Titel / Inhalt - Gedenkstätte Breitenau

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Rettungsaktionen. Christoph Gann ist Richter am Landgericht Meiningen und hat die Ausstellung 1994 erarbeitet. 1999 erschien von ihm außerdem im C.H. Beck Verlag München eine Raoul-Wallenberg-Biographie unter dem Titel: „Raoul Wallenberg: So viele Menschen retten wie möglich“, die 2002 auch als Taschenbuchausgabe bei dtv veröffentlich wurde. Am 4. Mai bot Gunnar Richter in Kassel in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde einen Rundgang zu Denkmälern für die NS-Opfer an, an dem 15 Personen teilnahmen. Der Rundgang gibt am Beispiel von sieben Mahnmalen einen chronologischen Überblick über Denkmäler für NS-Opfer in Kassel vom Beginn der 50er Jahre bis in die Gegenwart. Dabei wird deutlich, dass Denkmäler für die Opfer des Nationalsozialismus in vielfältiger Weise Aspekte der Erinnerungskultur und Fragen des Umgangs mit der NS- Vergangenheit widerspiegeln. Sie sind nicht nur künstlerische Zeugnisse zur Erinnerung an die Verfolgten, sondern auch in hohem Maße Ausdruck der Zeit, in der sie gesetzt wurden. Auf dem Rundgang, der vor der Murhardschen und Landesbibliothek beginnt und am „Aschrottbrunnen“ vor dem Kasseler Rathaus endet, werden die genannten Aspekte sehr anschaulich erfahrbar. Am Samstag, dem 8. Mai, fand vor der ehemaligen Synagoge in Guxhagen eine weitere, kleinere Gedenkveranstaltung zum 65. Jahrestages des Kriegsendes statt, zu der die Gemeinde Guxhagen, die Evangelische Kirchengemeinde und die Gedenkstätte Breitenau eingeladen hatten. Außerdem sollte bei dieser Veranstaltung daran erinnert werden, dass 25 Jahre zuvor, am 8. Mai 1985, im Rahmen einer großen Gedenkveranstaltung an der Synagoge eine Gedenktafel zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten jüdischen Einwohner Guxhagens eingeweiht worden war. In den Ansprachen von Bürgermeister Edgar Slawik, dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung Gerhard Kakalick, Pfarrerin Ulrike Grimmel-Kühl und Gunnar Richter wurden neben historischen Aspekten auch nachdenkliche Bezüge zur Gegenwart hergestellt. Im Anschluss daran gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Gedenkstätte Breitenau, wo die Veranstaltung an der Gedenktafel für die Opfer und Verfolgten des frühen Konzentrationslagers 1933/34 und des späteren Arbeitserziehungslagers 1940/45 beendet wurde. Am 12. Juni fand eine Exkursion in die Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen statt, die von der Gedenkstätte Breitenau in Zusammenarbeit mit der vhs-Kassel durchgeführt wurde und an der 44 Personen teilnahmen. Auf dem Weg zur Gedenkstätte erläuterten Thomas Ewald und Gunnar Richter verschiedene Aspekte der Entstehung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora und der regionalen Bezüge zu Kassel und Nordhessen. So wurde z.B. die V1 („Vergeltungswaffe 1“) bei der Firma Fieseler in Kassel entwickelt und trug auch die Bezeichnung „Fieseler F 103“. In der vor ein paar Jahren neu gestalteten Gedenkstätte erhielten die TeilnehmerInnen in zwei Gruppen eindrucksvolle Führungen zur Geschichte des Lagers und zum Umgang mit dem damaligen Geschehen in der ehemaligen DDR und in den zurückliegenden Jahren nach der Wiedervereinigung. (Zu der Exkursion siehe auch den ausführlichen Beitrag von Herrn Karl Fischer in diesem Rundbrief.) Am 17. Juni hielt Gunnar Richter auf Einladung einer Arbeitsgruppe zur Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges in der Domäne Frankenhausen bei Grebenstein und von Studenten der Agrarwissenschaften an der Universität in Witzenhausen einen Vortrag über ausländische Gefangene im Arbeitserziehungslager Breitenau, die vor ihrer Verhaftung in der Landwirtschaft arbeiten mussten. Dabei zeigte er auch regionale Bezüge zu Witzenhausen und der dortigen Umgebung auf. Außerdem ging er in dem Vortrag, an dem etwa 20 Personen teilnahmen, auf Fragen des Umgangs mit diesem Geschehen bis in die Gegenwart ein, zu denen auch die späten Entschädigungszahlungen gehörten. 18
Die Ausstellungseröffnung „Lichter in der Finsternis: Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/45“ am 25. April 2010 im Ev. Forum in Kassel (Foto. G. Richter) Während des Rundganges mit Gunnar Richter zu „Denkmälern für die NS-Opfer in Kassel von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart“ im „Ehrenmal in der Aue“ vor der Skulptur des toten Soldaten. (Foto: Rose Ostermann) 19
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