das magazin von Schwarzenburg | no 3 | märz ... - aktuelle Ausgabe
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2010: europäisches Jahr zur<br />
Bekämpfung <strong>von</strong> armut und<br />
sozialer ausgrenzung<br />
In den letzten zwei Jahren wurde in den<br />
Medien einseitig und bis zum Überdruss<br />
<strong>das</strong> Thema «Missbrauch in der Sozialhilfe»<br />
behandelt und dadurch ein verzerrtes<br />
Bild über die Sozialarbeit vermittelt. Es<br />
ist an der Zeit, <strong>das</strong>s andere Themen aus<br />
der Sozialhilfe in den Vordergrund rücken:<br />
Das Jahr 2010 wurde <strong>von</strong> der EU<br />
als «Jahr zur Bekämpfung <strong>von</strong> Armut<br />
und Ausgrenzung» deklariert. Armut<br />
wird oft mit Entwicklungsländern in<br />
Verbindung gebracht, wo Hunger, Obdachlosigkeit<br />
und fehlendes Trinkwasser<br />
zum Alltag gehören, aber auch in<br />
Europa leben Leute in ärmlichen Verhältnissen.<br />
Zahlreiche öffentliche und<br />
private Institutionen der Schweiz werden<br />
sich deshalb in diesem Jahr mit den<br />
Themen Armut und Ausgrenzung befassen.<br />
Die öffentlichen Sozialdienste haben eine<br />
wichtige Aufgabe bei der Unterstützung<br />
und Beratung armutsbetroffener<br />
Personen. Tatsache ist jedoch, <strong>das</strong>s die<br />
Bevölkerung nur schlecht oder einseitig<br />
über die Funktion und die Leistungen<br />
der Sozialdienste informiert ist.<br />
SOZIALDIENST WAHLERN-ALBLIGEN<br />
Um aufzuzeigen, was der Sozialdienst<br />
Wahlern-Albligen leistet, sollen an dieser<br />
Stelle anhand einiger Aspekte aus<br />
der internen Statistik Einblicke in <strong>das</strong><br />
Tätigkeitsfeld des Sozialdienstes vermittelt<br />
werden.<br />
Seit eineinhalb Jahren erhebt der Sozialdienst<br />
intern zweimal jährlich Richtzahlen.<br />
Damit sollen Entwicklungen sichtbar<br />
gemacht werden, Bedürfnisse und<br />
Leistungen belegt und allenfalls korrigierende<br />
Massnahmen ergriffen werden<br />
können.<br />
INTAKE-STATISTIK<br />
Im Intake-Verfahren wird die Aufnahme<br />
abgeklärt. Die Intake-Statistik zeigt auf,<br />
welche verschiedenen Dienstleistungen<br />
der Sozialdienst Wahlern-Albligen er-<br />
bringt und welche Dienstleistungen wie<br />
häufig beansprucht werden. Es werden<br />
nicht nur Gesuche um finanzielle Unterstützung<br />
in der Sozialhilfe bearbeitet,<br />
sondern auch Personen in verschiedenen<br />
Lebensbereichen auf freiwilliger<br />
Basis beraten oder an Fachstellen weiter<br />
vermittelt. Abgeklärt werden Anträge<br />
um die Errichtung <strong>von</strong> Beistandschaften<br />
für Erwachsene und Kinder sowie eintreffende<br />
Gefährdungsmeldungen. Es<br />
werden auch Vaterschaftsregelungen<br />
und Unterhalts- oder Sorgerechtsverträge<br />
für Kinder <strong>von</strong> nicht verheirateten<br />
Eltern abgeschlossen. Die Pflegekinderaufsicht<br />
bearbeitet Anträge um Pflegeplätze<br />
in Familien.<br />
Der Anteil an freiwilligen Beratungen<br />
hat deutlich zuge<strong>no</strong>mmen. Von Juni<br />
2009 bis Dezember 2009 meldeten sich<br />
19 Personen für eine Beratung an, im<br />
Juni 2008 waren es lediglich 7 Personen.<br />
Dies deutet auf einen guten Bekanntheitsgrad<br />
des Sozialdienstes in der Bevölkerung<br />
hin, aber auch darauf, <strong>das</strong>s<br />
die Anzahl Personen, welche sich in<br />
schwierigen Lebenssituationen befinden,<br />
zuge<strong>no</strong>mmen hat. Die Beratungsdauer<br />
und Intensität variiert <strong>von</strong> nur<br />
einem einzigen Gespräch bis zu einer<br />
regelmässigen, mehrere Monate dauernden<br />
Beratung.<br />
Leicht zuge<strong>no</strong>mmen haben die Gesuche<br />
um Sozialhilfe. Im Vormundschaftsbereich,<br />
bei der Abklärung <strong>von</strong> Gefährdungsmeldungen<br />
und Prüfung der Anträge<br />
um Errichtung einer Beistandschaft<br />
sind die Zahlen schwankend, eine Tendenz<br />
kann nicht abgelesen werden.<br />
Die Anzahl der Vaterschaftsabklärungen<br />
und Unterhaltsregelungen sind stabil.<br />
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell<br />
ÜBERSICHT ÜBER DIE UNTERSTÜTZ-<br />
TEN SOZIALHILFEFäLLE<br />
Von 117 Fällen Juni 2008, als die Zahlen<br />
erstmals erhoben wurden, hat sich die<br />
Anzahl der laufenden Sozialhilfefälle –<br />
ein Fall bedeutet eine Unterstützungseinheit<br />
– auf 132 Fälle im Dezember<br />
2009 erhöht. Die Neuaufnahmen haben<br />
zuge<strong>no</strong>mmen und es konnten weniger<br />
Personen vom Sozialdienst abgelöst<br />
werden. Dies ist zu einem grossen Teil<br />
auf die angespannte Wirtschaftslage zurückzuführen.<br />
Es ist schwieriger geworden,<br />
nach einer Entlassung eine neue<br />
Stelle zu finden. Es gibt kaum mehr Nischenarbeitsplätze.<br />
Im Verlauf <strong>von</strong> 2010<br />
rechnen wir mit einer weiteren deutlichen<br />
Zunahme der Fallzahlen. Etliche<br />
Personen, die durch die Wirtschaftskrise<br />
ihre Arbeit verloren haben, werden bei<br />
der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert.<br />
Viele da<strong>von</strong> werden dann einen<br />
Antrag um Sozialhilfe stellen müssen.<br />
ZUSAMMENSETZUNG DER LAUFEN-<br />
DEN SOZIALHILFEFäLLE<br />
Bei den durch die Sozialhilfe unterstützten<br />
Personen haben die Einzelpersonen<br />
<strong>von</strong> 64 im Juni 2008 auf 75 im Dezember<br />
2009 zuge<strong>no</strong>mmen und unterstützte<br />
Einelternfamilien <strong>von</strong> 25 auf 34. Hingegen<br />
hat die Anzahl unterstützter Familien<br />
leicht abge<strong>no</strong>mmen.<br />
ZUSAMMENSETZUNG DER UNTER-<br />
STÜTZTEN EINZELPERSONEN<br />
Die Anzahl der vom Sozialdienst<br />
<strong>das</strong> <strong>magazin</strong> <strong>von</strong> <strong>Schwarzenburg</strong> | n o 3 | <strong>märz</strong> 2010<br />
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