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fdw Nr. 4 Dezember 2008 - Bund Freiheit der Wissenschaft eV

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6<br />

Kein Zwang zur Bachelorisierung?<br />

Briefwechsel zum Bildungsgipfel<br />

BFW-Vorsitzen<strong>der</strong> Dr. Winfried Holzapfel schrieb im Vorfeld des Bildungsgipfels an CDU-<br />

Generalsekretär Ronald Pofalla.<br />

Auszüge aus seinem Anschreiben und <strong>der</strong> Antwort von Ronald Pofalla finden Sie hier:<br />

Aus dem Anschreiben:<br />

„Sehr geehrter Herr Pofalla,<br />

nach Ankündigung des Bildungsgipfels haben die Politiker viele Ratschläge bekommen, was zu tun sei.<br />

Sie wissen sicherlich, daß <strong>der</strong> <strong>Bund</strong> <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong> sowohl in hochschulpolitischen als auch in schulpolitischen<br />

Fragen seit Jahrzehnten klare Positionen vertreten hat, die vor allem darauf fußen, den Leistungsgedanken in<br />

sein Recht zu setzen und die akademische <strong>Freiheit</strong> zu erhalten.<br />

Der <strong>Bund</strong> <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong> hat die <strong>Wissenschaft</strong>sfeindlichkeit <strong>der</strong> 68er-Bewegung an den Hochschulen<br />

gestoppt. Heute setzen wir uns für die gleichen Ziele ein, für die <strong>der</strong> <strong>Bund</strong> schon damals gestritten hat:<br />

–die <strong>Freiheit</strong> von Forschung und Lehre<br />

–die Aufrechterhaltung hoher Leistungsmaßstäbe bei gleichzeitiger Verbreiterung <strong>der</strong> Bildungschancen<br />

Für die konkrete Hochschulpolitik bedeutet das heute:<br />

Der Bologna-Prozeß muß einer kritischen Prüfung unterzogen werden.<br />

Er führt zu einer Verschulung des Studiums und zu einer bürokratischen Überlastung <strong>der</strong> Professoren. Beides schadet<br />

<strong>der</strong> <strong>Freiheit</strong> von Forschung und Lehre.<br />

Die Bachelorisierung <strong>der</strong> Hochschulen entspricht nicht <strong>der</strong> deutschen Idee <strong>der</strong> Universität im Sinne Humboldts. Sie<br />

führt zu akademischen Abschlüssen min<strong>der</strong>er Qualität.<br />

(In <strong>der</strong> beiliegenden Broschüre hat Kurt Reinschke, wie ich einer <strong>der</strong> Vorsitzenden des <strong>Bund</strong>es <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong>,<br />

den Prozeß einer detaillierten Kritik unterzogen.)<br />

Für die Schulpolitik bedeutet das:<br />

Man muß am dreigliedrigen Schulsystem als Regelfall festhalten. Die Schulen des dreigliedrigen Schulsystems sind<br />

groß genug, daß Binnendifferenzierung möglich ist. Sie haben den Vorteil, daß die Ausbildungsziele erkennbar und<br />

zielstrebig zu erreichen sind. Die vertikale Durchlässigkeit garantiert auch dem Spätentwickler alle Chancen aufzusteigen.<br />

Die Schulen sind von einer Größenordnung, die gemeinschaftsstiftenden Charakter hat. Sie för<strong>der</strong>n also auch das<br />

soziale Miteinan<strong>der</strong>. Auch in diesem Punkt haben Einheitsschulen als Gesamtschulen nachgewiesenermaßen ein<br />

Defizit.“<br />

Aus <strong>der</strong> Antwort von Ronald Pofalla:<br />

„Sehr geehrter Herr Dr. Holzapfel,<br />

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 14. Oktober <strong>2008</strong> zum Bildungsgipfel...<br />

Bessere Bildung für alle von Anfang an, mehr Durchlässigkeit und neue Aufstiegswege sind<br />

wichtige For<strong>der</strong>ungen an ein Bildungswesen, das auf Vielfalt statt auf die Einheitsschule<br />

setzt. Hier sehe ich große Übereinstimmung zwischen Ihrer Position und <strong>der</strong> CDU.<br />

Ähnliches gilt für die Hochschulpolitik. Die Rahmenbedingungen für Studium und Lehre<br />

müssen weiter verbessert werden.<br />

Ziel des Bologna-Prozesses ist die Gestaltung von Vielfalt, nicht Harmonisierung. Künftiger<br />

Wohlstand hängt maßgeblich von mehr gut ausgebildeten Hochschulabsolventen und<br />

Forschern ab.“ ...<br />

Ronald Pofalla<br />

Foto: www.cdu-csu.de<br />

<strong>fdw</strong> 4/<strong>2008</strong>

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