Allersberg Mai 2018
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Aus der <strong>Allersberg</strong>er Geschichte. Folge 4<br />
Chronik von <strong>Allersberg</strong> und seinen Ortsteilen in Zeittafeln<br />
1327 und 1328:<br />
Die Äbtissin Anna von Uttenhofen<br />
hat drei Brüder, unter anderem den<br />
Ritter Ulrich den älteren Uttenhofer,<br />
der Zins von einem Lauterbacher<br />
Gut erhält. Er siegelt 1327 und 1328<br />
mit dem Uttenhofer Wappen: einem<br />
schwarzen Amboss auf silbernem<br />
Grund.<br />
1329, 28.02.:<br />
Uttenhofen erscheint in einer<br />
Urkunde vom 28. Februar 1329:<br />
Ritter Berthold „der Reiteneicher von<br />
Meckenhausen” bekennt darin, dass<br />
er dem Siechkobel zu St. Johannes<br />
„sein Eigengut zu Vtenhofen“<br />
(ehemalige Gemeinde Ebenried)<br />
schenkte, das zu diesem Zeitpunkt<br />
„Marquart Olman als Erbe“ bebaute.<br />
Anlass der Schenkung ist eine<br />
schwere Erkrankung seiner Ehefrau<br />
Adelheid, die aussätzig ist und ihre<br />
letzten Tage im Siechkobel verbringt.<br />
Strittig bis heute sind die Zuordnung<br />
und die Identität des bei den<br />
Kirchweihen des Eichstätter Bischofs<br />
Gundekar zwischen 1057 und 1075<br />
genannten „Otinhouen“ (sprich:<br />
Outinhofen). So schreibt Dr. Felix<br />
Mader, der Herausgeber des Kunstdenkmälerbandes<br />
von 1929: „Man<br />
geht aber kaum irre, wenn man<br />
annimmt, daß für Weiherheim und<br />
Jettenhofen (Uttenhofen) schon im<br />
hohen Mittelalter eine Kirche bestand,<br />
die, den Zeitverhältnissen entsprechend<br />
klein, eine Kapelle war.“<br />
Ortsnamenforscher Werner Pfitzinger<br />
vermutet: „Auf diese ältere Kirche<br />
dürfte sich die Notiz des Gundekarianums<br />
beziehen, Bischof Gundekar<br />
habe anschließend an die Kirchweihe<br />
in Sulzkirchen eine Kirche in<br />
Uttenhofen geweiht“. Uttenhofen<br />
bei Hilpoltstein dürfte hier wohl<br />
nicht in Frage kommen.<br />
Michael Bacherler bemerkt zu dem<br />
oben genannten „Outinhouen“: „...<br />
das ist wohl Uttenhofen, Bezirksamt<br />
Hilpoltstein, das eine alte Apostelkirche<br />
besitzt, während Jettenhofen<br />
ohne Kirche ist.“<br />
Franz Xaver Buchner meint: „Die<br />
Beziehung auf Jettenhofen bei<br />
Berching ist unzutreffend, da dort<br />
keine Kirche nachweisbar ist“.<br />
Möglicherweise handelte es sich<br />
bei dieser Kirchenweihe, wie Felix<br />
Mader schreibt, um eine Kapelle.<br />
Franz Heidingsfelder nennt für<br />
„Ötinhouen“ ebenfalls Jettenhofen.<br />
Der Adelssitz lag höchstwahrscheinlich<br />
in Jettenhofen, das ein Schloss<br />
besitzt.<br />
1329 bis 1352:<br />
Ein Heinrich Utenhouer (Uttenhofer)<br />
urkundet als Zeuge für das Kloster<br />
Indersdorf.<br />
1331:<br />
Urkundlich wird Pfarrer „Cunrad der<br />
Proll“ von Ebenried genannt.<br />
1332:<br />
Urkundlich wird ein „her Leutold der<br />
Eysenprestorffer“ (Eismannsdorf)<br />
genannt.<br />
1333, 20.01.:<br />
In <strong>Allersberg</strong> erfolgt die Gründung<br />
der heute noch bestehenden St.<br />
Sebastiansbruderschaft. Sie ist eine<br />
der ältesten, wenn nicht sogar die<br />
älteste, noch existierenden Bruderschaften<br />
der Diözese Eichstätt. Eine<br />
Gründungsurkunde ist nicht mehr<br />
vorhanden. (Angaben nach dem<br />
alten Bruderschaftsbuch.)<br />
Die Bruderschaft betreut in Pestzeiten<br />
die Kranken und beerdigt die<br />
Toten. Für die im 30-jährigen Krieg<br />
1618 bis 1648 zerstörte Sebastianskapelle<br />
wird 1676 die Sebastianskapelle<br />
im Friedhof errichtet. Auch<br />
sie wird im Laufe der Jahrhunderte<br />
durch kriegerische Ereignisse immer<br />
wieder beschädigt - letztmals am<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges Ende<br />
April 1945 - und wird immer wieder<br />
instand gesetzt. 2015/16 erfolgt eine<br />
neuerliche Sanierung.<br />
Mit Gebet und Gesang zieht die<br />
Prozession der Sebastiansbruderschaft<br />
beim Sebastiansbruderschaftsfest<br />
alljährlich, angeführt von<br />
den Bruderschaftsräten und den<br />
Geistlichen, von der katholischen<br />
Pfarrkirche zur Sebastianskirche im<br />
Friedhof. Dort werden Ablassgebete<br />
gesprochen und das Sebastianslied<br />
wird gesungen.<br />
1334, 01.06.:<br />
Ritter Heinrich von Uttenhofen<br />
ist ein Urteiler im Hofgericht des<br />
Bischofs von Eichstätt.<br />
1336, 21.05.:<br />
Äbtissin Anna von Uttenhofen<br />
erreicht ein Eichstätter Lehen für das<br />
Kloster Seligenporten.<br />
1336, 08.07.:<br />
Die Erwähnung von Guggenmühle<br />
im Salbuch der Herrschaft Hilpoltstein<br />
von 1544 galt bisher als<br />
Ersterwähnung des Ortes. Wie der<br />
Ortsnamenforscher Werner Pfitzinger<br />
jedoch herausfand, wird Guggenmühle<br />
jedoch bereits erstmals 1336<br />
genannt. So heißt es am 8. Juli 1336:<br />
„Peter Gnatznapf, Bürger zu Nürnberg,<br />
erklärt, dass er mit gesamter<br />
Hand seiner Frau Syglint, seiner<br />
Wirtin (…), derselben Syglint 600<br />
Pfund Haller aus folgenden Gütern<br />
vermacht: 1. Gut zu Altenfelden, 2.<br />
Gut zu Gukenmul, 3. Gut zu Grefenberg,<br />
4. Fischwasser Grunloch.“<br />
1339:<br />
In <strong>Allersberg</strong> errichten am 14.<br />
September 1339, dem heiligen<br />
Kreuztag Erhöhung, die Brüder<br />
Leopold und Albrecht von Wolfstein,<br />
Söhne des Gottfried II. von Wolfstein,<br />
die heute noch bestehende Hospitalstiftung<br />
(Altenheim) für „arme<br />
und presshafte“ Personen. Sie wird<br />
Spital- oder Katharinenbenefizium<br />
genannt.<br />
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MARKT ALLERSBERG • MAI <strong>2018</strong>