOMAS HELLER<br />

45


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

IT-Sicherheit bringt mehr Mobilität<br />

für die Logistik<br />

Schnelle Prozesse und eine reibungslose Lieferkette sind grundlegende Erfolgsfaktoren<br />

für jedes Logistikunternehmen. Gerade mobile Apps bedeuten einen wichtigen<br />

Schritt, um eigene Mitarbeiter und Subunternehmen optimal einzubinden<br />

und den vollständigen Blick über die gesamte Lieferkette hinweg zu gewährleisten.<br />

Doch webbasierte Anwendungen sind zunächst häufig mit Sicherheitsrisiken<br />

verbunden. Diese zu eliminieren, wird damit zu einem Schlüsselfaktor. Eine mithilfe<br />

eines Subnetzes geschaffene Demilitarized Zone (DMZ) in Verbindung mit speziellen<br />

Security-Features löst das Problem. AUTOR: ROBERT RUBNER<br />

Als innovatives Softwareunternehmen<br />

hat sich<br />

die KRATZER AUTOMA-<br />

TION AG seit 1980 auf die<br />

Entwicklung industrieller<br />

Software für Logistik<br />

sowie kompletter Prüflösungen<br />

spezialisiert.<br />

Infos: www.kratzer-automation.com<br />

Robert Rubner ist CEO und<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der KRATZER AUTOMA-<br />

TION AG.<br />

Die Bedeutung optimaler Sendungsverfolgung<br />

nimmt immer mehr zu.<br />

Damit werden maximale Liefergenauigkeit<br />

und höchste Servicelevels<br />

gewährleistet. Informationen über Status<br />

und Aufenthaltsort einer Sendung stehen<br />

zu jedem Zeitpunkt in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Alle Prozesse auf der Lieferkette lassen sich<br />

auf dieser Grundlage optimieren – von der<br />

Beladung über die Abholung bis zur Zustellung<br />

und der Entladung von Rückläufern. Damit<br />

sinken die Administrationskosten pro Sendung<br />

und Speditionen profitieren von einem klaren<br />

Kostenvorteil.<br />

Apps bringen Dynamik, dienen aber als<br />

Angriffsfläche<br />

Technologisch sind die notwendigen, nahtlos<br />

ins System integrierbaren Applikationen<br />

längst verfügbar. Sie funktionieren im Fernverkehr<br />

geräteunabhängig nach dem Bringyour-own-Device-Ansatz<br />

(BYOD) und garantieren<br />

Speditionskunden Qualitätsstandard in<br />

der Dokumentation auch mit wechselnden<br />

Frachtführern. Bislang ist die Einführung auf<br />

breiter Ebene jedoch oft an Sicherheitsstandards<br />

gescheitert. Zu groß sind gerade großen<br />

Logistikunternehmen die Risiken durch Cyberkriminalität<br />

im Zusammenhang mit mobilen,<br />

webbasierten Lösungen, denn Sicherheitslücken<br />

in Apps sind immer ein willkommenes<br />

Einfallstor für Hacker. Und gerade durch die<br />

Andockung an bestehende Systeme werden<br />

diese virulent.<br />

Schnittstellen sind gleichzeitig Sollbruchstellen<br />

Sensibel für Attacken von außen sind neben<br />

webbasierten Anwendungen grundsätzlich<br />

auch alle anderen technischen Schnittstellen.<br />

Wo Daten mehrere Systeme wie das Data<br />

Warehouse, das Customer Relationsship Management<br />

System (CRM) oder das Invoice<br />

Management System durchlaufen, steigt<br />

somit die Anfälligkeit. Je mehr Schnittstellen<br />

vorhanden sind, desto größer sind damit die<br />

potenziellen Risiken.<br />

46 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Datendiebstahl und Manipulation als Risikofaktoren<br />

Im Bereich Logistik ist Datenklau besonders<br />

folgenreich, sind doch mit Sendungsdaten<br />

häufig sensible Information verbunden, mit<br />

denen etwa Einsicht in Geschäftsbeziehungen<br />

oder Lieferabhängigkeiten möglich wird.<br />

Noch brisanter ist es, wenn Hacker Zugriff auf<br />

Unternehmensnetzwerke erlangen und diese<br />

potenziell fremdsteuern. So können auf diese<br />

Weise ganze Firmen-Server oder Datenbanken<br />

lahmgelegt werden. Schon ein kurzer Ausfall<br />

kann in manchen Fällen hohe Schäden<br />

verursachen – wenn etwa die Warendistribution<br />

stillsteht. Denkbar ist auch die bewusste<br />

Fehlleitung gesamter Sendungen.<br />

Nicht umsonst sehen Unternehmen laut Allianz<br />

Risk Barometer <strong>2016</strong> Unterbrechungen des Betriebs<br />

oder der Lieferkette als größtes Risiko für<br />

ihr Geschäft an. Direkt dahinter folgt Cyberkriminalität.<br />

Miteinander verbunden, dürften<br />

beide sogar noch einmal höher zu gewichten<br />

sein. Logistikdienstleister müssen sich folglich<br />

wappnen.<br />

Subnetz mit zwei Firewalls und Proxyserver<br />

Effektiven Schutz bietet eine Demilitarized<br />

Zone (DMZ). Als eigenständiges Subnetz<br />

trennt diese das Firmennetzwerk mithilfe zweier<br />

Firewalls von der webbasierten App: Der<br />

operative Server ist vor direkten Zugriffen von<br />

außen geschützt. Die benötigten Internet-<br />

Verbindungen erfolgen ausschließlich über<br />

einen Proxyserver innerhalb der DMZ und<br />

damit außerhalb des geschützten Bereiches.<br />

Die Datenübertragung findet in der Regel<br />

über das sichere Netzwerkprotokoll SSL statt.<br />

Sicherheits-Features von Logistik-Apps<br />

Mit einer solchen Schutzvorrichtung gibt es<br />

keine Möglichkeit, direkt auf das Netzwerk<br />

und damit auf Firmendaten zuzugreifen. Für<br />

Anwender wird daher ein spezieller Registrierungsprozess<br />

nötig. Wenn sie sich erstmals<br />

anmelden, wird die App mithilfe eines Registrierungsschlüssels<br />

am entsprechenden Proxy<br />

Server freigeschaltet. Hierbei kommt ein zu<br />

scannender 2D-Barcode-Schlüssel zum Einsatz.<br />

Alternativ können Logistikunternehmen<br />

auf die Eingabe einer Passphrase setzen, die<br />

vorab per E-Mail übermittelt wird. Nach der<br />

erfolgreichen Registrierung erhält die Applikation<br />

einen zufällig generierten, nicht rekonstruierbaren<br />

Authentifizierungsschlüssel. Ein Zugriff<br />

ROBERT RUBNER<br />

durch andere Geräte oder nicht autorisierte<br />

Nutzer ist nicht möglich.<br />

Die Gültigkeit zu vergebender Schlüssel<br />

kann darüber hinaus von Anfang an befristet<br />

werden – zum Beispiel für einen Zeitraum<br />

von 24 Stunden. Dies empfiehlt sich insbesondere<br />

bei der kurzfristigen Zusammenarbeit<br />

mit externen Partnern. So ist der Entzug eines<br />

eingeräumten Zugangs mit wenigen Klicks<br />

möglich. Die Kontrolle bleibt dabei vollumfänglich<br />

in Händen des Administrators.<br />

Sicherheit über Schnittstellen hinweg<br />

Erhöhte Sicherheit benötigen Speditionen<br />

auch über mobile Applikationen hinaus insbesondere,<br />

wenn es um die Integration von<br />

Systemen im Zuge der Zusammenarbeit mit<br />

Subunternehmen geht. Hier helfen entsprechende<br />

Datenbereitstellungs- und Integrationslösungen<br />

in Verbindung mit sogenannter<br />

Middleware. Damit gehen erweiterte Sicherheitsfunktionen<br />

einher.<br />

Resümee<br />

Mobile Apps und integrierte Systeme bringen<br />

deutlich höhere Performance für Logistikunternehmen.<br />

Damit dies bedenkenlos umgesetzt<br />

werden kann, brauchen diese höchste<br />

Sicherheitsstandards. Bei Apps wird dies durch<br />

eine Demilitarized Zone (DMZ) gewährleistet.<br />

Middleware unterstützt dabei, Fremdsysteme<br />

zu integrieren und dabei höchste Sicherheitsstandards<br />

zu gewährleisten. (RR)<br />

47


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Wenn das Bestandsmanagement<br />

blüht ...<br />

Der Frühling kommt, die Osterglocken sprießen. Hochsaison für Gartencenter<br />

wie das norwegische Unternehmen Plantasjen. Von April bis Juni erwirtschaftet<br />

die Gartencenterkette 85 Prozent ihres jährlichen Profits, hauptsächlich mit dem<br />

Verkauf von Saisonware. Um Überbestände zum Saisonende zu vermeiden, die<br />

Nachbestellungen aller 114 Filialen zu zentralisieren und die Regalverfügbarkeit<br />

zu erhöhen, hat das Unternehmen die manuelle Disposition automatisiert.<br />

REDAKTION<br />

Bei Plantasjen stehen alle<br />

Zeichen auf Wachstum – und<br />

das nicht nur beim großzügigen<br />

Pflanzensortiment. 1986 in<br />

Norwegen gegründet, betreibt das Unternehmen<br />

heute insgesamt 114 Filialen<br />

in Norwegen, Schweden, Finnland und<br />

Irland. Mit einem jährlichen Umsatz<br />

von rund 433 Millionen Euro ist das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz im norwegischen<br />

Kjeller die größte Gartencenterkette<br />

Skandinaviens. Das Sortiment ist<br />

mit 30.000 aktiven Produkten pro Filiale<br />

breit gefächert und umfasst neben Garten-<br />

und Zimmerpflanzen auch Dünger,<br />

Deko-Artikel, Haustierbedarf sowie Gartengeräte<br />

und -möbel. Ganz klar: Die<br />

Bestände des Unternehmens sind sehr<br />

saisonal geprägt. Kunden erhalten in<br />

den Filialen ganzjährig aktuelle Saisonware,<br />

von Schneeglöckchen über Grillausrüstung<br />

und Sommerstauden bis hin<br />

zu Weihnachtsbäumen.<br />

Im Zuge einer umfassenden Umgestaltung<br />

der Geschäftsabläufe begann<br />

Plantasjen mit der Suche nach einer<br />

Lösung für das SCM, um das Bestandsmanagement<br />

zu vereinfachen und<br />

wirtschaftlicher zu gestalten. Überbestände<br />

sollten künftig vermieden,<br />

die Disposition zentral und filialübergreifend<br />

gemanagt sowie die Regalverfügbarkeit<br />

erhöht werden. Auch die<br />

Disposition der ganzjährigen Produkte<br />

galt es effizienter zu gestalten und somit<br />

den Lagerumschlag und die Verfügbarkeit<br />

zu verbessern. Darüber hinaus<br />

erhoffte sich die Gartencenterkette<br />

Mit der Software von RELEX erfolgt<br />

die Disposition zentral und für alle<br />

114 Filialen von Plantasjen –<br />

in Finnland und Schweden nennt sich<br />

das Unternehmen Plantagen.<br />

vom Einsatz einer SCM-Software eine<br />

bessere Qualität der Daten, Analysen<br />

und Prognosen, um auf deren Basis<br />

bessere und schnellere Entscheidungen<br />

zur Nachfrageplanung treffen zu<br />

können. Wichtig war Anna Ståhle, Nordic<br />

Supply Planning Manager bei Plantasjen,<br />

auch, dass die Lösung einfach<br />

zu bedienen ist. „Im Handel steht nichts<br />

still“, sagt Ståhle. „Wir hören nie auf, unsere<br />

Prozesse weiterzuentwickeln und<br />

unser Unternehmen zu verbessern. Uns<br />

ist wichtig, dass ein System anpassungsfähig<br />

ist. Wir möchten alle benötigten<br />

Änderungen selbst umsetzen, sodass<br />

wir Korrekturen zu jeder Zeit unabhängig<br />

vom Support durchführen können.“<br />

Reiche Ernte nach kurzer Implementierungsphase<br />

Für die Umsetzung griff Plantasjen<br />

auf die Supply-Chain-Management-<br />

Lösung von RELEX zurück. Nachfrageprognosen,<br />

SCM-Analysen und<br />

automatisierte Disposition bildet die<br />

Software in Echtzeit ab. Dabei werden<br />

sämtliche Informationen zu filialspezifischen<br />

Absatzmustern, Lagerbeständen<br />

und saisonalen Faktoren in der selbstentwickelten<br />

Big-Data-Datenbank<br />

hinterlegt. Anhand dieser Daten erstellt<br />

die Software in Echtzeit präzise<br />

Nachfrageprognosen und Bestellvorschläge,<br />

mit denen ein Großteil<br />

der Dispositionsprozesse automatisiert<br />

werden kann. Plantasjen wickelte die<br />

Verteilung der saisonalen Produkte<br />

48 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


RELEX Solutions ist der erste Anbieter<br />

von Supply-Chain-Lösungen, der<br />

Einzelhändlern, Großhändlern und<br />

Herstellern die Rechenleistung von<br />

In-Memory-Computing ermöglicht.<br />

Mit seiner eigens entwickelten<br />

Datenbank und einzigartigen Funktionalitäten<br />

liefert RELEX Prognosen<br />

und Analysen über 100-mal schneller<br />

als herkömmliche Systeme. Damit<br />

bringt die Software ein bislang unerreichtes<br />

Maß an Leistung und Agilität<br />

ins Supply-Chain-Management.<br />

zwar bereits zentral ab, jedoch waren<br />

die Prozesse so zeitaufwendig, dass das<br />

Team den kompletten verfügbaren Bestand<br />

immer zu Saisonbeginn in einem<br />

Schwung in die Filiale bringen musste.<br />

Eine Kombination aus vorsaisonaler Erstallokation,<br />

zentraler Warenauffüllung<br />

während der Saison und der Allokation<br />

zum Saisonende sorgt für hohe Verfügbarkeit<br />

und geringe Restbestände.<br />

„Unsere täglichen Prognose-Updates<br />

und die Berechnung der Bestellvorschläge<br />

für unsere rund 1,7 Millionen<br />

Produkt-Standort-Kombinationen dauern<br />

keine Stunde mehr“, erzählt Ståhle.<br />

„Obwohl das System historische Daten<br />

von ungefähr 5,5 Millionen Produkt-<br />

Standort-Kombinationen nutzt, ist<br />

das Reporting sehr schnell.“ Nachfrageveränderungen<br />

werden zeitnah<br />

festgestellt und unnötige Bestellungen,<br />

Restbestände und Rabattaktionen<br />

vermieden. Innerhalb der ersten 24<br />

Monate nach dem Projektstart sind<br />

die Bestände der Filialen um 32 Prozent<br />

gesunken und die Verkäufe um<br />

acht Prozent gestiegen. Zudem stieg<br />

die Verfügbarkeit der vom Zentrallager<br />

gelieferten Produkte um zwölf Prozent.<br />

Mittlerweile ist die Filialdisposition komplett<br />

in den Einkauf des Zentrallagers<br />

integriert. Dadurch erhöhte sich der<br />

Servicegrad im Zentrallager in vielen<br />

Kategorien um mehr als zehn Prozent.<br />

Der Wert der gesamten Filialbestände<br />

reduzierte sich um bis zu 32 Prozent.<br />

(AP)<br />

Kunden in 15 Ländern nutzen RELEX-<br />

Lösungen für Nachfrageprognostizierung,<br />

Bestandsoptimierung und<br />

automatisierte Disposition. Mit der<br />

Software reduzieren sie den Verderb<br />

um 40 Prozent, Bestände um 30 Prozent,<br />

erhöhen die Regalverfügbarkeit<br />

auf 98 Prozent und mehr und<br />

steigern so ihren Profit.<br />

RELEX wurde 2005 von drei Logistikwissenschaftlern<br />

gegründet und ist<br />

europaweit das wachstumsstärkste<br />

Unternehmen auf seinem Gebiet.<br />

RELEX beschäftigt rund 150 Mitarbeiter<br />

in seinen Büros in Deutschland,<br />

Schweden, Norwegen, Dänemark<br />

und im UK sowie an seinem<br />

Hauptsitz in Helsinki und plant seinen<br />

US-Markteintritt für Ende 2015.<br />

www.relexsolutions.de<br />

Alles für Garten, Haus und Hof:<br />

Das Sortiment von Plantasjen ist stark<br />

saisonal geprägt.<br />

49


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Tara, Tara … Die Kostenfalle ist da!<br />

Im Feinkostladen, wo das Verpackungspapier auch schon einmal den Preis einer<br />

Salami haben konnte, ist das Tara-Problem längst gelöst. Aber es gibt in der Logistik<br />

noch ein paar andere Verpackungsfallen. Manche Tara-Probleme sind so<br />

groß wie ein Donauschiff und haben dramatische Folgen für die Geldbörse und<br />

die Umwelt. AUTOR: PETER BAUMGARTNER<br />

Jeder Produzent sollte nach Verpackungsmöglichkeiten<br />

suchen,<br />

die seine Ware optimal schützt,<br />

an das jeweilige Transportsystem<br />

angepasst und kalkulierbar ist. Außerdem<br />

sollte in der Produktion bereits der<br />

ökologische Fußabdruck der Ware inklusive<br />

Verpackung berücksichtigt werden.<br />

Wenn die Industrie dann über diese<br />

ökonomischen und ökologischen Notwendigkeiten<br />

hinaus auch noch Fragen<br />

wie Infrastrukturbeschleunigung und Infrastrukturoptimierung<br />

berücksichtigt,<br />

dann hätte sie einen Platz auf der Top-<br />

Liste der besten Produzenten verdient.<br />

Aber solche Produzenten gibt es leider<br />

selten. So selten, dass es sich gar nicht<br />

lohnt, eine eigene Liste für Top-Produzenten<br />

zu führen. Deshalb gibt es andere<br />

Rankings, wo man sich Greenwashing<br />

auch erkaufen kann.<br />

Nehmen wir als Negativbeispiel aus<br />

der Konsumgüterindustrie, das Pulverwaschmittel.<br />

Waschmittel sind generell<br />

symptomatische Produkte für eine Gesellschaft<br />

in der entwickelten Welt, die<br />

in gigantischen Mengen verbraucht<br />

werden. Allein Henkel hat 2014 Produkte<br />

mit einem Gesamtgewicht von 7,9<br />

Mio. Tonnen hergestellt. Nach vorsichtigen<br />

Schätzungen verbrauchen allein<br />

die Bundesbürger rund 800.000 Tonnen<br />

Waschmittel pro Jahr. Nun ist es leider<br />

so, dass Pulverwaschmittel angeblich<br />

ein Verpackungsvolumen brauchen,<br />

das weit über die Inhaltsmenge hinausgeht.<br />

Henkel sagt dazu: „Bei der Abfüllung<br />

des Pulvers reicht die Pulvermenge<br />

bis unter den Rand der Packung, da<br />

sich bei der Abfüllung von pulverförmigen<br />

Waschmitteln ein hoher Schüttkegel<br />

bildet. Nach der Abfüllung verliert<br />

das Pulver jedoch beispielsweise durch<br />

PERSIL: OPTIMALE VERPACKUNGS-<br />

<strong>LOGISTIK</strong> LÖST SICH IN LUFT AUF<br />

Rütteln beim Transport sowie durch das<br />

Hantieren bei den Händlern und Verbrauchern<br />

an Volumen: Einerseits entweicht<br />

Luft aus den Pulverzwischenräumen,<br />

andererseits verteilt sich das Pulver<br />

des Schüttkegels gleichmäßig im Karton.<br />

So fällt die Waschmittelmenge mit<br />

der Zeit optisch in sich zusammen und<br />

die Füllhöhe sinkt. Dies ist bei allen sogenannten<br />

pulverförmigen Schüttgütern<br />

der Fall.“ Es ist also nach Darstellung der<br />

Industrie ein von Gott gewolltes Verpackungsdesaster,<br />

dass eine Schachtel,<br />

wenn sie im Verkaufsregal landet, ein<br />

Drittel Luft beinhaltet. Kostbarer Platz,<br />

den wir auf der Straße und im Transportmittel<br />

dringend für mehr als nur warme<br />

Luft nützen sollten. Selbst ein Weltkonzern<br />

wie Henkel vermag so ein vergleichsweise<br />

kleines technisches Problem nicht<br />

zu lösen.<br />

Für Ingenieure ist das allerdings eine<br />

Beleidigung und kränkt sie zutiefst<br />

in ihrer Berufsehre. Denn, wenn Ingenieure<br />

ein Problem vorfinden, suchen<br />

sie nach Lösungen, und das Problem in<br />

der Schüttgutfördertechnik haben sie<br />

natürlich längst gelöst. Für die Verpackungslogistik<br />

haben sie spezielle, pneumatische<br />

Befüllungsanlagen entwickelt,<br />

die genau das Problem mit dem<br />

Schüttkegel lösen und im speziellen Fall<br />

ein Drittel Tara (!) einsparen könnten.<br />

Warum die Waschmittelindustrie innovative<br />

Verpackungslogistik nicht anwendet,<br />

kann nur so erklärt werden, dass<br />

sie daraus keinen Nutzen erzielt. Zudem<br />

strebt die Industrie mit ihren Logistikpartnern<br />

langfristige Geschäftsbeziehungen<br />

an. Damit verschafft sie sich eine Verhandlungsposition<br />

und Spielräume, die<br />

dazu geeignet sind, Produktions- und<br />

Managementfehler auf die Logistiker<br />

abzuschieben. Der Platzbedarf beim<br />

Transport, die optimale Ausnutzung<br />

der möglichen Zuladungsmenge oder<br />

eine platzsparende Lagerung können<br />

von Logistikern nicht mehr eigenverantwortlich<br />

gesteuert werden. Ihre Innovationsfreudigkeit<br />

endet dort, wo die<br />

Eigeninteressen der Industrie beginnen,<br />

50 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


und der Konsument bezahlt die ungenützte<br />

Tara gleich mehrfach. Statt einem Drittel Luft<br />

würde jeder Logistiker natürlich lieber Ware<br />

transportieren. Geht aber nicht, weil es dem<br />

Produzenten und Auftraggeber egal ist, wie<br />

sein Produkt zum Konsumenten kommt. Hauptsache<br />

zum günstigsten Transporttarif. Der Logistiksektor<br />

darf sich unterdessen darüber<br />

aufregen, dass er mit ständig wachsenden<br />

Umweltauflagen konfrontiert wird, die er vom<br />

kargen Transportlohn finanzieren muss. Lösen<br />

kann er das Problem nicht, weil auch ein LKW<br />

mit Euro-12-Abgasnorm für „die Fisch“ ist, wenn<br />

damit nur Luft in der Tara transportiert wird.<br />

In der Binnenschifffahrt wird das Gewicht der<br />

Ladung (außer bei flüssigen Produkten) über<br />

den Tiefgang des Schiffes ermittelt. Dazu ist es<br />

zunächst notwendig, das Gewicht des Schiffes<br />

ohne Ladung zu kennen. Also das sogenannte<br />

Leergewicht, quasi die Tara bzw. die schwimmende<br />

Verpackung. Dafür gibt es amtliche<br />

Tabellen, die Auskunft darüber geben, wie<br />

schwer das Schiff bei einem bestimmten Tiefgang<br />

ist. Eine genaue Ermittlung des Leertiefganges<br />

berücksichtigt immer den aktuellen<br />

Gewichtszustand des Schiffes vor der Beladung.<br />

Kapitäne sind also gut beraten, wenn<br />

sie eine möglichst optimale Befüllung für ihre<br />

Tara – sprich Schiff – haben wollen, dass das<br />

Schiff möglichst wenig Leertiefgang hat. Dies<br />

lässt sich auf unterschiedliche Art erreichen.<br />

Für die sichere Fahrt des Schiffes und den optimalen<br />

Betrieb ist aber nicht nur der Tiefgang<br />

(Ladung + Tara im Stillstand des Schiffes), sondern<br />

insbesondere die Abladetiefe in Fahrt<br />

maßgeblich. Die Abladetiefe des fahrenden<br />

Schiffes ergibt sich nicht nur aus dem Gewicht<br />

der Ladung und dem Leergewicht, sie steht<br />

vielmehr im ursächlichen Zusammenhang mit<br />

der Art, wie das Schiff gebaut ist und gefahren<br />

wird. Binnenschiffe in Fahrt sinken nämlich über<br />

den durch das Gewicht der Ladung und Tara<br />

bedingten Tiefgang hinaus unterschiedlich ein.<br />

Und hier passiert ein ähnliches Dilemma wie bei<br />

unserem Beispiel mit der Persil-Schachtel. Binnenschiffe<br />

werden oft falsch gebaut, schlecht<br />

befüllt oder schlicht falsch verwendet. Die<br />

Folge ist, dass die schwimmende Tara durch<br />

unpassende Bauform, Abmessung, falsche Beladung<br />

und/oder Verwendung nicht nur ökonomischen<br />

Schaden verursacht, sondern auch<br />

die Effizienz des Transportmittels aushebelt.<br />

Darüber hinaus wird auch noch die Kapazität<br />

SCHWIMMENDE TARA<br />

QUELLE: OTTO STEINDL<br />

der Wasserstraße insgesamt geschmälert. Ganz<br />

abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden<br />

entstehen so wieder ökologische Schäden,<br />

die bei gleicher Transportmenge mit einer optimalen<br />

oder optimal verwendeten Tara nicht<br />

entstehen würden. Auch diese Defizite können<br />

selbst durch die Verwendung eines CO 2 -freien<br />

Motors nicht ausgeglichen werden. Allerdings,<br />

Binnenschiffe haben, wenn sie nicht beladen<br />

sind, einen kleinen Vorteil gegenüber einer<br />

Persil-Schachtel: Die schwimmende Schachtel<br />

fährt allein und braucht nicht noch zusätzlich<br />

einen LKW.<br />

„Es wäre vielleicht an der Zeit, das Verb<br />

„vordenken“ in den aktiven Sprachgebrauch<br />

aufzunehmen. Könnte es nicht sein, dass „Nachdenken<br />

darüber, was wir tun könnten“ in seinem<br />

impliziten Widerspruch schon die Ursache<br />

für viele unserer Krisen ist? Ist es die Ursache für<br />

das reaktive - statt proaktivem Verhalten?“<br />

(Zitat: Ing. Michael Schober/Der ERP Tuner).<br />

Ja genau, dem kann man nur zustimmen. Wir<br />

brauchen mehr „Vordenker“. Fangen wir jetzt<br />

damit an: Das Finanzministerium möge einen<br />

spürbaren Tara-Zuschlag (wie bei den Eidgenossen)<br />

bei jenen Produzenten einheben,<br />

die ihre Schachteln mit Luft durch die Gegend<br />

transportieren lassen. (PB)<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

51


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Transportschäden und betriebsinternes<br />

Riskmanagement<br />

Bedingt durch stetig steigenden Warenfluss – vom Rohstofftransport bis hin zur<br />

Auslieferung von Fertigprodukten zum Endverbraucher – steigt auch das Risiko,<br />

dass wertvolle Güter am Transportweg Schaden nehmen. AUTOR: GERNOT FISCHBACH<br />

Kein Transportschaden läuft<br />

ohne gravierende Folgewirkungen<br />

ab. Selbst genau<br />

durchdachte Logistikonzepte<br />

und getaktete Supply Chains können<br />

durch Transportschäden derart<br />

beeinflusst werden, dass es neben<br />

kurzfristigen Verzögerungen auch zzu<br />

schwerwiegenden Einschnitten in der<br />

Versorgung von Produktionslinien bis zu<br />

Lieferengpässen von Produkten kommen<br />

kann. Auswirkungen, die durch<br />

Prüfung und Bewertung von Risiken mit<br />

Präventionsmaßnahmen vielfach verhindert<br />

werden könnten.<br />

Ob regionale Kleinstsendungen in Kurierfahrzeugen<br />

oder der globale Transport<br />

von Gütern auf verschiedenen<br />

Verkehrsträgern. Sie alle sollten vor<br />

der Versendung einer vorherigen Planung<br />

unterzogen und etwaige auftretende<br />

Risiken am Transportweg geprüft<br />

werden. Denn so wie auch die Vertrags-<br />

und Zahlungsbedingungen geprüft<br />

werden, sollten Risiken bedacht<br />

werden, durch die wertvolle Ware am<br />

Transportweg Schaden nehmen kann.<br />

Schon im normalen Transportverlauf<br />

treten verschiedenste Einflüsse auf, die<br />

den Waren bis zur Unbrauchbarkeit<br />

zusetzen können, verschiedene mechanische<br />

Belastungen wirken auf das<br />

Gut.<br />

Neben Fliehkräften aus der Bewegung<br />

des Transportmittels bei Beschleunigung,<br />

Kurvenfahrten und<br />

Bremsmanövern treten vielfach Schwingungen,<br />

Vibrationen und Erschütterungen,<br />

Stöße, Schläge und Druckbelastungen<br />

– wie Stapeldruck – auf, um<br />

nur einige Beispiele zu nennen. Durch<br />

DAS SORGFÄLTIGE VERLADEN KANN<br />

ZEIT UND VIEL ÄRGER ERSPAREN<br />

mehrfache Umschlagtätigkeit wird die<br />

Verpackung ebenso beansprucht und<br />

kann Schaden nehmen, der bis zum<br />

verpackten Gut vordringen kann.<br />

Neben oben genannten Belastungen<br />

können weitere potenzielle Gefahrenquellen<br />

für das transportierte<br />

Gut vorhanden sein. Insbesondere<br />

im interkontinentalen Transport mittels<br />

Seefracht reist das Gut durch verschiedene<br />

klimatische Gebiete und ist<br />

hohen Temperaturschwankungen und<br />

mehrfach veränderter Luftfeuchtigkeit<br />

ausgesetzt. Auch in der Luftfracht<br />

dürfen Druck- und Temperaturunterschiede<br />

nicht unterschätzt werden.<br />

Die beanspruchungsgerechte Verpackung<br />

schützt das transportierte<br />

Gut vor diesen auftretenden Kräften<br />

und sonstigen Einflüssen. Oft ist neben<br />

der entsprechenden Verpackung eine<br />

Transportversicherung empfehlenswert.<br />

Denn nicht immer reichen Haftungsgrenzen<br />

aus oder wird der entstandene<br />

Schaden durch den Transporteur<br />

ersetzt. Eine Transportversicherung<br />

schützt im gesetzten Fall vor finanziellen<br />

Schäden als Folgewirkung des Transportschadens.<br />

Durch die Evaluierung der Risiken können<br />

durch die individuelle Prüfung potenzielle<br />

Gefahren ermittelt werden<br />

und diesen folgend Empfehlungen<br />

ausgesprochen oder Maßnahmen<br />

zur Schadensverhütung umgesetzt<br />

werden. Und Ihr wertvolles Gut erreicht<br />

unbeschädigt das Ziel. (GF)<br />

52 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Gewicht reduziert, Volumen<br />

optimiert<br />

Die Logistik wird in immer mehr Unternehmen zum entscheidenden Erfolgsfaktor.<br />

Nur wer es schafft, seinen Materialfluss effizient und wirtschaftlich zu gestalten,<br />

hat im harten internationalen Wettbewerb eine Chance. REDAKTION<br />

Der Spezialist für Mehrweg-Verpackungssyteme<br />

Schoeller<br />

Allibert präsentiert mit seiner<br />

neuen Big Box einen innovativen<br />

Großladungsträger für verschiedene<br />

Lager- und Transportaufgaben.<br />

Der robuste Kunststoffbehälter<br />

ist deutlich leichter als vergleichbare<br />

Lösungen und bietet ein großzügiges<br />

Fassungsvermögen.<br />

Die Big Box ist ein starrer Großladungsträger<br />

mit dem ISO-Grundmaß 1200<br />

x 1000 Millimeter und einer Höhe von<br />

760 Millimetern. Im Vergleich zum bisherigen<br />

Modell hat Schoeller Allibert<br />

das Design von Grund auf verändert:<br />

Die Innenflächen des Kunststoffbehälters<br />

sind eben und glatt, alle Ecken<br />

sind abgerundet. Dadurch lässt sich<br />

die Big Box sehr leicht reinigen – ein<br />

wichtiges Merkmal für den Einsatz in<br />

der Lebensmittelindustrie oder anderen<br />

Branchen, in denen hohe Hygieneansprüche<br />

herrschen.<br />

Der Behälter ist gewichtsoptimiert und<br />

damit leichter als sein Vorgänger.<br />

Gleichzeitig ist er mit einer Nutzlast bis<br />

zu 450 Kilogramm äußerst robust, die<br />

statische Belastung kann bis zu 4.500<br />

Kilogramm betragen. Dies liegt an<br />

der innovativen Leichtbauweise, die<br />

Schoeller Allibert ebenfalls überarbeitet<br />

und verbessert hat. Vertikale Säulen<br />

sorgen dafür, dass das Gewicht der<br />

Ladung jederzeit ideal verteilt wird. Die<br />

Big Box verfügt über ein großzügiges<br />

Fassungsvolumen von 610 Litern.<br />

Um einzelne Behälter und ihren Inhalt<br />

einfach und sicher zu identifizieren, lassen<br />

sich die Ladungsträger an allen vier<br />

Seiten mit Barcode- oder RFID-Labels<br />

kennzeichnen. Dafür stehen sowohl<br />

Etikettenhalter als auch freie Flächen<br />

zum Anbringen von Aufklebern oder<br />

Gravuren zur Verfügung. Zum Schutz<br />

vor Nässe sind alle horizontalen Außenflächen<br />

mit einer Schräge versehen,<br />

die das Abfließen von Wasser erleichtert.<br />

Zudem ist die Big Box auf Wunsch<br />

mit einem oder zwei Abflussventilen erhältlich.<br />

Diese leiten zum Beispiel beim<br />

Transport von tiefgekühlten Waren entstehendes<br />

Schmelzwasser aus dem Behälter<br />

ab.<br />

Der Boden der Big Box lässt sich mit zwei<br />

oder drei Kufen, aber auch mit vier<br />

Füßen versehen. Anti-Rutsch-Noppen<br />

auf der Unterseite sorgen bei Bedarf für<br />

ein verbessertes Handling, zum Beispiel,<br />

wenn die Behälter häufig per Gabelstapler<br />

transportiert werden. Mit ihren<br />

vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten<br />

ist die Big Box für Anwendungen quer<br />

durch alle Branchen geeignet – von<br />

Automotive über Lebensmittel- &<br />

Getränkeindustrie bis zu Chemie und<br />

Pharma. (CW)<br />

Der Boden der Big Box lässt<br />

sich mit zwei oder drei Kufen,<br />

aber auch mit vier Füßen<br />

versehen.<br />

Die Innenflächen des Kunststoffbehälters<br />

sind eben und glatt, alle Ecken<br />

sind abgerundet. Dadurch lässt er sich<br />

sehr leicht reinigen.<br />

Vertikale Säulen sorgen<br />

dafür, dass das Gewicht<br />

der Ladung jederzeit ideal<br />

verteilt wird.<br />

Die Big Box von Schoeller<br />

Allibert ist ein starrer<br />

Großladungsträger mit dem<br />

ISO-Grundmaß 1200 x 1000<br />

Millimeter und einer Höhe<br />

von 760 Millimetern.<br />

53


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Quo vadis, Branche?<br />

Der Beginn eines Jahres ist eine hervorragende Gelegenheit, eine Prognose zu<br />

erstellen und Pläne zu schmieden. Gibt es Grund zu Optimismus oder sieht die<br />

Branche voller Sorge in die Zukunft? Welche Hindernisse gilt es, zu überwinden?<br />

Logistik <strong>express</strong> wagt ein Stimmungsbild. AUTORIN: ANGELIKA GABOR<br />

WOLFGANG NIESSNER<br />

SEBASTIAN KUMMER<br />

Über der Transportbranche hängen in<br />

diesem Jahr gleich mehrere Damoklesschwerter:<br />

die drohende und teilweise<br />

schon faktische Aussetzung<br />

des Schengener Abkommens, die Debatte<br />

über eine flächendeckende Maut und die Unsicherheit<br />

über die genaue Ausgestaltung der<br />

Mauttarife ab 1.1. <strong>2016</strong>, die für die Preisgestaltung<br />

natürlich nicht unwesentlich sind. Hinzu<br />

kommen schlechte Konjunkturdaten. „Aus<br />

heutiger Sicht habe ich allgemein keine besonders<br />

positiven Erwartungen. Europa findet<br />

nur langsam auf einen Wachstumskurs zurück,<br />

und die Nachrichten aus China sind auch<br />

nicht ermutigend. Hoffen wir, dass positive<br />

Impulse aus den USA kommen. Für Gebrüder<br />

Weiss erwarte ich trotzdem eine Fortsetzung<br />

der erfreulichen und soliden Entwicklung der<br />

letzten Jahre“, meint Wolfgang Niessner, Vorstandsvorsitzender<br />

der Gebrüder Weiss Gesellschaft<br />

m.b.H.<br />

Etwas optimistischer klingt da Komm.-Rat Johannes<br />

Hödlmayr, MBA, Vorstand der Hödlmayr<br />

International AG, der mit drei bis vier<br />

Prozent mehr Stückzahlen als im Vorjahr rechnet.<br />

„Im Automobilsektor kommt es nach der<br />

Finanzkrise endlich zu einer Erholung, wenn<br />

auch in Österreich nicht ganz so schnell. Wir<br />

werden in diesem Jahr 150 neue Arbeitsplätze<br />

schaffen – allerdings keinen davon in Österreich,<br />

denn hier wird vonseiten der Politik einfach<br />

zu wenig getan.“ Beide Unternehmen<br />

planen zudem Investitionen in Anlagen, Technologien<br />

und Ausbildung. Niessner:„ Gut ausgebildetes<br />

Personal ist die Basis für exzellenten<br />

Kundenservice. Die verschiedenen Auszeichnungen<br />

und positiven Arbeitgeber-Rankings<br />

zeigen, dass wir uns hier auf einem sehr guten<br />

Weg befinden.“<br />

Hemmschuh Grenzkontrollen<br />

Klare Worte findet Univ.-Prof. Dr. Sebastian<br />

Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft<br />

und Logistik, wenn es um Grenz-<br />

kontrollen geht: „Richtige Grenzkontrollen<br />

wie früher wären eine absolute Katastrophe.<br />

Derzeit habe ich den Eindruck, dass nur stichprobenartig<br />

kontrolliert wird. Es wirkt ein bisschen<br />

wie Aktionismus, die Verzögerungen betragen<br />

immer etwa 20 Minuten.“ Bei rigorosen<br />

Kontrollen samt reaktivierten Grenzstationen<br />

wäre aus seiner Sicht die Wartezeit nicht prognostizierbar.<br />

„Fakt ist, solche Kontrollen gefährden langfristig<br />

das europäische Produktionssystem –<br />

internationale Lieferketten kommen massiv<br />

unter Druck. Dabei wäre gerade jetzt eine<br />

starke Wirtschaft nötig, um die Kosten für<br />

die Flüchtlingskrise zu finanzieren. Grenzen<br />

schwächen Europa“, so Kummer. Hödlmayr<br />

rechnet aktuell mit rund 20.000 Euro Mehrkosten<br />

pro Monat durch die verlorene Zeit.<br />

„Die Lenkzeiten fehlen, wenn der Fahrer an<br />

der Grenze steht, und die Fahrzeuge erreichen<br />

ihren Stützpunkt nicht mehr. Hält die<br />

Situation weiter an, wäre das eine Katastrophe<br />

für die Transportbranche! Man müsste mit<br />

Kostensteigerungen um 10 Prozent rechnen,<br />

wenn nicht mehr.“<br />

Niessner sieht das ähnlich: „Die Grenzkontrollen<br />

und die damit verbundenen Verzögerungen<br />

erschweren die Planung für uns<br />

als internationales Transport- und Logistikunternehmen<br />

und haben nachteilige Folgen<br />

für die zeitlich eng getakteten Wertschöpfungsketten<br />

vieler Unternehmen. Da auch<br />

in unserer Branche Zeit Geld ist, werden wir<br />

gegebenenfalls Mehrkosten verrechnen müssen.<br />

Bleibt es so, müssen viele Logistiksysteme<br />

überdacht und den neuen Gegebenheiten<br />

angepasst werden.“ Er fände es aber grundsätzlich<br />

schade, wenn wir uns von zwei Errungenschaften<br />

der EU, nämlich dem freien<br />

Personen- und Warenverkehr, verabschieden<br />

müssten. „Wenngleich ich auch die Sicherheitsproblematik<br />

verstehe“, fügt er hinzu. Das<br />

54 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Paradoxe dabei? Die Grundidee von Schengen<br />

war eine Sicherung der Außengrenzen<br />

bei ungehindertem Verkehr im Inneren, und<br />

nun passiert genau das Gegenteil ...<br />

Ökologisierung der Maut<br />

Ab 2017 soll es durch die Ökologisierung zwei<br />

Mautklassen geben: einen Mautsatz für EURO 6<br />

Fahrzeuge und einen weiteren für die anderen<br />

EURO-Klassen. Die genaue Höhe wurde noch<br />

nicht bekannt gegeben. „Ich hoffe, dass die<br />

genauen Bedingungen tatsächlich wie geplant<br />

im Sommer bekannt gegeben werden,<br />

und nicht wieder erst kurz vor Weihnachten.<br />

Denn dann kann die Branche sich gut darauf<br />

einstellen und kalkulieren. Das wäre eine Gelegenheit<br />

für den neuen Verkehrsminister, sich<br />

positiv hervorzuheben“, so Kummer. Niessner<br />

ist vorsichtig optimistisch: „Der gewerbliche<br />

Güterverkehr in Österreich verwendet schon<br />

heute einen modernen Fuhrpark und könnte<br />

davon profitieren. Ob sich dies in Zeiten klammer<br />

Staatskassen auch so darstellen wird, ist<br />

aus heutiger Sicht – Österreich hat bereits die<br />

höchsten Mautsätze in Europa – allerdings in<br />

Frage zu stellen.“<br />

Flächendeckende Maut?<br />

Von der Idee einer flächendeckenden Maut<br />

hält Hödlmayr gar nichts: „Ich bin strikt dagegen!<br />

Das trifft die Industrie und die Produktionsbetriebe,<br />

wenn die Zulieferer teurer werden,<br />

und damit gehen weitere Arbeitsplätze verloren.<br />

Eine Erhöhung der ohnehin bereits sehr<br />

hohen Maut würde den Export massiv belasten.“<br />

Das sieht Niessner ähnlich: „Eine flächendeckende<br />

österreichische Maut ist nicht zu<br />

befürworten, da hauptsächlich die nationale<br />

österreichische Wirtschaft belastet wird.<br />

Höhere Mautkosten hätten zur Folge, dass<br />

Wirtschaftsregionen in den Randgebieten Österreichs<br />

noch stärker von Ballungszentren abgeschnitten<br />

würden. Aktuell werden mehr als<br />

90 Prozent des österreichischen Güterverkehrsaufkommens<br />

auf der Straße innerhalb von<br />

150 Kilometern durchgeführt.“ Auch Kummer<br />

ist von der Idee alles andere als begeistert:<br />

„Ich halte das für Wahnsinn! Eine flächendeckende<br />

Maut wäre sehr ineffizient, und<br />

das vorhandene System der ASFINAG würde<br />

nicht funktionieren, somit sind teure Investitionen<br />

nötig. Das wäre eine weitere Bürde für<br />

die Wirtschaft, dabei brauchen wir genau das<br />

Gegenteil, nämlich Entlastung.“ Der Idee des<br />

deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble<br />

hingegen kann er sehr viel abgewinnen: „Das<br />

wäre das beste Mittel! Eine europaweite Anhebung<br />

des Preises um ein oder zwei Cent<br />

unabhängig vom Grundpreis hätte keine Auswirkung<br />

auf die Wettbewerbsfähigkeit, jeder<br />

wäre gleich betroffen. Durch den niedrigen<br />

Dieselpreis haben sich die Unternehmen ohnehin<br />

einiges erspart.“<br />

„Kluge Wünsche“<br />

Gerald Rudolf Klug hat Alois Stöger als<br />

Verkehrsminister beerbt. Ein Ressort mit vielen<br />

Baustellen, aber auch Möglichkeiten. Was,<br />

wenn man einen Wunsch an ihn frei hätte? Da<br />

muss Niessner nicht lange nachdenken: „Die<br />

Wünsche an die jeweiligen Verkehrsminister<br />

sind immer dieselben: Die Logistik als wichtigen<br />

Wirtschaftsfaktor berücksichtigen und<br />

den Standort Österreich durch entsprechende<br />

und ausgewogene politische Maßnahmen<br />

stärken, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten bzw. zu verbessern.“<br />

Hödlmayr hat einen guten Tipp parat: „Endlich<br />

gibt es einen Gesamtverkehrsplan. Der Minister<br />

soll das Hirnschmalz der österreichischen<br />

Verkehrsexperten und Unternehmen nutzen,<br />

um die 117 Maßnahmen umzusetzen, das<br />

hilft nämlich allen Verkehrsträgern.“ Diesen<br />

Wunsch hat er mit Kummer gemeinsam: „Eine<br />

konsequente Umsetzung des Gesamtverkehrsplans<br />

würde den Standort Österreich stärken,<br />

und das haben wir dringend nötig. Denn dass<br />

die Grenzkontrollen ausgerechnet an der<br />

für uns wichtigsten Grenze zu Deutschland<br />

stattfinden, schadet unserem Warenverkehr<br />

immens.“ (AG)<br />

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55


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Revirement bei Rail Cargo Group<br />

In der Rail Cargo Group, Güterkonzern der ÖBB, gibt seit Jahresbeginn ein Zweier-<br />

Vorstand den Ton an. Kontinuität, Produktivitätssteigerung und Marktoffensive<br />

stehen auf der Agenda. REDAKTION<br />

Im Vorstand der Rail Cargo Group<br />

(RCG) gab es zum Jahreswechsel<br />

ein überraschendes Revirement:<br />

Die Vorstände Reinhard Bamberger<br />

und Georg Kasperkovitz warfen überraschend<br />

das Handtuch und legten mit<br />

Wirkung Ende 2015 auf eigenen Wunsch<br />

ihre Vorstandsmandate nieder. Seit Anfang<br />

<strong>2016</strong> stehen jetzt Erik Regter und<br />

Ferdinand Schmidt als neuer (Zweier)-<br />

Vorstand auf der Kommandobrücke<br />

des Güterkonzerns mit seinen mehr als<br />

8.000 Mitarbeitern unter dem Dach der<br />

ÖBB-Holding AG.<br />

VORSTÄNDE RAIL CARGO AUSTRIA<br />

REGTER UND SCHMIDT<br />

Regter, schon bisher im (Dreier)-Vorstand,<br />

zeichnet in der neuen Konstellation<br />

für das Operator-Geschäft und<br />

die Finanzen verantwortlich, Ferdinand<br />

Schmidt, bislang Geschäftsführer der<br />

Technischen Services im ÖBB-Konzern,<br />

übernahm zu Beginn dieses Jahres als<br />

Vorstand Vertrieb und Produktion. So<br />

viel steht fest: Beide Manager setzen<br />

auf Kontinuität, werden den bisherigen<br />

Weg fortsetzen. Doch will und muss<br />

man an vielen Schrauben drehen, um<br />

Produktivität und Effizienz im Konzern<br />

zu optimieren und den Kunden qualitativ<br />

anspruchsvolle Produkte, Züge<br />

und Logistikdienstleistungen zu bieten.<br />

Zu den Schwerpunkten in diesem Jahr<br />

gehört ein neues Geschäftsmodell,<br />

das jenem der Spediteure folgt, nämlich<br />

Abwicklung von Geschäften<br />

nach dem Hauptfrachtführer- und<br />

Unterfrachtführer-Prinzip. Dieses Modell<br />

wird im grenz-überschreitenden Verkehr<br />

schlagend und besagt simpel:<br />

Wer als Bahn den Kunden federführend<br />

betreut, agiert diesem gegenüber<br />

als einziger Ansprechpartner<br />

und offeriert eine Gesamtlösung, die<br />

ent-weder selbst produziert wird oder<br />

wofür Leistungen extern zugekauft<br />

werde. Diese Umstellung auf das neue<br />

Geschäftsmodell bedingt beispielsweise<br />

Anpassungen bei Tarifen oder<br />

Produktionsprozessen.<br />

„Wir forcieren Achsenverkehre von<br />

der Nordsee bis in die Türkei und haben<br />

Europa im Fokus“, sagt Regter.<br />

Beispiel für Achsenverkehre ist das<br />

neue Zugprodukt Antwerpen–Linz, das<br />

Mitte 2015 begonnen wurde: Wöchentlich<br />

gibt es drei Rundläufe zwischen<br />

beiden Standorten, in den nächsten<br />

Monaten wird die Frequenz auf fünf<br />

Rundläufe aufgestockt. Mit diesem Zug<br />

wird West- mit Osteuropa verbunden,<br />

wobei Linz als Hub fungiert. „Wir müssen<br />

unsere Kapazitäten besser auslasten<br />

und uns zunehmend von überlieferten<br />

traditionellen Kategorisierungen<br />

verabschieden“, erklärt Schmidt. Optimiert<br />

wird mit Mischzügen, in denen<br />

Container, Einzelwagen oder Wagengruppen<br />

in einem Zug befördert<br />

werden. Aus der Außensicht hören sich<br />

Mischzüge vielleicht nicht kreativ an,<br />

doch diese clever und effizient zu produzieren<br />

sei aus Regters Sicht sehr wohl<br />

kreativ. Kreativität ist auch gefragt angesichts<br />

sinkender Ölpreise und dem<br />

stärker werdenden Preisdruck seitens<br />

der Straße. RCG steht unter großem<br />

Preisdruck und muss die Produktionskosten<br />

reduzieren.<br />

Schmidt: „Was wir anstreben, ist eine<br />

Ausrichtung auf neue Geschäftsmodelle<br />

und ein Verlassen von Nomenklaturen,<br />

die sehr stark aus dem System<br />

heraus kommen.“ Gemeint ist damit<br />

die Differenzierung nach Produktarten<br />

(Ganzzug, Intermodal etc.). Vielmehr<br />

stehen individuell auf Kundenbedürfnisse<br />

zugeschnittene Transport- und<br />

Logistikdienstleistungen im Fokus.<br />

Schmidt: „Wir müssen die interne Komplexität,<br />

die wir in den vergangenen<br />

Jahren aufgebaut haben, signifikant reduzieren.“<br />

Schmidt erklärt, was er unter<br />

neue Geschäftsmodelle versteht, so:<br />

Künftig will man bei internen Kalkulationen<br />

keine extremen Aufwendungen<br />

mehr betreiben, wenn es darum geht,<br />

hausinterne Leistungen zu verkaufen.<br />

Auch will man die Einkaufspolitik auf<br />

den Prüfstand stellen. Jährlich kauft<br />

RCG extern Dienstleistungen für 400<br />

Mio. Euro zu. Hier beispielsweise eine<br />

fünfprozentige Reduktion zu erreichen,<br />

würde einen Einsparungseffekt von 20<br />

Mio. Euro bringen. (LE)<br />

56 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


DHL vereinfacht Importe in<br />

europäische Märkte<br />

DHL Freight hat eine neue Lösung für die Zollabfertigung eingeführt, durch die<br />

der Versand nach Europa für Unternehmen außerhalb der Europäischen Union<br />

und ihre Endkunden deutlich komfortabler wird. Der Service steht ab sofort für<br />

alle Sendungen zur Verfügung, die über die Niederlande nach Europa kommen<br />

- dank Gerlach, dem Zollspezialisten von DHL Freight. REDAKTION<br />

Die Veränderungen und Entwicklungen,<br />

die mit der<br />

Globalisierung und Digitalisierung<br />

einhergehen, stellen<br />

Versender aus Nicht-EU Staaten vor verschiedene<br />

Herausforderungen. Dank<br />

dem Internet können Unternehmen<br />

heutzutage überall auf der Welt Waren<br />

ein- und verkaufen. Gewöhnlich betreiben<br />

die Unternehmen aber nicht<br />

in allen Märkten eigene Einrichtungen<br />

oder Filialen. Zusätzlich erschwert wird<br />

die Ausweitung der Unternehmensangebote<br />

auf neue Märkte durch<br />

unterschiedliche Vorschriften sowie<br />

sprach-liche und kulturelle Unterschiede.<br />

Aus diesem Grund ist lokale<br />

Expertise unerlässlich - vor allem in allen<br />

Fragen rund um die Zollabfertigung<br />

und Umsatzsteuer.<br />

Der neue Service ist speziell auf die<br />

Bedürfnisse dieser Versender ausgerichtet.<br />

Sie profitieren künftig von einfacheren<br />

Einfuhrprozessen, niedrigen<br />

Zöllen und Abgabenfreigrenzen für die<br />

Massengutsendungen und der Möglichkeit,<br />

ihren Kunden von Anfang an<br />

eine transparente Kostenübersicht<br />

bereitzustellen. Einzige Voraussetzungen<br />

für die Nutzung der Lösung sind<br />

die Bevollmächtigung von Gerlach,<br />

die Umsatzsteueranmeldung und die<br />

Versanddaten des Verkäufers. Sobald<br />

alles steht und die Anmeldung erfolgt<br />

ist, können die vom Drittland-Verkäufer<br />

erhaltenen Einfuhrdaten automatisch<br />

auf elektronischem Weg an die EU-<br />

Zollbehörden übertragen werden, um<br />

für eine schnelle Zollabfertigung zum<br />

Zollsatz Null zu sorgen, sofern alle diesbezüglichen<br />

Anforderungen erfüllt sind.<br />

"Die neue Zollabfertigungslösung reduziert<br />

nicht nur Aufwand und Kosten<br />

für Nicht-EU-Verkäufer, die bislang eine<br />

physische Präsenz in einem EU-Land<br />

haben mussten, um im Importgeschäft<br />

tätig sein zu können, sondern nutzt auch<br />

vorteilhafte Abgaben- und Umsatzsteuerregeln<br />

und minimiert den administrativen<br />

Aufwand. So hilft sie, die Zollabfertigung<br />

von Massengutsendungen in<br />

die EU effizienter und einfacher zu gestalten",<br />

erläutert Marc Bernitt, Global<br />

Head of Customs bei DHL Freight. "Das<br />

Produkt vervollständigt unser Serviceangebot<br />

und wird sowohl für multimodale<br />

Transportdienstleistungen als<br />

auch als eigenständige Lösung zur Verfügung<br />

stehen." Die Lösung ist bereits<br />

erfolgreich umgesetzt worden und wird<br />

von Versendern aus Asien und den USA<br />

genutzt. Die Sendungen werden konsolidiert<br />

und per Luft- oder Seefracht zum<br />

DHL-Umschlagzentrum in den Niederlanden<br />

transportiert. Eine integrierte<br />

Abfertigung der eingehenden Sendungen<br />

ermöglicht die direkte Weiterleitung<br />

von Paketen und Paletten an<br />

Kunden in allen Teilen Europas.<br />

(LE)<br />

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57


<strong>LOGISTIK</strong> / SOFTWARE / VERPACKUNG / TRANSPORT<br />

Schön ist so ein Ringelspiel – Das is‘<br />

a Hetz und kost‘ sehr viel<br />

Bedingt durch die Präsidentschaftswahl im April dieses Jahres kommt es unter<br />

den von der SPÖ geführten Ministerien in der Regierung zu einem Ringelspiel.<br />

Der vorgezogene Kommandowechsel, insbesondere der im Verkehrsministerium,<br />

sorgt wieder für Spott und Hohn. AUTOR: PETER BAUMGARTNER<br />

zumindest seine bisherige Arbeit für den Technologieschwerpunkt<br />

Industrie 4.0 verfolgen.<br />

Als Infrastrukturminister war er nämlich noch<br />

der Meinung, in der Industrie 4.0 werden intelligente<br />

Maschinen Menschen unterstützen.<br />

Als Arbeitsminister wird er bald feststellen, dass<br />

seine Schwerpunktförderung Arbeitsplätze<br />

dramatisch beseitigt. Er darf sozusagen die<br />

Suppe, die er sich eingebrockt hat, selber<br />

auslöffeln. Das ist neu beim politischen Ringelspiel.<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

Frei nach Peter Herz und Hermann Leopoldi<br />

dreht sich das Regierungsringelspiel<br />

„zum größten Jux für Groß und<br />

Klein“ und „draht si‘ doch am selben<br />

Fleck!“ Der Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung<br />

wundert sich über die „Wunderwuzis“ in<br />

der Politik, die alles können und von einem<br />

Tag auf den anderen zwischen völlig verschiedenen<br />

Aufgaben wechseln. Während<br />

es einem Tischler nie einfallen würde, morgen<br />

den Tunnelbauer zu spielen, geschieht genau<br />

das in der Politik auf höchster Ebene täglich.<br />

In besonderem Maße gilt das diesmal für den<br />

scheidenden Verkehrsminister Alois Stöger,<br />

der nun schon das dritte Ministerium nacheinander<br />

bespielen darf. Ein Anlass, der immerhin<br />

auch Vizekanzler Mitterlehner nachdenklich<br />

stimmt und vor die Frage stellt, was Stöger<br />

wohl als nächstes machen wird. Allerdings,<br />

wenn diesmal Stöger vom Infrastrukturressort<br />

in das Arbeitsressort wechselt, dann wird ihn<br />

Stöger, der vor etwas mehr als einem Jahr<br />

das Infrastrukturministerium von Doris Bures<br />

übernommen hat, begleitete zum Amtsantritt<br />

noch der innigste Wunsch nach einem langen<br />

Überleben im Amt. Schließlich galt es, die<br />

vielen Baustellen im Ressort in Ruhe in den Griff<br />

zu bekommen. Dass dieser fromme Wunsch in<br />

Erfüllung gehen könnte, lag durchaus im Bereich<br />

des Möglichen. Immerhin war Stöger<br />

zuvor Gesundheitsminister und als solcher<br />

vertraut mit den vitalen Funktionen von<br />

wichtigen Lebensadern. Und Stögers Ausgangssituation<br />

war durchaus gut. Durch die<br />

Hauptadern des Ministeriums floss unter Bures<br />

zum Teil sehr viel Geld und schwierige Operationen<br />

hatten die Intensivstation schon verlassen.<br />

Vielerorts war also für Stöger eigentlich<br />

nur noch Verwalten angesagt. Als ehemaliger<br />

Oberarzt der Republik, hätte Stöger allerdings<br />

auch sein Skalpell für neue Einschnitte<br />

verwenden können. Allein, Stöger hatte sein<br />

Skalpell im Gesundheitsministerium vergessen<br />

und stattdessen ein paar homöopathische Pillen<br />

zur Verteilung in das Verkehrsministerium<br />

mitgenommen. Eine davon trug den Namen<br />

Anschlussbahn.<br />

Je nach Perspektive mehr oder weniger<br />

wohlwollend wird die kurzzeitige Arbeitsbilanz<br />

von Minister Stöger dargestellt. Wohlwollende<br />

58 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Bildquellen: Alois Stöger. Elisabeth Grebe / Gerald Klug, GEPA Pictures<br />

Zeitgenossen attestieren dem scheidenden<br />

Verkehrsminister, dass er sich keine groben<br />

Fehler erlaubt hat. Der Straßenverkehr hat<br />

zwar weiter zugenommen. Darüber freut sich<br />

aber die ASFINAG, die 2015 dadurch einen<br />

deutlich höheren Jahresüberschuss erzielen<br />

konnte. Die Frächterlobby dürfte dem scheidenden<br />

Minister sogar bittere Tränen nachweinen.<br />

Stöger hat für die Frächter das Jahr<br />

<strong>2016</strong> einfach zum „Übergangsjahr“ erklärt, auf<br />

Mautanpassungen in Höhe von 50 Mio. Euro<br />

verzichtet und sich damit zum Liebkind der<br />

„Brummis“ gemacht. Ein Wunder, dass nicht<br />

auf jedem LKW ein „Herzerl“ mit „I like Alois“<br />

klebt. Erst 2017 wird es Anpassungen geben,<br />

und auch die werden unter dem Strich der<br />

LKW-Wirtschaft voraussichtlich keine Mehrbelastung<br />

bringen. Fertig verhandeln muss<br />

das allerdings Stögers Nachfolger. Aber schon<br />

jetzt weiß die Wirtschaftskammer, dass sich die<br />

Frächter bis 2020 dank Stöger 150 Mio. Euro ersparen<br />

werden. Angesichts des fortlaufenden<br />

Zuwachses im Straßenverkehr (2015 +2,5 Prozent),<br />

hat sich die von Stögers Chef Werner<br />

Faymann im Jahre 2014 angekündigte Verbesserung<br />

der österreichischen Klimabilanz<br />

in CO2 aufgelöst. Umweltschützer werden<br />

dem scheidenden Verkehrsminister also keine<br />

Träne nachweinen.<br />

Auf Wunsch der Wirtschaft und schon von<br />

Doris Bures „angeleiert“, hat Stöger als eine<br />

der ersten Amtshandlungen einen Koordinator<br />

für Logistik bestellt. Als primäres, selbst<br />

definiertes Ziel des Counselors gilt, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des österreichischen Güterverkehrs-<br />

und Logistiksektors zu steigern.<br />

Erreichen wollte er das zunächst mit einer Bestandsaufnahme,<br />

die zu einer Zusammenfassung<br />

von seit Jahrzehnten bekannten Fakten<br />

durch eine hochrangige Arbeitsgruppe führte.<br />

Zu einer Verbesserung hat das umfangreiche<br />

Konvolut bisher noch nicht geführt. Im Gegenteil,<br />

Österreich sackt im Logistics Performance<br />

Index kontinuierlich ab. Der Counselor<br />

sieht sich derweil selber als „Kümmerer“, bestreitet<br />

aber gar nicht, dass seine Dienststelle<br />

noch immer hauptsächlich im „Bahnministerium“<br />

angesiedelt ist. Tatsächlich hat man in<br />

der kurzen Zeit seit der Amtseinführung des<br />

„Kümmerers“ auch noch keine Aktivitäten<br />

für den Gesamtverkehr bemerkt. Jedenfalls<br />

nicht, was die Wasserstraßenlogistik betrifft.<br />

Abgesehen vom „Aktionsprogramm Donau“,<br />

das auch hauptsächlich eine Fortschreibung<br />

der bisherigen Ideen ist. Große Sprünge sind<br />

im Planungszeitraum bis 2022 bei einem Budget<br />

von 12 Mio. Euro auch nicht zu erwarten.<br />

Damit kann man vielleicht noch ein paar<br />

neue Hochglanzprospekte finanzieren, um<br />

die „sträflich vernachlässigte europäische<br />

Angelegenheit“ (Anm.: Die Binnenschifffahrt/<br />

Fritz Lehr) zu beruhigen. Die aufgelisteten Zielvorgaben<br />

können so jedenfalls nicht finanziert<br />

werden.<br />

Jetzt übernimmt der zackige Ex-Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Infrastruktur und Technologie.<br />

Wie man hört, freut er sich auf die neue<br />

Aufgabe. Kein Wunder, als Verteidigungsminister<br />

musste er hauptsächlich sich selber verteidigen,<br />

und es war nur noch eine Frage<br />

der Zeit, bis er den Abwehrkampf gegen<br />

sein Beamtenheer verliert. „Mit Gaudee und<br />

Bahöll“ dreht sich also auch hier das Ringelspiel<br />

weiter. Für Klug ist die Abkommandierung<br />

eine „zweite Chance“. Aufgefallen ist der<br />

Neo-Verkehrsminister bisher nur durch seine<br />

Erklärung, was eine „situationselastische“ Informationspolitik<br />

ist. Prompt wurde das Wort<br />

2014 zum Unwort erklärt und hängt seither wie<br />

ein Orden an der Brust von Gerald Klug.<br />

Elastizität wird Klug jedenfalls im neuen Amt<br />

gut brauchen können, denn das Gummiband<br />

zwischen Verkehrswirtschaft und Umweltschutz<br />

ist bereits mehr als angespannt und<br />

das Beamtenheer im Verkehrsministerium steht<br />

dem im Verteidigungsministerium um nichts<br />

nach. Eine nicht unwesentliche Hilfe im neuen<br />

Megaressort bekommt Gerald Klug durch die<br />

Abwanderung der Informations- und Kommunikationstechnik<br />

(IKT)-Aufgaben an die<br />

Staatssekretärin im Bundeskanzleramt, Sonja<br />

Steßl. Aber vor dem Hintergrund, dass gerade<br />

diese Basistechnologie in Zukunft an Bedeutung<br />

für die Infrastruktur enorm zunehmen<br />

wird, muss sich Klug vielleicht bald fragen,<br />

ob es klug war, der Aufgabentrennung zuzustimmen.<br />

Zumal der mit IKT eng verbundene<br />

Forschungsbereich weiter im Infrastrukturministerium<br />

verbleibt. „Alle gebn sich nacheinand<br />

die Türschnalln in die Hand!“ heißt es im<br />

Ringelspiellied und weiter „Jeden Tag du<br />

zahlen musst!“ Da hilft auch nicht, dass uns<br />

schon Albert Einstein gelehrt hat: Probleme<br />

kann man niemals mit derselben Denkweise<br />

lösen, durch die sie entstanden sind.<br />

(PB)<br />

ALOIS STÖGER<br />

GERALD KLUG<br />

59


JOB & KARRIERE<br />

Menschen in Bewegung<br />

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FRANK IDEN<br />

GESCHÄFTS-<br />

FÜHRUNG<br />

TRANS-O-FLEX<br />

Frank Iden (49) hat Anfang Februar<br />

den Vorsitz der Geschäftsführung der<br />

trans-o-flex Logistics Group von Max<br />

Moser (59) übernommen. Bisher war<br />

er als Geschäftsführer der trans-o-flex<br />

Netzwerk Group GmbH für die Zusammenarbeit<br />

mit den trans-o-flex-Systempartnern<br />

verantwortlich, die insgesamt<br />

28 Standorte des trans-o-flex Schnell-<br />

Lieferdienstes betreiben.<br />

ACHIM<br />

DÜNNWALD<br />

CEO<br />

DHL PAKET<br />

Achim Dünnwald hat zum 1. Januar<br />

<strong>2016</strong> als Chief Executive Officer (CEO)<br />

DHL Paket die Gesamtverantwortung<br />

für das deutsche und europäische Paketgeschäft<br />

des Konzerns Deutsche Post<br />

DHL Group übernommen. Zusätzlich<br />

ist er weiterhin für den Bereich Mobility<br />

mit den Geschäftsfeldern Postbus und<br />

Post Reisen zuständig.<br />

PATRICK ZILLES<br />

VERTRIEB &<br />

MARKETING<br />

TX <strong>LOGISTIK</strong><br />

Der Speditionskaufmann und Verkehrsfachwirt<br />

Patrick Zilles (41) übernimmt<br />

die Gesamtverantwortung für die Bereiche<br />

Vertrieb und Marketing<br />

beim Troisdorfer Eisenbahnverkehrs-<br />

unternehmen TX Logistik. Er folgt damit<br />

auf Frank Lehner, der das Unternehmen<br />

Ende März auf eigenen Wunsch verlassen<br />

wird, um sich neuen Herausforderungen<br />

zu stellen.<br />

JENS WOLLESEN<br />

VST--MITGLIED<br />

BREMER<br />

LAGERHAUS<br />

Der Aufsichtsrat der Bremer Lagerhaus-<br />

Gesellschaft – Aktiengesellschaft von<br />

1877 – hat einstimmig den Speditionskaufmann<br />

Jens Wollesen zum gesamtvertretungsberechtigten<br />

Mitglied des<br />

Vorstandes berufen. Er übernimmt ab<br />

1. Juli <strong>2016</strong> die Verantwortung für den<br />

Geschäftsbereich Kontraktlogistik als<br />

Nachfolger von Andreas Wellbrock.<br />

VOLKER MÖLLER<br />

SALES &<br />

MARKETING<br />

PTV Group<br />

Volker Möller ist neuer Leiter „Sales &<br />

Marketing Logistics DACH“ bei der PTV<br />

Group. „Potenziale erkennen, Partnerschaften<br />

stärken und Service leben“<br />

lautet dabei das Motto. Möller ist seit<br />

zwölf Jahren im Vertrieb der PTV tätig.<br />

Hier verantwortete er bisher innerhalb<br />

der DACH-Region der PTV den Vertrieb<br />

der Entwicklerkomponenten.<br />

EDWARD<br />

MILANOVIC<br />

SEAFREIGHT<br />

MANAGER<br />

RÖHLIG<br />

Edward Milanovic ist neuer Seafreight<br />

Manager für das Deutschlandgeschäft<br />

des Logistikunternehmens Röhlig. Seit<br />

Jahresbeginn ist er Teil des Management<br />

Teams und leitet den Bereich<br />

Seefracht vom Hamburger Standort.<br />

Zuletzt war der 40-jährige für die Bereiche<br />

Seefracht-Produkte und Verkaufsentwicklung<br />

für Nord-, Zentral und<br />

Osteuropa bei UTi verantwortlich.<br />

ANDREAS<br />

GRIESHABER<br />

VST MITGLIED<br />

GRIESHABER<br />

GROUP<br />

Per 1. Jänner <strong>2016</strong> wurde Andreas<br />

Grieshaber (46) als neues Mitglied in<br />

den Vorstand der Grieshaber Logistics<br />

Group AG mit Sitz in Bad Säckingen<br />

berufen. Er übernimmt die Ressorts Marketing<br />

& PR, Unternehmensentwicklung<br />

und International Sales von Kurt Grieshaber<br />

(71). Weitere Vorsitzende bleiben<br />

Kurt Grieshaber (71), Ulf Tonne (46)<br />

und Toni Elbert (46).<br />

60 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


Sören Stark (48) wird zum 1. April <strong>2016</strong> als<br />

Vorstandsmitglied die Leitung des Operations-Ressorts<br />

von Lufthansa Cargo<br />

übernehmen. Der Wirtschaftsingenieur<br />

leitet derzeit die Flugzeugüberholung<br />

bei Lufthansa Technik. In dieser Funktion<br />

ist er für alle Überholungsereignisse<br />

und Kabinenmodifikationen verantwortlich,<br />

die Lufthansa Technik weltweit<br />

durchführt.<br />

SÖREN STARK<br />

VST MITGLIED<br />

LUFTHANSA<br />

CARGO<br />

Im Dezember 2015 nahm Tilo Raab<br />

(51) in Frankfurt seine Tätigkeit als Chief<br />

Commercial Officer des Logistikdienstleisters<br />

Agility auf. In dieser Funktion<br />

verantwortet er die Geschäftsentwicklung<br />

von Agility in den Bereichen Field<br />

Sales, Strategic Account Management<br />

und Trade Lane Management in<br />

Deutschland, den Niederlanden, Belgien<br />

und Polen.<br />

TILO RAAB<br />

CCO<br />

AGILITY<br />

Frank Liebelt (48) hat zum 1. Januar<br />

<strong>2016</strong> die Aufgaben des Chief People<br />

Officer (CPO) bei Hellmann Worldwide<br />

Logistics übernommen und ist zukünftig<br />

verantwortlich für Global Human<br />

Resources sowie People Development<br />

& Training. Liebelt wechselt aus einer<br />

vergleichbaren Position bei einem<br />

anerkannten deutschen Familienunternehmen<br />

zu Hellmann.<br />

FRANK LIEBELT<br />

CPO<br />

HELLMAN<br />

LOGISTICS<br />

Thomas Brekitsch (43) ist seit Anfang<br />

des Jahres neuer Director Operations<br />

& Engineering bei TNT in Deutschland<br />

als Nachfolger von Kees Menken. In<br />

dieser Position ist er auch Mitglied des<br />

deutschen Management Boards von<br />

TNT. Er war von 2009 bis 2014 Vice President<br />

Industrial Engineering and Infrastructure<br />

Europe bei der DHL Global<br />

Management GmbH.<br />

THOMAS<br />

BREKITSCH<br />

DIRECTOR O.E.<br />

TNT<br />

Der Aufsichtsrat der Schmitz Cargobull<br />

AG hat Boris Billich (47) in den Vorstand<br />

berufen. Der Diplom-Betriebswirt hat<br />

am 1. Januar <strong>2016</strong> seine Tätigkeit aufgenommen.<br />

Es ist geplant, dass er nach<br />

einer Einarbeitungszeit im Rahmen des<br />

schrittweisen Generationswechsels im<br />

Vorstand der Schmitz Cargobull AG<br />

die Gesamtleitung des Vertriebes übernimmt.<br />

BORIS BILLICH<br />

AUFSICHTSRAT<br />

SCHMITZ<br />

CARGOBULL<br />

Thomas Kersten hat mit 1. Januar die<br />

Leitung Vertrieb und Marketing bei<br />

der Spedition Wolf übernommen. Der<br />

50-jährige Speditionskaufmann und<br />

Verkehrsfachwirt war in der Vergangenheit<br />

unter anderem bei Dachser,<br />

Rhenus, Logwin und Raben Logistik<br />

tätig. Kersten will neue Impulse für die<br />

zukünftige Entwicklung des Sinsheimer<br />

Unternehmens setzen.<br />

THOMAS<br />

KERSTEN<br />

VERTRIEB &<br />

MARKETING<br />

SPEDITION WOLF<br />

Der studierte Betriebswirt Thomas Radauer,<br />

MBA (48) führt ab 1. Jänner <strong>2016</strong><br />

offiziell die Vorarlberger DB Schenker<br />

Niederlassung in Röthis. Er tritt die Nachfolge<br />

des bisherigen Geschäftsstellenleiters<br />

Manfred Zaletel an, der sich von<br />

nun an voll auf die Leitung der Niederlassung<br />

von DB Schenker in Innsbruck<br />

konzentrieren wird.<br />

THOMAS<br />

RADAUER<br />

NIEDERLASSUNGS-<br />

LEITER<br />

DB SCHENKER<br />

Mag. Doris Pulker-Rohrhofer leitet den<br />

technischen Bereich, Mag. Fritz Lehr<br />

die kaufmännischen Agenden. Im Führungsteam<br />

des Hafen Wien – ein Unternehmen<br />

der Wien Holding – wurde<br />

zum Jahreswechsel der geplante Personalwechsel<br />

vollzogen.<br />

DORIS PULKER<br />

GESCHÄFTS-<br />

FÜHRUNG<br />

HAFEN WIEN<br />

61


TERMINE<br />

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<strong>2016</strong> VERANSTALTUNG ORT INTERNET<br />

1. bis 2. März INTERNET WORLD (E-COMMERCE) München www.internetworld-messe.de<br />

8. bis 10. März LOGIMAT + TRADEWORLD Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

17. März VERKEHRS<strong>LOGISTIK</strong>-KONGRESS Wien www.vnl.at<br />

17. bis 18. März 25. DEUTSCHER MATERIALFLUSS-KONGRESS München www.vdi.de<br />

12. bis 13. April 22. HANDELSKONGRESS LOG Köln www.handelslogistik.de<br />

14. bis 15. April 32. BVL <strong>LOGISTIK</strong> DIALOG Wien www.bvl.at<br />

21. April TAG DER <strong>LOGISTIK</strong> www.tag-der-logistik.de (at)<br />

10. bis 12. Mai SMART AUTOMATION + INTERTOOL Wien www.messe.at<br />

31. Mai bis 3. Juni CEMAT Hannover www.cemat.de<br />

7. bis 8. Juni ÖSTERREICHISCHER <strong>LOGISTIK</strong>-TAG Linz www.vnl.at<br />

14. bis 15. Juni OMNICHANNEL DAYS köln www.omnichannel-days.com<br />

15. bis 16. September 14. <strong>LOGISTIK</strong>SOMMER Leoben www.logistiksommer.at<br />

27. bis 29. September FACHPACK Nürnberg www.fachpack.de<br />

29. bis 30. September ÖSTERREICHISCHES EINKAUFSFORUM Wien www.bmoe.at<br />

6. bis 7. Oktober EXCHAiNGE Frankfurt www.huss-verlag.de<br />

10. bis 13. Oktober MOTEK Stuttgart www.motek-messe.de<br />

12. bis 13. Oktober NEOCOM Düsseldorf www.neocom.de<br />

19. bis 21. Oktober DEUTSCHER <strong>LOGISTIK</strong> KONGRESS Berlin www.bvl.de<br />

16. bis 17. November DEUTSCHER HANDELSKONGRESS Berlin www.handelskongress.de<br />

11. Februar <strong>2016</strong><br />

11. April <strong>2016</strong><br />

11. Juli <strong>2016</strong><br />

11. Oktober <strong>2016</strong><br />

<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> Ausgabe 1/<strong>2016</strong><br />

<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> Ausgabe 2/<strong>2016</strong><br />

<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> Ausgabe 3/<strong>2016</strong><br />

<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> Ausgabe 4/<strong>2016</strong><br />

www.logistik-<strong>express</strong>.com/e-paper-uebersicht/<br />

62 <strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS 1/<strong>2016</strong>


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63


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<strong>2016</strong><br />

14. Int. Fachmesse für Distribution,<br />

Material- und Informationsfluss<br />

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