Titel / Inhalt - Gedenkstätte Breitenau

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In dem anschließenden Vortrag am 28. Oktober über „Hitlers Architekten“ beschäftigte sich der Kunsthistoriker und Politologe Konrad Andreas Nachtwey mit der Frage, warum eine ganze Reihe namhafter Architekten – neben Albert Speer als dem führenden Vertreter seines Berufsstandes und engem vertrauten Hitlers – dem Nationalsozialismus dienten. Die Nationalsozialisten hatten im „Reichsbaumeister“ Hitler die treibende Kraft für die bereits 1933 einsetzende Bautätigkeit, und die „Bewegung“ wollte auch in den Stadtbildern architektonisch präsent sein. Nachtwey ging in seinem Vortrag der Frage nach, aus welchen vielfältigen Gründen die Architekten mitmachten und das System in dieser Form unterstützen. (An der Veranstaltung nahmen etwa 90 Personen teil.) In dem dritten Vortrag des zweiten Teils der Reihe, der am 4. November stattfand, sprach Prof. Dr. Lothar Döhn über das Staatstheater Kassel im Nationalsozialismus und ging dabei vor allem der Frage nach, was sich am Kasseler Staatstheater mit der Machtergreifung Hitlers veränderte. Dabei fragte er nach dem Einfluss Roland Freislers, nach den Verantwortlichen am Theater und ihrem Verhalten gegenüber dem Nationalsozialismus, nach den Spielplänen und dem Schicksal der Regimegegner und Juden, die bis dahin beim Theater beschäftigt waren. Allgemein wird behauptet, dass sich das Kulturleben nach der Machtergreifung überall im Lande grundlegend verändert habe, und Prof. Dr. Döhn gab am Bespiel des Kasseler Staatstheaters zum Teil sehr überraschende Antworten. (An der Veranstaltung nahmen etwa 70 Personen teil.) Am Karfreitag, dem 2. April, wurde in der ehem. Klosterkirche in Guxhagen in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung von ev. Kirchengemeinde, politischer Gemeinde und der Gedenkstätte der 65. Jahrestag des Kriegsendes begangen und – neben den Millionen von Opfern – der 28 Gefangenen gedacht, die im Morgengrauen des Karfreitages 1945 am Fuldaberg erschossen worden waren. Von den etwa 140 Besuchern des Gottesdienstes nahmen anschließend etwa 50 an einem Gedenkgang zum Fuldaberg teil, wo Bürgermeister Edgar Slawik, Staatssekretär Mark Weinmeister, Gemeindevertretungsmitglied Rolf-Peter Ligniez und Gunnar Richter am Gedenkstein für die Ermordeten Ansprachen hielten. Gunnar Richter ging dabei ausführlicher auf den damaligen Massenmord und das Kriegsende sowie auf Fragen des Umgangs mit dieser Vergangenheit ein. (Siehe hierzu auch den Artikel in der HNA-Melsungen vom 6. April 2010: „Lernen aus der Geschichte. 28 Gefangene wurden vor 65 Jahren am Fuldaberg von der Gestapo umgebracht“.) Am 15. April war erneut Blanka Pudler aus Budapest in der Gedenkstätte zu Gast, die in der Gedenkstätte (wie in den Jahren zuvor) bei zwei sehr beeindruckenden Veranstaltungen von ihrem Verfolgungsweg während der Zeit des Nationalsozialismus berichtete. Gemeinsam mit ihrer Schwester war sie als junge ungarische Jüdin über das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zur Zwangsarbeit in die Munitionsfabrik bei Hessisch Lichtenau gekommen und wurde während der Evakuierung der Gefangenen im April 1945 im Raum Leipzig befreit. Vormittags sprach sie in der Gedenkstätte vor Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Melsungen und abends vor 90 weiteren interessierten Besuchern aus der Region. (Zu ihrem Verfolgungsweg siehe auch den ausführlichen Bericht von Herrn Fischer in unserem vorletzten Rundbrief: Karl Fischer: Persönlicher Bericht über den Abend mit der Auschwitz- Zeitzeugin Blanka Pudler in der Gedenkstätte Breitenau am 26. Januar 2009, in: Rundbrief des Fördervereins der Gedenkstätte Breitenau, Nr. 28, Kassel im März 2009, S. 41-46.) In der Zeit vom 25. April bis zum 16. Mai 2010 wurde im Evangelischen Forum bei der Lutherkirche in Kassel die eindrucksvolle Wanderausstellung „Lichter in der Finsternis: Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/45“ gezeigt, bei deren Präsentation die Gedenkstätte Breitenau Mitveranstalter war. Zur Eröffnung der Ausstellung, an der etwa 70 Personen teilnahmen, hielt Christoph Gann einen Vortrag über Raoul Wallenberg und seine 16
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