Antiqua Marchia - die Alte Mark - Sievert AG

kosten. „Die Maut wird
in der Branche zu Preissteigerungen
führen,
die bis zum Verbraucher
weitergereicht werden”,
ergänzt Logistikleiter
Ulrich von Hahn.
Fast 1,5 Mio. Fahrzeuge
aus dem In- und Ausland
müssen künftig Maut
bezahlen - wie funktioniert
da die kilometergenaue
Abrechnung?
„Es wird eine satellitengesteuerte
Erfassung
geben”, erklärt Ge -
schäftsführer Claus
Köppa. „Bis Ende August
werden ca. 200.000 Lkw
mit einer entsprechenden
On Board Unit (OBU)
ausgerüstet, zum Jahres -
ende sollen es rund
400.000 sein.” In diesen
Geräten ist das gesamte
Netz mautpflichtiger
Strecken gespeichert.
Über das sogenannte
Global Positioning
System (GPS) erkennt
das Gerät, ob sich der
Lkw auf einer mautpflichtigen
Strecke befindet
und errechnet
aus den gespeicherten
Fahrzeugdaten und den
gefahrenen Kilometern
automatisch die fällige
Gebühr. Diese Information
wird dann an die
Mautzentrale weitergeleitet.
12 Cent pro
Kilometer:
Die Mautgebühren
für eine sht-Fahrt
von Lengerich in
ausgewählte Zielstädte.
Aber was ist mit den Lkw
ohne OBU-Gerät? „Für
diese Fahrzeuge werden
spezielle Terminals an
3.500 Autohöfen und
Tankstellen eingerichtet.
Dort können die Fahrer
sich manuell ins Mautsystem
einchecken und
ihre Route eingeben.”
Ob die Terminals dem
erwarteten Ansturm der
Fahrzeuge - immerhin
über eine Million - ge -
wachsen sein werden?
Eine weitere Unbekannte
in der Maut-Rechnung
ist die Zahlungsmoral.
„Es gibt derzeit keine
internationalen Abkom-
men zum Eintreiben der
Maut”, erklärt Spedi -
tions leiter Karl-Heinz
Augustin. „Also ist es
absolut naiv davon auszugehen,
dass alle Speditionen
‚maut-ehrlich‘
sein werden.” Zwar
wird es ca. 300 Kontrollbrücken
mit Infrarotsensoren
und 300 mobile
Kontrolltrupps geben,
die jederzeit Zugriff auf
das Maut-Rechenzentrum
haben - aber es
bleibt mehr als fraglich,
ob so alle Schwarzfahrer
erwischt werden können.
Die sht jedenfalls geht
mit gutem Beispiel voran.
„Wir haben unsere Be -
denken gegen die Maut,
aber sie ist nun mal
Tatsache - und wir sind
bestens vorbereitet”,
resümiert Horst Leonhard.
„Alle Fahrzeuge
sind offiziell angemeldet,
der Einbau der OBU-
Geräte läuft, eine spezielle
Software mit Mautberechnungen
ist bereits
installiert - alle weiteren
Vorbereitungen stehen
kurz vor dem Abschluss.”
Die Lkw-Maut kommt
und viele Fragen offen -
das verspricht noch
spannend zu werden.
Disponent Volker Lauxtermann
und seine Kollegen
arbeiten bereits mit
„map & guide 9“ - ein neues
Programm, mit dem auch
die Mautgebühren ermittelt
werden können.
Zur Titelseite:
Speditionsleiter
Karl-Heinz Augustin,
Logistikleiter Ulrich von
Hahn, Geschäftsführer
Horst Leonhard und
Geschäftsführer Claus
Köppa (von links)
sind auf die Maut gut
vorbereitet.
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