16.05.2018 Aufrufe

sportslife Sommer 2018

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gesundheit & ernährung<br />

MACH<br />

MAL<br />

AAAAH<br />

WIESO ZÄHNE UND KIEFERBEREICH FÜR<br />

SPORTLICHE HÖCHSTLEISTUNGEN SO WICHTIG SIND.<br />

Die deutschen Eishockey-Herren haben es bei den Olympischen Winterspielen<br />

in Pyeongchang bewiesen: Zähne zusammenbeißen lohnt sich! Mit<br />

einer unerwarteten Silbermedaille im Gepäck kehrte unsere diesjährige<br />

Olympia-Überraschung wieder zurück in die Heimat. Doch abseits vom<br />

Medaillenerfolg kämpfen gerade Eishockeyspieler mit weit mehr als nur<br />

der gegnerischen Mannschaft. Der harte Sport geht nämlich nicht nur an die<br />

Substanz, sondern auch an die Zähne.<br />

Über das zahnlose Grinsen eines Eishockeyspielers mussten wir vermutlich<br />

alle schon einmal schmunzeln. Dass dahinter jedoch ein ernst zu nehmender<br />

Verletzungsaspekt des körperbetonten Sports steckt, ist dabei nicht jedem<br />

bewusst. Einer Statistik nach verlieren beispielsweise Profispieler der National<br />

Hockey League (NHL) durchschnittlich fünf Zähne pro Saison. Deshalb reisen<br />

viele Hockey-Teams mit eigenem Zahnarzt an – Behandlungsstuhl inklusive.<br />

Auch im Profifußball geht es um den Zahn: So warnt Dr. Markus Merk, gelernter<br />

Zahnarzt und ehemaliger FIFA-Schiedsrichter, davor, Erkrankungen im<br />

Mundraum auf die leichte Schulter zu nehmen, da sie sich nachhaltig auf die<br />

sportliche Leistung des Betroffenen auswirken können.<br />

Sportler gehen öfter auf dem Zahnfleisch, als sie denken<br />

Unsere körperliche Gesundheit ist der Grundstein unserer sportlichen Leistungsfähigkeit.<br />

Dass eine unentdeckte Wurzelentzündung dabei mindestens so<br />

schwerwiegend wie ein Muskelfaserriss sein kann, ist jedoch den wenigsten<br />

bewusst. Allein schon das klassische „Zähnezusammenbeißen“ bei der besonders<br />

steilen Etappe einer Radtour oder den letzten Metern eines Sprints setzt<br />

unserem Körper zu. Einerseits werden hierdurch die Zähne besonders schnell<br />

abgenutzt, gleichzeitig verkrampft nicht nur die Kiefermuskulatur, sondern<br />

meist der gesamte Nackenbereich und im schlimmsten Falle sogar der Rücken.<br />

Auf Dauer können hier chronische Rückenschmerzen die Folge sein (siehe auch<br />

Online-<strong>sportslife</strong>-Artikel „Rückenschmerzen auf den Zahn gefühlt“). Doch nicht<br />

nur Verkrampfungen, sondern auch kleinste Entzündungen können auf Dauer<br />

der Leistungsfähigkeit schaden. Ganz vorne dabei: die Zahnfleischentzündung<br />

Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt. Sie wird durch<br />

Zahnbelag oder Bakterien ausgelöst, die der Körper zu bekämpfen versucht –<br />

durch eine Entzündung des oberflächlichen Zahnfleisches (Gingivitis). Dauert<br />

diese länger an und breitet sich auch in tiefere Schichten der Schleimhaut aus,<br />

wird eine Parodontitis diagnostiziert. Da hierdurch ein Rückgang des Zahnfleischs<br />

in Gang gesetzt wird, kann eine Langzeitfolge die Lockerung einzelner<br />

Zähne bis hin zu ihrem Verlust sein. Auch der restliche Körper wird durch die<br />

dauerhafte Belastung durch Entzündungsbakterien geschwächt und anfälliger<br />

für Krankheiten. Gerade für Leistungssportler kann das Ausfälle im Wettkampf,<br />

im schlimmsten Falle sogar das Karriere-Aus bedeuten. Britische Forscher<br />

90 <strong>sportslife</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!