Hessischen Museumsverbandes gewählt wurde. Er übernimmt damit die Funktion, die zuvor die ehemalige Leiterin der <strong>Gedenkstätte</strong> und des Museums Trutzhain, Waltraud Burger, innehatte, die Anfang letzten Jahres die pädagogische Leitung in der <strong>Gedenkstätte</strong> Dachau übertragen bekam. Die <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Breitenau</strong> ist schon seit vielen Jahren Mitglied im Hessischen Museumsverband, und die Vorstandstätigkeit von Gunnar Richter wird sicherlich einen noch intensiveren Austausch in vielfältigen Fragen der Organisation, Präsentation und Vermittlung ermöglichen. Am 1. Dezember fand schließlich eines der regelmäßigen Treffen mit den MitarbeiterInnen der drei <strong>Gedenkstätte</strong>n Hadamar und Trutzhain sowie des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Stadtallendorf statt, um sich über Projekte und Veranstaltungsplanungen auszutauschen. An dem Treffen nahmen Annika Hanke, Anne Roßius und Gunnar Richter als Vertreter der <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Breitenau</strong> teil. Treffpunkt war diesmal die „<strong>Gedenkstätte</strong> und Museum Trutzhain“, wo uns Karin Brandes als neue Leiterin empfing und uns die neuesten Entwicklungen in der <strong>Gedenkstätte</strong> erläuterte. Außerdem zeigte sie uns eine interessante Wanderausstellung über DP-Lager, die vorübergehend im Rathaus von Ziegenhain präsentiert wurde. Archivbenutzer und Archivanfragen Im vergangenen Jahr erreichten uns über 30 Archivanfragen, bei denen z.T. aufwendige Recherchen und Antworten von unserer Seite nötig waren. Hier soll ein kurzer Überblick gegeben werden. Die Anfragen kamen aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Israel und Polen und betrafen Unterlagen und nähere Informationen zu: 28 - Gefangenen, die von <strong>Breitenau</strong> in das SS-Sonderlager Hinzert deportiert wurden, - Gefangenen aus dem Raum Hessisch Lichtenau, - Martin Greiling, der sowohl im frühen KZ als auch im AEL <strong>Breitenau</strong> inhaftiert war, - inhaftierten Frauen aus dem Raum Hanau und Umgebung - ZwangsarbeiterInnen aus dem Raum Hofgeismar und Umgebung, - Gefangenen aus dem Raum Hersfeld und Umgebung, - Robert Weinstein aus Felsberg, der während der Novemberpogrome starb, - Gestapo-Angehörigen und Aufsehern, - Haftgründen von Gefangenen, - muslimischen Häftlingen, - Trümmerfrauen beim Wiederaufbau Deutschlands am Beispiel Kassels, - Gefangenen, die vor ihrer Verhaftung bei der Firma Henschel Kassel arbeiteten, - Paula Baer aus Schwetzingen und ihre Deportation mit dem Deportationszug „Kassel- Halle“ am 1.6.1942 in das Vernichtungslager Sobibor, - mehreren Niederländischen Zwangsarbeitern in Kassel und Deutschland, - dem Namen und weiteren Schicksal einer denunzierten Frau, - dem Schicksal eines jüdischen Verstorbenen in einem DP-Lager in Kassel, - dem Großvater einer Frau, der während der NS-Zeit eine Zeit lang in Guxhagen gemeldet war, - dem Schicksal einer Frau, die in <strong>Breitenau</strong> inhaftiert gewesen sei, weil sie sich abfällig über Stalingrad geäußert habe, - dem Schicksal einer jüdischen Arbeitshausgefangenen aus <strong>Breitenau</strong>, die im KZ Ravensbrück inhaftiert und in der „Euthanasie-Anstalt“ Bernburg ermordet wurde, - Juden und Jüdinnen aus Obermöllrich,
Fritz Brinkmann-Frisch erläutert den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Treffens hessischer <strong>Gedenkstätte</strong>n und <strong>Gedenkstätte</strong>ninitiativen die <strong>Gedenkstätte</strong> „Münchmühle“ am Rande von Stadtallendorf. Karin Brandes erläutert auf dem Treffen am 1. Dezember 2010 in der „<strong>Gedenkstätte</strong> und Museum Trutzhain“ das Modell des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers. (Fotos: G. Richter) 29