14.12.2012 Aufrufe

I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

I Kurz gemeldet .Kurz gemeldet . Kurz gemeldet - Bundesverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14<br />

Gespräche zum Donauausbau:<br />

Politiker diskutieren mit Verwaltung und Wissenschaft<br />

Zu einem Gespräch mit Vertretern aus<br />

dem Verkehrsministerium und den<br />

Präsidenten der Bundesanstalten für<br />

Gewässerkunde und Wasserbau trafen<br />

sich am Dienstag dieser Woche<br />

die niederbayerischen SPD-Abgeordneten<br />

Bruni Irben, Jella Teuchner und<br />

Horst Kubatschka.<br />

Hintergrund des Gesprächs im Berliner<br />

Verkehrsministerium war die Kritik<br />

der niederbayerischen Abgeordneten<br />

an den vertieften Untersuchungen<br />

zum Donauausbau, insbesondere an<br />

der nach Meinung der Volksvertreter<br />

bislang „stiefmütterlichen” Behandlung<br />

der Untersuchungen zu einem staustufenfreien<br />

Ausbau. Brunhilde Irben:<br />

„Unser Standpunkt ist völlig klar: Wir<br />

wollen einen sanften Ausbau der Donau.<br />

Ich werte es als gutes Zeichen,<br />

wenn die Bundesregierung uns die<br />

Gelegenheit gibt, an einem runden<br />

Tisch mit den einzelnen Fachstellen<br />

unsere Position klarzumachen.”<br />

Der Präsident der Bundesanstalt für<br />

Wasserbau, Professor Dr. Hans Heinrich<br />

Witte, stellt den Stand der Untersuchungen<br />

dar: Mit einem abschließenden<br />

Ergebnis sei zur Mitte<br />

des Jahres zu rechnen. Derzeit würden<br />

intensiv die flußbaulichen Möglichkeiten<br />

einer Optimierung des Ist-<br />

Zustandes (Variante A) unter Vorgabe<br />

einer Fahrrinnenbreite von 70 m und<br />

einem Sicherheitsabstand von 10 m<br />

für Buhnen und Regelungswerke untersucht.<br />

Wenn dies erst jetzt geschehe,<br />

hänge dies alleine mit der Versuchsorganisation<br />

zusammen und<br />

nicht mit irgendwelchen Präferenzen<br />

für die eine oder andere Ausbauvariante<br />

seitens der Bundesanstalt. Hinsichtlich<br />

einer Berücksichtigung der<br />

Untersuchungen des Karlsruher Wasserbauexperten<br />

Dr. Bernhart erklärte<br />

der Parlamentarische Staatssekretär<br />

im Verkehrsministerium, Lothar Ibrügger:<br />

„Der Bund ist selbstverständlich<br />

bereit, die Ergebnisse der vom Freistaat<br />

Bayern in Auftrag gegebenen<br />

wasserbaulichen Studie Bernharts bei<br />

seiner Entscheidung zu berücksichtigen.”<br />

Bayern habe es aber bislang<br />

nicht für nötig gehalten, dem Bund<br />

entsprechende Unterlagen zukommen<br />

zu lassen. Ebenso wenig in Kenntnis<br />

gesetzt worden sei der Bund über den<br />

Inhalt eines Ifo-Gutachtens zur Wirt-<br />

schaftlichkeit des Güterverkehrs auf<br />

der Donau. Nach Lage der Dinge sei<br />

mit einer Entscheidung des Bundes<br />

über die Art des Donauausbaus zwischen<br />

Straubing und Vilshofen gegen<br />

Ende des Jahres 2000 zu rechnen.<br />

Zu den Bedenken der niederbayerischen<br />

Abgeordneten, ob ökologische<br />

Belange bei den vertieften Untersuchungen<br />

ausreichend berücksichtigt<br />

würden, bezog Professor Volkhard<br />

Wetzel, Leiter der Bundesanstalt für<br />

Gewässerkunde, Stellung. Seine Ergebnisse<br />

werde er am 14. März in<br />

München bekannt machen. Er bestätigte,<br />

daß potentielle FHH-Gebiete,<br />

wie z.B. das Naturschutzgebiet „Untere<br />

Isar”, in jedem Falle nach den EU-<br />

Richtlinien Berücksichtigung finden<br />

müßten. Die Bundesanstalt beabsichtige,<br />

sämtliche Untersuchungsergebnisse<br />

im Internet zu veröffentlichen,<br />

um diese jedermann zugänglich und<br />

nachprüfbar zu machen.<br />

Horst Kubatschka wies darauf hin,<br />

daß sich die Gewässergüte der Donau<br />

durch die Staustufe oberhalb von<br />

Straubing verschlechtert habe. Der<br />

Gewässergütekarte Bayern könnte<br />

entnommen werden, daß sich die Gewässergüte<br />

von „mäßig belastet” zu<br />

„kritisch belastet” entwickelt hätte.<br />

Dies seien die Auswirkungen der neu<br />

gebauten Staustufe. Es müsse verhindert<br />

werden, daß sich die Gewässergüte<br />

auch zwischen Straubing und<br />

Vilshofen verschlechtere, was beim<br />

Bau weiterer Staustufen zu befürchten<br />

wäre. Entscheidend sei die Fließgeschwindigkeit<br />

der Donau. Bei einer<br />

Staustufenlösung würde diese so verändert<br />

werden, daß sich auch der<br />

Charakter des Flusses verändern würde.<br />

Aus ökologischer Sicht sei es daher<br />

nicht akzeptabel, daß das letzte<br />

Stück freifließender Donau in Bayern<br />

zubetoniert würde.<br />

Diskutiert wurde ferner die Rechtmäßigkeit<br />

des Vergabeverfahrens zur<br />

„Bewertung und Bilanzierung von Planungsvarianten”.<br />

Bruni Irber hatte sich<br />

in dieser Angelegenheit an den Bundesrechnungshof<br />

gewandt. Dieser<br />

konnte zwar keine Vergabefehler feststellen,<br />

forderte aber eine lückenlose<br />

Dokumentation des Vergabeverfahrens.<br />

Bruni Irber: „Meine Intervention hat<br />

dazu geführt, daß künftig alle Vergabeverfahren<br />

des Bundes lückenlos<br />

nachvollziebar sein müssen. Das Wirtschaftsministerium<br />

bereitet derzeit eine<br />

entsprechende Verordnung vor.”<br />

I<br />

Termine zum<br />

Donauausbau<br />

Welche Auswirkungen hat der geplante<br />

Ausbau der Donau zwischen Straubing<br />

und Vilshofen in Niederbayern<br />

auf Natur und Umwelt? Antworten auf<br />

diese Frage werden bei zwei Veranstaltungen<br />

im Frühjahr gegeben: Die<br />

Bundesanstalt für Gewässerkunde<br />

lädt dazu am 14. März 2000 in das<br />

Europäische Patentamt in München<br />

ein. Auf dem Programm stehen dabei<br />

unter anderem Vorträge über die Vegetation<br />

der Donauaue zwischen<br />

Straubing und Vilshofen, die Fischfauna<br />

und die besondere Bedeutung des<br />

Donautals zwischen Straubing und<br />

Vilshofen für den „faunistischen Artenschutz“,<br />

dargestellt am Beispiel ausgewählter<br />

Tiergruppen. Die Veranstaltung<br />

wendet sich an Fachleute<br />

und die interessierte Öffentlichkeit.<br />

***<br />

Das 3. Deggendorfer Donausymposium<br />

beschäftigt sich mit den ökologischen<br />

Folgen des Donau-Ausbaus.<br />

Am 8. April 2000 referieren dazu<br />

Fachleute in der Fachhochschule<br />

Deggendorf. Veranstalter sind das<br />

Bayerische Hafenforum und die FH<br />

Deggendorf. Das 2. Deggendorfer Donausymposium<br />

im November vergangenen<br />

Jahres hatte zu einer entscheidenden<br />

„Klimaverbesserung“ zwischen<br />

Ausbaubefürwortern und Ausbaugegnern<br />

geführt. Damals hatte<br />

unter anderem Professor Dr. Hans-<br />

Heinrich Witte, der Direktor der Bundesanstalt<br />

für Wasserbau, über den<br />

Stand der Ausbau-Untersuchungen<br />

informiert. Auch Vertreter des Bundes<br />

Naturschutz hatten nach diesem<br />

Symposium eingeräumt, daß die Veranstalter<br />

damit einen maßgeblichen<br />

Beitrag „zur Versachlichung der Ausbau-Diskussion“<br />

geleistet hätten. I

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!