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Rundum Gesund #2

Patientenmagazin #2 der Krankenhäser Landkreis Freudenstadt

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Kinder- und Jugendmedizin<br />

Kangaroo-Care<br />

„In unserem interdisziplinären Muer-Kind-Zentrum<br />

nehmen wir Frauen ab der vollendeten 32. Schwangerschaswoche<br />

sowie Frühgeborene mit einem geschätzten<br />

Geburtsgewicht ab 1500 Gramm auf“, sagt Dr. Gerald<br />

Hellstern, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

im Krankenhaus Freudenstadt und fügt erklärend hinzu:<br />

„Das betri 90 Prozent aller Frühgeborenen, den Großteil<br />

dürfen wir also versorgen.“<br />

Bundesweit kommt jedes zehnte Neugeborene als Frühgeborenes<br />

zur Welt. Zehn Prozent davon wiegen weniger<br />

als 1500 Gramm und müssen wegen der hohen Komplika-<br />

onsrate in dafür spezialisierten Kliniken behandelt werden.<br />

Schwangere mit Frühgeborenen, deren geschätztes<br />

Geburtsgewicht über 1500 Gramm beträgt, dürfen auch in<br />

der Geburtshilfe in Freudenstadt aufgenommen werden.<br />

Im Jahr verzeichnet die Klinik etwa 100 Frühgeborene, darunter<br />

Kinder aus den angrenzenden Landkreisen. Die Zahl<br />

entspricht laut Dr. Hellstern in etwa der insgesamt im Landkreis<br />

geborenen Frühchen.<br />

Während die Risiken für schwerwiegende Komplikaonen<br />

bei den ganz Kleinen noch recht hoch sind, treten ab der<br />

32. Schwangerschaswoche verhältnismäßig selten ernste<br />

Probleme auf. „Ab diesem Zeitpunkt sehen wir so gut wie<br />

nie schwere Infekonen“, beruhigt Dr. Hellstern werdende<br />

Eltern.<br />

Zwei Neonatologen, die sich in ihren Dienstzeiten abwechseln,<br />

versorgen die Säuglinge. Bei Bedarf ist also immer<br />

mindestens ein Experte auf diesem Gebiet ansprechbar. Zudem<br />

ist bei jeder Frühgeburt von Anfang an mindestens ein<br />

Kinderarzt dabei. Damit die Kinder nicht auskühlen, werden<br />

sie nach der Geburt bereits in einem Brutkasten auf Rädern<br />

in einen speziellen Raum gebracht. Viele haben zunächst<br />

Atemprobleme, deshalb erhalten sie künstliche Atemhilfe,<br />

Sauerstoff oder werden in seltenen Fällen künstlich beatmet.<br />

Weil viele anfangs auch nicht eigenständig trinken<br />

können, werden sie über Infusionen und eine Magensonde<br />

versorgt, bis sie selbst zur Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme<br />

in der Lage sind.<br />

Im Muer-Kind-Zentrum werden Müer und Neugeborene<br />

interdisziplinär versorgt, in räumlicher und organisatorischer<br />

Nähe zueinander. Geburtshilfe, Kinderärzte und spezialisierte<br />

Neonatologen arbeiten eng zusammen. Darüber<br />

hinaus behandelt die Klinik Frühgeborene auch unter 1500<br />

Gramm, die zuvor in einem spezialisierten Krankenhaus<br />

erstversorgt wurden. „Das ist beispielsweise dann sinnvoll,<br />

wenn das Kind stabil genug für eine Verlegung ist und die<br />

Eltern in der Nähe ihres Babys sein möchten, sta täglich<br />

weite Fahrten auf sich nehmen zu müssen“, so der leitende<br />

Arzt.<br />

Auch für Frühgeborene bietet die Klinik bereits ab der<br />

ersten Woche an das sogenannte Kangaroo-Care an, ein<br />

Bonding für Eltern und Kind. Die Kleinen liegen trotz medizinischer<br />

Technik auf dem Bauch einer Bezugsperson und<br />

können ihr über Stunden ganz nah sein. Besonders Müer<br />

reagieren darauf sehr emoonal, berichtet Kinderkrankenschwester<br />

Rebecca Bähr: „Sie brechen in Tränen aus, strahlen<br />

über beide Wangen und sind einfach nur glücklich.“ O<br />

würden die Frauen dabei mit einnicken und häen hinterher<br />

einen Großteil ihrer Anspannungen und Ängste im Umgang<br />

mit ihrem zarten Baby verloren.<br />

Ihre Fachklinik vor Ort<br />

Krankenhaus Freudenstadt<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

Chefarzt Dr. Gerald Hellstern<br />

Karl-von-Hahn-Straße 120<br />

72250 Freudenstadt<br />

Tel: 07441 54-2337<br />

E-Mail: kinderklinik@klf-net.de<br />

Dr. Gerald<br />

Hellstern<br />

*Name von der Redakon geändert.<br />

<strong>Rundum</strong> gesund 23

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