sportslife Sommer 2018
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sport & fitness<br />
Eine Gefahr für Meer und Meerestiere<br />
Der Müll wird von den Strömungen mitgetragen<br />
– bis zu den großen Müllteppichen, die mitten im<br />
Nirgendwo umhertreiben. Einer der größten ist der<br />
Great Pacific Garbage Patch zwischen Hawaii und<br />
Nordamerika. Wie erst Ende März bekannt wurde,<br />
ist er noch größer als bislang angenommen: Knapp<br />
80.000 Tonnen Plastik treiben dort auf einer<br />
Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern. Das<br />
ist ein Gebiet etwa viereinhalbmal so groß wie<br />
Deutschland. Doch wie bei Eisbergen macht auch<br />
hier die Oberfläche nur den kleinsten Teil aus. Der<br />
meiste Plastikmüll in den Ozeanen sinkt in tiefere<br />
Gewässer und auf den Meeresboden.<br />
Wo er auftritt, gefährdet er Lebewesen und<br />
Lebensräume. Nach Angaben des WWF verfangen<br />
sich jährlich zwischen 57.000 und 135.000 Wale,<br />
Robben und Seehunde in den Geisternetzen und<br />
sterben. Korallenriffe werden durch Plastik nicht<br />
nur verschmutzt, es bringt auch gefährliche Erreger<br />
mit sich, die die Korallen angreifen. Fische und<br />
Meeresvögel verwechseln den Müll mit Nahrung<br />
und vergiften sich daran. Im Frühjahr konnte man<br />
in der Dokumentation „Unser blauer Planet“ (ARD)<br />
eine Walmutter sehen, die tagelang ihr totes<br />
Neugeborenes mit sich trug. Sie hat es vermutlich<br />
selbst vergiftet – mit ihrer durch Mikroplastik<br />
kontaminierten Milch.<br />
Jeder kann selbst etwas für saubere Meere tun – zum Beispiel mit Mode aus Recyclinggarnen.<br />
Recycling gegen die Verschmutzung<br />
Solche Bilder machen wütend und bewirken<br />
gleichzeitig ein Gefühl der Ohnmacht. Das Problem<br />
Plastikmüll ist in den letzten Jahrzehnten so sehr<br />
gewachsen, dass die Menschheit es nicht mehr eindämmen<br />
kann. Oder doch? Tatsächlich gibt es einige<br />
AUF EINEN BLICK: DAS STECKT HINTER DEN BEKANNTESTEN<br />
NACHHALTIGKEITS-LABELS UND RECYCLINGGARNEN<br />
IVN BEST<br />
Siegel des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft. Es zertifiziert nur Naturfasern, die aus 100 Prozent kontrolliert biologischem Anbau<br />
stammen. Regenerat- und Synthetikfasern sind ausgeschlossen.<br />
GOTS<br />
Siegel des Global Organic Textile Standard. Der Standard hat ein sehr hohes Niveau und umfasst den gesamten Herstellungsprozess vom Anbau bis<br />
zum fertigen Produkt. Naturfasern dürfen bis zu 30 Prozent künstliche Fasern beigemischt werden.<br />
BLUESIGN<br />
Eines der verbreitetsten Siegel weltweit, mit dem viele bekannte Marken zusammenarbeiten. Der Standard hat die umfassendste Negativliste<br />
schädlicher Chemikalien. Außerdem nennt bluesign auf einer Positivliste u. a. echte Alternativen zu PFC.<br />
EU ECOLABEL<br />
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