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Seite 2 Verband Österreichischer Förster<br />
4/2007<br />
Biomasse ist die umweltfreundliche und kostengünstige<br />
Alternative zu teuren Ölimporten<br />
Neue Biomasse Studie: Um knapp 70 Prozent mehr Biomasse im Wald als bisher angenommen<br />
“Der Einsatz von Biomasse bringt sowohl für die<br />
Umwelt als auch für die heimische Wirtschaft viele<br />
Vorteile. Für Österreich als waldreiches Land ist dies<br />
eine besonders sinnvolle Alternative zu Energie aus<br />
Erdöl und Erdgas. Um die Verfügbarkeit von Biomasse<br />
abzuschätzen, hat das Lebensministerium eine<br />
Holz- und Biomasseaufkommensstudie in Auftrag<br />
gegeben. Die nun vorliegenden Zwischenergebnisse<br />
gehen von einem jährlichen Mehrpotenzial an Holz<br />
und Biomasse von 7,6 Mio Erntefestmeter bis 2020<br />
aus. Das ist um knapp 70 % mehr Biomasse als bisher<br />
angenommen.” Dies erklärte Landwirtschaftsund<br />
Umweltminister Josef Pröll im Rahmen einer<br />
Pressekonferenz zur neuen Holz- und Biomasseaufkommensstudie<br />
im Auftrag des Lebensministeriums.<br />
“Die neue Studie kommt zum Schluss, dass diese<br />
Mehrnutzung sowohl ökonomisch rentabel als auch<br />
ökologisch vertretbar ist. Die Ergebnisse zeigen,<br />
dass die im nationalen Biomasseaktionsplan aufgezeigten<br />
Holzmengen verfügbar sind, die Ziele realistisch<br />
angesetzt wurden und Österreich seine Klimaschutzziele<br />
im Bereich heimischer Biomasse erreichen<br />
kann. Die zentrale Herausforderung ist nun, das<br />
Mehrpotenzial tatsächlich einer energetischen Verwendung<br />
zuzuführen. Dies muss durch eine entsprechende<br />
Holzmobilisierung erreicht werden, die es<br />
nun zu forcieren gilt”, führte Pröll weiter aus.<br />
Die Studie, die vom Forschungszentrum Wald<br />
(BFW) in Zusammenarbeit mit der Universität für<br />
Bodenkultur durchgeführt wird, beschäftigt sich im<br />
Wesentlichen mit Fragen zur Verfügbarkeit von Nutzholz<br />
und Biomasse sowie deren Entwicklung unter<br />
verschiedenen Szenarien in den nächsten Jahren.<br />
Ausgangspunkt ist,<br />
dass in Österreich<br />
sowohl die Waldfläche<br />
als auch der<br />
Holzvorrat trotz steigender<br />
Nutzung in<br />
den letzten Jahren<br />
zugenommen hat,<br />
sodass trotz Mehrnutzung<br />
eine nachhaltige<br />
Bewirtschaftung<br />
gewährleistet ist.<br />
Die nun vorliegendenZwischenergebnisse<br />
orientieren sich<br />
an der Österreichischen<br />
Waldinventur<br />
(ÖWI) und gehen von<br />
einem konstant bleibenden<br />
Vorrat aus,<br />
das heißt die Holznut-<br />
zung erfolgt in einem solchen Umfang, dass der<br />
Gesamtholzvorrat bis 2020 gleich bleibt und nur der<br />
Zuwachs genutzt wird. Insgesamt liegt das Potenzial<br />
für die Gesamtnutzung sowohl für Nutzholz als auch<br />
Biomasse bei 24,8 Mio. Erntefestmeter bis 2020.<br />
Derzeit werden 17,2 Mio. Erntefestmeter genutzt,<br />
davon 11,8 Mio. Efm für Nutzholz und 5,4 Mio. Efm<br />
für Biomasse. Das Mehrpotenzial, das bis 2020 zur<br />
Verfügung steht, liegt somit bei 7,6 Mio. Efm.<br />
Dieses Ergebnis zeigt, dass die im nationalen Biomasseaktionsplan<br />
genannten Ziele erreichbar und<br />
durchaus realistisch sind. Weiters geht daraus hervor,<br />
dass mehr Biomasse im österreichischen Wald<br />
vorhanden ist, als bisher angenommen - und zwar um<br />
knapp 70 % mehr. Für die energetische Verwertung<br />
von Biomasse kann eine 100-prozentige Deckung mit<br />
heimischen Ressourcen garantiert werden. Von der<br />
Studie ist darüber hinaus ableitbar, dass dieser<br />
Zustand auch in Zukunft erhalten bleibt.<br />
Die Ergebnisse der Studie belegen insbesondere,<br />
dass keine Konkurrenzsituation zwischen Biomassenutzung<br />
und holzverarbeitender Industrie besteht, für<br />
beide Nutzungen ist genügend Potenzial vorhanden.<br />
Wie aus dem Biomasseaktionsplan hervorgeht, werden<br />
für die Biomassenutzung lediglich 4,5 Mio. Efm<br />
bis 2020 benötigt. “Die Studie zeigt klar, dass zukünftig<br />
deutlich mehr Biomasse und Nutzholz verfügbar<br />
sein werden. Über die Aufteilung zwischen stofflicher<br />
und energetischer Nutzung wird der Markt entscheiden.<br />
Ausschlaggebend wird sein, dass die Waldbesitzer<br />
entsprechend motiviert werden, den nachwachsenden<br />
Rohstoff auch tatsächlich zu nutzen”,<br />
bestätigt Markus Neumann, stellvertretender Leiter