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4/2007 Verband Österreichischer Förster<br />

Seite 3<br />

des Forschungszentrums Wald und Mitautor der Studie.<br />

Biomassebedarf kann aus heimischer Produktion<br />

gedeckt werden<br />

Biomasse hat in der Österreichischen Klimaschutzstrategie<br />

einen hohen Stellenwert. Die Österreichische<br />

Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den<br />

Anteil erneuerbarer Energien von derzeit 23 % auf<br />

mindestens 25 % bis 2010 und auf 45 % bis 2020<br />

anzuheben. Derzeit ist die Energiegewinnung durch<br />

Biomasse mit 42 % die Nummer 1 - vor Wasserkraft<br />

mit 31 %. Diese Spitzenposition kann und muss weiter<br />

ausgebaut werden. Derzeit decken fossile Energieträger<br />

den Großteil des Energieeinsatzes in Österreich,<br />

welche zum überwiegenden Teil (72 %) importiert<br />

werden. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern<br />

in steigendem Ausmaß auch die österreichische<br />

Handelsbilanz. Die aktuelle Entwicklung der fossilen<br />

Rohstoffmärkte stellt eine enorme Abhängigkeit dar<br />

und unterstreicht gleichzeitig die Wichtigkeit der heimischen<br />

Ressourcen.<br />

Dass Biomasse auch wirtschaftlich Sinn macht und<br />

wir mit unserem Ziel, auf erneuerbare Energieträger<br />

zu setzen, vollkommen richtig liegen, zeigt auch der<br />

aktuelle Preisvergleich von Heizöl und Pellets. Lag<br />

der Preisunterschied im Jänner dieses Jahres noch<br />

bei rund 0,70 Cent je kwh, ging die Preisentwicklung<br />

in den letzten Monaten wieder deutlich auseinander:<br />

So liegt der aktuelle Preis für Pellets bei 3,83 Cent je<br />

kwh, der aktuelle Preis für Heizöl deutlich höher bei<br />

7,05 Cent je kwh - der Unterschied von 4,75 Cent ist<br />

beachtlich.<br />

“Biomasse gehört zu den wichtigsten heimischen<br />

Energieträgern in Österreich, die stark steigende<br />

Belastung der österreichischen Handelsbilanz durch<br />

immer teurere Ölimporte aus Krisenregionen<br />

bestätigt wieder hoch aktuell die große Bedeutung<br />

der eigenen Energieerzeugung für die Versorgungssicherheit<br />

in unserem Land”, stellt Kasimir Nemestothy<br />

von der Österreichischen Landwirtschaftskammer<br />

fest. “Österreich hat im Bereich der Biomassefeuerungen<br />

und der Holzerntetechnik im Gebirgsgelände<br />

weltweite Technologieführerschaft erlangt, jetzt gilt<br />

es, diesen Vorsprung weiter auszubauen und die<br />

intelligente Nutzung unserer eigenen Ressourcen<br />

zügig weiter zu entwickeln”.<br />

Österreichische Waldinventur (ÖWI) neu<br />

Die aktuelle Studie basiert auf den Ergebnissen der<br />

Österreichischen Waldinventur, die zuletzt in den Jahren<br />

2000 bis 2002 durchgeführt wurde. Um neue<br />

Daten zu erheben, fällt jetzt der Startschuss zur ÖWI<br />

2007 bis 2009. Dabei sollen die Nachhaltigkeit der<br />

heimischen Forstwirtschaft überprüft werden und<br />

wichtige Eckpunkte zum Umfang und Zustand des<br />

Waldes erhoben werden. Konkret liefert die Waldinventur<br />

traditionell Eckdaten über Waldfläche, Holzvorrat<br />

und Holzzuwachs. Darüber hinaus ist sie in der<br />

Lage, Fragen nach der Entwicklung des Waldzustandes<br />

und der biologischen Vielfalt zu beantworten.<br />

Speziell in Hinblick auf die Holz- und Biomasseaufkommensstudie<br />

wird die Waldinventur ausgebaut. So<br />

wird nun etwa auch die technische Möglichkeit zur<br />

Holzernte detaillierter erfasst, eine bessere Abschätzung<br />

der Biomasse und des Wachstums sowie<br />

genauere Angaben zur Holzqualität. Neu und wichtig<br />

ist weiters die Feststellung von Borkenkäferbefall.<br />

Bis 2009 werden dafür auf mehr als 11.000 Beobachtungspunkten<br />

ökologische und ökonomische Eckdaten<br />

erhoben. Mit den Informationen aus der ÖWI<br />

können zahlreiche internationale Berichtspflichten der<br />

Republik Österreich abgedeckt werden, wie etwa für<br />

das Kyoto Protokoll, die UN-Klimarahmenkonvention<br />

oder die Biodiversitätskonvention.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keine<br />

Biomasse-Importe notwendig sind, um den Bedarf zu<br />

decken. Wir können auch den steigenden Bedarf aus<br />

heimischen Wäldern abdecken. Daraus geht hervor,<br />

dass wir am richtigen Weg sind und trotz technikbasierter<br />

Holzbringung im Sinne der nachhaltigen<br />

Nutzung einen positiver Gewinn für die Umwelt erzielen.<br />

Rückfragehinweis:<br />

Lebensministerium, Pressestelle<br />

Tel.: (++43-1) 71100 DW 6703, DW 6823<br />

Oder Forschungszentrum Wald (BFW),<br />

Tel. (++43-1) 87838 - 1218<br />

Buchbesprechung<br />

ISBN-13: 978-3902427-40-3<br />

Emmerich Klausriegler<br />

Der Wald hat viele Bäume, aber<br />

wenig Köpfe<br />

DIN A4, 170 Seiten, reich bebildert, broschürt<br />

Preis € 32,-<br />

Der Autor entstammt einer Familie, deren männliche<br />

Vorfahren seit dem 17. Jahrhundert als Holzknechte,<br />

Flößer, Köhler, Jäger und Förster ihr Brot<br />

verdienten.<br />

Der leidenschaftliche Forstmann beschreibt das<br />

Arbeits- und Alltagsleben sowie die Wirtschaftsweise<br />

in einem der größten geschlossenen Waldgebiete<br />

unserer Heimat und geht auch der Auseinandersetzung<br />

zwischen Jagdinteressen und den Bedürfnissen<br />

des Waldes nicht aus dem Weg.<br />

Im Mittelpunkt des Buches steht der Bodinggraben,<br />

heute Herzstück des Nationalparks Kalkalpen<br />

Dieses Buch erhalten Sie über Emmerich Klausriegler,<br />

4575 Roßleiten, Schweizersberg 164 (Tel.:<br />

07562 – 8558) oder beim Buchverlag Franz Steinmaßl,<br />

4264 Grünbach

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