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I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

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13<br />

Parlamentarische Gruppe Binnenschiffahrt:<br />

Politische Standpunkte zum Ausbau des Flaschenhalses<br />

an der Donau<br />

Der RePort hat den Mitgliedern der<br />

Parlamentarischen Gruppe Binnenschiffahrt<br />

eine Frage zum notwendigen<br />

Ausbau der Donau vorgelegt.<br />

Nicht geantwortet hat MdB Dr. Winfried<br />

Wolf (PDS). Die Frage und die<br />

eingegangenen Antworten gibt der<br />

RePort im Wortlaut wieder:<br />

Bekanntlich soll in diesem Jahr nach<br />

einer Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik<br />

und dem Freistaat Bayern<br />

nach Vorlage in Auftrag gegebener<br />

Gutachten eine Entscheidung über<br />

den Ausbau der Donau zwischen<br />

Straubing und Vilshofen fallen. Das<br />

Binnenschiffahrtsgewerbe fordert den<br />

Bau einer Schleuse, um eine<br />

ganzjährige Abladetiefe von 2,50 m zu<br />

erreichen. Nur so kann ein wirtschaftlicher<br />

Gütertransport auf Dauer zwischen<br />

den Binnenschiffahrtsnationen<br />

der EU und den Donauanliegerstaaten<br />

erfolgen können, Liefertermine<br />

eingehalten und die Ausweitung der<br />

Verkehrsbeziehungen vorangetrieben<br />

werden. Welche Position nehmen Sie<br />

zu diesem Ausbauvorhaben ein?<br />

Renate Blank, MdB (CDU/CSU):<br />

Den Ausbau der Donau zwischen<br />

Straubing und Vilshofen unterstütze<br />

ich, seitdem ich die Sprecherin der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die<br />

Binnenschiffahrt im Ausschuß für Verkehr<br />

bin, das ist seit 1991. Nur mit einer<br />

ganzjährigen Befahrbarkeit der<br />

Donau können wir ein verkehrspolitisches<br />

Ziel, Verkehr auf das Binnenschiff<br />

zu verlagern, erreichen. Dies gilt<br />

nicht nur für die Donau, sondern auch<br />

für den Ausbau von Elbe und Saale.<br />

Wie das Ziel einer ganzjährigen Befahrbarkeit<br />

erreicht werden kann, wird<br />

derzeit geprüft; ob mit oder ohne<br />

Staustufe, ob mit oder ohne Schleuse<br />

oder nur mit Flußbaumaßnahmen,<br />

wird das in Auftrag gegebene Gutachten<br />

darstellen. Meine politische Intention<br />

ist, nicht über Art und Weise notwendiger<br />

Maßnahmen zu spekulieren,<br />

sondern endlich eine Entscheidung<br />

zugunsten der umweltfreundlichen Binnenschiffahrt<br />

zu treffen.<br />

Annette Faße, MdB (SPD):<br />

Die Vereinbarung von 1996 muß eingehalten<br />

werden. Eine vorzeitige Ent-<br />

scheidung pro oder contra einer Ausbauform<br />

ist auch rechtlich nicht zu<br />

verantworten. Das Ende dieses Jahres<br />

zu erwartende Ergebnis der Untersuchungen<br />

gilt es abzuwarten. Dann<br />

kann eine Bewertung vorgenommen<br />

werden. Eine Entscheidung ist nur im<br />

Einvernehmen mit dem Land Bayern<br />

möglich. Ich hoffe auf eine Lösung,<br />

die keine jahrelangen Gerichtsverfahren<br />

nach sich zieht, denn die Binnenschiffahrt<br />

braucht klare Entscheidungen.<br />

Michael Goldmann, MdB (F.D.P.):<br />

Für mich hat die Binnenschiffahrt als<br />

hochökologischer Verkehrsträger herausragende<br />

Bedeutung. Daraus ergibt<br />

sich zwangsläufig, daß der Gesetzgeber<br />

alle nötigen Maßnahmen ergreifen<br />

muß, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Binnenschiffahrt sicherzustellen.<br />

Dazu gehört natürlich auch, daß unsere<br />

Wasserstraßen so ausgebaut und<br />

erhalten werden, daß ein vernünftiger<br />

Betrieb möglich ist. Insbesondere die<br />

Donau nimmt eine herausragende<br />

Stellung innerhalb des Wasserstraßennetzes<br />

ein. Sie ist eine der<br />

wichtigsten Verkehrswege im aufstrebenden<br />

Ost-West-Warenaustausch.<br />

Unbestritten ist der Streckenabschnitt<br />

zwischen Straubing und Vilshofen ein<br />

Engpaß, für mich ist deshalb weiterhin<br />

das Erreichen einer Abladetiefe von<br />

2,50 m sehr wichtig. Doch ökologische<br />

Gesichtspunkte dürfen nicht vernachläßigt<br />

werden. Sollte mit flußbaulichen<br />

Maßnahmen eine Abladetiefe<br />

von 2,50 m an 300 Tagen im Jahr erreichbar<br />

sein, so halte ich dies für<br />

ausreichend. Andernfalls führt kein<br />

Weg an einer Staustufe vorbei.<br />

Seit über zehn Jahren wird nun über<br />

diesen Punkt gestritten. Es ist an der<br />

Zeit, endlich zu Entscheidungen zu<br />

kommen, da die Nachteile für die Binnenschiffahrt<br />

sonst noch größer werden.<br />

Helmut Wilhelm, MdB (Bündnis<br />

90/Die Grünen):<br />

An der Donau in Regensburg aufgewachsen,<br />

haben mich Schiffahrt, aber<br />

auch Natur und Ökologie der Donaulandschaft<br />

von Kindesbeinen an be-<br />

geistert. Es steht zu erwarten, daß die<br />

in diesem Jahr zur Vorlage erwarteten<br />

Gutachten zum Donauausbau zwischen<br />

Straubing und Vilshofen den<br />

Widerspruch zwischen Maximalwünschen<br />

der Schiffahrt und des Naturschutzes<br />

nicht vollständig auflösen<br />

können. Zwar möchte ich - um rational<br />

und sachgerecht entscheiden zu können<br />

- vor Vorlage der Gutachten nur<br />

vorsichtige Aussagen machen. Massive<br />

Eingriffe in das Flußsystem sind<br />

wohl weder mit der EG-Vogelschutzrichtlinie<br />

noch mit der FFH-Richtlinie<br />

vereinbar. Auch das Diktat leerer Bundeskassen<br />

läßt einen Maximalausbau<br />

der Donau nicht durchführbar erscheinen.<br />

Um der Schiffahrt daher verbesserte<br />

Auslastung zu ermöglichen und<br />

die Natur dennoch weitgehend zu erhalten,<br />

scheint der Weg im Ausbau<br />

ohne Staustufen vorgezeichnet zu<br />

sein.<br />

*****<br />

Die nächste Veranstaltung der Parlamentarischen<br />

Gruppe findet voraussichtlich<br />

am 16. Mai 2000 zum Thema<br />

Osterweiterung in der Parlamentarischen<br />

Gesellschaft Berlin statt. I<br />

Naturerbe<br />

In Brüssel macht man Ernst mit dem<br />

Naturschutz. Um schützenswerte Flächen<br />

für das europäische Naturerbe<br />

(Natura 2000) zu erfassen, waren die<br />

Bundesländer angewiesen, bis Ende<br />

1999 solch wertvolle Gebiete zu melden.<br />

Als „skandalös“ bezeichnete der<br />

Vorsitzende des Bundes Naturschutz<br />

Bayern, Hubert Weinzierl, daß der<br />

Freistaat Bayern dieser Verpflichtung<br />

nicht nachgekommen ist.<br />

Auf der bayerischen Vorschlagsliste<br />

zur Anmeldung von sogenannten<br />

FFH-Gebieten bei der EU-Kommission<br />

in Brüssel werden die Donau und<br />

die Donau-Auen zwischen Straubing<br />

und Vilshofen - zumindest vorerst -<br />

fehlen. Entgültig entscheiden will die<br />

Staatsregierung in dieser Frage erst,<br />

„wenn das Ob und das Wie des Donauausbaus<br />

geklärt ist“, begründete<br />

Umweltminister Werner Schnappauf<br />

die Zurückhaltung der Staatsregierung.<br />

I

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