I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...
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9<br />
Skandalös und unsolidarisch:<br />
Heimathafen London - der Geschichte<br />
dritter Teil<br />
Skandalös nennen Mitglieder des<br />
BDB und BDS das Verhalten der<br />
Deutschen Binnenreederei (DBR)<br />
beim Einsatz von Leichtern, die dem<br />
Vernehmen nach aus Tschechien<br />
stammen sollen und an deren Bug mit<br />
weißer Farbe „Heimathafen London“<br />
gepinselt steht und die illegal für Kabotagefahrten<br />
eingesetzt werden.<br />
Mit Unverständnis und Kritik wird auch<br />
der Abwrackfonds bei der WSD West<br />
in Münster bedacht, der die seit Jahren<br />
illegale Praxis noch nicht unterbunden<br />
hat. Illegal deshalb, weil für<br />
diese Leichter - anders als bei allen<br />
übrigen deutschen Unternehmen, die<br />
Schiffe aus Ländern außerhalb des<br />
Geltungsbereiches der Verordnung<br />
über die Strukturbereinigung einführen<br />
- keine Pönale bezahlt wurde. Die<br />
Rede ist von ca. 2 Mio. DM. Die zehn<br />
DBR-Leichter können also zu geringeren<br />
Kosten in Konkurrenz zu den übrigen<br />
EU-Schiffen eingesetzt werden.<br />
Der zuständige Abwrackfonds beruft<br />
sich nun auf eine Ausführungsregelung,<br />
die noch unter dem damaligen<br />
Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium,<br />
Heinz Contzen, erlassen<br />
wurde und nach deren Wortlaut eine<br />
Pflicht zur Pönalezahlung nicht bestand.<br />
Diese Ausführungsregelung steht im<br />
krassen Gegensatz zum Wortlaut der<br />
EG-Verordnung, die eindeutig regelt,<br />
daß für alle Schiffe, die aus Staaten<br />
außerhalb des Geltungsbereichs dieser<br />
Verordnung eingeführt werden,<br />
Pönale zu zahlen ist. Darauf hat der<br />
BDB auch immer wieder hingewiesen.<br />
Erst ein Urteil des Berufungskollegiums<br />
für die Wirtschaft in Den Haag<br />
hat dazu geführt, daß die DBR von<br />
„der Änderung der Rechtslage“ in<br />
Kenntnis gesetzt worden ist. Zwischenzeitlich,<br />
so ein Sprecher des Abwrackfonds,<br />
hat sich der Verdacht erhärtet,<br />
daß die Leichter zwar in England<br />
registriert waren, daß sie aber<br />
unmittelbar aus Tschechien in die<br />
Bundesrepublik eingeführt worden<br />
sind. Die DBR (UK) Ltd. ist daraufhin<br />
durch Sonderbeitragsbescheide vom<br />
25. November 1999 zur Zahlung der<br />
Pönale mit der Anordnung der sofortigen<br />
Vollziehung aufgefordert worden.<br />
Hiergegen hat die DBR (UK) Ltd.<br />
rechtzeitig Widerspruch eingelegt und<br />
gleichzeitig bei Gericht die Aufhebung<br />
der Anordnung des sofortigen Vollzugs<br />
beantragt. Der deutsche Abwrackfonds<br />
stellt dazu fest, daß - solange<br />
dieses Gerichtsverfahren nicht<br />
abgeschlossen ist - eine Stillegung<br />
der Leichter nicht möglich ist.<br />
*****<br />
Skandalös und unsolidarisch muß<br />
man das Verhalten der DBR bezeichnen,<br />
und fehlerhaft die Auslegung der<br />
EG-Verordnungen über die Strukturbereinigung<br />
durch Bundesverkehrsministerium<br />
und Abwrackfonds, die zu<br />
einer nicht gesetzeskonformen Ausführungsregelung<br />
in Deutschland geführt<br />
haben.<br />
Wenn die Leichter tatsächlich aus<br />
Tschechien stammen und mit Themsewasser<br />
allenfalls aus der Sprühdose<br />
in Berührung gekommen sind,<br />
dann ist dies ein übler Täuschungsversuch<br />
zu Lasten deutscher Partikuliere.<br />
Diese haben treu und brav bei<br />
Tonnageerhöhungen ihre Pönale bezahlt<br />
und müssen nun feststellen, daß<br />
sich die größte deutsche Binnenreederei<br />
ihnen gegenüber ungerechtfertigte<br />
Vorteile verschafft.<br />
Selbst wenn die Leichter aus England<br />
stammen würden, ergibt sich keine<br />
Änderung der Rechtslage. Unverständlich,<br />
daß der klare Wortlaut der<br />
entsprechenden EG-Verordnung von<br />
den Verantwortlichen in Bonn und<br />
Münster falsch interpretiert wurde.<br />
Es hat erst eines Gerichtsurteils in<br />
Holland bedurft, bis praktiziert wurde,<br />
was seit langem die Spatzen von den<br />
Dächern pfiffen. Großbritannien unterliegt,<br />
ebenso wie Tschechien, nicht<br />
der Verordnung über die Strukturbereinigung.<br />
Eine Anfrage bei der Generaldirektion<br />
Verkehr der EU-Kommission<br />
in Brüssel, wie sie der BDB auch<br />
gemacht hat, hätte schnell Klarheit<br />
schaffen können.<br />
Kein Wunder also, daß Partikuliere<br />
die Frage stellen, ob der Abwrackfonds<br />
die DBR gegenüber den übrigen<br />
Unternehmen der deutschen Binnenschiffahrt<br />
bevorzugt behandelt.<br />
I<br />
Werbung:<br />
Klimmt im Film<br />
Bundesverkehrsminister Reinhard<br />
Klimmt, aus dessen Haushalt die beiden<br />
Filme über die Bedeutung, die<br />
Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit<br />
der Binnenschiffahrt finanziert worden<br />
sind, äußerte sich in einem Statement<br />
ebenfalls zum Verkehrsträger Binnenschiff.<br />
„Der Verkehr ist“, so Klimmt,<br />
„ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft,<br />
und man kann sagen, daß<br />
er die Voraussetzung für unseren<br />
Wohlstand und für wirtschaftliches<br />
Wachstum ist. Die Binnenschiffahrt<br />
spielt dabei eine ganz wichtige Rolle.<br />
Minister Reinhard Klimmt<br />
Sie trägt dazu bei, weil sie ökologisch<br />
ist, weil sie kostengünstig ist, weil wir<br />
damit sicher Güter transportieren können<br />
und auf diese Art und Weise Handel<br />
und Wandel nach vorne bringen.<br />
Wir wissen das hier im Verkehrsministerium.<br />
Deswegen fördern wir die<br />
Wasserstraßen, fördern die Terminals,<br />
um zu erreichen, daß der kombinierte<br />
Verkehr alle Talente der Verkehrsträger<br />
entfalten und nutzen kann. Schiene,<br />
Straße und Wasserstraße werden<br />
miteinander verbunden und verknüpft,<br />
und dabei hat die Wasserstraße eine<br />
ganz, ganz besondere Rolle. Sie hat<br />
eine große Zukunft, wie die deutsche<br />
Binnenschiffahrt.“<br />
Die beiden Filme mit einer Länge von 6<br />
und 30 Minuten für Ausbildungszwecke,<br />
Verlader und Medien stehen<br />
ab Februar/März zur Auslieferung bereit.<br />
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