ahresbericht 2011 der Fakultät EIM - Universität Paderborn: ONT
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06 Berichte Lehre | Interview<br />
50<br />
J<strong>ahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Wir VERZAHNEN die Theorie<br />
mit <strong>der</strong> Praxis<br />
GESPRÄCH MIT JUNIORPROFESSORIN DR.-ING. KATRIN TEMMEN UND TERESA BEHR<br />
ÜBER DAS LEHR-LERN-LABOR „ERFINDERWERKSTATT“<br />
Die Planung und praktische Durchführung von Unterrichtseinheiten ist ein Standardmodul <strong>der</strong> Lehramtsausbildung.<br />
Sollte man meinen. Es ist aber nicht so. An <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> Pa<strong>der</strong>born hat Juniorprofessorin<br />
Dr.-Ing. Katrin Temmen, Leiterin des Fachgebiets Technikdidaktik im Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik,<br />
daher das Lehr-Lern-Labor „Erfi n<strong>der</strong>werkstatt“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit ihrer<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiterin Teresa Behr spricht sie durch den handlungsorientierten Ansatz beson<strong>der</strong>s<br />
künftige Berufsschullehrer und aktuelle Berufsschüler <strong>der</strong> Fachrichtungen Elektrotechnik und<br />
Maschinenbau an. Im Sommersemester des vergangenen Jahres startete dort das erste Seminar.<br />
ES ÜBERRASCHT, DASS DIE PRAXIS BEI DER AUSBILDUNG VON LEHRAMTSSTUDIERENDEN<br />
KEINE GROSSE ROLLE SPIELT. WIE KOMMT DAS?<br />
Juniorprofessorin Katrin Temmen: „Das ist eine große Schwachstelle in <strong>der</strong> bisherigen Ausbildung, denn<br />
eine Verzahnung zwischen Theorie und Praxis fi ndet kaum statt. Die Studierenden sammeln Erfahrungen<br />
in ihren Schulpraktika. Bei <strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong> theoretischen Elemente aus <strong>der</strong> universitären Ausbildung<br />
und den Erfahrungen aus den Praktika werden sie allerdings weitestgehend alleine gelassen. Durch die<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge soll sich das verbessern. Inwieweit das klappt, muss man abwarten.“<br />
AN DEM PUNKT SETZEN SIE MIT DEM LEHR-LERN-LABOR „ERFINDERWERKSTATT“ AN.<br />
Teresa Behr: „Genau. Wir bieten den Studierenden einen geschützten Raum, in dem sie theoretische<br />
Grundlagen bekommen, die dann direkt in praktisches Handeln umgesetzt werden. Im Anschluss bekommen<br />
die Studierenden die Möglichkeit zur Refl exion.“<br />
WIE SIEHT DAS KONKRET AUS?<br />
Jun.-Prof. Temmen: „Da wir technikorientiert sind, geht es bei uns um den handlungsorientierten Unterricht.<br />
Das heißt, dass den Berufsschülern in <strong>der</strong> Erfi n<strong>der</strong>werkstatt praktische Aufgaben an die Hand<br />
gegeben werden, die sie dann unter Anleitung <strong>der</strong> Studierenden zu lösen haben. Ein Studieren<strong>der</strong> betreut<br />
zwei Schüler. Wichtig ist uns, dass Materialien zum Einsatz kommen, welche die künftigen Berufsschullehrer<br />
ebenso in ihrer späteren Arbeitswelt verwenden wie die Berufsschüler. Im kommenden Sommersemester<br />
werden wir beispielsweise die Pneumatik mit einbauen. Sie ist im berufl ichen Alltag <strong>der</strong> Schüler<br />
sehr wichtig, wird aber in <strong>der</strong> aktuellen Ausbildung <strong>der</strong> späteren Berufsschullehrer nur am Rand beachtet.“<br />
Behr: „Die Studierenden haben sich die jeweiligen Aufgaben selbst überlegt, den Unterricht also selbständig<br />
konzipiert. Dieses Konzept wenden sie dann mit den Berufsschülern an und bekommen so ein<br />
direktes Feedback. Im Anschluss folgt eine weitere Refl exion <strong>der</strong> Unterrichtsstunde durch die Gruppe <strong>der</strong><br />
Studierenden.“