14.12.2012 Aufrufe

I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8<br />

Neue Bundesländer:<br />

Nur Ausbau der ostdeutschen Wasserstraßen sichert<br />

Chancengleichheit und umweltfreundlichen Gütertransport<br />

Über den Ausbauzustand und Notwendigkeiten<br />

der Verbesserung des<br />

Wasserstraßennetzes in den neuen<br />

Bundesländern unterrichtete BDB-<br />

Vorstandsmitglied Dieter Kemp Mitglieder<br />

der Parlamentarischen Gruppe<br />

Binnenschiffahrt. Im einzelnen stellte<br />

er dazu fest: Mit dem im Jahre 1992<br />

verabschiedeten Bundesverkehrswegeplan<br />

und dem Verkehrsprojekt 17<br />

Deutsche Einheit sollten schrittweise<br />

die infrastrukturellen Voraussetzungen<br />

für eine moderne, leistungsfähige Binnenschiffahrt<br />

auch in den neuen Ländern<br />

geschaffen werden. Die neuen<br />

Bundesländer verfügen über ein Netz<br />

von über 1.300 Kilometer Bundeswasserstraße,<br />

- das Land Brandenburg ist<br />

übrigens das Land mit dem größten<br />

Wasserstraßenbestand.<br />

Heute, nahezu sieben Jahre nach der<br />

Beschlußfassung über den Bundesverkehrswegeplan<br />

und die Verkehrsprojekte<br />

Deutsche Einheit, sind die ersten<br />

Teilstrecken des Wasserstraßenausbaus<br />

nutzbar. Für die dringend<br />

benötigten weiteren Ausbauten und<br />

Neubauten wurden in den letzten Monaten<br />

die Grundsteine gelegt.<br />

So befindet sich die neue Schleuse<br />

Rothensee im Bau. Mit dem Bau der<br />

Trogbrücke zur Elbquerung des Mittellandkanals<br />

wurde begonnen. Vor wenigen<br />

Monaten wurde der erste Spatenstich<br />

für die neue Schleuse Hohenwarthe<br />

feierlich vorgenommen. In<br />

Berlin sind die Baumaßnahmen zum<br />

Neubau der Schleusen Spandau und<br />

Charlottenburg, wie wir uns während<br />

einer Besichtigung überzeugen konnten,<br />

in vollem Gange.<br />

Trotz all dieser Maßnahmen muß man<br />

jedoch bei einer Standortanalyse der<br />

Binnenschiffahrt auf den Wasserstrassen<br />

in den neuen Ländern feststellen,<br />

daß ein Verkehrssystem immer nur so<br />

leistungsfähig sein kann, wie die geringste<br />

Öffnung auf den Durchgangsstrecken.<br />

Das Wasserstraßennetz in den neuen<br />

Bundesländern entspricht nach wie<br />

vor in weiten Teilen dem Nachkriegszustand.<br />

Einige Fakten mögen dies belegen:<br />

- Noch mindestens bis zum Jahr<br />

2003 wird es dauern, bis die Bin-<br />

nenschiffahrt die Querung der Elbe<br />

wasserstandsunabhängig vom<br />

westdeutschen Kanalnetz in das<br />

ostdeutsche Kanalnetz vornehmen<br />

kann.<br />

- Der Ausbau des Elbe-Havel-Kanals<br />

bis zur Unteren Havel-Wasserstraße<br />

nach Berlin, die Strecke<br />

nach Berlin und die damit zwingend<br />

verbundenen Maßnahmen<br />

zur Anhebung der Brücken von<br />

4,50 m auf 5,25 m werden darüber<br />

hinaus mindestens weitere Jahre<br />

dauern. Man spricht heute von einer<br />

Zeit nach dem Jahre 2010.<br />

- Der zwingend notwendige Ausbau<br />

der Oder-Havel-Wasserstraße, der<br />

Verbindung von Berlin zur Oder<br />

und weiterführend zu den Ostseehäfen<br />

Stettin, Swinemünde<br />

und Stralsund wird nach heutiger<br />

Erkenntnis nicht vor den Jahren<br />

2010 - 2012 abgeschlossen sein.<br />

- Der Ausbau des Oder-Spree-Kanals<br />

zur Anbindung des Hafens Eisenhüttenstadt<br />

soll jetzt wegen<br />

des vordringlichen Bedarfs eine<br />

Beschleunigung erfahren - wird jedoch<br />

auch erst zum Ende der ersten<br />

Dekade des neuen Jahrhunderts<br />

fertig werden.<br />

- Die Saale, die das Einzugsgebiet<br />

der mitteldeutschen Chemiestandorte<br />

für die Binnenschiffahrt<br />

einschließt und nach Aussagen<br />

der dort ansässigen Unternehmen<br />

bereits heute ein Verlagerungspotential<br />

von nahezu etwa 2 Mio.<br />

Jahrestonnen hat, und der Anschluß<br />

an die Elbe muß gebaut<br />

werden.<br />

- Für die Elbe wurde in den letzten<br />

Jahren ein umfangreiches Instandsetzungsprogramm<br />

der Buhnen<br />

und Deckwerke in Angriff genommen,<br />

nach wie vor bleiben alle<br />

Aussagen zur Vollendung dieses<br />

Programms jedoch vage, da erhebliche<br />

unterschiedliche Auffassungen<br />

zwischen ökologischer<br />

Theorie und ökologischer Praxis<br />

bestehen.<br />

- Ähnlich verhält es sich mit der<br />

Oder.<br />

Dieter Kemp<br />

Zusammenfassend ist festzustellen,<br />

daß der Aufschwung bei der Wiederherstellung<br />

und beim Ausbau der<br />

Wasserstraßeninfrastruktur in den<br />

neuen Ländern langsam Gestalt annimmt,<br />

ja bereits erste Ergebnisse<br />

zeigt, aber es bleibt dennoch die Tatsache,<br />

daß die Binnenschiffahrt heute<br />

wie auch in den nächsten Jahren weiterhin<br />

noch erhebliche infrastrukturelle<br />

Nachteile gegenüber der im Wettbewerb<br />

stehenden und bevorzugten Verkehrsträgern<br />

Straße und Schiene in<br />

den neuen Ländern festzustellen und<br />

wahrscheinlich auch hinzunehmen<br />

hat.<br />

Wenngleich auch dieses im krassen<br />

Widerspruch zu allen Beteuerungen<br />

und Bekenntnissen aller seit 1990 amtierenden<br />

Verkehrsminister steht.<br />

Vorübergehend könnte es dem Verkehrssystem<br />

Binnenschiffahrt schon<br />

helfen, wenn eine am Ausbauzustand<br />

der einzelnen Wasserstraßen orientierteWasserstraßenabgabengestaltung<br />

die Nachteile gegenüber anderen<br />

Verkehrsträgern, zumindestens temporär,<br />

ausgleichen würde.<br />

Der Binnenschiffahrt in den neuen<br />

Ländern muß ein Verkehrswegesystem<br />

mit modernem Zuschnitt zur Verfügung<br />

stehen, und die Flotte muß<br />

modernisiert werden, damit sie ihre<br />

Chancen im europäischen Binnenschiffsverkehr<br />

nutzen kann. I

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!