Titel / Inhalt - Gedenkstätte Breitenau
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Mindestens 86 Guxhagener Juden und Jüdinnen sind in Ghettos, Konzentrations- und<br />
Vernichtungslagern ermordet worden.<br />
Zwei der Überlebenden, Josef Katz und seine Schwester Recha, kehrten 1947 nach Guxhagen<br />
zurück. Josef Katz war 1941 ebenfalls in das Ghetto Riga deportiert worden und kam später über<br />
das Konzentrationslager Stutthof bei Danzig in das KZ Buchenwald, wo er 1945 befreit wurde.<br />
Seine Schwester war von einer Familie in Berlin versteckt worden und dadurch der Deportation<br />
entgangen. Beide lebten bis zur ihrem Tode in den siebziger Jahren in Guxhagen. Recha starb<br />
1970 und ihr Bruder Josef sechs Jahre später. Sie sind beide auf dem jüdischen Friedhof in<br />
Guxhagen beerdigt - und mit ihnen ist die jüdische Gemeinde Guxhagens endgültig erloschen.<br />
Heute erinnern die ehemalige Synagoge mit der 1985 eingeweihten Gedenktafel und der jüdische<br />
Friedhof an die Geschichte der Guxhagener Juden. Aber auch in der <strong>Gedenkstätte</strong> Yad Vashem<br />
in Jerusalem gibt es einen Felsen, auf dem der Name der jüdischen Gemeinde Guxhagens in<br />
lateinischer und hebräischer Inschrift zu lesen ist.<br />
Quellen- und Literaturhinweise:<br />
Archiv der <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Breitenau</strong>, B – 417, Auszug aus den Aufzeichnungen des früheren<br />
Bürgermeisters Adam W.<br />
Archiv der <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Breitenau</strong>, B – 410, Aussage von Georg K. aus der Nachkriegszeit (er<br />
war 1. Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe Guxhagen und in dieser Eigenschaft am Beginn der<br />
NS-Zeit im frühen KZ <strong>Breitenau</strong> inhaftiert).<br />
Archiv der <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Breitenau</strong>, B – 409, Auszüge aus den Akten eines Verfahrens beim<br />
Schwurgericht des Landgerichts Kassel mit dem Aktenzeichen Schw 34/48, Ko/Gr.<br />
Monica Kingreen: Die gewaltsame Verschleppung der Juden aus den Dörfern und Städten des<br />
Regierungsbezirks Kassel in den Jahren 1941 und 1942, in: Helmut Burmeister und Michael<br />
Dorhs (Hrsg.): Das achte Licht. Beiträge zur Kultur- und Sozialgeschichte der Juden in<br />
Nordhessen, Hofgeismar 2002, S. 223-242.<br />
Wolf-Arno Kropat: Kristallnacht in Hessen. Der Judenpogrom vom November 1938, Wiesbaden<br />
1988.<br />
Frank Mann und Gunnar Richter: Zur Geschichte des jüdischen Guxhagen, in: Gemeinde<br />
Guxhagen (Hrsg.): 650 Jahre Guxhagen – 125 Jahre Gesangverein, Guxhagen 2002, S. 131-134.<br />
Wolfgang Prinz: Die Judenverfolgung in Kassel, in: Wilhelm Frenz, Jörg Kammler und Dietfrid<br />
Krause-Vilmar (Hrsg.): Volksgemeinschaft und Volksfeinde. Kassel 1933-1945, Band 2:<br />
Studien, Fuldabrück 1987, S. 144-222.<br />
Harry Stein: Das Sonderlager im Konzentrationslager Buchenwald nach den Pogromen 1938, in:<br />
Monica Kingreen (Hrsg.): „Nach der Kristallnacht“ – Jüdisches Leben und antijüdische Politik in<br />
Frankfurt am Main 1938-1945, Franfurt a. Main/New York 1999, S. 19-54.<br />
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