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er- gebnisse der telefonischen haushalts - Gemeinde Nümbrecht

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EINZELHANDELSKONZEPT FÜR DIE GEMEINDE NÜMBRECHT<br />

Köln, im Juni 2012 (Üb<strong>er</strong>arbeitete Endfassung<br />

nach Kabinettsbeschluss d<strong>er</strong> Landesregi<strong>er</strong>ung<br />

NRW zum Entwurf des Sachlichen<br />

Teilplan ‚Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel‘<br />

zum LEP NRW am 17.04.2012)<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH<br />

Eupen<strong>er</strong> Str. 150<br />

50933 Köln<br />

Tel.: 0221-937 296 20<br />

Fax: 0221-937 296 21<br />

E-Mail: cima.koeln@cima.de<br />

Int<strong>er</strong>net: www.cima.de<br />

Bearbeit<strong>er</strong>:<br />

Dipl.-Geogr. Michael Karutz (Projektleitung)<br />

Dipl.-Geogr. Carina Ulrich (Mitarbeit)<br />

Stadt- und Regionalmarketing<br />

City-Management<br />

Stadtentwicklung<br />

Einzelhandel<br />

Wirtschaftsförd<strong>er</strong>ung<br />

Immobilienentwicklung<br />

Tourismus<br />

P<strong>er</strong>sonalb<strong>er</strong>atung


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

© CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH<br />

D<strong>er</strong> Auftraggeb<strong>er</strong> kann die vorliegende Unt<strong>er</strong>lage für Druck und V<strong>er</strong>breitung<br />

inn<strong>er</strong>halb sein<strong>er</strong> Organisation v<strong>er</strong>wenden; jegliche - vor allem gew<strong>er</strong>bliche -<br />

Nutzung darüb<strong>er</strong> hinaus ist nicht gestattet.<br />

Diese Entwurfsvorlagen und Ausarbeitungen usw. fallen unt<strong>er</strong> § 2, Abs. 2 sowie<br />

§ 31, Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze d<strong>er</strong> Urheb<strong>er</strong>rechte. Sie sind dem<br />

Auftraggeb<strong>er</strong> nur zum eigenen Gebrauch für die vorliegende Aufgabe anv<strong>er</strong>traut.<br />

Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheb<strong>er</strong>rechte, v<strong>er</strong>bleiben<br />

bei d<strong>er</strong> CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 2


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

INHALT<br />

1 EINLEITUNG 7<br />

1.1 Vorbem<strong>er</strong>kungen und Aufgabenstellung 7<br />

1.2 Methodik d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>suchung 9<br />

1.3 Rahmenbedingungen d<strong>er</strong> Einzelhandelsentwicklung in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> 12<br />

1.3.1 Lage und Erreichbarkeit 12<br />

1.3.2 Bevölk<strong>er</strong>ungsstruktur und Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung 12<br />

1.3.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt 14<br />

2 EINZELHANDELSSTANDORT NÜMBRECHT: MARKTGEBIET UND<br />

NACHFRAGEVOLUMINA 17<br />

2.1 Abgrenzung des Marktgebietes für den Einzelhandel in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> 17<br />

2.2 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im Marktgebiet d<strong>er</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 20<br />

2.3 Regional<strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>b 21<br />

2.3.1 Waldbröl (rd. 19.400 Einwohn<strong>er</strong>) 21<br />

2.3.2 Wiehl (rd. 25.700 Einwohn<strong>er</strong>) 22<br />

2.3.3 Ruppicht<strong>er</strong>oth (rd. 10.700 Einwohn<strong>er</strong>) 22<br />

2.3.4 Much (rd. 15.000 Einwohn<strong>er</strong>) 23<br />

2.3.5 Gumm<strong>er</strong>sbach (rd. 51.500 Einwohn<strong>er</strong>) 23<br />

2.3.6 Köln (rd. 1.009.000 Einwohn<strong>er</strong>) 23<br />

3 EINZELHANDELSSTRUKTUREN IN DER GEMEINDE NÜMBRECHT 25<br />

3.1 Einzelhandelsstrukturen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> insgesamt 25<br />

3.2 V<strong>er</strong>teilung des Einzelhandelsbesatzes im <strong>Gemeinde</strong>-gebiet<br />

<strong>Nümbrecht</strong> 28<br />

4 HANDELSZENTRALITÄTEN UND KAUFKRAFTSTRÖME DES<br />

NÜMBRECHTER EINZELHANDELS 29<br />

4.1 Handelszentralitäten 29<br />

4.2 Kaufkraftstrombilanz, Kaufkraftzu- und -abflüsse 31<br />

5 ZUM KONSUMENTENVERHALTEN DER HAUSHALTE IN DER<br />

GEMEINDE NÜMBRECHT UND IN DEN ANGRENZENDEN GEMEINDEN<br />

- ERGEBNISSE DER TELEFONISCHEN HAUSHALTSBEFRAGUNG 34<br />

5.1 Spontanassoziation – Image 34<br />

5.2 Stärken und Schwächen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> als<br />

Einkaufsstandort 35<br />

5.3 Motivation für den Besuch des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong>s 38<br />

5.4 Einkaufshäufigkeiten in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong> und Gründe für<br />

keinen Einkaufsbesuch in <strong>Nümbrecht</strong> 39<br />

5.5 V<strong>er</strong>kehrsmittelwahl in Bezug auf Nahv<strong>er</strong>sorgung und Erledigungen im<br />

Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong> 41<br />

5.6 Regionale Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte und d<strong>er</strong><br />

umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n in Bezug auf ausgewählte Warengruppen 41<br />

5.7 Zum räumlichen Einkaufsv<strong>er</strong>halten nach Siedlungsräumen d<strong>er</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 51<br />

5.9 Meinungsbild d<strong>er</strong> einheimischen Bürg<strong>er</strong> zur allgemeinen Infrastruktur<br />

<strong>Nümbrecht</strong>s 55<br />

5.10 Meinungsbild d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte zum <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong><br />

Einzelhandel 56<br />

5.11 V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für den Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong> 57<br />

5.12 V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für die Infrastruktur in den Ortsteilen d<strong>er</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 58<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 3


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

6 ANGEBOTSQUALITÄTEN IM NÜMBRECHTER<br />

HAUPTEINKAUFSBEREICH – STÄDTEBAULICHE<br />

MASSNAHMENEMPFEHLUNGEN 60<br />

6.1 Vorbem<strong>er</strong>kungen: CIMA City Qualitäts-Check als Instrument d<strong>er</strong><br />

Bew<strong>er</strong>tung von Angebotsqualitäten 60<br />

6.2 Konkrete Bew<strong>er</strong>tungen für den Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich in <strong>Nümbrecht</strong> 61<br />

6.3 Handlungsempfehlungen 63<br />

7 STANDORT ‚RATHAUSPARKPLATZ‘: STANDORTBEWERTUNG UND<br />

AUSWIRKUNGSANALYSE ZUR ETABLIERUNG EINES LIDL<br />

LEBENSMITTEL-DISCOUNTERS 65<br />

7.1 Standortbew<strong>er</strong>tung ‚Rathausparkplatz‘ 65<br />

7.2 Umsatz<strong>er</strong>wartung des projekti<strong>er</strong>ten LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s 66<br />

7.3 Auswirkungsanalyse 66<br />

8 ZUR ABGRENZUNG EINES ZENTRALEN VERSORGUNGSBEREICHS IN<br />

DER GEMEINDE NÜMBRECHT 70<br />

8.1 Zur Definition ‚zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche‘ und dem Erford<strong>er</strong>nis<br />

ihr<strong>er</strong> Abgrenzung 70<br />

8.2 Auswirkungen auf zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche 76<br />

8.3 Zur Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ als<br />

Hauptzentrum 78<br />

9 NÜMBRECHTER LISTE 82<br />

9.1 Vorbem<strong>er</strong>kung 82<br />

9.2 Ableitung d<strong>er</strong> ‚<strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Liste’ 82<br />

10 ABSCHLIESSENDE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ZUM<br />

EINZELHANDELSKONZEPT DER GEMEINDE NÜMBRECHT 85<br />

11 ANHANG 89<br />

11.1 Bestimmung des Marktgebietes und des Nachfragepotenzials 89<br />

11.2 Erhebung des bestehenden Einzelhandelsangebotes und Analyse d<strong>er</strong><br />

örtlichen Situation 90<br />

11.3 Abgrenzung von Betriebstypen 91<br />

11.4 Glossar 92<br />

11.5 Dokumentation des Fragebogen zur <strong>telefonischen</strong><br />

Haushaltsbefragung 93<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 4


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

ABBILDUNGEN<br />

Abb. 1: Abgrenzung des Unt<strong>er</strong>suchungsgebietes 10<br />

Abb. 2: Räumliche V<strong>er</strong>teilung d<strong>er</strong> Befragten 11<br />

Abb. 3: Alt<strong>er</strong>sstruktur d<strong>er</strong> Befragten 11<br />

Abb. 4: Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 13<br />

Abb. 5: Prognose d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> und V<strong>er</strong>gleichsregionen 14<br />

Abb. 6: Entwicklung d<strong>er</strong> sozialv<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>ungspflichtig Beschäftigten am<br />

Arbeitsort in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 15<br />

Abb. 7: Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziff<strong>er</strong>n für ausgewählte<br />

<strong>Gemeinde</strong>n in d<strong>er</strong> Region <strong>Nümbrecht</strong> 16<br />

Abb. 8: Marktgebiet des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels 19<br />

Abb. 9: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> (in Mio. €) 20<br />

Abb. 10: Einzelhandel in Waldbröl 21<br />

Abb. 11: Einzelhandel in Wiehl 22<br />

Abb. 12: Einzelhandel in Ruppicht<strong>er</strong>oth 22<br />

Abb. 13: Einzelhandelsstrukturen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 26<br />

Abb. 14: Einzelhandelslagen im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> 27<br />

Abb. 15: V<strong>er</strong>teilung des Einzelhandelsbesatzes in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 28<br />

Abb. 16: Handelszentralitäten des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels 29<br />

Abb. 17: Kaufkraftstrombilanz für den Einzelhandel in <strong>Nümbrecht</strong> 31<br />

Abb. 18: Kaufkraftstrombilanz in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel,<br />

Reformwaren‘ 31<br />

Abb. 19: Kaufkraftzuflüsse nach <strong>Nümbrecht</strong> 32<br />

Abb. 20: Kaufkraftabflüsse aus <strong>Nümbrecht</strong> 32<br />

Abb. 21: Spontane Assoziationen mit <strong>Nümbrecht</strong> 35<br />

Abb. 22: Stärken des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels 36<br />

Abb. 23: Schwächen des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandel 37<br />

Abb. 24: Gründe für den Besuch des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong> 38<br />

Abb. 25: Wie häufig besuchen Sie zum Einkaufen die Ortsmitte von<br />

<strong>Nümbrecht</strong>? 39<br />

Abb. 26: Gründe für einen V<strong>er</strong>zicht auf einen Einkauf in <strong>Nümbrecht</strong><br />

(Befragte aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>) 40<br />

Abb. 27: Gründe für einen V<strong>er</strong>zicht auf einen Einkauf in <strong>Nümbrecht</strong><br />

(Befragte aus dem Umland) 40<br />

Abb. 28: Hauptv<strong>er</strong>kehrsmittel für den Einkauf in d<strong>er</strong> Ortsmitte von<br />

<strong>Nümbrecht</strong> 41<br />

Abb. 29: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Lebensmittel, Reformwaren‘<br />

(TOP 5 – Nennungen) 42<br />

Abb. 30: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Drog<strong>er</strong>ieartikel (TOP<br />

5 – Nennungen) 43<br />

Abb. 31: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei ‚Bekleidung und<br />

Textilien‘ (TOP 10 – Nennungen) 43<br />

Abb. 32: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Schuhe / Led<strong>er</strong>waren‘ (TOP<br />

10 – Nennungen) 44<br />

Abb. 33: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Büch<strong>er</strong> / Schreibwaren‘ (TOP<br />

10 – Nennungen) 45<br />

Abb. 34: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei Uhren /Schmuck<br />

(TOP 9 - Nennungen) 45<br />

Abb. 35: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei ‚Radio /<br />

Unt<strong>er</strong>haltungselektronik (TOP 11 – Nennungen) 46<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 5


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 36: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei Spielwaren<br />

(TOP 9 – Nennungen) 47<br />

Abb. 37: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Sportartikeln und Sportg<strong>er</strong>äten‘<br />

(TOP 10 – Nennungen) 48<br />

Abb. 38: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei Haushaltswaren 48<br />

Abb. 39: Räumliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Möbeln (TOP 13 Nennungen) 49<br />

Abb. 40: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Baumarktartikeln (Top<br />

9 – Nennungen) 50<br />

Abb. 41: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem K<strong>er</strong>nort/<br />

Homburg-Bröl 52<br />

Abb.42: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im nordöstlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet 53<br />

Abb. 43: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem nordwestlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet 53<br />

Abb. 44: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem südlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet 54<br />

Abb. 45: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem Umland 54<br />

Abb. 46: Bew<strong>er</strong>tung von Infrastrukturm<strong>er</strong>kmalen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> 55<br />

Abb. 47: Bew<strong>er</strong>tung des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels 56<br />

Abb. 48: W<strong>er</strong>den in <strong>Nümbrecht</strong> Einzelhandelsangebote v<strong>er</strong>misst? 56<br />

Abb. 49: Welche Angebote v<strong>er</strong>missen Sie konkret in <strong>Nümbrecht</strong>? 57<br />

Abb. 50: V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für den Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong> 57<br />

Abb. 51: V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für den Ortsteil, in dem die Befragten<br />

leben 58<br />

Abb. 52: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung<br />

im Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich von <strong>Nümbrecht</strong> 62<br />

Abb. 53: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und<br />

Ladengestaltung im Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich von <strong>Nümbrecht</strong> 62<br />

Abb. 54: Barri<strong>er</strong>ewirkungen für Einzelhandelsnutzungen an d<strong>er</strong> Hauptstraße 63<br />

Abb. 55: Standortareal ‚Rathausparkplatz‘ 65<br />

Abb. 56: Umsatz<strong>er</strong>wartung für einen LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> mit ein<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m² im möglichen Projektvorhaben<br />

‚Rathausparkplatz‘ 66<br />

Abb. 57: Prognose d<strong>er</strong> örtlichen und regionalen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte<br />

in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘ bei Realisi<strong>er</strong>ung<br />

eines zusätzlichen LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s am<br />

Rathausparkplatz‘ 68<br />

Abb. 58: Hi<strong>er</strong>archie zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche 73<br />

Abb. 59: Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> - Karti<strong>er</strong>ung<br />

Einzelhandel und komplementäre Nutzungen 80<br />

Abb. 60: Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> - Karti<strong>er</strong>ung<br />

Komplementäre Nutzungen 81<br />

Abb. 61: V<strong>er</strong>trägliche V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenzen bei Realisi<strong>er</strong>ung<br />

<strong>er</strong>gänzend<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebote in relevanten Ortsteilen<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 88<br />

Abb. 62 CIMA-Warengruppen 90<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 6


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

1 EINLEITUNG<br />

1.1 Vorbem<strong>er</strong>kungen und Aufgabenstellung<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> hat die CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH mit<br />

d<strong>er</strong> Erstellung eines Einzelhandelskonzeptes für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

beauftragt. Das Konzept ist Baustein eines ‚<strong>Gemeinde</strong>entwicklungskonzeptes<br />

<strong>Nümbrecht</strong> 2031‘.<br />

Anlass zu ein<strong>er</strong> vorgezogenen gutacht<strong>er</strong>lichen Analyse des Themenkomplexes<br />

‚Einzelhandel‘ ist das Int<strong>er</strong>esse von Investoren im Standortb<strong>er</strong>eich des Rathauses<br />

<strong>Nümbrecht</strong> ein multifunktionales Geschäftshaus zu entwickeln, das u.a.<br />

auch einen LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> von 1.000 m² beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gen soll.<br />

Sowohl aus § 1 Abs.6 (4) BauGB (Abwägungsgebot), als auch § 2 Abs. 2 BauGB<br />

(nachbarliches Abstimmungsgebot) kann das Erford<strong>er</strong>nis zur Ausweisung von<br />

bzw. die Auseinand<strong>er</strong>setzung mit ‚faktischen‘ zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen<br />

abgeleitet w<strong>er</strong>den.<br />

Das Abwägungsgebot nach § 1 Abs. 6 (4) BauGB ford<strong>er</strong>t das, „die Erhaltung,<br />

Erneu<strong>er</strong>ung, Fortentwicklung, Anpassung und d<strong>er</strong> Umbau vorhanden<strong>er</strong> Ortsteile<br />

sowie die Erhaltung und Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche“ bei<br />

d<strong>er</strong> Aufstellung von Bauleitplänen zu b<strong>er</strong>ücksichtigen sind.<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus v<strong>er</strong>weist das Abstimmungsgebot bei d<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>tung von Planvorhaben<br />

des großflächigen Einzelhandels (Planvorhaben im Sinne des § 11<br />

Abs. 3 BauNVO) auf eine Abstimmung von Planungen zwischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

und den ihnen durch die Raumordnung zugewiesenen Funktionen:<br />

„Die Bauleitpläne benachbart<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>n sind aufeinand<strong>er</strong> abzustimmen.<br />

Dabei können sich die <strong>Gemeinde</strong>n auch auf die Ihnen durch Ziele d<strong>er</strong> Raumordnung<br />

zugewiesenen Funktionen sowie auf Auswirkungen auf ihre zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche b<strong>er</strong>ufen.“<br />

Kommunen können hi<strong>er</strong> nur agi<strong>er</strong>en, wenn sie Bezug auf in einem Konzept<br />

abgegrenzte od<strong>er</strong> faktische zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche nehmen.<br />

D<strong>er</strong> Einzelhandels<strong>er</strong>lass Nordrhein-Westfalen vom 22.09.2008 1 empfiehlt den<br />

Städten und <strong>Gemeinde</strong>n durch städtebauliche Konzepte, insbesond<strong>er</strong>e kommunale<br />

Einzelhandelskonzepte ‚zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche‘ auszuweisen.<br />

Die Notwendigkeit ein<strong>er</strong> Einzelhandelskonzeption für Städte und <strong>Gemeinde</strong>n<br />

in Nordrhein-Westfalen <strong>er</strong>schließt sich auß<strong>er</strong>dem unmittelbar aus den nunmehr<br />

in Aufstellung befindlichen Zielen d<strong>er</strong> Landesplanung. Die neun Ziele<br />

bzw. Grundsätze enthalten Steu<strong>er</strong>ungsempfehlungen, die den Grundsatz d<strong>er</strong><br />

Raumordnung aus dem § 2 ROG zur „Erhaltung d<strong>er</strong> Innenstädte und örtlichen<br />

Zentren als zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche“ ausfüllen.<br />

Maßgebliche Relevanz zum Schutz und zur Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

haben die Ziele 2, 3 und 5:<br />

� 2. Ziel: Zentrenrelevante K<strong>er</strong>nsortimente: Standorte nur in Zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen. Dabei dürfen K<strong>er</strong>n und Sond<strong>er</strong>gebiete für Vorhaben<br />

im Sinne i.S. des § 11 Abs. 3 BauNVO mit zentrenrelevantem<br />

K<strong>er</strong>nsortiment nur in Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen dargestellt und<br />

festgesetzt w<strong>er</strong>den. Ausnahmsweise dürfen K<strong>er</strong>n- und Sond<strong>er</strong>gebiete für<br />

1 Vgl. hi<strong>er</strong>zu auch Einzelhandels<strong>er</strong>lass des Landes Nordrhein-Westfalen. Gem. RdErl.<br />

d. Minist<strong>er</strong>iums für Bauen und V<strong>er</strong>kehr u. d. Minist<strong>er</strong>iums für Wirtschaft, Mittelstand<br />

und En<strong>er</strong>gie vom 22.09.2008, S.13<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 7


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Vorhaben i.S. des § 11 Abs. 3 BauNVO mit nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevantem<br />

K<strong>er</strong>nsortiment auch auß<strong>er</strong>halb zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche dargestellt<br />

und festgesetzt w<strong>er</strong>den, wenn nachweislich:<br />

- eine integri<strong>er</strong>te Lage in den zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen nicht<br />

möglich ist und<br />

- die Gewährleistung ein<strong>er</strong> wohnortnahen V<strong>er</strong>sorgung mit Güt<strong>er</strong>n des<br />

täglichen Bedarfs diese Bauleitplanung <strong>er</strong>ford<strong>er</strong>t und<br />

- zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche von <strong>Gemeinde</strong>n nicht wesentlich beeinträchtigt<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

� 3. Ziel: Zentrenrelevante K<strong>er</strong>nsortimente: Beeinträchtigungsv<strong>er</strong>bot. Durch<br />

die Darstellung und Festsetzung von K<strong>er</strong>n- und Sond<strong>er</strong>gebieten für Vorhaben<br />

i. S. des § 11 Abs. 3 BauNVO mit zentrenrelevantem K<strong>er</strong>nsortiment<br />

dürfen zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche von <strong>Gemeinde</strong>n nicht wesentlich<br />

beeinträchtigt w<strong>er</strong>den.<br />

� 5. Ziel: Nicht zentrenrelevante K<strong>er</strong>nsortimente: Standort, Beeinträchtigungsv<strong>er</strong>bot,<br />

relativ<strong>er</strong> Anteil zentrenrelevant<strong>er</strong> Randsortimente: Sond<strong>er</strong>gebiete<br />

für Vorhaben i.S. des § 11 Abs. 3 BauNVO mit nicht zentrenrelevantem<br />

K<strong>er</strong>nsortiment dürfen auch auß<strong>er</strong>halb von zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen<br />

dargestellt und festgesetzt w<strong>er</strong>den, wenn d<strong>er</strong> Umfang<br />

d<strong>er</strong> zentrenrelevanten Randsortimente maximal 10 % d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche<br />

beträgt. Dabei dürfen zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche von <strong>Gemeinde</strong>n<br />

durch den absoluten Umfang d<strong>er</strong> zentrenrelevanten Randsortimente<br />

nicht wesentlich beeinträchtigt w<strong>er</strong>den<br />

Die Abgrenzung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche ist somit als K<strong>er</strong>ninhalt von<br />

kommunalen Einzelhandelskonzepten zu begreifen.<br />

Dementsprechend resulti<strong>er</strong>en für die Erarbeitung eines Einzelhandelskonzeptes<br />

für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> folgende Fragestellungen:<br />

� Welche Einzelhandelsstrukturen liegen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> insgesamt<br />

vor?<br />

� Wie ist das Einkaufsv<strong>er</strong>halten d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong> und Gäste einzuordnen?<br />

Wie wird das Einzelhandelsangebot durch die Konsumenten bew<strong>er</strong>tet?<br />

� In welchem Umfang und in welchen Warengruppen fließt Kaufkraft aus<br />

<strong>Nümbrecht</strong> in Wettbew<strong>er</strong>bsstandorte ab?<br />

� Welche Gestaltungs- und Entwicklungspotenziale können für den Einzelhandel<br />

in <strong>Nümbrecht</strong> defini<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den? Welche Rahmenbedingungen kann<br />

die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> zur Optimi<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Einzelhandelsentwicklung<br />

schaffen? Welche Geschäfte können an welchen Standorten zur zusätzlichen<br />

Profili<strong>er</strong>ung des Einzelhandelsstandortes <strong>Nümbrecht</strong> beitragen<br />

� Wie sind die möglichen Kopplungseffekte zwischen Einzelhandel und Nah<strong>er</strong>holungstourismus<br />

einzuordnen?<br />

� Welch<strong>er</strong> Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich ist in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> abzugrenzen?<br />

Kann ein einzelhandelsbezogenes Entwicklungsvorhaben im<br />

Standortb<strong>er</strong>eich des Rathauses in die Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiches<br />

mit einbezogen w<strong>er</strong>den?<br />

� Welche spezifische ‚<strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Liste‘ ist zur nachhaltigen Standortsich<strong>er</strong>ung<br />

des Einzelhandels im K<strong>er</strong>nort abzuleiten?<br />

� Welche Auswirkungen hat die Etabli<strong>er</strong>ung eines zusätzlichen Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s<br />

(voraussichtlich LIDL) auf die Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebote in<br />

<strong>Nümbrecht</strong>? In welchem Umfang kann zusätzliche Kaufkraft an den Standort<br />

<strong>Nümbrecht</strong> gebunden w<strong>er</strong>den?<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 8


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

1.2 Methodik d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>suchung<br />

Dem vorliegenden Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> liegen<br />

folgende Unt<strong>er</strong>suchungs- und Analyseschritte zugrunde:<br />

V<strong>er</strong>kaufsflächen<strong>er</strong>hebung: Voll<strong>er</strong>hebung des Einzelhandels in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> durch das CIMA Projektteam (Februar 2011): Aufnahme all<strong>er</strong> Einzelhandels-<br />

und Ladenhandw<strong>er</strong>ksbetriebe im <strong>Gemeinde</strong>gebiet, Aufnahme d<strong>er</strong><br />

Sortimentsschw<strong>er</strong>punkte und d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsflächen sowie anschließende Durchführung<br />

ein<strong>er</strong> Umsatzschätzung für jeden Betrieb und B<strong>er</strong>ücksichtigung d<strong>er</strong><br />

CIMA GmbH vorliegend<strong>er</strong> aktuell<strong>er</strong> Umsatzdaten und Flächenproduktivitäten<br />

div<strong>er</strong>s<strong>er</strong> Filialkonzepte.<br />

Umsatz und Zentralitäten: Ermittlung des einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumens<br />

nach CIMA Warengruppen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und im relevanten<br />

Einzugsb<strong>er</strong>eich als Voraussetzung für die B<strong>er</strong>echnung d<strong>er</strong> Handelszentralität(en).<br />

Die warengruppenspezifischen Kennziff<strong>er</strong>n zur Handelszentralität<br />

dokumenti<strong>er</strong>en das V<strong>er</strong>hältnis von Einzelhandelsumsatz zum Nachfragevolumen<br />

in d<strong>er</strong> gleichen Gebietseinheit (Division von Einzelhandelsumsatz durch<br />

Nachfragevolumen multiplizi<strong>er</strong>t mit dem Faktor 100. Handelszentralitäten von<br />

üb<strong>er</strong> 100 signalisi<strong>er</strong>en Kaufkraftzuflüsse, Handelszentralitäten von unt<strong>er</strong> 100<br />

dagegen Kaufkraftabflüsse. Bei d<strong>er</strong> Einschätzung d<strong>er</strong> Umsätze stehen d<strong>er</strong> CIMA<br />

GmbH eine Vielzahl an statistischen Quellen und Branchenb<strong>er</strong>ichten zur V<strong>er</strong>fügung.<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus wird die Leistungsfähigkeit üb<strong>er</strong> die ‚Inaugenscheinnahme‘<br />

des Angebotes vor Ort eingeordnet.<br />

Intensive Ortsbegehung: Das CIMA-Projektteam hat im Rahmen d<strong>er</strong> Bestandsaufnahme<br />

für alle relevanten Einzelhandelsstandorte im und auß<strong>er</strong>halb des<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebietes eine intensive gutacht<strong>er</strong>liche Begutachtung durchgeführt.<br />

Dies beinhaltet die diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>te Bew<strong>er</strong>tung des Branchenmixes, die Bew<strong>er</strong>tung<br />

einzeln<strong>er</strong> Geschäftslagen und die Analyse potenziell<strong>er</strong> Entwicklungsflächen<br />

sowie die Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs.<br />

Regionale Wettbew<strong>er</strong>bsanalyse: Zur Einordnung d<strong>er</strong> <strong>er</strong>hobenen Ist-Situation<br />

wurde eine regionale Wettbew<strong>er</strong>bsanalyse durchgeführt. Das Handelsangebot<br />

wurde in relevanten angrenzenden Nachbargemeinden dokumenti<strong>er</strong>t und wird<br />

in diesem Gutachten b<strong>er</strong>ücksichtigt.<br />

Telefonische Haushaltsbefragung: Zur Ermittlung d<strong>er</strong> Kundenmeinung wurden<br />

insgesamt 702 zufällig ausgewählte Bürg<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und d<strong>er</strong><br />

angrenzenden <strong>Gemeinde</strong>n (Much, Ruppicht<strong>er</strong>oth, Wiehl, Waldbröl) ab 16 Jahren<br />

im Februar/ März 2011 zum <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandel und zum individuellen<br />

Einkaufsv<strong>er</strong>halten telefonisch befragt. Die Gesamtstichprobe setzt sich<br />

zusammen aus 502 int<strong>er</strong>viewten Bürg<strong>er</strong>n des <strong>Gemeinde</strong>gebietes <strong>Nümbrecht</strong><br />

und 200 Befragten aus den angrenzenden <strong>Gemeinde</strong>n. Insgesamt waren 46 %<br />

d<strong>er</strong> Befragten männlichen und 54 % weiblichen Geschlechts.<br />

Um diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>te Aussagen zum individuellen Einkaufsv<strong>er</strong>halten inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> treffen zu können wurde unt<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ücksichtigung d<strong>er</strong> örtlichen Bevölk<strong>er</strong>ungsstrukturen<br />

das <strong>Gemeinde</strong>gebiet in vi<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>e Unt<strong>er</strong>suchungsräume<br />

unt<strong>er</strong>teilt. Die Stichprobengröße v<strong>er</strong>hält sich dabei proportional zur Einwohn<strong>er</strong>zahl.<br />

Abb. 1 gibt die Abgrenzung des Unt<strong>er</strong>suchungsgebietes wied<strong>er</strong>.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 9


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 1: Abgrenzung des Unt<strong>er</strong>suchungsgebietes<br />

K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>/ Homburg-Bröl<br />

Nordwestliches <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

Nordöstliches <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

Südliches <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

umliegende <strong>Gemeinde</strong>/ Städte<br />

Die Stichproben d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>suchungsräume sind<br />

proportional zur Einwohn<strong>er</strong>v<strong>er</strong>teilung.<br />

Unt<strong>er</strong>suchungsgebiet<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Einwohn<strong>er</strong><br />

(Stand:<br />

31.12.2010)<br />

Stichprobe<br />

K<strong>er</strong>nort<br />

<strong>Nümbrecht</strong>/<br />

Homburg-Bröl<br />

4.732 138<br />

nordwestl.<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

2.566 78<br />

Nordöstl.<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

3.545 114<br />

Südliches<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

6.215 172<br />

Summe 17.058 502<br />

Much<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 10<br />

Wiehl<br />

Waldbröl


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Die räumliche V<strong>er</strong>teilung d<strong>er</strong> Befragten in den vi<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>suchungsgebieten<br />

inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> entspricht d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsv<strong>er</strong>teilung in<br />

diesen Gebieten. Folglich ist von ein<strong>er</strong> hohen Repräsentativität d<strong>er</strong> Befragung<br />

auszugehen.<br />

Abb. 2: Räumliche V<strong>er</strong>teilung d<strong>er</strong> Befragten<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>; n = 502)<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

28%<br />

28%<br />

K<strong>er</strong>nort<br />

<strong>Nümbrecht</strong>;<br />

Homburg-Bröl<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

15%<br />

16%<br />

Nordwestliches<br />

Befragungsgebiet<br />

Abb. 3 gibt die Alt<strong>er</strong>sstruktur d<strong>er</strong> Befragten im V<strong>er</strong>gleich zur Gesamtbevölk<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> wied<strong>er</strong>. Es wird deutlich, dass die Alt<strong>er</strong>sv<strong>er</strong>teilung<br />

d<strong>er</strong> Befragten in den meisten Fällen mit d<strong>er</strong> Alt<strong>er</strong>sstruktur d<strong>er</strong> Gesamtbevölk<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> üb<strong>er</strong>einstimmt. Lediglich die 16 bis unt<strong>er</strong><br />

25-Jährigen sind unt<strong>er</strong>durchschnittlich stark v<strong>er</strong>treten. Trotz dies<strong>er</strong> Abwei-<br />

21%<br />

23%<br />

Südliches<br />

Befragungsgebiet<br />

Anteil an Bevölk<strong>er</strong>ung Stichprobe<br />

36%<br />

34%<br />

Nordöstliches<br />

Befragungsgebiet<br />

chung kann die Bevölk<strong>er</strong>ungsstruktur nach Einschätzung d<strong>er</strong> CIMA als repräsentativ<br />

eingestuft w<strong>er</strong>den.<br />

Abb. 3: Alt<strong>er</strong>sstruktur d<strong>er</strong> Befragten<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>; n = 502)<br />

14% 13%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Das vorliegende Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> b<strong>er</strong>ücksichtigt<br />

alle relevanten Anford<strong>er</strong>ungen im Kontext des § 24a LEPro NRW und<br />

des Einzelhandels<strong>er</strong>lasses Nordrhein-Westfalen.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 11<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

8%<br />

16 bis unt<strong>er</strong> 25<br />

Jahre<br />

11%<br />

25 bis unt<strong>er</strong> 35<br />

Jahre<br />

28%<br />

30%<br />

35 bis unt<strong>er</strong> 50<br />

Jahre<br />

26%<br />

23% 23%<br />

50 bis unt<strong>er</strong> 65<br />

Jahre<br />

Anteil <strong>Gemeinde</strong>bevölk<strong>er</strong>ung Stichprobe<br />

26%<br />

65-Jährige und<br />

ält<strong>er</strong>


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

1.3 Rahmenbedingungen d<strong>er</strong> Einzelhandelsentwicklung in<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

1.3.1 Lage und Erreichbarkeit<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> mit 17.325 Einwohn<strong>er</strong>n 2 liegt im Südwesten des<br />

Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gischen Kreises und im H<strong>er</strong>zen des B<strong>er</strong>gischen Lands zwischen dem<br />

Ballungsraum Köln/ Bonn im Westen sowie dem Sieg<strong>er</strong>land im Osten. Im Norden<br />

wird die <strong>Gemeinde</strong> durch das Stadtgebiet Wiehl, im Osten und Südostendurch<br />

die Stadt Waldbröl und im Südwesten und Westen durch die <strong>Gemeinde</strong>gebiete<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth und Much begrenzt. Im Sinne d<strong>er</strong> Raumordnung wird<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> eine grundzentrale Funktion zuteil. Die zentrale<br />

V<strong>er</strong>sorgungsfunktion konzentri<strong>er</strong>t sich auf den K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>. Die<br />

nächstgelegenen Ob<strong>er</strong>zentren befinden sich mit Köln und Bonn in ein<strong>er</strong> Entf<strong>er</strong>nung<br />

von rd. 55 km. Das Ob<strong>er</strong>zentrum Siegen liegt ebenfalls in ein<strong>er</strong> Entf<strong>er</strong>nung<br />

von rd. 55 km östlich von <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>, bestehend aus insgesamt 91 Ortsschaften, zeichnet<br />

sich durch eine ländliche Struktur aus. Landschaftsprägend sind die zahlreichen<br />

Wäld<strong>er</strong>, Wiesen und Hügel, wie sie für Mittelgebirgsregionen typisch sind.<br />

Ebenfalls kennzeichnend sind die regionstypischen Fachw<strong>er</strong>khäus<strong>er</strong> und v<strong>er</strong>schief<strong>er</strong>ten<br />

Häus<strong>er</strong>fassaden.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> ist hinreichend an das deutsche F<strong>er</strong>nstraßennetz<br />

angebunden. Die Bundesstraßen 56, 478 und 256 v<strong>er</strong>laufen entlang d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>grenze.<br />

Zahlreiche Landstraßen, die den K<strong>er</strong>nort mit den Bundestraßen<br />

v<strong>er</strong>binden, stellen eine gute regionale Erreichbarkeit sich<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> nächste Auto-<br />

2 Quelle: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen 2011<br />

bahnanschluss liegt in ca. 14 km Entf<strong>er</strong>nung (AS Bielstein und AS B<strong>er</strong>gneustadt<br />

an d<strong>er</strong> BAB 4). Darüb<strong>er</strong> hinaus ist die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> gut in das regionale<br />

Busnetz d<strong>er</strong> VBL (V<strong>er</strong>kehrsgesellschaft B<strong>er</strong>gisches Land) eingebunden. F<strong>er</strong>n<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>kehrt seit 2004 d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong>bus w<strong>er</strong>ktags auf fünf v<strong>er</strong>schiedenen<br />

Buslinien. Es handelt sich um eine gemeinnützige Initiative des Bürg<strong>er</strong>-<br />

Bus e.V., welch<strong>er</strong> es sich zur Aufgabe gemacht hat abgelegene Ortsteile ohne<br />

Busv<strong>er</strong>bindung mit dem restlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet zu v<strong>er</strong>binden.<br />

1.3.2 Bevölk<strong>er</strong>ungsstruktur und Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung<br />

Das <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>er</strong>streckt sich üb<strong>er</strong> eine Fläche von 72 km². Die räumliche<br />

V<strong>er</strong>teilung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im <strong>Gemeinde</strong>gebiet kann d<strong>er</strong> Abb. 1 entnommen<br />

w<strong>er</strong>den. Inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>n bildet d<strong>er</strong> K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> mit 4.350 3<br />

Einwohn<strong>er</strong>n den einwohn<strong>er</strong>stärksten Ortsteil. Abgesehen von d<strong>er</strong> Ortschaft<br />

Bi<strong>er</strong>enbachtal mit 1.686 Einwohn<strong>er</strong>n 2 liegt die Bevölk<strong>er</strong>ungsgröße d<strong>er</strong> einzelnen<br />

Ortschaften unt<strong>er</strong> 1.000 Einwohn<strong>er</strong>; größtenteils sogar unt<strong>er</strong> 500 Einwohn<strong>er</strong>n.<br />

Damit wird deutlich, dass eine wirtschaftliche Betriebsführung viel<strong>er</strong><br />

Einzelhandelsbetriebe in den meisten Ortschaften nicht möglich ist, da das<br />

<strong>er</strong>ford<strong>er</strong>liche Nachfragepotenzial nicht gegeben ist.<br />

Hinsichtlich d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung zeigt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> in<br />

den v<strong>er</strong>gangenen zehn Jahren eine zweigeteilte Entwicklung auf (siehe Abb. 4).<br />

Entgegen den allgemeinen bundesweiten Bevölk<strong>er</strong>ungstrends v<strong>er</strong>zeichnet die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> bis zum Jahr 2006 einen kontinui<strong>er</strong>lichen Anstieg d<strong>er</strong><br />

Bevölk<strong>er</strong>ungszahlen. Anschließend setzte ein leicht<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsrückgang<br />

3 Quelle: Angaben zum Bevölk<strong>er</strong>ungsstand (Hauptwohnsitz) d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>,<br />

Stand: 31.12.2010<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 12


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

ein, welch<strong>er</strong> seit 2008 stagni<strong>er</strong>t. Für den betrachteten Zeitraum weist die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> einen Bevölk<strong>er</strong>ungszuwachs von rd. 3,5 % auf.<br />

Abb. 4: Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

17.600<br />

17.400<br />

17.200<br />

17.000<br />

16.800<br />

16.600<br />

16.400<br />

16.200<br />

1999<br />

2000<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Die CIMA stützt sich für die Bevölk<strong>er</strong>ungsprognose d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

bis zum Jahr 2025 auf Studien des Statistischen Landesamts NRW und d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>telsmann<br />

Stiftung. Während das Statistische Landesamt für den Zeitraum 2010<br />

– 2025 von einem Bevölk<strong>er</strong>ungsrückgang von 6,1 % ausgeht, prognostizi<strong>er</strong>t die<br />

B<strong>er</strong>telsmann Stiftung einen Bevölk<strong>er</strong>ungszuwachs von 5,7 % (Zeitraum 2006 –<br />

2025) 4 . Abb. 5 zeigt die Bevölk<strong>er</strong>ungsprognose d<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>schiedlichen Einrichtungen<br />

für <strong>Nümbrecht</strong> und V<strong>er</strong>gleichsregionen auf.<br />

Im Rahmen d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsprognose des Statistischen Landesamtes NRW<br />

liegt d<strong>er</strong> für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> prognostizi<strong>er</strong>te Bevölk<strong>er</strong>ungsrückgang<br />

deutlich üb<strong>er</strong> dem des gesamten Landkreises ‚Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gisch<strong>er</strong> Kreis‘ bzw.<br />

Nordrhein-Westfalens.<br />

Ein ganz and<strong>er</strong>es Szenario entwickelte die B<strong>er</strong>telsmann Stiftung. Während hi<strong>er</strong><br />

für den Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gischen Kreis und das Land Nordrhein-Westfalen ein Bevölk<strong>er</strong>ungsrückgang<br />

von 1,9 % bzw. 2,4 % prognostizi<strong>er</strong>t wird, wird für die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> ein Bevölk<strong>er</strong>ungszugang von 5,7 % <strong>er</strong>wartet.<br />

Den beiden Prognosemodellen liegen unt<strong>er</strong>schiedliche Annahmen zu den<br />

Auswirkungen des ‚Demographischen Wandels‘ und d<strong>er</strong> Zuwand<strong>er</strong>ung in den<br />

Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gischen Kreis zugrunde.<br />

Die CIMA GmbH legt im Kontext d<strong>er</strong> Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />

im Sinne eines ‚worst case‘-Szenarios eh<strong>er</strong> die Annahmen des Statistischen<br />

Landesamtes Nordrhein-Westfalen (it. NRW) zugrunde. Bestenfalls kann unt<strong>er</strong><br />

B<strong>er</strong>ücksichtigung von Produktivitätsfortschritten bis 2030 von einem konstant<br />

bleibenden Nachfragevolumen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> ausgegangen<br />

w<strong>er</strong>den. Deutliche Kaufkraftzuwächse w<strong>er</strong>den sich nicht realisi<strong>er</strong>en und können<br />

keine zusätzlichen Gestaltungsspielräume gen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en.<br />

4 Das Statistische Landesamt NRW legt als Ausgangsw<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Prognose die Bevölk<strong>er</strong>ungszahlen<br />

vom 01.01.2008 zugrunde. Die Bevölk<strong>er</strong>ungsprognose d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>telsmann<br />

Stiftung basi<strong>er</strong>t auf dem Ausgangsw<strong>er</strong>t von 2006.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 13


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 5: Prognose d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ungsentwicklung in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und V<strong>er</strong>gleichsregionen<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

1.3.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt<br />

Die allgemeine wirtschaftliche Situation d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> stellt für die<br />

Einzelhandelsentwicklung einen wichtigen Rahmen bildenden Faktor dar.<br />

Beschäftigtensituation<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gisch<strong>er</strong><br />

Kreis<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Einwohn<strong>er</strong> absolut<br />

Einwohn<strong>er</strong> 2025<br />

2006 2010 2015 2020 2025<br />

Statistisches Landesamt<br />

NRW 17.410 17.020 16.690 16.350 93,9% 94,1% 97,8%<br />

B<strong>er</strong>telsmann Stiftung 17.434 17.780 18.081 18.293 18.421 105,7% 98,1% 97,6%<br />

Als Wirtschaftsstandort ist die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> durch eine weitgehend<br />

konstante Anzahl d<strong>er</strong> sozialv<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>ungspflichtig Beschäftigten gekennzeichnet.<br />

Zum 30.06.2010 waren inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 3.394 sozialv<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>ungspflichtig<br />

Beschäftigte am Arbeitsort tätig.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 14


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 6: Entwicklung d<strong>er</strong> sozialv<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>ungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

2000<br />

2001<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Wohnort Arbeitsort<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Eine Gegenüb<strong>er</strong>stellung d<strong>er</strong> Anzahl von sozialv<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>ungspflichtig Beschäftigten<br />

am Wohn- und Arbeitsort für die gesamte <strong>Gemeinde</strong> zeigt, dass das Unt<strong>er</strong>suchungsgebiet<br />

einen Üb<strong>er</strong>schuss an Auspendl<strong>er</strong>n aufweist.<br />

Die Hauptagentur B<strong>er</strong>gisch Gladbach (Geschäftsstelle Waldbröl) meldet für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> im April 2011 471 P<strong>er</strong>sonen als arbeitslos. Im April 2010<br />

wurden noch 652 P<strong>er</strong>sonen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Rückgang<br />

von rd. 28 %. Für den Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gischen Kreis lag die regionale Arbeitslosenquote<br />

bezogen auf alle zivilen Erw<strong>er</strong>bsp<strong>er</strong>sonen im April 2011 bei 6,5 %<br />

nachdem sie im April des Vorjahres noch bei 7,7 % gelegen hatte. Die Quote<br />

liegt deutlich unt<strong>er</strong> den V<strong>er</strong>gleichsw<strong>er</strong>ten des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

(8,3 % im April 2011). Trotz begrenzt<strong>er</strong> Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten<br />

im ländlichen Raum sind die Arbeitsmarktrahmendaten für die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> als günstig zu bew<strong>er</strong>ten. Ursache hi<strong>er</strong>für sind die etabli<strong>er</strong>ten Pendl<strong>er</strong>v<strong>er</strong>flechtungen<br />

mit dem Ballungsraum Köln/ Bonn. Zu den tragenden wirtschaftlichen<br />

Säulen zählen zunehmend d<strong>er</strong> (Kur- und Gesundheits-) Tourismus,<br />

das produzi<strong>er</strong>ende Gew<strong>er</strong>be sowie das Handw<strong>er</strong>k und Dienstleistungen. Typisch<br />

für die Wirtschaft <strong>Nümbrecht</strong>s sind kleine und mittl<strong>er</strong>e Unt<strong>er</strong>nehmen.<br />

Das einzelhandelsrelevante Kaufkraftniveau liegt im Jahr 2010 in d<strong>er</strong> gesamten<br />

Region etwa im B<strong>er</strong>eich des Bundesdurchschnitts (= 100,0). Für die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> beträgt sie 99,7. Much liegt mit 102,3 leicht üb<strong>er</strong> dem Bundesdurchschnitt<br />

während die Stadt Wiehl mit 106,1 inn<strong>er</strong>halb Region die höchste<br />

Kaufkraftkennziff<strong>er</strong> aufweist. Lediglich für Ruppicht<strong>er</strong>oth und Waldbröl w<strong>er</strong>den<br />

einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziff<strong>er</strong>n ausgewiesen, die mit 97,6<br />

bzw. 92,1 unt<strong>er</strong> dem Bundesdurchschnitt liegen. Waldbröl bildet inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong><br />

Region das Schlusslicht.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 15


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 7: Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziff<strong>er</strong>n für ausgewählte <strong>Gemeinde</strong>n<br />

in d<strong>er</strong> Region <strong>Nümbrecht</strong><br />

Wiehl<br />

Hennef (Sieg)<br />

Neunkirchen-Seelscheid<br />

Engelskirchen<br />

Much<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Reichshof<br />

Eitorf<br />

Morsbach<br />

Windeck<br />

Waldbröl<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011; mb Research, Nürnb<strong>er</strong>g<br />

Wirtschaftsfaktor Tourismus<br />

Deutschland = 100<br />

Durch die exponi<strong>er</strong>te räumliche Lage wird dem Fremdenv<strong>er</strong>kehr inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong><br />

Unt<strong>er</strong>suchungsregion eine besond<strong>er</strong>e Bedeutung zuteil. Seit 1987 trägt <strong>Nümbrecht</strong><br />

den Titel eines heilklimatischen Kurortes, welches 2003 aufgrund besond<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Aufenthalts- und Erholungsqualitäten um das Prädikat d<strong>er</strong> „Premium<br />

Class“ <strong>er</strong>gänzt wurde. Somit ist <strong>Nümbrecht</strong> ein<strong>er</strong> von nur insgesamt zwei<br />

„Heilklimatischen Kurorten d<strong>er</strong> Premium Class“ inn<strong>er</strong>halb Nordrhein-<br />

Westfalens (15 inn<strong>er</strong>halb Deutschlands).<br />

95,4<br />

94,4<br />

93,7<br />

92,1<br />

99,7<br />

99,0<br />

97,6<br />

97,2<br />

106,1<br />

104,2<br />

103,9<br />

103,5<br />

102,3<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

Die naturräumliche Lage d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> inmitten des B<strong>er</strong>gischen<br />

Lands und die heilklimatischen Rahmenbedingungen bieten vielseitige Nah<strong>er</strong>holungs-<br />

und Freizeitmöglichkeiten. Mit einem umfangreichen Rad- und Wand<strong>er</strong>wegenetz,<br />

einem Kurpark, einem Golfplatz, dem Schloss Homburg bis hin<br />

zu historischen Postkutschenfahrten wird den Gästen ein breites Freizeitangebot<br />

b<strong>er</strong>eitet. Die vorhandenen natürlichen Ressourcen und die Attraktivität<br />

d<strong>er</strong> Landschaft stellen ein hohes Potenzial für die weit<strong>er</strong>e Entwicklung des<br />

Wirtschaftszweiges Tourismus dar.<br />

Insgesamt v<strong>er</strong>fügt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> üb<strong>er</strong> 10 geöffnete Üb<strong>er</strong>nachtungsbetriebe<br />

mit 984 Betten 5 . Mit rd. 42.000 Ankünften und rd. 180.300<br />

Üb<strong>er</strong>nachtungen im Jahr 2010 weist die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> die höchsten<br />

Üb<strong>er</strong>nachtungszahlen inn<strong>er</strong>halb des Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gischen Kreises auf (Anteil an<br />

Üb<strong>er</strong>nachtungen: 21,2 %), gefolgt von d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> Reichshof mit rd. 106.000<br />

Üb<strong>er</strong>nachtungen im Jahr 2010. D<strong>er</strong> regionsspezifische Fremdenv<strong>er</strong>kehrsschw<strong>er</strong>punkt<br />

des Unt<strong>er</strong>suchungsraumes liegt auf dem Kur- und Gesundheits-,<br />

sowie Wand<strong>er</strong>- und Radtourismus. Die durchschnittliche Aufenthaltsdau<strong>er</strong><br />

betrug im Jahr 2010 4,3 Tage. Damit liegt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

durchschnittlichen Aufenthaltsdau<strong>er</strong> von 5,18 6 Nächten in heilklimatischen<br />

Kurorten Deutschlands ab<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> d<strong>er</strong> durchschnittlichen Aufenthaltsdau<strong>er</strong> von<br />

3 Tagen für Wochenend- und Kurzurlaub<strong>er</strong> bzw. 3,4 Tage für Mittelgebirgsurlaub<strong>er</strong><br />

7 . Dies bestätigt den Kur- und Gesundheitstourismus als typische Urlaubsform<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />

5 Quelle: Statistisches Landesamt NRW 2011, Stand: 17.02.2011; einbezogen w<strong>er</strong>den<br />

alle gew<strong>er</strong>blichen Betriebe mit mehr als neun Gästebetten.<br />

6 Quelle: Statista GmbH 2010<br />

7 Quelle: Sparkassen Tourismusbaromet<strong>er</strong> 2010<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 16


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

2 EINZELHANDELSSTANDORT NÜMBRECHT:<br />

MARKTGEBIET UND NACHFRAGEVOLUMINA<br />

2.1 Abgrenzung des Marktgebietes für den Einzelhandel in<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Das Marktgebiet des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels wird durch v<strong>er</strong>schiedene<br />

Faktoren beeinflusst:<br />

� Struktur und V<strong>er</strong>teilung des Einzelhandels in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

insgesamt und unt<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ücksichtigung d<strong>er</strong> ländlichen Siedlungsstrukturen<br />

im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

� Branchenmix, Filialisi<strong>er</strong>ungsgrad und Angebotsqualität im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong><br />

unt<strong>er</strong> besond<strong>er</strong><strong>er</strong> B<strong>er</strong>ücksichtigung des Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eichs am<br />

‚Dorfplatz‘ und d<strong>er</strong> ‚Hauptstraße‘<br />

� Sogwirkung von Fachmarktzentren und attraktiven Nahv<strong>er</strong>sorgungsstandorten<br />

im potenziellen Einzugsb<strong>er</strong>eich und angrenzenden Standortb<strong>er</strong>eichen.<br />

Eine ganz besond<strong>er</strong>e Rolle spielen hi<strong>er</strong> auch die sehr attraktiven Angebotsstrukturen<br />

in Wiehl, Waldbröl und Ruppicht<strong>er</strong>oth.<br />

� V<strong>er</strong>teilung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im Raum,<br />

� örtliche und regionale V<strong>er</strong>kehrsinfrastruktur,<br />

� Mobilität d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im Raum,<br />

� Pendl<strong>er</strong>v<strong>er</strong>flechtungen (arbeits- und ausbildungsbedingt)<br />

� topographische Barri<strong>er</strong>en.<br />

Aufgrund d<strong>er</strong> ländlichen Siedlungsstrukturen mit ein<strong>er</strong> breiten Streuung d<strong>er</strong><br />

Bevölk<strong>er</strong>ung im Raum ist grundsätzlich von ein<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>durchschnittlichen Mobilität<br />

mittels motorisi<strong>er</strong>tem Individualv<strong>er</strong>kehr auszugehen. Neben festen Pendl<strong>er</strong>v<strong>er</strong>flechtungen<br />

hat d<strong>er</strong> dramatische Rückzug des Einzelhandels im ländlichen<br />

Raum zu ein<strong>er</strong> deutlichen Ausrichtung d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsorienti<strong>er</strong>ung auf<br />

die Mittelzentren d<strong>er</strong> Region (Waldbröl, Gumm<strong>er</strong>sbach) und die in ca. 55 km<br />

Entf<strong>er</strong>nung gelegenen Ob<strong>er</strong>zentren (Köln, Bonn, Siegen) geführt. Auß<strong>er</strong>halb<br />

d<strong>er</strong> Zentren mit mittel- und ob<strong>er</strong>zentral<strong>er</strong> Funktion haben sich in d<strong>er</strong> Region<br />

um <strong>Nümbrecht</strong> im B<strong>er</strong>gischen Land nur wenige <strong>er</strong>gänzende Standorte mit attraktiv<strong>er</strong><br />

umfassend<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgung etabli<strong>er</strong>t. Hi<strong>er</strong>zu zählen Wiehl, Much<br />

und Ruppicht<strong>er</strong>oth.<br />

Das B<strong>er</strong>gische Land setzt sich zunehmend als int<strong>er</strong>essante Tourismus- und<br />

Nah<strong>er</strong>holungsregion durch. Sie wird als nachhaltige, ‚heimische‘ Tourismusdestination<br />

wahrgenommen, die sich v.a. im Rad- und Wand<strong>er</strong>tourismus zu profili<strong>er</strong>en<br />

v<strong>er</strong>sucht und sehr auf den Erhalt und die Förd<strong>er</strong>ung des Lokalkolorits<br />

bedacht ist. Die Gründung d<strong>er</strong> Tourismusgesellschaft Naturarena B<strong>er</strong>gisches<br />

Land mbH im Jahr 2005, bestehend aus den Landkreisen Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gisch<strong>er</strong> Kreis,<br />

Rheinisch-B<strong>er</strong>gisch<strong>er</strong> Kreis sowie dem Tourismusv<strong>er</strong>band Naturarena B<strong>er</strong>gisches<br />

Land Tourismus e.V., hat hi<strong>er</strong>bei für deutlichen Auftrieb gesorgt. <strong>Nümbrecht</strong><br />

als ein<strong>er</strong> von zwei Orten in Nordrhein-Westfalen (nur 15 Orte in ganz<br />

Deutschland), denen das Prädikat ‚Heilklimatisch<strong>er</strong> Kurort d<strong>er</strong> Premium Class‘<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 17


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

v<strong>er</strong>liehen worden ist, gelingt es bis dato nicht sich das vorhandene Tourismuspotenzial<br />

zu eigen zu machen und dieses auf üb<strong>er</strong>regional<strong>er</strong> Ebene nach außen<br />

hin zu kommunizi<strong>er</strong>en. Folglich sind nur g<strong>er</strong>inge Kaufkraftzuflüsse aus dem<br />

Gesundheits- und Kurtourismus in die Bew<strong>er</strong>tung des Nachfragevolumens mit<br />

einzubeziehen.<br />

Vor dem Hint<strong>er</strong>grund d<strong>er</strong> räumlichen Strukturen und d<strong>er</strong> regionalen Wettbew<strong>er</strong>bssituation<br />

beschränkt sich das Marktgebiet des Einzelhandels in <strong>Nümbrecht</strong><br />

in <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Linie auf das <strong>Gemeinde</strong>gebiet selbst (rd. 17.058 Einwohn<strong>er</strong> 8 ).<br />

Vom K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> aus gesehen ist die Ausdehnung des Marktgebietes<br />

nach Norden und Süden deutlich begrenzt. Ursache hi<strong>er</strong>für ist d<strong>er</strong> Einfluss<br />

stärk<strong>er</strong><strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsstandorte nahe dem V<strong>er</strong>lauf d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>grenze (z.B.<br />

Fachmarktzentrum Waldbröl, Nahv<strong>er</strong>sorgungszentrum Wiehl).<br />

Abb. 8 auf d<strong>er</strong> nächsten Seite zeigt die kartographische Darstellung d<strong>er</strong> Marktgebietsabgrenzung.<br />

Die hi<strong>er</strong> vorgenommene Abgrenzung des Marktgebietes<br />

für den <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandel wird nachdrücklich durch die Er<strong>gebnisse</strong><br />

d<strong>er</strong> Haushaltsbefragung zum Konsumv<strong>er</strong>halten d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung gestützt 9 .<br />

8 Einwohn<strong>er</strong>zahlen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>; Stand: 31.12.2010<br />

9 Siehe Abschnitt 5 des vorliegenden Gutachtens.<br />

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Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 8: Marktgebiet des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Marktgebiet<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

17.058 Ew.<br />

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Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

2.2 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im<br />

Marktgebiet d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Das Nachfragevolumen im Marktgebiet des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

beläuft sich insgesamt auf<br />

93,6 Mio. €.<br />

Angesichts d<strong>er</strong> etwaigen Kaufkraftabflüsse entlang d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>grenzen,<br />

die die bis dato g<strong>er</strong>ingen einzelhandelsrelevanten Tourismuseinnahmen<br />

aufwiegend, ist von keinen v<strong>er</strong>itablen Kaufkraftzuflüssen auszugehen. Das<br />

einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen b<strong>er</strong>ücksichtigt allein die Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

im <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Die warengruppenspezifische Diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ung des Nachfragevolumens ist in<br />

nachfolgend<strong>er</strong> Abb. 9 dokumenti<strong>er</strong>t.<br />

Abb. 9: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> (in Mio. €)<br />

CIMA Warengruppen<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

P<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf 50,4<br />

Lebensmittel und Reformwaren 34,7<br />

Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflege 14,2<br />

übrig<strong>er</strong> p<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 1,5<br />

P<strong>er</strong>sönlich<strong>er</strong> Bedarf insgesamt 12,6<br />

Bekleidung, Wäsche 8,2<br />

Schuhe, Led<strong>er</strong>waren 2,3<br />

Uhren, Schmuck, Optik 2,0<br />

Medien und Technik insgesamt 10,6<br />

Büch<strong>er</strong>, Schreibwaren 2,2<br />

Elektroartikel/Unt<strong>er</strong>haltungselektronik<br />

Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 8,4<br />

Spiel, Sport, Hobby insgesamt 3,8<br />

Sportartikel 1,7<br />

Spielwaren 1,0<br />

Hobbybedarf (Fahrräd<strong>er</strong>, Musikalien, etc.) 1,1<br />

Geschenke, Glas, Porzellan, K<strong>er</strong>amik<br />

(gehoben<strong>er</strong> Haushaltsbedarf) 1,5<br />

Einrichtungsbedarf 6,6<br />

Möbel, Antiquitäten 5,3<br />

Teppiche, Gardinen, Heimtextilien 1,4<br />

Baumarktspezifische Sortimente 8,1<br />

SUMME 93,6<br />

EINWOHNER 17.058<br />

Quelle: CIMA Kaufkraftanalysen 2011<br />

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Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

2.3 Regional<strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>b<br />

Im Nachfolgenden w<strong>er</strong>den die wichtigsten Wettbew<strong>er</strong>bsstandorte für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> beschrieben. Diese sind:<br />

� Waldbröl, mittelzentrale Funktion; rd. 8 km südöstlich<br />

� Wiehl, grundzentrale Funktion; rd. 7 km nördlich<br />

� Ruppicht<strong>er</strong>oth, grundzentrale Funktion; rd. 9 km südwestlich<br />

� Much, grundzentrale Funktion; rd. 15 km westlich<br />

� Gumm<strong>er</strong>sbach, mittelzentrale Funktion; rd. 20 km nördlich<br />

� Köln, ob<strong>er</strong>zentrale Funktion; rd. 55 km westlich<br />

2.3.1 Waldbröl (rd. 19.400 Einwohn<strong>er</strong>)<br />

D<strong>er</strong> Einzelhandel in Waldbröl <strong>er</strong>streckt sich im Stadtzentrum vor allem entlang<br />

d<strong>er</strong> Kais<strong>er</strong>straße sowie im B<strong>er</strong>eich des Marktes und einzeln<strong>er</strong> Seitenstraßen.<br />

D<strong>er</strong> Branchenbesatz ist vielseitig; neben mittelständischen Einzelhandel<br />

sind auch einzelne Filialisten (u.a. ROSSMANN, QUICKSCHUH, KIK)<br />

etabli<strong>er</strong>t. Im Segment Bekleidung sind mehr<strong>er</strong>e mittelständische Anbiet<strong>er</strong><br />

mit einem sehr guten Marktauftritt ansässig (u.a. MAST). Die Nahv<strong>er</strong>sorgung<br />

im Stadtk<strong>er</strong>n wird durch die V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>märkte EXTRA, REWE XXL<br />

und mehr<strong>er</strong>e Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> abgedeckt.<br />

Waldbröl ist für das südliche <strong>Gemeinde</strong>gebiet ein attraktiv<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgungsstandort<br />

und kann darüb<strong>er</strong> hinaus für die <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

u.a. für spezifische Zieleinkäufe relevant sein. Die Stadt hat <strong>er</strong>gänzende<br />

V<strong>er</strong>sorgungsfunktion in den Segmenten des ‚P<strong>er</strong>sönlichen Bedarfs‘.<br />

Die Schließung d<strong>er</strong> WOOLWORTH hat jedoch im Ortszentrum ‚Spuren‘ hint<strong>er</strong>lassen.<br />

Im V<strong>er</strong>gleich zu vor drei Jahren hat die Anzahl d<strong>er</strong> Ladenle<strong>er</strong>stände<br />

deutlich zugenommen.<br />

Abb. 10: Einzelhandel in Waldbröl<br />

Abb. oben links: REWE: XL Getränkemarkt, Nahv<strong>er</strong>sorgungszentrum am Raabeweg mit Aldi-<br />

Discount<strong>er</strong> und Exp<strong>er</strong>t (Fachmarkt für Elektrog<strong>er</strong>äte); Abb. unten links: EURONICS XXL im<br />

Fachmarktzentrum an d<strong>er</strong> Wiehl<strong>er</strong> Straße; Abb. rechts: Nahv<strong>er</strong>sorgungs- und Fachmarktzentrum<br />

mit TAKKO MODEMARKT und DÄNISCHES BETTENLAGER in d<strong>er</strong> Otto-Eichhorn-<br />

Straße<br />

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Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

2.3.2 Wiehl (rd. 25.700 Einwohn<strong>er</strong>)<br />

D<strong>er</strong> Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich im sieben Kilomet<strong>er</strong> nördlich von <strong>Nümbrecht</strong><br />

gelegenen Wiehl <strong>er</strong>streckt sich üb<strong>er</strong> die Hauptstraße und Bahnhofstraße<br />

mit wenig v<strong>er</strong>dichtetem mittelständischen Einzelhandelsbesatz. Ein kompaktes<br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungszentrum mit breitem Angebot ist am Weih<strong>er</strong>platz<br />

mit d<strong>er</strong> WEIHERPASSAGE etabli<strong>er</strong>t worden. Neben einem EDEKA Frischemarkt,<br />

sind DM, ALDI, das Bekleidungshaus MAST sowie d<strong>er</strong> Textilfachmarkt<br />

TAKKO ansässig. Am Südkopf d<strong>er</strong> Bahnhofstraße hat sich ein REWE<br />

XL V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>markt zusammen mit dem Schuhfachmarkt DEICHMANN<br />

angesiedelt.<br />

D<strong>er</strong> Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich in Wiehl bietet neben ein<strong>er</strong> optimalen Nahv<strong>er</strong>sorgung<br />

ein solides Grundangebot im konsumigen Segment des p<strong>er</strong>sönlichen<br />

Bedarfs.<br />

Abb. 11: Einzelhandel in Wiehl<br />

Abb. links: REWE XL Markt und DEICHMANN SCHUHGESCHÄFT in d<strong>er</strong> Bahnhofstraße; Abb.<br />

unten: Nahv<strong>er</strong>sorgungszentrum am Weih<strong>er</strong>platz mit Bekleidungshaus MAST<br />

2.3.3 Ruppicht<strong>er</strong>oth (rd. 10.700 Einwohn<strong>er</strong>)<br />

D<strong>er</strong> Einzelhandel in Ruppicht<strong>er</strong>oth <strong>er</strong>streckt sich weitläufig im Ortsk<strong>er</strong>n<br />

entlang d<strong>er</strong> stark befahrenen B 478. Während d<strong>er</strong> ALDI-Markt im Ortszentrum<br />

unt<strong>er</strong>halb des historischen Ortsk<strong>er</strong>ns an d<strong>er</strong> B 478 integri<strong>er</strong>t und dort<br />

auch in sein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>t wurde, befinden sich ein EDEKA<br />

und die Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> LIDL und PENNY am östlichen Ortseingang.<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus befindet sich ein NETTO V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>markt an d<strong>er</strong> B 478, in<br />

d<strong>er</strong> Nähe des Hallenbads Ruppicht<strong>er</strong>oth.<br />

Abb. 12: Einzelhandel in Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Abb. links: neu gebaut<strong>er</strong> LIDL Discount<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>chen<strong>er</strong> Straße mit ausreichend Stellplätzen<br />

Abb. rechts: EDEKA Aktiv Markt mit v<strong>er</strong>baut<strong>er</strong> und dunkl<strong>er</strong> Fassade sowie ein<strong>er</strong> begrenzten<br />

Stellplatzanzahl<br />

D<strong>er</strong> Einzelhandel in Ruppicht<strong>er</strong>oth stellt vor allem für die Bevölk<strong>er</strong>ung im<br />

südwestlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet ein attraktives Einzelhandelsangebot im<br />

täglichen B<strong>er</strong>eich dar. Aufgrund d<strong>er</strong> jeweiligen Solitärlage d<strong>er</strong> Lebensmittelmärkte<br />

ist das Angebot wenig<strong>er</strong> attraktiv als in Waldbröl, wo an mehr<strong>er</strong>en<br />

Standorten Einkäufe in Frischemärkten und Lebensmittelmärkten gekoppelt<br />

w<strong>er</strong>den können.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 22


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

2.3.4 Much (rd. 15.000 Einwohn<strong>er</strong>)<br />

Much v<strong>er</strong>fügt üb<strong>er</strong> einen vielfältigen, üb<strong>er</strong>wiegend mittelständischen Einzelhandelsbesatz<br />

entlang d<strong>er</strong> inn<strong>er</strong>örtlichen Hauptv<strong>er</strong>kehrsachse ‚Hauptstraße‘.<br />

Zentral<strong>er</strong> Standort für die Bedarfsdeckung im Segment des täglichen<br />

Bedarfs ist d<strong>er</strong> Kreuzungsb<strong>er</strong>eich B 56/ L 186 am östlichen Ortseingang<br />

mit ALDI und einem REWE V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>markt.<br />

Im Segment Bekleidung ist das Textilhaus LAMBERTS maßgeblich<strong>er</strong> Anbiet<strong>er</strong>.<br />

Aus dem Einzugsb<strong>er</strong>eich des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels dürften einzelne<br />

Zieleinkäufe auch nach Much führen. Die sehr mod<strong>er</strong>n gestaltete<br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungsagglom<strong>er</strong>ation REWE/ ALDI am östlichen Ortseingang mag<br />

für Einwohn<strong>er</strong> aus an Much angrenzende Ortsteile d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

durchaus attraktiv sein. D<strong>er</strong> Einzelhandel in Much zeichnet sich<br />

üb<strong>er</strong>wiegend durch eine angemessene Warenpräsentation aus.<br />

2.3.5 Gumm<strong>er</strong>sbach (rd. 51.500 Einwohn<strong>er</strong>)<br />

D<strong>er</strong> K<strong>er</strong>nb<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> Gumm<strong>er</strong>sbach<strong>er</strong> Innenstadt <strong>er</strong>streckt sich nordöstlich<br />

des Bahnbogens d<strong>er</strong> Agg<strong>er</strong>talbahnstrecke Köln – Marienheide inn<strong>er</strong>halb des<br />

inn<strong>er</strong>städtischen Erschließungsrings östlich d<strong>er</strong> Brückenstraße, südlich d<strong>er</strong><br />

Marktstraße/ La Roche-sur-Yon-Straße und westlich d<strong>er</strong> Karlstraße.<br />

D<strong>er</strong> Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich in d<strong>er</strong> Gumm<strong>er</strong>sbach<strong>er</strong> Innenstadt <strong>er</strong>streckt sich<br />

vor allem üb<strong>er</strong> die als Fußgäng<strong>er</strong>zone ausgebaute Kais<strong>er</strong>straße (A-<br />

Einkaufslage) und d<strong>er</strong>en V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung Hindenburgstraße (B-Einkaufslage).<br />

Die A-Einkaufslage Kais<strong>er</strong>straße <strong>er</strong>streckt sich von d<strong>er</strong> ‚in die Jahre gekommenen‘<br />

Shopping-Gal<strong>er</strong>ie BERGISCHER HOF und d<strong>er</strong> Einmündung in die<br />

Brückenstraße im Norden bis zur Hauptgeschäftsstelle d<strong>er</strong> Sparkasse Gumm<strong>er</strong>sbach-B<strong>er</strong>gneustadt<br />

im Süden. Ank<strong>er</strong>miet<strong>er</strong> im BERGISCHEN HOF ist das<br />

KARSTADT Warenhaus mit einem deutlichen Angebotsschw<strong>er</strong>punkt im<br />

Segment ‚Bekleidung‘. Weit<strong>er</strong>e relevante Miet<strong>er</strong> sind d<strong>er</strong> Bekleidungsfachmarkt<br />

TAKKO, GREKO MODEN, QUELLE und IHR PLATZ.<br />

Entlang d<strong>er</strong> in südliche Richtung ansteigenden Kais<strong>er</strong>straße haben im dichten<br />

Geschäftsbesatz u.a. Filialisten wie DOUGLAS, DM, APROPOS, BONITA,<br />

RENO, DEICHMANN, FIELMANN, ERNSTINGS FAMILY, WELTBILD PLUS und<br />

die MAYERSCHE BUCHHANDLUNG Standorte belegt. Im Üb<strong>er</strong>gang zur Hindenburgstraße<br />

liegt als einzig<strong>er</strong> Frischemarkt d<strong>er</strong> Innenstadt ein EDEKA-<br />

Markt. D<strong>er</strong>zeitig<strong>er</strong> Magnet an d<strong>er</strong> Hindenburgstraße ist d<strong>er</strong> Elektrofachmarkt<br />

SATURN. Dies<strong>er</strong> dürfte maßgeblich zur üb<strong>er</strong>örtlichen Kaufkraftbindung<br />

d<strong>er</strong> Gumm<strong>er</strong>sbach<strong>er</strong> Innenstadt beitragen.<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gt die Stadt Gumm<strong>er</strong>sbach mit d<strong>er</strong> Revitalisi<strong>er</strong>ung<br />

des ehemaligen STEINMÜLLER-Areals südlich des Bahnbogens ein maßgebliches<br />

städtisches Entwicklungsprojekt d<strong>er</strong> REGIONALEN 2010. Neben d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>folgten Errichtung eines FH-Campus ist die Realisi<strong>er</strong>ung eines Fachmarktzentrums<br />

mit rd. 15.000 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche vorgesehen, dass an die City<br />

üb<strong>er</strong> die Kampstraße angebunden w<strong>er</strong>den soll. D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kauf an den Investor<br />

HBB aus Lübeck <strong>er</strong>folgte Anfang Mai 2011. Das Cent<strong>er</strong> soll Magnetmiet<strong>er</strong> in<br />

den Segmenten Bekleidung und Unt<strong>er</strong>haltungselektronik beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gen. 10<br />

2.3.6 Köln (rd. 1.009.000 Einwohn<strong>er</strong>)<br />

Die Köln<strong>er</strong> City ist Einzelhandelsstandort Nr. 1 in Nordrhein-Westfalen. Innovationen<br />

im Einzelhandel mit d<strong>er</strong> Markteinführung neu<strong>er</strong> Konzepte finden<br />

neben Hamburg, B<strong>er</strong>lin, München, Frankfurt und Stuttgart auch hi<strong>er</strong><br />

statt. Mit rd. 320.000 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche gehört die Köln<strong>er</strong> City zu den größten<br />

deutschen inn<strong>er</strong>städtischen Einkaufsb<strong>er</strong>eichen.<br />

10 Siehe hi<strong>er</strong>zu www.campusgumm<strong>er</strong>sbach.de. B<strong>er</strong>icht vom 04.05.2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 23


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

D<strong>er</strong> Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich <strong>er</strong>streckt sich im Wesentlichen zwischen d<strong>er</strong><br />

‚Hohe Straße‘ und dem Hauptbahnhof im Norden bzw. im Osten sowie den<br />

Ringen im Westen und Süden. Dabei zeigt sich zunehmend eine deutliche<br />

Diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ung von attraktiven Quarti<strong>er</strong>en und unt<strong>er</strong>schiedlich<strong>er</strong> Zielgruppen-<br />

und Szeneorienti<strong>er</strong>ung.<br />

Hohe Straße, Schild<strong>er</strong>gasse, und die Passagen am Neumarkt (Zeppelinstraße,<br />

Richmodstraße) sind die konsumorienti<strong>er</strong>ten A-Einkaufslagen mit<br />

den Warenhäus<strong>er</strong>n KARSTADT und KAUFHOF sowie den Textilfilialisten<br />

C&A, PEEK&CLOPPENBURG, H&M, HANSEN, ANSONS, ZARA, GINA TRICOT<br />

und POHLAND. Im Segment Schuhe defini<strong>er</strong>en KÄMPGEN und HUMANIC<br />

eine besond<strong>er</strong>e Angebotskompetenz, mit dem MEDIA MARKT in d<strong>er</strong> Hohen<br />

Straße sowie dem SATURN Elektrokaufhaus im KAUFHOF in d<strong>er</strong> Schild<strong>er</strong>gasse<br />

ist auch das Segment Unt<strong>er</strong>haltungselektronik umfassend v<strong>er</strong>treten. Eine<br />

besond<strong>er</strong>e Profili<strong>er</strong>ung im B<strong>er</strong>eich Sport <strong>er</strong>hielt die Köln<strong>er</strong> City jüngst mit<br />

d<strong>er</strong> Eröffnung des ‚Outdoor-Eventhauses‘ GLOBETROTTER in d<strong>er</strong> ehemaligen<br />

Shopping-Gal<strong>er</strong>ie ‚Olivandenhof‘. Das Segment Medien ist intensiv<br />

durch mehr<strong>er</strong>e Standorte d<strong>er</strong> national agi<strong>er</strong>enden Filialisten THALIA und<br />

MAYERSCHE BUCHHANDLUNG besetzt.<br />

Mit d<strong>er</strong> Realisi<strong>er</strong>ung von GLOBETROTTER und dem Weltstadthaus von<br />

PEEK&CLOPPENBURG hat die Köln<strong>er</strong> City maßgebliche Innovationsimpulse<br />

für die zukünftige Entwicklung <strong>er</strong>fahren.<br />

Die Shopping-Gal<strong>er</strong>ien am Neumarkt (NEUMARKTPASSAGE, NEUMARKTGA-<br />

LERIE) zeichnen sich durch ihren Mix von Handel und Gastronomie aus. Die<br />

Einkaufslagen besitzen eine hohe Entwicklungsdynamik. Ladenle<strong>er</strong>stand<br />

existi<strong>er</strong>t kaum; in d<strong>er</strong> Regel liegt bei Auszug eines Unt<strong>er</strong>nehmens b<strong>er</strong>eits<br />

eine Neuv<strong>er</strong>mietung vor.<br />

Die Mittelstraße kann als hochw<strong>er</strong>tige Einkaufslage mit Topmarkenbesatz<br />

charakt<strong>er</strong>isi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den. Zu den Miet<strong>er</strong>n zählen ULI KNECHT, VAN DYCK,<br />

HERBERT STOCK, MARINA RINALDI JACARDI, PALMERS, WOLFORD und<br />

MARK CAIN.<br />

Die Ehrenstraße hat sich in den letzten fünfzehn Jahren als Szenemeile für<br />

junge und ‚jung gebliebene‘ Käuf<strong>er</strong>schichten entwickelt. Einzelne Geschäftskonzepte<br />

haben inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> Zielgruppe ‚Kultstatus‘. Dennoch ist<br />

zu beobachten, das d<strong>er</strong> bish<strong>er</strong> gelungene Branchenmix zwischen ‚einheimischen‘,<br />

mittelständischen Anbiet<strong>er</strong>n und Filialisten sich zu Lasten des ortsansässigen<br />

Einzelhandels v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t. Filialunt<strong>er</strong>nehmen v<strong>er</strong>drängen den<br />

ortsansässigen Einzelhandel in Nebenstraßen. Hi<strong>er</strong>von profiti<strong>er</strong>en Pfeil- und<br />

Benesisstraße. Die Breite Straße als V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Ehrenstraße und<br />

parallele Wegeachse zur Schild<strong>er</strong>gasse hat sich ebenfalls als zielgruppenspezifische<br />

Einkaufslage etabli<strong>er</strong>t.<br />

Die Köln<strong>er</strong> Ringe zwischen Hansaring/ Mediapark und Zülpich<strong>er</strong> Platz sind<br />

durch eine Durchmischung von Gastronomie, Ent<strong>er</strong>tainment und Einzelhandel<br />

gekennzeichnet. SATURN am Hansaring profili<strong>er</strong>t sich als Top-Sell<strong>er</strong><br />

bei Tonträg<strong>er</strong>n und HiFi-Equipment. Im mittl<strong>er</strong>en und südlichen Abschnitt<br />

(Hohenzoll<strong>er</strong>nring, Hohenstaufenring) prägen qualitätsorienti<strong>er</strong>te Anbiet<strong>er</strong><br />

im Segment Einrichtungsbedarf (CILEK, WHO’S PERFECT) das Bild.<br />

Im Rahmen d<strong>er</strong> Erstellung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Köln<br />

hat die CIMA GmbH 11 sich individuell profili<strong>er</strong>ende Lagen für die City defini<strong>er</strong>t.<br />

Die Köln<strong>er</strong> City ist in Bezug auf Auswahl und Angebotsqualität maßgeblich<strong>er</strong><br />

Wettbew<strong>er</strong>b<strong>er</strong> für den Einzelhandel in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Die KÖLN ARCADEN mit ein<strong>er</strong> Mietfläche von rd. 30.000 m² wurden im<br />

Frühjahr 2005 als <strong>er</strong>stes rechtsrheinisches Shopping-Cent<strong>er</strong> in Köln <strong>er</strong>öffnet.<br />

Die v<strong>er</strong>kehrsoptimale Lage und d<strong>er</strong> sich am mittl<strong>er</strong>en Genre orienti<strong>er</strong>ende<br />

Branchenmix mit den Ank<strong>er</strong>n Kaufhaus MÜLLER, MEDIA MARKT,<br />

THALIA Buchkaufhaus sowie den Modelabels S.OLIVER, ESPRIT, H&M, C&A,<br />

CECIL, STREET ONE, NEWYORKER, VERO MODA/ JACK JONES bietet eine<br />

Alt<strong>er</strong>native zum Besuch d<strong>er</strong> Köln<strong>er</strong> City. Die Kundenbindung aus dem<br />

rechtsrheinischen Einzugsb<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> Stadt Köln nimmt stetig zu.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 24


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

3 EINZELHANDELSSTRUKTUREN IN DER<br />

GEMEINDE NÜMBRECHT<br />

3.1 Einzelhandelsstrukturen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

insgesamt<br />

Im Rahmen d<strong>er</strong> seitens d<strong>er</strong> CIMA GmbH im Februar 2011 durchgeführten<br />

Einzelhandelsbestands<strong>er</strong>hebung wurden in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> 48<br />

Einzelhandelsbetriebe mit ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche von 9.820 m² <strong>er</strong>hoben. Sie<br />

realisi<strong>er</strong>en einen Einzelhandelsumsatz von 43,3 Mio. € 11 . Die warengruppenspezifischen<br />

Einzelhandelsstrukturen sind in d<strong>er</strong> nachfolgenden Abb. 13<br />

(nächste Seite) dokumenti<strong>er</strong>t. Folgende Befunde sind h<strong>er</strong>vorzuheben:<br />

� Die Warengruppe des ‚P<strong>er</strong>iodischen Bedarfs‘ <strong>er</strong>wirtschaftet mit 79 % des<br />

Gesamtumsatzes das Gros des in <strong>Nümbrecht</strong> realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatzes.<br />

Vor dem Hint<strong>er</strong>grund d<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ingen Anzahl an Einzelhandelsbetrieben<br />

und d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>hältnismäßig g<strong>er</strong>ingen Ladenv<strong>er</strong>kaufsfläche schlagen<br />

die weitgehend marktkonformen Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebote im<br />

Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Ortsmitte (ALDI, REWE, Ladenhandw<strong>er</strong>k<br />

in d<strong>er</strong> Hauptstraße) in d<strong>er</strong> gesamtstädtischen Einzelhandelsstruktur<br />

deutlich durch. Die Warengruppe ‚Lebensmittel/ Reformwaren‘<br />

realisi<strong>er</strong>t dabei mit 22,7 Mio. € (= 52,4 %) den höchsten Umsatzanteil.<br />

11 Die Ermittlung d<strong>er</strong> Einzelhandelsumsätze <strong>er</strong>folgt üb<strong>er</strong> Ausw<strong>er</strong>tung zu regionalisi<strong>er</strong>ten<br />

Einzelhandelsumsätzen im Lebensmitteleinzelhandel sowie von weit<strong>er</strong>en<br />

Branchenreports und d<strong>er</strong> intensiven ‚Inaugenscheinnahme‘ d<strong>er</strong> Betriebe<br />

‚vor Ort‘.<br />

� Die Warengruppe ‚Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel‘ realisi<strong>er</strong>t mit<br />

10,8 Mio. € einen Umsatzanteil von 24,9 %. Neben den Randsortimenten<br />

d<strong>er</strong> Lebensmittelanbiet<strong>er</strong> ALDI und REWE sorgen die Drog<strong>er</strong>iefachmärkte<br />

SCHLECKER und DM sowie die Apotheken im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong><br />

für ein ausreichendes Angebot.<br />

� Die Warengruppen des ‚P<strong>er</strong>sönlichen Bedarfs‘ (Bekleidung/ Wäsche,<br />

Schuhe/ Led<strong>er</strong>waren, Uhren/ Schmuck/ Optik) belegen ähnlich wie Sortimente<br />

d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Medien und Technik‘ eine V<strong>er</strong>kaufsfläche<br />

von 680 m² bzw. 645 m² und realisi<strong>er</strong>en einen Einzelhandelsumsatz von<br />

2,2 Mio. € bzw. 2,8 Mio. €. D<strong>er</strong> Umsatzanteil dies<strong>er</strong> Warengruppen beläuft<br />

sich damit auf 5,1 % bzw. 6,8 %. Diese Kennzahlen weisen deutlich<br />

auf eine nur <strong>er</strong>gänzende V<strong>er</strong>sorgungsfunktion des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

hin. Die Warengruppe ‚Bekleidung/ Wäsche‘ realisi<strong>er</strong>t einen<br />

Umsatzanteil von 2,8 %. D<strong>er</strong> Einzelhandelsumsatz beläuft sich somit g<strong>er</strong>ade<br />

einmal auf 1,2 Mio. €.<br />

� Die übrigen Warengruppen (Baumarktspezifische Sortimente, Einrichtungsbedarf,<br />

Geschenke/ Glas/ Porzellan/ K<strong>er</strong>amik, Spiel/ Sport/ Hobby)<br />

weisen zwar eine v<strong>er</strong>gleichsweise hohe V<strong>er</strong>kaufsfläche von 3.115 m² auf<br />

(entspricht 31,7 % d<strong>er</strong> Gesamtv<strong>er</strong>kaufsfläche), dennoch <strong>er</strong>wirtschaften<br />

sie nur einen unt<strong>er</strong>durchschnittlichen Umsatzbetrag von 4,1 Mio. € (9,5<br />

% des Gesamtumsatzes). Die Warengruppen sind mit Blick auf die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> und angesichts d<strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>bssituation<br />

nur begrenzt entwicklungsfähig.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 25


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 13: Einzelhandelsstrukturen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

CIMA Warengruppe<br />

Quelle: CIMA Bestands<strong>er</strong>hebungen 2011<br />

Anz. d<strong>er</strong><br />

Betriebe in %<br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche<br />

in m² VKF in %<br />

Umsatz in<br />

Mio. €<br />

Umsatzv<strong>er</strong>teilung<br />

in %<br />

P<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf 28 58,3% 5.380 54,8% 34,2 79,0%<br />

Lebensmittel und Reformwaren 17 35,4% 4.060 41,3% 22,7 52,4%<br />

Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflege 6 12,5% 1.100 11,2% 10,8 24,9%<br />

übrig<strong>er</strong> p<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 5 10,4% 220 2,2% 0,7 1,6%<br />

P<strong>er</strong>sönlich<strong>er</strong> Bedarf insgesamt 6 12,5% 680 6,9% 2,2 5,1%<br />

Medien und Technik insgesamt 6 12,5% 645 6,6% 2,8 6,5%<br />

Übrige Warengruppen 8 16,7% 3.115 31,7% 4,1 9,5%<br />

Einzelhandel insgesamt 48 100,0% 9.820 100,0% 43,3 100,0%<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 26


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Bezüglich d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsflächenausstattung je Einwohn<strong>er</strong> liegt die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> mit ein<strong>er</strong> Kennziff<strong>er</strong> von 0,57 m²/ Einwohn<strong>er</strong> weit unt<strong>er</strong> dem<br />

Bundesdurchschnitt von 1,50 m²/ Einwohn<strong>er</strong>. Dies<strong>er</strong> W<strong>er</strong>t relativi<strong>er</strong>t sich<br />

etwas vor dem Hint<strong>er</strong>grund d<strong>er</strong> grundzentralen Funktion, die d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> zuteil wird. Nichtsdestotrotz ist dies<strong>er</strong> W<strong>er</strong>t für eine <strong>Gemeinde</strong><br />

im ländlichen Raum als unt<strong>er</strong>durchschnittlich zu bew<strong>er</strong>ten.<br />

In d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel / Reformwaren‘ realisi<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Einzelhandel<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> eine V<strong>er</strong>kaufsflächenausstattung von 0,24<br />

m² je Einwohn<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> Bundesdurchschnitt liegt hi<strong>er</strong> bei 0,35 - 0,45 m² je<br />

Einwohn<strong>er</strong>.<br />

Diese Kennziff<strong>er</strong> signalisi<strong>er</strong>t zunächst grundsätzlich Gestaltungspotenzial in<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Abb. 14: Einzelhandelslagen im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong><br />

Blick in den Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> Hauptstraße. D<strong>er</strong> denkmalgeschützte Ortsk<strong>er</strong>n ist<br />

geprägt durch Fachw<strong>er</strong>karchitektur. D<strong>er</strong> Handel ist in das Ortsbild integri<strong>er</strong>t. Als problematisch<br />

wird die bis dato fehlende Barri<strong>er</strong>efreiheit viel<strong>er</strong> Fachgeschäfte <strong>er</strong>achtet. Darüb<strong>er</strong><br />

hinaus gelingt es den Handel flächensparend und attraktiv in die regionstypische Topographie<br />

einzubinden. Abb. unten rechts: Nahv<strong>er</strong>sorgungszentrum am Dorfplatz., Fotos: CIMA<br />

GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 27


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

3.2 V<strong>er</strong>teilung des Einzelhandelsbesatzes im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

71 % d<strong>er</strong> Einzelhandelsbetriebe in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> sind im K<strong>er</strong>nort<br />

<strong>Nümbrecht</strong> lokalisi<strong>er</strong>t. Sie belegen 61 % d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsflächen und realisi<strong>er</strong>en<br />

82 % des in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatzes.<br />

Dementsprechend liegt in den Ortsteilen nur ein rudimentär<strong>er</strong> Einzelhandelsbesatz<br />

vor. Zwei Unt<strong>er</strong>nehmen sind jedoch h<strong>er</strong>auszuheben:<br />

� M & M MÖBEL sorgt dafür, dass d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsflächenanteil d<strong>er</strong> Ortsteile<br />

deutlich üb<strong>er</strong> dem Betriebsstätten- und Umsatzanteil liegt.<br />

� Das Elektrofachgeschäft EP SEINSCHE in Wint<strong>er</strong>born bindet in hohem<br />

Umfang Kaufkraft aus dem gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet und ist auch nicht<br />

im angrenzenden Umland unbekannt. Die Befunde zum räumlichen Einkaufsv<strong>er</strong>halten<br />

d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung unt<strong>er</strong>streichen die hohe V<strong>er</strong>sorgungsbedeutung<br />

dieses Unt<strong>er</strong>nehmens.<br />

Abb. 15: V<strong>er</strong>teilung des Einzelhandelsbesatzes in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

V<strong>er</strong>teilung des Einzelhandelsbesatzes<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

© CIMA GmbH 2010<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 28<br />

Betriebe<br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche in m²<br />

Umsatz in Mio. €<br />

61%<br />

71%<br />

82%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> übrige Ortsteile<br />

39%<br />

29%<br />

18%<br />

100 %<br />

=<br />

48<br />

100 %<br />

=<br />

9.820 m²<br />

100 %<br />

=<br />

43,3 Mio. €


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

4 HANDELSZENTRALITÄTEN UND KAUFKRAFT-<br />

STRÖME DES NÜMBRECHTER EINZELHAN-<br />

DELS<br />

4.1 Handelszentralitäten<br />

Die Handelszentralität beschreibt die Relation zwischen realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatz<br />

und Nachfragevolumen d<strong>er</strong> gleichen Raumeinheit. Sie wird<br />

als Messzahl ausgewiesen, wobei d<strong>er</strong> Einzelhandelsumsatz durch das Nachfragevolumen<br />

dividi<strong>er</strong>t wird und mit dem Faktor 100 multiplizi<strong>er</strong>t wird.<br />

Handelszentralitäten können für einzelne Stadtteile und das Stadtgebiet<br />

insgesamt ausgewiesen w<strong>er</strong>den. Handelszentralitäten von deutlich üb<strong>er</strong><br />

100 signalisi<strong>er</strong>en deutliche Kaufkraftzuflüsse; Handelszentralitäten von<br />

unt<strong>er</strong> 100 Kaufkraftabflüsse aus d<strong>er</strong> betreffenden Raumeinheit.<br />

Die Marktabschöpfung beschreibt die Relation von realisi<strong>er</strong>tem Einzelhandelsbesatz<br />

im Stadtgebiet zum Nachfragevolumen im abgegrenzten Marktgebiet<br />

d<strong>er</strong> Stadt. Die Marktabschöpfungskennziff<strong>er</strong>n resulti<strong>er</strong>en dementsprechend<br />

aus d<strong>er</strong> Division des Einzelhandelsumsatzes im Stadtgebiet<br />

durch das Nachfragevolumen im Einzugsgebiet multiplizi<strong>er</strong>t mit dem Faktor<br />

100. Bei ein<strong>er</strong> Marktabschöpfung von 100 würde d<strong>er</strong> Einzelhandel d<strong>er</strong> analysi<strong>er</strong>ten<br />

Stadt das gesamte Nachfragevolumen im Einzugsgebiet binden. Je<br />

höh<strong>er</strong> die Marktabschöpfung ausfällt, umso aufwändig<strong>er</strong> wird es zusätzliche<br />

Potenziale zu binden. Für <strong>Nümbrecht</strong> können keine Marktabschöpfungsquoten<br />

ausgewiesen w<strong>er</strong>den, da sich d<strong>er</strong> Einzugsb<strong>er</strong>eich des örtlichen<br />

Einzelhandels im Wesentlichen auf das Gebiet d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

beschränkt.<br />

Aus einem im <strong>Gemeinde</strong>gebiet realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatz von 43,3<br />

Mio. € und einem Nachfragevolumen von 93,6 Mio. € resulti<strong>er</strong>t eine Handelszentralität<br />

von 46. P<strong>er</strong> Saldo liegt somit ein Kaufkraftabfluss von 50,3<br />

Mio. € vor. Die <strong>er</strong>mittelte Handelszentralität für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

weist deutlich auf den vorhandenen regionalen Wettbew<strong>er</strong>bsdruck hin. In<br />

allen Sortimentsb<strong>er</strong>eichen fließt in relevantem Umfang Kaufkraft ab, die<br />

Handelszentralitäten liegen deutlich unt<strong>er</strong> 100.<br />

Aus Datenschutzgründen können nicht für alle Warengruppen Handelszentralitäten<br />

ausgewiesen w<strong>er</strong>den. Zum Teil <strong>er</strong>folgt eine Zusammenfassung zu<br />

Hauptwarengruppen.<br />

Abb. 16: Handelszentralitäten des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

CIMA Warengruppe<br />

Quelle: CIMA Kaufkraftanalysen und Bestands<strong>er</strong>hebungen 2011<br />

Die höchsten Handelszentralitäten mit Kennziff<strong>er</strong>n von 76 realisi<strong>er</strong>t die<br />

Warengruppen ‚Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel‘ gefolgt von 65 für<br />

die Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘. Die v<strong>er</strong>gleichsweise hohe<br />

Zentralität im B<strong>er</strong>eich ‚Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel‘ ist auf einen<br />

umfassenden Besatz mit Drog<strong>er</strong>iefachmärkten (DM, SCHLECKER) und Apotheken<br />

zurückzuführen. Die K<strong>er</strong>nkompetenz im Sektor Gesundheitswirtschaft<br />

spiegelt sich wid<strong>er</strong>.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 29<br />

Umsatz in<br />

Mio. €<br />

Nachfragevolumen<br />

in Mio. €<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Handelszentralität<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Kaufkraftstrom<br />

p<strong>er</strong> Saldo<br />

(in Mio. €)<br />

P<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf 34,2 50,4 68 -16,2<br />

Lebensmittel, Reformwaren 22,7 34,7 65 -12,0<br />

Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflege 10,8 14,2 76 -3,4<br />

übrig<strong>er</strong> p<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 0,7 1,5 46 -0,8<br />

P<strong>er</strong>sönlich<strong>er</strong> Bedarf insgesamt 2,2 12,6 18 -10,4<br />

Medien und Technik insgesamt 2,8 10,6 26 -7,8<br />

Übrige Warengruppen 4,1 20,0 21 -3,7<br />

Einzelhandel insgesamt 43,3 93,6 46 -50,3


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Die Handelszentralität von 65 im Segment ‚Lebensmittel und Reformwaren‘<br />

zeigt deutlich, dass selbst im Segment d<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgung nicht die<br />

gesamte <strong>Gemeinde</strong>bevölk<strong>er</strong>ung auf die vielfältigen V<strong>er</strong>sorgungsangebote<br />

im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> hin orienti<strong>er</strong>t ist. Mit steigend<strong>er</strong> Entf<strong>er</strong>nung von d<strong>er</strong><br />

Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong> steigt die Bedeutung von Angeboten in den benachbarten<br />

<strong>Gemeinde</strong>n. Dies<strong>er</strong> Befund wird durch die Resultate d<strong>er</strong> Haushaltsbefragung<br />

gestützt. Grundsätzlich weist die v<strong>er</strong>gleichsweise niedrige Handelszentralität<br />

auf eine mögliche weit<strong>er</strong>e Stärkung des V<strong>er</strong>sorgungsangebotes<br />

hin.<br />

Die niedrigsten Handelszentralitäten entfallen auf die Warengruppen des<br />

‚P<strong>er</strong>sönlichen Bedarfs‘. Einem realisi<strong>er</strong>ten Handelsumsatz von 2,2 Mio. €<br />

steht ein Nachfragevolumen von 12,6 Mio. € gegenüb<strong>er</strong>. Die niedrige Handelszentralität<br />

signalisi<strong>er</strong>t eine g<strong>er</strong>inge Kaufkraftbindung. Mit Blick auf die<br />

standörtlichen Rahmenbedingungen und den regionalen Wettbew<strong>er</strong>b ist<br />

von einem begrenzten Entwicklungsspielraum auszugehen. Die Ansiedlung<br />

klein<strong>er</strong>, qualitätsorienti<strong>er</strong>t<strong>er</strong> und gut sorti<strong>er</strong>t<strong>er</strong>‘ Boutiquen im B<strong>er</strong>eich ‚Textilien<br />

und Wäsche‘ wäre jedoch grundsätzlich zu befürworten. Ein maßvoll<strong>er</strong><br />

Entwicklungsspielraum ist gegeben.<br />

Die Hauptwarengruppen ‚Medien und Technik‘ realisi<strong>er</strong>t insgesamt eine<br />

Handelszentralität von 26. Einem realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatz von 2,8<br />

Mio. € steht ein Nachfragevolumen von 10,6 Mio. € gegenüb<strong>er</strong>. Mit Blick<br />

auf die örtlichen Angebotsstrukturen lässt sich eine <strong>er</strong>höhte Kaufkraftbindung<br />

hi<strong>er</strong> ggf. üb<strong>er</strong> Mod<strong>er</strong>nisi<strong>er</strong>ungsmaßnahmen im Bestand und inn<strong>er</strong>örtliche<br />

Standortv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen <strong>er</strong>zielen. G<strong>er</strong>ade vor dem Hint<strong>er</strong>grund gut<br />

etabli<strong>er</strong>t<strong>er</strong> ‚Lokalmatadoren‘ (EP SEINSCHE in Wint<strong>er</strong>born, Buchhandlung<br />

LESEZEICHEN in <strong>Nümbrecht</strong>) ist die Etabli<strong>er</strong>ung zusätzlich<strong>er</strong> Angebote eh<strong>er</strong><br />

kritisch zu sehen.<br />

Die übrigen Warengruppen realisi<strong>er</strong>en eine Handelszentralität von 21. Einem<br />

Einzelhandelsumsatz von 4,1 Mio. € steht ein Nachfragevolumen von<br />

20,0 Mio. € gegenüb<strong>er</strong>. Gestaltungspotenzial ist mit Blick auf die touristi-<br />

sche Bedeutung <strong>Nümbrecht</strong>s vor allem in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Geschenkartikel,<br />

Glas, K<strong>er</strong>amik, Porzellan‘ gegeben. Die gezielte Ansprache d<strong>er</strong> Kurgäste<br />

durch regionale Produkte würde sich positiv auf die Kaufkraftstrombilanz in<br />

dies<strong>er</strong> Warengruppe auswirken. Auch die Segmente ‚Sportartikel‘ und<br />

‚Fahrräd<strong>er</strong>‘ könnten zu ein<strong>er</strong> Angebotsprofili<strong>er</strong>ung in <strong>Nümbrecht</strong> beitragen.<br />

Die Handelszentralität im Segment d<strong>er</strong> ‚Baumarktspezifischen Sortimente‘<br />

liegt bei 6. Dennoch kann aus dies<strong>er</strong> sehr niedrigen Handelszentralität nicht<br />

auf ein Gestaltungspotenzial geschlossen w<strong>er</strong>den. Das in <strong>Nümbrecht</strong> vorhandene<br />

einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen im Segment ‚Baumarktspezifisch<strong>er</strong><br />

Sortimente‘ liegt mit 8,1 Mio. € noch unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Umsatz<strong>er</strong>wartung<br />

eines leistungsstarken, nachhaltig üb<strong>er</strong>lebensfähigen Baumarktes.<br />

Somit besteht kein hinreichendes örtliches Nachfragevolumen zur Etabli<strong>er</strong>ung<br />

eines Baufachmarktes in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 30


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

4.2 Kaufkraftstrombilanz, Kaufkraftzu- und -abflüsse<br />

Die nachfolgende Abb. 17 dokumenti<strong>er</strong>t die Kaufkraftstrombilanz für den<br />

Einzelhandel in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Abb. 17: Kaufkraftstrombilanz für den Einzelhandel in <strong>Nümbrecht</strong><br />

200,00<br />

150,00<br />

100,00<br />

50,00<br />

0,00<br />

-50,00<br />

-100,00<br />

93,6<br />

Nachfragevolumen<br />

in <strong>Nümbrecht</strong><br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

-52,3<br />

In d<strong>er</strong> Kaufkraftstrombilanz d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> steht einem Kaufkraftabfluss<br />

von 52,3 Mio. € ein Kaufkraftzufluss von lediglich 2,0 Mio. €<br />

gegenüb<strong>er</strong>. D<strong>er</strong> Kaufkraftabfluss beläuft sich somit auf rd. 56 % des einzelhandelsrelevanten<br />

Nachfragevolumens in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>. Dies<strong>er</strong><br />

Kaufkraftabfluss ist im V<strong>er</strong>gleich zu ähnlich strukturi<strong>er</strong>ten <strong>Gemeinde</strong>n als<br />

üb<strong>er</strong>durchschnittlich einzuordnen.<br />

2,0<br />

43,3<br />

Kaufkraftabfluss Achsentitel Kaufkraftzufluss Umsatz in<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

D<strong>er</strong> Kaufkraftzufluss nach <strong>Nümbrecht</strong> beträgt mit 2,0 Mio. € rd. 2,1 % des in<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatzes. Das Gros des<br />

Nachfragevolumens im Umland fließt an <strong>Nümbrecht</strong> vorbei und wird in den<br />

Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten gebunden.<br />

Die Kaufkraftstrombilanz für die Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘<br />

ist nachfolgend<strong>er</strong> Abb. 18 zu entnehmen.<br />

Abb. 18: Kaufkraftstrombilanz in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 31<br />

90,0<br />

70,0<br />

50,0<br />

30,0<br />

10,0<br />

-10,0<br />

-30,0<br />

-50,0<br />

34,7<br />

Nachfragevolumen in<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

-12,8<br />

0,8<br />

22,7<br />

Kaufkraftabfluss Kaufkraftzufluss Umsatz in <strong>Nümbrecht</strong>


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Einem Kaufkraftzufluss von 0,8 Mio. € aus dem Umland steht ein Kaufkraftabfluss<br />

von 12,8 Mio. € gegenüb<strong>er</strong>. Er signalisi<strong>er</strong>t deutlichen Gestaltungsspielraum<br />

zur Optimi<strong>er</strong>ung des Angebotes im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

In die B<strong>er</strong>echnung d<strong>er</strong> warengruppenspezifischen Kaufkraftzu- und –<br />

abflüsse sind die Er<strong>gebnisse</strong> d<strong>er</strong> in Abschnitt 5 dokumenti<strong>er</strong>ten Haushaltsbefragung<br />

zum räumlichen Einkaufsv<strong>er</strong>halten mit eingeflossen.<br />

Die höchsten Kaufkraftzuflüsse realisi<strong>er</strong>en die Warengruppen ‚Lebensmittel,<br />

Reformwaren‘ (0,8 Mio. €) sowie ‚Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel‘<br />

(0,4 Mio. €). In allen weit<strong>er</strong>en Warengruppen liegt d<strong>er</strong> Kaufkraftzufluss<br />

bei unt<strong>er</strong> 0,3 Mio. €.<br />

Abb. 19: Kaufkraftzuflüsse nach <strong>Nümbrecht</strong><br />

Kaufkraftzuflüsse nach <strong>Nümbrecht</strong> insgesamt: 2,0 Mio. €<br />

Lebensmittel, Reformwaren<br />

Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel<br />

Elektroartikel, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik, Foto, PC<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Bekleidung, Wäsche<br />

Uhren, Schmuck, Optik<br />

übrig<strong>er</strong> p<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf<br />

Büch<strong>er</strong>, Schreibwaren<br />

Einrichtungsbedarf<br />

0,8<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,1<br />

0 10 20 30 40<br />

Kaufkraftzufluss in Mio. €<br />

D<strong>er</strong> höchste Kaufkraftabfluss entfällt auf die Warengruppen ‚Lebensmittel<br />

und Reformwaren‘ mit 12,8 Mio. €. Bei Etabli<strong>er</strong>ung eines <strong>er</strong>gänzenden V<strong>er</strong>sorgungsangebotes<br />

im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> ist dies<strong>er</strong> Kaufkraftabfluss zum<br />

Teil reduzi<strong>er</strong>bar. D<strong>er</strong> bestehende hohe Kaufkraftabfluss dokumenti<strong>er</strong>t die<br />

starke Orienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung in den äuß<strong>er</strong>en Ortsteilen<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> auf die attraktiven Nahv<strong>er</strong>sorgungsstandorte in Much,<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth, Wiehl, Drabend<strong>er</strong>höhe und Waldbröl.<br />

Abb. 20: Kaufkraftabflüsse aus <strong>Nümbrecht</strong><br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Kaufkraftabflüsse aus <strong>Nümbrecht</strong> insgesamt: 52,3 Mio. €<br />

Lebensmittel, Reformwaren<br />

Baumarktspezifische Sortimente<br />

Bekleidung, Wäsche<br />

Elektroartikel, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik, Foto, PC<br />

Einrichtungsbedarf<br />

Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflege<br />

Spiel, Sport, Hobby<br />

Schuhe, Led<strong>er</strong>waren<br />

Uhren, Schmuck, Optik<br />

Büch<strong>er</strong>, Schreibwaren<br />

übrig<strong>er</strong> p<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf<br />

Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat<br />

Mit 7,6 Mio. € bzw. 7,1 Mio. € folgen in d<strong>er</strong> Rangfolge warengruppenspezifisch<strong>er</strong><br />

Kaufkraftabflüsse die Hauptwarengruppe ‚Baumarktspezifische Sortimente‘<br />

sowie ‚Bekleidung/ Wäsche‘. Das Gros des Kaufkraftabflusses im<br />

Segment ‚Bekleidung/ Wäsche‘ wird in den angrenzenden <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Waldbröl und Wiehl sowie im Ob<strong>er</strong>zentrum Gumm<strong>er</strong>sbach gebunden (siehe<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 32<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,7<br />

0,9<br />

0,9<br />

3,9<br />

3,8<br />

3,7<br />

7,6<br />

7,1<br />

6,4<br />

12,8<br />

0 10 20 30 40<br />

Kaufkraftabfluss in Mio. €


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

auch Abb. 31). Gestaltungsspielräume für den Einzelhandel in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> sind vornehmlich im Ortsk<strong>er</strong>n <strong>Nümbrecht</strong>s in den Segmenten<br />

‚Bekleidung‘ gegeben.<br />

Aus dem v<strong>er</strong>gleichsweise hohen Kaufkraftabfluss in d<strong>er</strong> Warengruppe<br />

‚Baumarktspezifische Sortimente‘ kann nicht auf einen Entwicklungsspielraum<br />

zur Ansiedlung eines Baufachmarktes im <strong>Gemeinde</strong>gebiet geschlossen<br />

w<strong>er</strong>den, da das gesamte Nachfragevolumen in diesem Segment noch<br />

unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Umsatz<strong>er</strong>wartung eines leistungsstarken Baufachmarktes liegt.<br />

In d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Elektrog<strong>er</strong>äte, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik, PC‘ liegt d<strong>er</strong><br />

Kaufkraftabfluss bei 6,4 Mio. €. Ohne die h<strong>er</strong>vorragende Kaufkraftbindung<br />

und S<strong>er</strong>viceorienti<strong>er</strong>ung von EP SEINSCHE läge d<strong>er</strong> W<strong>er</strong>t hi<strong>er</strong> noch deutlich<br />

höh<strong>er</strong>. Für Nischenanbiet<strong>er</strong> ist in diesem Segment Spielraum in <strong>Nümbrecht</strong><br />

gegeben.<br />

In den Hauptwarengruppen ‚Spiel, Sport, Hobby‘, ‚Einrichtungsbedarf‘ sowie<br />

‚Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel‘ liegt d<strong>er</strong> Kaufkraftabfluss aus<br />

<strong>Nümbrecht</strong> bei knapp unt<strong>er</strong> 4,0 Mio. €<br />

In den Warengruppen ‚Schuhen, Led<strong>er</strong>waren‘, ‚Büch<strong>er</strong> und Schreibwaren‘,<br />

‚Uhren, Schmuck, Optik‘, ‚Geschenkartikel, Glas, Porzellan, K<strong>er</strong>amik, Hausrat‘<br />

und Sortimenten des ‚übrigen p<strong>er</strong>iodischen Bedarfs‘ (Blumen, Zeitschriften)<br />

liegt d<strong>er</strong> Kaufkraftabfluss aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> bei wenig<strong>er</strong><br />

als 2,0 Mio. €. Dies spiegelt die grundsätzlich niedrige Nachfrageplattform<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> wid<strong>er</strong>. Für die Sortimente ‚Schuhe, Led<strong>er</strong>waren‘,<br />

‚Büch<strong>er</strong>, Schreibwaren‘ sowie ‚Uhren, Schmuck, Optik‘ weisen<br />

die niedrigen Kaufkraftabflüsse and<strong>er</strong><strong>er</strong>seits auch auf eine akzeptable Kaufkraftbindung<br />

in <strong>Nümbrecht</strong> hin.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 33


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

5 ZUM KONSUMENTENVERHALTEN DER HAUS-<br />

HALTE IN DER GEMEINDE NÜMBRECHT UND<br />

IN DEN ANGRENZENDEN GEMEINDEN - ER-<br />

GEBNISSE DER TELEFONISCHEN HAUSHALTS-<br />

BEFRAGUNG<br />

Die CIMA hat im Februar und März 2011 in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und<br />

in den angrenzenden Ortsteilen d<strong>er</strong> umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n Wiehl, Waldbröl,<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth und Much eine repräsentative telefonische Haushaltsbefragung<br />

zur Nahv<strong>er</strong>sorgung in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> durchgeführt.<br />

Im Mittelpunkt d<strong>er</strong> Befragung stand das räumliche Einkaufsv<strong>er</strong>halten beim<br />

Einkauf von Lebensmitteln. F<strong>er</strong>n<strong>er</strong> wurden folgende Themen angesprochen:<br />

� Bew<strong>er</strong>tung des Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebotes insgesamt und Bew<strong>er</strong>tung<br />

einzeln<strong>er</strong> einzelhandelsrelevant<strong>er</strong> Aspekte nach Schulnoten,<br />

� Vorschläge zur V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ung des Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebotes,<br />

� V<strong>er</strong>kehrsmittelwahl beim Einkauf in d<strong>er</strong> Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong>,<br />

� Regionale Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> befragten Haushalte bei ausgewählten<br />

Sortimentsbündeln,<br />

� Bew<strong>er</strong>tung gesamtstädtisch<strong>er</strong> Standortkrit<strong>er</strong>ien (Wohnen, Freizeit, V<strong>er</strong>kehr<br />

etc.) und Imageeinschätzung,<br />

� Anregungen zur V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ung des Ortsbildes sowie d<strong>er</strong> Aufenthalts- und<br />

Wohnqualität.<br />

Nachfolgend w<strong>er</strong>den die Er<strong>gebnisse</strong> d<strong>er</strong> <strong>telefonischen</strong> Haushaltsbefragung<br />

dokumenti<strong>er</strong>t.<br />

5.1 Spontanassoziation – Image<br />

<strong>Nümbrecht</strong> wird von den Befragten in <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Linie als Kurort wahrgenommen.<br />

Jed<strong>er</strong> zweite Int<strong>er</strong>viewteilnehm<strong>er</strong> aus dem Umland und jed<strong>er</strong> Dritte<br />

aus d<strong>er</strong> eigenen Bevölk<strong>er</strong>ung nennt Begriffe wie „Kurpark“, „Kur“, „Gesundheit“,<br />

die unt<strong>er</strong> dem Ob<strong>er</strong>begriff „Kurtourismus“ zusammengefasst<br />

w<strong>er</strong>den können. Darüb<strong>er</strong> hinaus v<strong>er</strong>binden 35 % d<strong>er</strong> einheimischen Befragten<br />

und 19 % d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung <strong>Nümbrecht</strong> mit „schön<strong>er</strong> Ort(sk<strong>er</strong>n)“,<br />

„gute, <strong>er</strong>holsame Atmosphäre“.<br />

Insgesamt betrachtet, üb<strong>er</strong>wiegen in den befragten Haushalten die Positivnennungen,<br />

wobei die Nennungen d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

üb<strong>er</strong>wiegend Wohnqualitäten und Heimatv<strong>er</strong>bundenheit ansprechen. Die<br />

Umlandbevölk<strong>er</strong>ung assozii<strong>er</strong>t i.d.R. häufig<strong>er</strong> einen positiven Freizeitw<strong>er</strong>t,<br />

d<strong>er</strong> von d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> ausgeht. Beispielsweise nennen 13 %<br />

das Schloss Homburg als Ausflugsziel und Wahrzeichen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>, 10 %<br />

d<strong>er</strong> Umlandbefragten das Sportangebot und weit<strong>er</strong>e fünf Prozent das örtliche<br />

Freizeitangebot als <strong>er</strong>ste Spontanreaktion auf die Frage „An was denken<br />

Sie spontan, wenn Sie an <strong>Nümbrecht</strong> denken?“. Ergänzend sind die<br />

Einkaufsmöglichkeiten bzw. die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong><br />

fest in den Köpfen d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung v<strong>er</strong>ank<strong>er</strong>t. Neun<br />

Prozent d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung und imm<strong>er</strong>hin fünf Prozent d<strong>er</strong><br />

Umlandbevölk<strong>er</strong>ung assozii<strong>er</strong>en den örtlichen Einzelhandel mit d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong>.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 34


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Erfreulich<strong>er</strong>weise sind ‚negative Assoziationen‘ in d<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit d<strong>er</strong> Nennungen.<br />

Beispiele sind:<br />

� ‚schlechte V<strong>er</strong>kehrsanbindung/ Infrastruktur‘ ( 4 % Einheimische)<br />

� ‚abgeschiedene Lage‘/ ‚nichts los‘ (2 % Einheimische, 1 % Auswärtige)<br />

� ‚Üb<strong>er</strong>alt<strong>er</strong>ung‘/ ‚alte Leute‘ (jeweils 3 %)<br />

Abb. 21: Spontane Assoziationen mit <strong>Nümbrecht</strong><br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Kurtourismus<br />

schön<strong>er</strong> Ort mit angenehm<strong>er</strong> Atmosphäre<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Schloss Homburg<br />

Heimat<br />

schlechte V<strong>er</strong>kehrsanbindung/ Infrastruktur<br />

gut<strong>er</strong> Wohnort<br />

zentrale Ortsfunktion<br />

Kirche<br />

ält<strong>er</strong>e Bevölk<strong>er</strong>ungsstruktur<br />

Arbeits- und Ausbildungsstelle<br />

Sporteinrichtungen/ -angebote<br />

Finanzen<br />

abgelegene Lage<br />

Freizeitangebote<br />

Sonstiges<br />

19%<br />

9%<br />

5%<br />

8%<br />

13%<br />

7%<br />

1%<br />

4%<br />

4%<br />

1%<br />

4%<br />

4%<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

3%<br />

3%<br />

4%<br />

3%<br />

10%<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

5%<br />

24%<br />

35%<br />

35%<br />

35%<br />

52%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> umliegende <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Die Spontanassoziationen d<strong>er</strong> befragten Haushalte sind als grundsätzlich<br />

<strong>er</strong>mutigend zu bew<strong>er</strong>ten. <strong>Nümbrecht</strong> wird als Standort positiv wahrgenommen.<br />

Dabei stehen jedoch nicht städtebauliche Infrastrukturen im Vord<strong>er</strong>grund<br />

sond<strong>er</strong>n vielmehr die angenehme „<strong>er</strong>holsame Atmosphäre“ und<br />

das „Freizeitambiente“.<br />

5.2 Stärken und Schwächen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

als Einkaufsstandort<br />

Stärken von <strong>Nümbrecht</strong> als Einkaufsstandort w<strong>er</strong>den aus dem Umland nur<br />

sehr zög<strong>er</strong>lich genannt. Etwa zwei Drittel d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland<br />

können keine Stärken d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> als Einkaufsort nennen.<br />

Dies ist auf eine g<strong>er</strong>inge Bindung d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung an <strong>Nümbrecht</strong><br />

zurückzuführen. Die Angaben d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung sind demnach hinsichtlich<br />

ihr<strong>er</strong> Aussagekraft zu relativi<strong>er</strong>en.<br />

Imm<strong>er</strong>hin 72 % d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung können Stärken des K<strong>er</strong>nortes<br />

<strong>Nümbrecht</strong> nennen. Grundsätzlich fühlt sich die einheimische Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

ausreichend v<strong>er</strong>sorgt. 44 % d<strong>er</strong> Befragten aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

sehen ihre Bedürfnisse des täglichen und p<strong>er</strong>iodischen Bedarfs im<br />

K<strong>er</strong>nort d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> gedeckt. Weit<strong>er</strong>e 35 % heben den Lebensmitteleinzelhandel<br />

positiv h<strong>er</strong>vor. Auch jed<strong>er</strong> Dritte d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung nennt<br />

das Angebot an Lebensmittelanbiet<strong>er</strong>n als besond<strong>er</strong>e Stärke d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong>. Des Weit<strong>er</strong>en schätzen sowohl die einheimische als auch auswärtige<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung (jeweils 14 %) die zentrale Lage des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong>s<br />

inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>, da dies<strong>er</strong> aus allen Richtungen annäh<strong>er</strong>nd<br />

gleich weit entf<strong>er</strong>nt ist. Darüb<strong>er</strong> hinaus w<strong>er</strong>den die standörtlichen Rahmenbedingungen<br />

gesond<strong>er</strong>t h<strong>er</strong>vorgehoben.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 35


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Die Befragten nennen<br />

� das gute und günstige Parkplatzangebot (13 % Einheimische, 5 % Auswärtige)<br />

� gute Erreichbarkeit (10 % Einheimische),<br />

� den im Ortsbild integri<strong>er</strong>ten Handel; Integration in die örtliche Topographie<br />

als auch in lokale Fachw<strong>er</strong>khäus<strong>er</strong> (jeweils 8 %),<br />

� Attraktivität d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Innenstadt (3 % Einheimische, 11 % Auswärtige)<br />

als besond<strong>er</strong>s positive städtebauliche Faktoren.<br />

Bem<strong>er</strong>kensw<strong>er</strong>t ist, dass neben den guten Angeboten des täglichen Bedarfs<br />

die städtebaulichen Rahmenbedingungen des Einzelhandels offenbar im<br />

Vord<strong>er</strong>grund stehen. Angebotsqualitäten v.a. im B<strong>er</strong>eich des p<strong>er</strong>sönlichen<br />

Bedarfs wurden nicht genannt.<br />

Abb. 22: Stärken des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

gute Allgemeinv<strong>er</strong>sorgung<br />

Lebensmittelhandel<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

zentrale Lage<br />

gutes, günstiges Parkplatzangebot<br />

gute Erreichbarkeit<br />

im Ortsbild integri<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Handel<br />

positive Atmosphäre<br />

<strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Innenstadt<br />

Gastronomiebetriebe<br />

Ähnlich wie nach d<strong>er</strong> Frage zu den Stärken des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

äuß<strong>er</strong>n sich nur 24 % d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung zu den Schwächen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

als Einkaufsstandort. Dahingegen konnten 84,6 % d<strong>er</strong> einheimischen<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung Schwächen des Einkaufsortes nennen. Dies signalisi<strong>er</strong>t<br />

auch im Kontext mit dem v<strong>er</strong>gleichsweise g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong>en Anteil d<strong>er</strong>jenigen, die<br />

sich positiv zu Stärken geäuß<strong>er</strong>t haben, dass <strong>Nümbrecht</strong> als Einkaufsstandort<br />

von d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung in vielen B<strong>er</strong>eichen auch kritisch<br />

gesehen wird. Die Befragten aus dem Umland äuß<strong>er</strong>n sich zu 76 % nicht zu<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 36<br />

Sonstiges<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

3%<br />

1%<br />

3%<br />

4%<br />

5%<br />

8%<br />

8%<br />

10%<br />

14%<br />

14%<br />

13%<br />

11%<br />

28%<br />

35%<br />

32%<br />

44%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> umliegende <strong>Gemeinde</strong>


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Schwächen <strong>Nümbrecht</strong>s. Deutlich wird eine nur mäßige Bekanntheit und<br />

Akzeptanz von <strong>Nümbrecht</strong> als Einkaufsort (siehe auch Anzahl d<strong>er</strong> Befragten,<br />

die selten od<strong>er</strong> nie in <strong>Nümbrecht</strong> einkaufen).<br />

Bei den Befragten aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> w<strong>er</strong>den konkret folgende<br />

Schwächen formuli<strong>er</strong>t:<br />

� zu wenige (Fach-)Geschäfte (26 %)<br />

� zu kleines Warenangebot (22 %)<br />

� zu wenig Bekleidung/ Textilien (19 %)<br />

� schlechte V<strong>er</strong>kehrssituation (11 %).<br />

Seitens d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung w<strong>er</strong>den Defizite vor allem in d<strong>er</strong><br />

Angebotstiefe und Angebotsbreite gesehen.<br />

Für die Befragten des Umlands liegt d<strong>er</strong> Schw<strong>er</strong>punkt d<strong>er</strong> genannten<br />

Schwächen im B<strong>er</strong>eich V<strong>er</strong>kehr (17 %) und Erreichbarkeit (10 %) sowie vor<br />

allem in d<strong>er</strong> Unattraktivität des Warenangebots insgesamt (31 %), die einen<br />

Einkauf in Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten vorziehen lässt.<br />

Die Nennung d<strong>er</strong> Faktoren ‚Erreichbarkeit‘ und ‚Entf<strong>er</strong>nung‘ sind ebenfalls<br />

ein Indiz für die Bevorzugung von Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten d<strong>er</strong> umliegenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>n.<br />

Insgesamt v<strong>er</strong>mitteln die genannten Schwächen die Sehnsucht nach einem<br />

weit<strong>er</strong> diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ten Angebot.<br />

Abb. 23: Schwächen des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandel<br />

(in % d<strong>er</strong> Nennungen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 436) und im Umland<br />

(n = 50); nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

zu wenig (Fach-)Geschäfte<br />

zu kleines Warenangebot<br />

zu wenig Textilien<br />

schlechte V<strong>er</strong>kehrssituation<br />

Angebote für Jung & Alt fehlen<br />

unbelebte Haupteinkaufsstraße<br />

schlechte Erreichbarkeit<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Sonstiges<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 37<br />

6%<br />

4%<br />

4%<br />

2%<br />

2%<br />

6%<br />

8%<br />

10%<br />

9%<br />

11%<br />

17%<br />

26%<br />

21%<br />

22%<br />

19%<br />

31%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

5.3 Motivation für den Besuch des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong>s<br />

‚Einkaufen‘ ist für die befragten Haushalte d<strong>er</strong> mit Abstand wichtigste<br />

Grund für einen Besuch des K<strong>er</strong>norts <strong>Nümbrecht</strong>. 95 % d<strong>er</strong> Befragten aus<br />

dem K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> bzw. Homburg-Bröl gehen auch in <strong>Nümbrecht</strong><br />

einkaufen. F<strong>er</strong>n<strong>er</strong> suchen 85 % des nordöstlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiets, 75 %<br />

des nordwestlichen und 70 % des südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebietes den K<strong>er</strong>nort<br />

<strong>Nümbrecht</strong> für einen Einkauf auf. Die Glied<strong>er</strong>ung des Unt<strong>er</strong>suchungsgebietes<br />

in v<strong>er</strong>schiedene Unt<strong>er</strong>suchungsräume zeigt die unt<strong>er</strong>schiedlichen Einkauforienti<strong>er</strong>ungen<br />

inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>. Standörtliche Rahmenbedingungen<br />

wie die Nähe zu und die leichte Erreichbarkeit d<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgungsanbiet<strong>er</strong><br />

lässt angesichts v<strong>er</strong>schieden<strong>er</strong> Fachmarkt- und Nahv<strong>er</strong>sorgungszentren<br />

in Wiehl und Waldbröl v<strong>er</strong>muten, dass Kaufkraft g<strong>er</strong>ade in den<br />

<strong>Gemeinde</strong>grenzregionen <strong>Nümbrecht</strong>s nach außen hin in die Wettbew<strong>er</strong>bsstandorte<br />

abfließt. Zu v<strong>er</strong>weisen ist hi<strong>er</strong> auf die insgesamt hohen Kaufkraftabflüsse<br />

in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel/ Reformwaren‘. (siehe Abb. 18).<br />

Besond<strong>er</strong>s int<strong>er</strong>essant ist das d<strong>er</strong> Anteil d<strong>er</strong> Haushalte, die den K<strong>er</strong>nort für<br />

Arztbesuche od<strong>er</strong> den Besuch sonstig<strong>er</strong> Dienstleist<strong>er</strong> (Bank, Post, Friseur,<br />

V<strong>er</strong>sich<strong>er</strong>ung etc.) aufsuchen, in den umliegenden Unt<strong>er</strong>suchungsregionen<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> deutlich höh<strong>er</strong> ist als bei Befragten aus dem<br />

K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> bzw. Homburg-Bröl. Während jeweils rund 30 % Befragten<br />

aus dem nordwestlichen, nordöstlichen und südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

angeben für Arztbesuche in die Ortsmitte zu kommen, nennen nur<br />

14 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem K<strong>er</strong>nort bzw. Homburg-Bröl die Inanspruchnahme<br />

von Ärzten in d<strong>er</strong> Ortsmitte. Es sei an dies<strong>er</strong> Stelle darauf hingewiesen,<br />

dass es sich in diesem Fall um eine ‚offene‘ Fragestellung handelt, die<br />

Antwortmöglichkeiten <strong>er</strong>go ungestützt <strong>er</strong>folgten, so dass keine Beeinflussung<br />

d<strong>er</strong> Befragten durch vorgegebene Antwortkategorien stattfinden<br />

konnte. Die Antworten sind folglich subjektiv. Offenbar nimmt die <strong>Gemeinde</strong>bevölk<strong>er</strong>ung<br />

um den Ort <strong>Nümbrecht</strong> h<strong>er</strong>um, die ganzheitliche V<strong>er</strong>sor-<br />

gungsfunktion des K<strong>er</strong>nortes sehr viel stärk<strong>er</strong> wahr als jemand, d<strong>er</strong> in seinem<br />

Wohnort alle wichtigen V<strong>er</strong>sorgungseinrichtungen vorfindet und diese<br />

als selbstv<strong>er</strong>ständlich <strong>er</strong>achtet.<br />

Abb. 24: Gründe für den Besuch des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong><br />

(TOP 10 – Nennungen) (in % d<strong>er</strong> Befragten: K<strong>er</strong>nort n = 138, nordöstliches<br />

Gebiet n = 114, nordwestliches Gebiet n = 78, südliches Gebiet n = 172,<br />

Umland n = 200; nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

zum Einkaufen<br />

Arztbesuche<br />

Besuch von Dienstleist<strong>er</strong>n<br />

(Bank, Post, Friseur etc.)<br />

zum Bummeln<br />

Besuch von Freizeit- u.<br />

Kultureinrichtungen<br />

Gastronomiebesuche<br />

aus privaten Gründen<br />

Arbeits-, und Ausbildungsort<br />

Durchfahrtsort<br />

Erholung im Kurpark<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

22%<br />

14%<br />

19%<br />

30%<br />

32%<br />

32%<br />

2%<br />

16% 24%<br />

25%<br />

33%<br />

14%<br />

6% 7%<br />

5%<br />

20%<br />

5%<br />

11%<br />

6% 14%<br />

4%<br />

8%<br />

9%<br />

12%<br />

18%<br />

30%<br />

3%<br />

6%<br />

5% 5%<br />

5%<br />

9%<br />

6%<br />

2% 7%<br />

5%<br />

6%<br />

5%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

4%<br />

4%<br />

14%<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 38<br />

75%<br />

70%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

K<strong>er</strong>nort/ Homburg-Bröl Nordöstliches Gebiet Nordwestliches Gebiet Südliches Gebiet Umland<br />

85%<br />

95%


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

30 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland besuchen den K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> für<br />

den Besuch von Freizeit- und Kultureinrichtungen, 20 % um ‚Bummeln‘ zu<br />

gehen und 18 % um das örtliche Gastronomieangebot zu nutzen. D<strong>er</strong> Besuch<br />

vom K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> liegt vielmehr im Segment d<strong>er</strong> Freizeitgestaltung<br />

und wenig<strong>er</strong> im B<strong>er</strong>eich von Inanspruchnahme lokal<strong>er</strong> Einzelhandelsanbiet<strong>er</strong><br />

od<strong>er</strong> Dienstleist<strong>er</strong> wie Banken, Friseur, Post od<strong>er</strong> Ärzten.<br />

5.4 Einkaufshäufigkeiten in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong><br />

und Gründe für keinen Einkaufsbesuch in <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 25 v<strong>er</strong>anschaulicht die unt<strong>er</strong>schiedlichen Einkaufshäufigkeiten d<strong>er</strong><br />

einheimischen und auswärtigen Bevölk<strong>er</strong>ung für die Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Die Einkaufsfrequenz d<strong>er</strong> Haushalte aus dem K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> in Bezug<br />

auf Einkäufe in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong> ist deutlich höh<strong>er</strong> als bei den Befragten<br />

aus den übrigen drei Unt<strong>er</strong>suchungsgebieten inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>grenze.<br />

94 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> geben an<br />

mindestens einmal in d<strong>er</strong> Woche in d<strong>er</strong> Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong> einkaufen<br />

zu gehen, im nordöstlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet liegt dies<strong>er</strong> Anteil bei 76 %,<br />

im nordwestlichem Gebiet bei 65 % und im südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet bei<br />

nur noch 58 %.<br />

Bei den Befragten aus dem Umland kaufen lediglich sieben Prozent mindestens<br />

einmal in d<strong>er</strong> Woche in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong>s ein.<br />

Abb. 25: Wie häufig besuchen Sie zum Einkaufen die Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong>?<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten: K<strong>er</strong>nort n =138, nordöstliches Gebiet n = 114, nordwestliches<br />

Gebiet n = 78, südliches Gebiet n = 172, Umland n = 200; nur<br />

gültige Fälle)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

15% 62%<br />

Die Int<strong>er</strong>viewteilnehm<strong>er</strong>, die äuß<strong>er</strong>ten, selten od<strong>er</strong> nie in d<strong>er</strong> Ortsmitte von<br />

<strong>Nümbrecht</strong> einkaufen zu gehen, wurden gebeten, dies zu begründen.<br />

Unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung wurden 50 P<strong>er</strong>sonen zu ihren Motiven<br />

befragt. Das ausschlaggebendste Krit<strong>er</strong>ium für keinen Einkaufsbesuch<br />

stellt für 38 % d<strong>er</strong> Befragten ein attraktiv<strong>er</strong><strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>bsstandort im<br />

Umkreis des eigenen Wohnortes dar. Weit<strong>er</strong>e 34 % v<strong>er</strong>missen die Vielfalt<br />

und Auswahlmöglichkeiten d<strong>er</strong> Warenprodukte in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong><br />

und für 22 % stellt die Entf<strong>er</strong>nung das entscheidende Negativkrit<strong>er</strong>ium<br />

dar. Anschließend folgen eine Reihe städtebaulich<strong>er</strong> Unzulänglichkei-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 39<br />

K<strong>er</strong>nort<br />

nordöstliches Gebiet<br />

nordwestliches Gebiet<br />

südliches Gebiet<br />

Umland<br />

31%<br />

37%<br />

7% 5%<br />

34%<br />

35%<br />

21%<br />

38%<br />

9%<br />

19%<br />

22% 61%<br />

6%<br />

13%<br />

8%<br />

17%<br />

7% 5%<br />

10%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

täglich mehrmals wöchentlich einmal in d<strong>er</strong> Woche<br />

mehrmals im Monat einmal im Monat selten<br />

nie<br />

9%


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

ten, die als Begründung angeführt w<strong>er</strong>den. Aus gutacht<strong>er</strong>lich<strong>er</strong> Sicht lief<strong>er</strong>n<br />

die Antworten zwar <strong>er</strong>ste Hinweise für abfließende Kaufkraftpotenziale,<br />

all<strong>er</strong>dings fußen die Kennziff<strong>er</strong>n auf ein<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ingen Stichprobengröße. Aufgrund<br />

dessen ist d<strong>er</strong> Aussagekraft d<strong>er</strong> Antworten nur eine limiti<strong>er</strong>te Bedeutung<br />

beizumessen.<br />

Abb. 26: Gründe für einen V<strong>er</strong>zicht auf einen Einkauf in <strong>Nümbrecht</strong> (Befragte<br />

aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>, die selten od<strong>er</strong> nie<br />

in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong> einkaufen; n = 50; Mehrfachantworten möglich)<br />

attraktiv<strong>er</strong>e Alt<strong>er</strong>nativen im Umkreis<br />

unattraktives, begrenztes Angebot<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Entf<strong>er</strong>nung ist zu groß<br />

schlechte Parkmöglichkeiten<br />

eingeschränkte Mobilität<br />

schlechte V<strong>er</strong>kehrsanbindung<br />

Sonstiges<br />

4%<br />

4%<br />

14%<br />

12%<br />

22%<br />

34%<br />

38%<br />

0% 10% 20% 30% 40%<br />

Für die Befragten aus dem Umland ist für 41 % ein attraktiv<strong>er</strong><strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>bsstandort<br />

im Umkreis des Wohnortes d<strong>er</strong> Hauptgrund selten od<strong>er</strong> nie<br />

in d<strong>er</strong> Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong> einzukaufen. Für jeden Vi<strong>er</strong>ten Int<strong>er</strong>viewteilnehm<strong>er</strong><br />

stellt die Entf<strong>er</strong>nung zur Ortsmitte das ausschlaggebende Krit<strong>er</strong>ium<br />

für and<strong>er</strong>e Alt<strong>er</strong>nativen dar. Näh<strong>er</strong>gelegene Wettbew<strong>er</strong>bsstandorte<br />

w<strong>er</strong>den attraktiv<strong>er</strong> eingeschätzt und dementsprechend stärk<strong>er</strong> frequenti<strong>er</strong>t.<br />

Als weit<strong>er</strong>e Motive w<strong>er</strong>den konkret die ausreichende V<strong>er</strong>sorgungssituation<br />

am eigenen Wohnort (14 %), die individuelle eingeschränkte Mobilität<br />

(14 %) sowie das umfangreich<strong>er</strong>e und qualitätsvoll<strong>er</strong>e Angebot am Alt<strong>er</strong>nativstandort<br />

(13 %) aufgeführt.<br />

Abb. 27: Gründe für einen V<strong>er</strong>zicht auf einen Einkauf in <strong>Nümbrecht</strong> (Befragte<br />

aus dem Umland)<br />

(in % d<strong>er</strong> Umlandbefragten, die selten od<strong>er</strong> nie in d<strong>er</strong> Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong><br />

einkaufen; n = 164; Mehrfachantworten möglich)<br />

attraktiv<strong>er</strong>e Alt<strong>er</strong>nativen im Umkreis<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Entf<strong>er</strong>nung ist zu groß<br />

V<strong>er</strong>sorgung am Wohnort ist gewährleistet<br />

eingeschränkte Mobilität<br />

unattraktives, begrenztes Angebot<br />

schlechte V<strong>er</strong>kehrsanbindung<br />

ich kenne das <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Angebot nicht<br />

schlechte Parkmöglichkeiten<br />

Sonstiges<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 40<br />

1%<br />

3%<br />

3%<br />

6%<br />

14%<br />

13%<br />

19%<br />

25%<br />

41%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50%


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

5.5 V<strong>er</strong>kehrsmittelwahl in Bezug auf Nahv<strong>er</strong>sorgung<br />

und Erledigungen im Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong><br />

In allen Unt<strong>er</strong>suchungsgebieten d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> und des Umlandes<br />

stellt d<strong>er</strong> PKW das domini<strong>er</strong>ende V<strong>er</strong>kehrsmittel für den Einkauf im<br />

Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong> dar.<br />

Abb. 28: Hauptv<strong>er</strong>kehrsmittel für den Einkauf in d<strong>er</strong> Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong><br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten, die für einen Einkauf regelmäßig nach<br />

<strong>Nümbrecht</strong> fahren: K<strong>er</strong>nort n = 134, nordöstliches Gebiet n = 153, nordwestliches<br />

Gebiet n = 68, südliches Gebiet n = 97, Umland = 36)<br />

K<strong>er</strong>nort<br />

nordöstliches Gebiet<br />

nordwestliches Gebiet<br />

südliches Gebiet<br />

Umland<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

57%<br />

97%<br />

99%<br />

95%<br />

97%<br />

42%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Pkw ich gehe zu Fuß Fahrrad<br />

Taxi/Mietwagen Bus und Bahn (ÖPNV) Bürg<strong>er</strong>bus<br />

Bus, Taxi, Fahrrad od<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong>bus wird in den Regionen um den K<strong>er</strong>nort<br />

keine nennensw<strong>er</strong>te Bedeutung zuteil. Allein im K<strong>er</strong>nort selbst geben rund<br />

42 % d<strong>er</strong> Befragten an ihre Einkäufe zu Fuß zu <strong>er</strong>ledigen.<br />

Langfristig wünschensw<strong>er</strong>t wäre eine höh<strong>er</strong>e Akzeptanz des Buslinienv<strong>er</strong>kehrs.<br />

Insbesond<strong>er</strong>e d<strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong>bus als gemeinnütziges Angebot steht vor<br />

allem d<strong>er</strong> ält<strong>er</strong>en Bevölk<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> klein<strong>er</strong>en Ortsteile als Alt<strong>er</strong>native zur<br />

V<strong>er</strong>fügung.<br />

5.6 Regionale Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong><br />

Haushalte und d<strong>er</strong> umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n in Bezug<br />

auf ausgewählte Warengruppen<br />

Die befragten Haushalte wurden hinsichtlich ihr<strong>er</strong> Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung in<br />

Bezug auf v<strong>er</strong>schiedene Warengruppen befragt. Die Erfahrung aus ähnlichen<br />

Umfragen hat gezeigt, dass die Int<strong>er</strong>viewteilnehm<strong>er</strong> jenen Ort nennen,<br />

d<strong>er</strong> am häufigsten aufgesucht wird. Unmittelbare Rückschlüsse auf die<br />

in den Orten getätigten Ausgaben sind nicht möglich. Einkaufshäufigkeiten<br />

w<strong>er</strong>den imm<strong>er</strong> subjektiv eingeschätzt.<br />

Bei d<strong>er</strong> Befragung wurden folgende Sortimentsbündel b<strong>er</strong>ücksichtigt:<br />

� Lebensmittel, Reformwaren,<br />

� Drog<strong>er</strong>ie- und Parfüm<strong>er</strong>iewaren,<br />

� Bekleidung/ Textilien,<br />

� Schuhe/ Led<strong>er</strong>waren,<br />

� Büch<strong>er</strong>/ Schreibwaren,<br />

� Radio, TV, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik, Comput<strong>er</strong>,<br />

� Spielwaren/ Hobbybedarf,<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 41


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

� Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte,<br />

� Haushaltswaren/ Geschenke, Glas, Porzellan, K<strong>er</strong>amik,<br />

� Möbel/ Teppiche,<br />

� Baumarktartikel.<br />

Die nachfolgenden Abbildungen dokumenti<strong>er</strong>en die Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> einheimischen Bürg<strong>er</strong> sowie d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung für die b<strong>er</strong>ücksichtigten<br />

Warengruppen.<br />

Abb. 29: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Lebensmittel, Reformwaren‘<br />

(TOP 5 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Wiehl<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Waldbröl<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Much<br />

1%<br />

3%<br />

1%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

6%<br />

13%<br />

7%<br />

10%<br />

7%<br />

16%<br />

30%<br />

32%<br />

69%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland<br />

Mehr als zwei Drittel d<strong>er</strong> Befragten einheimischen Bürg<strong>er</strong> <strong>er</strong>ledigen ihre<br />

Lebensmitteleinkäufe im <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Für insgesamt 30 % d<strong>er</strong> Befragten<br />

stellen Anbiet<strong>er</strong> auß<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>grenzen die attraktiv<strong>er</strong>en<br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungsstandorte dar. Wiehl wird von rund 13 % d<strong>er</strong> Einheimischen<br />

und 30 % d<strong>er</strong> Umlandbürg<strong>er</strong> für Lebensmitteleinkäufe aufgesucht. Knapp<br />

jed<strong>er</strong> Dritte aus d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung orienti<strong>er</strong>t sich nach Waldbröl. Die<br />

Standorte Ruppicht<strong>er</strong>oth und Waldbröl w<strong>er</strong>den von jeweils sieben Prozent<br />

d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung für den Einkauf von Lebensmitteln aufgesucht.<br />

Wichtige Entscheidungskrit<strong>er</strong>ien bei d<strong>er</strong> Auswahl des Haupteinkaufsortes<br />

sind die Erreichbarkeit, die Vielfalt und Qualität des Warenangebotes<br />

und die Möglichkeiten von V<strong>er</strong>bindungseinkäufen.<br />

Eine ähnliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung zeigt sich im B<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> Warengruppe<br />

Drog<strong>er</strong>ieartikel. Ebenso deutlich wie im Segment Lebensmittel fällt die eindeutige<br />

Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung nach <strong>Nümbrecht</strong> aus. 71 % d<strong>er</strong> Befragten einheimischen<br />

Bürg<strong>er</strong> decken hi<strong>er</strong> ihren Bedarf inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>grenzen.<br />

Unt<strong>er</strong> den Befragten im Umland spielt <strong>Nümbrecht</strong> mit einem Nennungsanteil<br />

von sechs Prozent eine unt<strong>er</strong>geordnete Rolle. Waldbröl und Wiehl sind<br />

die domini<strong>er</strong>enden Nahv<strong>er</strong>sorgungsstandorte für das Segment Drog<strong>er</strong>ie-<br />

und Parfüm<strong>er</strong>iewaren. Jeweils rund ein Drittel d<strong>er</strong> befragten Umlandbevölk<strong>er</strong>ung<br />

gibt an, ihre Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel in Waldbröl od<strong>er</strong><br />

Wiehl zu kaufen.<br />

Die v<strong>er</strong>gleichsweise starke Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung im Segment des ‚P<strong>er</strong>iodischen<br />

Bedarfs‘ auf die benachbarten Wettbew<strong>er</strong>bsstandorte signalisi<strong>er</strong>t<br />

wahrgenommene Angebotsdefizite und Gestaltungspotenzial für den<br />

Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 42


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 30: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

(TOP 5 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Waldbröl<br />

Wiehl<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Much<br />

2%<br />

7%<br />

0%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

6%<br />

12%<br />

12%<br />

10%<br />

In d<strong>er</strong> Warengruppe Bekleidung/ Textilien deckt etwa jed<strong>er</strong> Vi<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> befragten<br />

Haushalte in <strong>Nümbrecht</strong> seinen Bedarf üb<strong>er</strong>wiegend in Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

gefolgt von Waldbröl (22 %) und dem Ob<strong>er</strong>zentrum Köln (19 %). <strong>Nümbrecht</strong><br />

folgt <strong>er</strong>st mit einem Nennungsanteil von sieben Prozent an vi<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

Stelle. Die Orienti<strong>er</strong>ung auf die nahegelegenen Mittelzentren Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

und Waldbröl sowie das Ob<strong>er</strong>zentrum Köln spiegelt die fehlende Tiefe<br />

und Breite des örtlichen Angebotes in <strong>Nümbrecht</strong> wid<strong>er</strong>.<br />

34%<br />

32%<br />

71%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland<br />

Abb. 31: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei ‚Bekleidung und Textilien‘<br />

(TOP 10 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Waldbröl<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Auch für die umliegende Bevölk<strong>er</strong>ung stellt <strong>Nümbrecht</strong> kein attraktiven<br />

Einkaufsstandort für das Warensegment ‚Bekleidung/ Textilien‘ dar. D<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>wiegende Anteil des Kaufkraftpotenzials fließt nach Gumm<strong>er</strong>sbach,<br />

Köln, Waldbröl und Siegburg.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 43<br />

Köln<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Wiehl<br />

Siegburg<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Bonn<br />

Katalog<br />

kein Bedarf<br />

2%<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

3%<br />

4%<br />

3%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

7%<br />

6%<br />

8%<br />

13%<br />

16%<br />

19%<br />

19%<br />

21%<br />

22%<br />

26%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 32: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Schuhe / Led<strong>er</strong>waren‘<br />

(TOP 10 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Waldbröl<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Köln<br />

Wiehl<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Bonn<br />

Siegburg<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Katalog<br />

kein Bedarf<br />

1%<br />

3%<br />

3%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

1%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

10%<br />

17%<br />

17%<br />

15%<br />

15%<br />

Wie auch in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Bekleidung/ Textilien‘ fließt ein Großteil d<strong>er</strong><br />

Kaufkraftpotenziale im Segment ‚Schuhe/ Led<strong>er</strong>waren‘ an <strong>Nümbrecht</strong> vorbei.<br />

Nur jed<strong>er</strong> Zehnte aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> gibt an Schuhe hauptsächlich<br />

inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> einzukaufen. Im Umland ist<br />

die Orienti<strong>er</strong>ung auf <strong>Nümbrecht</strong> im B<strong>er</strong>eich dies<strong>er</strong> Warengruppen v<strong>er</strong>nachlässigend<br />

g<strong>er</strong>ing.<br />

13%<br />

15%<br />

21%<br />

22%<br />

26%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland<br />

Besond<strong>er</strong>s h<strong>er</strong>vorzuheben ist die hauptsächliche Orienti<strong>er</strong>ung auf Waldbröl<br />

und Wiehl. Im V<strong>er</strong>gleich zur Warengruppe ‚Bekleidung/ Textilien‘ besteht<br />

sowohl bei Konsumenten aus <strong>Nümbrecht</strong>, als auch aus den Umlandgemeinden<br />

eine stärk<strong>er</strong>e hauptsächliche Orienti<strong>er</strong>ung auf Wiehl.<br />

Bei den befragten Haushalten aus dem Umland spielt bei d<strong>er</strong> Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung<br />

im Segment ‚Schuhe/ Led<strong>er</strong>waren‘ Siegburg eine maßgebliche Rolle.<br />

13 % d<strong>er</strong> Befragten decken ihren Bedarf hauptsächlich in Siegburg.<br />

In d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Büch<strong>er</strong>/ Schreibwaren‘ liegt in d<strong>er</strong> örtlichen Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

eine deutlich stärk<strong>er</strong>e Kaufkraftbindung vor. 57 % d<strong>er</strong> Befragten aus<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> decken ihren Bedarf hauptsächlich ‚vor Ort‘.<br />

Zehn Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> decken ihren Bedarf üb<strong>er</strong>wiegend<br />

in Waldbröl und jeweils fünf Prozent d<strong>er</strong> Befragten decken ihren Bedarf<br />

hauptsächlich in Wiehl und Gumm<strong>er</strong>sbach.<br />

H<strong>er</strong>vorzuheben ist, dass sieben Prozent d<strong>er</strong> Einheimischen und neun Prozent<br />

d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung das Int<strong>er</strong>net als hauptsächliche Bezugsquelle<br />

bei ‚Büch<strong>er</strong>/ Schreibwaren‘ nutzen. E-comm<strong>er</strong>ce hat damit ein relevantes<br />

Gewicht.<br />

Bei den Befragten aus dem Umland <strong>er</strong>reicht <strong>Nümbrecht</strong> keine bedeutsame<br />

Funktion als Einkaufsstandort für Büch<strong>er</strong> und Schreibwaren. Hi<strong>er</strong> findet<br />

eine starke hauptsächliche Orienti<strong>er</strong>ung nach Waldbröl und Wiehl (26 %<br />

bzw. 24 % d<strong>er</strong> Nennungen). Acht Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland<br />

decken ihren Bedarf bei Büch<strong>er</strong>n und Schreibwaren hauptsächlich in Much.<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach, Siegburg und Köln spielen mit 5 % bzw. 3 % d<strong>er</strong> Nennungen<br />

eine eh<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>geordnete Rolle hinsichtlich d<strong>er</strong> hauptsächlichen Bedarfsdeckung<br />

bei Büch<strong>er</strong>n und Schreibwaren.<br />

Grundsätzlich dokumenti<strong>er</strong>en die Er<strong>gebnisse</strong>, das V<strong>er</strong>sorgung mit Büch<strong>er</strong>n<br />

und Schreibwaren üb<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schiedene Orte stattfindet. Aus gutacht<strong>er</strong>lich<strong>er</strong><br />

Sicht ist dies darauf zurückzuführen, dass dieses Sortiment in d<strong>er</strong> Regel<br />

wohnortsnah gedeckt wird.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 44


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 33: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Büch<strong>er</strong> / Schreibwaren‘<br />

(TOP 10 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Waldbröl<br />

kein Bedarf<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Wiehl<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Katalog<br />

Köln<br />

Siegburg<br />

Much<br />

3%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

8%<br />

7%<br />

7%<br />

9%<br />

5%<br />

5%<br />

5%<br />

2%<br />

4%<br />

1%<br />

3%<br />

1%<br />

5%<br />

0%<br />

8%<br />

10%<br />

Im Segment ‚Uhren/ Schmuck‘ besteht grundsätzlich eine sehr zurückhaltende<br />

Konsumneigung. 25 % d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> und 34 % d<strong>er</strong><br />

Befragten aus dem Umland sehen in diesem Segment d<strong>er</strong>zeit keinen Bedarf.<br />

26%<br />

24%<br />

57%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland<br />

Abb. 34: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei Uhren /Schmuck<br />

(TOP 9 - Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

kein Bedarf<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

14%<br />

12%<br />

12%<br />

15%<br />

Von den befragten Haushalten d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> decken 23 % ihren<br />

Bedarf üb<strong>er</strong>wiegend in <strong>Nümbrecht</strong>. Weit<strong>er</strong>e 14 % sind üb<strong>er</strong>wiegend auf<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach orienti<strong>er</strong>t. B<strong>er</strong>ücksichtigt man die allgemein mäßige Konsumneigung<br />

in diesem B<strong>er</strong>eich, so ist die Kaufkraftbindung d<strong>er</strong> einheimischen<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung an die örtlichen Anbiet<strong>er</strong> als durchaus gut zu bew<strong>er</strong>ten.<br />

F<strong>er</strong>n<strong>er</strong> decken 12 % d<strong>er</strong> Befragten ihren Bedarf hauptsächlich in Waldbröl<br />

und jed<strong>er</strong> Zehnte im Ob<strong>er</strong>zentrum Köln.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 45<br />

Waldbröl<br />

Köln<br />

Wiehl<br />

Siegburg<br />

Bonn<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

6%<br />

10%<br />

10%<br />

11%<br />

11%<br />

23%<br />

25%<br />

34%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

And<strong>er</strong>s v<strong>er</strong>hält es sich bei d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung, die durchaus zu annäh<strong>er</strong>nd<br />

gleichen Anteilen sich auf die Orte Waldbröl (15 %), Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

(12 %), Wiehl und Siegburg (jeweils 11 %) und Köln (10 %) konzentri<strong>er</strong>en.<br />

<strong>Nümbrecht</strong> spielt für die Deckung des Bedarfs bei Uhren und Schmuck für<br />

Konsumenten aus dem Umland kaum eine Rolle. Nur zwei Prozent d<strong>er</strong> Befragten<br />

aus dem Umland decken ihren Bedarf hauptsächlich in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Im Segment ‚Radio, TV, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik, Comput<strong>er</strong>bedarf‘ decken<br />

ein Drittel d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> üb<strong>er</strong>wiegend ihren Bedarf in<br />

Waldbröl ab. Jeweils 12 % d<strong>er</strong> Befragten decken ihren Bedarf hauptsächlich<br />

in Gumm<strong>er</strong>sbach, Wiehl und im <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Ortsteil Wint<strong>er</strong>born. 12 Sechs<br />

Prozent d<strong>er</strong> Befragten decken ihren Bedarf hauptsächlich in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Vi<strong>er</strong> Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> decken ihren Bedarf im Segment<br />

‚Radio / Unt<strong>er</strong>haltungselektronik‘ im Ob<strong>er</strong>zentrum Köln. And<strong>er</strong>e Standorte<br />

sind wenig<strong>er</strong> relevant.<br />

12 Dieses Befragungs<strong>er</strong>gebnis dokumenti<strong>er</strong>t die hohe Akzeptanz und S<strong>er</strong>vicequalität<br />

des Unt<strong>er</strong>nehmens EP SEINSCHE in Wint<strong>er</strong>born. Die örtliche Eletronic Partn<strong>er</strong><br />

Filiale wird seit Jahrzehnten von einem lokalen Inhab<strong>er</strong> geführt. Das Geschäft<br />

besticht durch eine strukturi<strong>er</strong>te Angebotspräsentation, Extra-<br />

S<strong>er</strong>viceleistungen, wie z.B. Bring- und Abholdienste, sowie eine hochw<strong>er</strong>tige<br />

und vielfältige Produktpalette.<br />

Abb. 35: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei ‚Radio / Unt<strong>er</strong>haltungselektronik<br />

(TOP 11 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Bei den Befragten aus dem Umland domini<strong>er</strong>en als hauptsächliche Einkaufsorte<br />

im Segment ‚Radio / Unt<strong>er</strong>haltungselektronik‘ Waldbröl (28 %),<br />

Wiehl (17 %) und Gumm<strong>er</strong>sbach (13 %). Nur ein Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus<br />

dem Umland decken hi<strong>er</strong> ihren Bedarf üb<strong>er</strong>wiegend in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 46<br />

Waldbröl<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Wint<strong>er</strong>born<br />

Wiehl<br />

kein Bedarf<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Köln<br />

keine Angabe<br />

Siegburg<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Much<br />

1%<br />

1%<br />

0%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

6%<br />

5%<br />

9%<br />

4%<br />

6%<br />

4%<br />

3%<br />

4%<br />

12%<br />

13%<br />

12%<br />

12%<br />

10%<br />

12%<br />

17%<br />

28%<br />

33%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Das Int<strong>er</strong>net als hauptsächliche Bezugsquelle für ‚Radio, TV, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik,<br />

Comput<strong>er</strong>bedarf‘ wird von fünf Prozent d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> und<br />

von neun Prozent d<strong>er</strong> Umlandbürg<strong>er</strong> genannt und ist folglich als alt<strong>er</strong>native<br />

Beschaffungsquelle relevant.<br />

Abb. 36: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei Spielwaren<br />

(TOP 9 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Waldbröl<br />

kein Bedarf<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Wiehl<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Köln<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

keine Angabe<br />

Siegburg<br />

Bonn<br />

1%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

1%<br />

1%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

5%<br />

7%<br />

6%<br />

6%<br />

6%<br />

9%<br />

9%<br />

10%<br />

14%<br />

14%<br />

20%<br />

22%<br />

26%<br />

34%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland<br />

Die Warengruppe ‚Spielwaren/ Hobby‘ ist durch eine d<strong>er</strong>zeit g<strong>er</strong>inge Konsumneigung<br />

gekennzeichnet. 22 % d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> und 26 %<br />

d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland haben d<strong>er</strong>zeit keinen Bedarf.<br />

Die g<strong>er</strong>inge Konsumneigung außen vor gelassen, zeigt sich eine dominante<br />

Orienti<strong>er</strong>ung auf Waldbröl. Etwa jed<strong>er</strong> Dritte aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

und 20 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland decken ihren Bedarf an Spielwaren<br />

und Hobbyartikeln üb<strong>er</strong>wiegend in Waldbröl. D<strong>er</strong> K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong><br />

hingegen spielt mit fünf Prozent aus d<strong>er</strong> einheimischen und nur einem Prozent<br />

aus d<strong>er</strong> umliegenden Bevölk<strong>er</strong>ung eine unt<strong>er</strong>geordnete Rolle.<br />

14 % d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> decken ihren Bedarf an Spielwaren<br />

üb<strong>er</strong>wiegend in Gumm<strong>er</strong>sbach, 7 % in Wiehl und 6 % in Köln.<br />

14 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland geben an ihren Bedarf mit Spielwaren<br />

in Wiehl zu decken. Darüb<strong>er</strong> hinaus <strong>er</strong>zielt das Int<strong>er</strong>net eine hohe Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung<br />

mit sechs Prozent d<strong>er</strong> Nennung seitens d<strong>er</strong> einheimischen<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung und neun Prozent seitens d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung.<br />

Ähnlich d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Spielwaren‘ ist auch im Segment ‚Sportartikel,<br />

Sportg<strong>er</strong>äte‘ eine g<strong>er</strong>inge Konsumneigung festzustellen. 30 % d<strong>er</strong> Befragten<br />

aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und 31 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland<br />

sehen aktuell keinen Bedarf in diesem Segment.<br />

Unabhängig davon besteht seitens d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Konsumenten eine<br />

deutliche hauptsächliche Orienti<strong>er</strong>ung auf die Orte Waldbröl (19 %) und<br />

Wiehl (16 %). Ähnlich v<strong>er</strong>hält es sich mit d<strong>er</strong> Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Umlandbevölk<strong>er</strong>ung.<br />

Die Städte Waldbröl und Wiehl sowie das Ob<strong>er</strong>zentrum<br />

Köln sind mit einem Nennungsanteil von 17 %, 11 % und 13 % für die Umlandbevölk<strong>er</strong>ung<br />

als hauptsächliche Einkaufsorte relevant.<br />

Auch im Segment „Sportartikel und Sportg<strong>er</strong>äte‘ zeigt sich eine v<strong>er</strong>gleichsweise<br />

starke Orienti<strong>er</strong>ung auf den Int<strong>er</strong>nethandel. Sechs Prozent d<strong>er</strong> Be-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 47


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

fragten aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und vi<strong>er</strong> Prozent aus den umliegenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>n führen das Int<strong>er</strong>net als üb<strong>er</strong>wiegende Bezugsquelle für<br />

Sportartikel an.<br />

Abb. 37: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei ‚Sportartikeln und Sportg<strong>er</strong>äten‘<br />

(TOP 10 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

kein Bedarf<br />

Waldbröl<br />

Wiehl<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Köln<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Siegburg<br />

Bonn<br />

Katalog<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

6%<br />

4%<br />

6%<br />

11%<br />

11%<br />

11%<br />

9%<br />

13%<br />

30%<br />

31%<br />

In d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Haushaltswaren, Glas, Porzellan, K<strong>er</strong>amik, Geschenkeartikel‘<br />

kaufen von den befragten Haushalten aus <strong>Nümbrecht</strong> 24 %<br />

17%<br />

16%<br />

19%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland<br />

üb<strong>er</strong>wiegend in Gumm<strong>er</strong>sbach ein und weit<strong>er</strong>e 22 % in Waldbröl. <strong>Nümbrecht</strong><br />

folgt mit 14 % und realisi<strong>er</strong>t somit eine gute Bindung d<strong>er</strong> örtlichen<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung in diesem Segment.<br />

Abb. 38: Hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort bei Haushaltswaren<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

24%<br />

19%<br />

22%<br />

21%<br />

Für die Befragten aus dem Umland hingegen stellt <strong>Nümbrecht</strong> keinen relevanten<br />

Einkaufsstandort in diesem Segment dar. Nur drei Prozent d<strong>er</strong> Befragten<br />

decken ihren Bedarf üb<strong>er</strong>wiegend in <strong>Nümbrecht</strong>. Die stärksten Ein-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 48<br />

Waldbröl<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

kein Bedarf<br />

Köln<br />

Wiehl<br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Siegen<br />

Siegburg<br />

Sankt Augustin<br />

Bielstein<br />

3%<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

1%<br />

1%<br />

3%<br />

4%<br />

14%<br />

12%<br />

14%<br />

9%<br />

9%<br />

5%<br />

7%<br />

10%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

kaufsorienti<strong>er</strong>ungen w<strong>er</strong>den für die Umlandbevölk<strong>er</strong>ung für die Orte Waldbröl<br />

(22 %), Gumm<strong>er</strong>sbach (19 %) und Siegburg (10 %) gemessen.<br />

12 % d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> und 14 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland<br />

haben im Segment Haushaltswaren d<strong>er</strong>zeit keinen Bedarf und äuß<strong>er</strong>n<br />

sich nicht hinsichtlich ihr<strong>er</strong> Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung. Diese W<strong>er</strong>te liegen im<br />

üblichen Rahmen, da Haushaltswaren zum Teil als läng<strong>er</strong>fristiges Bedarfsgut<br />

angesehen w<strong>er</strong>den.<br />

Inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Möbel/ Teppiche/ Heimtextilien‘, als eh<strong>er</strong><br />

langfristiges Bedarfsgut, wird regelmäßig bei Haushaltsbefragungen zum<br />

räumlichen Einkaufsv<strong>er</strong>halten eine nur begrenzte Konsumneigung gemessen.<br />

17 % d<strong>er</strong> Befragten aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und 21 % aus dem<br />

Umland sehen d<strong>er</strong>zeit keinen Bedarf und äuß<strong>er</strong>n sich nicht zur räumlichen<br />

Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Möbeln. Die hi<strong>er</strong> <strong>er</strong>mittelten W<strong>er</strong>te liegen jedoch<br />

leicht unt<strong>er</strong> dem Durchschnitt v<strong>er</strong>gleichbar<strong>er</strong> Befragungen d<strong>er</strong> CIMA.<br />

Von den Befragten aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> decken mehr als ein Vi<strong>er</strong>tel<br />

ihren Bedarf üb<strong>er</strong>wiegend in Waldbröl. Die Akzeptanz des örtlichen Einzelhandels<br />

in diesem Segment ist auf den Fachhändl<strong>er</strong> MÖBEL TRENDSTORE<br />

SCHUSTER sowie das DÄNISCHE BETTENLAGER zurückzuführen.<br />

Das weitgehend fehlende Angebot im Segment ‚Einrichtungsbedarf‘ in d<strong>er</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> spiegelt sich deutlich in d<strong>er</strong> sehr g<strong>er</strong>ingen örtlichen<br />

und üb<strong>er</strong>örtlichen Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung wid<strong>er</strong>. Die befragten Haushalte<br />

nennen die IKEA-Standorte Köln und Siegen als üb<strong>er</strong>wiegenden Einkaufsstandort<br />

für Möbel und Heimtextilien. 14 % d<strong>er</strong> Befragten aus d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> und 18 % aus dem Umland suchen Anbiet<strong>er</strong> aus dem Ob<strong>er</strong>zentrum<br />

Köln und weit<strong>er</strong>e jeweils neun Prozent d<strong>er</strong> Befragten ähnliche<br />

Anbiet<strong>er</strong> im rd. 55 km entf<strong>er</strong>nten Ob<strong>er</strong>zentrum Siegen auf. Daneben stellen<br />

Einkaufsorte wie Gumm<strong>er</strong>sbach, Wiehl und Rösrath (HÖFFNER RÖSRATHER<br />

MÖBELZENTRUM) relevante Standorte dar.<br />

Abb. 39: Räumliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Möbeln (TOP 13 Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

12%<br />

10%<br />

9%<br />

9%<br />

7%<br />

9%<br />

Jeweils zwei Prozent d<strong>er</strong> Befragten, sowohl aus <strong>Nümbrecht</strong>, als auch aus<br />

dem Umland, decken ihren Bedarf hauptsächlich in Freudenb<strong>er</strong>g. Relevant<br />

ist hi<strong>er</strong> das dort etabli<strong>er</strong>te und qualitätsorienti<strong>er</strong>te Möbelhaus ZIMMER-<br />

MANN.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 49<br />

Waldbröl<br />

kein Bedarf<br />

Köln<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Siegen<br />

Wiehl<br />

Rösrath<br />

Freudenb<strong>er</strong>g<br />

V<strong>er</strong>sand<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Int<strong>er</strong>net<br />

Siegburg<br />

Bonn<br />

3%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

1%<br />

3%<br />

1%<br />

1%<br />

9%<br />

12%<br />

14%<br />

17%<br />

18%<br />

21%<br />

26%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Bei den Befragten aus dem Umland sind als hauptsächlich<strong>er</strong> Einkaufsort im<br />

Segment Möbel insbesond<strong>er</strong>e die Ob<strong>er</strong>zentren Köln (18 % d<strong>er</strong> Nennungen)<br />

und Siegen (9 % d<strong>er</strong> Nennungen) sowie Gumm<strong>er</strong>sbach (10 %) Wiehl und<br />

Rösrath (jeweils 9 % d<strong>er</strong> Nennungen relevant. Grundsätzlich zeigen die Er<strong>gebnisse</strong><br />

im Segment Möbel alles in allem ähnliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ungen<br />

bei den Einwohn<strong>er</strong>n <strong>Nümbrecht</strong>s und d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung in den angrenzenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>n.<br />

55 % d<strong>er</strong> befragten Haushalte d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> decken ihren Bedarf<br />

im Bau- und Heimw<strong>er</strong>k<strong>er</strong>bedarf üb<strong>er</strong>wiegend in Waldbröl ab. Deutlich<br />

dahint<strong>er</strong> folgt die hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung nach Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

mit 27 % d<strong>er</strong> Nennungen seitens d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung. Das Gros<br />

des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Kaufkraftpotenzials in diesem Segment wird an diesen<br />

beiden Standorten gebunden. Darüb<strong>er</strong> hinaus nennen vi<strong>er</strong> Prozent d<strong>er</strong> Befragten<br />

Wiehl als Haupteinkaufsort für Baumarktartikel. In <strong>Nümbrecht</strong><br />

selbst kaufen nur zwei Prozent d<strong>er</strong> Befragten hauptsächlich Baumarktartikel<br />

ein.<br />

Die befragten Haushalte aus dem Umland decken zu jeweils 30 % hauptsächlich<br />

ihren Bedarf ebenfalls in Waldbröl und Gumm<strong>er</strong>sbach. Weit<strong>er</strong>e<br />

sieben Prozent orienti<strong>er</strong>en sich hauptsächlich nach Siegburg.<br />

Zu den wichtigsten Anbiet<strong>er</strong>n in d<strong>er</strong> Region zählen somit das BAUCENTRUM<br />

CONRATH in Waldbröl sowie d<strong>er</strong> PRAKTIKER und die OBI Heimw<strong>er</strong>k<strong>er</strong>märkte<br />

in Gumm<strong>er</strong>sbach und Siegburg.<br />

Abb. 40: Hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung bei Baumarktartikeln<br />

(Top 9 – Nennungen)<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 50<br />

Waldbröl<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Wiehl<br />

kein Bedarf<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

G<strong>er</strong>inghausen<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Di<strong>er</strong>inghausen<br />

Siegburg<br />

4%<br />

5%<br />

4%<br />

8%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

2%<br />

2%<br />

4%<br />

1%<br />

3%<br />

1%<br />

7%<br />

30%<br />

27%<br />

30%<br />

55%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

5.7 Zum räumlichen Einkaufsv<strong>er</strong>halten nach Siedlungsräumen<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Die nachfolgenden Abb. 41 bis 45 dokumenti<strong>er</strong>en das räumliche Einkaufsv<strong>er</strong>halten<br />

d<strong>er</strong> befragten Haushalte nach den abgegrenzten Siedlungsb<strong>er</strong>eichen<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und für die befragte Bevölk<strong>er</strong>ung im Umland<br />

im Üb<strong>er</strong>blick üb<strong>er</strong> alle Warengruppen. An dies<strong>er</strong> Stelle sei darauf hingewiesen,<br />

dass die CIMA die Antwortmöglichkeit ‚kein Bedarf‘ in den nachfolgenden<br />

Abbildungen mit aufführt. Zum einen würde eine isoli<strong>er</strong>te Betrachtung<br />

zu ein<strong>er</strong> v<strong>er</strong>z<strong>er</strong>rten Darstellung d<strong>er</strong> absoluten Antwortstruktur<br />

führen und zum and<strong>er</strong>en ist dies<strong>er</strong> Anteil imm<strong>er</strong> als Maßstab für die Konsumneigung<br />

in einzelnen Branchen zu bew<strong>er</strong>ten.<br />

Aus den folgenden Abbildungen können folgende grundsätzliche Schlussfolg<strong>er</strong>ungen<br />

abgeleitet w<strong>er</strong>den:<br />

� Nur im Siedlungsraum ‚<strong>Nümbrecht</strong> / Homburg-Bröl‘ decken rd. 90 % d<strong>er</strong><br />

Befragten ihren Bedarf an Lebensmitteln und Drog<strong>er</strong>iewaren auch<br />

üb<strong>er</strong>wiegend in <strong>Nümbrecht</strong>. Im ‚äuß<strong>er</strong>en Ring‘ d<strong>er</strong> angrenzenden Siedlungsräume<br />

liegt dies<strong>er</strong> Anteil nur noch zwischen 55 % und 70 %.<br />

� In Bezug auf das Segment Bekleidung decken nur in den Siedlungsräumen<br />

‚K<strong>er</strong>nort/ Homburg-Bröl‘, ‚nordöstliches <strong>Gemeinde</strong>gebiet‘ und ‚südliches<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet‘ bis zu zehn Prozent d<strong>er</strong> Befragten ihren Bedarf<br />

hauptsächlich in <strong>Nümbrecht</strong>. Aus dem ‚nordwestlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet‘<br />

decken kaum Einwohn<strong>er</strong> ihren Bedarf in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Bekleidung‘<br />

hauptsächlich in <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

� In d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Bekleidung, Wäsche‘ besteht nur aus dem ‚nordwestlichen‘<br />

und ‚nordöstlichen‘ <strong>Gemeinde</strong>gebiet eine relevante Ein-<br />

kaufsorienti<strong>er</strong>ung nach Wiehl. Im Siedlungsraum ‚K<strong>er</strong>nort /Homburg-<br />

Bröl‘ und im südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet besteht nach Wiehl keine dominante<br />

Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung. Im nördlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet ist eine stärk<strong>er</strong>e<br />

Orienti<strong>er</strong>ung nach Gumm<strong>er</strong>sbach, im südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

nach Waldbröl zu v<strong>er</strong>zeichnen. Bezüglich d<strong>er</strong> Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung zum<br />

Ob<strong>er</strong>zentrum Köln ist die Stärke d<strong>er</strong> hauptsächlichen Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung<br />

in allen diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ten Siedlungsräumen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

ähnlich.<br />

� In allen Warengruppen des ‚P<strong>er</strong>sönlichen Bedarfs‘ w<strong>er</strong>den je nach Lage<br />

des Unt<strong>er</strong>suchungsraumes die Wettbew<strong>er</strong>bsstandorte d<strong>er</strong> benachbarten<br />

<strong>Gemeinde</strong> ebenfalls als bevorzugte Einkaufsstandorte genannt. Das<br />

nordöstliche <strong>Gemeinde</strong>gebiet orienti<strong>er</strong>t sich zu annäh<strong>er</strong>nd gleichen Teilen<br />

nach Wiehl und Waldbröl, während im nordwestlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

eine klare Präf<strong>er</strong>enz für Anbiet<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Stadt Wiehl und im südlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet eine eindeutige Orienti<strong>er</strong>ung nach Waldbröl zu<br />

<strong>er</strong>kennen ist.<br />

� In d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Büch<strong>er</strong> und Schreibwaren‘ nennen aus dem Siedlungsraum<br />

‚K<strong>er</strong>nort/ Homburg-Bröl‘ rd. 70 % d<strong>er</strong> Befragten den <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong><br />

Ortsk<strong>er</strong>n als bevorzugten Einkaufsort. In den übrigen Siedlungsb<strong>er</strong>eichen<br />

sinkt dies<strong>er</strong> Anteil zugunsten von Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten<br />

auf rd. 55 % ab. Während in den nördlichen Siedlungsräumen Wiehl<br />

eine relevante Bedeutung hat, domini<strong>er</strong>t im südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

neben <strong>Nümbrecht</strong> selbst eine hauptsächliche Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung nach<br />

Waldbröl.<br />

� In den Warengruppen ‚Spielwaren, Hobbybedarf‘, Sportartikel, Sportg<strong>er</strong>äte‘,<br />

‚Möbel / Teppiche‘ und ‚Baumarktsortimente‘ besteht kaum eine<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 51


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

relevante Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte auf ihren<br />

Ort. In allen Siedlungsräumen sind hi<strong>er</strong> Wiehl, Gumm<strong>er</strong>sbach und Waldbröl<br />

relevant. Im südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet und bei d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

aus dem Umland gewinnt auch Siegburg an Relevanz.<br />

� Besond<strong>er</strong>s h<strong>er</strong>vorzuheben ist die Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung nach Wint<strong>er</strong>born,<br />

Ortsteil d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong>, für die Warengruppe ‚Radio, Unt<strong>er</strong>haltungselektronik,<br />

Comput<strong>er</strong>‘. D<strong>er</strong> ortsansässige Händl<strong>er</strong> ‚EP SEIN-<br />

SCHE‘ stellt für rd. zehn Prozent d<strong>er</strong> K<strong>er</strong>nortbevölk<strong>er</strong>ung, sowie jeweils<br />

17 % d<strong>er</strong> nordöstlichen sowie nordwestlichen und sechs Prozent d<strong>er</strong><br />

südlichen <strong>Gemeinde</strong>bevölk<strong>er</strong>ung das bevorzugte Elektrofachgeschäft<br />

dar. Er hebt sich durch kundenfreundliche Öffnungszeiten, qualitätsvolle<br />

Warenangebote, eine ansprechende Warenpräsentation und zusätzliche<br />

S<strong>er</strong>viceleistungen ab und schafft es so, in üb<strong>er</strong>durchschnittlichem Umfang<br />

Kaufkraft zu binden.<br />

� Bei den Befragten aus dem Umland besteht in allen Warengruppen nur<br />

eine rudimentäre od<strong>er</strong> gar keine Orienti<strong>er</strong>ung nach <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Weit<strong>er</strong>e spezifische Orienti<strong>er</strong>ungen und V<strong>er</strong>gleiche können den nachfolgenden<br />

Abbildungen entnommen w<strong>er</strong>den.<br />

Abb. 41: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem K<strong>er</strong>nort/ Homburg-Bröl<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten; n = 138; nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

Lebensmittel<br />

Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

Bekleidung/Textilien<br />

Schuhe/Led<strong>er</strong>waren<br />

Büch<strong>er</strong>/Schreibwaren<br />

Uhren/Schmuck<br />

Radio, TV, U-Elektronik, PC<br />

Spielwaren/Hobbybedarf<br />

Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte<br />

Haushaltswaren, GPK<br />

Möbel/ Teppiche/ Heimtextilien<br />

Baumarktartikel<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

<strong>Nümbrecht</strong> Wiehl Waldbröl Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Köln Bonn Int<strong>er</strong>net Wint<strong>er</strong>born<br />

Siegen kein Bedarf Sonstiges (< 5%)<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 52


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb.42: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im nordöstlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten; n = 114; nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

Lebensmittel<br />

Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

Bekleidung/Textilien<br />

Schuhe/Led<strong>er</strong>waren<br />

Büch<strong>er</strong>/Schreibwaren<br />

Uhren/Schmuck<br />

Radio, TV, U-Elektronik, PC<br />

Spielwaren/Hobbybedarf<br />

Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte<br />

Haushaltswaren, GPK<br />

Möbel/ Teppiche/ …<br />

Baumarktartikel<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

<strong>Nümbrecht</strong> Wiehl Waldbröl Gumm<strong>er</strong>sbach<br />

Köln Bonn Int<strong>er</strong>net Wint<strong>er</strong>born<br />

Siegen kein Bedarf Sonstiges (< 5 %)<br />

Abb. 43: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem nordwestlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten; n = 78; nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

Lebensmittel<br />

Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

Bekleidung/Textilien<br />

Schuhe/Led<strong>er</strong>waren<br />

Büch<strong>er</strong>/Schreibwaren<br />

Uhren/Schmuck<br />

Radio, TV, U-Elektronik, PC<br />

Spielwaren/Hobbybedarf<br />

Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte<br />

Haushaltswaren, GPK<br />

Möbel/ Teppiche/ Heimtextilien<br />

Baumarktartikel<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

<strong>Nümbrecht</strong> Wiehl Waldbröl Drabend<strong>er</strong>höhe<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach Köln Bonn Int<strong>er</strong>net<br />

Wint<strong>er</strong>born Siegen kein Bedarf Sonstiges (< 5 %)<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 53


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 44: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem südlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten; n = 172; nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

Lebensmittel<br />

Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

Bekleidung/Textilien<br />

Schuhe/Led<strong>er</strong>waren<br />

Büch<strong>er</strong>/Schreibwaren<br />

Uhren/Schmuck<br />

Radio, TV, U-Elektronik, PC<br />

Spielwaren/Hobbybedarf<br />

Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte<br />

Haushaltswaren, GPK<br />

Möbel/ Teppiche/ Heimtextilien<br />

Baumarktartikel<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

<strong>Nümbrecht</strong> Wiehl Waldbröl Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

Gumm<strong>er</strong>sbach Köln Rösrath Int<strong>er</strong>net<br />

Wint<strong>er</strong>born<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Siegburg kein Bedarf Sonstiges (< 5 %)<br />

Abb. 45: Einkaufsorienti<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung aus dem Umland<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten; n = 200; nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

Lebensmittel<br />

Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

Bekleidung/Textilien<br />

Schuhe/Led<strong>er</strong>waren<br />

Büch<strong>er</strong>/Schreibwaren<br />

Uhren/Schmuck<br />

Radio, TV, U-Elektronik, PC<br />

Spielwaren/Hobbybedarf<br />

Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte<br />

Haushaltswaren, GPK<br />

Möbel/ Teppiche/ …<br />

Baumarktartikel<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

<strong>Nümbrecht</strong> Wiehl Waldbröl Ruppicht<strong>er</strong>oth Much<br />

Siegen Gumm<strong>er</strong>sbach Köln Rösrath Int<strong>er</strong>net<br />

Siegburg kein Bedarf Sonstiges (< 5 %)<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 54


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

5.9 Meinungsbild d<strong>er</strong> einheimischen Bürg<strong>er</strong> zur allgemeinen<br />

Infrastruktur <strong>Nümbrecht</strong>s<br />

Im Rahmen d<strong>er</strong> Haushaltsbefragung wurden die <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte nach<br />

d<strong>er</strong> p<strong>er</strong>sönlichen Einschätzung bestimmt<strong>er</strong> Infrastrukturm<strong>er</strong>kmale in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> befragt. Mit Schulnoten von 1 (= sehr gut) bis 5 (= mangelhaft/<br />

ungenügend) wurden folgende Krit<strong>er</strong>ien bew<strong>er</strong>tet:<br />

� Arbeits- und V<strong>er</strong>dienstmöglichkeiten,<br />

� Öffentlich<strong>er</strong> P<strong>er</strong>sonennahv<strong>er</strong>kehr,<br />

� Aufenthaltsqualität,<br />

� Parkplatzangebot,<br />

� Wohnqualität,<br />

� Sport- und Freizeitangebote,<br />

� Gastronomie,<br />

� Einkaufsmöglichkeiten,<br />

� Gesundheits- und Kureinrichtungen,<br />

� Saub<strong>er</strong>keit im Ortsk<strong>er</strong>n.<br />

Die <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte bew<strong>er</strong>ten einzelne Punkte im Durchschnitt mit<br />

Noten zwischen „gut“ und „ausreichend“. Insgesamt ist das Meinungsbild d<strong>er</strong><br />

Befragten als positiv einzustufen.<br />

Die Arbeits- und V<strong>er</strong>dienstmöglichkeiten sowie d<strong>er</strong> öffentliche P<strong>er</strong>sonennahv<strong>er</strong>kehr<br />

<strong>er</strong>halten die schlechtesten Bew<strong>er</strong>tungen. Defizite in diesen B<strong>er</strong>eichen<br />

sind für den ländlichen Raum charakt<strong>er</strong>istisch. Tiefgreifende V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen<br />

sind in diesen B<strong>er</strong>eichen zukünftig nicht zu <strong>er</strong>warten. Bestrebungen Unzulänglichkeiten<br />

im öffentlichen P<strong>er</strong>sonennahv<strong>er</strong>kehr in Form eines umfangreichen<br />

Busliniennetzes od<strong>er</strong> durch den <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong>bus entgegenzuwirken,<br />

w<strong>er</strong>den als nicht ausreichend empfunden. Aus gutacht<strong>er</strong>lich<strong>er</strong> Sicht profiti<strong>er</strong>t<br />

die <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung jedoch von d<strong>er</strong> Nähe und d<strong>er</strong> guten Anbindung<br />

zum Ballungsraum Köln/ Bonn mit einem diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ten Arbeitsplatz- und<br />

Ausbildungsangebot.<br />

Als besond<strong>er</strong>s positiv bew<strong>er</strong>ten die <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> die Wohnqualität und die<br />

Saub<strong>er</strong>keit im Ortsk<strong>er</strong>n. Darüb<strong>er</strong> hinaus w<strong>er</strong>den die Rahmenbedingungen des<br />

Einzelhandels, wie das Parkplatzangebot und die allgemeine Aufenthaltsqualität<br />

im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>s als üb<strong>er</strong>durchschnittlich gut bew<strong>er</strong>tet. Die Einkaufsmöglichkeiten<br />

selbst w<strong>er</strong>den als befriedigend angesehen.<br />

Abb. 46: Bew<strong>er</strong>tung von Infrastrukturm<strong>er</strong>kmalen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

(Mittelw<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Benotungen von 1 = „sehr gut“ bis 5 = „mangelhaft / ungenügend“;<br />

n = 502; nur gültige Fälle)<br />

Arbeits- und V<strong>er</strong>dienstmöglichkeiten<br />

öffentlich<strong>er</strong> P<strong>er</strong>sonennahv<strong>er</strong>kehr<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Aufenthaltsqualität<br />

Parkplatzangebot<br />

Wohnqualität<br />

Sport-Freizeitangebote<br />

Gastronomie<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Gesundheits- und Kureinrichtungen<br />

Saub<strong>er</strong>keit im Ortsk<strong>er</strong>n<br />

1 2 3 4 5<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 55


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

5.10 Meinungsbild d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte zum <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong><br />

Einzelhandel<br />

Insbesond<strong>er</strong>e die Angebotsvielfalt und das Preisniveau w<strong>er</strong>den nur als durchschnittlich<br />

bew<strong>er</strong>tet. Die Freundlichkeit des P<strong>er</strong>sonals und die fachkundige<br />

B<strong>er</strong>atung w<strong>er</strong>den hingegen als positiv bew<strong>er</strong>tet. Darüb<strong>er</strong> hinaus w<strong>er</strong>den Öffnungszeiten<br />

im Durchschnitt als ‚gut‘ bew<strong>er</strong>tet und somit als ausreichend empfunden.<br />

Abb. 47: Bew<strong>er</strong>tung des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Einzelhandels<br />

(Mittelw<strong>er</strong>t d<strong>er</strong> Benotungen von 1 = „sehr gut“ bis 5 = „mangelhaft / ungenügend“);<br />

n = 502; nur gültige Fälle)<br />

Freundlichkeit d<strong>er</strong> Bedienung<br />

B<strong>er</strong>atung in den Geschäften<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Öffnungszeiten<br />

Aufmachung d<strong>er</strong> Geschäfte<br />

Aktualität d<strong>er</strong> Angebote<br />

Preisniveau<br />

Angebotsvielfalt<br />

1 2 3 4 5<br />

Das aufgezeigte Meinungsbild d<strong>er</strong> einheimischen Kunden bestätigt sich auch<br />

bei d<strong>er</strong> Frage nach v<strong>er</strong>missten Angeboten. Rund zwei Drittel d<strong>er</strong> Befragten aus<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> empfinden das Angebot als nicht ausreichend und<br />

äuß<strong>er</strong>n Ergänzungswünsche (siehe Abb. 48).<br />

Angebotsdefizite w<strong>er</strong>den insbesond<strong>er</strong>e im B<strong>er</strong>eich des mittel- bis langfristigen<br />

Bedarfs gesehen. Es fehlt vor allem an Bekleidung, Textilien, Schuhe- und Led<strong>er</strong>waren.<br />

Von den Befragten, die Angebote v<strong>er</strong>missen, nannten 68 % das<br />

fehlende Angebot an Bekleidung, Textilien und Schuhe (siehe Abb. 49).<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus v<strong>er</strong>missen 40 % d<strong>er</strong> Befragten grundsätzlich mehr Fachgeschäfte<br />

und Warenangebote. Die weit<strong>er</strong>en konkretisi<strong>er</strong>ten Nennungen entfallen<br />

auf die Warengruppen Lebensmittel (15 %), Haushaltswaren (8 %) und<br />

Spielwaren (4 %).<br />

In Bezug auf v<strong>er</strong>misste Angebote im Lebensmittelsegment zeichnet sich durchaus<br />

eine relevante Nachfrage für einen zusätzlichen Lebensmitteldiscount<strong>er</strong><br />

ab. Sechs Prozent d<strong>er</strong> Befragten nannten konkret ‚Discount<strong>er</strong>‘ als v<strong>er</strong>misstes<br />

Angebot.<br />

Abb. 48: W<strong>er</strong>den in <strong>Nümbrecht</strong> Einzelhandelsangebote v<strong>er</strong>misst?<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) nur gültige Fälle)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 56<br />

64%<br />

36%<br />

Angebot ist ausreichend ich v<strong>er</strong>misse Angebote


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 49: Welche Angebote v<strong>er</strong>missen Sie konkret in <strong>Nümbrecht</strong>?<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten, die Angebote v<strong>er</strong>missen (n = 321); nur gültige Fälle; Mehrfachantworten<br />

möglich)<br />

Bekleidung, Textilien & Schuhe<br />

mehr Fachgeschäfte/<br />

Warenangebote<br />

Baumarktartikel, Gartenzubehör<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

Lebensmittel<br />

Sonstiges<br />

Dienstleist<strong>er</strong><br />

1%<br />

4%<br />

5.11 V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für den Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong><br />

Auf die Frage welche Vorschläge die Int<strong>er</strong>viewteilnehm<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

und im Umland für die Optimi<strong>er</strong>ung des Ortsk<strong>er</strong>ns haben geben zunächst<br />

26 % d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> und 17 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem<br />

Umland an, keine V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungswünsche feststellen zu können. Diese g<strong>er</strong>inge<br />

Quote von ‚Zufriedenen‘ ohne konkrete V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge muss aufhorchen<br />

lassen. Die Mehrzahl d<strong>er</strong> Befragten sieht Optimi<strong>er</strong>ungsbedarf.<br />

15%<br />

25%<br />

40%<br />

68%<br />

0% 20% 40% 60% 80%<br />

Abb. 50: V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für den Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong><br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502) und im Umland<br />

(n = 200); nur gültige Fälle; Mehrfachantworten möglich)<br />

keine V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungswünsche<br />

Gastronomieangebote<br />

Kind<strong>er</strong>- und Jugendangebote<br />

Freizeit-, Kultur- und Sportangebote<br />

bess<strong>er</strong>e V<strong>er</strong>kehrsanbindungen<br />

saub<strong>er</strong>es, gepflegtes Ortsbild<br />

mehr Dienstleist<strong>er</strong> und Behörden<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

24 % d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> und 37 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland<br />

sehen V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsbedarf im B<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> Gastronomieangebote. 19 % d<strong>er</strong><br />

Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> und 12 % d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland ford<strong>er</strong>n<br />

mehr bzw. bess<strong>er</strong>e Angebote für Kind<strong>er</strong> und Jugendliche.<br />

Jeweils 17 % d<strong>er</strong> Befragten (sowohl aus <strong>Nümbrecht</strong>, als auch aus dem Umland)<br />

sehen Optimi<strong>er</strong>ungsbedarf bei den Freizeit- Kultur- und Sportangeboten.<br />

Bess<strong>er</strong>e V<strong>er</strong>kehrsanbindungen ford<strong>er</strong>n neun Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong><br />

sowie acht Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus dem Umland.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 57<br />

Sonstiges<br />

2%<br />

3%<br />

2%<br />

9%<br />

8%<br />

9%<br />

12%<br />

17%<br />

19%<br />

17%<br />

17%<br />

17%<br />

24%<br />

26%<br />

28%<br />

37%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> Umland


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

‚Ein saub<strong>er</strong>es, gepflegtes Ortsbild‘ ford<strong>er</strong>n neun Prozent d<strong>er</strong> Befragten aus<br />

<strong>Nümbrecht</strong>; für die Befragten aus dem Umland spielt dies<strong>er</strong> Aspekt mit einem<br />

Nennungsanteil von zwei Prozent keine Rolle. Ab<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong> <strong>er</strong>folgte Response<br />

d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte ist hi<strong>er</strong> positiv zu bew<strong>er</strong>ten. D<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>wiegende<br />

Teil d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Haushalte sieht in Bezug auf ‚Saub<strong>er</strong>keit‘ und städtebauliche<br />

Qualitäten im Ortsk<strong>er</strong>n keinen Handlungsbedarf.<br />

Grundsätzlich dokumenti<strong>er</strong>en die Nennungen, dass sich <strong>Nümbrecht</strong> insbesond<strong>er</strong>e<br />

üb<strong>er</strong> seine Nah<strong>er</strong>holungs- und Tourismuspotenziale weit<strong>er</strong> profili<strong>er</strong>en<br />

kann. Kommt es zu Angebotsv<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungen im Gastronomie- od<strong>er</strong> Freizeit-<br />

und Kulturangebot nimmt d<strong>er</strong> ‚Wohlfühlcharakt<strong>er</strong>‘ d<strong>er</strong> einheimischen Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

zu.<br />

F<strong>er</strong>n<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den das Angebot von Kind<strong>er</strong>- und Jugendangebot als ausbaufähig<br />

<strong>er</strong>achtet. Es sind vor allem Jugendliche und junge Familien, die sich mehr Kind<strong>er</strong>-<br />

und Jugendangebote wie Spielplätze, Disco etc. wünschen. Rund die Hälfte<br />

d<strong>er</strong> Befragten, die sich mehr Angebote in diesem B<strong>er</strong>eich wünschen waren<br />

zwischen 16 und 24 bzw. 25 und 34 Jahre alt. Weit<strong>er</strong>e 33 % d<strong>er</strong> Befragten, die<br />

sich Kind<strong>er</strong>- und Jugendangebote wünschen sind in einem Alt<strong>er</strong> zwischen 35<br />

und 49 Jahren.<br />

5.12 V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für die Infrastruktur in den<br />

Ortsteilen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Bei d<strong>er</strong> Frage nach V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschlägen im eigenen Ortsteil, in dem die<br />

Befragten aus <strong>Nümbrecht</strong> wohnen, zeigt sich eine kritisch<strong>er</strong>e Betrachtungsweise<br />

bezüglich städtebaulich<strong>er</strong> und nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevant<strong>er</strong> Missstände.<br />

Lediglich 21 % Befragten können keine Anregungen zu V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsmaßnahmen<br />

im ‚eigenen‘ Ortsteil nennen.<br />

Abb. 51: V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge für den Ortsteil, in dem die Befragten<br />

leben<br />

(in % d<strong>er</strong> Befragten <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> (n = 502); nur gültige Fälle; Mehrfachantworten<br />

möglich)<br />

kleine Lebensmittelgeschäfte (Bäck<strong>er</strong>,<br />

Metzg<strong>er</strong>, Tante Emma Laden etc.)<br />

Quelle: © CIMA GmbH 2011<br />

keine V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen<br />

sich<strong>er</strong>e, gepflegte V<strong>er</strong>kehrswege<br />

bess<strong>er</strong>e Anbindung an ÖPNV<br />

Kind<strong>er</strong>- und Jugendangebote<br />

mehr Fachgeschäfte<br />

leistungsfähig<strong>er</strong>es Int<strong>er</strong>net<br />

Dienstleist<strong>er</strong> (Banken, Post, Friseur)<br />

28 % d<strong>er</strong> Befragten würden es begrüßen ein Lebensmittelhandw<strong>er</strong>ksbetrieb<br />

od<strong>er</strong> einen Convenience Store im Ort vorzufinden. Angesichts d<strong>er</strong> 91 Ortsteile<br />

<strong>Nümbrecht</strong>s und d<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ingen Bevölk<strong>er</strong>ungsdichte ist dies<strong>er</strong> Aspekt aus gutacht<strong>er</strong>lich<strong>er</strong><br />

Sicht ein nachvollziehbar<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> dennoch nicht zu v<strong>er</strong>wirklichend<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschlag, da u.a. die Rentabilität solch<strong>er</strong> Betriebe nicht<br />

gewährleistet w<strong>er</strong>den kann.<br />

Während die V<strong>er</strong>kehrsinfrastruktur und das ÖPNV-Angebot im Ortsk<strong>er</strong>n von<br />

<strong>Nümbrecht</strong> noch als allgemein hinreichendes Angebot akzepti<strong>er</strong>t wird, wird<br />

dies in den umliegenden Ortsteilen doch sehr viel kritisch<strong>er</strong> gesehen. 17 % d<strong>er</strong><br />

befragten Bürg<strong>er</strong> sehen einen Handlungsbedarf hinsichtlich sich<strong>er</strong><strong>er</strong> und gepflegt<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>kehrswege. Im Detail wurden das Beheben von Straßenschäden,<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 58<br />

2%<br />

5%<br />

5%<br />

5%<br />

14%<br />

17%<br />

21%<br />

28%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

die Durchsetzung weitreichend<strong>er</strong><strong>er</strong> Geschwindigkeitsbeschränkungen und d<strong>er</strong><br />

intensiv<strong>er</strong>e Einsatz des Wint<strong>er</strong>dienstes als Anregung genannt. Darüb<strong>er</strong> hinaus<br />

wünschen sich weit<strong>er</strong>e 14 % eine bess<strong>er</strong>e Anbindung an den ÖPNV, v.a. an den<br />

Wochenendtagen und während d<strong>er</strong> Abendzeiten.<br />

Jeweils fünf Prozent d<strong>er</strong> Befragten nennen fehlende Fachgeschäfte sowie fehlende<br />

Kind<strong>er</strong>- und Jugendangebote sowie einen fehlenden leistungsstarken<br />

Int<strong>er</strong>netzugang als Handlungsbedarfe für V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungsvorschläge.<br />

Während mit Blick auf die Streulage d<strong>er</strong> Ortsteile im <strong>Gemeinde</strong>gebiet und ihr<strong>er</strong><br />

individuell sehr beschränkten Nachfragevolumina kaum V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>ungen beim<br />

Einzelhandelsbesatz und bei den Angeboten für Kind<strong>er</strong>- und Jugendliche zu<br />

<strong>er</strong>reichen sind, sollte die Anbindung d<strong>er</strong> gesamten <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung<br />

an das Hochgeschwindigkeitsnetzes des Int<strong>er</strong>nets auch kurz- bis mittelfristig<br />

<strong>er</strong>möglicht w<strong>er</strong>den. Dieses Infrastrukturelement wird zunehmend bedeutungsvoll<strong>er</strong><br />

für die Bew<strong>er</strong>tung von ‚Wohnqualität‘.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 59


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

6 ANGEBOTSQUALITÄTEN IM NÜMBRECHTER<br />

HAUPTEINKAUFSBEREICH – STÄDTEBAULICHE<br />

MASSNAHMENEMPFEHLUNGEN<br />

6.1 Vorbem<strong>er</strong>kungen: CIMA City Qualitäts-Check als Instrument<br />

d<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>tung von Angebotsqualitäten<br />

Die Zielgruppen- und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung beschreibt im Wesentlichen das<br />

Angebotsniveau des örtlichen Einzelhandels. Dabei ist zwischen Unt<strong>er</strong>nehmen<br />

mit ein<strong>er</strong> eindeutigen Zielgruppenansprache od<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> besond<strong>er</strong>en Spezialisi<strong>er</strong>ung<br />

auf ein Angebotsniveau zu unt<strong>er</strong>scheiden. Ein entscheidendes Diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ungsm<strong>er</strong>kmal<br />

ist, ob mit ein<strong>er</strong> klaren W<strong>er</strong>bung mit Marken Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung<br />

in den Vord<strong>er</strong>grund gestellt wird od<strong>er</strong> ob mittels eindeutig<strong>er</strong> ‚Discountorienti<strong>er</strong>ung’<br />

nur d<strong>er</strong> Preis als Marketinginstrument eingesetzt wird. Ein<br />

hoh<strong>er</strong> Anteil von discountorienti<strong>er</strong>ten Betrieben kann ein Hinweis für eine<br />

Orienti<strong>er</strong>ung des Einzelhandels auf ein insgesamt unt<strong>er</strong>durchschnittliches<br />

Kaufkraftniveau sein. Insgesamt w<strong>er</strong>den sechs Kategorien unt<strong>er</strong>schieden:<br />

� Exklusiv, hochw<strong>er</strong>tig, qualitätsorienti<strong>er</strong>t (1): Betriebe dies<strong>er</strong> Kategorie sind<br />

hoch spezialisi<strong>er</strong>t. Sie positioni<strong>er</strong>en sich üb<strong>er</strong> die Angebotsqualität. Marken-<br />

und S<strong>er</strong>viceorienti<strong>er</strong>ung stehen im Vord<strong>er</strong>grund. In d<strong>er</strong> Regel spricht d<strong>er</strong> in<br />

jedem Belang professionelle Marktauftritt für einen üb<strong>er</strong>durchschnittlichen<br />

Einzugsb<strong>er</strong>eich. Es sind die Einzelhandelsbetriebe, d<strong>er</strong>entwegen man den<br />

Standort aufsucht.<br />

� Gehobene Mitte, qualitätsorienti<strong>er</strong>t (2): Die Betriebe dies<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>tung<br />

profili<strong>er</strong>en sich ebenfalls üb<strong>er</strong> eine strikte Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung. Sie sprechen<br />

in d<strong>er</strong> Regel Konsumenten mittl<strong>er</strong><strong>er</strong> und gehoben<strong>er</strong> Einkommensniveaus<br />

an. Die Zielgruppe ist meist weit<strong>er</strong> gefasst. Warenpräsentation und<br />

Ladengestaltung greifen in d<strong>er</strong> Regel die Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung auf.<br />

� Standardisi<strong>er</strong>t, konsumig (3): Shopkonzepte dies<strong>er</strong> Orienti<strong>er</strong>ung wenden<br />

sich an breite Käuf<strong>er</strong>schichten. Trotz ein<strong>er</strong> stärk<strong>er</strong>en Preisorienti<strong>er</strong>ung w<strong>er</strong>den<br />

auch Markenwaren als Angebotskompetenz h<strong>er</strong>angezogen. Dabei handelt<br />

es sich dann in d<strong>er</strong> Regel um unt<strong>er</strong>schwellige Ergänzungsangebote. Im<br />

Bekleidungssektor fallen die meisten ‚Young Fashion’-Konzepte in dieses<br />

Segment. Die Absatzformen sind in d<strong>er</strong> Regel aufgrund ihr<strong>er</strong> hohen Akzeptanz<br />

<strong>er</strong>folgreich. In vielen Fällen w<strong>er</strong>den Eigenmarken zur Weit<strong>er</strong>entwicklung<br />

des Firmenimages eingesetzt. Hi<strong>er</strong> wird auch d<strong>er</strong> ‚Smart Shopp<strong>er</strong>’ angesprochen,<br />

ohne dass jedoch das Angebot ‚billig’ <strong>er</strong>scheint. Die Handelskonzepte<br />

förd<strong>er</strong>n Kauflust.<br />

� Discountorienti<strong>er</strong>t (4): Discountprinzipien stehen im Absatzkonzept dies<strong>er</strong><br />

Unt<strong>er</strong>nehmen im Vord<strong>er</strong>grund. Das gesamte Betriebskonzept hat sich d<strong>er</strong><br />

Preisorienti<strong>er</strong>ung unt<strong>er</strong>zuordnen. Das Discountprinzip lebt von Eigenmarken<br />

und ‚no name’-Produkten. In diese Bew<strong>er</strong>tung fallen alle Lebensmittel-<br />

und Hartwarendiscount<strong>er</strong> sowie Kleinpreiskaufhäus<strong>er</strong> und Schnäppchenmärkte.<br />

� Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorienti<strong>er</strong>ung (5): Betriebe, die in diese<br />

Kategorie eingeordnet w<strong>er</strong>den, zeigen in ihrem Marktauftritt keine einheitliche<br />

Absatzorienti<strong>er</strong>ung. Die Betriebe sind meistens durch v<strong>er</strong>altete Schaufenst<strong>er</strong>gestaltungen<br />

gekennzeichnet. Im Ladeninn<strong>er</strong>en <strong>er</strong>gibt sich d<strong>er</strong> Eindruck<br />

ein<strong>er</strong> ungeordneten, wenig üb<strong>er</strong>sichtlichen Warenpräsentation. Ein<br />

Qualitätsansatz ist kaum <strong>er</strong>kennbar.<br />

� Nicht zuordenbar (6): Betriebe des Ladenhandw<strong>er</strong>ks und Apotheken lassen<br />

sich ohne Testkäufe kaum in ein Rast<strong>er</strong> von Qualitäts- und Zielgruppenorienti<strong>er</strong>ung<br />

einordnen. Diese Unt<strong>er</strong>nehmen w<strong>er</strong>den dah<strong>er</strong> nicht in die Bew<strong>er</strong>tung<br />

einbezogen. Ausnahmen w<strong>er</strong>den gemacht, wenn Ladendesign und<br />

eine deutliche Darstellung eines besond<strong>er</strong>en Frische- und Spezialitätenan-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 60


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

gebotes (Bäck<strong>er</strong>, Metzg<strong>er</strong>) bzw. eine besond<strong>er</strong>e B<strong>er</strong>atungskompetenz (Apotheken)<br />

auffällig sind.<br />

Die Warenpräsentation und die Ladengestaltung kennzeichnet konkret den<br />

Marktauftritt. Beide Faktoren geben die ‚Visitenkarte’ des Unt<strong>er</strong>nehmens ab.<br />

Die Kompetenz eines Betriebes kann durch eine klare Konzeption in d<strong>er</strong> Schaufenst<strong>er</strong>-<br />

und Ladengestaltung unt<strong>er</strong>strichen w<strong>er</strong>den. Folgende vi<strong>er</strong> Kategorien<br />

w<strong>er</strong>den unt<strong>er</strong>schieden:<br />

� Top, in allen Ansprüchen genügend (1): Betriebe mit dies<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>tung sind<br />

durch eine aufwendige Warenpräsentation und Ladengestaltung gekennzeichnet.<br />

Beide Elemente tragen maßgeblich dazu bei, die Angebotskompetenz<br />

zu unt<strong>er</strong>streichen. Die Betriebe dekori<strong>er</strong>en themenorienti<strong>er</strong>t und sind<br />

ständig bemüht, durch ‚pfiffige’ Ideen aufzufallen. Diese Unt<strong>er</strong>nehmen sind<br />

in ihr<strong>er</strong> Selbstdarstellung must<strong>er</strong>gültig und investi<strong>er</strong>en einen beachtlichen<br />

Anteil ihr<strong>er</strong> Erträge in den Marktauftritt.<br />

� Mod<strong>er</strong>n, zeitgemäß (2): Betriebe dies<strong>er</strong> Kategorie <strong>er</strong>füllen professionell die<br />

klassischen Kunden<strong>er</strong>wartungen. Warenpräsentation und Ladenbau entsprechen<br />

dem branchenüblichen Niveau und sind in einem alles in allem<br />

gepflegten Zustand.<br />

� Normal ohne Highlights, ggf. Optimi<strong>er</strong>ungsbedarf (3): Betriebe dies<strong>er</strong> Kategorie<br />

haben eine standardisi<strong>er</strong>te, in d<strong>er</strong> Regel nicht besond<strong>er</strong>s auffallende<br />

Warenpräsentation. D<strong>er</strong> Ladenbau ist in d<strong>er</strong> Regel einfach. Die Investitionen<br />

in den Marktauftritt sind eh<strong>er</strong> mäßig. Optimi<strong>er</strong>ungsbedarf besteht<br />

entwed<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> einheitlichen Darstellung von Schaufenst<strong>er</strong>gestaltung und<br />

Warenpräsentation sowie d<strong>er</strong> Klarheit d<strong>er</strong> Zielgruppenorienti<strong>er</strong>ung od<strong>er</strong> in<br />

d<strong>er</strong> Organisation d<strong>er</strong> Warenpräsentation. Einzelne Betriebe dies<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>-<br />

tungskategorie sind durch eine beengte Warenpräsentation, das heißt auch<br />

Üb<strong>er</strong>füllung mit Waren gekennzeichnet. Zu kleine V<strong>er</strong>kaufsflächen stellen<br />

sich als Entwicklungshemmnis h<strong>er</strong>aus.<br />

� V<strong>er</strong>altet, renovi<strong>er</strong>ungsbedürftig (4): Die so eingestuften Betriebe machen<br />

einen alles in allem ungepflegten Eindruck. Aus Warenpräsentation und Ladengestaltung<br />

ist kein eindeutiges Konzept <strong>er</strong>kennbar. Die Warenpräsentation<br />

ist eh<strong>er</strong> lieblos. Die Ladenmöbli<strong>er</strong>ung entspricht in den meisten Fällen<br />

nicht den aktuellen Standards und wirkt antiqui<strong>er</strong>t.<br />

6.2 Konkrete Bew<strong>er</strong>tungen für den Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich<br />

in <strong>Nümbrecht</strong><br />

Im Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich von <strong>Nümbrecht</strong> wurden 31 Betriebe sowohl hinsichtlich<br />

d<strong>er</strong> Zielgruppen- und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung sowie in Bezug auf die Warenpräsentation<br />

und Ladengestaltung bew<strong>er</strong>tet.<br />

In Bezug auf die Zielgruppen- und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung wurden gut zwei Drittel<br />

d<strong>er</strong> bew<strong>er</strong>teten Betriebe an Hauptstraße, Dorfplatz, Marktstraße und Otto-<br />

Kaufmann-Straße positiv eingeordnet. 19 d<strong>er</strong> Betriebe zeichnen sich durch<br />

eine Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung mit dem konsequenten Bew<strong>er</strong>ben von Marken aus,<br />

weit<strong>er</strong>e 48 % sind ‚konsumig‘ aufgestellt und sprechen die ‚breite Masse‘ an,<br />

ohne in ein Discountkonzept abzugleiten.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 61


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 52: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung<br />

im Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich von <strong>Nümbrecht</strong><br />

CIMA City Qualitäts-Check: <strong>Nümbrecht</strong> 2011<br />

Zielgruppen- und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung<br />

10%<br />

23%<br />

© CIMA GmbH 2011<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

n= 31<br />

48%<br />

19%<br />

1 Exklusiv, hochw<strong>er</strong>tig, qualitätsorienti<strong>er</strong>t<br />

2 Gehobene Mitte, qualitätsorienti<strong>er</strong>t<br />

3 Standardisi<strong>er</strong>t, konsumig<br />

4 Discountorienti<strong>er</strong>t<br />

Nur zehn Prozent d<strong>er</strong> bew<strong>er</strong>teten Betriebe wurden als ‚discountorienti<strong>er</strong>t‘<br />

eingeordnet. 23 % d<strong>er</strong> bew<strong>er</strong>teten Betriebe entfallen auf das Ladenhandw<strong>er</strong>k<br />

und Apotheken. Das <strong>er</strong>mittelte V<strong>er</strong>teilungsmust<strong>er</strong> in Bezug auf die Zielgruppen-<br />

und Qualitätsorienti<strong>er</strong>ung ist für Ortsk<strong>er</strong>nlagen im ländlichen Raum üb<strong>er</strong>durchschnittlich<br />

gut. Erfreulich ist, dass kein Unt<strong>er</strong>nehmen hinsichtlich sein<strong>er</strong><br />

Marktpositioni<strong>er</strong>ung als ‚diffus‘ eingeordnet worden ist. Sowohl d<strong>er</strong> Anteil<br />

discountorienti<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Betriebe, als auch jen<strong>er</strong> d<strong>er</strong> ‚nicht zu zuordnenden Unt<strong>er</strong>nehmen‘<br />

(Apotheken, Ladenhandw<strong>er</strong>k) liegen im akzeptablen Rahmen.<br />

5<br />

Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorienti<strong>er</strong>ung<br />

6 Nicht zuzuordnen (z.B. Ladenhandw<strong>er</strong>k,<br />

Apotheken)<br />

Abb. 53: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Ladengestaltung<br />

im Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich von <strong>Nümbrecht</strong><br />

CIMA City Qualitäts-Check: <strong>Nümbrecht</strong> 2011<br />

Warenpräsentation / Schaufenst<strong>er</strong>gestaltung<br />

© CIMA GmbH 2011<br />

59 % d<strong>er</strong> bew<strong>er</strong>teten Betriebe präsenti<strong>er</strong>en sich ‚mod<strong>er</strong>n und zeitgemäß‘, wie<br />

die Kunden heutzutage die jeweilige warengruppenspezifische Warenpräsentation<br />

und Schaufenst<strong>er</strong>gestaltung <strong>er</strong>warten.<br />

Bei weit<strong>er</strong>en 35 % d<strong>er</strong> bew<strong>er</strong>teten Unt<strong>er</strong>nehmen wird jedoch Optimi<strong>er</strong>ungsbedarf<br />

gesehen. Dabei <strong>er</strong>geben sich die Defizite weitestgehend aus den sehr<br />

kleinen V<strong>er</strong>kaufsflächen und den städtebaulichen Strukturen im Ortsk<strong>er</strong>n. In<br />

d<strong>er</strong> Regel hat d<strong>er</strong> örtliche Einzelhandel alles Erdenkliche getan, seine Waren<br />

angemessen zu präsenti<strong>er</strong>en. Üb<strong>er</strong>volle Regale aufgrund klein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsflächen,<br />

zu kleine Schaufenst<strong>er</strong> od<strong>er</strong> fehlende Einblicke in das Geschäft aufgrund<br />

zu hoch angeordnet<strong>er</strong> Schaufenst<strong>er</strong> führen zu den Defizitbew<strong>er</strong>tungen.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 62<br />

35%<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

n= 31<br />

6%<br />

59%<br />

1 Topp, in allen Ansprüchen genügend<br />

2 Mod<strong>er</strong>n, zeitgemäß<br />

3<br />

Normal ohne Highlights, ggf.<br />

Optimi<strong>er</strong>ungsbedarf<br />

4 V<strong>er</strong>altet, renovi<strong>er</strong>ungsbedürftig<br />

Krit<strong>er</strong>ien: Schaufenst<strong>er</strong>gestaltung, Lichtkonzept, Vordach, Fassadengestaltung, Eingang,<br />

Warenpräsentation, Wegeführung, Dekoration


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Nur sechs Prozent d<strong>er</strong> Betriebe wurden in Bezug auf die Warenpräsentation<br />

und Ladengestaltung grundsätzlich negativ bew<strong>er</strong>tet. Dies<strong>er</strong> Anteil liegt deutlich<br />

unt<strong>er</strong> den üblich<strong>er</strong>weise in historischen Ortsk<strong>er</strong>nen <strong>er</strong>mittelten W<strong>er</strong>ten<br />

von 12 % bis 20 %.<br />

6.3 Handlungsempfehlungen<br />

Die <strong>er</strong>mittelten ‚städtebaulichen‘ Defizite in Bezug auf Ladennutzungen sind<br />

auf d<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en Seite Kapital für das h<strong>er</strong>vorragende Ortsbild des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong><br />

Ortsk<strong>er</strong>ns. Das Nah<strong>er</strong>holungs- und Tourismuspotenzial ist nicht zu unt<strong>er</strong>schätzen.<br />

Es muss gelingen, das Gros d<strong>er</strong> etabli<strong>er</strong>ten Einzelhandelsnutzungen trotz<br />

d<strong>er</strong> Einschränkungen bei Warenpräsentationen und Marktauftritt in d<strong>er</strong> Ortsmitte<br />

zu halten.<br />

Gleichzeitig ist anzu<strong>er</strong>kennen, dass leistungsfähige Betriebe mit breit<strong>er</strong>em<br />

Sortiment auf mod<strong>er</strong>ne V<strong>er</strong>kaufsflächen angewiesen sind und hi<strong>er</strong>für im Ortsk<strong>er</strong>n<br />

od<strong>er</strong> in Andockposition zum Ortsk<strong>er</strong>n entsprechende V<strong>er</strong>kaufsflächen<br />

b<strong>er</strong>eit gestellt w<strong>er</strong>den müssen. Eine mod<strong>er</strong>ne Bekleidungsboutique od<strong>er</strong> örtliche<br />

Ableg<strong>er</strong> eines in d<strong>er</strong> Region v<strong>er</strong>ank<strong>er</strong>ten Bekleidungshauses (z.B. Fa. MAST<br />

in Wiehl, Waldbröl und Gumm<strong>er</strong>sbach) wird keine V<strong>er</strong>kaufsflächen in d<strong>er</strong> bestehenden<br />

Ortsmitte nachfragen. In d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gangenheit hat die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> hi<strong>er</strong> ‚sehr offen‘ und fortschrittlich agi<strong>er</strong>t. Ohne das Ambiente des<br />

historischen Ortsk<strong>er</strong>nes zu stören wurden am Dorfplatz sowie an d<strong>er</strong> Otto-<br />

Kaufmann-Straße mod<strong>er</strong>ne, nachhaltig leistungsstarke Einzelhandelseinrichtungen<br />

geschaffen. Dabei wurden effizient die topographischen V<strong>er</strong>hältnisse<br />

ausgeschöpft und zum Teil Einzelhandelsnutzungen auf zwei Ebenen geschaffen.<br />

Abb. 54: Barri<strong>er</strong>ewirkungen für Einzelhandelsnutzungen an d<strong>er</strong> Hauptstraße<br />

Die Abbildungen oben zeigen die fehlende ‚Barri<strong>er</strong>efreiheit‘ von Zutrittsb<strong>er</strong>eichen zu den Geschäften.<br />

Die unt<strong>er</strong>en Abbildung zeigen gute, teilweise auch themenorienti<strong>er</strong>te Warenpräsentationen<br />

(rechts: Tourismusw<strong>er</strong>bung Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>g im Buchhandel) auf begrenzten Schaufenst<strong>er</strong>flächen.<br />

Fotos: CIMA GmbH 2011<br />

Uns<strong>er</strong>es Erachtens <strong>er</strong>laubt die Realisi<strong>er</strong>ung eines multifunktionalen Geschäftshauses<br />

im Standortb<strong>er</strong>eich am Rathaus 13 nochmals die Chance, mod<strong>er</strong>ne La-<br />

13 Zur Standortbew<strong>er</strong>tung des Standortb<strong>er</strong>eiches Rathauses siehe nachfolgenden<br />

Abschnitt 7<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 63


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

denkonzepte nach <strong>Nümbrecht</strong> zu holen und die Handelszentralität des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong><br />

Einzelhandels zu v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n.<br />

Uns<strong>er</strong>em Ermessen nach wird die Hauptstraße in Zukunft stärk<strong>er</strong> Gastronomienutzungen<br />

und Dienstleistungen beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gen und vor allem mit ihrem<br />

touristischen Potenzial als einmalig<strong>er</strong> historisch<strong>er</strong> Ortsk<strong>er</strong>n punkten. D<strong>er</strong> noch<br />

vorhandene Einzelhandel sollte nach Möglichkeit gehalten w<strong>er</strong>den und gleichzeitig<br />

touristisch affin<strong>er</strong> Einzelhandel (Feinkost, Geschenkartikel, Souvenirs)<br />

weit<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Ortsmitte etabli<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den.<br />

Gleichzeitig sollten jedoch <strong>er</strong>gänzende mod<strong>er</strong>ne Ladenflächen bei Errichtung<br />

eines neuen Wohngeschäftshauses am Rathaus mit angeboten w<strong>er</strong>den. Dementsprechend<br />

lässt sich als Handlungskonzept zur Absich<strong>er</strong>ung und Weit<strong>er</strong>entwicklung<br />

des Einzelhandels im Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong> folgendes Handlungskonzept<br />

ableiten:<br />

� Konsequente touristische V<strong>er</strong>marktung d<strong>er</strong> hohen Aufenthaltsqualität und<br />

des Ambientes d<strong>er</strong> Ortsk<strong>er</strong>nlage <strong>Nümbrecht</strong>,<br />

� Stärkung gastronomisch<strong>er</strong> Nutzungen im Ortsk<strong>er</strong>n,<br />

� Akquise touristisch orienti<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Einzelhandelsnutzungen im Ortsk<strong>er</strong>n,<br />

� Realisi<strong>er</strong>ung eines mod<strong>er</strong>nen, multifunktionalen Wohn- und Geschäftshauses<br />

im Standortb<strong>er</strong>eich des Rathauses mit Etabli<strong>er</strong>ung eines Lebensmittel-<br />

discount<strong>er</strong>s 14 und <strong>er</strong>gänzenden Facheinzelhandels im Segment des ‚P<strong>er</strong>sönlichen<br />

Bedarfs‘. Die zu realisi<strong>er</strong>ende Gesamtv<strong>er</strong>kaufsfläche sollte bei 2.000<br />

m² bis 2.300 m² liegen. Das Flächenpotenzial sollte auch für Standortv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen<br />

des örtlichen Einzelhandels zur V<strong>er</strong>fügung stehen. Bei Standortv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen<br />

aus dem Ortsk<strong>er</strong>n, sollten im günstigsten Fall Nachfolgenutzungen<br />

avisi<strong>er</strong>t sein. Ein intensiv<strong>er</strong> Dialog zwischen Immobilienbesitz<strong>er</strong>n,<br />

Einzelhändl<strong>er</strong>n und Stadtv<strong>er</strong>waltung ist un<strong>er</strong>lässlich.<br />

� Optimi<strong>er</strong>te Kommunikation zwischen allen relevanten örtlichen Akteuren,<br />

� Abschnittsweise V<strong>er</strong>kehrsb<strong>er</strong>uhigung auf d<strong>er</strong> Hauptstraße zur weit<strong>er</strong>en<br />

Steig<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Aufenthaltsqualität. Anzudenken ist eine Einbahnstraßenregelung<br />

zwischen d<strong>er</strong> Einmündung zum Dorfplatz und d<strong>er</strong> Kreuzung mit d<strong>er</strong><br />

Otto-Kaufmann-Straße mit Fahrtrichtung in Richtung Kreuzung Otto-<br />

Kaufmann-Straße. Mögliche Realisi<strong>er</strong>ungschancen sollten v<strong>er</strong>kehrsgutacht<strong>er</strong>lich<br />

unt<strong>er</strong>sucht w<strong>er</strong>den.<br />

� Keine Realisi<strong>er</strong>ung von Konkurrenzstandorten im K<strong>er</strong>nort od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>swo im<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebiet. Standortv<strong>er</strong>zettelungen mind<strong>er</strong>n Optimi<strong>er</strong>ungspotenziale.<br />

14 Zur städtebaulichen V<strong>er</strong>träglichkeit des Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s siehe nachfolgen-<br />

den Abschnitt 7<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 64


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

7 STANDORT ‚RATHAUSPARKPLATZ‘: STANDORT-<br />

BEWERTUNG UND AUSWIRKUNGSANALYSE<br />

ZUR ETABLIERUNG EINES LIDL LEBENSMITTEL-<br />

DISCOUNTERS<br />

7.1 Standortbew<strong>er</strong>tung ‚Rathausparkplatz‘<br />

Im Standortb<strong>er</strong>eich des Rathauses planen Investoren die Realisi<strong>er</strong>ung eines<br />

multifunktionalen Wohngeschäftshauses mit d<strong>er</strong> Etabli<strong>er</strong>ung eines LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s<br />

auf 1.000 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche und weit<strong>er</strong>en Geschäftseinheiten<br />

15 . Die Immobilie soll in <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Linie auf dem rückwärtigen, heute als<br />

Parkplatz genutzten Areal zwischen Hauptstraße und Friedhof realisi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den.<br />

In den Unt<strong>er</strong>geschossen soll ein umfassendes Stellplatzangebot realisi<strong>er</strong>t<br />

w<strong>er</strong>den, das die v<strong>er</strong>loren gehenden Stellplätze mehr als kompensi<strong>er</strong>t.<br />

Die Immobilie soll üb<strong>er</strong> einen Kreisv<strong>er</strong>kehr sowohl an die Hauptstraße als auch<br />

die nordwestliche Ortsk<strong>er</strong>numfahrung Otto-Kaufmann-Straße angebunden<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

Das Standortareal ist insgesamt als integri<strong>er</strong>te Standortlage aufzufassen. Sie<br />

zeichnet sich durch folgende Standortfaktoren aus:<br />

15 Mit Blick auf die vorhandenen Einzelhandelsstrukturen, die regionale Wettbew<strong>er</strong>bssituation<br />

und die nachgefragten Bedarfe empfiehlt die CIMA GmbH die B<strong>er</strong>eitstellung<br />

von zusätzlichen V<strong>er</strong>kaufsflächen in ein<strong>er</strong> Größenordnung von 1.000 m²<br />

bis maximal 1.300 m². Somit wird die Gesamtv<strong>er</strong>kaufsfläche d<strong>er</strong> Immobilie insgesamt<br />

bei maximal 2.300 m²<br />

� unmittelbares Andocken an den Ortsk<strong>er</strong>n. Vis-a-vis zum Objekt liegt b<strong>er</strong>eits<br />

die örtliche Sparkasse, die den Auftakt zum Geschäftsbesatz im Ortsk<strong>er</strong>n<br />

bildet,<br />

� gute fußläufige Erreichbarkeit üb<strong>er</strong> die Hauptstraße,<br />

� gute v<strong>er</strong>kehrliche Erreichbarkeit durch unmittelbares Andocken an den<br />

Kreuzungsb<strong>er</strong>eich Hauptstraße/ Otto-Kaufmann-Straße,<br />

� attraktive städtebauliche Gestaltung unt<strong>er</strong> Ausnutzung d<strong>er</strong> topographischen<br />

V<strong>er</strong>hältnisse, so dass d<strong>er</strong> Baukörp<strong>er</strong> des zu etabli<strong>er</strong>enden Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s<br />

nicht das städtebauliche Ensemble des Ortsk<strong>er</strong>nes nachhaltig<br />

stört.<br />

Abb. 55: Standortareal ‚Rathausparkplatz‘<br />

Die linke Abbildung dokumenti<strong>er</strong>t die Blickrichtung vom Projektareal in Richtung Rathaus. Die<br />

rechte Abbildung zeigt das unmittelbare Andocken an den Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich in d<strong>er</strong> Ortsmitte.<br />

Durch die Baumreihe ist im Hint<strong>er</strong>grund das Gebäude d<strong>er</strong> Sparkasse zu <strong>er</strong>kennen. Fotos:<br />

CIMA GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 65


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Als einziges Manko im Kontext städtebaulich<strong>er</strong> Integration ist die fehlende<br />

unmittelbare V<strong>er</strong>knüpfung mit dem ÖPNV einzuordnen. Ggf. kann hi<strong>er</strong> ein<br />

zusätzlich<strong>er</strong> Haltepunkt etabli<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den.<br />

7.2 Umsatz<strong>er</strong>wartung des projekti<strong>er</strong>ten LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s<br />

Seitens d<strong>er</strong> Investoren wird die Realisi<strong>er</strong>ung eines LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s<br />

mit ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m² vorgesehen. Dieses Dimensioni<strong>er</strong>ungskonzept<br />

ist auch vor dem Hint<strong>er</strong>grund des ähnlich groß etabli<strong>er</strong>ten ALDI-<br />

Marktes am Dorfplatz als realistisch anzusehen. Eine klein<strong>er</strong>e V<strong>er</strong>kaufsflächendimensioni<strong>er</strong>ung<br />

würde von d<strong>er</strong> Fa. LIDL unt<strong>er</strong> diesen Marktrahmendaten<br />

nicht akzepti<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den.<br />

Abb. 56: Umsatz<strong>er</strong>wartung für einen LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> mit ein<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m² im möglichen Projektvorhaben ‚Rathausparkplatz‘<br />

Sortimente<br />

Quelle: CIMA Umsatzeinschätzungen 2011<br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche<br />

in m²<br />

Umsatz<strong>er</strong>wartung<br />

in Mio. €<br />

…davon<br />

Lebensmittel<br />

in Mio. €<br />

…davon<br />

Non-FOOD<br />

Randsortimente<br />

in Mio. €<br />

Flächenproduktiviät<br />

in € / m²<br />

(bezogen<br />

auf Gesamtumsatz)<br />

Ansiedlung LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> 1.000 5,60 4,80 0,80 5.600<br />

insgesamt 1.000 5,60 4,80 0,80 5.600<br />

Bei ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m² dürfte d<strong>er</strong> projekti<strong>er</strong>te LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong><br />

unt<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ücksichtigung d<strong>er</strong> örtlichen Rahmenbedingungen und<br />

Wettbew<strong>er</strong>bskonstellationen eine Umsatz<strong>er</strong>wartung von 5,6 Mio. € (Jahresumsatz<br />

brutto) realisi<strong>er</strong>en. Davon dürften 4,8 Mio. € auf das Segment ‚Le-<br />

bensmittel, Reformwaren‘ und 0,8 Mio. € auf die <strong>er</strong>gänzenden Randsortimente<br />

entfallen.<br />

7.3 Auswirkungsanalyse<br />

Die Prognose d<strong>er</strong> Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> Einzelhandelsstrukturen<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und die Kaufkraftbindung aus benachbarten Nahv<strong>er</strong>sorgungslagen<br />

angrenzend<strong>er</strong> Städte und <strong>Gemeinde</strong>n geht auf den ökonometrischen<br />

Modellansatz von HUFF zurück. In die B<strong>er</strong>echnungen fließen die<br />

Attraktivität all<strong>er</strong> konkurri<strong>er</strong>enden Einzelhandelsstandorte sowie das Abwägen<br />

des Zeitaufwandes zum Aufsuchen von unt<strong>er</strong>schiedlichen Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten<br />

ein. Voraussetzung für die Entwicklung eines für die Region spezifischen<br />

V<strong>er</strong>haltensmodells war die detailli<strong>er</strong>te Analyse d<strong>er</strong> Einzelhandelsstrukturen in<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> und die Einschätzung d<strong>er</strong> Attraktivität konkurri<strong>er</strong>end<strong>er</strong><br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungslagen in Wiehl, Much, Ruppicht<strong>er</strong>oth und Waldbröl.<br />

Die CIMA GmbH int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>t das HUFF-Modell als ein Denkmodell, das keine<br />

schlussf<strong>er</strong>tigen Er<strong>gebnisse</strong> aus ein<strong>er</strong> Formel ableitet. Vielmehr sind die Er<strong>gebnisse</strong><br />

imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> in ihr<strong>er</strong> Plausibilität zu hint<strong>er</strong>fragen, ob tatsächlich ein<br />

realistisches Konsumv<strong>er</strong>halten abgebildet wird. So sind z.B. spezifische Vorlieben<br />

für einzelne Betriebstypen und Anbiet<strong>er</strong> (z.B. Oligopol- od<strong>er</strong> Monopolvorteile<br />

einzeln<strong>er</strong> Betreib<strong>er</strong>) regionalspezifisch zu b<strong>er</strong>ücksichtigen. Darüb<strong>er</strong> hinaus<br />

sind etabli<strong>er</strong>te regionale und üb<strong>er</strong>regionale Pendl<strong>er</strong>v<strong>er</strong>flechtungen zu b<strong>er</strong>ücksichtigen.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 66


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Bei den nachfolgend g<strong>er</strong>echneten Umv<strong>er</strong>teilungswirkungen wurden folgende<br />

Prämissen b<strong>er</strong>ücksichtigt:<br />

� Gleichartige Betriebskonzepte und Absatzformen stehen intensiv<strong>er</strong> im<br />

Wettbew<strong>er</strong>b als unt<strong>er</strong>schiedliche Absatzformenkonzepte. Somit konkurri<strong>er</strong>t<br />

ein SB-Warenhaus zunächst unmittelbar mit benachbarten SB-<br />

Warenhausstandorten; ein Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> unmittelbar mit benachbarten<br />

Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>n. In Bezug auf die Angebotsstrukturen<br />

in den betroffenen benachbarten Nahv<strong>er</strong>sorgungslagen sind alle Discount<strong>er</strong>standorte<br />

in Wiehl, Much, Ruppicht<strong>er</strong>oth und Waldbröl relevant.<br />

� Besteht ein <strong>er</strong>heblich<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>schied in d<strong>er</strong> örtlichen Angebotsqualität vor<br />

und nach Realisi<strong>er</strong>ung des Projektvorhabens, so kann es schnell<strong>er</strong> zu einem<br />

‚Rutschbahneffekt’ mit stärk<strong>er</strong>en Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen aus d<strong>er</strong> Region<br />

kommen. Die Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte fallen g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong> aus, wenn d<strong>er</strong> Abstand<br />

in den Angebotsqualitäten deutlich g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong> ausgeprägt ist. Mit d<strong>er</strong><br />

Etabli<strong>er</strong>ung des LIDL - Marktes wird ein ‚alt<strong>er</strong>natives‘ Angebot zu den Angeboten<br />

in den benachbarten V<strong>er</strong>sorgungslagen geschaffen. Dies dürfte relevante<br />

V<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte gen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en. Das Angebot in <strong>Nümbrecht</strong> würde<br />

kompletti<strong>er</strong>t. Es besteht in relevantem Umfang Potenzial abfließende Kaufkraft<br />

wied<strong>er</strong> an <strong>Nümbrecht</strong> zu binden.<br />

� Je bess<strong>er</strong> die regionale V<strong>er</strong>kehrsanbindung des Projektstandortes, umso<br />

größ<strong>er</strong> ist die Reichweite in die Region. Aufgrund d<strong>er</strong> guten v<strong>er</strong>kehrlichen<br />

Lage ist für das geplante Projektvorhaben von ein<strong>er</strong> guten Reichweite unt<strong>er</strong><br />

B<strong>er</strong>ücksichtigung des b<strong>er</strong>eits engmaschigen Standortnetzes an Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>n<br />

auszugehen. Dementsprechend v<strong>er</strong>teilen sich die durch das<br />

Projektvorhaben ausgelösten Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte auf alle relevanten<br />

Konkurrenzstandorte.<br />

� Erfolgt eine Projektentwicklung an einem Standort und in einem Segment<br />

mit b<strong>er</strong>eits deutlichen Kaufkraftzuflüssen aus dem Umfeld, w<strong>er</strong>den deutlich<br />

höh<strong>er</strong>e Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen ‚vor Ort’ gen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>t, als wenn noch von einem<br />

Angebotsdefizit auszugehen wäre. Aus <strong>Nümbrecht</strong> bestehen in d<strong>er</strong> Waren-<br />

gruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘ d<strong>er</strong>zeit <strong>er</strong>hebliche Kaufkraftabflüsse<br />

zu Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten. Dementsprechend sind die Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte<br />

inn<strong>er</strong>halb des <strong>Gemeinde</strong>gebietes eh<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>durchschnittlich<br />

ausgeprägt.<br />

� Die prognostizi<strong>er</strong>ten Umsatz<strong>er</strong>wartungen des zu diskuti<strong>er</strong>enden Projektvorhabens<br />

fußen auf warengruppen-, betriebstypen- und firmenspezifischen<br />

Flächenproduktivitäten. Neben d<strong>er</strong> CIMA GmbH vorliegenden Umsatzdaten<br />

wird d<strong>er</strong> aktuelle Stand d<strong>er</strong> Branchenb<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattung b<strong>er</strong>ücksichtigt.<br />

In die Ausweisung konkret<strong>er</strong> Planumsätze fließen die konkreten<br />

Standortbedingungen mit ein.<br />

Die Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen w<strong>er</strong>den für die in Rede stehende Etabli<strong>er</strong>ung eines<br />

LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s mit ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m² für folgende<br />

räumliche Einheiten prognostizi<strong>er</strong>t:<br />

� Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich (ZVB) <strong>Nümbrecht</strong> 16<br />

� übriges <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Nümbrecht</strong><br />

� Stadt Wiehl<br />

� Stadt Waldbröl<br />

� <strong>Gemeinde</strong> Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

� <strong>Gemeinde</strong> Much<br />

� weit<strong>er</strong>e diffuse Zuflüsse von auß<strong>er</strong>halb.<br />

16 Zur Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong> siehe<br />

nachfolgenden Abschnitt 8<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 67


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Alle Positionen zusammenaddi<strong>er</strong>t dokumenti<strong>er</strong>en die Umsatz<strong>er</strong>wartung d<strong>er</strong><br />

jeweiligen Warengruppen d<strong>er</strong> Einzelhandelsnutzungen im Projektvorhaben auf<br />

dem geplanten ‚LIDL-Standort – Rathausparkplatz‘. Abb. 57 dokumenti<strong>er</strong>t die<br />

konkreten Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte für die Warengruppe ‚Lebensmittel,<br />

Reformwaren‘.<br />

Aus dem Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> würden insgesamt<br />

1,4 Mio. € umgelenkt w<strong>er</strong>den. Bei einem dort d<strong>er</strong>zeit realisi<strong>er</strong>ten Einzelhandelsumsatz<br />

entspräche das ein<strong>er</strong> relativen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung von 7,4 %. Dies<br />

bedeutet einen <strong>er</strong>heblichen, ab<strong>er</strong> noch v<strong>er</strong>träglichen Wettbew<strong>er</strong>bsdruck für<br />

den im Segment Nahv<strong>er</strong>sorgung in d<strong>er</strong> Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong> etabli<strong>er</strong>ten<br />

Einzelhandel.<br />

Mit Blick auf das in Aufstellung befindliche Ziel 3 des Entwurfs zum Sachlichen<br />

Teilplan ‚Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel‘ zum LEP NRW 17 bedeutet diese Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung<br />

keine wesentliche Beeinträchtigung d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsfunktion des<br />

abgegrenzten zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs. Seine V<strong>er</strong>sorgungsfunktion unt<strong>er</strong>liegt<br />

kein<strong>er</strong> Funktionsstörung.<br />

Aus dem übrigen <strong>Gemeinde</strong>gebiet dürften 0,2 Mio. € zum Projektvorhaben<br />

umgelenkt w<strong>er</strong>den. Dies entspräche ein<strong>er</strong> relativen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung von<br />

5,4 %. Auch dies<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekt ist als v<strong>er</strong>träglich einzuordnen.<br />

Die höchste Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung aus dem Umland würde mit 1,1 Mio. € die<br />

Stadt Waldbröl treffen. Mit diesem V<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekt würde die Nahv<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

des Waldbröl<strong>er</strong> Einzelhandels nicht gefährdet w<strong>er</strong>den.<br />

17 Ziel 3: Durch Darstellung und Festsetzung von K<strong>er</strong>ngebieten und Sond<strong>er</strong>gebieten<br />

für Vorhaben i.S. des § 11 Abs. 3 BauNVO mit zentrenrelevantem K<strong>er</strong>nsortiment<br />

dürfen zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche von <strong>Gemeinde</strong>n nicht wesentlich beeinträchtigt<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

Die absoluten Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen aus Wiehl und Ruppicht<strong>er</strong>oth würden bei<br />

0,6 Mio. € bzw. 0,7 Mio. € liegen. Auch diese V<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte gefährden<br />

die Nahv<strong>er</strong>sorgungsfunktion d<strong>er</strong> relevanten Standorte in Wiehl und Ruppicht<strong>er</strong>oth<br />

nicht.<br />

Abb. 57: Prognose d<strong>er</strong> örtlichen und regionalen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte<br />

in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘ bei Realisi<strong>er</strong>ung<br />

eines zusätzlichen LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s am Rathausparkplatz‘<br />

Umsatzrekruti<strong>er</strong>ung aus…/ durch…<br />

Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung<br />

in Mio. €<br />

Quelle: CIMA Auswirkungsanalysen nach HUFF 2011<br />

d<strong>er</strong>zeitig<strong>er</strong><br />

Einzelhandelsumsatz<br />

'Lebensmittel /<br />

Reformwaren' in<br />

den relevanten<br />

räumlichen<br />

Standortb<strong>er</strong>eichen<br />

(in Mio. €)<br />

Relative<br />

Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung<br />

in %<br />

ZVB <strong>Nümbrecht</strong> 1,4 19,0 7,4%<br />

übriges <strong>Gemeinde</strong>gebiet 0,2 3,7 5,4%<br />

Wiehl 0,6 - -<br />

Waldbröl 1,1 - -<br />

Ruppicht<strong>er</strong>oth 0,7 - -<br />

Much 0,2 - -<br />

zusätzliche Kaukraftzuflüsse 0,6 - -<br />

Umsatz<strong>er</strong>wartung insgesamt 4,8<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 68


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Für Much wird von ein<strong>er</strong> absoluten Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung von 0,2 Mio. € ausgegangen.<br />

Dies<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekt ist als marginal einzuordnen.<br />

Für die zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche all<strong>er</strong> genannten <strong>Gemeinde</strong>n kann aufgrund<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>gleichsweise niedrigen warengruppenspezifischen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte<br />

davon ausgegangen w<strong>er</strong>den, dass keine wesentliche Beeinträchtigung<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche durch die projekti<strong>er</strong>te Standortentwicklung<br />

in <strong>Nümbrecht</strong> <strong>er</strong>folgt.<br />

Bei den hi<strong>er</strong> dokumenti<strong>er</strong>ten Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekten handelt es sich nahezu<br />

ausschließlich um das ‚Zurückholen‘ bestehend<strong>er</strong> Kaufkraftabflüsse in d<strong>er</strong><br />

Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘ aus <strong>Nümbrecht</strong>. An dies<strong>er</strong> Stelle<br />

seien die Umsatz<strong>er</strong>wartung des Projektvorhabens (LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong><br />

mit ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m²) im Segment ‚Lebensmittel, Reformwaren‘<br />

von 4,8 Mio. € und d<strong>er</strong> bestehende Kaufkraftabfluss aus <strong>Nümbrecht</strong><br />

in Höhe von 12,8 Mio. € gegenüb<strong>er</strong> gestellt. Auch diese Relation ist ein<br />

Indiz, dass die Umsetzung des Projektvorhabens ohne Gefährdung bestehend<strong>er</strong><br />

örtlich<strong>er</strong> Strukturen umgesetzt w<strong>er</strong>den kann.<br />

Zusätzlich<strong>er</strong>, neu<strong>er</strong> Kaufkraftzufluss nach <strong>Nümbrecht</strong> könnte mit Realisi<strong>er</strong>ung<br />

des LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s in Höhe von 0,6 Mio. € <strong>er</strong>folgen.<br />

Insgesamt könnte die Etabli<strong>er</strong>ung des LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s zu einem<br />

Nettokaufkraftzufluss in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘ von<br />

3,2 Mio. € führen. Die Handelszentralität würde sich in d<strong>er</strong> Warengruppe ‚Lebensmittel,<br />

Reformwaren‘ von d<strong>er</strong>zeit 65 auf 75 <strong>er</strong>höhen. D<strong>er</strong> Lebensmitteleinzelhandel<br />

in <strong>Nümbrecht</strong> würde auch mit Blick auf den intensiven Wettbew<strong>er</strong>b<br />

eine adäquate Marktabschöpfung <strong>er</strong>reichen.<br />

Die Rand- und Ergänzungssortimente <strong>er</strong>reichen im projekti<strong>er</strong>ten LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong><br />

mit ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>kaufsfläche von 1.000 m² ein Umsatzvolumen<br />

von insgesamt 0,8 Mio. €. Aus dies<strong>er</strong> Größenordnung ist abzuleiten, dass die<br />

bestehende V<strong>er</strong>sorgungsfunktion in <strong>Nümbrecht</strong> in den innenstädtischen K<strong>er</strong>nsortimenten<br />

nicht maßgeblich beeinträchtigt w<strong>er</strong>den kann. Die <strong>er</strong>mittelten<br />

0,8 Mio. € v<strong>er</strong>teilen sich auf die Segmente Bekleidung, Wäsche, Heimtextilien,<br />

Hausrat und Unt<strong>er</strong>haltungselektronik. Sie treten insbesond<strong>er</strong>e in Wettbew<strong>er</strong>b<br />

zum v<strong>er</strong>gleichbaren Angebot im etabli<strong>er</strong>ten ALDI Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>.<br />

Alles in allem ist festzuhalten, dass die Etabli<strong>er</strong>ung eines LIDL Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>s<br />

in d<strong>er</strong> Ortsk<strong>er</strong>nlage von <strong>Nümbrecht</strong> stadt- und regionalv<strong>er</strong>träglich<br />

zu realisi<strong>er</strong>en ist.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 69


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

8 ZUR ABGRENZUNG EINES ZENTRALEN VERSOR-<br />

GUNGSBEREICHS IN DER GEMEINDE NÜM-<br />

BRECHT<br />

8.1 Zur Definition ‚zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche‘ und<br />

dem Erford<strong>er</strong>nis ihr<strong>er</strong> Abgrenzung<br />

D<strong>er</strong> Begriff des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs hat planungsrechtlich eine läng<strong>er</strong>e<br />

Tradition. Er wurde b<strong>er</strong>eits in die Fassung d<strong>er</strong> BauNVO von 1977 aufgenommen.<br />

Dementsprechend sind für großflächige Einzelhandelsvorhaben gemäß<br />

§ 11, Abs. 3 die Auswirkungen auf die V<strong>er</strong>sorgung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im<br />

Einzugsb<strong>er</strong>eich und die Sich<strong>er</strong>ung und Entwicklung d<strong>er</strong> zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

zu beurteilen. Dies gilt sowohl für die relevanten Zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche in d<strong>er</strong> Standortkommune des Projektvorhabens als auch<br />

für ggf. betroffene zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche in benachbarten Kommunen.<br />

Mit § 11, Abs. 3 Satz 2 BauNVO wird klargestellt, dass Auswirkungen auf zentrale<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche ein Grund für die Zuweisung größ<strong>er</strong><strong>er</strong> Einzelhandelsbetriebe<br />

zu MK- und SO-Gebieten sind.<br />

Die Auswirkungen auf zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche sind relevant<strong>er</strong> Gegenstand<br />

d<strong>er</strong> abwägenden Prüfung des int<strong>er</strong>kommunalen Abstimmungsgebotes.<br />

Eine Nichtb<strong>er</strong>ücksichtigung von Auswirkungen auf Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

kann als Abwägungsfehl<strong>er</strong> wirken (siehe § 2 Abs. 2 BauGB).<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus ist die Erhaltung und Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

ein Rechtf<strong>er</strong>tigungsgrund und gen<strong>er</strong>ell<strong>er</strong> abwägungs<strong>er</strong>heblich<strong>er</strong> Belang für<br />

die Bauleitplanung (§ 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB).<br />

Aus dies<strong>er</strong> Abwägungsrelevanz h<strong>er</strong>aus, die 2004 in die Novelli<strong>er</strong>ung des BauGB<br />

aufgenommen wurde, kann das Erford<strong>er</strong>nis zur Abgrenzung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

abgeleitet w<strong>er</strong>den. 18<br />

Im Zusammenhang mit d<strong>er</strong> Neuregelung des § 34 Abs. 3 BauGB zu Planungen<br />

im nicht beplanten Innenb<strong>er</strong>eich rückte dann die baurechtliche Dimension d<strong>er</strong><br />

zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche stärk<strong>er</strong> in den Vord<strong>er</strong>grund.<br />

Bislang galt für Einzelhandelsansiedlungen inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> im Zusammenhang<br />

bebauten Stadtteile, dass sich ein Vorhaben lediglich „nach Art und Maß d<strong>er</strong><br />

baulichen Nutzung, d<strong>er</strong> Bauweise und d<strong>er</strong> Grundstücksfläche [...] in die Eigenart<br />

d<strong>er</strong> näh<strong>er</strong>en Umgebung einfügt und die Erschließung gesich<strong>er</strong>t ist“ (§ 34,<br />

Abs. 1 BauGB). Demnach war es inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> im Zusammenhang bebauten<br />

Siedlungsb<strong>er</strong>eiche ohne Bebauungsplan nicht relevant, ob ein Einzelhandelsvorhaben<br />

Auswirkungen v<strong>er</strong>ursachte od<strong>er</strong> zentrenrelevante Sortimente angeboten<br />

hat. Einzig<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>tungsmaßstab war, dass es sich in d<strong>er</strong> näh<strong>er</strong>en Umgebung<br />

einfügte. Dies <strong>er</strong>schw<strong>er</strong>te all<strong>er</strong>dings in d<strong>er</strong> Planungspraxis die nachhaltige<br />

Steu<strong>er</strong>ung ein<strong>er</strong> wohnortnahen Einzelhandelsv<strong>er</strong>sorgung. Hatte z. B. ein<br />

großflächig<strong>er</strong> Lebensmittelmarkt (üb<strong>er</strong> 800 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche) in d<strong>er</strong> Nähe<br />

eines Autohauses od<strong>er</strong> Baumarktes im unbeplanten Innenb<strong>er</strong>eich (§ 34-<br />

Gebiet) einen Bauantrag gestellt, bestand in d<strong>er</strong> Regel aus bauplanungsrechtlich<strong>er</strong><br />

Sicht keine V<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>ungsmöglichkeit. 19<br />

Um Vorhaben dies<strong>er</strong> Art nun entgegentreten zu können, trifft die Neuregelung<br />

nach § 34, Abs. 3 BauGB die Festsetzung, dass von entsprechenden Vorhaben<br />

keine schädlichen Auswirkungen auf Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche in d<strong>er</strong><br />

18 Vgl. hi<strong>er</strong>zu auch Einzelhandels<strong>er</strong>lass des Landes Nordrhein-Westfalen. Gem. RdErl.<br />

d. Minist<strong>er</strong>iums für Bauen und V<strong>er</strong>kehr u. d. Minist<strong>er</strong>iums für Wirtschaft, Mittelstand<br />

und En<strong>er</strong>gie vom 22.09.2008, S.13<br />

19 Vgl. Gey<strong>er</strong>: Neuregelungen für den Einzelhandel. In: Plan<strong>er</strong>In, Heft 3, 2005.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 70


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Standortkommune od<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en benachbarten Kommunen zu <strong>er</strong>warten sein<br />

dürfen.<br />

Schutzobjekt sind demnach ein od<strong>er</strong> mehr<strong>er</strong>e Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche.<br />

D<strong>er</strong> Begriff des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs ist somit von d<strong>er</strong> Bundesgesetzgebung<br />

im Rahmen d<strong>er</strong> Regelungen des § 34, Abs. 3 BauGB nachhaltig<br />

eingeführt und seine Bedeutung gestärkt worden.<br />

D<strong>er</strong> § 34, Abs. 3 ist jedoch in sein<strong>er</strong> Handhabung deutlich üb<strong>er</strong>schätzt worden.<br />

Er greift nur, wenn tatsächlich schädliche Auswirkungen auf die Sich<strong>er</strong>ung und<br />

Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche abzusehen sind. In den meisten<br />

Fällen bewirken Ansiedlungsvorhaben zwar Auswirkungen, die jedoch unt<strong>er</strong>halb<br />

schädlich<strong>er</strong> Auswirkungen bleiben 20 .<br />

Kommunen, die Gestaltungs- und Entwicklungsspielräume für Ihre Zentrenlagen<br />

absich<strong>er</strong>n wollen, sollten zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche abgrenzen. Nur so<br />

w<strong>er</strong>den sie in die Lage v<strong>er</strong>setzt, ggf. sich gegen zentrenschädliche Standortentwicklungen<br />

zu wehren. Die Regelungen nach § 11 Abs. 3 BauNVO od<strong>er</strong> § 34<br />

Abs. 3 BauGB in Bezug auf den ‚Schutz und die Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche‘<br />

haben keine wettbew<strong>er</strong>bliche Schutzfunktion sond<strong>er</strong>n beziehen<br />

sich auf die dem zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich insgesamt zugeordnete<br />

V<strong>er</strong>sorgungsfunktion. Die quasi Notwendigkeit zur Abgrenzung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

in Städten und <strong>Gemeinde</strong>n resulti<strong>er</strong>t aus den Abwägungs<strong>er</strong>ford<strong>er</strong>nissen<br />

des BauGB (§ 2 Abs.2 BauGB; § 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB).<br />

Grenzt eine Kommune keine zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche ab, so können<br />

diese jedoch als faktische zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche nach den ‚tatsächli-<br />

20 Siehe hi<strong>er</strong>zu den nachfolgenden Abschnitt zur Bew<strong>er</strong>tung von Auswirkungen auf<br />

die Funktion zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche.<br />

chen Gegebenheiten‘ vor Ort ggf. festgelegt w<strong>er</strong>den 21 . Sie sind imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

zu üb<strong>er</strong>prüfen und ggf. g<strong>er</strong>ichtlich festzustellen.<br />

Was Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche konkret sind, wie sie abzugrenzen sind und<br />

worin sie sich konkret inhaltlich manifesti<strong>er</strong>en, wurde vom Gesetzgeb<strong>er</strong> nicht<br />

vorgegeben.<br />

Mittl<strong>er</strong>weile hat das BV<strong>er</strong>wG K<strong>er</strong>naussagen zu zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen<br />

getroffen 22 :<br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche sind „räumlich abgrenzbare B<strong>er</strong>eiche, denen auf<br />

Grund vorhanden<strong>er</strong> Einzelhandelsnutzungen – häufig <strong>er</strong>gänzt durch Dienstleistungen<br />

und gastronomische Angebote – eine V<strong>er</strong>sorgungsfunktion üb<strong>er</strong> den<br />

unmittelbaren Nahb<strong>er</strong>eich hinaus zukommt“<br />

„Entscheidend ist, dass d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich nach Lage, Art und Zweckbestimmung<br />

eine für die V<strong>er</strong>sorgung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung in einem bestimmten Einzugsb<strong>er</strong>eich<br />

zentrale Funktion hat. D<strong>er</strong> Begriff ist nicht geographisch im Sinne<br />

ein<strong>er</strong> Innenstadtlage od<strong>er</strong> Ortsmitte, sond<strong>er</strong>n funktional zu v<strong>er</strong>stehen. Zentralität<br />

kann durchaus auch kleinteilig sein…“<br />

Nicht als Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche auszuweisen sind<br />

� Standortb<strong>er</strong>eiche mit nur noch rudimentärem Einzelhandelsbesatz 23 ,<br />

21 Siehe hi<strong>er</strong>zu auch Kuschn<strong>er</strong>us: D<strong>er</strong> sachg<strong>er</strong>echte Bebauungsplan. Ziff<strong>er</strong> 209,S.115<br />

unt<strong>er</strong> Bezugnahme auf BV<strong>er</strong>wG Urteil vom 17.12.2009 – 4 C.1.08 und BT-Drs.<br />

15/2250, S.54<br />

22 Vgl. BV<strong>er</strong>wG, Urteile vom 17.12.2009 – 4 C 1.08 und 4 C 2.08.<br />

23 Die Besatzstrukturen üben keine Zentralität im Sinne d<strong>er</strong> K<strong>er</strong>naussagen des<br />

BV<strong>er</strong>wG aus: Siehe BV<strong>er</strong>wG Urteile vom 17.12.2009 – 4 C 1.08 und 4 C 2.08<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 71


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

� eindeutig nicht integri<strong>er</strong>te Fachmarktlagen 24<br />

Hi<strong>er</strong>aus leiten sich als M<strong>er</strong>kmale zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche ab:<br />

� Räumlich konzentri<strong>er</strong>te Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben. Zumeist<br />

<strong>er</strong>gänzt durch Dienstleistungen<br />

� V<strong>er</strong>sorgungsfunktion für einen Einzugsb<strong>er</strong>eich von städtebaulichem Gewicht.<br />

D<strong>er</strong> Begriff ‚zentral‘ ist funktional zu v<strong>er</strong>stehen<br />

� Integri<strong>er</strong>te Lage. Auch für die nicht motorisi<strong>er</strong>te Bevölk<strong>er</strong>ung gut <strong>er</strong>reichbar.<br />

25<br />

V<strong>er</strong>tiefend führt KUSCHNERUS hi<strong>er</strong>zu aus 26 :<br />

„Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche sind von besond<strong>er</strong><strong>er</strong> Bedeutung für die Konzentri<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> städtebaulichen Zielsetzungen auf den Vorrang d<strong>er</strong> Innenentwicklung.<br />

Zur Stärkung dies<strong>er</strong> Innenentwicklung und d<strong>er</strong> Urbanität d<strong>er</strong> Städte<br />

sowie zur Sich<strong>er</strong>ung ein<strong>er</strong> wohnortnahen V<strong>er</strong>sorgung d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung, die auch<br />

wegen d<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong>en Mobilität ält<strong>er</strong><strong>er</strong> Menschen besond<strong>er</strong>en Schutz bedarf,<br />

ist die Erhaltung und Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche in Städten<br />

und <strong>Gemeinde</strong>n von besond<strong>er</strong>em städtebaulichen Belang.“<br />

Das BV<strong>er</strong>wG führt dazu weit<strong>er</strong> aus 27 :<br />

24<br />

„Isoli<strong>er</strong>te Standorte mit einzelnen Einzelhandelsbetrieben bilden keine zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich, auch wenn sie üb<strong>er</strong> einen weiten Einzugsb<strong>er</strong>eich v<strong>er</strong>fügen und<br />

eine beachtliche V<strong>er</strong>sorgungsfunktion <strong>er</strong>füllen mögen“ – Vgl. BV<strong>er</strong>wG Urteile vom<br />

17.12.2009 – 4 C 1.08 und 4 C 2.08<br />

25<br />

Vgl. Kuschn<strong>er</strong>us, U.: D<strong>er</strong> sachg<strong>er</strong>echte Bebauungsplan. Bonn 2010, S. 112, Ziff<strong>er</strong><br />

202<br />

26<br />

Vgl. Kuschn<strong>er</strong>us, U.: D<strong>er</strong> sachg<strong>er</strong>echte Bebauungsplan. Bonn 2010, S. 109f<br />

„Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche sollen <strong>er</strong>halten w<strong>er</strong>den, weil Ihnen eine h<strong>er</strong>ausragende<br />

Bedeutung für Bestand und Entwicklung von Städten und <strong>Gemeinde</strong>n<br />

zukommt. Bezweckt wird nicht d<strong>er</strong> Schutz d<strong>er</strong> vorhandenen Einzelhandelsbetriebe<br />

um ihr<strong>er</strong> selbst willen; schon gar nicht geht es um die V<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>ung von<br />

Konkurrenz…Vielmehr soll eine bestimmte städtebauliche Struktur <strong>er</strong>halten<br />

w<strong>er</strong>den, die sich durch Zentralität auszeichnet und eine diffuse V<strong>er</strong>teilung von<br />

Einrichtungen v<strong>er</strong>meidet.“<br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche unt<strong>er</strong>scheiden sich in d<strong>er</strong> Tiefe und Breite d<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>sorgungsfunktion:<br />

1. Hauptzentren bzw. Innenstadtzentren, die einen größ<strong>er</strong>en Einzugsb<strong>er</strong>eich,<br />

in d<strong>er</strong> Regel das gesamte Stadtgebiet und ggf. darüb<strong>er</strong> hinaus<br />

ein weit<strong>er</strong>es Umland, v<strong>er</strong>sorgen und in denen regelmäßig ein breites<br />

Spektrum von Waren für den lang-, mittel- und kurzfristigen Bedarf<br />

angeboten wird,<br />

2. Nebenzentren, die einen mittl<strong>er</strong>en Einzugsb<strong>er</strong>eich, zumeist bestimmte<br />

Bezirke größ<strong>er</strong><strong>er</strong> Städte, v<strong>er</strong>sorgen und in denen regelmäßig zumindest<br />

ein breit<strong>er</strong>es Spektrum von Waren für den mittel- und kurzfristigen,<br />

ggf. auch den langfristigen Bedarf angeboten wird,<br />

3. Grund- und Nahv<strong>er</strong>sorgungszentren, die einen klein<strong>er</strong>en Einzugsb<strong>er</strong>eich,<br />

in d<strong>er</strong> Regel nur bestimmte Quarti<strong>er</strong>e größ<strong>er</strong><strong>er</strong> Städte bzw. gesamte<br />

klein<strong>er</strong>e Orte, v<strong>er</strong>sorgen und in denen regelmäßig vorwiegend<br />

Waren für den kurzfristigen Bedarf und ggf. auch für Teilb<strong>er</strong>eiche<br />

des mittelfristigen Bedarfs, angeboten w<strong>er</strong>den 28 .<br />

27 BV<strong>er</strong>wG, Urt. V. 17.12.2009 – 4 C 2.08<br />

28 Das BV<strong>er</strong>wG führt in sein<strong>er</strong> Urteilsbegründung zu den Urteilen vom 17.12.2009<br />

hi<strong>er</strong>zu aus: „Ein zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich setzt keinen üb<strong>er</strong>gemeindlichen Ein-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 72


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Auch ein B<strong>er</strong>eich, d<strong>er</strong> auf die Grund- und Nahv<strong>er</strong>sorgung eines bestimmten<br />

örtlichen B<strong>er</strong>eichs zugeschnitten ist, kann eine zentrale V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

üb<strong>er</strong> den unmittelbaren Nahb<strong>er</strong>eich üb<strong>er</strong>nehmen. Das OVG Münst<strong>er</strong> hat die<br />

oben stehende Hi<strong>er</strong>archie von zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen bestätigt 29 .<br />

In d<strong>er</strong> Erstkommenti<strong>er</strong>ung des BauGB 2004 führen BERKEMANN und HALAMA als<br />

Krit<strong>er</strong>ien zur Abgrenzung Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche aus:<br />

� Nachvollziehbare, eindeutige Festlegung und Dokumentation d<strong>er</strong> tatsächlichen<br />

V<strong>er</strong>hältnisse,<br />

� Darstellung und Festsetzungen in Bauleitplänen bzw. Raumordnungsplänen,<br />

� Darstellung in sonstigen raumordn<strong>er</strong>ischen und städtebaulichen Konzeptionen<br />

(Zentrenkonzepte, Einzelhandelskonzepte).<br />

zugsb<strong>er</strong>eich voraus. Auch ein B<strong>er</strong>eich, d<strong>er</strong> auf die Grund- und Nahv<strong>er</strong>sorgung eines<br />

bestimmten örtlichen B<strong>er</strong>eichs zugeschnitten ist, kann eine zentrale V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

üb<strong>er</strong> den unmittelbaren Nahb<strong>er</strong>eich hinaus wahrnehmen. D<strong>er</strong> Zweck des<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs besteht in diesem Fall in d<strong>er</strong> Sich<strong>er</strong>stellung ein<strong>er</strong> wohnortnahen<br />

Grundv<strong>er</strong>sorgung d<strong>er</strong> im Einzugsb<strong>er</strong>eich lebenden Bevölk<strong>er</strong>ung.“<br />

29 Vgl. OVG NRW, Urteil vom 11.12.2006 – 7A 964/05 – BRS 70 Nr. 90).<br />

Abb. 58: Hi<strong>er</strong>archie zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

Hi<strong>er</strong>archie zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

OVG NRW<br />

Urt. vom 11.12.2006<br />

(7A 964/05)<br />

© CIMA GmbH 2012<br />

Hauptzentrum<br />

Nebenzentrum<br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungszentrum<br />

Diese eh<strong>er</strong> abstrakte, rechtsdet<strong>er</strong>ministische Beschreibung, was zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

sein können, ford<strong>er</strong>t in jedem Fall die umfassende Begründung<br />

d<strong>er</strong> konkreten Abgrenzungen Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche. Die ‚nachvollziehbare,<br />

eindeutige Festlegung‘ mit ‚Dokumentation d<strong>er</strong> tatsächlichen<br />

V<strong>er</strong>hältnisse‘ heißt, dass Angebotsqualitäten eines Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs<br />

standörtlich <strong>er</strong>fasst w<strong>er</strong>den müssen. Eine ‚bloße‘ räumliche Abgrenzung<br />

mittels Abgrenzung eines möglichen Suchraumes eines Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs<br />

reicht nicht aus.<br />

Die Abgrenzung von Innenstädten und Stadtteilzentren kann sich leiten lassen<br />

von ein<strong>er</strong> Multifunktionalität von Nutzungen (Einzelhandel, Gastronomie,<br />

Dienstleistungen, kulturelle Einrichtungen, Bildungs- und Weit<strong>er</strong>bildungsein-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 73<br />

Bezug zu<br />

BauGB<br />

22


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

richtungen), hohen Passantenfrequenzen und offensichtlichen Barri<strong>er</strong>en, die<br />

einen deutlichen Nutzungswechsel zwischen zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungslage und<br />

übrigen Siedlungsraum <strong>er</strong>kennen lassen.<br />

Schwi<strong>er</strong>ig<strong>er</strong> bleibt die Abgrenzung von Nahv<strong>er</strong>sorgungszentren, wo von Natur<br />

aus die Breite des Angebots beschränkt bleibt. Oftmals v<strong>er</strong>fügen historische<br />

od<strong>er</strong> ländliche Ortsk<strong>er</strong>nlagen nicht mehr üb<strong>er</strong> Zentrale V<strong>er</strong>sorgungslagen, so<br />

dass auch teilintegri<strong>er</strong>te V<strong>er</strong>sorgungsstandorte von Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>n<br />

und V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>märkten in d<strong>er</strong> Diskussion um die Abgrenzung von Zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen B<strong>er</strong>ücksichtigung finden.<br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche können und sollen zukünftige Entwicklungsplanungen<br />

mit b<strong>er</strong>ücksichtigen. Diese Planungen müssen jedoch hinreichend konkret<br />

sein, z. B. durch absehbare Anpassungen in d<strong>er</strong> Flächennutzungs- und<br />

Bauleitplanung od<strong>er</strong> eindeutige, fundi<strong>er</strong>te Standortentwicklungsempfehlungen<br />

inn<strong>er</strong>halb eines Einzelhandelskonzeptes.<br />

Bei d<strong>er</strong> Beurteilung ‚vor Ort’, ob ein Einzelhandelsstandort als Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich<br />

einzustufen ist, orienti<strong>er</strong>t sich die CIMA GmbH an den K<strong>er</strong>naussagen<br />

des BV<strong>er</strong>wG und d<strong>er</strong> aktuellen Rechtsprechung des OVG Münst<strong>er</strong><br />

und relevanten Kommenti<strong>er</strong>ungen zum BauGB. Dementsprechend w<strong>er</strong>den<br />

folgende Krit<strong>er</strong>ien für eine Abgrenzung Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche h<strong>er</strong>angezogen:<br />

� Umfang des vorhandenen Einzelhandelsbestandes und Bedeutung d<strong>er</strong><br />

bestehenden V<strong>er</strong>sorgungsfunktion,<br />

� Umfang des vorhandenen Dienstleistungsbestandes und zu b<strong>er</strong>ücksichtigend<strong>er</strong><br />

öffentlich<strong>er</strong> Einrichtungen,<br />

� städtebaulich integri<strong>er</strong>te Lage (fußläufige Erreichbarkeit),<br />

� Einheitlichkeit d<strong>er</strong> funktionalen, städtebaulichen und räumlichen Struktur,<br />

� Ggf. optimale Einbindung des ‚Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs’ in das städtische<br />

od<strong>er</strong> regionale ÖPNV-Netz.<br />

Die landesplan<strong>er</strong>ische Relevanz zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche ist b<strong>er</strong>eits im<br />

ROG d<strong>er</strong> Bundesrepublik Deutschland als Grundsatz d<strong>er</strong> Raumordnung angelegt.<br />

Im § 2 Abs. 3 Satz 2 und 3 ROG heißt es:<br />

„Die soziale Infrastruktur ist vorrangig in zentralen Orten zu bündeln; die Erreichbarkeits-<br />

und Tragfähigkeitskrit<strong>er</strong>ien des Zentrale-Orte-Konzepts sind flexibel<br />

an regionalen Erford<strong>er</strong>nissen auszurichten. Es sind die räumlichen Voraussetzungen<br />

für die Erhaltung d<strong>er</strong> Innenstädte und örtlichen Zentren als<br />

zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche zu schaffen.“<br />

Das Bundesland Nordrhein-Westfalen konkretisi<strong>er</strong>t nunmehr die Bedeutung<br />

und Funktion zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche im Entwurf des Sachlichen Teilplanes<br />

‚Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel‘ zum LEP NRW. Dies<strong>er</strong> wurde am<br />

17.04.2012 vom Kabinett d<strong>er</strong> Landesregi<strong>er</strong>ung Nordrhein-Westfalen beschlossen.<br />

Es liegen somit Ziele d<strong>er</strong> Landesplanung in Aufstellung vor.<br />

Ziel 2 defini<strong>er</strong>t eindeutig, dass K<strong>er</strong>ngebiete und Sond<strong>er</strong>gebiete für Vorhaben<br />

im Sinne d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>mutungsregel nach § 11, Abs. 3 BauNVO mit zentrenrelevantem<br />

K<strong>er</strong>nsortiment nur in Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen etabli<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den<br />

dürfen.<br />

Als Ausnahme wird für K<strong>er</strong>n- und Sond<strong>er</strong>gebiete für Vorhaben im Sinne d<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>mutungsregel mit nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevanten Sortimenten wird weit<strong>er</strong> ausgeführt,<br />

dass diese Betriebe auch auß<strong>er</strong>halb von zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen<br />

angesiedelt w<strong>er</strong>den können, wenn<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 74


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

� eine integri<strong>er</strong>te Lage in einem zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich nicht möglich<br />

ist und<br />

� die Gewährleistung ein<strong>er</strong> wohnortnahen V<strong>er</strong>sorgung mit Güt<strong>er</strong>n des täglichen<br />

Bedarfs die Bauleitplanung <strong>er</strong>ford<strong>er</strong>t und<br />

� zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche von <strong>Gemeinde</strong>n nicht wesentlich beeinträchtigt<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel mit nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevanten Sortimenten kann<br />

dann auß<strong>er</strong>halb von zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen etabli<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den, wenn<br />

die genannten Rahmenbedingungen nachgewiesen w<strong>er</strong>den können.<br />

Als Ziel in Aufstellung ist dieses Ziel des Sachlichen Plans ‚Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel‘<br />

zum LEP NRW als Grundsatz d<strong>er</strong> Raumordnung zu bew<strong>er</strong>ten. Es ist<br />

somit d<strong>er</strong>zeit ein zu b<strong>er</strong>ücksichtigend<strong>er</strong> abwägungsrelevant<strong>er</strong> Tatbestand. Ziel<br />

des Planungshandels sollte sein üb<strong>er</strong> die entsprechende Ausweisung von Baugebieten<br />

die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion von Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen zu<br />

sich<strong>er</strong>n und zu entwickeln.<br />

Aus d<strong>er</strong> Planungspraxis und aktuellen Rechtsprechung resulti<strong>er</strong>en weit<strong>er</strong>e Anford<strong>er</strong>ungen<br />

an die Abgrenzung Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche:<br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche müssen eindeutig bestimmt sein. Es reicht<br />

nicht aus, sie vage, z. B. als kreisförmige Marki<strong>er</strong>ungen zu defini<strong>er</strong>en. Es hat<br />

eine weitestgehend parzellenscharfe Abgrenzung zu <strong>er</strong>folgen, um eindeutig zu<br />

defini<strong>er</strong>en, welche Betriebe od<strong>er</strong> Grundstücke im Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich<br />

liegen und somit schützensw<strong>er</strong>t und entwicklungsfähig sind. 30 Erste v<strong>er</strong>waltungsg<strong>er</strong>ichtliche<br />

Urteile ford<strong>er</strong>n darüb<strong>er</strong> hinaus, dass Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

Einzelhandelsunt<strong>er</strong>nehmen mit maßgeblich relevant<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sor-<br />

30 Vgl. Gey<strong>er</strong>: Neuregelungen für den Einzelhandel. In: Plan<strong>er</strong>In, Heft 3, 2005.<br />

gungsfunktion enthalten müssen. Es reicht nicht, einen Standortb<strong>er</strong>eich mit<br />

nur noch rudimentär<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsfunktion (Kiosk, Trinkhalle, kleinflächig<strong>er</strong><br />

Nahv<strong>er</strong>sorg<strong>er</strong> etc.) als Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich auszuweisen. 31<br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche sind letztendlich auch als Entwicklungsangebot<br />

aufzufassen. Sie defini<strong>er</strong>en, wo sich zukünftig die Entwicklung von großflächigem<br />

Einzelhandel mit nahv<strong>er</strong>sorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten<br />

etabli<strong>er</strong>en soll. Mit dem Entwicklungsangebot v<strong>er</strong>knüpft ist die Üb<strong>er</strong>prüfung<br />

nach Auswirkungen und ggf. schädlichen Auswirkungen auch auf benachbarte<br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche.<br />

Die Abgrenzung von Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen hat sich jedoch nicht<br />

ausschließlich an den Einzelhandelsnutzungen zu orienti<strong>er</strong>en. Insbesond<strong>er</strong>e bei<br />

Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen in d<strong>er</strong> Funktion des Haupt- od<strong>er</strong> Nebenzentrums<br />

kommt es auf eine Funktionsvielfalt an. Die Standorte von Kundenorienti<strong>er</strong>ten<br />

Dienstleistungen, Schulen und weit<strong>er</strong>en Bildungseinrichtungen, Kirchen<br />

und kirchlichen Einrichtungen, Dienststellen d<strong>er</strong> öffentlichen V<strong>er</strong>waltung sowie<br />

Seniorenwohnheime sollten bei d<strong>er</strong> Abgrenzung b<strong>er</strong>ücksichtigt w<strong>er</strong>den. In d<strong>er</strong><br />

aktuellen Rechtsprechung zeichnet sich ein Trend ab, dass ‚multifunktional<br />

abgegrenzte‘ und ‚dezidi<strong>er</strong>t‘ in ihr<strong>er</strong> Abgrenzung begründete Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

nachhaltig rechtlichen Üb<strong>er</strong>prüfungen standhalten.<br />

31 Zum Begriff ‚Zentral‘ wird in den Urteilsbegründungen d<strong>er</strong> BV<strong>er</strong>wG-Urteile vom<br />

17.12.2009 – 4 C 1.08 und 4 C 2.08 Stellung genommen. Er ist funktional und nicht<br />

geographisch aufzufassen. Es muss ein relevant<strong>er</strong> Besatz an V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

vorliegen.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 75


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

8.2 Auswirkungen auf zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

Vorhaben nach § 11 Abs. 3 BauNVO (insbesond<strong>er</strong>e also Fachmärkte, Fachmarktzentren<br />

und Einkaufszentren) müssen baurechtlich in Sond<strong>er</strong>- od<strong>er</strong><br />

K<strong>er</strong>ngebieten angesiedelt w<strong>er</strong>den. Damit wird unt<strong>er</strong>stellt, dass sie ‚Auswirkungen‘<br />

auf die Funktionsfähigkeit zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche haben. Die<br />

Auswirkungen eines Projektvorhabens auf die Funktionsfähigkeit von zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen ist sorgfältig und umfassend abzuwägen<br />

(§ 2 Abs. 2 BauGB). Jedoch darf die kommunale Planungshoheit durch die Abwägung<br />

nicht unzumutbar od<strong>er</strong> rücksichtlos beeinträchtigt w<strong>er</strong>den.<br />

Als Auswirkungen zu begreifen sind gemäß des § 11 Abs. 3 Auswirkungen, die<br />

sich auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich<br />

auswirken. „Auswirkungen […] sind insbesond<strong>er</strong>e schädliche Umwelteinwirkungen<br />

im Sinne des § 3 Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen<br />

auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den V<strong>er</strong>kehr, auf die V<strong>er</strong>sorgung<br />

d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung im Einzugsb<strong>er</strong>eich […] auf die Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> od<strong>er</strong> in and<strong>er</strong>en <strong>Gemeinde</strong>n, auf das Orts- und<br />

Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt“.<br />

Die Rechtsprechung ging bei d<strong>er</strong> Frage, was unt<strong>er</strong> negativen Auswirkungen im<br />

Sinne des § 11, Abs. 3 BauNVO zu v<strong>er</strong>stehen ist, davon aus, dass in Bezug auf<br />

die Funktionsfähigkeit von Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen bei ein<strong>er</strong> warengruppenspezifischen<br />

relativen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung im Einzelhandel von 10 %<br />

‚Auswirkungen‘ anzunehmen sind. Dabei ist nicht Gegenstand d<strong>er</strong> Bew<strong>er</strong>tung,<br />

ob ein konkret<strong>er</strong> Wettbew<strong>er</strong>b<strong>er</strong> betroffen ist, sond<strong>er</strong>n ob die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

eines Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs in sein<strong>er</strong> Angebotsqualität und<br />

Multifunktionalität deutlich beeinträchtigt wird. Die Bew<strong>er</strong>tungsmaßstäbe<br />

orienti<strong>er</strong>en sich somit grundsätzlich an städtebaulichen Strukturen und in keinem<br />

Fall an wettbew<strong>er</strong>blichen Üb<strong>er</strong>legungen. Die 10 %-Schwelle wurde als<br />

eine vage ‚V<strong>er</strong>mutungsgrenze‘ formuli<strong>er</strong>t. Sie ist nicht als eine fest stehende<br />

Grenze zu bew<strong>er</strong>ten. Auch in Zukunft w<strong>er</strong>den sich diesbezüglich die die V<strong>er</strong>waltungs-<br />

und Ob<strong>er</strong>v<strong>er</strong>waltungsg<strong>er</strong>ichte hi<strong>er</strong> enthalten.<br />

Mit dem Prüftatbestand zum § 34 Abs. 3 BauGB ist d<strong>er</strong> Begriff d<strong>er</strong> ‚schädlichen<br />

Auswirkungen‘ auf die Erhaltung und Entwicklung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

formuli<strong>er</strong>t worden.<br />

In d<strong>er</strong> höchstricht<strong>er</strong>lichen Rechtsprechung zeichnet sich ab, dass die Schwelle<br />

zu ‚schädlichen Auswirkungen‘ bei deutlich üb<strong>er</strong> 10 % liegt. Einzelne Urteile<br />

gehen <strong>er</strong>st bei 20 % Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung von ‚schädlichen Auswirkungen‘ aus.<br />

In d<strong>er</strong> Erstkommenti<strong>er</strong>ung zum BauGB 2004 heben BERKEMANN und HALAMA<br />

h<strong>er</strong>vor, dass bei d<strong>er</strong> Feststellung schädlich<strong>er</strong> Auswirkungen auf die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

von Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichen hinsichtlich von Projektentwicklungen<br />

im unbeplanten Innenb<strong>er</strong>eich hohe Hürden zu b<strong>er</strong>ücksichtigen<br />

sind, die and<strong>er</strong>s zu bew<strong>er</strong>ten sind als die Beurteilung von Auswirkungen nach<br />

§ 11, Abs. 3 BauNVO bei d<strong>er</strong> Etabli<strong>er</strong>ung von Einzelhandel in vorhandenen<br />

od<strong>er</strong> neu zu etabli<strong>er</strong>enden Sond<strong>er</strong>- bzw. K<strong>er</strong>ngebieten. ‚Schädliche Auswirkungen’<br />

für Vorhaben gemäß § 34, Abs. 3 BauGB im unbeplanten Innenb<strong>er</strong>eich<br />

dürften dann vorliegen, wenn ein potenzielles Ansiedlungsvorhaben auß<strong>er</strong>halb<br />

eines Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs zu deutlichen negativen immobilienwirtschaftlichen<br />

Effekten in einem Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich führt (z. B. Le<strong>er</strong>ziehen<br />

ganz<strong>er</strong> Immobilien durch sich<strong>er</strong> zu prognostizi<strong>er</strong>ende Betriebsaufgaben).<br />

Die Rechtsprechung v<strong>er</strong>langt hi<strong>er</strong> eine exakte gutacht<strong>er</strong>liche Beweisführung<br />

mit Dokumentation d<strong>er</strong> örtlichen Standortv<strong>er</strong>hältnisse 32 .<br />

Dies bedeutet, dass § 34, Abs. 3 BauGB ein v<strong>er</strong>hältnismäßig ‚stumpfes Schw<strong>er</strong>t‘<br />

ist. V<strong>er</strong>kaufsflächen<strong>er</strong>weit<strong>er</strong>ungen von Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>n od<strong>er</strong> selbst<br />

die zusätzliche Ansiedlung von Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>n w<strong>er</strong>den nur in den<br />

32 Einen möglichen V<strong>er</strong>fahrensweg weist hi<strong>er</strong> das OVG-Urteil vom 22.11.2010 mit<br />

Aktenzeichen 7 D 1/09.NE. Im vorliegenden Fall wird die plausible Abgrenzung des<br />

Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich mittels Passantenfrequenzrelationen dokumenti<strong>er</strong>t<br />

und ein potentiell eintretend<strong>er</strong> immobilienwirtschaftlich<strong>er</strong> Schaden aufgrund d<strong>er</strong><br />

eintretenden Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen aufgezeigt.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 76


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

seltensten Fällen ‚schädliche Auswirkungen‘ auf benachbarte ‚Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche‘<br />

im Sinne des § 34 Abs. 3 BauGB v<strong>er</strong>ursachen.<br />

Aus gutacht<strong>er</strong>lich<strong>er</strong> Sicht ist es durchaus legitim, streng<strong>er</strong>e Beurteilungen zu<br />

diskuti<strong>er</strong>en. In d<strong>er</strong> relevanten Fachlit<strong>er</strong>atur w<strong>er</strong>den z. T. b<strong>er</strong>eits ab ein<strong>er</strong> relativen<br />

Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ung von 7 % Auswirkungen auf die Angebotsqualität von<br />

V<strong>er</strong>sorgungsstandorten od<strong>er</strong> Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche gesehen. Für<br />

Nordrhein-Westfalen sind aus d<strong>er</strong> Rechtsprechung ‚abwägungsrelevante Auswirkungen’<br />

in einem Korridor zwischen 7 % und 11 % abgeleitet worden. 33<br />

Abwägungsrelevante Auswirkungen defini<strong>er</strong>en jedoch nicht automatisch<br />

‚schädliche’ Auswirkungen. ‚Abwägungsrelevante Auswirkungen‘ <strong>er</strong>ford<strong>er</strong>n<br />

jedoch eine Würdigung im Abwägungsv<strong>er</strong>fahren d<strong>er</strong> kommunalen Bauleitplanung.<br />

Grundsätzlich hat die Abwägung, ab wann schädliche Auswirkungen eintreten<br />

können, anhand d<strong>er</strong> örtlichen Standortrahmenbedingungen zu <strong>er</strong>folgen. Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte<br />

stellen hinsichtlich schädlich<strong>er</strong> Auswirkungen nur einen<br />

Anfangsv<strong>er</strong>dacht dar. Gesunde Einzelhandelsstrukturen sind z. B. bezüglich<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>träglichkeit and<strong>er</strong>s zu bew<strong>er</strong>ten als Zentren, die b<strong>er</strong>eits durch ‚Trading-Down-Effekte’<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Auch <strong>er</strong>hebliche V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen von V<strong>er</strong>kehrsströmen od<strong>er</strong> ein un<strong>er</strong>wünschtes<br />

V<strong>er</strong>kehrsaufkommen können ‚schädliche Auswirkungen‘ auf Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

sein. 34<br />

Mit dem Kabinettsbeschluss d<strong>er</strong> Landesregi<strong>er</strong>ung Nordrhein-Westfalen zum<br />

Sachlichen Teilplan ‚Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel‘ zum LEP NRW ist als Beeinträchtigungsgebot<br />

das Ziel 3 eingeführt worden:<br />

33<br />

Vgl. B<strong>er</strong>kemann, Halama: Erstkommenti<strong>er</strong>ung zum BauGB 2004, S. 363; OVG Münst<strong>er</strong>:<br />

Urteil zum „Preußen-Park“ von 07.12.2000.<br />

34<br />

Vgl. B<strong>er</strong>kemann, Halama: Erstkommenti<strong>er</strong>ung zum BauGB 2004, S. 363.<br />

„Durch die Darstellung und Festsetzung von K<strong>er</strong>ngebieten und Sond<strong>er</strong>gebieten<br />

für Vorhaben im Sinne des § 11 Abs. 3 Baunutzungsv<strong>er</strong>ordnung (BauNVO)<br />

mit zentrenrelevantem K<strong>er</strong>nsortiment dürfen zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

von <strong>Gemeinde</strong>n nicht wesentlich beeinträchtigt w<strong>er</strong>den.“<br />

In den Erläut<strong>er</strong>ungen zum Ziel 3 35 heißt es, eine „wesentliche Beeinträchtigung<br />

zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche liegt vor, wenn durch die Festsetzung von K<strong>er</strong>n-<br />

und Sond<strong>er</strong>gebieten für Vorhaben i.S. des § 11 Abs. 3 BauNVO eine Funktionsstörung<br />

zu <strong>er</strong>warten ist. Eine Funktionsstörung ist dann zu <strong>er</strong>warten, wenn die<br />

zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche so gestört w<strong>er</strong>den, dass sie ihren V<strong>er</strong>sorgungsauftrag<br />

gen<strong>er</strong>ell od<strong>er</strong> hinsichtlich einzeln<strong>er</strong> Branchen nicht mehr <strong>er</strong>füllen können.<br />

Als V<strong>er</strong>mutungsregel für ‚wesentliche Beeinträchtigungen‘ wird <strong>er</strong>gänzend<br />

ausgeführt, dass d<strong>er</strong> zu <strong>er</strong>wartende Umsatz d<strong>er</strong> geplanten Einzelhandelsvorhaben<br />

in allen od<strong>er</strong> in einzelnen vorgesehenen Sortimentsgruppen die Kaufkraft<br />

d<strong>er</strong> Einwohn<strong>er</strong> in dem zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich zugeordneten <strong>Gemeinde</strong>b<strong>er</strong>eich<br />

üb<strong>er</strong>steigt. Bei Üb<strong>er</strong>steigen dies<strong>er</strong> Regelv<strong>er</strong>mutungsgrenze sind<br />

die planenden <strong>Gemeinde</strong>n in d<strong>er</strong> Beweispflicht.<br />

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass eine ‚wesentliche Beeinträchtigung<br />

zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich‘ in seinen Auswirkungen wahrscheinlich eine<br />

‚höh<strong>er</strong>e Messlatte‘ darstellt als ‚einfache# Auswirkungen. Dies bedeutet, dass<br />

Funktionsstörungen umfassend belegt w<strong>er</strong>den müssen. Dies gilt insbesond<strong>er</strong>e<br />

für Fälle,<br />

� in denen die warengruppenspezifischen Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekte eines<br />

Projektvorhabens im abwägungsrelevanten Korridor um die 10 %-<br />

Schwelle liegen,<br />

35 Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen – Landesplanungsbehörde: Landesentwick-<br />

lungsplan Nordrhein-Westfalen<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 77


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

� d<strong>er</strong> Umsatz des Projektvorhabens unt<strong>er</strong> dem Nachfragevolumen des dem<br />

zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich zuzuordnenden Nachfragevolumens liegt.<br />

Die Praxis und zukünftige Rechtsprechung wird zeigen, welche Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen<br />

‚wesentliche Beeinträchtigungen darstellen und welche städtebaulichen<br />

Folgewirkungen als Funktionsstörung zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche<br />

aufgefasst w<strong>er</strong>den können.<br />

8.3 Zur Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs<br />

‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ als Hauptzentrum<br />

In d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> ist nur ein Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich in d<strong>er</strong><br />

Funktion des Hauptzentrums abzugrenzen. Es handelt sich um den Haupteinkaufsb<strong>er</strong>eich<br />

im K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>. Einschließlich zu b<strong>er</strong>ücksichtigend<strong>er</strong> Potenzialflächen<br />

an d<strong>er</strong> Rückseite des <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Rathauses <strong>er</strong>streckt sich d<strong>er</strong><br />

Zentrale V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ vom Rathaus entlang d<strong>er</strong> Hauptstraße<br />

und d<strong>er</strong> Otto-Kaufmann-Straße bis zur Marktstraße und Schulstraße.<br />

Zwischen Hauptstraße und Otto-Kaufmann-Straße sind alle Liegenschaften Teil<br />

des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs. An d<strong>er</strong> Hauptstraße gehören alle andockenden<br />

Liegenschaften zwischen d<strong>er</strong> evangelischen Kirche und dem Park Hotel<br />

<strong>Nümbrecht</strong> zum Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich. D<strong>er</strong> so abgegrenzte Zentrale<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich umschreibt die Ortsk<strong>er</strong>nlage mit<br />

� div<strong>er</strong>sifizi<strong>er</strong>tem Besatz an Einzelhandel, Gastronomie, kundenorienti<strong>er</strong>ten<br />

Dienstleistungen, andockenden Tagungs- und Beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gungsb<strong>er</strong>eich (‚Park<br />

Hotel‘) und maßgeblich relevanten öffentlichen Einrichtungen,<br />

� höchsten Passantenfrequenzen entlang d<strong>er</strong> Hauptstraße sowie zwischen<br />

Stellplatzanlagen und den Geschäftsstandorten an d<strong>er</strong> Otto-Kaufmann-<br />

Straße und am Dorfplatz,<br />

� dem historischen Ortsk<strong>er</strong>n rund um den Kirchplatz mit ein<strong>er</strong> Konzentration<br />

von Traditionsbetrieben d<strong>er</strong> Gastronomie. Alle hi<strong>er</strong> einbezogenen Grundstücke<br />

haben unmittelbaren Sichtkontakt und Anbindung zu dies<strong>er</strong> Ortsk<strong>er</strong>nlage.<br />

In nördlich<strong>er</strong> Richtung bildet d<strong>er</strong> Straßenzug ‚Im Wiesengrund‘ die Grenze des<br />

Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs. Dies<strong>er</strong> Straßenzug trennt die nördlichen<br />

Wohnsiedlungsb<strong>er</strong>eiche vom Standortareal des Rathauses, das mit seinen<br />

rückwärtigen Parki<strong>er</strong>ungseinrichtungen im Scharni<strong>er</strong> zu Hauptstraße und Otto-<br />

Kaufmann-Straße liegt. Dementsprechend <strong>er</strong>schließt sich auch das zu beurteilende<br />

Entwicklungsareal zur Realisi<strong>er</strong>ung ein<strong>er</strong> multifunktionalen Geschäftsimmobilie<br />

als ‚faktisch<strong>er</strong>‘ Standortb<strong>er</strong>eich des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs.<br />

D<strong>er</strong> Tatbestand d<strong>er</strong> Einbeziehung in den Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich<br />

defini<strong>er</strong>t das Projektareal als integri<strong>er</strong>te Standortlage.<br />

Die Tankstelle nördlich des Straßenzuges ‚Im Wiesengrund‘ liegt deutlich separi<strong>er</strong>t<br />

von d<strong>er</strong> Ortsk<strong>er</strong>nlage und ist dementsprechend nicht Bestandteil des<br />

Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs. Sie üb<strong>er</strong>nimmt auch keine maßgeblich relevante<br />

V<strong>er</strong>sorgungsfunktion.<br />

D<strong>er</strong> Spreitg<strong>er</strong> Weg v<strong>er</strong>bindet üb<strong>er</strong> den Abzweig Lindchenweg den Ortsk<strong>er</strong>n mit<br />

dem Kurpark. Diese Standortareale sind Randlagen mit nur <strong>er</strong>gänzenden Angeboten<br />

im Segment Dienstleistung und Gastronomie. Einzelhandelsnutzungen<br />

haben sich hi<strong>er</strong> zurück gezogen. D<strong>er</strong> Standortb<strong>er</strong>eich ist städtebaulich und in<br />

den Lagebeziehungen in <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Linie als ein Konkurrenzstandort zur Ortsk<strong>er</strong>nlage<br />

zu begreifen. Die CIMA GmbH empfiehlt im Rahmen des vorliegenden<br />

Einzelhandelskonzeptes nachdrücklich, hi<strong>er</strong> keine weit<strong>er</strong>e ‚Streuentwicklung‘<br />

von Einzelhandel und <strong>er</strong>gänzenden Dienstleistungsnutzungen zu zulassen. Dies<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 78


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

würde sich kontraproduktiv auf eine kompakte Ortsk<strong>er</strong>nentwicklung auswirken.<br />

Dementsprechend sind die dem Spreitg<strong>er</strong> Weg und Lindchenweg zuzuordnenden<br />

Liegenschaften nicht dem Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich zuzuordnen.<br />

Die nordwestliche Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs entlang d<strong>er</strong><br />

Otto-Kaufmann-Straße stellt eine offensichtliche naturräumliche Abgrenzung<br />

dar und ist somit kaum anfechtbar. Alle Liegenschaften nördlich d<strong>er</strong> Otto-<br />

Kaufmann-Straße gehören zum Freiraum (hi<strong>er</strong> Friedhofsnutzung) in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> und liegen an ein<strong>er</strong> Geländekante.<br />

Die südliche Abgrenzung folgt d<strong>er</strong> Abgrenzung d<strong>er</strong> an den Kirchplatz und an die<br />

Hauptstraße unmittelbar andockenden Liegenschaften. Jenseits davon sind<br />

maßgeblich Wohnnutzungen prägend. Auf Höhe d<strong>er</strong> ehemaligen Post weicht<br />

die Abgrenzung des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs von d<strong>er</strong> unmittelbaren<br />

Abgrenzung an d<strong>er</strong> Hauptstraße anliegend<strong>er</strong> Grundstücke ab, um das Kur- und<br />

Tagungshotel ‚Park Hotel‘ mit einzubinden. Es stellt eine maßgebliche Freizeit-<br />

und Tourismusinfrastruktur d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> dar. Die Erschließung<br />

des Hotelkomplexes ist fußläufig von d<strong>er</strong> Hauptstraße h<strong>er</strong> gegeben.<br />

Die nachfolgenden Abb. 59 und 60 dokumenti<strong>er</strong>en die Abgrenzung des Zentralen<br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ mit unt<strong>er</strong>schiedlichen Karti<strong>er</strong>ungen.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 79


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 59: Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> - Karti<strong>er</strong>ung Einzelhandel und komplementäre Nutzungen<br />

Karti<strong>er</strong>ung Einzelhandel und komplementäre Nutzung<br />

Nahrungs- und Genussmittel<br />

Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflege<br />

Übrig<strong>er</strong> p<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf<br />

(Blumen, Zeitschriften)<br />

Bekleidung, Wäsche<br />

Schuhe , Led<strong>er</strong>waren<br />

Optik, Uhren, Schmuck<br />

Büch<strong>er</strong> , Schreibwaren<br />

Elektroartikel, Unt<strong>er</strong>haltungs-<br />

Elektronik, Foto, PC<br />

Spiel, Sport, Hobby<br />

Geschenke, Glas, Porzellan,<br />

Hausrat<br />

Einrichtungsbedarf<br />

Baumarktspezifische Sortimente<br />

Betriebe < 800 m² VKF<br />

Betriebe ≥ 800 m² VKF<br />

Le<strong>er</strong>stand<br />

Komplementäre Nutzung<br />

Abgrenzung „Zentral<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich“<br />

Karti<strong>er</strong>ung <strong>er</strong>hebt nicht den Anspruch d<strong>er</strong><br />

Vollständigkeit<br />

© CIMA GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 80


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 60: Zentral<strong>er</strong> V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> - Karti<strong>er</strong>ung Komplementäre Nutzungen<br />

Karti<strong>er</strong>ung Komplementäre Nutzung<br />

Kundenorienti<strong>er</strong>te<br />

Dienstleistungen<br />

Post und Banken<br />

V<strong>er</strong>waltung<br />

Bildung, Gesundheit<br />

und Soziales<br />

Gastronomie und<br />

Beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gung<br />

Kultur und Freizeit<br />

Kirchen etc.<br />

Abgrenzung „Zentral<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich“<br />

Karti<strong>er</strong>ung <strong>er</strong>hebt nicht den<br />

Anspruch d<strong>er</strong> Vollständigkeit<br />

© CIMA GmbH 2011<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 81


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

9 NÜMBRECHTER LISTE<br />

9.1 Vorbem<strong>er</strong>kung<br />

Ein pauschal<strong>er</strong> Hinweis auf die Auflistung d<strong>er</strong> nahv<strong>er</strong>sorgungs- und zentrenrelevanten<br />

Sortimente in Anlage 1 des NRW Einzelhandels<strong>er</strong>lasses vom Mai 1996<br />

od<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong> Rückgriff auf and<strong>er</strong>e Listen (z.B. sogenannte ‚Köln<strong>er</strong> Liste’) im<br />

Rahmen d<strong>er</strong> baurechtlichen Steu<strong>er</strong>ung reicht nicht aus und ist rechtsfehl<strong>er</strong>haft.<br />

36<br />

Das OVG Münst<strong>er</strong> hat mit seinen Urteilen vom 09.10.2003 und 22.04.2004<br />

deutlich gemacht, dass baurechtliche Festsetzungen in Bezug auf Sortimentsfestsetzungen<br />

‚nicht unbestimmt‘ bleiben dürfen und baurechtliche Festsetzungen<br />

sich auf aus d<strong>er</strong> Örtlichkeit abgeleitete Sortimentslisten beziehen müssen.<br />

Gleich<strong>er</strong>maßen sind Ausschlüsse von Einzelhandelsnutzungen in Teilen<br />

des Stadtgebietes nur fundi<strong>er</strong>t zu begründen, wenn sie auf nachvollziehbare<br />

Kommunale Einzelhandelskonzepte bzw. städtebaulichen Entwicklungskonzepten<br />

b<strong>er</strong>uhen. 37<br />

36 Dies gilt auch für eine bloße Üb<strong>er</strong>nahme d<strong>er</strong> Anlage 1 des § 24a LEPro NRW.<br />

37 OVG Münst<strong>er</strong> vom 09.10.2003 AZ 10a D 76/01.NE. Nichtigkeit eines Bebauungsplanes<br />

aufgrund nicht konkret<strong>er</strong> Sortimentsfestsetzungen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> Rhede;<br />

OVG Münst<strong>er</strong> vom 22.04.2004 AZ: 7a D 142/02.NE: Bestätigung d<strong>er</strong> baurechtlichen<br />

Festsetzungen in d<strong>er</strong> Stadt Sund<strong>er</strong>n auf Basis eines nachvollziehbaren Einzelhandelskonzeptes.<br />

Die nachfolgend ausgeführte Sortimentsliste defini<strong>er</strong>t die nahv<strong>er</strong>sorgungs-,<br />

zentrenrelevanten und nicht zentrenrelevanten Sortimente für die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong>. Sie ist aus den örtlichen Standortstrukturen abgeleitet und somit<br />

eine maßgebliche Entscheidungsgrundlage zur örtlichen Einzelhandelssteu<strong>er</strong>ung.<br />

Sie <strong>er</strong>füllt damit die Bedingungen d<strong>er</strong> aktuellen Rechtsprechung d<strong>er</strong><br />

Ob<strong>er</strong>v<strong>er</strong>waltungsg<strong>er</strong>ichte.<br />

9.2 Ableitung d<strong>er</strong> ‚<strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Liste’<br />

Mit Blick auf die Einzelhandelsstrukturen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> sind<br />

folgende Sortimente als nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevant zu bezeichnen:<br />

� Lebensmittel (WZ 47.11, WZ 47.2)<br />

� Getränke (WZ 47.11, WZ 47.25)<br />

� Reformwaren (WZ 47.2; WZ 47.29)<br />

� Tabakwaren (WZ 47.11, WZ 47.26)<br />

� Drog<strong>er</strong>ieartikel (WZ 47.75)<br />

� Parfüm<strong>er</strong>ieartikel bzw. kosmetische Erzeugnisse (entsprechend aus<br />

WZ 47.75)<br />

� Hygieneartikel einschließlich <strong>haushalts</strong>üblich<strong>er</strong> Putz- und Reinigungsmittel<br />

(WZ 47.75 und WZ 47.74)<br />

� Apotheken (WZ 47.73)<br />

� Schnittblumen (entsprechendes Teilsegment aus WZ 47.76.1)<br />

� Zeitschriften, Zeitungen (WZ 47.62.1)<br />

� Ti<strong>er</strong>futt<strong>er</strong> (inn<strong>er</strong>halb von WZ 47.11 und WZ 47.2)<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 82


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Die hi<strong>er</strong> abgegrenzten nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevanten Sortimente sind den zentrenrelevanten<br />

Sortimenten zu zuordnen.<br />

Als ‚Zentrenrelevante Leitsortimente‘ sind nach dem Entwurf des Sachlichen<br />

Teilplans ‚Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel‘ zum LEP (Kabinettsbeschluss vom<br />

17.04.2012) einzuordnen:<br />

� Papi<strong>er</strong> / Bürobedarf / Schreibwaren<br />

� Büch<strong>er</strong><br />

� Bekleidung, Wäsche<br />

� Schuhe, Led<strong>er</strong>waren<br />

� Medizinische, orthopädische, pharmazeutische Artikel,<br />

� Haushaltswaren, Glas / Porzellan / K<strong>er</strong>amik,<br />

� Spielwaren,<br />

� Sportbekleidung, Sportschuhe, Sportartikel,<br />

� Elektrog<strong>er</strong>äte, Medien (=Unt<strong>er</strong>haltungs- und Kommunikationselektronik,<br />

Comput<strong>er</strong>, Foto),<br />

� Uhren / Schmuck<br />

und<br />

� Nahrungs- und Genussmittel (gleichzeitig nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevant)<br />

� Gesundheits- und Körp<strong>er</strong>pflegeartikel (gleichzeitig nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevant)<br />

In allen hi<strong>er</strong> ausgewiesenen Sortimenten liegt in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

entwed<strong>er</strong> ein signifikantes, teilweise auch vielfältiges Angebotsniveau durch<br />

ortsansässigen Facheinzelhandel und Filialisten vor od<strong>er</strong> dieses Sortiment wird<br />

als strategisch bedeutsam für die weit<strong>er</strong>e Entwicklung d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> Nüm-<br />

brecht gehalten. Als Liste zentrenrelevant<strong>er</strong> Sortimente wird dementsprechend<br />

für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> abschließend defini<strong>er</strong>t:<br />

� Büch<strong>er</strong>, Antiquariatssortimente (WZ 47.61, WZ 47.79.2)<br />

� Schreib-, Papi<strong>er</strong>waren, Schul- und Büroartikel (entsprechend aus WZ<br />

47.62.2)<br />

� Bekleidung, Wäsche (WZ 47.71)<br />

� Schuhe und Led<strong>er</strong>waren (WZ 47.72)<br />

� Datenv<strong>er</strong>arbeitungsg<strong>er</strong>äte, p<strong>er</strong>iph<strong>er</strong>e G<strong>er</strong>äte und Software (WZ 47.41)<br />

� Telekommunikationsg<strong>er</strong>äte (WZ 47.42)<br />

� G<strong>er</strong>äte d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>haltungselektronik (WZ 47.43)<br />

� Elektronische Haushaltskleing<strong>er</strong>äte (entsprechend Teilsegment aus WZ<br />

47.54)<br />

� Bespielte Ton- und Bildträg<strong>er</strong> (WZ 47.63)<br />

� Foto- und optische Erzeugnisse (ohne Augenoptik<strong>er</strong>) (WZ 47.78.2)<br />

� Augenoptik<strong>er</strong> (WZ 47.78.1)<br />

� K<strong>er</strong>amische Erzeugnisse und Glaswaren, Geschenkartikel (WZ 47.59.2)<br />

� Haus- und Heimtextilien, Bettwaren (WZ 47.51 und Teilsegmente aus WZ<br />

47.53 (Vorhänge))<br />

� Haushaltsgegenstände a. n. g. (WZ 47.59.9)<br />

� Bestecke, Schneidwaren (entsprechend aus WZ 47.59.9)<br />

� Uhren und Schmuck (WZ 47.77)<br />

� Spielwaren (WZ 47.65)<br />

� Sportartikel (entsprechendes Segment aus WZ 47.62.2)<br />

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Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

� Bastelbedarf (entsprechend aus WZ 47.62.2)<br />

� Medizinische und orthopädische Artikel (Sanitätshausartikel) (WZ 47.74)<br />

� Antiquitäten (entsprechend aus WZ 47.79)<br />

Unt<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ücksichtigung d<strong>er</strong> analysi<strong>er</strong>ten Angebotsstrukturen in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong> und ihr<strong>er</strong> Standort- bzw. Entwicklungspotenziale sind folgende<br />

Sortimente als nicht zentrenrelevant einzuordnen:<br />

� Möbel (ohne Antiquitäten)<br />

� Tapeten<br />

� Bodenbeläge, Teppiche<br />

� Farben, Lacke<br />

� Baustoffe, Baumarktartikel<br />

� W<strong>er</strong>kzeuge, Eisenwaren<br />

� Sanitärwaren<br />

� Autozubehör, Reifen<br />

� Büromöbel<br />

� Gartenartikel, großformatige Pflanzen, Blumen, Säm<strong>er</strong>eien<br />

� Campingartikel<br />

� Sportgroßg<strong>er</strong>äte (z.B. Hometrain<strong>er</strong>, Krafttrainingsg<strong>er</strong>äte, Boote, etc.)<br />

� Sp<strong>er</strong>rige Artikel im Segment Babybedarf (Kind<strong>er</strong>wägen, Bobbycars, etc.;<br />

Baby- und Kind<strong>er</strong>betten, Wickelkommoden)<br />

� Zoobedarf (gew<strong>er</strong>bliche Orienti<strong>er</strong>ung: Großgebinde, Spezialbedarfe für<br />

Zücht<strong>er</strong>)<br />

� Elektrogroßg<strong>er</strong>äte (Kühlschränke, H<strong>er</strong>de, Waschmaschinen)<br />

Die Liste d<strong>er</strong> nicht zentrenrelevanten Sortimente für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

ist nicht abschließend.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 84


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

10 ABSCHLIESSENDE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN<br />

ZUM EINZELHANDELSKONZEPT DER GEMEINDE<br />

NÜMBRECHT<br />

Die Handlungsempfehlungen zum Einzelhandelskonzept d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

orienti<strong>er</strong>en sich an folgenden Grundsätzen:<br />

Grundsatz 1:<br />

Großflächig<strong>er</strong> Einzelhandel mit nahv<strong>er</strong>sorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten<br />

gemäß d<strong>er</strong> <strong>Nümbrecht</strong><strong>er</strong> Liste dürfen nur im Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich<br />

‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ angesiedelt w<strong>er</strong>den. Die Ausweisung ggf. <strong>er</strong>ford<strong>er</strong>lich<strong>er</strong><br />

Sond<strong>er</strong>gebiete kann inn<strong>er</strong>halb des abgegrenzten Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs<br />

<strong>er</strong>folgen.<br />

Grundsatz 2:<br />

Facheinzelhandel mit zentrenrelevantem K<strong>er</strong>nsortiment auch unt<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong><br />

Großflächigkeit sollte sich vorrangig inn<strong>er</strong>halb des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs<br />

<strong>Nümbrecht</strong> ansiedeln. Hi<strong>er</strong> liegen die besten Gestaltungspotenziale<br />

aufgrund d<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits dort realisi<strong>er</strong>ten Kundenfrequenzen vor. D<strong>er</strong> Facheinzelhandel<br />

im Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> üb<strong>er</strong>nimmt V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

für das gesamte <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Bis auf wenige Ausnahmen konzentri<strong>er</strong>t<br />

sich d<strong>er</strong> Facheinzelhandel mit zentrenrelevantem K<strong>er</strong>nsortiment b<strong>er</strong>eits<br />

heute auf die Ortsk<strong>er</strong>nlagen des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs <strong>Nümbrecht</strong>.<br />

Grundsatz 3:<br />

Auß<strong>er</strong>halb des abgegrenzten Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ sollte<br />

im Siedlungsb<strong>er</strong>eich <strong>Nümbrecht</strong> / Homburg-Bröl auf die Ansiedlung von<br />

Einzelhandel v<strong>er</strong>zichtet w<strong>er</strong>den. Die Entwicklung von Wettbew<strong>er</strong>bsstandorten<br />

zur Ortsmitte <strong>Nümbrecht</strong> ist kontraproduktiv. Es wird empfohlen sich anbahnende<br />

Standortentwicklungen aktiv planungsrechtlich zu begleiten. Empfohlen<br />

wird dann fallbezogen die Schaffung von Planungsrecht üb<strong>er</strong> Erlass ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungssp<strong>er</strong>re<br />

und Umsetzung eines Bebauungsplanes nach § 9, Absatz 2a<br />

mit dem Ausschluss von Einzelhandel zur Absich<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Entwicklungsfähigkeit<br />

des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘.<br />

Grundsatz 4:<br />

Die Ansiedlung von nahv<strong>er</strong>sorgungsrelevanten Sortimenten in Ortsteilen auß<strong>er</strong>halb<br />

des K<strong>er</strong>nortes <strong>Nümbrecht</strong> ist möglich, sof<strong>er</strong>n das Angebot nicht grundsätzlich<br />

die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion des Ortsteiles und ihm zuzuordnend<strong>er</strong> Weil<strong>er</strong><br />

und dörflich<strong>er</strong> Siedlungsk<strong>er</strong>ne üb<strong>er</strong>schreitet. Dies ist d<strong>er</strong> Fall, wenn ein potentiell<strong>er</strong><br />

sich zusätzlich etabli<strong>er</strong>end<strong>er</strong> ‚Nahv<strong>er</strong>sorg<strong>er</strong>‘ nicht 25 % des Nachfragevolumens<br />

im zuzuordnenden Einzugsb<strong>er</strong>eich üb<strong>er</strong>schreitet. In d<strong>er</strong> Regel zulässig<br />

sein sollten Kioske und Betriebe des Lebensmittelladenhandw<strong>er</strong>ks (Bäck<strong>er</strong>eien,<br />

Metzg<strong>er</strong>eien). Für die Warengruppe ‚Lebensmittel, Reformwaren‘ können die<br />

in Abb. 61 auf S.85 dokumenti<strong>er</strong>ten V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenzen für die Ortsteile<br />

Bi<strong>er</strong>enbachtal, Gad<strong>er</strong>oth, Wint<strong>er</strong>born, B<strong>er</strong>kenroth, Marienb<strong>er</strong>ghausen<br />

od<strong>er</strong> Elsenroth abgeleitet w<strong>er</strong>den: 38<br />

38 Das zu zuordnende Nachfragevolumen <strong>er</strong>rechnet sich aus d<strong>er</strong> Multiplikation des<br />

V<strong>er</strong>brauchsausgabensatzes für ‚Lebensmittel / Reformwaren‘ (2.041 € je Ew.), multiplizi<strong>er</strong>t<br />

mit d<strong>er</strong> einzelhandelsrelevanten Kaufkraftkennziff<strong>er</strong> für <strong>Nümbrecht</strong> (Fak-<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 85


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Die resulti<strong>er</strong>enden V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenzen liegen zwischen 180 m² und<br />

302 m². W<strong>er</strong>den diese eingehalten, gefährdet ein potenzielles <strong>er</strong>gänzendes<br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebot in den genannten Ortsteilen nicht die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion<br />

des abgegrenzten Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘.<br />

Für die dem Ortsteil <strong>Nümbrecht</strong> unmittelbar zu zuordnenden weit<strong>er</strong>en Ortsteile<br />

(siehe ebenfalls Abb. 61, S.85) wird die V<strong>er</strong>sorgungsfunktion von den Angeboten<br />

im Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eich ‚<strong>Nümbrecht</strong>‘ in d<strong>er</strong> Ortsmitte von<br />

<strong>Nümbrecht</strong> wahrgenommen.<br />

Die für eine, ggf. auch realistische, Ansiedlung <strong>er</strong>gänzend<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebote<br />

in den ländlichen, dörflichen Ortsteilen kann nur in Ortsteilen <strong>er</strong>folgen,<br />

die selbst üb<strong>er</strong> eine noch akzeptable Nachfrageplattform v<strong>er</strong>fügen. Ihre<br />

Einwohn<strong>er</strong>zahl sollte üb<strong>er</strong> 550 Einwohn<strong>er</strong> liegen. Eine mögliche Ausnahme<br />

bildet d<strong>er</strong> Ortsteil Marienb<strong>er</strong>ghausen. Er beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gt nur rd. 480 Einwohn<strong>er</strong>,<br />

liegt jedoch v<strong>er</strong>kehrsgünstig im nordwestlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er wäre als<br />

potenziell<strong>er</strong> <strong>er</strong>gänzend<strong>er</strong> Nahv<strong>er</strong>sorgungsstandort dem Ortsteil ‚Elsenroth‘<br />

vorzuziehen, d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>gleichsweise nahe am Bi<strong>er</strong>enbachtal liegt.<br />

Die dokumenti<strong>er</strong>ten V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenzen stellen keine akuten bzw.<br />

aktuellen Angebotsdefizite dar. Sie stellen lediglich belastbare V<strong>er</strong>träglichkeitsschwellen<br />

dar, sollten sich Einzelhandelsunt<strong>er</strong>nehmen, Investoren und<br />

Projektentwickl<strong>er</strong> für einen Standort konkret int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>en.<br />

tor 0,997) und d<strong>er</strong> dem Projektvorhaben zu zuordnenden Einwohn<strong>er</strong>zahl im Einzugsb<strong>er</strong>eich.<br />

Das so <strong>er</strong>mittelte Nachfragevolumen dividi<strong>er</strong>t durch die durchschnittliche<br />

Flächenproduktivität im Lebensmitteleinzelhandel von rd. 4.300 je m² V<strong>er</strong>kaufsfläche,<br />

multiplizi<strong>er</strong>t mit dem Kaufkraftbindungsanteil von 0,25 <strong>er</strong>gibt die auf<br />

das zu zuordnende Nachfragevolumen maximal zu realisi<strong>er</strong>ende V<strong>er</strong>kaufsfläche im<br />

in d<strong>er</strong> Regel kaufkraftstärksten Ortsteil.<br />

Die CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH empfiehlt dann planungsrechtlich<br />

aktiv zu w<strong>er</strong>den, wenn es zu konkreten Anfragen kommt. Üb<strong>er</strong> V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungssp<strong>er</strong>re<br />

und Schaffung von Planungsrecht entwed<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> § 9 Abs. 2a Bau GB<br />

od<strong>er</strong> eine entsprechende horizontale und v<strong>er</strong>tikale Glied<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Baugebiete<br />

wäre anzustreben, dass die <strong>er</strong>mittelten V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenzen nicht<br />

üb<strong>er</strong>schritten w<strong>er</strong>den.<br />

Grundsatz 5:<br />

Ortsteile mit unt<strong>er</strong> 450 Einwohn<strong>er</strong>n eignen sich nicht zur Etabli<strong>er</strong>ung von<br />

nachhaltig abzusich<strong>er</strong>nden Einzelhandelsangeboten. Ihnen fehlt eine hinreichende<br />

Mantelbevölk<strong>er</strong>ung im Einzugsb<strong>er</strong>eich. Bish<strong>er</strong> im kleinflächigen Segment<br />

in Wohn- und Dorfgebieten etabli<strong>er</strong>te Einzelhandelsbetriebe dürften<br />

atypisch<strong>er</strong> Natur sein und spezifische Kundenbindungen realisi<strong>er</strong>en. Dies gilt<br />

auch für ggf. stattfindende Neuansiedlungen im Rahmen d<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Regel eh<strong>er</strong><br />

beschränkten baurechtlichen Möglichkeiten.<br />

Grundsatz 6:<br />

Einzelhandelsnutzungen in Gew<strong>er</strong>begebieten, dies betrifft insbesond<strong>er</strong>e das<br />

Gew<strong>er</strong>begebiet in Elsenroth, sollten v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t und ausgeschlossen w<strong>er</strong>den.<br />

Entsprechende gebietstypische Regelungen sind ggf. in relevanten Bauleitplänen<br />

zu <strong>er</strong>fassen. Vor dem Hint<strong>er</strong>grund des Gew<strong>er</strong>beflächenmangels im Ob<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gischen<br />

Kreis insgesamt sollten Gew<strong>er</strong>begebietsflächen ausnahmslos gew<strong>er</strong>blichen<br />

Nutzungen vorbehalten sein. Es gilt jedoch Bestandsschutz für bish<strong>er</strong><br />

‚eingesick<strong>er</strong>te‘ Einzelhandelsbetriebe.<br />

Darüb<strong>er</strong> hinaus bleibt nochmals festzuhalten, dass kein Handlungsbedarf zur<br />

Schaffung von Planungsrecht für großflächigen Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem<br />

Sortiment besteht. Für Baufachmärkte und Möbelhäus<strong>er</strong> fehlen<br />

optimale Standortbedingungen und eine hinreichende Nachfrageplattform in<br />

d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> insgesamt.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 86


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Annexhandel von Gew<strong>er</strong>bebetrieben sollte in d<strong>er</strong> Regel ausgeschlossen w<strong>er</strong>den.<br />

G<strong>er</strong>ade Nischenkonzepte im Einzelhandel könnten zur Attraktivitätssteig<strong>er</strong>ung<br />

und Angebotsvielfalt des Zentralen V<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eichs <strong>Nümbrecht</strong><br />

beitragen. Mit Befreiungen und Ausnahmen sollte sehr restriktiv umgegangen<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 87


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Abb. 61: V<strong>er</strong>trägliche V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenzen bei Realisi<strong>er</strong>ung <strong>er</strong>gänzend<strong>er</strong><br />

Nahv<strong>er</strong>sorgungsangebote in relevanten Ortsteilen d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Ortsteil V<strong>er</strong>flechtungsb<strong>er</strong>eich<br />

Quelle: CIMA Kaufkraftstrom- und V<strong>er</strong>träglichkeitsanalysen 2011<br />

Einwohn<strong>er</strong> im<br />

V<strong>er</strong>flechtungsb<strong>er</strong>eich<br />

Nachfragevolumen<br />

im V<strong>er</strong>flechtungsb<strong>er</strong>eich<br />

(in Mio. €)<br />

zulässige, v<strong>er</strong>trägliche<br />

V<strong>er</strong>kaufsflächenob<strong>er</strong>grenze<br />

im V<strong>er</strong>sorgungsstandort<br />

im Segment<br />

'Lebensmittel / Reformwaren'<br />

Bi<strong>er</strong>enbachtal Bi<strong>er</strong>enbachtal, Stockheim, Rommelsdorf, Ob<strong>er</strong>bi<strong>er</strong>enbach 2.546 5,19 302<br />

Gad<strong>er</strong>oth<br />

Wint<strong>er</strong>born<br />

B<strong>er</strong>kenroth<br />

Marienb<strong>er</strong>ghausen<br />

od<strong>er</strong><br />

Elsenroth<br />

<strong>Nümbrecht</strong><br />

Gad<strong>er</strong>oth, Prombach, Breunfeld, Ob<strong>er</strong>breidenbach, Auf d<strong>er</strong><br />

Hardt, Heist<strong>er</strong>stock, Unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Hardt 1.877 3,82 222<br />

Wint<strong>er</strong>born, Distelkamp, Malzhagen, Bruch, Birkenbach,<br />

Nied<strong>er</strong>bröl, Drinsahl, Grötzenb<strong>er</strong>g, Büschhof, Hamm<strong>er</strong>mühle,<br />

Brünglinghausen 2.056 4,19 243<br />

B<strong>er</strong>kenroth, Langenbach, Loch, Buch, Haan, Harscheid,<br />

Benroth, Lindscheid, Lindscheid<strong>er</strong> Mühle, Nied<strong>er</strong>elben,<br />

Grunewald, Straße, Mildsiefen, Ahebruch, Röttgen, Neuroth<br />

Schönhausen, Stranzenbach, Alsbach, Nied<strong>er</strong>breitenbach,<br />

Heide, Rose, Kurtenbach, Wolfsscharre, Hardt, Riechenbach,<br />

Grünthal, Schönthal, Friedenthal 2.553 5,2 302<br />

Marienb<strong>er</strong>ghausen, Hasenb<strong>er</strong>g, Nied<strong>er</strong>staffelbach, Ob<strong>er</strong>staffelbach,<br />

Ob<strong>er</strong>bech, Üb<strong>er</strong>dorf, Löhe, Krahm, Nallingen,<br />

Nöchel, Erlinghausen, Guxmühlen, Hochstraßen, Höf<strong>er</strong>hof,<br />

Kleinhöhe, Linde, Mühlenthal, Neuenb<strong>er</strong>g, Vorholz, Windhausen,<br />

Elsenroth, G<strong>er</strong>hardssiefen 1.554 3,17 184<br />

<strong>Nümbrecht</strong>, Homburg-Bröl, Huppicht<strong>er</strong>oth, Spreitgen,<br />

Homburg-Papi<strong>er</strong>mühle, Ahlbusch, Göpringhausen, Oedinghausen,<br />

Hillenbach, Altennümbrecht, Ob<strong>er</strong>elben, G<strong>er</strong>inghausen,<br />

Hömel, Wirtenbach, Breitewiese, G<strong>er</strong>inghäus<strong>er</strong><br />

Mühle, Heddinghausen 6.933 14,12<br />

V<strong>er</strong>sorgung üb<strong>er</strong> Standorte<br />

im ZV '<strong>Nümbrecht</strong>'<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 88


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

11 ANHANG<br />

11.1 Bestimmung des Marktgebietes und des Nachfragepotenzials<br />

Das Marktgebiet wird auf Basis ein<strong>er</strong> intensiven Wettbew<strong>er</strong>bsanalyse vor Ort<br />

abgegrenzt. Ergänzend w<strong>er</strong>den auch ökonometrische Modellrechnungen nach<br />

HUFF (siehe näh<strong>er</strong>e Erläut<strong>er</strong>ung im Glossar) b<strong>er</strong>ücksichtigt. In d<strong>er</strong> Regel <strong>er</strong>folgen<br />

Anpassungen gegenüb<strong>er</strong> dem Rechenmodell. Ggf. lief<strong>er</strong>n Haushaltsbefragungen<br />

und Exp<strong>er</strong>tengespräche <strong>er</strong>gänzende Informationen.<br />

Einflussgrößen für die B<strong>er</strong>echnung des Marktgebietes sind:<br />

� Geographische, örtliche und v<strong>er</strong>kehrsbedingte Faktoren,<br />

� Zeitdistanzen (Messungen d<strong>er</strong> Wegezeiten) zwischen den Wohnorten d<strong>er</strong><br />

Konsumenten und den zentralen Einkaufsorten im Einzugsb<strong>er</strong>eich,<br />

� Attraktivität konkurri<strong>er</strong>end<strong>er</strong> Einkaufsorte gemessen an d<strong>er</strong> Kaufkraft,<br />

� Attraktivität konkurri<strong>er</strong>end<strong>er</strong> Einkaufsorte gemessen an Zentralitätsindices<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schiedenen Bedarfsb<strong>er</strong>eiche.<br />

Das einzelhandelsrelevante Nachfragepotenzial leitet sich ab aus:<br />

� d<strong>er</strong> Attraktivität d<strong>er</strong> Konkurrenzorte,<br />

� d<strong>er</strong> geographischen Lage d<strong>er</strong> Konkurrenzorte,<br />

� d<strong>er</strong> Einwohn<strong>er</strong>zahl im Einzugsb<strong>er</strong>eich,<br />

� den Kaufkraftv<strong>er</strong>hältnissen im Einzugsb<strong>er</strong>eich und<br />

� den einzelhandelsrelevanten V<strong>er</strong>brauchsausgaben pro Kopf und Jahr.<br />

Grundlage für die Potenzialb<strong>er</strong>echnung im Einzelhandel sind die jährlichen<br />

V<strong>er</strong>brauchsausgaben pro Kopf d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung. Hi<strong>er</strong>zu liegen Daten vor, die<br />

aus umfangreichem, sekundärstatistischem Mat<strong>er</strong>ial, Eigen<strong>er</strong>hebungen im<br />

Rahmen von Standortanalysen und Betriebsb<strong>er</strong>atungen resulti<strong>er</strong>en. Keine B<strong>er</strong>ücksichtigung<br />

finden dabei die V<strong>er</strong>brauchsausgaben für Kraftfahrzeuge,<br />

Landmaschinen, Brennstoffe und Min<strong>er</strong>alöl<strong>er</strong>zeugnisse. In Abzug gebracht ist<br />

d<strong>er</strong> Anteil des V<strong>er</strong>sandhandels an den V<strong>er</strong>brauchsausgaben, sodass nur d<strong>er</strong><br />

Pro-Kopf-V<strong>er</strong>brauch, d<strong>er</strong> im stationären Einzelhandel realisi<strong>er</strong>t wird, in die<br />

B<strong>er</strong>echnungen eingeht. Jed<strong>er</strong> P<strong>er</strong>son, vom Baby bis zum Greis, steht entsprechend<br />

dies<strong>er</strong> V<strong>er</strong>brauchsausgaben-Ermittlung pro Jahr ein Betrag in Höhe von<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 89<br />

5.506 €<br />

für Ausgaben im Einzelhandel zur V<strong>er</strong>fügung (Vorausb<strong>er</strong>echnung für das Jahr<br />

2011).<br />

Die Nachfragepotenziale in den einzelnen Warengruppen <strong>er</strong>geben sich aus<br />

dem Produkt d<strong>er</strong> (rein rechn<strong>er</strong>isch) gebundenen Einwohn<strong>er</strong> und den Pro-Kopf-<br />

V<strong>er</strong>brauchsausgaben. Diese w<strong>er</strong>den mit den jeweiligen einzelhandelsrelevanten<br />

Kaufkraftkennziff<strong>er</strong>n gewichtet.<br />

Die v<strong>er</strong>wendeten Kaufkraftkennziff<strong>er</strong>n wurden von mb research, Nürnb<strong>er</strong>g<br />

<strong>er</strong>mittelt.


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

11.2 Erhebung des bestehenden Einzelhandelsangebotes<br />

und Analyse d<strong>er</strong> örtlichen Situation<br />

Im Rahmen d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>suchung wurde eine Bestandsaufnahme all<strong>er</strong> existi<strong>er</strong>enden<br />

Einzelhandelsbetriebe durchgeführt. Entscheidendes Krit<strong>er</strong>ium für die<br />

Erfassung eines Betriebes ist dabei die Tatsache, dass zum Zeitpunkt d<strong>er</strong> Erhebung<br />

von ein<strong>er</strong> branchentypischen Geschäftstätigkeit ausgegangen w<strong>er</strong>den<br />

kann. Die Klassifizi<strong>er</strong>ung all<strong>er</strong> <strong>er</strong>fassten Betriebe <strong>er</strong>folgte nach folgenden<br />

M<strong>er</strong>kmalen:<br />

� Lage des Betriebes (Zentrum, integri<strong>er</strong>te Lage sowie P<strong>er</strong>iph<strong>er</strong>ie),<br />

� Branche,<br />

� Betriebstyp,<br />

� V<strong>er</strong>kaufsfläche,<br />

� Sortimentsniveau,<br />

� allgemein<strong>er</strong> Zustand des Betriebes.<br />

Die Zuordnung eines Betriebes zu ein<strong>er</strong> Branche orienti<strong>er</strong>t sich grundsätzlich<br />

am Schw<strong>er</strong>punkt des angebotenen Sortiments. Handelt es sich um Betriebe<br />

mit mehr<strong>er</strong>en Sortimentsb<strong>er</strong>eichen (z.B. Warenhäus<strong>er</strong>, V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>märkte),<br />

so wird für die Bestimmung d<strong>er</strong> gesamten V<strong>er</strong>kaufsfläche je Branche im betreffenden<br />

Unt<strong>er</strong>suchungsort eine Aufspaltung in alle wesentlichen Warengruppen<br />

vorgenommen. Die Klassifizi<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Betriebstypen orienti<strong>er</strong>t sich an<br />

folgenden Krit<strong>er</strong>ien (vgl. auch nachfolgende Seite):<br />

� Bedienungsform,<br />

� Preisniveau,<br />

� Sortimentstiefe und -breite,<br />

� V<strong>er</strong>kaufsfläche.<br />

Bei d<strong>er</strong> Bestands<strong>er</strong>hebung <strong>er</strong>folgt eine Diff<strong>er</strong>enzi<strong>er</strong>ung nach 33 Warengruppen,<br />

die in folgend<strong>er</strong><br />

Abb. 62 dokumenti<strong>er</strong>t sind.<br />

Abb. 62 CIMA-Warengruppen<br />

P<strong>er</strong>iodisch<strong>er</strong> Bedarf<br />

� Lebensmittel<br />

� Reformwaren<br />

� Apotheken<br />

� Drog<strong>er</strong>ie- und Parfüm<strong>er</strong>ieartikel<br />

P<strong>er</strong>sönlich<strong>er</strong> Bedarf<br />

� Bekleidung<br />

� Wäsche<br />

� Schuhe<br />

Medien, Technik<br />

� Büch<strong>er</strong><br />

� Bürobedarf, Schreibwaren<br />

� Elektrog<strong>er</strong>äte, Leuchten<br />

Spiel, Sport, Hobby<br />

� Sportartikel<br />

� Spielwaren<br />

� Fahrräd<strong>er</strong><br />

Geschenke, Glas, K<strong>er</strong>amik, Porzellan<br />

� GPK, gehoben<strong>er</strong> Hausrat<br />

Einrichtungsbedarf<br />

� Heimtextilien, Teppiche<br />

� Möbel<br />

Baumarktspezifisches Sortiment<br />

� Blumen (Großgebinde, Gartenmarktartikel)<br />

� Zooartikel<br />

� Baumarktspezifisches Sortiment, einfach<strong>er</strong><br />

Hausrat<br />

Quelle: CIMA GmbH. 2009<br />

� Sanitätshäus<strong>er</strong><br />

� Schnittblumen<br />

� Kioske, Zeitschriften<br />

� Akustik, Optik<br />

� Schmuck, Uhren<br />

� Koff<strong>er</strong>, Led<strong>er</strong>waren<br />

� Unt<strong>er</strong>haltungselektronik<br />

� Foto<br />

� Bürokommunikation, PC<br />

� Musikinstrumente, Sammelhobbies,<br />

Waffen, etc.<br />

� Antiquitäten, Gal<strong>er</strong>ien, weit<strong>er</strong><strong>er</strong> Einrichtungsbedarf<br />

� Bodenbeläge, Farben, Lacke, Tapeten<br />

� Kfz-Zubehör<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 90


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

11.3 Abgrenzung von Betriebstypen<br />

Wir unt<strong>er</strong>scheiden zwischen den folgenden Betriebstypen:<br />

� Fachgeschäft<br />

Sehr unt<strong>er</strong>schiedliche V<strong>er</strong>kaufsflächengrößen, branchenspezialisi<strong>er</strong>t, tiefes<br />

Sortiment, in d<strong>er</strong> Regel umfangreiche B<strong>er</strong>atung und Kundens<strong>er</strong>vice.<br />

� Fachmarkt<br />

Großflächiges Fachgeschäft mit breitem und tiefem Sortimentsangebot, in d<strong>er</strong><br />

Regel viel Selbstbedienung und Vorwahl, häufig knappe P<strong>er</strong>sonalbesetzung.<br />

� Sup<strong>er</strong>markt<br />

Ca. 400 m² bis 1.500 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche, Lebensmittelvollsortiment inklusive<br />

Frischfleisch, in d<strong>er</strong> Regel ab 800 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche b<strong>er</strong>eits zunehmend<strong>er</strong> Non-<br />

Food-Anteil.<br />

� Lebensmittel-Discount<strong>er</strong><br />

Meist Betriebsgrößen zwischen ca. 300 m² und 800 m² V<strong>er</strong>kaufsfläche, ausgewähltes,<br />

spezialisi<strong>er</strong>tes Sortiment mit g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong> Artikelzahl, grundsätzlich ohne<br />

Bedienungsabteilungen.<br />

� Fachmarktzentrum<br />

Großflächige Konzentration mehr<strong>er</strong><strong>er</strong> Fachmärkte v<strong>er</strong>schieden<strong>er</strong> Branchen,<br />

i.d.R. kombini<strong>er</strong>t mit einem V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>markt und/od<strong>er</strong> einem Lebensmittel-<br />

Discount<strong>er</strong>, meist zusammen üb<strong>er</strong> 8.000 m² VKF, p<strong>er</strong>iph<strong>er</strong>e Lage, viele Parkplätze.<br />

� V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>markt<br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche ca. 1.500 m² bis 5.000 m², Lebensmittelvollsortiment und mit<br />

zunehmend<strong>er</strong> Fläche ansteigend<strong>er</strong> Anteil an Non-Food-Abteilungen (Gebrauchsgüt<strong>er</strong>).<br />

D<strong>er</strong> Begriff SB-Warenhaus wird in d<strong>er</strong> Fachwelt hi<strong>er</strong> synonym<br />

v<strong>er</strong>wendet.<br />

� SB-Warenhaus<br />

V<strong>er</strong>kaufsfläche üb<strong>er</strong> 5.000 m², neben ein<strong>er</strong> leistungsfähigen Lebensmittelabteilung<br />

umfangreiche Non-Food-Abteilungen, Standort häufig p<strong>er</strong>iph<strong>er</strong>, großes<br />

Angebot an eigenen Kundenparkplätzen.<br />

� Warenhaus<br />

In d<strong>er</strong> Regel V<strong>er</strong>kaufsflächengröße üb<strong>er</strong> 3.000 m², Lebensmittelabteilung, breites<br />

und tiefes Sortiment bei den Non-Food-Abteilungen, in d<strong>er</strong> Regel zentrale<br />

Standorte.<br />

� Kaufhaus<br />

In d<strong>er</strong> Regel V<strong>er</strong>kaufsflächen üb<strong>er</strong> 1.000 m², breites, tiefes Sortiment, im Gegensatz<br />

zum Warenhaus meist mit bestimmtem Branchenschw<strong>er</strong>punkt.<br />

� Shopping-Cent<strong>er</strong><br />

Großflächige Konzentration viel<strong>er</strong> Einzelhandelsfachgeschäfte div<strong>er</strong>s<strong>er</strong> Branchen,<br />

Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe i.d.R. unt<strong>er</strong> einem Dach, oft<br />

<strong>er</strong>gänzt durch Fachmärkte, Kaufhäus<strong>er</strong>, Warenhäus<strong>er</strong> und V<strong>er</strong>brauch<strong>er</strong>märkte;<br />

großes Angebot an Kundenparkplätzen; i.d.R. zentrale V<strong>er</strong>waltung und Gemeinschaftsw<strong>er</strong>bung.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 91


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

� Mall in einem Shopping-Cent<strong>er</strong><br />

Zentral<strong>er</strong>, oft hallenartig<strong>er</strong>, üb<strong>er</strong>dacht<strong>er</strong> Raum im Shopping-Cent<strong>er</strong>, von dem<br />

aus die einzelnen Betriebe zugänglich sind. Hi<strong>er</strong> finden Aktionen und V<strong>er</strong>anstaltungen<br />

statt, Einzelhändl<strong>er</strong> präsenti<strong>er</strong>en ihre Waren in d<strong>er</strong> Mall oft vor<br />

dem Geschäft.<br />

11.4 Glossar<br />

Handelszentralität: Relation von Einzelhandelsumsatz zu Nachfragevolumen<br />

bezogen auf eine defini<strong>er</strong>te räumliche Einheit. Die Handelszentralität wird in<br />

Prozent als Messzahl ausgewiesen. Handelszentralitäten von üb<strong>er</strong> 100 signalisi<strong>er</strong>en<br />

Kaufkraftzuflüsse. D<strong>er</strong> Umsatz liegt dann üb<strong>er</strong> dem Nachfragevolumen.<br />

Handelszentralitäten von unt<strong>er</strong> 100 zeigen p<strong>er</strong> Saldo Kaufkraftabflüsse auf. D<strong>er</strong><br />

realisi<strong>er</strong>te Einzelhandelsumsatz liegt unt<strong>er</strong> dem Nachfragevolumen. Handelszentralitäten<br />

w<strong>er</strong>den für Stadtgebiete insgesamt, ab<strong>er</strong> auch für Stadtteile und<br />

einzelne Nahv<strong>er</strong>sorgungsb<strong>er</strong>eiche ausgewiesen.<br />

Marktdurchdringung Innenstadt: Relation von Einzelhandelsumsatz in d<strong>er</strong><br />

Innenstadt zum Nachfragevolumen im Stadtgebiet. Die Marktdurchdringung<br />

beschreibt die Stärke des inn<strong>er</strong>städtischen Einzelhandels in d<strong>er</strong> Kaufkraftbindung<br />

im Stadtgebiet. In den inn<strong>er</strong>städtischen K<strong>er</strong>nsortimenten sollten die<br />

Marktdurchdringungskennziff<strong>er</strong>n im B<strong>er</strong>eich von 100 od<strong>er</strong> darüb<strong>er</strong> liegen.<br />

Marktabschöpfung: Relation des Einzelhandelsumsatzes ein<strong>er</strong> Stadt/ <strong>Gemeinde</strong><br />

zum Nachfragevolumen im gesamten Einzugsb<strong>er</strong>eich. Die Marktabschöpfung<br />

beschreibt somit den Marktanteil des städtischen Einzelhandels im Einzugsb<strong>er</strong>eich.<br />

Nachfragevolumen: V<strong>er</strong>fügbares Einkommen für Ausgaben im Einzelhandel.<br />

Das Nachfragevolumen b<strong>er</strong>echnet sich aus dem Produkt d<strong>er</strong> warengruppenspezifischen<br />

V<strong>er</strong>brauchsausgaben je Einwohn<strong>er</strong> und d<strong>er</strong> Einwohn<strong>er</strong>zahl. Das<br />

Ergebnis wird gewichtet mit d<strong>er</strong> einzelhandelsrelevanten Kaufkraftkennziff<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> CIMA / BBE in Koop<strong>er</strong>ation mit mb research, Nürnb<strong>er</strong>g. Hi<strong>er</strong>durch w<strong>er</strong>den<br />

regionale Einkommensunt<strong>er</strong>schiede nachgezeichnet. Die V<strong>er</strong>brauchsausgaben<br />

im Einzelhandel je Einwohn<strong>er</strong> belaufen sich für 2011 auf 5.506 € je Einwohn<strong>er</strong>.<br />

Potenzialres<strong>er</strong>ve: beschreibt Kaufkraft, die zusätzlich von auß<strong>er</strong>halb des Einzugsb<strong>er</strong>eichs<br />

od<strong>er</strong> durch zusätzliche Bevölk<strong>er</strong>ungspotenziale im Einzelhandel<br />

ein<strong>er</strong> Stadt/ <strong>Gemeinde</strong> gebunden w<strong>er</strong>den kann. Dies sind Ausgaben von Gästen,<br />

Geschäftsreisenden und Touristen sowie seltene Einkäufe von Kunden von<br />

auß<strong>er</strong>halb des Einzugsgebietes. Ebenso fallen Ausgaben von Einwohn<strong>er</strong>n mit<br />

Zweitwohnsitz in diese Kategorie. Dies betrifft z.B. im Besond<strong>er</strong>en Studenten.<br />

Die Potenzialres<strong>er</strong>ve wird je nach den städtischen Strukturen, ihrem Aufkommen<br />

an Studenten und ihr<strong>er</strong> Bedeutung als Tourismusdestination mit 2 % bis<br />

8 % des Nachfragevolumens im Einzugsgebiet angesetzt.<br />

HUFF-Modell: Das HUFF-Modell ist ein ökonometrisches Rechenmodell zur<br />

Ermittlung von Kaufkraftströmen. Es b<strong>er</strong>ücksichtigt die Attraktivitäten von<br />

Einkaufsorten und Zeitdistanzen zwischen Wohn- und Einkaufsorten. D<strong>er</strong><br />

Wettbew<strong>er</strong>b zwischen v<strong>er</strong>schiedenen Zentren und die Distanzen zwischen<br />

Wohn- und Einkaufsorten bestimmen die Sogwirkung (Gravitation) einzeln<strong>er</strong><br />

Einkaufsorte. Im Modell können auch besond<strong>er</strong>e Barri<strong>er</strong>en wie Grenzen, topographische<br />

Hind<strong>er</strong>nisse (B<strong>er</strong>grücken, Flüsse) od<strong>er</strong> landsmannschaftlich geprägte<br />

V<strong>er</strong>haltensmust<strong>er</strong> b<strong>er</strong>ücksichtigt w<strong>er</strong>den. Eine rein mathematische Betrachtung<br />

führt imm<strong>er</strong> nur zu ein<strong>er</strong> Annäh<strong>er</strong>ung an die Wirklichkeit. Anpassungen<br />

sind aufgrund von Befragungen, Exp<strong>er</strong>tengesprächen und Standortbew<strong>er</strong>tungen<br />

vor Ort vorzunehmen. Entscheidend für das jeweilige Ergebnis sind die<br />

Prämissen in Bezug auf das örtliche Konsumentenv<strong>er</strong>halten und die jeweilige<br />

Attraktivität d<strong>er</strong> Einkaufsorte.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 92


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Das HUFF-Modell dient nicht nur d<strong>er</strong> Abgrenzung von Einzugsb<strong>er</strong>eichen, sond<strong>er</strong>n<br />

ist als ‚Denkmodell’ auch Ansatz zur Ermittlung von Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekten<br />

bei neu in den Markt eintretenden Mitbew<strong>er</strong>b<strong>er</strong>n.<br />

Grundsätzlich sind folgende Prämissen bei d<strong>er</strong> Ermittlung von Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungseffekten<br />

von Bedeutung:<br />

� Gleichartige Betriebskonzepte und Absatzformen stehen intensiv<strong>er</strong> im<br />

Wettbew<strong>er</strong>b als unt<strong>er</strong>schiedliche Absatzformenkonzepte. Somit konkurri<strong>er</strong>t<br />

ein SB-Warenhaus zunächst unmittelbar mit benachbarten SB-<br />

Warenhausstandorten; ein Lebensmitteldiscount<strong>er</strong> unmittelbar mit benachbarten<br />

Lebensmitteldiscount<strong>er</strong>n.<br />

� Große Unt<strong>er</strong>schiede in den Angebotsqualitäten zwischen den geplanten<br />

Vorhaben und dem vorhanden Einzelhandelsangebot führen schnell<strong>er</strong> zu<br />

einem ‚Rutschbahneffekt’ und somit zu höh<strong>er</strong>en Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen. Sie<br />

sind g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong>, wenn d<strong>er</strong> Abstand in den Angebotsqualitäten deutlich g<strong>er</strong>ing<strong>er</strong><br />

ausgeprägt ist.<br />

� Je bess<strong>er</strong> die regionale V<strong>er</strong>kehrsanbindung des Projektstandortes, umso<br />

größ<strong>er</strong> ist die Reichweite in die Region. Es bestehen optimale Akquisitionspotenziale.<br />

� Erfolgt eine Projektentwicklung an einem Standort und in einem Segment<br />

mit b<strong>er</strong>eits deutlichen Kaufkraftzuflüssen aus dem Umfeld, w<strong>er</strong>den deutlich<br />

höh<strong>er</strong>e Umsatzv<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>ungen vor Ort gen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>t, als wenn noch von einem<br />

Angebotsdefizit auszugehen wäre.<br />

� Die prognostizi<strong>er</strong>ten Umsatz<strong>er</strong>wartungen d<strong>er</strong> zu diskuti<strong>er</strong>enden Projektvorhaben<br />

fußen auf warengruppen-, betriebstypen- und firmenspezifischen<br />

Flächenproduktivitäten. Neben d<strong>er</strong> CIMA GmbH vorliegenden Umsatzdaten<br />

wird d<strong>er</strong> aktuelle Stand d<strong>er</strong> Branchenb<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattung b<strong>er</strong>ücksichtigt. In<br />

die Ausweisung konkret<strong>er</strong> Planumsätze fließen die konkreten Standortbedingungen<br />

und die Attraktivität d<strong>er</strong> Projektentwicklung aus d<strong>er</strong> Kopplung<br />

mit and<strong>er</strong>en Absatzformen mit ein.<br />

11.5 Dokumentation des Fragebogen zur <strong>telefonischen</strong><br />

Haushaltsbefragung<br />

Die CIMA GmbH <strong>er</strong>arbeitet d<strong>er</strong>zeit im Auftrag d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> ein<br />

Einzelhandelskonzept. Ziel des Konzeptes soll sein, die zentralen Einkaufslagen<br />

in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> zu stärken und abzusich<strong>er</strong>n sowie die Nahv<strong>er</strong>sorgung<br />

in d<strong>er</strong> großflächigen <strong>Gemeinde</strong> insgesamt zu optimi<strong>er</strong>en. Es sollen Chancen<br />

und Risiken für die Zukunft ausgelotet w<strong>er</strong>den. Hi<strong>er</strong>zu führen wir eine<br />

repräsentative Bürg<strong>er</strong>befragung durch, um das Meinungsbild und die Einschätzung<br />

d<strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong> zur V<strong>er</strong>sorgungssituation in d<strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> aufzunehmen.<br />

Mit d<strong>er</strong> Teilnahme an d<strong>er</strong> Befragung haben Sie Einfluss auf die<br />

schließlich abzuleitenden Handlungsempfehlungen.<br />

Sie sind aus d<strong>er</strong> Vielzahl d<strong>er</strong> Haushalte in d<strong>er</strong> Region ausgewählt worden, um<br />

uns in dies<strong>er</strong> wichtigen Studie zu unt<strong>er</strong>stützen. Ihre Antworten sind für das<br />

Ergebnis d<strong>er</strong> Grundlagenarbeit von größt<strong>er</strong> Bedeutung. Wir bitten Sie dah<strong>er</strong>,<br />

das kurze Telefonint<strong>er</strong>view mit Ihren Angaben zu unt<strong>er</strong>stützen.<br />

Alle von Ihnen in diesem Int<strong>er</strong>view gemachten Angaben sind ausschließlich für<br />

die CIMA GmbH bestimmt. Einzelangaben w<strong>er</strong>den wed<strong>er</strong> v<strong>er</strong>öffentlicht noch<br />

Dritten, auch nicht den Auftraggeb<strong>er</strong>n, zugänglich gemacht.<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 93


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

Telefonische Haushaltsbefragung <strong>Nümbrecht</strong> 2011<br />

1. An was denken Sie spontan, wenn Sie an <strong>Nümbrecht</strong> denken?<br />

2. Wenn Sie an <strong>Nümbrecht</strong> als Einkaufsstandort denken: Was gefällt Ihnen dann ganz<br />

besond<strong>er</strong>s? Was sind die Stärken im V<strong>er</strong>gleich zu and<strong>er</strong>en Standorten?<br />

(bis zu drei Nennungen möglich)<br />

1. 2. 3.<br />

3. Was gefällt Ihnen üb<strong>er</strong>haupt nicht an <strong>Nümbrecht</strong> als Einkaufsort? Was sind die<br />

Schwächen im V<strong>er</strong>gleich zu and<strong>er</strong>en Städten?<br />

(bis zu drei Nennungen möglich)<br />

1. 2. 3.<br />

4. Zu welchem Zweck besuchen Sie gewöhnlich den K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>?<br />

(bis zu drei Nennungen möglich)<br />

1. 2. 3.<br />

5a Wie häufig besuchen Sie zum Einkaufen die Ortsmitte von <strong>Nümbrecht</strong>? (einschl. REWE-<br />

Markt und Aldi-Discount<strong>er</strong>)<br />

täglich<br />

mehrmals wöchentlich<br />

einmal in d<strong>er</strong> Woche<br />

mehrmals im Monat<br />

einmal im Monat<br />

selten (weit<strong>er</strong> mit 5b)<br />

nie (weit<strong>er</strong> mit 5b)<br />

5b Warum stellt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong> für Sie kein int<strong>er</strong>essantes Einkaufsziel dar?<br />

(bis zu drei Nennungen möglich)<br />

1. 2. 3.<br />

(anschließend weit<strong>er</strong> mit Frage 7!!!)<br />

Telefonische Haushaltsbefragung - 1 - <strong>Nümbrecht</strong> 2011<br />

6. Welches V<strong>er</strong>kehrsmittel nutzen Sie in d<strong>er</strong> Regel für den Einkauf in d<strong>er</strong> Ortsmitte von<br />

<strong>Nümbrecht</strong>?<br />

ich gehe zu Fuß<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 94<br />

Fahrrad<br />

Pkw<br />

Bürg<strong>er</strong>bus<br />

Bus und Bahn (ÖPNV)<br />

Taxi/ Mietwagen<br />

Sonstiges: __________________<br />

7. Wenn Sie einkaufen gehen, wo (in welch<strong>er</strong> Stadt/ Ort) kaufen Sie dann die nachfolgenden<br />

Waren hauptsächlich ein?<br />

1. Lebensmittel<br />

Branche<br />

2. Drog<strong>er</strong>ieartikel<br />

3. Bekleidung/ Textilien<br />

4. Schuhe/ Led<strong>er</strong>waren<br />

5. Büch<strong>er</strong>/ Schreibwaren<br />

6. Uhren/ Schmuck<br />

7. Radio, TV, Unt<strong>er</strong>haltungs-<br />

elektronik, PC<br />

8. Spielwaren/ Hobbybedarf<br />

9. Sportartikel u. Sportg<strong>er</strong>äte<br />

10. Haushaltswaren, Glas/<br />

Porzellan/ Geschenke<br />

11. Möbel/ Teppiche/ Heimtextilien<br />

12. Baumarkt/ Garten-/<br />

Heimw<strong>er</strong>k<strong>er</strong>bedarf<br />

Bitte Haupteinkaufsort nennen<br />

<strong>Nümbrecht</strong> and<strong>er</strong><strong>er</strong> Ort: (bitte noti<strong>er</strong>en)


Einzelhandelskonzept für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Nümbrecht</strong><br />

8a. Wenn Sie an das Einzelhandelsangebot in <strong>Nümbrecht</strong> insgesamt denken: Halten Sie<br />

das Angebot für ausreichend od<strong>er</strong> gibt es etwas, das Sie noch v<strong>er</strong>missen?<br />

� Angebot ist ausreichend (weit<strong>er</strong> mit Frage 9)<br />

� ich v<strong>er</strong>misse Angebote (weit<strong>er</strong> mit Frage 8b)<br />

8b. Welche Angebote v<strong>er</strong>missen Sie?<br />

(bis zu zwei Nennungen möglich)<br />

9. Was wünschen Sie sich für den Ortsk<strong>er</strong>n von <strong>Nümbrecht</strong> auß<strong>er</strong>halb des Einzelhandels?<br />

(bis zu drei Nennungen möglich)<br />

1. 2. 3.<br />

(Ende d<strong>er</strong> Befragung für Umlandbevölk<strong>er</strong>ung! Weit<strong>er</strong> mit P<strong>er</strong>sonenangaben!)<br />

10. Was wünschen Sie sich für den Ortsteil in dem Sie wohnen?<br />

(bis zu drei Nennungen möglich)<br />

1. 2. 3.<br />

11. Wie beurteilen Sie folgende Aspekte in <strong>Nümbrecht</strong>?<br />

(Kategorien vorlesen: Bitte v<strong>er</strong>geben Sie die Noten: 1 bedeutet „sehr gut“ bis 5 bedeutet „schlecht“)<br />

Note:<br />

1. Arbeits- und V<strong>er</strong>dienstmöglichkeiten ( )<br />

2. Öffentlich<strong>er</strong> P<strong>er</strong>sonennahv<strong>er</strong>kehr ( )<br />

3. Aufenthaltsqualität ( )<br />

4. Parkplatzangebot ( )<br />

5. Wohnqualität ( )<br />

Note:<br />

6. Sport- und Freizeitangebote ( )<br />

7. Gastronomie ( )<br />

8. Einkaufsmöglichkeiten ( )<br />

9. Gesundheits- und Kureinrichtungen ( )<br />

10. Saub<strong>er</strong>keit im Ortsk<strong>er</strong>n ( )<br />

12. Wie beurteilen Sie beim Einzelhandel in <strong>Nümbrecht</strong> die folgenden Punkte?<br />

(Kategorien vorlesen: Bitte v<strong>er</strong>geben Sie die Noten: 1 bedeutet „sehr gut“ bis 5 bedeutet „schlecht“)<br />

Note:<br />

1. Freundlichkeit d<strong>er</strong> Bedienung ( )<br />

2. B<strong>er</strong>atung in den Geschäften ( )<br />

3. Öffnungszeiten ( )<br />

4. Aufmachung d<strong>er</strong> Geschäfte ( )<br />

Note:<br />

5. Aktualität d<strong>er</strong> Angebote ( )<br />

6. Preisniveau ( )<br />

7. Angebotsvielfalt ( )<br />

Bitte machen Sie noch einige Angabe zu Ihr<strong>er</strong> P<strong>er</strong>son/ Ihrem Haushalt:<br />

11. Wie viele P<strong>er</strong>sonen, Sie mit eingeschlossen, leben in Ihrem Haushalt?<br />

12. Darf ich Sie zum Schluss noch nach Ihrem Alt<strong>er</strong> fragen?<br />

Wie alt sind Sie?<br />

� von 16 bis unt<strong>er</strong> 20 Jahre � von 50 bis unt<strong>er</strong> 65 Jahre<br />

� von 20 bis unt<strong>er</strong> 35 Jahre � von 65 bis unt<strong>er</strong> 80 Jahre<br />

� von 35 bis unt<strong>er</strong> 50 Jahre � 80 Jahre od<strong>er</strong> ält<strong>er</strong><br />

13. P<strong>er</strong>son ist... � männlich � weiblich (Einstufung durch den Int<strong>er</strong>view<strong>er</strong>)<br />

14. Wo wohnen Sie?<br />

a) Ortsteile <strong>Nümbrecht</strong><br />

K<strong>er</strong>nort <strong>Nümbrecht</strong>; Homburg-Bröl<br />

Stockheim/ Marienb<strong>er</strong>ghausen/ Elsenroth/ G<strong>er</strong>hardsiefen/ Heddinghausen<br />

Nied<strong>er</strong>bi<strong>er</strong>enbach/ Bi<strong>er</strong>enbachtal/ Ob<strong>er</strong>bi<strong>er</strong>enbach/ Rommelsdorf/ Breunfeld<br />

Hömel/ G<strong>er</strong>inghausen/ Altennümbrecht/ Ob<strong>er</strong>elben<br />

Nied<strong>er</strong>elben/ Nied<strong>er</strong>breidenbach/ Röttgen/ Harscheid<br />

Benroth/ B<strong>er</strong>kenroth/ Schönhausen/ Lindscheid/ Neuroth/ Langenbach<br />

Gad<strong>er</strong>oth/ Auf d<strong>er</strong> Hardt/ Ob<strong>er</strong>breidenbach/ Prombach/ Wint<strong>er</strong>born/ Grötzenb<strong>er</strong>g/<br />

Nied<strong>er</strong>bröl/ Bruch/ Malzhagen<br />

b) auß<strong>er</strong>halb von <strong>Nümbrecht</strong>:<br />

H<strong>er</strong>zlichen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

CIMA B<strong>er</strong>atung + Management GmbH 2011 95

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