fibz::familienmagazin
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weitere Infos<br />
Für Kinder bis zum Schuleintritt:<br />
Überregionale Frühförder- und<br />
Beratungsstelle, Schwerpunkt: Hören<br />
Martina Mertinkat, 16225 Eberswalde<br />
Max-Planckh-Str. 16, Tel: 03334 I 257238<br />
Für Kinder ab dem Schulalter:<br />
Sonderpädagogische Förder- und<br />
Beratungsstelle, Schwerpunkt: Hören<br />
Anita Hänel, 16225 Eberswalde<br />
Wildparkstr. 1, Tel: 03334 I 22785<br />
Sonderpädagogische Förder- und<br />
Beratungsstelle, Schwerpunkt: Hören<br />
Elke Bode, 16321 Bernau<br />
Mühlenstr. 19, Tel: 03338 I 763366<br />
Thema Lärmschutz<br />
Osteopathie für Kinder mit :<br />
* Schädel- und Lageasymmetrie<br />
* Störungen in der motorischen Entwicklung<br />
* und bei Schreikindern<br />
Osteopathie für Erwachsene<br />
mit Problemen des muskuloskeletalen Systems<br />
Wenn Kinder<br />
und Jugendliche<br />
Sorgen haben...<br />
Die Psychiatrische Institutsambulanz<br />
der Klinik für<br />
Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik des Kindes<br />
und Jugendalters bietet Hilfe<br />
für Kinder und Jugendliche mit<br />
seelischen Problemen bzw. für<br />
Eltern oder Sorgeberechtigte,<br />
die seelische Probleme bei ihren<br />
Kindern vermuten.<br />
Ambulanz:<br />
03334 I 53 701<br />
erreichbar 8.00 - 16.30 Uhr,<br />
darüber hinaus<br />
über den Bereitschaftsdienst<br />
03334 I 53 0<br />
Martin Gropius Krankenhaus<br />
Ein Unternehmen der .<br />
Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH<br />
Nicht hören trennt !<br />
Das Hörorgan ist ein Sinnesorgan, welches<br />
essentiell für die soziale Integration<br />
und Kommunikation von Kindern und Erwachsenen<br />
ist. In diesem Zusammenhang<br />
stellte der deutsche Philosoph Emanuel<br />
Kant fest, dass „nicht sehen können von<br />
den Dingen trennt, nicht hören können jedoch<br />
von den Menschen trennt“.<br />
Diese Tatsache kann jeder Betroffene<br />
mit Hörstörungen bestätigen: nicht mehr<br />
an Familienfeiern teilnehmen zu können,<br />
sein Gegenüber nicht verstehen oder das<br />
Gefühl des Ausgeschlossenseins in größeren<br />
Gruppen mindern die Lebensqualität<br />
erheblich und machen die Erledigung<br />
oft banaler Dinge, wie dem Telefonieren<br />
mit Ämtern und Behörden, unmöglich.<br />
Die Vermeidung von Lärm, der das Hörorgan<br />
schädigt, ist daher das ganze Leben<br />
lang wichtig, da ein einmal verursachter<br />
Hörschaden auch mit modernsten Therapien<br />
nicht zu heilen ist. Teil – und voll<br />
implantierbare Hörgeräte helfen jedoch in<br />
vielen Fällen auch bei einer einseitigen Ertaubung<br />
das Richtungshören und Hören in<br />
lauter Umgebung deutlich zu verbessern.<br />
Auf der anderen Seite gibt es angeborene<br />
Hörschäden als Folge von Infektionen<br />
der Mutter oder des ungeborenen Kindes<br />
während der Schwangerschaft und bei genetisch<br />
bedingten Syndromen oder Fehlbildungen<br />
der Ohrmuschel und des Mitteloder<br />
Innenohres.<br />
Im Säuglingsalter ist jedoch ein intaktes<br />
Hören besonders wichtig, da das Lernen<br />
der Sprache unmittelbar von einem funktionierenden<br />
Hörorgan abhängt. Eine frühe<br />
Erkennung von Hörschäden im Neugeborenenalter<br />
ist daher immens wichtig, um<br />
den betroffenen Kindern den Weg in das<br />
Leben zu erleichtern<br />
In diesem Sinne wird ab Anfang des Jahres<br />
2009 gesetzlich vorgeschrieben ein<br />
Hörscreening bei allen neugeborenen Kin-<br />
dern unmittelbar nach der Geburt durchgeführt.<br />
Hierbei wird durch einfache, schnell<br />
durchzuführende und absolut schmerzlose<br />
Hörtests das Hörorgan auf seine Funktion<br />
geprüft; sollten hierbei Unregelmäßigkeiten<br />
auftreten, muss eine Kontrolluntersuchung<br />
durchgeführt werden.<br />
In erfahrenen Hals-Nasen-Ohrenkliniken<br />
werden hierzu spezifische Hörtests<br />
durchgeführt, die es schon in den ersten<br />
Lebensmonaten ermöglichen, mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit eine Hörstörung<br />
auszuschließen. Sollte sich jedoch eine<br />
Schädigung des Hörorgans nachweisen<br />
lassen, ist eine frühzeitige Rehabilitation<br />
des Hörvermögens mit Hörgeräten<br />
zwingend erforderlich, um eine Reizung<br />
der Hörbahn während der Reifungsphase<br />
zu ermöglichen. Entscheidend ist hierbei<br />
die enge Zusammenarbeit von erfahrenen<br />
Hals-Nasen-Ohrenärzten, Hörgeräteakustikern<br />
und Rehabilitationspädagogen,<br />
die den betroffenen Kindern die ersten<br />
Schritte in das Leben erleichtern. Wichtig<br />
ist hierbei auch die emotionale und fachlich<br />
fundierte Unterstützung der Eltern,<br />
die natürlich viele Fragen haben, wie sie<br />
ihr Kind in Zukunft unterstützen können.<br />
An der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch<br />
werden seit 2008 alle diagnostischen und<br />
therapeutischen Verfahren zur Förderung<br />
hörgeschädigter Kinder und schwerhöriger<br />
Erwachsener mit hoher Spezialisierung<br />
angeboten.<br />
Die therapeutischen Möglichkeiten reichen<br />
von der hörverbessernden Operation<br />
bei Mittelohrschwerhörigkeiten bis hin<br />
zur Implantation modernster, komplett<br />
versteckter Hörgeräte und Innenohrhörprothesen<br />
(Cochlea-Implantate) bei<br />
hochgradig schwerhörigen und ertaubten<br />
Patienten.<br />
von Professor Dr. med. Marc Bloching<br />
foto :: ave<br />
Ich war der Erste!<br />
Im Alter von 13 Monaten wurde bei mir<br />
eine hochgradige Hörschädigung festgestellt.<br />
Ohne Hörgeräte bin ich praktisch<br />
taub. Meine ersten, damals noch sehr großen<br />
Geräte, erhielt ich mit 14 Monaten.<br />
Bereits nach kurzer Zeit zeigte ich erste<br />
Hörreaktionen. Das Tragen der Hörgeräte<br />
stellte für mich nie wirklich ein Problem<br />
dar. Ich zog sie morgens an und abends<br />
aus wie mein T-Shirt. Als ich kleiner war,<br />
fand ich es ziemlich cool, wenn hörende<br />
Kinder mich anstaunten. Sehr praktisch<br />
fand ich auch, die Hörgeräte einfach ausschalten<br />
zu können, wenn ich etwas nicht<br />
hören wollte. Da meine Eltern wollten,<br />
Auditiv-Verbale<br />
Therapie (AVT)<br />
Ein hörgeschädigtes Kind ist kein Kind,<br />
das nicht hören kann, sondern eines, das<br />
dabei ist, hören zu lernen. (Moran Clark<br />
1989)<br />
Dieser Prozess muss von Fachleuten<br />
und Eltern aktiv unterstützt werden.<br />
Die Auditiv-Verbale Therapie (AVT) bietet<br />
selbst Kindern mit hochgradigem<br />
Hörverlust die Chance, altersgerecht<br />
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dass ich hören und sprechen lernte wie<br />
andere Kinder auch, ging ich ab dem 3.<br />
Lebensjahr einmal wöchentlich zur Hör-<br />
Sprach-Therapie. Im Kindergarten war ich<br />
der ERSTE: als Integrationskind und als<br />
Kind mit einer Hörschädigung. Ich habe<br />
mich wie alle anderen Kinder gefühlt, nur<br />
eben mit Hörgeräten. In der Grundschulzeit<br />
unterstützte mich eine Stützpädagogin.<br />
Sie machte Kinder und Lehrer meiner<br />
Klasse mit den Problemen der Hörschädigung<br />
vertraut. Die meisten stellten sich<br />
ziemlich gut auf mich ein. Nach meiner<br />
recht guten Zeit in der Grundschule besuche<br />
ich nun das Gymnasium. Hier war ich<br />
nicht der ERSTE. Ch. aus der 10. Klasse ist<br />
Hören und Sprechen zu lernen.<br />
Wichtige Voraussetzungen dafür<br />
sind: ein möglichst frühes Erkennen<br />
der Hörschädigung (Screening),<br />
eine umfassende Diagnostik, die<br />
optimale Versorgung mit technischen<br />
Hörhilfen (Hörgeräte oder<br />
Cochleaimplantate(CI)), die professionelle<br />
Begleitung durch einen Therapeuten<br />
und die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit aller beteiligten<br />
Fachleute. Die AVT orientiert sich<br />
an der natürlichen Entwicklung des<br />
ebenfalls hörgeschädigt. In den Pausen<br />
und nach dem Unterricht treffen wir uns<br />
häufig und tauschen uns über dies und jenes<br />
aus. Bisher hatte ich nie das Gefühl,<br />
wirklich behindert zu sein. Lange Zeit<br />
war mir unklar, warum ich einen Schwerbehindertenausweis<br />
besitze. Inzwischen<br />
finde ich ihn ganz praktisch und meine<br />
Freunde freuen sich, wenn sie umsonst S-<br />
Bahn fahren können oder der Kinobesuch<br />
preiswerter wird. Seit einem Jahr spiele<br />
ich E-Gitarre – das ist zur Zeit meine<br />
neue Leidenschaft. Der Zukunft blicke ich<br />
optimistisch entgegen. Mal sehen, was<br />
kommt.<br />
Moritz M. 14 Jahre aus Panketal<br />
Kindes. Sie ist eine Eltern-Kind zentrierte<br />
Therapieform, das heißt die<br />
Eltern nehmen aktiv an den Therapiestunden<br />
teil. Durch die bewusste<br />
Interaktion mit ihrem Kind erwerben<br />
und erweitern die Eltern eigene Kompetenzen<br />
zur Förderung ihres Kindes<br />
mit Hörschädigung im Alltag.<br />
Hören wird so zur Normalität.<br />
Elke Hamann und Dr. Adrienne Blank-Koerber,<br />
Fachambulanz für Auditiv-Verbale Therapie<br />
Tel: 030 I 27 59 16 28<br />
www.auditiv-verbale-erziehung.de<br />
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