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SB_02_18_Final

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Starnberger Bote 10 Notizen aus dem Rat<br />

Drei für Starnberg wichtige Themen<br />

waren es, die in der letzten Ratssitzung<br />

am 17.05.20<strong>18</strong> behandelt wurden:<br />

1. Bahnverträge und Seeanbindung,<br />

2. Ereignisse rund um den Wasserpark<br />

3. Haushalts- und Finanzplanung.<br />

Für Bürger die nicht regelmäßig die<br />

Protokolle von dr. thosch unter https://<br />

www.politik-starnberg.de/ lesen, ist<br />

hier auszugsweise der Verlauf der<br />

Ratssitzung wiedergegeben, die vom<br />

Redakteur des Starnberger Boten verfasst<br />

wurde:<br />

Vorgeplänkel 1 zum Regionalzughalt:<br />

Prof. Günter Picker (WPS) setzt sich<br />

heftig zur Wehr, weil er offenbar ein<br />

dringendes Anliegen hat: der Top 5,<br />

„Haltung der Stadt zur Verlegung des<br />

Regionalzughalts an den Bahnhof<br />

Nord“ soll in den nichtöffentlichen<br />

Teil. Er begründet das mit dem laufenden<br />

Mediationsverfahren. (Anm. d.<br />

Verf.: der Regionalzughalt ist Teil der<br />

Bahnverträge aus 1987). Auch will er<br />

das Votum des Stadtrats dazu „nicht in<br />

der Zeitung lesen.“<br />

Dr. Franz Sengl (GRÜNE) versucht das<br />

zu verhindern: „Diese Angelegenheit<br />

ist für die Öffentlichkeit von großer<br />

Bedeutung und kein wesentlicher<br />

Bestandteil des Mediationsverfahrens.“<br />

Prof. Günter Picker (WPS): er verteidigt<br />

unangemessen lautstark seinen<br />

Antrag, überhört den Hinweis der<br />

Bürgermeisterin, dass Gegenreden<br />

erlaubt ist und fordert, wieder laut<br />

(worauf sich Eva John entschuldigt!),<br />

eine nichtöffentliche Abstimmung für<br />

den Antrag den TOP ins Nichtöffentliche<br />

zu verschieben<br />

Presse und Bürger verlassen den Saal.<br />

Draußen großes Gefeixe: „Picker is<br />

back“ und erste Vermutungen, was hinter<br />

diesem „Elan“ wohl stecken könnte:<br />

will die Bahn den Regionalzughalt an<br />

den Haltepunkt Nord, die WPS evtl. ein<br />

Faustpfand. Aber für was?<br />

Nach kurzer Zeit öffnet Stadtrat Mooser<br />

die Tür, und die nun wieder hergestellte<br />

Öffentlichkeit erfährt, dass die Mehrheit<br />

(Anm. d. Verf.: warum wohl?) nichtöffentlich<br />

über ein Thema beraten will,<br />

das die Stadt einiges kosten dürfte.<br />

Nun ist die Fraktionsvorsitzende der<br />

DPF dran.<br />

Vorgeplänkel 2 zum Deckenabsturz<br />

im Wasserpark:<br />

Angelika Kammerl (DPF): Ihr GO-Antrag<br />

besteht aus der Forderung die beiden<br />

Dringlichkeitsanträge zum Wasserpark<br />

(erfolgter „Deckenabsturz“ und anhaltende<br />

„Kosten-Intransparenz“) auf die<br />

Tagesordnung zu setzen. Der Antrag<br />

liegt seit dem 24. April vor, an der<br />

Dringlichkeit hat sich wegen des<br />

Verdachts strafbarer Handlungen nichts<br />

geändert.<br />

(Anm. d. Verf. : auf die Pressemitteilung<br />

der DPF reagierte als erstes der<br />

Kreisbote: https://tinyurl.com/ybr5on9w,<br />

aber inzwischen auch der Merkur.<br />

Beide brachten auch die nicht schlüssige<br />

Gegendarstellung der Stadt,<br />

die am 16.05.20<strong>18</strong> (pünktlich zur<br />

Sonderratssitzung!) eintraf, sich nicht<br />

auf der städt. Homepage befinde, und<br />

m.E. mehr Fragen aufwirft, als sie<br />

Antworten bereithält: https://tinyurl.<br />

com/yctft8y5)<br />

Frau John: Sie bestätigt ein grundsätzliches<br />

Auskunftsrecht und betont,<br />

dass die Stadt (neben der PM zum<br />

Deckenabsturz) erst am <strong>18</strong>. Juni mit<br />

einer Beschlussvorlage darauf antworten<br />

kann.<br />

Angelika Kammerl (DPF): Sie argumentiert,<br />

dass eine Beschlussvorlage<br />

wegen der ausführlichen Begründungen<br />

nicht nötig ist.<br />

Frau John: Sie gibt die Anträge auszugsweise<br />

wieder und teilt mit, dass<br />

die Verwaltung bereits an einer Antwort<br />

arbeitet.<br />

Angelika Kammerl (DPF): Sie betont,<br />

dass nur abgestimmt werden müsse<br />

und verweist noch einmal auf die<br />

Straftatbestände: Baugefährdung,<br />

Strafvereitelung und (Anm. d. Verf.:<br />

weil Kosten und Folgekosten auf den<br />

Steuerzahler umgelenkt werden sollten)<br />

auf Untreue.<br />

Abstimmung: mit großer Mehrheit,<br />

mit 17:8 Stimmen wird für den Antrag<br />

gestimmt. (Anm. d. Verf.: d.h. auch die<br />

BLS-Stadträte Mignoli und Heidinger<br />

wollen Klarheit)<br />

Wie so oft, erfolgt eine Protokollnotiz<br />

von<br />

Prof. Günter Picker (WPS): Die<br />

Beschlussfassung ist rechtswidrig, der<br />

Sachverhalt stammt aus Januar 2016<br />

und ist verjährt. (Anm. d. Verf.: Hier<br />

irrt Jurist Picker: die Verjährung für<br />

Baugefährung, für Strafvereitelung<br />

und für Untreue beträgt nach § 78<br />

StGB jeweils 5 Jahre)<br />

TOP 3 Haushalt 20<strong>18</strong> und<br />

Finanzplanung 2019 – 2<strong>02</strong>1<br />

Herr Deller: Der Kämmerer erläutert<br />

mit Unterstützung des Beamers den<br />

Haushalt.<br />

Gegen <strong>18</strong> Uhr 30, trifft Prof. Gassner<br />

(UWG) ein, was sich spätestens am<br />

Ende der Sitzung kurz vor dem NÖ-Teil<br />

als äußerst bedeutsam erweisen wird.<br />

Der Vortrag, der überraschenderweise<br />

nur 10 Minuten dauert (wegen<br />

der Vorbehandlung in Haushaltsund<br />

Finanzausschuss), behandelt<br />

u.a. Aspekte der für Starnberg recht<br />

hohen Kreisumlage und vergleicht die<br />

Kreisstadt mit anderen Kommunen in<br />

Bayern („nicht so schlimm“). (Anm.<br />

d. Verf.: Das ist, selbst wenn man<br />

als Finanzlaie ohne Unterlagen wenig<br />

versteht, immerhin mit dem „so“ ein<br />

Hinweis, dass Herr Deller ahnt, dass<br />

der Rat in Kenntnis des gesamten<br />

Haushaltskonvoluts vom Gegenteil<br />

überzeugt sein könnte, dass es nämlich<br />

„ziemlich“ schlimm ist).<br />

Frau John: Sie dankt Herrn Deller, für die<br />

geleistete Arbeit, eine Höflichkeitsgeste,<br />

die von den folgenden Rednern - je nach<br />

parteilicher Ausrichtung im Hinblick auf<br />

die Vorgesetzte des Kämmerers - überschwänglichst<br />

bis höflich wiederholt<br />

wird.<br />

Prof. Günter Picker (WPS): Salopp<br />

gesagt, „brettert er los“ und startet mit<br />

Blick auf die sechsprozentige Erhöhung<br />

des Kreishaushalts mit einer Attacke:<br />

„Das sind 1,1 Mio. Euro, Frau Neubauer,<br />

was tun sie da eigentlich?“<br />

Frau John: Diese Ablenkungstaktik ist<br />

selbst für die Bürgermeisterin zu viel.<br />

„Die Landkreisumlage von 17,8 % ist<br />

zwar für Starnberg schmerzlich, aber<br />

die Bürgermeister stimmen sich ab,<br />

weil noch viele Projekte in der „pipeline“<br />

sind. Starnberger Bürger sind auch<br />

Kreisbürger. Man kann sich ärgern, aber<br />

Starnberg liegt bei der Kreisumlage<br />

vorne, weil das Steueraufkommen so<br />

hoch ist.“<br />

Angelika Kammerl (DPF): Sie schlägt<br />

in Richtung auf Herrn Picker (ironisch)<br />

vor, man könne ja Starnberg zur „kreisfreien<br />

Stadt“ machen.<br />

Prof. Günter Picker (WPS): Er lässt<br />

sich nicht aus dem Konzept bringen<br />

und „rechnet“ vor: „Die Steigerung<br />

der Kreisumlage beträgt 6%, die der<br />

allgemeinen Personalkosten 3%“ und<br />

schließt mit einem „Weckruf“ an alle<br />

sonstigen Stadt- und Kreisräte im Saal:<br />

„Das ist eine Erhöhung um 100%“…<br />

Dr. Rieskamp (DPF): Sehr ernst erklärt<br />

er: „Wir leben über unsere Verhältnisse,<br />

es bleibt beim Schuldenstand von 14,0<br />

Mio. Euro und 20<strong>18</strong> ist Starnberg blank“<br />

und rechnet vor: Von 14,0 Mio. Euro in<br />

20<strong>18</strong> sind bis 2<strong>02</strong>1 alle Rücklagen weg<br />

und die Stadt landet dann bei 36,0 Mio.<br />

Euro Schulden!<br />

Er führt an, dass Starnberg weiter rasant<br />

wächst in Bezug auf Gewerbe- Wohnund<br />

Verkehrsraum: „Wie lange soll das<br />

noch so weitergehen? (Anm. d. Verf.:<br />

gemeint ist das Schuldenmachen) Es<br />

reicht nicht vor dem Wahlkampf 2019<br />

die Stadt noch einmal aufzuhübschen.“<br />

Und dann kommt die Ansage: „Für<br />

mich als Stadtrat ist 2<strong>02</strong>0 Schicht im<br />

Schacht.“<br />

Ihn bedrückt besonders die noch nicht<br />

eingerechnete Seeanbindung, die eine<br />

„Pflichtaufgabe“ ist. Immer wieder<br />

habe die DPF erfolglos Quartalsberichte<br />

angefordert (Anm. d. Verf.: gemeint<br />

ist Transparenz zum Steuern der<br />

Ausgaben) weshalb die DPF auch deshalb<br />

weder dem Haushalts- noch dem<br />

Finanzplan zustimmen wird.<br />

An dieser Stelle kann aus Platzgründen<br />

die Beratung nicht weiter abgedruckt<br />

werden.<br />

Deshalb weiterlesen auf:<br />

https://www.politik-starnberg.de/<br />

post/174139506301/intransparenzfalsche-vergleiche-und-endlich-ein<br />

Peter Riemann

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