Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit - BIPS

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anderem mit Mitgliedern des Betriebsrats, Betriebsärzten, Sicherheitsfachkräften und Sicherheitsbeauftragten besetzt wird. Bitte beachten Sie! In Deutschland ist der Arbeitsschutz durch staatliche Vorschriften und die Regelungen der Berufsgenossenschaften zur Unfallverhütung geprägt ("duales System"). Staatliche Arbeitsschutzvorschriften richten sich gegen jedermann. Die Vorschriften der Unfallversicherungsträger binden unmittelbar nur die Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftigte, die gegen Arbeits- und Wegeunfälle und gegen Berufskrankheiten versichert sind. Überwachung und Durchführung des staatlichen Arbeitsschutzes ist Aufgabe der Gewerbeaufsicht der Bundesländer. Die gesetzliche Unfallversicherung soll Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten verhüten. Nach Eintritt eines Schadenfalles (Arbeits- oder Wegeunfall, Berufskrankheit) entschädigt sie den Verletzten oder dessen Angehörige. Der überbetriebliche Arbeitsschutz besteht aus der staatlichen Gewerbeaufsicht und den technischen Aufsichtsdiensten der Unfallversicherungsträger. Die von den Berufsgenossenschaften als Unfallversicherungsträger erlassenen Unfallverhütungsvorschriften (UVV) binden die Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftigte. Der Unternehmer ist für den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz verantwortlich. Er hat nach den gesetzlichen Vorschriften und den Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften Sicherheitsfachkräfte und Betriebsärzte zu bestellen. Einige Berufsgenossenschaften bieten mit dem sog. Unternehmermodell alternative sicherheitstechnische Betreuungsmöglichkeiten an. Literatur: (1) Skiba, R.: Taschenbuch Arbeitssicherheit, 9. neubearb. Aufl., Bielefeld : Erich Schmidt, 1997 (2) Halbach, G. u.a.: Übersicht über das Arbeitsrecht, hrsg. vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Stand: 1.1.1997), Bonn (3) Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.): Übersicht über das Sozialrecht (Stand: 1.1.1997), Bonn (4) Brock, G.: Unfallversicherung im Überblick. Erläuterungen für Praktiker, Neuwied u.a.: Luchterhand, 1996 (5) Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.), Handbuch für Betriebsberater der Handwerksorganisationen, bearbeitet von Larisch, J.; Hien, W.; Hedden, Gifhorn: Heizmann, 1997
C. Arbeitsschutz und Produktivität 1. Welche Unternehmenszwecke sind für kleine Unternehmen sinnvoll? Der wichtigste Zweck des Unternehmens ist die Gewinnerzielung, da nur so die unternehmerische Selbständigkeit erhalten werden kann. Gewinne können aber nur erzielt werden, wenn eine Reihe von weiteren unternehmerischen Zwecken erfüllt werden. Daher sind die Zwecke des Unternehmens in Bezug auf den Markt, das Umfeld und vor allem die Mitarbeiter zu bestimmen. Marktzwecke sind zu bestimmen, weil das beste Leistungsangebot nur dann etwas nutzt, wenn die Kundschaft es annimmt. Das Unternehmen muß seine Zwecke mit denen des Umfeldes, also der Umwelt und der Gesellschaft in Übereinstimmung bringen, da diese die Voraussetzung für seine Entfaltung sind. So nutzt die beste technologische Erweiterung dem Unternehmen nichts, wenn behördliche Anforderungen nicht erfüllt werden oder die Nachbarn erfolgreich vor Gericht ziehen. Besondere Bedeutung aber haben die Mitarbeiterzwecke, denn die Produktivität, die Motivation und die Erhaltung der Arbeitsplätze der Beschäftigten ist die unabdingbare Voraussetzung für die Erhaltung der Selbständigkeit des Unternehmens. Vorbeugender Arbeits- und Gesundheitsschutz gehört zu den gesetzlichen Verpflichtungen des Unternehmens. Bei gleichem Schutzniveau sind die Maßnahmen im Hinblick auf ihre Kosten und auf ihren Nutzen zu beurteilen. Den größten Nutzen erzielt das Unternehmen, wenn der Arbeits- und Gesundheitsschutz in die Ziele des Unternehmens integriert wird, anstatt ihn als mehr oder weniger lästige Pflichtaufgabe zu behandeln. 2. Verbesserung des Unternehmenserfolgs durch Erhöhung der Motivation der Beschäftigten Motivation ist eine entscheidende Größe im Verhältnis von Mensch und Arbeit. Motivation ist die Summe der Beweggründe für Handeln, Verhalten und Verhaltenstendenzen und entsteht, indem vorhandene persönliche Motive durch eine Arbeitssituation angeregt werden und eine Aussicht auf eine eigene Steuerung der Situation besteht. Bei sonst gleichen Leistungsvoraussetzungen ist die Arbeitsmotivation Ursache für unterschiedliche Leistungsergebnisse. Die Arbeitsmotivation beeinflußt: • direkt das Leistungsergebnis • über eine geringe Arbeitszufriedenheit indirekt die Qualität der Leistung • die Zeit und Intensität zur Erfüllung der Aufgabe • die Bewertung der Arbeitsaufgabe und -bedingungen. Neben den persönlichen Motiven wird die Arbeitsmotivation von den Erwartungen, die mit einer Handlung verbunden sind, und den damit verbundenen Werten beeinflußt. Eine Erhöhung der Arbeitsmotivation kann durch die Erfüllung der Erwartungen und der mit ihnen verbundenen Werte erreicht werden. Lohnerhöhungen, Prämien und andere Geldleistungen können als sog. extrinsische Motivatoren die Arbeitsmotivation ebenso erhöhen wie die Erhöhung der Entscheidungsfreiheit, Übergabe von Verantwortung oder Verbesserung der Arbeitsbedingungen (intrinsische Motivatoren). Welche Maßnahme zur Steigerung der Arbeitsmotivation geeignet ist, hängt von den Erwartungen und Werten der Beschäftigten ab. So werden zum Beispiel zusätzliche Vergütungen für Überstundenarbeit die Leistungsmotivation nur dann erhöhen, wenn die Beschäftigten mehr Geld erwarten und die Vergütung von ihnen hoch bewertet wird. Werden dagegen Überstunden aus familiären Gründen abgelehnt, so ist ggf. ein großzügiger Freizeitausgleich besser geeignet, die Leistungsmotivation zu erhöhen.
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